Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Die kleine Reisegruppe wuchs zusammen, wertete aus, machte einen Informationsabend<br />
im Krankenhaus, an dem erstaunlich viele Krankenschwestern und Pfleger,<br />
Altenpflegerinnen und Altenpfleger sowie Érzte teilnahmen.<br />
Im gleichen Zeitraum prÇfte die Genossenschaft der Rhein.-WestfÑlischen Malteser-<br />
Devotionsritter, ob und wo sie eine Hospizarbeit in Deutschland aufbauen kánnen.<br />
Zu diesem Zweck besuchte Frau Elisabeth von Spies, auch von Flensburg aus, die<br />
bestehenden Hospizinitiativen in Deutschland. Weder im Malteserkrankenhaus St.-<br />
Franziskus-Hospital waren die Interessen und AktivitÑten aus der Diakonissenanstalt<br />
bekannt, noch umgekehrt. Aber nach kurzer Kontaktaufnahme nach diesen Reisen<br />
war man sich einig, daÖ es in Flensburg nur eine Hospizarbeit geben dÇrfe und daÖ<br />
man die gemeinsam aufbauen wolle.<br />
So konnte schon im Februar 1990 Herr Prof. Student aus Hannover zu einem Vortrag<br />
„Hospiz – Lebenshilfe bis zum Ende“ eingeladen werden. Die Besucherzahl<br />
Çbertraf die Erwartungen der Veranstalter bei weitem. Wer weitere Informationen<br />
Çber die Entwicklung in Flensburg und Çber Hospiz Çberhaupt wÇnschte, konnte sich<br />
in eine Liste eintragen. Das war der Anfang der inzwischen gewachsenen Freundeskartei.<br />
Die TrÑger der beiden freigemeinnÇtzigen KrankenhÑuser verschiedener Konfessionen<br />
entschieden sich gemeinsam eine Hospizarbeit mit einer Palliativstation aufzubauen<br />
und diese als gemeinnÇtzige GmbH zu fÇhren. Jeder Partner wird drei Planbetten<br />
in die Palliativstation einbringen. Nachdem die Deutsche Krebshilfe Fárdermittel<br />
fÇr eine Arztstelle und vier Stellen der Krankenpflege bewilligt hatte, konnte nach<br />
langer Suche auch eine Villa erworben werden. Wenn ein Hospiz eine hÑusliche und<br />
absolut keine klinische AtmosphÑre haben soll, dann sind die ÑuÖeren Bedingungen<br />
hier gÇnstig. KÑufer sind die Genossenschaft der Rhein.-WestfÑlischen Malteser-<br />
Devotionsritter und die Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg.<br />
Nach weiteren GesprÑchen und Verhandlungen stimmten sowohl der Sozialminister<br />
als auch die Krankenkasse dem Vorhaben zu.<br />
Eine sechskápfige Arbeitsgruppe aus den beiden KrankenhÑusern erstellte dann ein<br />
Konzept fÇr das Flensburger Hospiz, in dem unter anderem die Angebote Palliativstation,<br />
Tageshospiz, Hausbetreuungsdienst, stationÑres Hospiz, Bildungsarbeit,<br />
Gruppenarbeit fÇr trauernde Angehárige benannt werden. NatÇrlich kann es nur um<br />
einen schrittweisen Aufbau gehen. Diese Bereiche stehen aber in enger Beziehung<br />
zueinander, deshalb ist auch ein rÑumlicher Zusammenhang in einem GebÑude notwendig.<br />
Von diesem Zentrum sollen Impulse ausgehen.<br />
Eine kleine Gruppe von Hospizfreunden beider KrankenhÑuser trifft sich monatlich<br />
einmal im Diakonissenkrankenhaus um jetzt und auch spÑter den Kontakt zur Palliativstation<br />
und dem Gesamthospiz aufrecht zu erhalten mit dem Ziel, auch im Krankenhaus<br />
im Rahmen des Máglichen einiges zu verÑndern.<br />
Parallel zu allen Planungen fÇr die Palliativstation und des Hauses lÑuft seit Oktober<br />
1990 die Vorbereitung der ehrenamtlich TÑtigen im Haubetreuungsdienst. Sie sollen<br />
die BrÇcke bilden zwischen Palliativstation – Familien – Sozialstationsmitarbeitern<br />
u.a. 23 Teilnehmer/innen haben die Vorbereitungskurse abgeschlossen, ein dritter<br />
Kurs lÑuft z. Zt. noch. Unser Konzept hierfÇr ist ein Projekt des Gemeindekollegs Celle<br />
in Zusammenarbeit mit der VELKD unter der Bezeichnung „Sterbende begleiten –<br />
Seelsorge der Gemeinde“. Das Projekt hat im EinfÇhrungskurs, Praktikum und Vertiefungskurs<br />
eine feste Struktur, die sich bei uns bewÑhrt hat.<br />
52