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Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik

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- Vertretung der gemeinsamen Interessen der Mitglieder, UnterstÇtzung der<br />

Mitglieder bei allgemeinen Verhandlungen vor allem Çber Entgelte bei stationÑrer<br />

Behandlung und sonstigen Leistungen.<br />

- Bearbeitung von Grundsatzfragen der Hospizbewegung.<br />

- Beratung der Mitglieder im Einzelfall.<br />

- Verbreitung der Hospizidee in der âffentlichkeit.<br />

Zu meinem zweiten Punkt:<br />

Meine Erfahrungen Çber das derzeitige VerhÑltnis zwischen Kirchen und Hospizvereinen<br />

beschrÑnken sich auf Bayern und sind sehr unterschiedlich. RealitÑt in Bayern<br />

ist, daÖ derzeit kein Verein unter rein kirchlicher TrÑgerschaft steht aber alle Vereine<br />

mit den Kirchen zusammenarbeiten. (Der MÇnchener Christophorus-Hospizverein ist<br />

ein TrÑgerverein, dem u.a. kirchliche Organisationen als Mitglieder angeháren.)<br />

Das VerhÑltnis zu den Kirchen ist m.E. grundsÑtzlich kein Problem. Keine Schwierigkeiten<br />

gibt es zwischen den Gedanken der Hospizidee und den BedÇrfnissen und<br />

Anliegen der Kirchen – versteht sich die Hospizarbeit doch auch als eine seelsorgerische.<br />

DiesbezÇglich ist der Weg frei fÇr eine positive und konstruktive Zusammenarbeit.<br />

In der RealitÑt kann ich keine allgemeine Abwertung des Hospizgedankens erkennen.<br />

Im konkreten Alltag allerdings gestaltet sich dieser Konsens ambivalent. Eine<br />

generelle Aussage ist nicht máglich, weil viele Punkte, die Schwierigkeiten bereiten,<br />

oft auf allzu menschlichen MiÖverstÑndnissen und einem Konkurrenzdenken beruhen.<br />

Der Aussage eines kirchlichen WÇrdentrÑgers „Die Hospizidee wurde von Laien initiiert<br />

und die Kirche hat hier etwas versÑumt!“ steht der Satz „Das scheint eine Gruppe<br />

von arbeitslosen Frauen zu sein!“ gegenÇber. Einerseits wird gefragt: „Inwiefern ist<br />

ein Hospizverein christlicher als das Rote Kreuz?“ – auf der anderen Seite ist zu háren:<br />

„Der Geistliche Beirat (= háchstes Gremium der Diázese) unterstÇtzt den Hospizverein<br />

mit xx DM!“. Oder es heiÖt „Machen Sie nur, machen Sie nur! – Aber unterstÇtzen<br />

kánnen wir Sie noch nicht.“ Diese Aussage steht im Widerspruch zur Tatsache,<br />

daÖ alle Pfarreien (evangelisch und katholisch) dem Hospizverein beigetreten<br />

sind.<br />

Ich habe bewuÖt solche GegensÑtzlichkeiten gewÑhlt, weil sie die Wirklichkeit widerspiegeln<br />

und weil sie zeigen, daÖ die Haltung der Kirchen sehr differenziert gesehen<br />

werden muÖ, und ich denke, daÖ auch die Kirche auf dem Weg und auf der Suche<br />

ist.<br />

An der Basis ist die Zusammenarbeit sehr positiv. In Bamberg werden z.B. Çberwiegend<br />

Patienten betreut, die kirchliche Sozialstationen vermitteln. Der Hospizverein<br />

Bamberg hat sich von Anfang an um eine gute Zusammenarbeit mit den Sozialstationen<br />

bemÇht und von vorneherein erklÑrt, daÖ er keine Konkurrenz, sondern ErgÑnzung<br />

sein will – zum Wohle der Patienten.<br />

Meine persánliche Meinung: In einigen Kreisen ist die Hospizidee sehr an Personen<br />

gebunden. Ich kann sagen, daÖ die Gemeinden, die uns verstanden haben, mit uns<br />

gehen. Wo das noch nicht gemeinsam geht, sind wir noch nicht verstanden worden –<br />

das liegt sicher auch an uns, und wir haben die Aufgabe, uns verstÑndlich zu machen.<br />

Mein Fazit: Es gibt trotz der Papiere der VELKD oder der Deutschen Bischofskonferenz<br />

noch keine gefestigten und verbindlichen Ergebnisse und es ist wohl realistisch,<br />

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