Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
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Die GrÇndung eines Fárdervereins im Februar diesen Jahres war ein bedeutendes<br />
Ereignis. Am 1. Mai d. J. soll die Palliativstation im „Katharinen-Hospiz am Park“<br />
(gemeint ist Katharina von Siena) eráffnet werden.<br />
Dankbar blicken wir auf die Entwicklung der Hospizbewegung in Flensburg in den<br />
letzten zwei Jahren zurÇck. Doch es beschÑftigt uns in unseren Freundeskreisen<br />
noch sehr die Frage, werden wir gefragt sein, wie gelingt der Start? Wann tuen sich<br />
Finanzierungsmáglichkeiten fÇr den Hausbetreuungsdienst und die Tagesklinik auf?<br />
Wie gelingt es, <strong>„Hospiz“</strong> ins Gesundheitswesen zu integrieren?<br />
„Im Krankenhaus muÖ sich etwas Ñndern“, hieÖ es vor einiger Zeit in einer Arbeitsgruppe.<br />
Wir glauben, daÖ sich das VerstÑndnis fÇr Sterbende und ihre Angehárigen<br />
nur Ñndern kann, wenn sich das Verhalten der Gesellschaft, d. h. in den Familien<br />
Ñndert, – das eine ist ohne das andere nicht zu denken!<br />
Bremer Hospiz-Hilfe im Evangelischen Krankenhauspfarramt Bremen-<br />
Nord (P. Tunkel)<br />
1. AnfÇnge<br />
Die Bremer Hospiz-Hilfe im Evangelischen Krankenhauspfarramt wurde im November<br />
1990 durch die ev. Gemeindekrankenschwester Rosemarie Mester und den ev.<br />
Krankenhauspastor Dieter Tunkel in Bremen-Nord gegrÇndet. Rosemarie Mester<br />
wollte einen Teil ihres Berufsalltages, die Begleitung sterbender Menschen im hÑuslichen<br />
Bereich, auch nach ihrer Pensionierung – nun noch stÑrker an dem Hospizgedanken<br />
orientiert – mit anderen fortfÇhren. Und auch die Erfahrungen aus der seelsorgerlichen<br />
Arbeit mit an Krebs erkrankten Menschen, aus vielen Fortbildungen mit<br />
Érzten und PflegekrÑften sollten in einer an den BedÇrfnissen der Sterbenden sich<br />
orientierenden Begleitung umgesetzt werden, und zwar in der von ihnen selbst gewÑhlten<br />
Umgebung, sei es zu Hause oder auch im Krankenhaus, zusammen mit anderen<br />
freiwilligen Hospiz-Mitarbeiterinnen. An eine stationÑre Einheit als Hospiz war<br />
nicht gedacht. FÇr die Begleitung der Sterbenden und ihrer Familie (dazu geháren<br />
auch Freunde etc.) wurden Freiwillige benátigt, die auf diese Aufgaben vorbereitet<br />
werden muÖten. Ein weiteres war gleich zu Anfang klar: die âffentlichkeit sollte Çber<br />
das Anliegen der Hospizbewegung informiert werden. Nur so kánnte es allmÑhlich<br />
gelingen, Menschen die Angst, die Scheu, vor einem zu Ende gehenden Leben, vor<br />
Sterben und Tod, zu nehmen. Die Erfahrung, daÖ sogar nahe Verwandte ihre Angehárigen<br />
in der letzten Lebensphase und dann gar beim Sterben mieden, hatten wir<br />
nicht selten gemacht. Und auch viele Mitarbeiterinnen aus den helfenden Berufen<br />
verhielten sich Ñhnlich hilflos.<br />
2. Sammlung und Ausbildung der ersten Hospiz-Mitarbeiterinnen<br />
So wird im November und Dezember 1990 die nordbremische âffentlichkeit durch<br />
die Tagespresse Çber das Vorhaben informiert, das an zwei Treffen durch den Film<br />
von Pater Iblacker „Noch 16 Tage“ erlÑutert wird. Von 40 Interessenten bekunden 21<br />
ihr Interesse an einer Ausbildung als Hospiz-Helferin. Nach der Entwicklung eines<br />
Ausbildungs-/Schulungsmodells „Hospiz-Helferin“, das sich methodisch an der Themenzentrierten<br />
Interaktion orientiert, werden von Januar bis Mai 1991 die ersten 18<br />
Hospiz-Mitarbeiterinnen ausgebildet. (Da wir von der Gleichwertigkeit aller Funktionen<br />
in der Hospizarbeit ausgehen, sind wir von dem aus dem angelsÑchsischen Bereich<br />
kommenden Begriff des/der Hospizhelfers/in abgekommen.)<br />
An der Ausbildung nehmen nicht nur evang. und kathol., sondern auch Menschen<br />
ohne Konfession teil. Sie beschlieÖen, keine VereinsgrÇndung vorzunehmen, son-<br />
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