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Klausurtagung „Hospiz“ - Peter Godzik

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Jahresbericht 1990 der Arbeitsgemeinschaft Hospiz, Stuttgart<br />

KURZFASSUNG<br />

HOSPIZ<br />

BEGLEITUNG STERBENDER UND IHRER ANGEHâRIGEN<br />

Der Arbeitsgemeinschaft Hospiz, getragen von der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde<br />

Stuttgart-Mitte, der Evangelischen Diakonissenanstalt Stuttgart und der<br />

Evangelischen Gesellschaft Stuttgart, ist es ein Anliegen, Sterbende und ihre Angehárigen<br />

in der letzten Lebenszeit und danach zu begleiten, sie zu unterstÇtzen.<br />

Grundlegend fÇr unsere Arbeit ist die Untersuchung, die 1987 vom Hospizdienst in<br />

Stuttgart durchgefÇhrt wurde. Hiernach wÇnschen sich 75 % der Befragten, zuhause,<br />

in ihrem vertrauten Lebensraum, sterben zu dÇrfen. Wie ist die Hospizbewegung nun<br />

in diesem Jahr auf diese BedÇrfnisse eingegangen?<br />

Das Hospiz-Telefon<br />

Das Hospiz-Telefon ist montags bis freitags von 9 bis 11 Uhr besetzt – zu anderen<br />

Zeiten kann eine Nachricht auf einem Anrufbeantworter hinterlassen werden. Der<br />

Anrufbeantworter wird jeden Abend, auch am Wochenende, von den 2 hauptamtlichen<br />

Mitarbeitern abgehárt. Auch wird hier die Privat-Nummer der beiden hauptamtlichen<br />

Mitarbeiter bekanntgegeben, so daÖ Menschen in der Krise zu jeder Zeit Hilfe<br />

bekommen kánnen. Durchschnittlich kamen im Monat 140 Anrufe.<br />

Die freiwilligen Begleiter<br />

FÇr unser Anliegen, sterbende Menschen und ihre Angehárigen zu begleiten, brauchen<br />

wir die Mitarbeit von geschulten, freiwilligen Begleiterinnen. In diesem Jahr hat<br />

ein weiteres EinfÇhrungsseminar fÇr freiwillige Begleiterinnen stattgefunden. Im Jahr<br />

1990 arbeiteten 27 freiwillige Begleiterinnen – davon 3 MÑnner – bei uns mit. Die<br />

Gruppen der freiwilligen Begleiter treffen sich alle 2 bis 3 Wochen von 17 bis 20 Uhr<br />

zur Weiterbildung, Supervision, Begleitung und seelischen UnterstÇtzung. Gerade,<br />

wenn wir mit freiwilligen Begleiterinnen arbeiten, halte ich es fÇr sehr bedeutsam,<br />

daÖ wir eine Gruppe haben, in der sie in einem vertrauensvollen Klima Çber ihre<br />

Schwierigkeiten, Verluste und auch Freuden in der Begleitung sprechen kánnen.<br />

Betreuung der Sterbenden und ihrer Angehárigen<br />

Im Jahr 1990 begleiteten wir 39 Familien in der Zeit des Sterbens und der Trauer,<br />

von denen 8 Patienten noch leben. ZusÑtzlich gab es 10 Anfragen.<br />

In 40 % [der FÑlle] nehmen die Angehárigen den ersten Kontakt mit uns auf, von der<br />

Diakonie- oder Sozialstation, von Freunden oder von Vortragen wissen sie von unserem<br />

Dienst. In beinahe 50 % der Anfragen wandten sich die beruflichen Helfer, [sowohl]<br />

die Mitarbeiter der Diakonie- und Sozialstationen als auch [die Mitarbeiter] vom<br />

Arbeitskreis psychosozialer Krebsnachsorge, an uns. 5 Patienten baten uns selber,<br />

als Betroffene, um die Begleitung. Das durchschnittliche Alter der Patienten war 64<br />

Jahre. Die jÇngste Patientin war 35 Jahre mit einer achtjÑhrigen Tochter – die Ñlteste<br />

87 Jahre.<br />

Die Dauer der Begleitung reichte von einer Nacht bzw. 1 Besuch bis zu 1 Jahr. Dieser<br />

unterschiedliche Zeitraum macht deutlich, welche Anforderungen jede Begleitung<br />

an die freiwilligen Helferinnen stellt. So sind auch die Besuche pro Begleitung sehr<br />

weit gestreut von einem Besuch bis zu 91 Besuchen bei einer jungen Frau, die im<br />

A 18

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