Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Wege und Ziele der konkreten Hospizarbeit … im Bereich der Alten- und Pflegeheime Hospiz Herborn (Herr Uebach) (AusfÇhrliches Material zum Hospiz Herborn s. S. A 69) 58 Sterben gehárt zum Leben Das Hospiz Herborn betreut, pflegt und hilft nicht heilbar Kranken, Sterbenden und Angehárigen Hausbetreuungs-Dienst • Emmaus-Station • Beratung • Seelsorge Was ist bei uns bis heute geschehen? Nachdem uns 1987/88 der Gedanke geschenkt wurde, die Hospiz-Arbeit anzugehen, stellten wir die Überlegung an, wie wir diese so wichtige Arbeit sinnvoll und auch folgerichtig vorantreiben. Grundlage dieses Gedankens ist das Zeugnis der Bibel von Jesus Christus und unser sozial-diakonischer Auftrag. So erstellten wir eine Satzung, grÇndeten den Verein „Hospiz Herborn e.V.“, der im Vereinsregister eingetragen und vom Finanzamt als gemeinnÇtzig anerkannt wurde. Nun war es an der Zeit, Gedanken zu entwickeln, sinnvoll die Planung anzugehen und konzentriert zu arbeiten, um die LÇcke in der ganzheitlichen Betreuung zu schlie- Öen. 1988/89 erstellten wir die Planungsunterlagen fÇr ein neues HospizgebÑude fÇr 21 Betten mit allen dazugehárigen NebenrÑumen, wie z.B. Andachts-Saal, TherapierÑume, entsprechende RÑumlichkeiten fÇr Schulung und Fortbildung und die Bewirtung der Angehárigen. Eine Bauvoranfrage wurde positiv beschieden. Die Kosten betragen ca. DM 4.000.000,-- Dann haben wir eine GÑstebetreuung entwickelt, d.h. VorstÑnde von Kirchengemeinden, Frauenkreise und andere kirchliche Gruppen haben uns besucht, wir konnten ihnen unsere vorhandene sozial-diakonische Arbeit zeigen und sie Çber unseren Hospiz-Gedanken informieren und dafÇr werben. Eine Zeitungsbeilage haben wir im gesamten Lahn-Dill-Gebiet veráffentlicht, einen Infostand errichtet und bei verschiedenen Veranstaltungen prÑsentiert, Fortbildungsseminare angeboten und durchgefÇhrt. BemÇhungen um geschultes Personal und ehrenamtliche Mitarbeiter haben uns Kraft und Zeit gekostet. Alles Bausteine und Gedanken, um der Hospiz-Arbeit eine gute Grundlage und breite Basis zu verschaffen. Ende 1990 reifte bei uns der Gedanke, eine Wohnstation unseres Altenheimes in eine Hospiz-Station umzugestalten. Wir konnten die Station verwirklichen! Die Kosten der notwendigen UmrÇstung betrugen ca. DM 70.000,--. Diese Summe wurde im Verein HOSPIZ HERBORN e.V., aus BeitrÑgen und Spenden zusammengetragen und satzungsgemÑÖ dem Ev. Gemeinschaftsverband Herborn e.V., als TrÑger der Hospizstation zur VerfÇgung gestellt. Die seit Januar arbeitende Hospiz-Station stellt eine Interimslásung dar. In ihr werden wir Erfahrungen sammeln, neue Máglichkeiten entdecken und Ideen bekommen, die wir in unserem groÖen Projekt „Hospiz-Herborn“ positiv verwerten kánnen. /hp
Die Emmaus-Station Gemeinsam unterwegs, begleitet von dem auferstandenen Christus, deshalb trÑgt die Station diesen Namen. Sie liegt im obersten dritten Stockwerk des Hauses. Sechs Zimmer mit groÖen Fenstern und Balkone liegen im SÇd-Westen. Der Blick geht Çber den Garten zum bewaldeten Dollenberg in die Altstadt, mit den TÇrmen des Schlosses, der Ev. Kirche und dem Dillturm mit dem Lauf des Flusses. Zu den wohnlich eingerichteten Zimmern gehárt ein Holzpflegebett, Tagesptflegestuhl und ein GÑstebett. Es sind fÇnf Einzel- und ein Doppelzimmer. GegenÇber sind die FunktionsrÑume und das Mitarbeiterzimmer. Am Ende des Flures liegt das gemÇtlich eingerichtete Wohnzimmer, Mittelpunkt fÇr Mitarbeiter, Angehárige und GÑste. In unserer kleinen KÇche kánnen EssenwÇnsche gekocht und angerichtet werden. Das Bad ist mit moderner Hebetechnik und Badelifter ausgerÇstet. Die Station besitzt alle Hilfsmittel, die zu einer palliativen (lindernden) Therapie geháren, z.B. SauerstoffgerÑt, AbsaugegerÑt, Infusionen, gute Lagerungsmáglichkeiten. Die Schmerztherapie wird in Zusammenarbeit mit der Klinik und dem Hausarzt ausgefÇhrt. Das Emmaus-Team bietet eine gute Ganzheitspflege an und máchte gerne die Familie und Freunde einbeziehen. Zum Team gehárt ein Seelsorger zur sorgfÑltigen Begleitung. Wir máchten durch intensive menschliche Zuwendung den Kranken und Sterbenden das Leben nach ihren WÇnschen gestalten. Evangelischer Gemeinschaftsverband Herborn e.V. Rahmenkonzept fÄr die Emmaus-Station und den Hospiz-Betreuungsdienst. Der Evangelische Gemeinschaftsverband erfÇllt satzungsgemÑÖ und gemÑÖ dem Gebot der NÑchstenliebe Jesu Christi seinen Auftrag durch die Unterhaltung von sozialdiakonischen Einrichtungen, in denen Menschen in ihrer besonderen Lebenslage geholfen wird. Das Alten- und Pflegeheim (120 PlÑtze) ist in zwei Stufen gegliedert, der Wohnbereich bietet Ñlteren Menschen Aufenthalt und Betreuung, die auf Grund des fortgeschrittenen Lebensalters erforderlich sind. Auf den Pflegestationen werden altersbedingt hilflose Menschen, aber auch Behinderte, versorgt und gepflegt. Eine weitere Stufe, Menschen – ohne RÇcksicht auf das Lebensalter – in der letzten Phase ihres Lebens zu pflegen, zu betreuen und zu begleiten, wird als ergÑnzende, notwendige und sinnvolle Aufgabe angestrebt. Damit wÑre eine ganzheitliche und zeitlich uneingeschrÑnkte Zuwendung hergestellt, die auch – wie schon im Pflegeheim – bis in das Sterben hinein nicht beendet wÇrde. Unser Dienst erreicht damit auch Menschen, die ohne Alterungsprozess – krankheitsbedingt – in die letzte Lebensphase gelangen und je nach Gegebenheit in unserer Einrichtung abieben. Auf dem Weg nach Emmaus begleitet der auferstandene Christus einige JÇnger und erzÑhlt ihnen die Osterbotschaft. Unser Ziel des Emmaus-Dienstes ist, den Menschen auf der letzten Wegstrecke zu begleiten. In diese Begleitung sollen soweit wie máglich, die Angehárigen und LebensgefÑhrten mit hineingenommen werden. Die Einstellung innerhalb unserer Gesellschaft motiviert uns zu dieser AktivitÑt. Da das Sterben als ÑuÖerster Negativ-Faktor aus dem menschlichen Leben verdrÑngt wurde und das Leiden als demÇtigend, ja zum Teil abwertend angesehen wird, kommen Betroffene in notvolle Situationen. Erschwert wird das Sterben durch Hilflosigkeit und Ratlosigkeit der Angehárigen und Pflegenden, durch fehlende Zeit und RÑumlichkeiten zu Hause und in Institutionen. Darum kommt es noch immer zu 59
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Die Emmaus-Station<br />
Gemeinsam unterwegs, begleitet von dem auferstandenen Christus, deshalb trÑgt<br />
die Station diesen Namen. Sie liegt im obersten dritten Stockwerk des Hauses.<br />
Sechs Zimmer mit groÖen Fenstern und Balkone liegen im SÇd-Westen. Der Blick<br />
geht Çber den Garten zum bewaldeten Dollenberg in die Altstadt, mit den TÇrmen<br />
des Schlosses, der Ev. Kirche und dem Dillturm mit dem Lauf des Flusses.<br />
Zu den wohnlich eingerichteten Zimmern gehárt ein Holzpflegebett, Tagesptflegestuhl<br />
und ein GÑstebett. Es sind fÇnf Einzel- und ein Doppelzimmer. GegenÇber sind<br />
die FunktionsrÑume und das Mitarbeiterzimmer. Am Ende des Flures liegt das gemÇtlich<br />
eingerichtete Wohnzimmer, Mittelpunkt fÇr Mitarbeiter, Angehárige und GÑste.<br />
In unserer kleinen KÇche kánnen EssenwÇnsche gekocht und angerichtet werden.<br />
Das Bad ist mit moderner Hebetechnik und Badelifter ausgerÇstet. Die Station<br />
besitzt alle Hilfsmittel, die zu einer palliativen (lindernden) Therapie geháren, z.B.<br />
SauerstoffgerÑt, AbsaugegerÑt, Infusionen, gute Lagerungsmáglichkeiten. Die<br />
Schmerztherapie wird in Zusammenarbeit mit der Klinik und dem Hausarzt ausgefÇhrt.<br />
Das Emmaus-Team bietet eine gute Ganzheitspflege an und máchte gerne die Familie<br />
und Freunde einbeziehen. Zum Team gehárt ein Seelsorger zur sorgfÑltigen Begleitung.<br />
Wir máchten durch intensive menschliche Zuwendung den Kranken und<br />
Sterbenden das Leben nach ihren WÇnschen gestalten.<br />
Evangelischer Gemeinschaftsverband Herborn e.V.<br />
Rahmenkonzept fÄr die Emmaus-Station und den Hospiz-Betreuungsdienst.<br />
Der Evangelische Gemeinschaftsverband erfÇllt satzungsgemÑÖ und gemÑÖ dem<br />
Gebot der NÑchstenliebe Jesu Christi seinen Auftrag durch die Unterhaltung von sozialdiakonischen<br />
Einrichtungen, in denen Menschen in ihrer besonderen Lebenslage<br />
geholfen wird. Das Alten- und Pflegeheim (120 PlÑtze) ist in zwei Stufen gegliedert,<br />
der Wohnbereich bietet Ñlteren Menschen Aufenthalt und Betreuung, die auf Grund<br />
des fortgeschrittenen Lebensalters erforderlich sind. Auf den Pflegestationen werden<br />
altersbedingt hilflose Menschen, aber auch Behinderte, versorgt und gepflegt.<br />
Eine weitere Stufe, Menschen – ohne RÇcksicht auf das Lebensalter – in der letzten<br />
Phase ihres Lebens zu pflegen, zu betreuen und zu begleiten, wird als ergÑnzende,<br />
notwendige und sinnvolle Aufgabe angestrebt. Damit wÑre eine ganzheitliche und<br />
zeitlich uneingeschrÑnkte Zuwendung hergestellt, die auch – wie schon im Pflegeheim<br />
– bis in das Sterben hinein nicht beendet wÇrde. Unser Dienst erreicht damit<br />
auch Menschen, die ohne Alterungsprozess – krankheitsbedingt – in die letzte Lebensphase<br />
gelangen und je nach Gegebenheit in unserer Einrichtung abieben.<br />
Auf dem Weg nach Emmaus begleitet der auferstandene Christus einige JÇnger und<br />
erzÑhlt ihnen die Osterbotschaft. Unser Ziel des Emmaus-Dienstes ist, den Menschen<br />
auf der letzten Wegstrecke zu begleiten. In diese Begleitung sollen soweit wie<br />
máglich, die Angehárigen und LebensgefÑhrten mit hineingenommen werden. Die<br />
Einstellung innerhalb unserer Gesellschaft motiviert uns zu dieser AktivitÑt.<br />
Da das Sterben als ÑuÖerster Negativ-Faktor aus dem menschlichen Leben verdrÑngt<br />
wurde und das Leiden als demÇtigend, ja zum Teil abwertend angesehen<br />
wird, kommen Betroffene in notvolle Situationen. Erschwert wird das Sterben durch<br />
Hilflosigkeit und Ratlosigkeit der Angehárigen und Pflegenden, durch fehlende Zeit<br />
und RÑumlichkeiten zu Hause und in Institutionen. Darum kommt es noch immer zu<br />
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