Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik
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gen werden kann, gaben ihr die weitere Kraft. In einer Planungsphase machte sich<br />
eine Projektgruppe Gedanken darÇber, was Christen im Rahmen eines Kirchenbezirks<br />
hier tun kánnen. Dieser Projektgruppe gehárten zehn evangelische und katholische<br />
Teilnehmer an, die in ihrem Berufsalltag mit dem Sterben konfrontiert sind (Leiterin<br />
einer Sozialstation, Gemeindepfarrer, ein Klinikseelsorger, ein niedergelassener<br />
Arzt, eine Leiterin eines Diakonischen Werkes auf Bezirksebene, ein Altenheimleiter<br />
u.a.).<br />
Nachdem ein Konzept entstanden und vom Badischen Oberkirchenrat begrÇÖt worden<br />
war, wurde vom Kirchenbezirk eine halbe Stelle dafÇr eingerichtet. Die Arbeit der<br />
Hospizhilfe ist ambulant, die Einrichtung auch einer stationÑren Einheit wird mittelfristig<br />
nicht ausgeschlossen. Da die Hospizhilfe die Sterbebegleitung als urchristliche<br />
Aufgabe versteht, soll sie mit engem Bezug zu den Gemeinden und als ErgÑnzung<br />
zu den anderen Diensten ausgefÇhrt werden.<br />
Die praktische Arbeit stÇtzt sich auf fÇnf SÑulen:<br />
Informationsarbeit in den Gemeinden: neben Einzelveranstaltungen und Arbeitshilfen<br />
fÇr Gemeindekreise treten noch Çber sechs Abende angebotene „Grundseminare“.<br />
Sie sollen dazu beitragen, daÖ das Thema „Sterben und Tod“ wieder<br />
enttabuisiert wird.<br />
Angebote fÄr Çrzte und Schwestern: Érzte informieren Çber Máglichkeiten der<br />
Schmerztherapie, HausÑrzte und Gemeindeschwestern treffen sich zu GesprÑchen.<br />
Anlaufstelle fÄr Kranke und AngehÅrige: hier finden die Betroffenen, aber auch<br />
Angehárige und Pflegende (auch professionelle) GesprÑchspartner.<br />
Diakonische Dienste:<br />
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o GesprÑchskreis fÇr pflegende Angehárige (angekoppelt an die jeweilige Diakonie-/Sozialstation)<br />
o Telefonkette<br />
o Trauerbegleitung<br />
o Begleitung zur Klinik bei Bestrahlungsterminen<br />
Ausbildung und Einsatz von Hospizhelferinnen und -helfern: Auf die sechswáchige<br />
Grundausbildung folgt nach einem AuswertungsgesprÑch eine Aufbauausbildung,<br />
an die sich, wo nátig, begleitende Besuche in einem Altersheim anschlie-<br />
Öen. Erst nach einem weiteren AuswertungsgesprÑch werden die Mitarbeiter zu<br />
EinsÑtzen in die Familien vermittelt. Die Hospizhelfer verpflichten sich (nach unentgeltlicher<br />
Ausbildung) zu einem ehrenamtlichen Einsatz fÇr zwei Jahre bei<br />
zwei bis vier Stunden pro Woche, sie stehen unter Schweigepflicht und erhalten<br />
bei Bedarf Supervision. Dabei reicht der Einsatz Çber die Sterbebegleitung hinaus<br />
auch zur Trauerbegleitung in den betroffenen Familien.<br />
Die Hauptprobleme der Arbeit liegen zurzeit in einem zu hohen Bedarf an Begleitung<br />
sowie in einer mittelfristig unklaren Finanzierung. Das Katholische Dekanat will sich<br />
beteiligen, lÑngerfristig ist eine engere Kooperation geplant. Zu einem neuerrichteten<br />
stationÑren Hospiz der Vincentinerinnen in Heidelberg bestehen Verbindungen.