Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
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ar wird, der von dem bestehenden Team nicht einer Lásung nÑhergebracht werden<br />
kann.<br />
4) GroÖe Teambesprechungen, an denen alle Mitglieder des Teams regelmÑÖig teilnehmen<br />
kánnen, gibt es bisher nicht. Wir versuchen dies dadurch auszugleichen,<br />
daÖ vor der Krankenvisite Arzt und Schwester miteinander Çber den aktuellen Stand<br />
bei dem Kranken sprechen, wobei Beobachtungen der nicht anwesenden Teammitglieder<br />
mit einflieÖen oder aus der Krankenakte ersichtlich sind. Ein monatlicher GesprÑchskreis<br />
Çber unser Erleben im beruflichen Alltag von Krankheit, Leiden und<br />
Sterben bietet die Máglichkeit, Çber besondere Betreuungsprobleme auch mit Kollegen<br />
zu sprechen, die nicht selbst in die Betreuung dieses Kranken mit verwickelt<br />
sind.<br />
5) Die in der Hospiz-Idee zentral wichtige KontinuitÖt der Krankenbetreuung zwischen<br />
stationÑrer und ambulanter Versorgung ist bei uns nicht befriedigend gelást.<br />
Das deutsche Gesundheitssystem bietet hier deutlich mehr HÇrden als das englische.<br />
Uns fehlt auch eine Tagesklinik (ein Day Care Centre), die die Máglichkeit bieten<br />
kánnte, Çber die Entlassung hinaus den Kontakt zu den Schwerkranken zu halten.<br />
NatÇrlich gibt es bei uns eine „Entlassung auf Probe“: Wenn die Krankenpflege<br />
zu Hause máglicherweise an unlásbaren Problemen scheitern kánnte, kánnen wir<br />
eine kurzfristige stationÑre Wiederaufnahme zusagen.<br />
6) Wir haben bisher keinen „Bereavement Service“: Eine derartige (professionell geleitete!)<br />
Trauerbegleitung durch geschulte Freiwillige wÇrde ich mir fÇr die Betreuung<br />
der Familien wÇnschen, in denen das Team schon vor dem Tode des Kranken eine<br />
UnfÑhigkeit spÇrt, mit dem Verlust eines nahestehenden, geliebten Menschen umzugehen.<br />
(Weiteres Material zum Projekt „Érztliche und Pflegerische Betreuung schwerkranker<br />
Patienten zu Hause“ siehe S. A 53)<br />
Katharinen-Hospiz am Park, Flensburg (Sr. Thomsen)<br />
1987 gab es im Vorstand der Ev.-Luth.-Diakonissenanstalt zu Flensburg Überlegungen,<br />
einer neu zu errichtenen Alteneinrichtung im zweiten Bauabschnitt auch ein<br />
Hospiz anzugliedern, dieser Plan konnte aber nicht durchgefÇhrt werden.<br />
UnabhÑngig davon beschlossen 1988 einige Mitarbeiter aus dem Ñrztlichen und pflegerischen<br />
Bereich unter der Leitung eines Oberarztes der Medizinischen Klinik eine<br />
onkologische Arbeitsgruppe ins Leben zu rufen. Sie wollten sich auÖerhalb von Visiten<br />
und ÜbergabegesprÑchen Gedanken machen Çber die Behandlung und Betreuung<br />
der immer wiederkehrenden Tumorpatienten ihrer Station. In Kurzreferaten wurden<br />
Meinungen und Erfahrungen von Krankenschwestern und Pfleger, Érztinnen und<br />
Érzten vorgelegt, diskutiert und gemeinsam Ziele festgelegt. Máglichkeiten und<br />
Grenzen wurden deutlich.<br />
Der folgerichtige zweite Schritt dieser Mitarbeiter war die erklÑrte Absicht, ein Hospiz<br />
auf der Station einzurichten. Der Oberarzt, Herr Dr. Lorenzen hatte EindrÇcke in Oxford<br />
gesammelt Çber palliative Medizin allgemein und den rÑumlichen und personellen<br />
Rahmen insbesondere. Dieser Plan wurde von der Pflegedienstleitung nur mit<br />
bedingter Freude aufgenommen, denn wie sollte mehr Raum und mehr Personal beschafft<br />
werden.<br />
Doch die Gruppe plante weiter und fÇhrte im Juli 1989 drei Informationsreisen innerhalb<br />
von 4 Monaten durch, man besuchte insgesamt 10 Hospizgruppen, auÖerdem<br />
Frau Dr. Muschaweck-KÇrten und Herrn Prof. Student.<br />
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