Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
zeugt bin –, muÖ auf breiter Ebene eine EinÇbung in die ars moriendi unser BemÇhen begleiten. Damit bekommt die Hospizbewegung auch eine gemeindepÑdagogische Dimension. 4. Kirchenpolitischer Rahmen: Neben den sehr lobenswerten AktivitÑten der VELKD auf ihrer thematischen Synode „Sterbende begleiten“ 1988 in Veitsháchheim/Unterfranken, aus deren Arbeit dann in einer Arbeitsgruppe am 26.11.1990 der Arbeitsbericht „Hospiz-Bewegung“ vorgelegt wurde, und einer Stellungnahme des Diakonischen Werkes der Evangelischlutherischen Landeskirche Hannovers zum gleichen Thema (2.10.1989) máchte ich hier besonders auf das AktenstÇck 152 A der 20. Landessynode der Evangelischlutherischen Landeskirche Hannovers hinweisen, das am 9.11.1989 verfaÖt wurde und der Synode am 29.11.1989 vorgelegt und erlÑutert wurde. Hinzuweisen ist auch auf die Stellungnahme der Konferenz der Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger im Blick des Stadtkirchenverbandes Hannover zur „Konzeption fÇr ein ambulantes Hospizprogramm in der Landeshauptstadt Hannover (vorgelegt von Professor Student im Januar 1987)“. Diese Stellungnahme, verfaÖt von Professor Christoph Piper, wurde im Stadtkirchenvorstand am 7.11.1989 diskutiert und dem Landeskirchenamt zugeleitet Immer wieder werden folgende Aufgaben aufgelistet: 24 - Sterbende zuhause pflegen. - Im Krankenhaus (und Pflegeheim) Raum fÇr Sterbende und das Sterben geben. - Eine besondere Einrichtung fÇr die Begleitung Sterbender schaffen. Das Diakonische Werk der EKD bereitet zur Zeit eine Konsultation zur Hospizbewegung fÇr Februar 1992 vor. Die Evangelische Akademie Loccum und das Pastoralkolleg Loccum werden das Thema „Anders sterben“ vom 27.2. bis 1.3.1992 bearbeiten, und auch die Evangelische Akademie Arnoldsheim/Taunus bereitet eine Hospiztagung fÇr das FrÇhjahr 1992 vor. Die deutschen Bischáfe (rámisch-katholisch) haben sich am 20.2.1991 in einer gemeinsamen ErklÑrung zum Thema „Schwerstkranken und Sterbenden beistehen“ geÑuÖert und darin den Hospizgedanken erstmals unterstÇtzt. Im Bistum Hildesheim hat sich ein Hospizverein gebildet, der gemeinsam mit dem Orden der Vizentinerinnen die GrÇndung eines Hospizes vorbereitet. Da ein Teil der Ziele in der Hospizbewegung in bewuÖter Opposition zum Gedankengut der „Deutschen Gesellschaft fÇr humanes Sterben“ formuliert wurde, die bekanntlich Hilfe zur Selbsttátung bei schwerer Krankheit anbietet, bekommt die Hospizbewegung immer wieder neue Impulse von Teilnehmern der Euthanasiedebatte. „Hilfe beim Sterben statt Hilfe zum Sterben“ ist die Antwort der Hospizbewegung, Çbrigens nicht nur der Christen in ihr. II. KONKRETIONEN Will man das bisher Dargestellte konkretisieren, sieht man sich verschiedenen Handlungsfeldern gleichzeitig gegenÇber. Dabei ist die Gefahr der Verzettelung durchaus gegeben, sie ist aber nicht zwingend.
Aufgaben: A: Zuhause sterben Optimale Vernetzung der ambulanten Hilfen, wie - Hausarzt, gegebenenfalls Schmerzambulanz - Diakonie-und Sozialstationen - Haus-und Familienpflege - Essen auf RÑdern - Depot fÇr Pflegehilfsmittel - Nachbarschaftshilfen - Besuchsdienst der Gemeinde - Hospizdienst mit Begleitung der betroffenen Familien, zeitweiser Entlastung der pflegenden Angehárigen, Sitzwachen etc. - Selbsthilfegruppen pflegender Angeháriger - Trauer-Selbsthilfegruppen Voraussetzungen: Modelle: - Fortbildung und Begleitung der hauptberuflichen Mitarbeiterinnen mit dem Ziel, sich auf die Sterbesituation einzustellen - Vorbereitung und Begleitung der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen etwa nach dem Modell „Sterbende begleiten“ des Gemeindekollegs der VELKD - Fortbildung der niedergelassenen Érzte zum Thema Schmerztherapie (in Kooperation mit den entsprechenden Standesorganisationen) - gegebenenfalls Ausbau der vorhandenen ambulanten Dienste - Weiterentwicklung der Selbsthilfegruppen - Koordinationsstelle (Anlaufstelle) fÇr den Einsatz aller notwendigen Menschen und Dienste Hospizbewegung im Kirchenkreis Burgdorf. Plan einer „Stadtteil-Koordinationsstelle“ fÇr die SÇdstadt Hannovers (federfÇhrend ist das Henriettenstift) gemeinsam mit dem Institut fÇr Entwicklungsplanung und Strukturforschung an der UniversitÑt Hannover. Zum Teil auch: Hospizbewegung Stuttgart der dortigen „Evangelischen Gesellschaft“ (identisch mit dem Diakonischen Werk der Stadt). Aufgaben: B: Sterben im Krankenhaus Schaffung geeigneter RÑume fÇr Terminalpatienten, Máglichkeiten zum „rooming in“ fÇr Angehárige. Krankenhausseelsorge, gegebenenfalls unterstÇtzt durch Hospizdienst (ehrenamtlich) auch zur Begleitung und Betreuung der Angehárigen. Fárderung einer „ganzheitlichen“ Medizin, Einrichtung von Palliativstationen beziehungsweise palliativen Einheiten im Krankenhaus. Voraussetzungen: Fortbildungsangebote fÇr Érzte und Pflegende zum Thema Tod und Sterben, Realisierung von „Patientenorientierung“ im Krankenhaus (siehe Literatur), „Versáhnung“ von kurativer und palliativer Medizin, Ausbau beziehungsweise ErgÑnzung der Krankenhausseelsorge durch Hospizdienst-Mitarbeiter, ehrenamtliche Seelsorgehelfer etc., gegebenenfalls unter Leitung der Krankenhausseelsorge, sonst mit Hilfe einer Koordinationsstelle Hospiz. 25
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begleiten. Damit bekommt die Hospizbewegung auch eine gemeindepÑdagogische<br />
Dimension.<br />
4. Kirchenpolitischer Rahmen:<br />
Neben den sehr lobenswerten AktivitÑten der VELKD auf ihrer thematischen Synode<br />
„Sterbende begleiten“ 1988 in Veitsháchheim/Unterfranken, aus deren Arbeit dann in<br />
einer Arbeitsgruppe am 26.11.1990 der Arbeitsbericht „Hospiz-Bewegung“ vorgelegt<br />
wurde, und einer Stellungnahme des Diakonischen Werkes der Evangelischlutherischen<br />
Landeskirche Hannovers zum gleichen Thema (2.10.1989) máchte ich hier<br />
besonders auf das AktenstÇck 152 A der 20. Landessynode der Evangelischlutherischen<br />
Landeskirche Hannovers hinweisen, das am 9.11.1989 verfaÖt wurde<br />
und der Synode am 29.11.1989 vorgelegt und erlÑutert wurde.<br />
Hinzuweisen ist auch auf die Stellungnahme der Konferenz der Krankenhausseelsorgerinnen<br />
und -seelsorger im Blick des Stadtkirchenverbandes Hannover zur<br />
„Konzeption fÇr ein ambulantes Hospizprogramm in der Landeshauptstadt Hannover<br />
(vorgelegt von Professor Student im Januar 1987)“. Diese Stellungnahme, verfaÖt<br />
von Professor Christoph Piper, wurde im Stadtkirchenvorstand am 7.11.1989 diskutiert<br />
und dem Landeskirchenamt zugeleitet<br />
Immer wieder werden folgende Aufgaben aufgelistet:<br />
24<br />
- Sterbende zuhause pflegen.<br />
- Im Krankenhaus (und Pflegeheim) Raum fÇr Sterbende und das Sterben<br />
geben.<br />
- Eine besondere Einrichtung fÇr die Begleitung Sterbender schaffen.<br />
Das Diakonische Werk der EKD bereitet zur Zeit eine Konsultation zur Hospizbewegung<br />
fÇr Februar 1992 vor.<br />
Die Evangelische Akademie Loccum und das Pastoralkolleg Loccum werden das<br />
Thema „Anders sterben“ vom 27.2. bis 1.3.1992 bearbeiten, und auch die Evangelische<br />
Akademie Arnoldsheim/Taunus bereitet eine Hospiztagung fÇr das FrÇhjahr<br />
1992 vor.<br />
Die deutschen Bischáfe (rámisch-katholisch) haben sich am 20.2.1991 in einer gemeinsamen<br />
ErklÑrung zum Thema „Schwerstkranken und Sterbenden beistehen“<br />
geÑuÖert und darin den Hospizgedanken erstmals unterstÇtzt.<br />
Im Bistum Hildesheim hat sich ein Hospizverein gebildet, der gemeinsam mit dem<br />
Orden der Vizentinerinnen die GrÇndung eines Hospizes vorbereitet.<br />
Da ein Teil der Ziele in der Hospizbewegung in bewuÖter Opposition zum Gedankengut<br />
der „Deutschen Gesellschaft fÇr humanes Sterben“ formuliert wurde, die bekanntlich<br />
Hilfe zur Selbsttátung bei schwerer Krankheit anbietet, bekommt die Hospizbewegung<br />
immer wieder neue Impulse von Teilnehmern der Euthanasiedebatte.<br />
„Hilfe beim Sterben statt Hilfe zum Sterben“ ist die Antwort der Hospizbewegung,<br />
Çbrigens nicht nur der Christen in ihr.<br />
II. KONKRETIONEN<br />
Will man das bisher Dargestellte konkretisieren, sieht man sich verschiedenen Handlungsfeldern<br />
gleichzeitig gegenÇber. Dabei ist die Gefahr der Verzettelung durchaus<br />
gegeben, sie ist aber nicht zwingend.