Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
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sprÑchsanstáÖe zu bieten und Modelle zu entwickeln, die es den Menschen erleichtern<br />
wÇrden, auch mit ihren Angehárigen Çber das Sterben zu sprechen. Es gebe<br />
viele Ressourcen fÇr die Sterbebegleitung und auch fÇr die Übernahme von Pflege in<br />
den Familien und Gemeinden. Diese Ressourcen gelte es zu nutzen.<br />
Anfragen der Erziehungswissenschaft an die Hospizbewegung<br />
(Prof. Dr. Schuchardt)<br />
38<br />
HOSPIZ-BEWEGUNG IM SPANNUNGSFELD ZWISCHEN<br />
SEPARIERENDER PROFESSIONALISIERUNG UND INTERGRIERENDER HUMANISIERUNG<br />
VON STERBEN UND TOD<br />
Ich bin aufgefordert worden, die Diskussion um die Hospiz-Bewegung dadurch zu<br />
beleben, daÖ ich einige Anfragen aus der Sicht der Erziehungswissenschaft an diese<br />
Konzeption stelle. Ich war mir aber von Beginn an darÇber im klaren, daÖ ich damit<br />
eine schwierige und undankbare Aufgabe Çbernahm. Deshalb máchte ich gleich vorausschicken,<br />
daÖ es mir keineswegs darum geht, die Konzeption der Hospiz-<br />
Bewegung zu zerpflÇcken. Vielmehr bin ich darum bemÇht, solche Fragen und Anfragen<br />
hervorzuheben und zu erártern, die máglicherweise von interessierten Menschen<br />
oder Kritikern gestellt werden und deren Beantwortung vielleicht zur Erhellung<br />
der Ziele und zur Bereicherung der Çbernommenen Aufgaben beitragen.<br />
Bei meinen Anfragen máchte ich mich der Auseinandersetzung stellen:<br />
Welche Funktion – Schrittmacherfunktion – hat die Hospiz-Bewegung? Ist sie ein<br />
Beitrag<br />
- zur spezialisierenden Professionalisierung einer dringlichen Sozialaufgabe?<br />
- zur Patienten-Orientierung und Neuorientierung des Krankenhauses?<br />
- zur Humanisierung des Gesundheits-, Bildungs- und Gesellschaftssystems?<br />
VORBEMERKUNG<br />
„Wo aber Gefahr ist, wÖchst das Rettende auch.“<br />
Dieses Wort HâLDERLIN’s fÑllt mir ein, denke ich an die Hospiz-Bewegung. Als im<br />
vergangenen Jahr im Verlauf von Synodalberatungen an mich die Aufforderung erging,<br />
grundsÑtzliche Anfragen an die Hospiz-Bewegung zu stellen, habe ich mich aus<br />
zwei GrÇnden angesprochen gefÇhlt:<br />
- Zum einen erlebe ich diese Anfrage als Betroffene; monatelang begleitete<br />
ich meine jÇngere Schwester – Mutter von drei kleinen Kindern – auf der<br />
Intensivstation einer UniversitÑtsklinik Norddeutschlands, spÑter Angehárige<br />
und Anvertraute sowohl im Ev. Krankenhaus als auch daheim auf ihrem<br />
Weg zum „neuen Leben“.<br />
- Zum anderen fordert mich diese Anfrage als Erziehungswissenschaftlerin<br />
heraus wie auch als suchende Christin; seit Jahren bemÇhe ich mich um<br />
interdisziplinÑre Studienangebote des Lehrens und Lernens, in denen Studierende<br />
die Umsetzung theoretischer Erkenntnisse in das Handeln erleben,<br />
erfahren und reflektieren kánnen; ich denke an die Begleitung Betroffener<br />
in Krisen,<br />
/hp