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VerbandsNachrichten 1/2022

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<strong>VerbandsNachrichten</strong><br />

01 | <strong>2022</strong><br />

Gespräch mit NRW-Finanzminister<br />

Lienenkämper<br />

Austausch zu aktuellen Themen<br />

des Berufsstandes<br />

75 Jahre Steuerberater-Verband Köln<br />

Rückblick auf die Anfangsjahre<br />

Grundsteuer<br />

Neubewertung von<br />

36 Mio. Immobilien


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Editorial<br />

// Editorial<br />

Präsident<br />

StB/WP Dipl.-Kfm. Gero Hagemeister, Bonn<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

sehr geehrte Damen und Herren,<br />

in diesen Zeiten, in denen mitten in Europa<br />

ein bis dato unvorstellbarer Angriffskrieg<br />

gegen ein anerkanntes Mitglied der Staatengemeinschaft<br />

tobt, sich verstörende<br />

Bilder und Nachrichten über unermessliches<br />

menschliches Leid in unsere Erinnerung<br />

einbrennen und sich ewig und sicher<br />

geglaubte Überzeugungen schlagartig auflösen,<br />

fällt das Schreiben eines Vorworts für<br />

unsere Verbandsnachrichten schwer. Der<br />

bewundernswerte Kampf der Ukraine für<br />

Freiheit und Selbstbestimmung, aber auch<br />

für die territoriale Integrität ihres souveränen<br />

Landes führt uns vor Augen, dass Demokratie,<br />

Sicherheit und eine prosperierende<br />

wirtschaftliche Entwicklung eben nicht<br />

selbstverständlich sind. Auch wir müssen –<br />

so schwer es fällt – bereit sein, gemeinsam<br />

mit unseren Freunden und Partnern, mit<br />

denen wir die gleichen moralischen und<br />

weltanschaulichen Überzeugungen teilen,<br />

diese Grundlagen glaubwürdig und<br />

entschlossen zu verteidigen. Das uneingeschränkte<br />

Bekenntnis zu Frieden, Demokratie,<br />

Freiheit und der Herrschaft des Rechts<br />

muss unantastbar bleiben!<br />

In diesem Jahr blicken wir nun auf 75<br />

Jahre Verbandsgeschichte zurück. Nach<br />

dem totalen moralischen und wirtschaftlichen<br />

Zusammenbruch und dem Ende der<br />

nationalsozialistischen Gewalt- und Terrorherrschaft,<br />

die Zerstörung und Vernichtung<br />

über die Welt gebracht hatte, ging es an den<br />

Wiederaufbau. Am 12. November 1947<br />

gründete sich in Köln unser Verband als<br />

„Verband der Helfer in Steuersachen e.V.“.<br />

Seitdem wirkt unser Berufsstand aktiv an<br />

der Ausgestaltung unserer Wirtschaftsordnung<br />

und einem funktionierenden<br />

Gemeinwesen erfolgreich mit. Über unsere<br />

Bezirke pflegen wir die regionale Verankerung<br />

und über unsere Arbeitskreise die<br />

fachliche Bildung von funktionierenden<br />

Netzwerken. Als Ansprechpartner für Politik,<br />

Verwaltung sowie Verbände und Kammern<br />

bringen wir unseren steuerrechtlichen und<br />

finanzwirtschaftlichen Sachverstand ein. Im<br />

Deutschen Steuerberaterverband (DStV)<br />

und zusammen mit den befreundeten<br />

Kollegialverbänden arbeiten wir auch über<br />

Berlin und Brüssel an der Weiterentwicklung<br />

des Wirtschafts-, Handels- und Steuerrechts<br />

maßgeblich mit. Mehr denn je stehen<br />

dabei heute die Chancen eines friedvollen<br />

und partnerschaftlichen Miteinanders in der<br />

freien Welt im Fokus.<br />

Auch unser Berufsstand steht vor gewaltigen<br />

Herausforderungen. Klimawandel,<br />

Coronakrise und Flutkatastrophe belasten<br />

uns genauso wie grundlegende Steuerrechtsänderungen,<br />

Fachkräftemangel und<br />

globale Risiken. Die systemrelevante Funktion<br />

als „unabhängiges Organ der Steuerrechtspflege“<br />

nach § 32 Abs. 2 Satz 1 StBerG<br />

füllen wir dabei selbstverständlich gerne<br />

und konstruktiv aus. Als Steuerberaterverband<br />

sehen wir unseren zentralen Auftrag<br />

auch künftig in der Unterstützung unserer<br />

Berufskollegen bei der Bewältigung ihrer<br />

täglichen Arbeit. Unsere Akademie optimiert<br />

dafür laufend ihr breites Aus- und Fortbildungsangebot.<br />

Wir sind aber auch Sprachrohr<br />

der berechtigten finanzwirtschaftlichen<br />

Interessen unserer meist mittelständischen<br />

Mandantschaft im Sinne eines fairen und<br />

administrierbaren Steuersystems.<br />

In diesem Jubiläumsjahr wollen wir die<br />

Modernisierung unseres Verbandes weiter<br />

vorantreiben. Das vorliegende neue<br />

Magazinlayout gibt hierauf einen ersten<br />

Einblick. Wir freuen uns bereits jetzt auf<br />

unseren Jubiläums-Verbandstag, den wir<br />

in gebührenden Rahmen gemeinsam mit<br />

Ihnen am 16. November <strong>2022</strong> feiern wollen.<br />

Bitte merken Sie sich diesen Termin<br />

schon einmal vor.<br />

Es grüßt Sie herzlich<br />

StB/WP Gero Hagemeister<br />

- Präsident -<br />

3


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> //Inhalt<br />

// Inhalt<br />

7<br />

Editorial<br />

Aus dem Verbandsleben<br />

Wichtige Termine<br />

24<br />

25<br />

Kooperation mit Mercedes-Benz exklusiv für<br />

Verbandsmitglieder<br />

Das Arbeitgebersiegel „Exzellenter Arbeitgeber in der<br />

Steuerberatung <strong>2022</strong>“ – Ergebnisse und Einblicke<br />

8<br />

Gespräch mit Finanzminister Lienenkämper<br />

29<br />

Abwicklungsstatus für Deutsche<br />

Steuerberater-Versicherung<br />

29<br />

Restexemplare StB- und WP-Jahrbuch 40. Aufl. <strong>2022</strong><br />

29<br />

Rügener Steuerfachtage <strong>2022</strong><br />

30<br />

Neue Akademie-Website – Leitfaden ePortal<br />

34<br />

Der Arbeitskreis „Junge Steuerberater (JuSt)“<br />

stellt sich vor<br />

35<br />

Kanzleiportrait<br />

8<br />

36<br />

Aktivitäten und geplante Termine der Bezirke<br />

und Arbeitskreise<br />

11<br />

12<br />

16<br />

18<br />

18<br />

20<br />

22<br />

Gespräch mit StB Markus Herbrand MdB<br />

Pressearbeit: Ein erfolgreicher Start<br />

75 Jahre Verband: Die Steuerberaterkammer Köln –<br />

ein nicht rechtsfähiger Verein?<br />

75 Jahre Verband: Erste Verbandsmitteilungen 1955<br />

Der 18. Deutsche Finanzgerichtstag<br />

Steuerfinanzierungsquote 1955 - 2021 –<br />

Steuereinnahmen in Pandemiezeiten<br />

BeraterDepesche – erstklassige Infos aus erster Hand<br />

34<br />

22<br />

23<br />

Gehalts- und Praxiskostenumfrage <strong>2022</strong><br />

Grundsteuer – Rahmenvertrag mit Opti.Tax<br />

38<br />

Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Bemühungen um Fristverängerung für<br />

Steuererklärungen 2020<br />

39<br />

DStV zum Koalitionsvertrag<br />

42<br />

Der DStV stellt sich vor<br />

44<br />

DStV-News 03/<strong>2022</strong><br />

44<br />

Personelle und strukturelle Veränderungen<br />

in der DStV-Geschäftsstelle<br />

16<br />

45<br />

45<br />

DStV-Praxenvergleich 2021: Auswertungen für<br />

Teilnehmer online abrufbar<br />

Eingaben und Stellungnahmen<br />

4


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Inhalt<br />

Europa<br />

58<br />

Im Verbund erfolgreich – DStV-Position im<br />

EU-Parlament gestärkt<br />

58<br />

Anti-Geldwäsche-Konferenz der German<br />

Tax Advisers<br />

60<br />

EU-Vermögensregister für alle Bürger geplant<br />

60<br />

Verlängerung der Übergangsfrist für<br />

Reverse-Charge-Verfahren bis Ende 2025<br />

Sonstige Berufsorganisationen<br />

61<br />

EU- Kommission favorisiert risikobasierten Ansatz<br />

zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz – social<br />

scoring?<br />

46<br />

47<br />

DATEV Corona-Barometer: Berufsstand<br />

besorgt über Situation im Mittelstand<br />

Lieferengpässe betreffen mehr als ein<br />

Fünftel der Unternehmen<br />

62<br />

Sonstiges<br />

Das Corona-Drama beginnt erst jetzt:<br />

Privatinsolvenzen steigen um 93,6 %<br />

48<br />

Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Grundsteuerreform: in NRW sind 6,5 Mio. und im<br />

Bund 36 Mio. Immobilien neu zu bewerten<br />

64<br />

Aus der Finanzverwaltung<br />

Behördenverzeichnisse<br />

52<br />

Grundsteuer B – Aufkommen und kommunale<br />

Relationen<br />

65<br />

Personalia<br />

20-jähriges Dienstjubiläum Susanne Kahrweg<br />

54<br />

55<br />

Ist das neue Grundsteuerrecht verfassungsgemäß<br />

und gäbe es Alternativen?<br />

Jahresabschlüsse 2020: keine Ordnungsgelder bei<br />

Offenlegung bis 07.03.<strong>2022</strong><br />

65<br />

66<br />

67<br />

Veränderungen<br />

Jubilare (16.11.2021 – 15.02.<strong>2022</strong>)<br />

Neue Mitglieder (16.11.2021 – 15.02.<strong>2022</strong>)<br />

56<br />

57<br />

Entwurf eines Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes<br />

Überbrückungshilfe IV<br />

68<br />

Informatives<br />

Kleinanzeigen<br />

68<br />

Neues Akademie-Feature<br />

68<br />

Filmtipp: The Accountant – Berechne Deine<br />

Möglichkeiten<br />

57<br />

5


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Aus dem Verbandsleben<br />

// Wichtige Termine<br />

23. – 25. Juni <strong>2022</strong><br />

Rügener Steuerfachtage<br />

in Binz auf Rügen im Travel Charme Kurhaus Binz. Es handelt<br />

sich in diesem Jahr um die 28. Fachtagung auf Rügen.<br />

cutt.ly/RuegenerSteuerfachtage<br />

29<br />

19. Oktober <strong>2022</strong><br />

Mitgliederversammlung <strong>2022</strong><br />

im Schulungszentrum der Akademie für Steuer-<br />

und Wirtschaftsrecht, Köln<br />

09. – 11. Oktober <strong>2022</strong><br />

Deutscher Steuerberatertag <strong>2022</strong><br />

in Dresden<br />

www.steuerberatertag.de<br />

16. November <strong>2022</strong><br />

Jubiläumsveranstaltung „75 Jahre“<br />

des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln<br />

in der Flora, Köln.<br />

Weitere Einzelheiten werden mit gesonderten Einladungen bekannt gegeben.<br />

Bitte merken Sie sich die Termine bereits jetzt vor.<br />

7


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Gespräch mit Finanzminister Lienenkämper<br />

Der nordrhein-westfälische Minister der Finanzen Lutz Lienenkämper im Gespräch mit dem<br />

Präsidenten des Steuerberater-Verbandes Köln, StB/WP Gero Hagemeister<br />

Der Steuergesetzgeber sollte nun sein Bemühen<br />

darauf ausrichten, Unternehmen<br />

sowie Bürgerinnen und Bürgern ein effizientes<br />

und leistungsgerechtes Steuerecht<br />

zu geben. Das gilt auch und gerade für die<br />

sich auf internationaler Ebene abzeichnenden<br />

Entwicklungen. Die Menschen<br />

brauchen in diesen herausfordernden<br />

und belastenden Zeiten mehr denn je<br />

den Freiraum, angemessen und kreativ<br />

auf die Herausforderungen unserer Zeit<br />

reagieren zu können.<br />

Präsident Hagemeister und Finanzminister Lienenkämper am 02.03.<strong>2022</strong> vor dem Gebäude des<br />

Finanzministeriums NRW<br />

Gero Hagemeister: Herr Minister, Sie<br />

haben sich auf unserem Verbandstag<br />

im Herbst 2021 gegen Steuererhöhungen<br />

ausgesprochen. Wie schätzen Sie die<br />

Situation jetzt, nach dem Regierungswechsel,<br />

ein?<br />

Wir brauchen weiterhin ein<br />

Belastungsmoratorium.<br />

Mehr noch: Angesichts der<br />

jüngsten geopolitischen<br />

Entwicklungen und der weiterhin rasant<br />

steigenden Energiekosten<br />

ist die finanzielle Belastung<br />

der Bürgerinnen und Bürger<br />

und der Unternehmen größer<br />

denn je. Energiepreise dürfen<br />

nicht die neue soziale Frage<br />

werden. Selbstverständlich<br />

dürfen wir die Leistungsfähigkeit<br />

der öffentlichen Haushalte<br />

dabei nicht aus dem Blick verlieren.<br />

Gleichwohl bleibt es auch in diesen krisenbehafteten<br />

Zeiten richtig, öffentliche Aufgaben<br />

mithilfe von wachstumsgenerierten<br />

Steuermehreinnahmen zu stemmen und<br />

nicht mit dem Griff in die Substanz.<br />

Gero Hagemeister: Wie werden Sie als<br />

nordrhein-westfälischer Minister der Finanzen<br />

den Tendenzen der neuen Bundesregierung<br />

begegnen?<br />

In diesen schrecklichen Zeiten eines Krieges<br />

in Europa müssen alle demokratischen<br />

Parteien im Schulterschluss zusammen stehen,<br />

um möglichst schnell eine friedliche<br />

Lösung für Europa zu erreichen. Das hat<br />

oberste Priorität.<br />

« Energiepreise<br />

dürfen nicht die<br />

neue soziale<br />

Frage werden. »<br />

Angesichts dieser Situation reichen<br />

die jüngst vereinbarten<br />

steuerlichen Einzelmaßnahmen<br />

der Ampelkoalitionäre<br />

nicht aus. Die im Koalitionsvertrag<br />

angedeuteten steuerlichen<br />

Vorhaben der Bundesregierung<br />

sind weitgehend<br />

überholt. Es wird nun ganz<br />

wesentlich darauf ankommen, den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland zu stärken.<br />

Über Einzelmaßnahmen hinaus muss insbesondere<br />

der andauernde Reformstau im<br />

deutschen Unternehmensteuerrecht angepackt<br />

werden. Vereinzelte Investitionsanreize<br />

und Steuersenkungen allein können<br />

diesen Missstand nicht kompensieren.<br />

Gero Hagemeister: Die Steuergesetzgebung<br />

scheint immer schneller auf<br />

aktuelle politische Vorstellungen zu<br />

reagieren. Hinreichende Folgenabschätzungen<br />

und eine Einbindung der<br />

breiten praktischen Erfahrungen unseres<br />

Berufsstandes scheinen zu kurz zu<br />

kommen. Können wir denn in diesem Zusammenhang<br />

künftig mit hinreichenden<br />

Übergangsfristen und mit steuersystematisch<br />

sauberen und auch tatsächlich<br />

vollziehbaren Gesetzen rechnen?<br />

Die Steuergesetzgebung hat in den vergangenen<br />

zwei Jahren erheblich an Dynamik<br />

gewonnen. Gründe dafür waren die<br />

anhaltende Corona-Pandemie und die<br />

Flutkatastrophe in unserem Land. Diese<br />

Ereignisse lassen sich nicht planen und voraussehen.<br />

Hier war schnelles Handeln erforderlich.<br />

Die neue außenpolitische Lage<br />

erfordert weiterhin schnelle und effektive<br />

Entscheidungen.<br />

Hierbei ist es wichtig, dass auch die Steuerberaterschaft<br />

ihre Expertise und praktische<br />

Erfahrung einbringt. Das darf nicht zu<br />

kurz kommen. Die gute Zusammenarbeit<br />

und der Informationsaustausch zwischen<br />

den Finanzbehörden in Nordrhein-Westfalen<br />

und der Steuerberaterschaft haben<br />

jüngst sehr geholfen, steuerliche Erleichterungen<br />

in die Fläche zu bringen und<br />

möglichst praxistauglich zu gestalten.<br />

8


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Gero Hagemeister: Was hat der Berufsstand<br />

von einer CDU-geführten Landesregierung<br />

in den nächsten Jahren konkret<br />

zu erwarten?<br />

Die Zusammenarbeit und<br />

der Dialog zwischen Beraterschaft<br />

und Finanzverwaltung<br />

haben sich<br />

bewährt. Z.B. als es erforderlich<br />

war, in den jüngst<br />

erlebten Krisen bislang<br />

nicht dagewesene Herausforderungen<br />

anzugehen.<br />

In dieser Zeit hat sich auch<br />

die Steuerberaterschaft<br />

um das Gemeinwohl der<br />

Menschen in Nordrhein-<br />

Westfalen verdient gemacht.<br />

Wir setzen uns daher insbesondere<br />

für verfahrensrechtliche Erleichterungen<br />

ein, die frühzeitig planbare<br />

Verhältnisse schaffen und den steuerberatenden<br />

Berufen entgegenkommen.<br />

Gero Hagemeister: Die Reform der Grundsteuer<br />

stellt die Finanzverwaltung, aber<br />

auch die betroffenen Bürger und ihre<br />

Steuerberater vor enorme Herausforderungen.<br />

In einem sehr engen Zeitfenster –<br />

vom 01. Juli <strong>2022</strong> bis 31. Oktober <strong>2022</strong> –<br />

müssen allein in Nordrhein-Westfalen<br />

ca. 6,5 Mio. Grundstücke bewertet und<br />

formal veranlagt werden. Insbesondere<br />

bei vermieteten Wohneinheiten und<br />

gewerblich oder gemischt genutzten<br />

Immobilien gestaltet sich die Erfassung<br />

der für die Neubewertung relevanten<br />

Daten eher komplex. Wir haben für unsere<br />

Verbandsmitglieder entsprechende<br />

Seminare und Webinare sowie umfangreiches<br />

Schulungsmaterial für die richtige<br />

Ermittlung der Grundsteuerdaten erstellt.<br />

Wie soll dieser – auch für die Verwaltung –<br />

immense Arbeitsaufwand in dieser Frist<br />

Ihrer Ansicht nach bewältigt werden?<br />

« Wir setzen uns daher<br />

insbesondere für<br />

verfahrensrechtliche<br />

Erleichterungen ein,<br />

die frühzeitig<br />

planbare Verhältnisse<br />

schaffen und den<br />

steuerberatenden<br />

Berufen entgegenkommen.<br />

»<br />

Daten, wie z.B. das Aktenzeichen und die<br />

Grundstücksfläche, unterstützen. Dazu<br />

werden den Eigentümerinnen und Eigentümern<br />

von Wohngrundstücken und Betrieben<br />

der Land- und Forstwirtschaft ab<br />

Mai hilfreiche Informationen<br />

und Daten, die der<br />

Finanzverwaltung elektronisch<br />

verfügbar sind,<br />

in einem individuellen<br />

Informationsschreiben<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Die Daten können nach<br />

Prüfung auf Vollständigkeit<br />

und Richtigkeit in die<br />

Feststellungserklärung<br />

übertragen werden. Darüber<br />

hinaus werden wir<br />

weitere Unterstützungsmaßnahmen<br />

einrichten,<br />

wie z.B. eine zentrale<br />

Internetseite (www.grundsteuer.nrw.de),<br />

ein Online-Geodatenportal, das hilfreiche<br />

Daten zu Grundstücken und Betrieben der<br />

Land- und Forstwirtschaft flurstücksbezogen<br />

bereitstellt, und ab April eine Hotline.<br />

Klar ist: Die verwaltungsmäßige Umsetzung<br />

der Grundsteuerreform mit der Bewertung<br />

der rund 6,5 Mio. wirtschaftlichen Einheiten<br />

sowie der Festsetzung der Grundsteuermessbeträge<br />

wird am 31. Oktober <strong>2022</strong><br />

natürlich noch nicht abgeschlossen sein.<br />

Das reicht entsprechend der Fristen des<br />

Bundesverfassungsgerichtes weiter. Unser<br />

Ziel ist, dass den Kommunen im Jahr 2024<br />

ausreichend Zeit zur Verfügung steht, die<br />

neuen Hebesätze zu ermitteln und festzusetzen.<br />

Um dies zu gewährleisten, hat die<br />

nordrhein-westfälische Finanzverwaltung<br />

bereits frühzeitig zusätzliches Personal eingestellt.<br />

Grundvoraussetzung für die zeitgerechte<br />

verwaltungsseitige Umsetzung<br />

bleiben natürlich die Erklärungen zur Feststellung<br />

des Grundsteuerwerts.<br />

Gero Hagemeister: Nicht nur durch die Reform<br />

der Grundsteuer entsteht in diesem<br />

Jahr eine extreme zusätzliche Arbeitsbelastung<br />

für den Berufsstand. Zusätzlich zu<br />

dem „normalen“ Tagesgeschäft muss von<br />

den Steuerberatern auch die Abwicklung<br />

von Kurzarbeitergeld, Überbrückungs-,<br />

Soforthilfen, Home-Office etc. bewältigt<br />

werden. Außerdem hat die Flutkatastrophe<br />

in Nordrhein-Westfalen nicht<br />

nur viele Mandanten in eine existenzbedrohliche<br />

Krise gestürzt. Auch zahlreiche<br />

Kanzleien wurden verwüstet und deren<br />

Archive zerstört. Wären Fristverlängerungen<br />

für die Abgabe der laufenden<br />

Steuererklärungen und der Grundbesitzbewertungen<br />

in dieser Situation nicht<br />

selbstverständlich?<br />

Auf die Arbeitsbelastung des Berufsstandes<br />

hat der Gesetzgeber im Laufe des<br />

Jahres 2021 mit einer ganzen Reihe von<br />

Fristverlängerungen reagiert. So wurde<br />

in den „Beraterfällen“ die Frist zur Abgabe<br />

der Jahressteuererklärungen 2019 auf<br />

Die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalen<br />

wird die Grundsteuerreform so<br />

bürgerfreundlich wie möglich umsetzen<br />

und die betroffenen Eigentümerinnen<br />

und Eigentümer bei der Übermittlung der<br />

Gespräch im Büro des Ministers der Finanzen<br />

9


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

den 31. August 2021 und für die Abgabe<br />

der Jahressteuererklärungen 2020 auf<br />

den 31. Mai <strong>2022</strong> verlängert. Bei beratenen<br />

Steuerpflichtigen, die den Gewinn aus<br />

Land- und Forstwirtschaft nach einem vom<br />

Kalenderjahr abweichenden Wirtschaftsjahr<br />

ermitteln, ist die Frist zur Abgabe der<br />

Steuererklärung 2019 bis zum 31. Dezember<br />

2021 und für die folgende Steuererklärung<br />

2020 um drei Monate bis zum 31.<br />

Oktober <strong>2022</strong> verlängert worden. Auch<br />

der aktuelle Vorschlag des Bundesministeriums<br />

der Finanzen, die Frist zur Abgabe<br />

der Jahressteuererklärungen 2020 in den<br />

„Beraterfällen“ um weitere drei Monate<br />

zu verlängern, wird von uns begrüßt.<br />

Darüber hinaus sind im Einzelfall Verfahrenserleichterungen<br />

für Kanzleien, die<br />

Opfer der Flut waren, zugesagt worden.<br />

Dies galt auch für Fristverlängerungen<br />

bei der Abgabe von Steuererklärungen.<br />

Sie sehen, die Finanzverwaltung handelte<br />

auch hier mit Augenmaß.<br />

Gero Hagemeister: Die Frage der Vertretungsbefugnis<br />

von Steuerberatern<br />

im Statusfeststellungsverfahren nach<br />

§ 7a SGB IV ist aus Sicht von uns Steuerberatern<br />

ein langjähriges Ärgernis.<br />

Nach unserer Ansicht ist es mit Blick auf<br />

die Beratungswirklichkeit dringend<br />

erforderlich, die sozialversicherungsrechtlichen<br />

Kompetenzen der Steuerberater<br />

gesetzlich klarzustellen und<br />

so die notwendige Rechtssicherheit für<br />

den Berufsstand und seine Mandanten<br />

zu schaffen. Können wir hier auf eine engagierte<br />

Unterstützung der nordrheinwestfälischen<br />

Landesregierung hoffen?<br />

Diese wiederholt aufgeworfene Frage<br />

wurde auch auf Bund-Länder-Ebene diskutiert.<br />

Allerdings hat das insoweit federführende<br />

Bundesministerium für Arbeit<br />

und Soziales gemeinsam mit dem Bundesjustizministerium<br />

eine entsprechende Erweiterung<br />

der Vertretungsbefugnis der<br />

Steuerberater auf das Statusfeststellungsverfahren<br />

nach § 7a SGB IV abgelehnt.<br />

Hintergrund ist – zusammengefasst – insbesondere<br />

die Auffassung, dass es für<br />

diesen Bereich spezielle sozialversicherungsrechtliche<br />

Kenntnisse erfordere, die<br />

in dieser Tiefe so grundsätzlich nicht bei<br />

Steuerberaterinnen und Steuerberatern<br />

vorausgesetzt werden könnten.<br />

Aufgrund der eindeutig ablehnenden<br />

Haltung der zuständigen Bundesministerien<br />

erscheinen erneute<br />

Vorstöße zu einer diesbezüglichen<br />

Erweiterung der<br />

Beratungsbefugnis wenig<br />

Erfolg versprechend. Das<br />

bedauere ich ausdrücklich.<br />

Deshalb wird das Ministerium<br />

der Finanzen die<br />

abweichende Auffassung<br />

des Steuerberater-Verbandes<br />

Köln e.V. zu dieser Frage im Blick<br />

behalten und bei der weiteren Diskussion<br />

des Themas berücksichtigen.<br />

« Der Mehrwert<br />

der Anzeigenpflicht<br />

ist selbst aus<br />

Verwaltungssicht<br />

fraglich. »<br />

Gero Hagemeister: Die bereits eingeführte<br />

Mitteilungspflicht für grenzüberschreitende<br />

Steuergestaltungen<br />

soll auf nationale Steuergestaltungen<br />

ausgeweitet werden. So steht es im Koalitionsvertrag<br />

der Bundesregierung. Wir<br />

halten eine derartige Regelung, auch vor<br />

dem Hintergrund, dass mittelständische<br />

Steuerpflichtige und deren inländische<br />

Steuerberater hierbei praktisch gar nicht<br />

mitgewirkt haben, für überzogen. Wie<br />

beurteilen Sie dieses bürokratische und<br />

haftungsträchtige Verhalten gegenüber<br />

unserem steuerehrlichen Berufsstand?<br />

Die Ausweitung der Mitteilungspflicht auf<br />

nationale Steuergestaltungen wurde bereits<br />

im Rahmen der Umsetzung der europarechtlichen<br />

Richtlinienvorgaben kontrovers<br />

diskutiert. Der Mehrwert ist selbst<br />

aus Verwaltungssicht fraglich. Daher hat<br />

sich die Landesregierung ablehnend zur<br />

Einführung einer Anzeigepflicht für rein<br />

nationale Sachverhalte positioniert.<br />

Zunächst sollten wir die<br />

Erfahrungen mit der kürzlich<br />

eingeführten Anzeigepflicht<br />

für grenzüberschreitende<br />

Steuergestaltungen<br />

abwarten und erst nach einer<br />

Evaluierungsphase entscheiden,<br />

ob eine Ausweitung von Mitteilungspflichten<br />

sachgerecht erscheint.<br />

•<br />

Finanzminister Lienenkämper und Präsident<br />

Hagemeister im Büro des Ministers<br />

10


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Gespräch mit StB Markus Herbrand MdB<br />

Am 08. Februar <strong>2022</strong> traf sich<br />

Präsident StB/WP Dipl.-Kfm.<br />

Gero Hagemeister mit Markus<br />

Herbrand MdB, FDP, zu einem<br />

sehr konstruktiven und ergebnisreichen<br />

Gespräch. StB Markus<br />

Herbrand ist finanzpolitischer<br />

Sprecher der FDP-Fraktion im<br />

Deutschen Bundestag.<br />

Bestimmende Themen des Gespräches,<br />

an dem für den Verband neben Präsident<br />

Hagemeister auch HGF RA Dr. Dominik<br />

Scheuerer teilnahm, waren die aktuelle<br />

Fristenballung, der Bürokratieabbau,<br />

die Verlängerung der Coronahilfen und<br />

natürlich das Statusfeststellungsverfahren,<br />

dessen Reformbedarf offenkundig<br />

ist. Herbrand ist Berufsangehöriger und<br />

verfügt über ein ausgeprägtes Verständnis<br />

der den Berufsstand betreffenden<br />

Probleme. Es kam daher zu einem sehr<br />

intensiven Informations- und Gedankenaustausch.<br />

jedoch auch die auf Seiten der Verwaltung<br />

bestehenden Herausforderungen.<br />

Herbrand hatte bereits gegenüber der<br />

Frankfurter Allgemeinen Zeitung (vgl.<br />

F.A.Z.-Online-Beitrag vom 11.01.<strong>2022</strong>)<br />

hervorgehoben, dass die Entlastungsanträge<br />

des Berufsstandes nachvollziehbar<br />

seien. Allerdings müsse ein längerfristiges<br />

Konzept her. Um aus der Dauerschleife herauszukommen,<br />

müsse eine Übergangslösung<br />

geschaffen werden, mit der man<br />

über einen längeren Zeitraum aus der<br />

Fristenverlängerung quasi herauswächst.<br />

Die von ihm avisierte Verlängerung der<br />

Fristen ist mittlerweile von der Ampelkoalition<br />

im IV. Corona-Steuerhilfegesetz<br />

umgesetzt worden.<br />

Bürokratieabbau ist Herbrand ein besonders<br />

wichtiges Anliegen. Jedoch gleicht dies oft<br />

einem Kampf gegen Windmühlen. Eine Wiedereinführung<br />

der Vermögenssteuer schloss<br />

Herbrand aus Sicht der FDP aus.<br />

Außerdem wurden weitere Probleme des<br />

Berufsstandes wie insbesondere dessen<br />

Fachkräftemangel angesprochen. Der<br />

Reformbedarf beim Statusfeststellungsverfahren<br />

ist für Herbrand offenkundig.<br />

Die Umsetzung scheitert jedoch an den<br />

Widerständen in fachfremden Ministerien.<br />

Schließlich wurden diverse steuerliche<br />

Aspekte des Koalitionsvertrages erörtert,<br />

etwa die Unternehmenssteuer, die<br />

erweiterte Verlustverrechnung oder die<br />

degressive Afa. Regelungen dazu sind<br />

in das Vierte Corona-Steuerhilfegesetz<br />

eingeflossen (s.u. S. 56). Darüber hinaus<br />

erstreckte sich der Informations- und Gedankenaustausch<br />

auf finanzpolitische und<br />

allgemeinpolitische Themen wie etwa die<br />

steigende Inflation und deren Auswirkungen<br />

auf Wirtschaft und Finanzen.<br />

Auf besonderes Verständnis stieß die außergewöhnlich<br />

starke Belastung des Berufsstandes<br />

insbesondere infolge der hohen,<br />

coronabedingten Zusatzbelastungen<br />

sowie der anstehenden Umsetzung der<br />

Grundsteuerregelungen. Zu beachten sind<br />

« Um aus der Dauerschleife herauszukommen, müsse eine<br />

Übergangslösung geschaffen werden, mit der man über<br />

einen längeren Zeitraum aus der Fristenverlängerung<br />

quasi herauswächst. »<br />

11


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Pressearbeit: Ein erfolgreicher Start<br />

Der Start in das Pressejahr <strong>2022</strong><br />

verlief sehr gut: Gleich zwei regionale<br />

Tageszeitungen hatten<br />

unser Angebot, ein ausführliches<br />

Interview mit dem neuen Präsidenten<br />

des Steuerberater-Verbandes Köln zu<br />

führen, angenommen. Das erste erschien<br />

noch kurz vor der Jahreswende im Kölner<br />

Stadt-Anzeiger. Wirtschaftsredakteurin<br />

Corinna Schulz setzte in ihrem Gespräch<br />

mit StB/WP Gero Hagemeister den Focus<br />

auf Überbrückungs-, Soforthilfen, Kurzarbeit<br />

und Home-Office.<br />

Ulla Thiede, Wirtschaftsredakteurin im<br />

General-Anzeiger, hingegen konzentrierte<br />

sich in dem – ebenfalls ganzseitigen –<br />

Beitrag, der Anfang Januar veröffentlicht<br />

wurde, ausschließlich auf die Reform<br />

der Grundsteuer und ihre Konsequenzen<br />

für Immobilienbesitzer. Präsident Hagemeister<br />

erläuterte hierin, welche Daten<br />

im Zuge der Neubewertung von Grundstücken<br />

und Immobilien an die Finanzverwaltung<br />

übermittelt werden müssen<br />

Cyan Magenta Gelb Schwarz<br />

und sprach sich deutlich für eine Fristverlängerung<br />

aus.<br />

d-spt/s-wirt/01SPT10 - 30.12.2021 11:47:14 - corinna.schulz<br />

Ein weiteres mehrseitiges Interview mit<br />

Präsident Hagemeister zum Thema Grundsteuer<br />

erschien im Handwerk Magazin. Erfreulicherweise<br />

veröffentlichten sowohl<br />

Das Dachdecker-Handwerk als auch die<br />

Kölner City-News unsere Pressemitteilung<br />

„Steuertipps zum Jahresende“ nahezu ungekürzt<br />

zum Jahresbeginn.<br />

•<br />

/ Presse<br />

Kölner-Stadt-Anzeiger<br />

Präsident StB/WP Gero Hagemeister<br />

Prominente Fälle von Betrug<br />

30.12.2021<br />

Handwerk Magazin<br />

10 WIRTSCHAFT Donnerstag, 30. Dezember 2021 Kölner Stadt-Anzeiger<br />

Omikron<br />

wird Handel<br />

hart treffen<br />

Laut IW drohen auch<br />

dem Gastgewerbe<br />

Umsatzeinbußen<br />

Köln. DieVerschärfung der Corona-Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung<br />

der Omikron-Variante drohen<br />

nach Berechnungen des Instituts<br />

der deutschen Wirtschaft<br />

(IW) vor allem im Gastgewerbe<br />

und im stationären Einzelhandel<br />

tiefe Spuren zu hinterlassen.<br />

Im stationären Einzelhandel<br />

gingen rund sechs Milliarden<br />

Euro pro Monat an Umsatz verloren,<br />

prognostizierten die Forscher<br />

laut einer Mitteilung. Teils<br />

wanderedasGeschäftindenOnlinehandel<br />

ab.<br />

Und auch in der Gastronomie<br />

seienerheblicheEinbußenzuerwarten.<br />

„Wenn es für die Gastronomie<br />

so schlimm kommen sollte<br />

wie Anfang 2021, könnten<br />

sich auch hier die Umsatzverluste<br />

auf über zehn Milliarden Euro<br />

gegenüber einem normalen Jahr<br />

summieren“, warnten die Konjunkturexperten.<br />

Die Corona-Pandemie hat die<br />

deutsche Wirtschaft laut IW bereits<br />

stark beschädigt. Bisher<br />

sindnachdenBerechnungendes<br />

Institutsrund335MilliardenEuro<br />

an Wertschöpfung verloren<br />

gegangen, davon 190 Milliarden<br />

Euro im vergangenen Jahr und<br />

145 Milliarden im Jahr 2021.<br />

Schon ohne Omikron wären<br />

nach den Berechnungen der Experten<br />

im ersten Quartal <strong>2022</strong><br />

noch einmal 35 Milliarden Euro<br />

hinzugekommen. Die neue Welle<br />

und die damit verbundenen<br />

Einschränkungen erhöhten den<br />

Verlust beim Bruttoinlandsprodukt<br />

(BIP) noch einmal um fünf<br />

bis 15 Milliarden Euro. Die Corona-Schäden<br />

im ersten Quartal<br />

könnten sich damit auf bis zu 50<br />

Milliarden Euro summieren.<br />

Langfristigwerdenureinehohe<br />

Impfquote den Weg in die<br />

Normalität ermöglichen, betonte<br />

das IW. Eine allgemeine Impfpflicht<br />

würde diesen Prozess beschleunigen<br />

und für eine EntlastungindenKrankenhäusernsorgen.<br />

(dpa)<br />

HEIZÖLPREISE<br />

Preise je 100 Liter (frei Haus inklusive<br />

19 Prozent Mehrwertsteuer)<br />

bei Abnahme von:<br />

1000bis1500l:91,27–95,20Euro<br />

(Vorwoche: 89,01 – 91,63 Euro)<br />

1501bis2500l:87,70–91,63Euro<br />

(Vorwoche: 85,44 – 88,06 Euro)<br />

2501bis3500l:85,32–88,06Euro<br />

(Vorwoche: 83,06 – 85,42 Euro)<br />

3501bis4500l:84,73–87,23Euro<br />

Präsident StB/WP Gero Hagemeister<br />

In Trockenen Tüchern<br />

03/22<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Antonie Schweitzer, Köln<br />

(Vorwoche: 82,47 – 84,38 Euro)<br />

4501bis5500l:83,90–86,28Euro<br />

(Vorwoche: 81,63 – 84,09 Euro)<br />

Die Angaben stammen von Kölner<br />

Händlern.HeizölPlusliegtum1,78<br />

Euro je 100 Liter höher.<br />

„Prominente Fälle von Betrug“<br />

Steuerberater-Chef über Soforthilfen, Geld für Homeoffice und Nachzahlungen<br />

HerrHagemeister,wiesinddie<br />

Steuerberater bislang durch<br />

die Corona-Zeit gekommen?<br />

Die Pandemie stellt die Steuerberater<br />

gleich in mehrerlei Hinsicht<br />

vor große Herausforderungen.<br />

Zum einen natürlich intern<br />

mit Regelungen zum mobilen<br />

Arbeiten und neuen Wegen der<br />

Kommunikation sowohl untereinanderalsauchimKontaktmit<br />

den Mandanten. Zum anderen<br />

aber auch, weil wir eine Vielzahl<br />

vonÄnderungenzurUmsetzung<br />

derCorona-HilfenseitensderFinanzverwaltung<br />

sehen. Wir<br />

müssenanvielenStellenständig<br />

nachjustieren. Das ist eine<br />

schwierige Gemengelage bei<br />

Wir<br />

bekommen<br />

” Steuergesetze, die<br />

in Echtzeit<br />

umzusetzen sind<br />

hochkomplexen Sachverhalten<br />

und führt zu einer extremen Arbeitsverdichtung.<br />

Viele Selbstständige haben<br />

Soforthilfen beantragt. Im<br />

Nachhinein wurden offensichtlich<br />

die Förderbedingungen<br />

verändert. Viele müssen<br />

zurückbezahlen. Warum?<br />

Zu Beginn sollte es schnell und<br />

unbürokratisch gehen, und die<br />

Unternehmer haben die Hilfen<br />

selbst im Netz beantragt. Es kam<br />

zu zahlreichen Unregelmäßigkeiten<br />

und prominenten Fällen<br />

von Subventionsbetrug. Daraus<br />

hat die Politik gelernt, und so<br />

wurden die Steuerberater später<br />

bei Überbrückungshilfen mit<br />

eingebunden, weil wir als qualifizierte<br />

Berufsträger eine ordnungsgemäße<br />

Antragsstellung<br />

sicherstellen können. Aber wir<br />

erleben permanente Anpassungen<br />

der Regeln. Und wenn sich<br />

die Dinge ständig seitens Politik<br />

und Verwaltung ändern, ist es in<br />

der Tat für alle Beteiligten<br />

schwierig, und das System wird<br />

fehleranfällig. Ein Beispiel ist<br />

die wechselvolle Debatte um die<br />

Behandlung des Unternehmerlohns<br />

bei den Soforthilfen. Fest<br />

steht, wir brauchen einen festen<br />

verlässlichen Rahmen.<br />

Allerdings hatte noch niemand<br />

eine Pandemie erlebt.<br />

Sicher, aber trotzdem fordern<br />

wir von der Politik, dass man auf<br />

unseren Sachverstand eingeht.<br />

Etwa beim Beispiel Absenkung<br />

der Mehrwertsteuer. Das klingt<br />

vielleicht erstmal banal. Es<br />

mussteaberbeispielsweisejeder<br />

normale Händler seine komplette<br />

Preisauszeichnung erneuern<br />

und in seiner IT umsetzen. All<br />

der Aufwand, um es nur kurze<br />

Bonn. Bei der Bundesnetzagentur<br />

sind in diesem Jahr deutlich<br />

weniger Beschwerden über<br />

Mängel bei Postdienstleistungen<br />

eingegangen als 2020. Dagegen<br />

erhöhte sich die Zahl der<br />

Schlichtungsanträge, bei denen<br />

die Aufsichtsbehörde zwischen<br />

Kunden und Postdienstleistern<br />

vermitteln soll, wie die Netzagentur<br />

am Mittwoch mitteilte.<br />

Gründe für den Anstieg der<br />

Schlichtungsanträge seien wohl<br />

der zunehmende Onlinehandel<br />

und die im März vergangenen<br />

Jahres in Kraft getretene Stärkung<br />

der Verbraucherrechte im<br />

Wer während der Pandemie zu Hause arbeitet, kann 5 Euro pro Tag steuerlich geltend machen. Foto: dpa Schlichtungsverfahren, sagte<br />

Zeit später wieder – nach einem<br />

halben Jahr – zurückzudrehen.<br />

Auch an anderer Stelle bekommen<br />

wir Steuergesetze, die praktisch<br />

in Echtzeit umzusetzen<br />

sind.Dazukommtauch,dassunser<br />

Berufsstand immer mehr<br />

Themen bearbeiten muss: die<br />

Umsetzung der Grundsteuerreform,<br />

bei der 36 Millionen<br />

Grundstücke bereits im nächsten<br />

Jahr auf den Stichtag<br />

1.1.<strong>2022</strong> zu bewerten sind, muss<br />

genauso gestemmt werden wie<br />

die weiterlaufenden Schlussabrechnungen<br />

der Corona-Hilfen,<br />

Sozialversicherungsprüfungen,<br />

handelsrechtliche Offenlegungen<br />

und selbstverständlich<br />

laufende betriebswirtschaftliche<br />

Beratungen und die<br />

Erfüllung der regelmäßigen<br />

Steuerpflichten. Wenn die Politik<br />

uns weiterhin den nötigen<br />

Zeitbedarf und Fristverlängerungen<br />

verweigert, ist eine verlässliche<br />

Bearbeitung gefährdet.<br />

Fürchten Sie, dass das bei den<br />

Prüfungen später nicht berücksichtigt<br />

wird?<br />

ZUR PERSON<br />

Gero Hagemeister wurde<br />

nach seinem BWL-Studium in<br />

Köln 2000 als Steuerberater<br />

bestellt und absolvierte sein<br />

Wirtschaftsprüferexamen. Seit<br />

2020 ist er Regional Managing<br />

Partner Rheinland beiBDO und<br />

seit 2021 Präsident des Steuerberater-Verband<br />

Köln und<br />

auch Vizepräsident des Deutschen<br />

Steuerberaterverbands.<br />

Wenn die Prüfung erst Jahre später<br />

erfolgt, wird auch schon mal<br />

vergessen, unter welchem Zeitdruck<br />

und unter welcher Unsicherheit<br />

diese Dinge entstanden<br />

sind. Finanzämter sind jetzt<br />

schon schneller mit der Andeutung<br />

auf Steuerhinterziehung<br />

oder Steuerverkürzung bei der<br />

Hand. Skandalöse Fälle, wie in<br />

den Panama- und Pandorapapers<br />

dokumentiert, führen zu einem<br />

weiter wachsenden und ungerechtfertigten<br />

Misstrauen gegenüber<br />

der gesamten Steuerberaterbranche.<br />

Denn es sind gerade<br />

internationale Kanzleien und<br />

eine Finanzindustrie, die ihre<br />

Sitze nicht in Deutschland haben,<br />

die für diese Exzesse verantwortlich<br />

sind. Mittelständische<br />

deutsche Unternehmen<br />

und Steuerberater werden Sie<br />

bei solchen Machenschaften<br />

kaum finden. Und bei dem Versuch,<br />

solche Verwerfungen einzudämmen,kommtesdazu,dass<br />

die normalen mittelständischen<br />

Berater und Mandanten regulatorisch<br />

stranguliert werden. Da<br />

fehlt Augenmaß.<br />

Ein weiterer Fall ist Wirecard.<br />

Es gibt Anzeichen, die auch<br />

auf ein Fehlverhalten von<br />

Ernst & Young hindeuten.<br />

Wirecard ist ein gutes Beispiel,<br />

welche Reflexe so ein Fall auslöst.<br />

Natürlich gibt es noch sehr<br />

viele offene Fragen. Abschließend<br />

werden darüber wohl die<br />

Gerichte entscheiden. Die Reaktion<br />

der Politik ist aber eine weitere<br />

Verschärfung der Regulierung,diedieArbeiterschwert.Es<br />

ist fraglich, ob das noch sachgerecht<br />

ist.<br />

Ist im Homeoffice auch ein<br />

Wohnzimmer absetzbar?<br />

Seit März 2020 ist davon auszugehen,<br />

dass zu Hause grundsätzlich<br />

qualitativ gleichwertige Arbeiten<br />

wie am bisherigen Arbeitsplatz<br />

ausgeübt werden. Es<br />

werden keine besonderen Anforderungen<br />

an das Arbeitszimmer<br />

gestellt. Auch ein Tisch in<br />

der Küche ist ausreichend. Gearbeitet<br />

werden kann zum Beispiel<br />

auch in der Wohnung des Lebenspartners.<br />

Es wird eine Pauschale<br />

von 5 Euro pro Tag gewährt.<br />

Der Höchstbetrag ist auf<br />

600 Euro pro Jahr gedeckelt. Diesen<br />

Betrag erreicht man nach<br />

120 Tagen. Zu beachten ist, dass<br />

diese Pauschale in die allgemeine<br />

Werbungskostenpauschale<br />

von maximal 1000 Euro pro Jahr<br />

einfließt und nicht zusätzlich<br />

gewährt wird. Während der Zeit<br />

des mobilen Arbeitens können<br />

keine Fahrten zwischen Wohnung<br />

und Arbeitsstätte geltend<br />

gemacht werden, so dass die<br />

Geld für<br />

Kurzarbeit kann<br />

” zu Nachzahlungen<br />

führen<br />

Pauschale von 1000 Euro nicht<br />

mehr so leicht wie früher erreicht<br />

wird. Wurde zeitlich überwiegend<br />

im Arbeitszimmer gearbeitet,<br />

kann davon ausgegangen<br />

werden, dass sich dort der<br />

Mittelpunkt der beruflichen Tätigkeit<br />

befindet. Die Kosten des<br />

Arbeitszimmers sind dann wohl<br />

unbeschränkt abzugsfähig.<br />

Es wird wieder mehr Kurzarbeit<br />

geben. Was ist zu beachten?<br />

Was viele nicht bedenken, ist,<br />

dass „steuerfrei“ nicht unbedingt<br />

heißt, dass durch diese<br />

Zahlungen keine Steuerbelastungen<br />

entstehen. Lohnersatzleistungen<br />

unterliegen dem Progressionsvorbehalt.<br />

Und es kann<br />

durchausauchsein,dassesdabei<br />

zu Nachzahlungen kommt.<br />

Das Gespräch führte<br />

Corinna Schulz<br />

Weniger<br />

Beschwerden<br />

über die Post<br />

Verschwundene Pakete<br />

lassen aber Zahl der<br />

Schlichtungen steigen<br />

der Vizepräsident der Bundesnetzagentur,<br />

Peter Franke. Bis<br />

zum 15. Dezember 2021 gingen<br />

bei der Bundesnetzagentur insgesamt<br />

14370 Beschwerden zu<br />

Postdienstleistungen ein. Im gesamten<br />

Jahr 2020 erreichten die<br />

Aufsichtsbehörde 18867 Be-<br />

Probleme bei der Zustellung sorgen<br />

für Ärger. Foto: dpa<br />

schwerden. Häufigster Grund<br />

für Kritik waren Probleme bei<br />

der Zustellung. Knapp die Hälfte<br />

der Beschwerdethemen betrafen<br />

Pakete. Davon entfielen 39<br />

Prozent auf die Wettbewerber<br />

derDeutschenPostDHLwieHermes,<br />

DPD oder UPS.<br />

Deutlich zugenommen hat<br />

die Zahl der Schlichtungsanträge.<br />

Bis zum 15. Dezember erreichten<br />

die Schlichtungsstelle<br />

PostderBundesnetzagenturinsgesamt<br />

3579 Anträge, fast doppelt<br />

so viele wie im Vorjahr. In<br />

vier von fünf Fällen ging es um<br />

Paketsendungen, in jedem zweiten<br />

Fall um verlorene oder entwendete<br />

Pakete. Gut ein Viertel<br />

der Anträge betraf beschädigte<br />

Sendungen. Seit März dieses<br />

Jahres sind Postunternehmen<br />

gesetzlich verpflichtet, am außergerichtlichen<br />

Schlichtungsverfahren<br />

teilzunehmen.Vorher<br />

war die Teilnahme freiwillig.<br />

Die rechtlichen Möglichkeiten<br />

der Bundesnetzagentur, bei<br />

Qualitätsmängeln im Einzelfall<br />

für Abhilfe zu sorgen, sind allerdings<br />

beschränkt, wie eine Sprecherin<br />

der Behörde einräumte.<br />

Es gebe kein gesetzliches Instrument<br />

– etwa ein Bußgeld – mit<br />

dem ein Postdienstleister sanktioniert<br />

werden könne. (dpa)<br />

12


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

13


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

8 Samstag/Sonntag, 8./9. Januar <strong>2022</strong> WIRTSCHAFT<br />

I-II-III-IV-VI GENERAL-ANZEIGER<br />

INTERVIEW GERO HAGEMEISTER<br />

„In Bonn wird es gewiss teurer werden“<br />

Der Präsident des Kölner Steuerberater-Verbandes zur Grundsteuerreform und deren Folgen für Immobilienbesitzer<br />

Die Grundsteuerreform erfordert<br />

in diesem Jahr eine<br />

Neubewertung der Immobilien.<br />

Alle Grundstücksbesitzer sind<br />

aufgefordert, ab Juli die erforderlichen<br />

Daten an die Finanzämter<br />

zu übermitteln. Der Präsident des<br />

Kölner Steuerberater-Verbandes,<br />

Gero Hagemeister, erklärt, worauf<br />

Steuerpflichtige zu achten haben,<br />

damit ihnen nicht die Zeit davonrennt.<br />

Die Fragen stellte Ulla Thiede.<br />

Infolge der Grundsteuerreform<br />

müssen ab diesem Jahr alle Immobilienbesitzer<br />

ihre Grundstücke<br />

und Gebäude neu bewerten lassen.<br />

Was kommt da auf die Eigentümer<br />

zu?<br />

Gero Hagemeister: In einem sehr<br />

engen Zeitfenster vom 1. Juli bis<br />

31. Oktober dieses Jahres sollen<br />

die Steuererklärungen abgegeben<br />

werden. Wir wissen bisher, dass<br />

das elektronisch geschehen soll<br />

über das bekannte Elster-Portal.<br />

In Ausnahmefällen soll aber auch<br />

eine Abgabe in klassischer Papierform<br />

möglich sein. Wir vermuten,<br />

dass über die Medien und andere<br />

Kanäle die Finanzverwaltung demnächst<br />

auch die Steuerpflichtigen<br />

informieren wird.<br />

Sie sagen, die Frist für die Abgabe<br />

sei sehr eng. Warum?<br />

Im Zeitfenster vom 1. Juli bis 31. Oktober diesen Jahres müssen alle Immobilienbesitzer in Deutschland die erforderlichen Daten für die Neubewertung ihrer<br />

Hagemeister: In diesen vier Monaten Grundstücke und Häuser den Finanzämtern übermitteln.<br />

FOTO: BENJAMIN WESTHOFF<br />

müssen bundesweit die Daten für 36<br />

Millionen Grundstücke abgegeben<br />

werden, allein in Nordrhein-Westfalen<br />

Können Immobilienbesitzer die<br />

Steuererklärung auch allein, also<br />

ZUR PERSON<br />

ten die Finanzämter anschreiben,<br />

die haben ja die Informationen der<br />

sind 6,5 Millionen Immobi-<br />

ohne Hilfe eines Steuerberaters<br />

Gero Hagemeister ist Steuerberater bisher gültigen Einheitswerte. Auch<br />

lien neu zu bewerten. Wir empfehlen<br />

ausfüllen?<br />

und Wirtschaftsprüfer und seit 2018 die Katasterämter und Grundbuch-<br />

allen Steuerpflichtigen, schon Hagemeister: Wenn es nur um eine<br />

Partner bei der BDO AG, seit 2020 als ämter können kontaktiert werden.<br />

jetzt zu beginnen, die erforderlichen<br />

selbst genutzte Immobilie geht, wird<br />

Regional Managing Partner Rheinland. Wir als Steuerberater haben die-<br />

Informationen zu sammeln, es über das Elster-Portal funktionie-<br />

Nach seinem Betriebswirtschaftsstuse<br />

Informationen normalerweise<br />

da insbesondere bei vermieteten ren. Wenn ich aber auch vermiete<br />

dium arbeitete er bei internationalen nicht. Wenn noch Bauanträge und<br />

Wohnimmobilien und bei gewerblich<br />

und verpachte und sich noch Immo-<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaften. Baugenehmigungen vorliegen, sind<br />

genutzten Immobilien sowie bilien in einem anderen Bundesland<br />

Seit 2021 ist Hagemeister Präsident auch dort erforderliche Daten zu<br />

gemischt genutzten Grundstücken befinden, werden Steuerpflichtige<br />

des Steuerberater-Verbandes Köln und finden. Gegebenenfalls ist Kontakt<br />

die Ermittlung der steuerlich relevanten<br />

sicherlich einen Steuerberater he-<br />

sitzt auch im Vorstand der dortigen mit dem Architekten aufzunehmen.<br />

Daten durchaus komplexer ranziehen. Nordrhein-Westfalen<br />

Steuerberaterkammer. Außerdem ist er Oder man schaut in das Exposé<br />

Gero Hagemeister findet, dass die<br />

werden kann.<br />

wendet wie etwa Rheinland-Pfalz Frist für die Abgabe der Grundsteuerdaten<br />

Vizepräsident des Deutschen Steuer-<br />

beim Kauf der Immobilie.<br />

und neun weitere Länder das Bundesmodell<br />

sehr knapp ist.<br />

beraterverbandes Berlin (DStV). ut<br />

FOTO: PRIVAT<br />

Über welche Daten sprechen wir?<br />

für die Grundsteuer-<br />

Befürchten Sie, dass das ganze<br />

Es soll mit der Grundsteuerreform erhebung an. Wir haben aber fünf setzung kann der Grundsteuerwert zusätzliche Finanzbeamte wegen Vorhaben scheitert, weil es in dem<br />

ja eigentlich leichter geworden Länder, darunter Bayern und Hessen,<br />

nur unter ganz engen Umständen der Grundsteuerreform einstellen. Zeitrahmen bis 2025, den das Bun-<br />

sein, weil man nur noch sechs<br />

die die Öffnungsklausel genutzt wieder geändert werden. Man muss Heißt das, auch die Steuerberater desverfassungsgericht gesetzt hat,<br />

Angaben statt wie bisher 20 liefern und ihr eigenes Grundsteuermodell also aufpassen, dass in der Steuererklärung<br />

brauchen mehr Mitarbeiter, um die nicht zu schaffen ist?<br />

muss.<br />

entwickelt haben.<br />

die richtigen Werte drin-<br />

auf sie zurollende Arbeit bewälti-<br />

Hagemeister: Am Ende haben wir es<br />

Hagemeister: Es geht um die Grundstücksgröße,<br />

stehen und diese auch zutreffend gen zu können?<br />

noch immer geschafft. Das Gelingen<br />

die Wohnfläche bezie-<br />

Die Frist für die Steuererklärung in den Bescheid übernommen Hagemeister: Ja, wir bräuchten für hängt auch von der Geschwindigkeit<br />

hungsweise die Bruttogrundfläche gilt auch für Länder mit Alternativmodell?<br />

wurden.<br />

eines der größten Steuervorhaben und Zuverlässigkeit der zugeliefer-<br />

bei gewerblich genutzten Objekten,<br />

der Bundesrepublik mehr Personal, ten Daten der Steuerpflichtigen ab.<br />

die Gebäudeart, das Herstellungsjahr<br />

Hagemeister: Ja. Auch die weiteren Rechnen Sie damit, dass viele Ver-<br />

zumal wir seit zwei Jahren wegen der Die Grundsteuer ist mit 14,4 Milliar-<br />

und den Bodenrichtwert. Die Fristen stehen für alle Beteiligten fahren vor Gericht gehen?<br />

Corona-Pandemie viele Sondertheden<br />

Euro eine wesentliche Einnah-<br />

Tücken gibt es schon bei den Flächen:<br />

fest: Im Anschluss an die Daten-<br />

Hagemeister: Das Verfahren zur Ermen<br />

zu bearbeiten haben. So hat mequelle der Kommunen. Dieser<br />

Bei Wohnimmobilien zählen übermittlung müssen die Finanzmittlung<br />

des Grundsteuerwertes ist das Kurzarbeitergeld an Bedeutung Finanzbedarf ist da.<br />

ein Dachgeschoss oder ein Keller, ämter die Grundsteuerwerte feststellen<br />

typisiert und vereinfacht, aber das gewonnen.Für alle Beschäftigten in<br />

die nicht ausgebaut sind, nicht<br />

und die entsprechenden zieht auch Unschärfen nach sich. Kurzarbeit gilt eine Pflichtveranla-<br />

Die Finanzämter schicken die<br />

zur Wohnfläche, bei Geschäftsgebäuden<br />

Bescheide an die Steuerpflichtigen Nehmen wir etwa eine Wohnimmogung<br />

bei der Steuer. Sozialversiche-<br />

Grundsteuerwertbescheide an die<br />

umfasst die Bruttogrund-<br />

verschicken. Die haben nur einen bilie, da wird bei der Grundsteuerrungsprüfungen<br />

kommen dazu. In Kommunen, die im Jahr 2024 dann<br />

fläche etwa nicht den Spitzboden, Monat Zeit, um gegebenenfalls ermittlung ein Sollertrag zugrunde unserem Verbandsgebiet bearbeiten<br />

die neuen Hebesätze festlegen müs-<br />

Vormauerungen oder Balkone. Um Einspruch einzulegen. Diese Frist gelegt. Das heißt, das Finanzamt<br />

wir außerdem die Anträge auf sen. Für wen wird es künftig teurer,<br />

Ihnen zu zeigen, wie komplex das ist, sofern der Bescheid fehlerhaft unterlegt nicht die tatsächlichen Hilfen für die Flutopfer und die für wen billiger?<br />

ist: Wir haben für unsere Verbandsmitglieder<br />

ist, unbedingt einzuhalten.<br />

Mieteinnahmen, sondern pau-<br />

Abrechnungen der Coronahilfen. Hagemeister: Im Ergebnis soll die<br />

80-seitiges Schulungsschalierte,<br />

die für diese Gebäudeart, Das normale Steuererklärungs- und Grundsteuerreform aufkommens-<br />

material für die richtige Ermittlung Warum betonen Sie das?<br />

Baujahr und Wohnfläche festgelegt Beratungsgeschäft läuft natürlich neutral sein, aber es stimmt: Es<br />

der Grundsteuerdaten erstellt. Hagemeister: Bei einer Falschfest-<br />

wurden. Wenn der Steuerpflichtige auch weiter. Leider ist aber auch wird Verschiebungen geben. In den<br />

aber tatsächlich weniger einnimmt, der Fachkräftemangel ein Riesenproblem.<br />

wertvolleren Lagen wie Bonn wird<br />

FREIE BERUFE / PRAXEN<br />

weil sein Objekt vielleicht an einer<br />

Durchgangsstraße liegt, kann er in<br />

diesem Fall keine wertmindernden<br />

Wir werden also auf jeden<br />

Fall ausreichend Zeit benötigen, die<br />

Steuererklärungen angemessen zu<br />

es mit Gewissheit teurer werden. Die<br />

Haushaltsnot der Kommunen kann<br />

auch dazu führen, dass an der Hebesatzschraube<br />

Faktoren angeben. Damit könnte bearbeiten.<br />

weiter gedreht wird.<br />

es zu einer Substanzbesteuerung<br />

Wenn die Bodenrichtwerte weiter<br />

kommen, die dem Grundsatz der Was machen Steuerpflichtige, deren steigen, dann werden wir bei einer<br />

steuerlichen Leistungsfähigkeit widerspricht.<br />

Unterlagen mit den Daten für die Überprüfung der Grundsteuer-<br />

Grundsteuer in der Flut vernichtet werte, die nach sieben Jahren vor-<br />

wurden?<br />

gesehen ist, auch deutlich höhere<br />

Gemeinschaftspraxis für Radiologie und Nuklearmedizin in<br />

Die Finanzverwaltung will 3000 Hagemeister: Die Betroffenen könn-<br />

Bemessungsgrundlagen haben.<br />

der Kaiser-Passage<br />

Wir wünschen allen unseren Patientinnen und Patienten sowie<br />

unseren ärztlichen Kolleginnen und Kollegen ein gesundes und<br />

erfolgreiches neues Jahr.<br />

GRUNDSTEUERREFORM<br />

Nach 36-jähriger Tätigkeit in unserer Praxis ist Herr Dr. med. Peter Ehlenz aus Altersgründen<br />

zum Jahresende aus unserer Praxis ausgeschieden. Wir wünschen ihm alles Gute und danken<br />

ihm für die kollegiale Zusammenarbeit sowie die gute Behandlung und Betreuung der<br />

Patientinnen und Patienten in all den Jahren.<br />

Unsere Gemeinschaftspraxis ist mit allen wichtigen medizinischen Kompetenzzentren der<br />

Region (CIO, Brustzentren, Darmzentrum, Schilddrüsennetz) verbunden. Wir stehen Ihnen<br />

auch <strong>2022</strong> mit allen bildgebenden Methoden der Radiologie und Nuklearmedizin einschließlich<br />

PET-CT sehr gerne weiterhin zur Verfügung.<br />

Zusätzlich werden wir im 1. Quartal <strong>2022</strong> eine neue Mammographie der neuesten Generation<br />

installieren, die mit signifikant geringerer Strahlendosis arbeitet.<br />

Gerichtsurteil zwingt zur<br />

Neubewertung<br />

Die 2019 verabschiedete Grundsteuerreform<br />

macht eine Neubewertung<br />

der Immobilien notwendig. Bisher<br />

gilt der sogenannte Einheitswert,<br />

der nach einem Urteil des Bundes-<br />

vom Bundesmodell ab. Nach diesem<br />

werden Wohnimmobilien künftig<br />

mittels des „Ertragswertverfahrens“<br />

bewertet, bei Geschäftsgrundstücken<br />

und solchen mit gemischter<br />

Nutzung wird das „Sachwertverfahren“<br />

angewendet.<br />

Immobilienbesitzer müssen vom<br />

mitteln. Parallel dazu soll es in NRW<br />

auch möglich sein, die Angaben auf<br />

einem Papierformular einzureichen,<br />

wie Steuerberater Gero Hagemeister<br />

berichtet.<br />

Der Grundsteuerwert wird in einem<br />

Steuerbescheid des Finanzamtes<br />

Wir folgen dem Leitsatz der patientenorientierten Medizin. Im persönlichen Gespräch<br />

verfassungsgerichts aber zu großen<br />

1. Juli bis 31. Oktober dieses Jahres<br />

den Steuerpflichtigen übermittelt.<br />

nehmen wir uns Zeit für Ihre individuellen Bedürfnisse und Fragen.<br />

Ungerechtigkeiten geführt hatte.<br />

eine Steuererklärung zur Festset-<br />

Dieser geht auch an die Kommunen,<br />

Ihr Team der Radiologie und Nuklearmedizin<br />

zung des neuen Grundsteuerwertes<br />

die daraufhin die neuen Hebesätze<br />

Tel.: 02 28/9 11 50-0 Fax: 02 28/9 11 50-1 99<br />

Tel. Privat-Sprechstunde: 02 28/9 11 50-8 88<br />

Elf Bundesländer, darunter auch<br />

Nordrhein-Westfalen, wenden künf-<br />

abgeben. Dafür sind Angaben wie<br />

Grundstücksgröße, Wohnfläche,<br />

festlegen. Daraus ergibt sich die<br />

tatsächliche Höhe der Steuerschuld.<br />

praxis@rad-nuk-bn.de www.rad-nuk-bn.de<br />

tig ein neues Bewertungsverfahren<br />

Gebäudeart und Baujahr elektro-<br />

Die neue Grundsteuer wird erst-<br />

Sprechzeiten: Mo.–Fr. 08.00–17.45 Uhr; samstags: 08.00–13.00 Uhr nach Vereinbarung<br />

des Bundes an, fünf Länder weichen<br />

nisch an das Finanzamt zu über-<br />

mals 2025 erhoben. ut<br />

14


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

DD/H Das Dachdecker-Handwerk<br />

Steuertipps zum neuen Jahr<br />

01/<strong>2022</strong><br />

Bonner General-Anzeiger<br />

Interview Gero Hagemeister<br />

„In Bonn wird es gewiss teuerer werden“<br />

08./09. Januar <strong>2022</strong><br />

City-News<br />

„Schnaps“ Hochzeit aus Steuersicht<br />

15. Februar <strong>2022</strong><br />

15


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// 75 Jahre Verband: Die Steuerberaterkammer Köln –<br />

ein nicht rechtsfähiger Verein?<br />

Am 12. November 1947 wurde<br />

der Verband in Köln als Verein<br />

gegründet und am 07. Oktober<br />

1948 unter VR 1871 in das<br />

Vereinsregister des Amtsgerichts Köln eingetragen,<br />

seit 1964 umgeschrieben unter<br />

VR 4622, dem bis heute gültigen Registerzeichen.<br />

Das 75-jährige Jubiläum ist<br />

Gelegenheit, auf die Umstände<br />

der Gründungszeit<br />

zurückzublicken.<br />

Bereits unmittelbar nach Kriegsende gab<br />

es Bestrebungen, für den steuerberatenden<br />

Beruf organisatorische Grundlagen zu<br />

schaffen, denn diese waren Voraussetzungen,<br />

um lebens- und überlebungswichtige<br />

Güter für den Betrieb einer Kanzlei, ja für<br />

das tägliche Leben zu erhalten.<br />

Seit 1937 hatten die Steuerberater eine<br />

privilegierte Stellung, der steuerberatende<br />

Beruf sollte nach den Vorstellungen<br />

des Reichsfinanzministeriums,<br />

insbesondere des verantwortlichen<br />

Staatssekretärs Reinhard, zum „Elitestand“<br />

der Personengruppe werden, die<br />

geschäftsmäßig Rat in Steuersachen erteilt.<br />

So wurde mitten im Krieg im Juni<br />

1943 die „Reichskammer der Steuerberater“<br />

gegründet, der einen Monat<br />

später die Helfer in Steuersachen „beigeschlossen“<br />

wurden. Die Reichskammer<br />

der Steuerberater hatte zunächst ihren<br />

Sitz in Berlin, wurde 1944 nach Ilmenau<br />

in Thüringen ausgelagert und hatte zum<br />

Kriegsende ihren Sitz in Hamburg im Büro<br />

des damaligen Präsidenten Dr. Georg<br />

Friedrich Horn.<br />

Alle Welt ging davon aus, dass mit dem<br />

Zusammenbruch des Deutschen Reiches<br />

auch die Aktivitäten dieser Reichskammer<br />

beendet wären.<br />

Gerhard Thoma, Steuerberater und vereidigter<br />

Buchprüfer in Köln, ergriff bereits<br />

im Sommer 1945 die Initiative, um in Köln<br />

zu einem Zusammenschluss der Berufsangehörigen<br />

zu kommen, um gegenüber<br />

den Behörden als Gemeinschaft auftreten<br />

zu können, um entsprechende Zuteilungen<br />

lebenswichtiger Dinge erwirken zu<br />

können.<br />

Am 05. Oktober 1945 wurde im Hörsaal<br />

VIII der Universität Köln die „Steuerberaterkammer<br />

Köln“ von 18 Steuerberatern<br />

und 37 Helfern in Steuersachen gegründet.<br />

Gerhard Thoma wurde zum Vorsitzenden<br />

gewählt. Eine Satzung wurde bei<br />

der Gründungsversammlung noch nicht<br />

verabschiedet; dieses erfolgte erst einige<br />

Monate später, im Juli 1946. Es war eine<br />

/ Zeitgeschichte<br />

1943<br />

Gesetz über die<br />

Zulassung von<br />

Steuerberatern vom<br />

6. Mai 1933<br />

Juni 1943<br />

Gründung der Reichskammer der<br />

Steuerberater mit Sitz in Berlin<br />

Hamburg 1945<br />

1937 1944<br />

Der steuerberatende Beruf sollte nach den<br />

Vorstellungen des Reichsfinanzministeriums<br />

zum „Elitestand“ der Personengruppe<br />

werden, die geschäftsmäßig Rat in<br />

Steuersachen erteilt.<br />

Weltausstellung in Paris 1937<br />

Auslagerung der<br />

Reichskammer der<br />

Steuerberater nach Ilmenau/<br />

Thüringen<br />

16


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Vereinssatzung; eine Eintragung in das Vereinsregister<br />

erfolgte nicht.<br />

Problematisch war von Anfang an, ob die<br />

„Steuerberaterkammer Köln“ nur für Steuerberater<br />

zuständig war oder auch für die<br />

Helfer in Steuersachen. Der Kompromiss sah<br />

schließlich so aus, dass die Kammer in erster<br />

Linie die Interessen der Steuerberater vertreten<br />

sollte, dass diese sich aber auch um<br />

die Interessen der Helfer in Steuersachen<br />

kümmern wollte, solange diese keine eigene<br />

Organisation hatten.<br />

Wesentliche Aufgabe der „Steuerberaterkammer<br />

Köln“ war die wirtschaftliche Betreuung<br />

der Mitglieder, wie z.B. die Beantragung<br />

von Fernsprechanschlüssen, die<br />

Zuweisung von Büroräumen, die Zuweisung<br />

von Papier, Schreibmaterial und Schreibmaschinen,<br />

insbesondere aber auch um die Zuweisung<br />

von Kohle und Heizmaterial.<br />

Gleichzeitig bemühte man sich auch ein<br />

Fortbildungsprogramm aufzulegen, in dem<br />

es insbesondere um die Themen der Nachkriegsbesteuerung<br />

ging, wie z.B. „Umsatzsteuer<br />

bei Nachkriegsverhältnissen“ oder<br />

„Das Kontrollratsgesetz Nummer 12“ (Neuregelung<br />

der Einkommensteuergesetzgebung),<br />

„Kriegsschäden und Vermögenssteuer“.<br />

Bemerkenswert bei den Einladungen zu<br />

diesen Veranstaltungen ist, dass auf beheizte<br />

Veranstaltungsräume verwiesen wurde.<br />

Nach Zusammenbruch des Deutschen Reiches<br />

setzte die britische Militärregierung in<br />

Hamburg eine „Leitstelle der Finanzverwaltung<br />

für die britische Zone“ ein. Diese Leitstelle<br />

war das Kontroll- und Führungsorgan<br />

für die Finanzverwaltung in der britischen<br />

Besatzungszone. Entgegen der allgemeinen<br />

Auffassung ging die britische Besatzungsmacht<br />

nicht davon aus, dass die „Reichskammer<br />

der Steuerberater“ erloschen sei; sie<br />

ging weiter davon aus, dass die Geschäfte<br />

von dieser als „Kammer der Steuerberater<br />

für die britische Zone“ weiter geführt wurden<br />

und dass für die Berufsangehörigen<br />

nach wie vor eine Pflichtmitgliedschaft bestand.<br />

Im Sommer 1947 versuchte der damalige<br />

Präsident, die Tätigkeit dieser Kammer<br />

durch Rücktritt zum Erlöschen zu bringen.<br />

Die Leitstelle der Finanzverwaltung nahm<br />

diesen Rücktritt aber nicht an und setzte<br />

Dr. Horn kommissarisch als Präsidenten<br />

mit der Aufforderung ein, die Geschäfte<br />

weiter zu führen. Diese „Steuerberaterkammer<br />

für die britische Zone“ bestand<br />

bis Anfang 1948.<br />

Bei dieser Auseinandersetzung fielen die<br />

Aktivitäten der Steuerberaterkammer<br />

Köln der britischen Besatzungsmacht auf;<br />

die Kammer wurde aufgefordert, ihre Aktivitäten<br />

einzustellen.<br />

Am 14. November 1947 fand die Gründungsversammlung<br />

des „Vereins der<br />

Steuerberater e.V.“ statt. Der Verein sah<br />

sich als Rechtsnachfolger der „Kölner<br />

Steuerberaterkammer“.<br />

So hat es historisch in der Tat für zwei<br />

Jahre im Kölner Bereich eine „Steuerberaterkammer“<br />

außerhalb des öffentlichen<br />

Rechts in der Rechtsform eines nicht<br />

rechtsfähigen Vereins gegeben.<br />

•<br />

1945<br />

Zum Kriegsende hatte die<br />

Reichskammer ihren Sitz<br />

in Hamburg im Büro des<br />

damaligen Präsidenten<br />

Dr. Georg Friedrich Horn.<br />

General Marshall entwickelt den nach<br />

ihm benannten Marshallplan<br />

1948<br />

07. Oktober 1948<br />

Eintragung des Verbandes unter VR 1871<br />

in das Vereinsregister des<br />

Amtsgerichts Köln<br />

05. Oktober 1945<br />

Im Hörsaal VIII der Universität Köln<br />

wurde die „Steuerberaterkammer<br />

Köln“ von 18 Steuerberatern<br />

und 37 Helfern in Steuersachen<br />

gegründet.<br />

1947<br />

12. November 1947<br />

Gründungsdatum des<br />

Verbandes<br />

Währungsreform 1948<br />

17


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// 75 Jahre Verband: Erste Verbandsmitteilungen 1955<br />

Unsere <strong>VerbandsNachrichten</strong><br />

bzw. deren Vorläufer existieren<br />

in gebundener Form seit<br />

dem 19. Dezember 1955. Die<br />

beiden ältesten gebundenen Schreiben<br />

tragen dieses Datum.<br />

In einem dieser Schreiben wird darauf<br />

Bezug genommen, dass die Geschäftsstelle<br />

der Kammer der Steuerberater für<br />

die britische Zone, Bezirksstelle Köln,<br />

aufgelöst werden musste. Diese Kammer<br />

unterhielt mit dem Verband der Helfer in<br />

Steuersachen e.V. sowie mit dem Verein<br />

der Steuerberater e.V. eine gemeinsame<br />

Geschäftsstelle, wozu unter anderem ein<br />

gemeinsames Postschließfach beim Postamt<br />

gehörte.<br />

Das Schreiben informiert darüber, dass die<br />

Geschäftsstelle in der Viktoriastrasse 8 in<br />

Köln nunmehr zur alleinigen Geschäftsstelle<br />

des damaligen Verbandes der Helfer<br />

in Steuersachen wurde. Es richtet sich an<br />

die Mitglieder des Verbandes und lädt zur<br />

ordentlichen Mitgliederversammlung ein.<br />

Ein weiteres Schreiben vom selben Tage<br />

richtet sich an die Mitglieder der Kammer<br />

der Steuerberater für die britische Zone<br />

und enthält neben den beschriebenen<br />

Informationen die Bitte, formell Mitglied<br />

des Verbandes zu werden.<br />

Die Kammer der Steuerberater für die<br />

britische Zone, Bezirksstelle Köln, ist von<br />

der Reichskammer der Steuerberater zu<br />

unterscheiden. Darauf geht vorangestellte<br />

Artikel näher ein.<br />

•<br />

// Der 18. Deutsche Finanzgerichtstag<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

Unter dem Motto „Steuern und öffentliche Finanzen in und nach der Pandemie“ fand am 31. Januar <strong>2022</strong><br />

– erstmals als Online-Veranstaltung von der Bergischen Universität Wuppertal aus – der 18. Deutsche<br />

Finanzgerichtstag statt: das hochkarätige „Forum der Finanzgerichtsbarkeit für die steuerrechtliche<br />

und steuerpolitische Fachdiskussion mit Verwaltung, Politik, Anwaltschaft und Steuerberaterschaft“.<br />

In den Vortragspausen boten virtuelle Gesprächsrunden Gelegenheit zum kollegialen und fachlichen<br />

Austausch.<br />

Im Namen der Finanzgerichtsbarkeit<br />

eröffnete Professor Jürgen Brandt,<br />

Präsident des Deutschen Finanzgerichtstages<br />

(RiBFH a.D.), das Tagungsprogramm<br />

mit renommierten Referenten<br />

aus Politik, Gerichtsbarkeit, Wissenschaft,<br />

Institutionen und berufsständischen Vereinigungen<br />

und begrüßte das Auditorium<br />

und die Gastredner.<br />

Grußwort Peter Biesenbach,<br />

Justizminister des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Der Justizminister gratulierte dem neuen<br />

Präsidenten des Bundesfinanzhofs, Dr.<br />

Hans-Josef Thesling – er freue sich, dass<br />

ein echtes „Juwel“ aus Nordrhein-Westfalen<br />

in dieser Funktion nach München<br />

gekommen sei.<br />

Zu den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Einflüssen der Pandemie verwies<br />

Peter Biesenbach auf die breit angelegten<br />

staatlichen Unterstützungsprogramme<br />

zur Liquiditätssicherung und Abwendung<br />

einer Insolvenzwelle. Deutlich sprach er<br />

sich gegen Steuererhöhungen, zum Beispiel<br />

der Erbschaftsteuer, aus und gegen<br />

die Einführung der Vermögenssteuer.<br />

Sie belaste Hauseigentümer, Mieter und<br />

– wenn es um Betriebsvermögen gehe –<br />

auch Arbeitsplätze. Die Schuldenbremse<br />

habe ihre Funktionsfähigkeit unter Beweis<br />

gestellt.<br />

18


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Internationale Großkonzerne,<br />

deren Gewinne<br />

bisher nicht besteuert<br />

wurden, sollten hingegen<br />

stärker zur Finanzierung<br />

herangezogen werden.<br />

Frankreich und Deutschland<br />

hätten gemeinsame<br />

Bemühungen im Hinblick<br />

auf mehr Steuergerechtigkeit<br />

ins Auge gefasst.<br />

Abschließend ging der Justizminister auf<br />

die Arbeitsabläufe in den NRW-Finanzgerichten<br />

ein, die er als „Vorreiter in der<br />

Digitalisierung“ bezeichnete: Ein eigenes<br />

Rechenzentrum mit höchsten Sicherheitsstandards,<br />

Notebooks für Mitarbeiter im<br />

Home-Office, die Einführung der E-Akte und<br />

mit Videokonferenztechnik ausgestattete<br />

Sitzungssäle hätten den Arbeitsfluss auch<br />

in der Pandemie garantiert.<br />

Grußwort Dr. Hans-Josef Thesling,<br />

Präsident des BFH<br />

Der neue BFH-Präsident ging in seinem<br />

Grußwort auf die im Zuge der Pandemie<br />

vorangetriebene Digitalisierung der Aktenbearbeitung<br />

und des elektronischen<br />

Rechtsverkehrs ein. Behörden, Steuerberatungskanzleien,<br />

Gerichte müssten auf elektronische<br />

Medien umgestellt werden – ein<br />

Prozess, der nicht nur die Arbeitsabläufe,<br />

sondern ganze Berufsbilder verändere. Die<br />

Notare hätten sich auf diese neuen Begebenheiten<br />

bereits intensiver eingelassen.<br />

Ein elektronisches Urkundenarchiv werde<br />

in diesen Tagen in Betrieb genommen.<br />

Abschließend ging Dr. Thesling auf den<br />

Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit ein.<br />

Wie die Diskussion über einzelne Gerichtsentscheidungen<br />

zeige, seien die Bürger<br />

im Zuge der Digitalisierung deutlich kritischer<br />

geworden. Da man das Bild der<br />

Justiz in den Medien nicht „anderen Akteuren“<br />

überlassen wolle, sei es notwendig,<br />

die Öffentlichkeitsarbeit zu intensivieren<br />

– als Möglichkeit der positiven Einflussnahme.<br />

So habe er die jüngsten Fernsehauftritte<br />

von Gerichts-Pressesprechern<br />

„mit Freude“ gesehen.<br />

« Vorreiter in der<br />

Digitalisierung »<br />

Peter Biesenbach,<br />

Justizminister des Landes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Grußwort Prof. Dr.<br />

Hartmut Schwab,<br />

Präsident der BStBK<br />

Prof. Dr. Schwab ging in<br />

seinem Grußwort auf die<br />

infolge der Pandemie entstandene<br />

Mehrbelastung<br />

des Berufsstandes ein,<br />

dessen Einsatz – zusätzlich<br />

zu den Jahresabschlüssen,<br />

Buchhaltungen und Beratungen – in großem<br />

Umfang bei der Beantragung von<br />

Unterstützungsleistungen, Kurzarbeitergeld<br />

und anderen Hilfsprogrammen gefordert<br />

war. „Der Berufsstand kann stolz<br />

auf seine Arbeit sein“, stellte der BStBK-<br />

Präsident fest; die deutsche Wirtschaft sei<br />

bisher gut durch die Pandemie gekommen<br />

und die befürchtete Insolvenzwelle ausgeblieben.<br />

Infolge dieses „Überbrückungsmarathons“,<br />

verbunden mit entsprechenden<br />

Fortbildungsmaßnahmen, Home-Office<br />

und Quarantäne, dürfe es keine straf- und<br />

haftungsrechtlichen Konsequenzen geben<br />

für unter Zeitdruck und ohne staatliche<br />

Unterstützung erstellte Anträge.<br />

Prof. Dr. Schwab forderte weiterhin Fristverlängerungen<br />

für die Jahresabschlüsse<br />

2020. Der Bundesfinanzminister habe ihm<br />

hierzu kürzlich telefonisch seine Unterstützung<br />

zugesagt. Auch die Grundsteuerreform<br />

sei zeitlich sehr ambitioniert.<br />

Der BStBK-Präsident kündigte abschließend<br />

den Ausbau der 1. Stufe der Steuerberaterplattform<br />

bis Ende des Jahres an. Sie werde<br />

in Zukunft eine medienbruchfreie und<br />

rechtssichere Kommunikation sichern – mit<br />

Kollegen, Mandanten und „allen anderen,<br />

mit denen wir zu tun haben“.<br />

Grußwort Prof. Dr. Stefan Thiele,<br />

Studiendekan Bergische<br />

Universität Wuppertal<br />

Als „virtueller Gastgeber“ begrüßte Studiendekan<br />

Prof. Dr. Stefan Thiele die Gäste<br />

und gewährte Einblicke in den Studienalltag<br />

der Bergischen Universität Wuppertal,<br />

an der auch Professor Brandt als<br />

Honorarprofessor für Themen der Finanzrechtsprechung<br />

und Abgabenordnung tätig<br />

ist. Es gebe Bestrebungen, dort eine<br />

juristische Fakultät zu etablieren – neben<br />

der Schumpeter School of Business and<br />

Economics als Fakultät für Wirtschaftswissenschaft,<br />

deren Schwerpunkte er<br />

vorstellte.<br />

Die Aufzeichnung großer Vorlesungen<br />

bringe im Grunde nicht das, was aus Sicht<br />

der Studenten erforderlich ist, berichtete<br />

der Studiendekan; es fehle die Gemeinsamkeit<br />

des Lernens. Manche Studenten<br />

hätten im Verlaufe ihres viersemestrigen<br />

Masterstudiums weder einen Hörsaal gesehen<br />

noch ihre Kommilitonen persönlich<br />

kennengelernt.<br />

Online ließen sich hingegen hervorragend<br />

kleine Seminare durchführen und<br />

auch Abschlussarbeiten betreuen. In bestimmten<br />

Bereichen habe uns die Pandemie<br />

vorangebracht, bemerkte der Gastredner.<br />

Innovation bedeute immer auch<br />

einen Wandel. Im Idealfall ermögliche die<br />

Uni allerdings Präsenzveranstaltungen.<br />

„Der Austausch mit den Hochschulen bereichert<br />

die Veranstaltungen“ hatte Professor<br />

Brandt bereits eingangs betont und<br />

kündigte nach den Grußworten den mit<br />

Spannung erwarteten Eröffnungsvortrag<br />

von Prof. Dr. Alois Prinz, Universität Münster<br />

an: „Steuerlast und Haushaltspolitik in<br />

und nach der Pandemie aus finanzwissenschaftlicher<br />

Sicht“.<br />

•<br />

«Der Berufsstand kann stolz auf seine Arbeit sein.»<br />

Prof. Dr. HartmutSchwab, Präsident der BStBK<br />

19


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Steuerfinanzierungsquote 1955 - 2021 –<br />

Steuereinnahmen in Pandemiezeiten<br />

2020 brach die<br />

Steuerfinanzierungsquote,<br />

bedingt durch die<br />

Coronarechtsregeln, in<br />

einer bis dahin nicht<br />

gekannten Weise ein.<br />

2021 ging sie zum zweiten<br />

Mal in Folge zurück. Sie<br />

betrug in 2021 nur noch<br />

56,3 %.<br />

Steuerfinanzierungsquote 1955 - 2021<br />

Steuereinnahmen in Relation zu den Ausgaben des<br />

Bundeshaushalts in Prozent<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

1955 1965 1975 1985 1995 2005 2015<br />

2021<br />

Die Grafik zur Steuerfinanzierungsquote<br />

1955 bis 2021 beantwortet<br />

die Frage, wieviel<br />

Prozent der Gesamtausgaben<br />

des Bundeshaushaltes durch Steuereinnahmen<br />

gedeckt sind. In den Jahren 1955<br />

bis Anfang der 70er Jahre lag diese Quote<br />

durchschnittlich zwischen 90 und fast<br />

100 %. Danach pendelte sie unterhalb oder<br />

knapp oberhalb der Marke von 80 % und<br />

stieg erst zwischen etwa 2015 und 2019<br />

wieder auf die Werte der Anfangsjahre der<br />

Bundesrepublik Deutschland.<br />

2020 brach die Steuerfinanzierungsquote<br />

dann, bedingt durch die Coronarechtsregeln,<br />

in einer bis dahin nicht gekannten<br />

Weise ein. 2021 ging sie zum zweiten Mal<br />

in Folge zurück. Sie betrug in 2021 nur<br />

noch 56,3 %.<br />

Im Jahr 2021 wurde also nur noch gut die<br />

Hälfte der Ausgaben des Bundeshaushalts<br />

durch Steuereinnahmen gedeckt. Im Jahr<br />

2020 waren es noch 64,1 % und 2019<br />

95,9 % gewesen. Die aktuelle Quote ist<br />

die niedrigste des Bundes, die bis dahin<br />

jemals in einem Haushaltsjahr gemessen<br />

worden ist.<br />

Die Steuerschätzungen für die kommenden<br />

Jahre stellen sich nach dem Monatsbericht<br />

des BMF aus Januar 2021 wie folgt<br />

dar. Dem liegen die Ergebnisse der 161.<br />

Sitzung des Arbeitskreises Steuerschätzung<br />

aus November 2021 zugrunde.<br />

•<br />

cutt.ly/BMF-Monatsbericht<br />

Januar<strong>2022</strong><br />

Steuerschätzung in Mrd. Euro<br />

2021<br />

<strong>2022</strong> 2023<br />

773,5 €<br />

812,0 €<br />

812,1 €<br />

848,9 €<br />

848,4 €<br />

882,1 €<br />

2024<br />

2025<br />

885,4 €<br />

919,0 €<br />

917,5 €<br />

953,8 €<br />

Schätzung Mai 2021<br />

Schätzung November 2021<br />

20


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Einfach machen<br />

Die beste Verbindung<br />

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21


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// BeraterDepesche – erstklassige Infos aus erster Hand<br />

Die BeraterDepesche wird monatlich<br />

vom Studienleiter der<br />

Akademie, StB Klaus Wittkowski,<br />

erstellt. Das garantiert,<br />

dass es sich um erstklassige Informationen<br />

auf dem Niveau unserer Akademie<br />

für Steuer- und Wirtschaftsrecht handelt.<br />

Viele Erkenntnisse fließen später in die<br />

Fortbildung ein. Chefredakteur ist GF RA/<br />

FAStR Dr. Wilfried Bachem.<br />

Die BeraterDepesche ist ein seit gut 20<br />

Jahren etabliertes, erfolgreiches Informationsmedium<br />

des Verbandes. Sie richtet<br />

den Blick auf sämtliche Hauptsteuerarten<br />

einschließlich des Verfahrensrechtes, fasst<br />

das aus diesem Bereich Wichtigste knapp<br />

und prägnant zusammen und verbindet<br />

es jeweils mit Hinweisen für die Berater.<br />

Einleitend werden stets aktuelle Entwicklungen<br />

oder Tendenzen aus dem Bereich<br />

der Gesetzgebung sowie aus dem Innenleben<br />

der Finanzverwaltung vorgestellt.<br />

Sodann geht es vor allem um diejenige<br />

Rechtsprechung, die dem Berater Möglichkeiten<br />

für seine Praxis zur Gestaltungsberatung<br />

einräumt. Diese findet sich oft in noch<br />

unveröffentlichten oder nur unter juris zu<br />

findenden Urteilen, so dass auch darauf ein<br />

besonderes Augenmerk gelegt wird.<br />

Vor einem Jahr haben wir der BeraterDepesche<br />

ein moderneres Layout verpasst.<br />

Unser langjähriger Abonnentenstamm<br />

erhält die Depesche wie gewohnt in gedruckter<br />

Form. Zusätzlich senden wir sie<br />

an alle Bezieher auch per E-Mail aus. Nur<br />

außerordentlich wenige Abonnenten<br />

wünschten eine Versendung ausschließlich<br />

in der einen oder anderen Form.<br />

Den Leser der Papierversion unterstützen<br />

wir mit QR-Codes, die zu den besprochenen<br />

Fundstellen (praxisrelevante<br />

Entwicklungen, Gesetze, Erlasse, Gerichtsentscheidungen<br />

und Einzelfragen)<br />

führen. In der per E-Mail versendeten<br />

Leseversion sind zusätzlich die Gesetze<br />

sowie die Gesetz- und Erlassentwürfe<br />

verlinkt.<br />

Damit Sie sich noch einmal einen Eindruck<br />

von der BeraterDepesche verschaffen<br />

können, werden wir die Aprilausgabe<br />

inklusive zugehörigem Passwort an alle<br />

Mitglieder per E-Mail versenden. Wir würden<br />

uns freuen, auch Sie künftig zu den<br />

Abonnenten zählen zu können.<br />

•<br />

PRAXISRELEVANTE ENTWICKLUNGEN<br />

GESETZE · ERLASSE · EINZELFRAGEN<br />

GERICHTSENTSCHEIDUNGEN<br />

GESETZE UND VERORDNUNGEN<br />

• Referentenentwurf für ein Viertes Corona-Steuerhilfegesetz<br />

• Verlängerung des erleichterten Zugangs zum Kurzarbeitergeld<br />

• Erneute Verlängerung verfahrensrechtlicher Hilfsmaßnahmen<br />

• Umsatzsteuerliche Behandlung von (Hybrid-)Elektrofahrzeugen<br />

und Elektrofahrrädern<br />

• Nichtanwendungserlass zur BFH-Rechtsprechung betr.<br />

negative Einkünfte des Organträgers<br />

Angebot<br />

BeraterDepesche<br />

03 | <strong>2022</strong><br />

URTEILE DES BFH UND DER FINANZGERICHTE<br />

• Rechtsprechungsänderung: Erweiterte Kürzung im Rahmen<br />

einer Betriebsaufspaltung<br />

• Berücksichtigung eines Kindes nach krankheitsbedingtem<br />

Ausbildungsabbruch<br />

• Steuerfreie Zuschläge für tatsächlich an Sonn-, Feiertagen<br />

oder zur Nachtzeit geleistete Arbeit<br />

• Formelle Satzungsmäßigkeit und Vermögensbindung<br />

• Abfindungszahlung im Scheidungsfall<br />

Neuabonnenten<br />

erhalten die berater<br />

depesche in den ersten<br />

sechs Monaten<br />

unentgeltlich. Ein<br />

Bestellvordruck liegt<br />

diesen VN bei.<br />

// Gehalts- und Praxiskostenumfrage <strong>2022</strong><br />

Was wird zur Zeit gezahlt? Das ist eine<br />

der am häufigsten in den Praxen auftauchende<br />

gleichartige Frage, die dem Verband<br />

immer wieder gestellt wird. Anhand<br />

unserer im Zweijahresrhythmus durchgeführten<br />

Gehaltsumfragen können wir sie<br />

zuverlässig beantworten.<br />

Bezogen auf Steuerfachangestellte differenzieren<br />

wir nach den Bezirken des<br />

Verbandes, da regional unterschiedlich<br />

gezahlt wird. Bezogen auf angestellte<br />

Steuerfachwirte, Bilanzbuchhalter und<br />

Steuerberater werden einheitliche Durchschnittssätze<br />

ermittelt. Ebenso für Hochund<br />

Fachhochschulabsolventen und Auszubildende<br />

im ersten, zweiten und dritten<br />

Jahr sowie für Freie Mitarbeiter und das<br />

Sekretariat.<br />

Mit den Auswertungen ist derselbe Personenkreis<br />

wie in den Vorjahren betraut,<br />

so dass eine kontinuierliche Qualität gewährleistet<br />

ist. Nach Beendigung der<br />

Umfrage werden die Auswertungen allen<br />

Teilnehmern der aktuellen Umfrage<br />

sowohl in Form eines Tabellenbandes als<br />

auch in Form eines Mehrjahresvergleiches<br />

unentgeltlich zugesendet.<br />

Der aktuelle Fragebogen zur Gehalts- und<br />

Praxiskostenumfrage <strong>2022</strong> liegt diesen<br />

<strong>VerbandsNachrichten</strong> bei. Wir bitten alle<br />

Mitglieder um Teilnahme.<br />

•<br />

22


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Grundsteuer – Rahmenvertrag mit Opti.Tax<br />

Auf Deutschland wartet eine Mammutaufgabe. Rund<br />

36 Millionen Grundstücke bundesweit und rund 6,5<br />

Millionen Grundstücke in NRW müssen neu bewertet<br />

werden.<br />

Neuer erster Hauptfeststellungspunkt ist der 01.01.<strong>2022</strong>. Die<br />

Aufforderung zur Abgabe der Feststellungserklärungen ab<br />

01.07.<strong>2022</strong> nebst der Fristsetzung werden voraussichtlich im<br />

März <strong>2022</strong> im Wege einer Allgemeinverfügung im Bundessteuerblatt<br />

(BStBl) veröffentlicht. Die Feststellungserklärungen sind<br />

in allen Bundesländern bis zum 31.10.<strong>2022</strong> beim zuständigen<br />

Finanzamt einzureichen. Weitere Information unten S. 48 ff.<br />

Viele Steuerberaterkanzleien sind auf der Suche nach einer<br />

Softwarelösung. Vor diesem Hintergrund haben die Steuerberaterverbände<br />

und auch das IDW einen Rahmenvertrag mit Vorzugskonditionen<br />

für Mitglieder für die Software Opti.Tax der hsp<br />

Handels Software Partner GmbH abgeschlossen.<br />

Mandanten und mehr. Nicht alle nutzen die gleiche Kanzlei-Software.<br />

Deshalb bringt Opti.Tax Grundsteuer jede Menge Schnittstellen<br />

zu allen wichtigen Kanzlei-Softwares mit, – für eine<br />

reibungslose Arbeit mit DATEV, ADDISON, BMD und Co. Im Zuge<br />

der Grundsteuer-Neuberechnungen müssen etliche Dokumente<br />

unterzeichnet und verschickt werden. Mit Opti.Tax Grundsteuer<br />

geht’s vollständig ohne Papier – dank integrierter Lösung d.velop<br />

sign für juristisch gültige digitale Signaturen.<br />

Die Buchungsmöglichkeiten der Software Opti.Tax sind freigeschaltet,<br />

die Auslieferung erfolgte bereits im Januar <strong>2022</strong>.<br />

•<br />

Weitere Informationen sowie die<br />

Konditionen unter:<br />

www.hsp-software.de/<br />

grundsteuer-software/<br />

Opti.Tax Grundsteuer bietet exklusive Effizienzfunktionen, eine<br />

integrierte Lösung für digitale Signaturen, Cloud-Workflow mit<br />

Nutzen Sie die<br />

vollständige Grundsteuer-Software,<br />

bei der Ihre Kanzlei<br />

die Datenhoheit behält.<br />

Opti.Tax Grundsteuer: effizienter,<br />

bequemer, sicherer.<br />

Die offizielle Software folgender Steuerberaterverbände:<br />

DATEV ist wichtig – aber nicht alles<br />

Viele von Ihnen nutzen DATEV, aber nicht alle. Deshalb sind in Opti.Tax Grundsteuer nicht<br />

nur die Schnittstellen der DATEV integriert, zum Beispiel DATEVconnect. Opti.Tax Grundsteuer<br />

arbeitet reibungslos mit allen wichtigen Kanzlei-Softwares zusammen.<br />

Rechtsgültige digitale Unterschriften<br />

Im Zuge der Grundsteuer-Neuberechnungen müssen etliche Dokumente unterzeichnet<br />

und verschickt werden. Mit Opti.Tax Grundsteuer geht’s vollständig ohne Papier – dank<br />

integrierter Lösung d.velop sign für juristisch gültige digitale Signaturen.<br />

Zusammenarbeit neu gedacht<br />

Daten, Informationen und Freigaben vom Mandanten einholen, Fragen stellen und<br />

beantworten – Sie erledigen alles innerhalb der Software. Das macht die Zusammenarbeit<br />

zwischen Kanzlei und Mandanten unglaublich effizient und fehlerresistent.<br />

Mehr unter: hsp-software.de/grundsteuer-software<br />

Opti.Tax Grundsteuer – powered by hsp.<br />

Software innovation – made in Germany.<br />

23


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Kooperation mit Mercedes-Benz exklusiv für Verbandsmitglieder<br />

Die Kooperation mit den Mercedes-Benz<br />

Niederlassungen<br />

Köln/Leverkusen und Aachen<br />

eröffnet Verbandsmitgliedern<br />

einen grundsätzlichen Nachlass in Höhe<br />

von 10 % auf alle Mercedes-Benz Pkw-<br />

Neufahrzeuge; für Mercedes G-Modelle<br />

werden 5 % Nachlass gewährt, ausgeschlossen<br />

sind AMG-Sondermodelle.<br />

Und natürlich finden die Vergünstigungen<br />

aus den jeweils aktuellen Marketingprogrammen<br />

zusätzlich Anwendung, wie<br />

beispielsweise Sonderfinanzierungen,<br />

Leasingsubventionen oder zusätzliche<br />

Preisabschläge auf ausgewählte Ausstellungs-<br />

und Bestandsfahrzeuge.<br />

Ansprechpartner für unsere<br />

Mitglieder<br />

Niederlassung Köln/Leverkusen<br />

Alexander Bergrath<br />

Tel. 0221/57 960-367<br />

Mobil: 0176/30 97 45 38<br />

alexander.bergrath@daimler.com<br />

Niederlassung Aachen<br />

Deniz Gündogan<br />

Tel. 0241/5195-454<br />

deniz.guendogan@daimler.com<br />

Sollten Sie den ebenfalls vereinbarten<br />

kostenlosen (bei Werkstattaufenthalten<br />

von mehr als zwei Stunden) Hol-und<br />

Bringservice der Mercedes-Benz Niederlassung<br />

Köln/Leverkusen nutzen wollen,<br />

wenden Sie sich bitte an das Mercedes<br />

Service Center unter 0221-57960333.<br />

•<br />

/ Angebot<br />

Detaillierte Infos und<br />

besondere Angebote<br />

erhalten Sie über die<br />

Website von<br />

Mercedes Benz unter:<br />

www.mercedeskoeln.de/stbv<br />

Benutzerkennwort: stbv<br />

Passwort: mercedes.<br />

24


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Das Arbeitgebersiegel „Exzellenter Arbeitgeber in der<br />

Steuerberatung <strong>2022</strong>“ – Ergebnisse und Einblicke<br />

Von Uwe Loof<br />

Uwe Loof Geschäftsführer<br />

der PAON GmbH, die als<br />

Kooperationspartner des<br />

Steuerberater-Verbandes e.V.<br />

Köln bei der Durchführung<br />

und Vergabe des Arbeitgebersiegels<br />

sowie den weiteren<br />

Schritten mit Ihrer Expertise<br />

fachlich unterstützt.<br />

Für Rückfragen/Interviews:<br />

Tel. 0511/533 554 60 oder<br />

info@paon.de<br />

Bereits zum zweiten Mal suchte der<br />

Steuerberater-Verband e.V. Köln im<br />

letzten Jahr exklusiv unter seinen Mitgliedern<br />

die Kanzleien und Büros, die<br />

als „Exzellenter Arbeitgeber in der Steuerberatung“<br />

ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

ein ausgezeichnetes Arbeitsumfeld bieten.<br />

Insgesamt haben sich im letzten Jahr verbandsweit<br />

35 Kanzleien für das Arbeitgebersiegels des<br />

Verbandes beworben. Nach Auswertung der Umfrageergebnisse<br />

durch die PAON GmbH erhielten<br />

32 teilnehmende Kanzleien durch den Verband<br />

das Qualitätssiegel und dürfen sich bereits ab<br />

Januar <strong>2022</strong> stolz »Exzellenter Arbeitgeber in<br />

der Steuerberatung« nennen. Erfreulicherweise<br />

waren darunter zahlreiche Kanzleien, die sich<br />

bereits in den Vorjahren erfolgreich für eine Auszeichnung<br />

beworben haben und damit auch eine<br />

Kontinuität in der Weiterentwicklung der Kanzlei<br />

in der Arbeitgeberfunktion – auch unter gestiegenen<br />

Anforderungen – unter Beweis gestellt haben.<br />

Nicht nur die weiterhin gute Resonanz war erfreulich,<br />

sondern auch das sich – trotz der besonderen<br />

Rahmenbedingungen infolge der<br />

Corona-Pandemie – Steuerberatungen aus allen<br />

Kanzlei-Größen für das Arbeitgebersiegel<br />

beworben haben.<br />

Die Kanzleien in der Größenordnung<br />

6 - 15 Beschäftigte<br />

stellten mit 34 % den größten<br />

Teilnehmerkreis, gefolgt von<br />

Steuerberatungen mit<br />

16 - 24 Beschäftigten bzw.<br />

25 - 50 Beschäftigten.<br />

In der regionalen Verteilung gab es aus den einzelnen Verbandsbezirken<br />

heraus eine regional breite Resonanz. Die höchste Zahl<br />

an Bewerbungen (16) ging aus dem Bezirk Köln ein, gefolgt von<br />

den Verbandsbezirken Aachen und Bonn.<br />

Insgesamt ist festzustellen, dass das Arbeitgebersiegel „Exzellenter<br />

Arbeitgeber in der Steuerberatung“ inzwischen von<br />

Kanzleien in allen Landesteilen des Verbandes als wichtiges Instrument<br />

zur Bestandsaufnahme der eigenen Personalarbeit und<br />

für die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber genutzt wird.<br />

25


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

/ Ein Einblick in die teilnehmenden Kanzleien<br />

Beschäftigungsstrukturen<br />

Zu den Personalstrukturen in den teilnehmenden<br />

Kanzleien fällt auf, dass die steigende<br />

Alterung in den Beschäftigungsstrukturen<br />

in den nächsten Jahren eine<br />

zunehmende Herausforderung für alle<br />

Steuerberatungen werden wird. Bereits<br />

knapp 7 % der Beschäftigten aus den teilnehmenden<br />

Kanzleien sind älter als 60<br />

Jahre, rund 20 % aller Beschäftigten sind<br />

bereits älter als 50 Jahre.<br />

Diese Situation erfordert für die Zukunft<br />

– gerade auch mit Blick auf die parallel<br />

steigenden Arbeitsvolumen – einen Ausbau<br />

der Aktivitäten in der Nachwuchsgewinnung<br />

bzw. in der Erschließung neuer<br />

Mitarbeiterpotenziale (z.B. im Bereich der<br />

Hochschulabsolventen oder in der Gewinnung<br />

von Quereinsteigern), damit sich der<br />

schon ohnehin starke Wettbewerb um<br />

Fachkräfte nicht noch weiter zuspitzt.<br />

Bereits knapp 7 % der<br />

Beschäftigten aus den<br />

teilnehmenden Kanzleien<br />

sind älter als 60 Jahre,<br />

rund 20 % aller<br />

Beschäftigten sind bereits<br />

älter als 50 Jahre.<br />

26


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Personalbedarf<br />

Ein kurzer Einblick zur Situation zum Zeitpunkt<br />

der Durchführung der Befragung im<br />

Rahmen des Arbeitgebersiegel:<br />

Um diesen Personalbedarf decken zu können,<br />

haben die teilnehmenden Kanzleien<br />

nicht nur Ihre Anstrengungen im Personalmarketing<br />

bzw. in der Personalgewinnung<br />

konsequent ausgebaut, sondern in<br />

vielen Fällen auch die Einführung neuer<br />

Instrumente und Methoden in diesen<br />

beiden wichtigen Handlungsfeldern vorangebracht.<br />

In Anbetracht des weiterhin<br />

steigenden Personalbedarfs ist eine konsequente<br />

Fortführung dieser Aktivitäten<br />

unerlässlich.<br />

Zum Befragungszeitpunkt im Oktober 2021 waren in den Kanzleien bereits 226 Stellen<br />

zur Nach- bzw. Neubesetzung vakant, davon allein 48 als Finanzbuchhalter/in (gefolgt von<br />

42 Vakanzen als angestellte/r Steuerberater/in und 41 Vakanzen als Steuerfachwirt/in).<br />

Nachwuchssicherung<br />

Um den steigenden Personalbedarf der<br />

Kanzleien auch in Zukunft gut abdecken<br />

zu können, ist es zwingend erforderlich,<br />

dieses Ausbildungsniveau weiter deutlich<br />

zu steigern und dafür auch noch neue<br />

Wege in der Nachwuchsgewinnung gezielt<br />

zu erschließen.<br />

Die für die Nachwuchssicherung sehr relevante<br />

Ausbildungsquote in den beteiligten Kanzleien bewegt<br />

sich mit 7 % auf einem sehr niedrigen Niveau, auch im<br />

Vergleich zu anderen Landesverbänden.<br />

Die Personalaufwendungen nehmen mit<br />

durchschnittlich 54 % einen signifikanten<br />

Anteil an den Gesamtaufwendungen der<br />

Kanzleien ein und bewegen sich damit in<br />

etwa sowohl auf dem Niveau der Vorjahre als<br />

auch in etwa auf dem der Kanzleien anderer<br />

Landesverbände.<br />

Wirtschaftliche Lage<br />

Für die Zukunft wird überwiegend in den beteiligten Kanzleien<br />

von einem weiteren Anstieg der Personalkosten ausgegangen,<br />

was im Hinblick auf den steigenden Fachkräftemangel naheliegt.<br />

Die befragten Kanzleien bewerteten trotz der besonderen Rahmenbedingungen<br />

(infolge der Corona-Pandemie) die Geschäftsentwicklung<br />

im laufenden Jahr überwiegend positiv. Für die<br />

nächsten drei Jahre wird überwiegend ebenfalls eine positive<br />

Geschäftsentwicklung erwartet (auch danach gehen die befragten<br />

Kanzleien weiterhin von einer eher steigenden Geschäftsentwicklung<br />

aus), was den Kanzleien die Möglichkeit in gezielte<br />

und wichtige Zukunftsinvestitionen (z.B. zur Mitarbeiterbindung<br />

bzw. -entwicklung) ermöglicht.<br />

27


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Planungen in den Kanzleien<br />

Bei den weiteren Planungen der teilnehmenden<br />

Kanzleien fällt auf, dass die Digitalisierung<br />

weiterhin die führende Rolle<br />

in den geschäftlichen Schwerpunkten der<br />

Kanzleien hat. Nachdem in den letzten<br />

Jahren die Digitalisierung innerhalb der<br />

Kanzleien der starke Treiber war, nehmen<br />

in den Planungen für die Zukunft die digitale<br />

Zusammenarbeit und die Erschließung<br />

neuer Beratungsfelder einen deutlich<br />

höheren Anteil ein.<br />

Zu diesem Zweck wollen viele der teilnehmenden<br />

Kanzleien auch Ihre Aktivitäten<br />

im Bereich der Digitalen Arbeitswelt ausbauen,<br />

vor allem im Ausbau des internen<br />

Knowhows im Bereich der IT-Technologie,<br />

aber auch in der Stärkung der Eigenverantwortung<br />

bei den Mitarbeitern.<br />

Ausblick<br />

Nach einem ersten Überblick in dieser Aufgabe des Verbandsmagazins werden wir Ihnen in den<br />

nächsten Ausgaben weiterführende Einblicke zu den Ergebnissen und Handlungsbedarfen in<br />

einzelnen Schwerpunktthemen des Arbeitsgebersiegels geben.<br />

Bleiben Sie gespannt.<br />

•<br />

28


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Abwicklungsstatus für Deutsche Steuerberater-Versicherung<br />

Die BaFin hat gemäß § 234f Absatz<br />

4 Satz 2 VAG die Erlaubnis<br />

zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts<br />

der Deutschen Steuerberater-Versicherung<br />

– Pensionskasse<br />

des steuerberatenden Berufs VVaG mit Bescheid<br />

vom 06.02.2020 widerrufen. Das<br />

Unternehmen konnte die Mindestkapitalanforderung<br />

nicht erfüllen und hat einen<br />

Finanzierungsplan zur Beseitigung dieser<br />

Unterdeckung vorgelegt, der aus Sicht der<br />

BaFin unzureichend war.<br />

Der Bescheid ist mit Ablauf des 31.12.2021<br />

bestandskräftig geworden. Das Aus für die<br />

Deutsche Steuerberater-Pensionskasse ist<br />

daher nun amtlich. Damit befindet sich die<br />

Deutsche Steuerberater-Versicherung seit<br />

Jahresanfang <strong>2022</strong> in Abwicklung<br />

Bestehende Versicherungsverträge werden<br />

fortgeführt und sollen über die gesamte<br />

Laufzeit von der Deutschen Steuerberater-Versicherung<br />

erfüllt werden.<br />

Gemäß § 304 Absatz 5 VAG dürfen keine<br />

neuen Versicherungsverträge mehr abgeschlossen<br />

werden. Das tut die Deutsche<br />

Steuerberater-Versicherung schon<br />

seit Oktober 2018 nicht mehr. Bestehende<br />

Versicherungsverträge dürfen weder<br />

verlängert noch erhöht werden.<br />

Sollte es zu Leistungskürzungen kommen,<br />

müssten diese zunächst vom Arbeitgeber<br />

ab Eintritt des Versorgungsfalles ausfinanziert<br />

werden. Erst bei Insolvenz des<br />

Arbeitgebers greift die neue gesetzliche<br />

Regelung im Betriebsrentengesetz<br />

zum Schutz der gekürzten Anwartschaft<br />

durch den Pensions-Sicherungs-Verein<br />

(PSV), dessen Zweck es ist, die nach<br />

dem Betriebsrentengesetz (BetrAVG)<br />

zugesagten Betriebsrenten und die entstehenden<br />

Anwartschaften im Fall einer<br />

Insolvenz des Arbeitgebers zu sichern.<br />

Hier gilt zusätzlich, dass sowohl der Versorgungsberechtigte<br />

selbst wie auch die<br />

Anwartschaft/Rente unter den Schutz des<br />

Betriebsrentengesetzes fallen muss, was<br />

z.B. bei selbstständigen Steuerberatern<br />

nicht der Fall wäre.<br />

•<br />

Reg.-Nr. 492697 QM08.<br />

Steuerberater- und Wirtschaftsprüfer-<br />

Jahrbuch <strong>2022</strong><br />

// Restexemplare<br />

StB- und WP-Jahrbuch<br />

40. Aufl. <strong>2022</strong><br />

Das Steuerberater- und Wirtschaftsprüfer-Jahrbuch wird<br />

jährlich im RatgeberService der Sparkassen-Finanzgruppe<br />

aufgelegt, – im Jahr <strong>2022</strong> in der 40. Auflage.<br />

Auf 1.881 Seiten enthält es in neun Kapiteln (1 Allgemeines,<br />

2 Rechnungslegung und Prüfung, 3 Recht, 4 Betriebswirtschaft,<br />

5 Steuern, 6 Übergreifende Unternehmensthemen,<br />

7 Volkswirtschaft, 8 Für die Berufsarbeit des WP/<br />

StB, 9 Aktuelle Rechtsentwicklung) aktuelle Tabellen und<br />

weitere wertvolle Informationen für Steuerberater und<br />

Wirtschaftsprüfer in geballter Form.<br />

STEUERBERATER- UND WIRTSCHAFTSPRÜFER-<br />

JAHRBUCH <strong>2022</strong><br />

Wir haben die 40. Auflage<br />

<strong>2022</strong> in einem Verbandsumschlag<br />

drucken<br />

lassen und für Zwecke der<br />

Öffentlichkeitsarbeit verwendet.<br />

Überexemplare<br />

des Steuerberater- und<br />

Wirtschaftsprüfer-Jahrbuch<br />

können auf beiliegendem<br />

Revers für 20 €<br />

brutto (18,69 € zzgl. 7 %<br />

USt) bezogen werden.<br />

•<br />

// Rügener Steuerfachtage <strong>2022</strong><br />

Die diesjährigen Rügener Steuerfachtage finden<br />

vom 23.- 25. Juni <strong>2022</strong> wieder in Binz auf<br />

der wunderschönen Insel Rügen statt.<br />

Der Steuerberater-Verband Köln lädt Sie herzlich ein, an der im Kurhaus<br />

Binz, das unmittelbar an der Strandpromenade gelegen ist,<br />

stattfindenden Fachtagung praxisrelevante Vorträge von bekannten<br />

Referenten zu den wichtigen Beratungsfeldern des Jahres <strong>2022</strong> zu<br />

hören. Die eventuell notwendigen pandemischen Sicherheitsmaßnahmen<br />

werden wir selbstverständlich konsequent einhalten.<br />

Am ersten Veranstaltungstag, Donnerstag, 23.06.<strong>2022</strong>, wird StB/<br />

RA/FAStR Dipl.Fw. (FH) Nico Schley „Aktuelle Entwicklungen und<br />

Gestaltungen rund um die Immobilie“ behandeln. Am zweiten Tag,<br />

Freitag, 24.06.<strong>2022</strong>, wird Prof. Dr. Bert Kaminski „Aktuelle ertrag-<br />

und erbschaftsteuerliche Beratungsschwerpunkte“ bei der Unternehmensnachfolge<br />

vortragen. Dieses Seminar ist für die Fortbildung<br />

als Fachberater für Unternehmensnachfolge geeignet. Den Abschluss<br />

präsentiert am Samstag, 25.06.<strong>2022</strong>, StB Dipl.Fw. Hans-Georg Janzen<br />

zum Thema „Umsatzsteuer im digitalen Wandel“.<br />

Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte nachstehender Anzeige,<br />

dem beigefügten Flyer zu unseren Rügener Steuerfachtagen sowie<br />

unserer Website.<br />

•<br />

cutt.ly/RuegenerSteuerfachtage<br />

29


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Neue Akademie-Website – Leitfaden ePortal<br />

/ 1. ePortal - Anmeldeprozess<br />

Der Login erfolgt über das ePortal mit Ihrer Mitgliedsnummer<br />

und dem bereits bekannten Passwort. Haben Sie Ihr Passwort<br />

nicht zur Hand, nutzen Sie die „Passwort-vergessen-Funktion“.<br />

Erscheint der Hinweis „E-Mail-Adresse mehrfach vergeben“,<br />

melden Sie sich bitte in der Geschäftsstelle 02203 – 993218 /<br />

radwan@stbverband-koeln.de<br />

Nach dem Login erscheint das ePortal in grün. Nun haben Sie<br />

Zugriff auf Ihr Profil, Newsletter und Buchungen. Der letzte<br />

Punkt enthält alle wichtigen Infos und Dokumente zu Ihren gebuchten<br />

Seminaren (Rechnung, Skript etc.).<br />

Unter dem Profil können Seminarteilnehmer, Kontodaten,<br />

Rechnungsadressen, E-Mail-Adressen nebst Newsletter-Einstellungen<br />

verwaltet und unter Bescheinigungen der Fortbildungspass<br />

heruntergeladen werden.<br />

1.1 ePortal - Buchungen<br />

Buchungsansicht: Es stehen alle buchungsrelevanten Informationen<br />

wie Teilnehmer, Seminardatum und Preis unter dem jeweiligen<br />

Seminar. Die Rechnung kann hier heruntergeladen, und auch<br />

Stornierungen / Kündigungen können vorgenommen werden.<br />

Im Fall einer Stornierung erhalten Sie eine Gutschrift, die Sie<br />

ebenfalls herunterladen können. Eine Gutschrift erfolgt auf das<br />

für die Rechnung genutzte Konto.<br />

Seminaransicht: Alle seminarbezogenen Inhalte finden Sie hier.<br />

Unter Downloads stehen Ihnen die Seminarunterlagen zur Verfügung.<br />

Die Teilnahmebescheinigungen können unter dem Register<br />

Teilnehmer heruntergeladen werden.<br />

30


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

RÜGENER<br />

STEUERFACHTAGE<br />

<strong>2022</strong><br />

Die diesjährigen Rügener Steuerfachtage<br />

finden vom 23. – 25. Juni <strong>2022</strong> in Binz auf der<br />

schönen Insel Rügen statt.<br />

Der Steuerberater-Verband Köln lädt Sie wieder<br />

herzlich ein, im an der Strandpromenade gelegenen<br />

Kurhaus Binz praxisrelevante Vorträge von<br />

bekannten Referenten zu den wichtigen<br />

Beratungsfeldern des Jahres <strong>2022</strong> zu hören.<br />

Ein begrenztes Zimmerkontingent im Travel Charme<br />

Kurhaus Binz ist vorhanden. Die voraussichtlich<br />

notwendigen pandemischen Sicherheitsmaßnahmen<br />

werden wir konsequent einhalten.<br />

Alle weiteren Informationen finden Sie unter<br />

www.stbverband-koeln.de/ruegen<br />

DO<br />

23.06.<br />

FR<br />

24.06.<br />

SA<br />

25.06.<br />

Aktuelle Entwicklungen und<br />

Gestaltungen rund um die Immobilie<br />

Dipl.-Fw. StB RA FAStR Nico Schley<br />

Aktuelle ertrag- und erbschaftsteuerliche<br />

Beratungsschwerpunkte bei der<br />

Unternehmensnachfolge<br />

Prof. Dr. Bert Kaminski<br />

Geeignet als Pflichtfortbildung für den<br />

Fachberater (DStV) Unternehmensnachfolge<br />

Umsatzsteuer im digitalen<br />

Wandel<br />

Dipl.-Fw StB Hans-Georg Janzen<br />

Detaillierte Gliederungen auf www.stbverband-koeln.de/ruegen.<br />

Dort ist auch eine Online-Anmeldung möglich. Bitte beachten Sie,<br />

dass auch Einzeltage gebucht werden können.<br />

Ihre Ansprechpartnerin für die Rügener Steuerfachtage ist<br />

Susanne Kahrweg unter Tel.02203 993091 oder per E-Mail unter<br />

kahrweg@stbverband-koeln.de. Wir freuen uns auf Sie!<br />

31


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

/ 2. Seminarbuchung<br />

Sie wählen zum entsprechenden Seminar den passenden Termin (hier: Hybrid-Veranstaltung in Köln oder Webinar per Anmeldelink).<br />

Die Termine werden unter dem Einführungstext mit nachfolgender Inhaltsübersicht angezeigt. Ein Klick auf den Termin öffnet<br />

die Kurzübersicht und zeigt das Warenkorbsymbol „zur Buchung“.<br />

Hinweis: Sollten Sie sich vorab noch nicht eingeloggt haben, erscheint<br />

nun die Aufforderung zum Login. Nutzen Sie in jedem<br />

Fall Ihren Mitgliederzugang! So kann garantiert werden, dass<br />

u.a. Teilnahmebescheinigung und auch der Fortbildungspass<br />

ordnungsgemäß ausgestellt werden.<br />

Wählen Sie nun den Teilnehmer aus oder fügen über „Teilnehmer<br />

hinzufügen“ einen neuen Teilnehmer hinzu. Sollte auch<br />

hier der Hinweis der bereits vergebenen E-Mail-Adresse erfolgen,<br />

melden Sie sich bitte in der Geschäftsstelle unter 02203–<br />

993218 oder per E-Mail radwan@stbverband- koeln.de. Nach<br />

Klick auf den Teilnehmer erscheint die Preisauswahl. Nun steht<br />

im grünen Quadrat des Teilnehmers der ausgewählte Preis und<br />

die Auswahl kann per „Übernehmen“ bestätigt werden.<br />

/ 3. Warenkorb<br />

1. „Zum Warenkorb“ übergibt die Buchung an den Warenkorb<br />

und es erscheint die Bestellübersicht des Warenkorbs. Sind<br />

alle Angaben korrekt, klicken Sie auf „Weiter“.<br />

2. Wählen Sie im nächsten Schritt die Zahlart aus. Sie können<br />

zwischen Lastschrift und Überweisung wählen.<br />

3. Wählen Sie nun die Rechnungsadresse. Beachten Sie bitte,<br />

dass die „Postanschrift“ Ihre Basisanschrift ist und nicht<br />

zwingend die Rechnungsanschrift sein muss! Die Postanschrift<br />

dient der übergeordneten Korrespondenz. Setzen<br />

Sie, wenn gewünscht, den Haken bei „Rechnungen“ für zukünftige<br />

Buchungen.<br />

4. Die Bestellbestätigung zeigt nochmals eine Gesamtübersicht<br />

Ihrer Angaben. Bitte prüfen Sie die Eingaben auf<br />

Korrektheit. Durch Klick auf „Jetzt kaufen“ haben Sie das<br />

Seminar verbindlich gebucht und erhalten eine Buchungsbestätigung<br />

per E-Mail.<br />

32


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

/ 4. ePortal – Newsletter- und Rechnungsverwaltung<br />

Im internen Bereich des ePortals lassen sich die Newsletter<br />

nach Themen individuell an- und abwählen. Newsletter zu gebuchten<br />

Seminaren können aus organisatorischen Gründen<br />

nicht abbestellt werden. Eine Mehrfachanlage von E-Mailadressen<br />

mit individuellen Einstellungen ist ebenfalls möglich.<br />

Der Rechnungsversand erfolgt per E-Mail. Sofern nicht anders<br />

hinterlegt, wird die Rechnung als PDF-Datei im Anhang an die<br />

uns bekannte E-Mailadresse gesandt. Das Hinzufügen einer separaten<br />

E-Mailadresse ausschließlich für Rechnungen ist ebenfalls<br />

möglich. Weiterhin kann die Rechnung über das ePortal<br />

abgerufen werden.<br />

4.1. Newsletter An- und Abmeldung<br />

Klicken Sie nach dem Login auf den Reiter Newsletter und wählen<br />

die gewünschte E-Mail-Adresse aus, die Sie bearbeiten<br />

möchten. Die Kachel erscheint grün.<br />

Über den Button Bearbeiten gelangen Sie in den Bearbeitungsmodus<br />

und können nun die gewünschten Änderungen<br />

vornehmen:<br />

Newsletter erhalten<br />

Newsletter abmelden<br />

= Haken gesetzt<br />

= Haken entfernen<br />

Sind die Einstellungen vorgenommen, bitte Speichern<br />

4.2. Rechnungsversand per E-Mail<br />

Der Rechnungsversand erfolgt zunächst an die bei uns hinterlegte (primäre) E-Mailadresse. Es kann aber auch ausschließlich für<br />

den Empfang von Rechnungen eine separate E-Mailadresse hinterlegt werden. Dies ist besonders sinnvoll, wenn es sich z.B. um<br />

eine zentrale Buchungsstelle handelt.<br />

Legen Sie dafür über die Kachel „E-Mailadresse hinzufügen“ die<br />

entsprechende Adresse an und aktivieren die Checkbox Rechnung.<br />

Nun ist die Mailadresse für den Empfang von Rechnungen<br />

hinterlegt und jegliche Newsletter darüber hinaus laufen weiterhin<br />

über die primäre E-Mailadresse.<br />

Bei der Neuanlage von E-Mailadressen sind alle Newsletter-<br />

Gruppen zunächst nicht ausgewählt! Sie müssen die Aktivierung<br />

der Newsletter manuell durchführen um über aktuelle<br />

Veranstaltungen informiert zu werden.<br />

Zögern Sie nicht bei allen Fragen auf uns zuzugehen – wir sind gerne für Sie da! Telefonisch erreichen Sie Frau Nathalie Radwan<br />

unter der Telefonnummer 02203 - 993218 sowie per E-Mail radwan@stbverband-koeln.de.<br />

33


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Der Arbeitskreis „Junge Steuerberater (JuSt)“ stellt sich vor<br />

Der Einstieg ist gemacht.<br />

Wir helfen beim Aufstieg.<br />

Das Forum für die junge Generation Steuerberaterinnen und Steuerberater, die von Anfang<br />

an richtige Entscheidungen treffen möchten und ihre Kompetenzen erweitern wollen -<br />

unter Vorsitz von StB Dipl.-Kfm. (FH) Lars H. Nottelmann.<br />

Wer neu auf dem Markt ist,<br />

muss viel entscheiden und<br />

gleichzeitig die Weichen<br />

für eine erfolgreiche Zukunft<br />

stellen. Wie führe ich eine Kanzlei?<br />

Welche Honorare sind angemessen? Wie<br />

steigere ich meine Bekanntheit? Antworten<br />

auf die wichtigsten Fragen gibt der<br />

Arbeitskreis „Junge Steuerberater“, der<br />

sich seit 2012 mit der Alltagspraxis von<br />

Brancheneinsteigern auseinandersetzt.<br />

Der Arbeitskreis versteht sich als offenes<br />

Forum und weitreichendes Netzwerk für<br />

junge Berufskolleginnen und -kollegen.<br />

Unsere Mitglieder teilen ihre Erfahrungen<br />

und ihr Know-How in vierteljährlichen Sitzungen<br />

im Schulungszentrum der Akademie<br />

für Steuer- und Wirtschaftsrecht des<br />

Verbandes in Köln-Porz. Wiederkehrende<br />

Themen sind dabei:<br />

Kanzlei-Organisation I Kanzlei-Politik I<br />

Kanzlei-Marketing l Praxisführung I<br />

Personalmanagement I Berufsrecht I<br />

Honorare I Ausbildung<br />

Neben gegenseitiger fachlicher Unterstützung<br />

schätzen wir auch das kollegiale<br />

Zusammensein, z.B. auf unseren After-<br />

Work-Partys, Fahrten zu den Deutschen<br />

Steuerberatertagen oder zum Deutschen<br />

Bundestag. Maßgebliche Unterstützung<br />

erfahren wir vom Kölner Steuerberater-<br />

Verband.<br />

•<br />

/ Kontakt & Mitgliedschaft<br />

Sie haben Fragen,<br />

Anregungen oder<br />

Themenwünsche? Sind<br />

Sie an einer Mitarbeit im<br />

Arbeitskreis interessiert?<br />

Dann schreiben Sie uns<br />

gerne: mitglieder@<br />

stbverband-koeln.de<br />

@AK JuSt<br />

Der Vorstand des Arbeitskreises „Junge Steuerberater“ – AK JuSt<br />

StB Dipl.-Kfm. (FH)<br />

Lars H. Nottelmann<br />

StB Timo Göttert, M.A. StB Markus Grote StBin Maike Karstens, B.A.<br />

34


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Kanzleiportrait<br />

Bremen & Bremen GmbH & Co. KG, Euskirchen<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

Gelebte Verantwortung für meine Mandanten und<br />

meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist das<br />

Motto von StB/WP Dipl.-Kfm. Dirk Bremen, der<br />

1999 in die väterliche Kanzlei in Euskirchen, die<br />

1971 von StB Horst Bremen gegründet wurde, eintrat und<br />

diese seither erfolgreich weitergeführt und ausgebaut hat.<br />

Wie seine Ehefrau Dipl.-Kffr. StBin Uta Bremen betont, sind<br />

das Ziel und die Motivation ihrer täglichen Arbeit, „Mandanten<br />

langfristig erfolgreich zu begleiten und partnerschaftlich<br />

zu unterstützen“. Stefan Thus, Handlungsbevollmächtigter<br />

der Kanzlei, ergänzt: „Mein Fokus ist auf eine freundliche,<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit in unserer digitalisierten<br />

Arbeitswelt ausgerichtet.“<br />

Bremen & Bremen beschäftigt in zwei gegenüberliegenden<br />

Gebäuden der Euskirchener Innenstadt 28 Mitarbeiter, die<br />

infolge der Flutkatastrophe für sieben Monate in ein Ausweichquartier<br />

evakuiert werden mussten – kurz vor dem<br />

50-jährigen Jubiläum der Kanzlei, das eigentlich gebührend<br />

gefeiert werden sollte. Dank flexibler Arbeitszeiten und<br />

Home-Office-Regelungen konnte man auch diesen – mitten<br />

in der Corona-Krise eingetretenen – Ausnahmezustand gut<br />

bewältigen.<br />

Bremen & Bremen zählen – im Umkreis von etwa 50 km um<br />

den Standort Euskirchen – kleine und große Unternehmen<br />

aller Rechtsformen zu ihren Mandanten. Hierzu gehören<br />

zahlreiche Arztpraxen, denn Dirk Bremen absolvierte 2009<br />

eine zusätzliche Qualifikation zum „Fachberater für den Heilberufebereich<br />

(IFU, ISM gGmbH)“. Ein weiterer Schwerpunkt<br />

der Kanzlei ist die Testaments- und Unternehmensnachfolgeberatung.<br />

Bremen & Bremen wirbt mit leistungsgerechter Vergütung<br />

bei vollem Überstundenausgleich, einer arbeitgeberfinanzierten,<br />

betrieblichen Altersvorsorge, regelmäßigen<br />

Fort- und Weiterbildungen und gelegentlichen außerbetrieblichen<br />

Aktivitäten wie der Weihnachtsfeier oder dem<br />

Sommerfest im hauseigenen Garten.<br />

Dirk Bremen ist seit 2012 Vorstandsmitglied und seit 2018<br />

stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreises „Unternehmensnachfolge“<br />

des Steuerberater-Verbandes Köln.<br />

« Mandanten langfristig erfolgreich<br />

zu begleiten und partnerschaftlich zu<br />

unterstützen »<br />

Dipl.-Kffr. StBin Uta Bremen<br />

Unter der Rubrik „Kanzleiportraits“ stellen wir Ihnen Kanzleien vor, die im<br />

letzten Jahr mit dem „Arbeitgebersiegel“ ausgezeichnet wurden.<br />

Ihre Bewerbungen nehmen wir gerne entgegen!<br />

35


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

// Aktivitäten und geplante Termine der Bezirke<br />

und Arbeitskreise<br />

Im Berichtszeitraum (16.11.2021 – 15.02.<strong>2022</strong>) haben die nachfolgend aufgelisteten<br />

Veranstaltungen in den Bezirken und Arbeitskreisen stattgefunden.<br />

27 | 01 | 22<br />

Bezirke des Verbandes<br />

Azubi-Recruiting<br />

Techniker Krankenkasse<br />

01 | 02 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

/ Geplante Aktivitäten in den Bezirken und den Arbeitskreisen<br />

22 | 02 | 22<br />

Düren-Jülich<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

07 | 03 | 22<br />

Bezirke des Verbandes<br />

Die Grundsteuerreform in der<br />

praktischen Umsetzung<br />

14 | 03 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Pflichten des Steuerberaters zur<br />

Prüfung der Fortführungsprognose…<br />

25 | 03 | 22<br />

AK Gemeinnützigkeit und<br />

Vereine<br />

Selbstlosigkeit: Vergütungen für<br />

Vorstand und Mitglieder<br />

03 | 05 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

04 | 05 | 22<br />

Bezirke des Verbandes<br />

Social-Media<br />

Techniker Krankenkasse<br />

08 | 06 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Thema wird noch bekanntgegeben<br />

13 | 06 | 22<br />

AK Unternehmensplanung<br />

Thema wird noch bekanntgegeben<br />

02 | 08 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

07 | 09 | 22<br />

AK Unternehmensplanung<br />

Thema wird noch bekanntgegeben<br />

12 | 09 | 22<br />

AK Restrukturierung und<br />

Unternehmensplanung<br />

Thema wird noch bekanntgegeben<br />

02 | 11 | 22<br />

Aachen<br />

Steuerberaterstammtisch<br />

36


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus dem Verbandsleben<br />

Die Grundsteuer-Software<br />

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Ihre Vorteile:<br />

Einfaches Erfassen und Berechnen<br />

aller Modelle<br />

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37


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

Aus der Arbeit von<br />

DStV und DStI<br />

// Bemühungen um Fristverlängerung für Steuererklärungen 2020<br />

Das DStV-Engagement zur Entschärfung des Fristendrucks in den Kanzleien lässt nicht nach. Den<br />

Antrag der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zur Unterstützung des Anliegens lehnte der Finanzausschuss<br />

des Bundestags zwar ab. Die Regierungsfraktionen gaben der Praxis aber eine Perspektive.<br />

M<br />

itte Dezember 2021 führte<br />

DStV-Präsident StB Torsten<br />

Lüth ein Gespräch mit dem<br />

neuen finanzpolitischen<br />

Sprecher der FDP, StB Markus Herbrand.<br />

Neben der Umsetzung der Grundsteuerreform<br />

und den steuerlichen Inhalten des<br />

Koalitionsvertrags erörterten sie intensiv<br />

die nach wie vor hohen, coronabedingten<br />

Zusatzbelastungen in der Praxis. Um<br />

den zeitlichen Druck aus der Prüfung und<br />

Bearbeitung der wieder zunehmenden<br />

Anträge für die Corona-Hilfspakete herauszunehmen,<br />

müssten kurzfristig die<br />

Ordnungsgeldverfahren bei verspäteter<br />

Offenlegung der Jahresabschlüsse 2020<br />

von Kapitalgesellschaften verschoben<br />

werden, betonte Lüth. Zudem müsste<br />

den Kanzleien Planungssicherheit gegeben<br />

werden. Hierfür müsste zeitnah<br />

die Frist für die Steuererklärungen 2020<br />

gesetzlich bis Ende August <strong>2022</strong> verlängert<br />

werden. Angesichts der anhaltenden<br />

Pandemie, der Fortsetzung der Corona-<br />

Hilfspakete und der anstehenden Grundsteuererklärungen<br />

zur Umsetzung der<br />

Reform sei bis 2023 mit erheblichen Zusatzbelastungen<br />

zu rechnen. Herbrand<br />

und Lüth überlegten, wie diese Herausforderungen<br />

perspektivisch gelöst werden<br />

könnten. Denkbar sei etwa, auch für die<br />

folgenden Jahre Fristverlängerungen für<br />

die Steuererklärungen einzuführen und<br />

den Fristablauf peu à peu auf Ende Februar<br />

zurückzuführen.<br />

Entschließungsantrag<br />

„Fristenballung bei<br />

steuerberatenden<br />

Berufen auflösen“<br />

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion<br />

griff die Anliegen<br />

des DStV erfreulicherweise<br />

in ihrem Entschließungsantrag<br />

„Fristenballung bei<br />

steuerberatenden Berufen<br />

auflösen“ (BT-Drs. 20/205)<br />

im Dezember 2021 auf. Nach<br />

dem Antrag der Union sollte<br />

der Deutsche Bundestag<br />

die Bundesregierung u.a.<br />

dazu auffordern, die Fristen<br />

für die Abgabe von Steuererklärungen<br />

2020 um weitere drei Monate<br />

in beratenen Fällen bis zum 31.08.<strong>2022</strong> zu<br />

« …Entschließungsantrag<br />

nachvollziehbar.<br />

Allerdings muss<br />

ein längerfristiges<br />

Konzept her. Eine<br />

Verlängerung der<br />

Fristen wird<br />

kommen. »<br />

StB Markus Herbrand<br />

verlängern. Die Erörterung des Antrags terminierte<br />

der Finanzausschuss des Bundestags<br />

auf den 12.01.<strong>2022</strong>.<br />

Der DStV trommelte kurz<br />

vorher erneut über die Medien<br />

für seine Anliegen (vgl.<br />

u.a. F.A.Z.-Online-Beitrag<br />

vom 11.01.<strong>2022</strong>). Dennoch<br />

lehnte der Finanzausschuss<br />

den Antrag der Union leider<br />

ab (vgl. BT-Kurzbericht vom<br />

12.01.<strong>2022</strong>).<br />

Ampelpartner stellen<br />

Entlastungen in<br />

Aussicht<br />

Trotz der Ablehnung des<br />

Vorstoßes der Union zeigte<br />

sich ein Lichtstreif am Horizont.<br />

Herbrand hob gegenüber der F.A.Z.<br />

hervor, dass „…das Anliegen des Antrags<br />

nachvollziehbar sei. Allerdings müsse ein<br />

längerfristiges Konzept her. Eine Verlänge-<br />

MdB StB Markus Herbrand (finanzpolitischer Sprecher FDP), StB Torsten Lüth (DStV-Präsident)<br />

38


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

rung der Fristen wird kommen.“ (vgl. F.A.Z.-<br />

Online-Beitrag vom 11.01.<strong>2022</strong>). Um aus<br />

der Dauerschleife herauszukommen, müsse<br />

eine Übergangslösung geschaffen werden,<br />

mit der man über einen längeren Zeitraum<br />

aus der Fristenverlängerung quasi herauswächst.<br />

Herbrand rechnete damit, dass diese<br />

Regelung im Corona-Steuerhilfegesetz IV<br />

verankert werden wird, an dem das Bundesfinanzministerium<br />

gerade arbeite. Auch<br />

die finanzpolitische Sprecherin von Bündnis<br />

90/Die Grünen, MdB Katharina Beck,<br />

und der finanzpolitische Sprecher der SPD,<br />

MdB Michael Schrodi, gaben über Twitter zu<br />

verstehen, dass die Regierungskoalition an<br />

einer Lösung arbeite.<br />

Inzwischen liegt der Gesetzentwurf der<br />

Bundesregierung zu einem Vierten Corona-<br />

Steuerhilfegesetz vom 16.02.<strong>2022</strong> vor. Er<br />

entspricht den DStV-Forderungen immerhin<br />

im Hinblick auf die Verlängerung der Abgabefrist<br />

für die Erklärungen zum VZ 2020 bis<br />

zum 31.08.<strong>2022</strong> für beratene Fälle. Näher<br />

unten S. 56 f.<br />

•<br />

// DStV zum Koalitionsvertrag<br />

Der Koalitionsvertrag enthält einen bunten Strauß an steuerrechtlichen Themen. Der DStV greift diese in einer 10teiligen Reihe<br />

auf und nimmt dazu Stellung. Nachfolgend Kurzfassungen einiger seiner Positionierungen.<br />

/ Anzeigepflicht für nationale<br />

Steuergestaltungen<br />

/ Thesaurierungsbegünstigung<br />

Das Vorhaben zur Modernisierung der Thesaurierungsbegünstigung<br />

hat die Politik bereits seit vielen Jahren auf<br />

dem Zettel. Bereits der Koalitionsvertrag 2013 sah die<br />

Prüfung der Thesaurierungsregelungen für Einzelunternehmen<br />

vor. Nun planen die Koalitionspartner erneut,<br />

das Optionsmodell und die Thesaurierungsbesteuerung<br />

zu evaluieren und zu prüfen, inwiefern praxistaugliche<br />

Anpassungen erforderlich sind. Damit geht auch der aktuelle<br />

Koalitionsvertrag nicht über einen Prüfauftrag hinaus.<br />

Die bereits eingeführte Mitteilungspflicht für grenzüberschreitende<br />

Steuergestaltungen soll auf nationale Steuergestaltungen ausgeweitet<br />

werden. Der DStV ist entsetzt, dass eine solche Maßnahme<br />

überhaupt Eingang in den Koalitionsvertrag gefunden hat. Er lehnt<br />

diese Anzeigepflicht kategorisch ab.<br />

Für die Anzeige grenzüberschreitender Steuergestaltungen werden<br />

primär sog. Intermediäre in die Pflicht genommen. Sprich: Steuerberater.<br />

Dies dürfte also auch bei einer Ausweitung der Meldepflicht<br />

zu erwarten sein. DStV-Präsident StB Torsten Lüth ist empört: „Eine<br />

Anzeigepflicht für nationale Steuergestaltung ist für den Berufsstand<br />

ein Schlag ins Gesicht! In der Krise greift die Bundesregierung<br />

gern auf unser Know-How und unsere Integrität zurück, um die Betrugsanfälligkeit<br />

im Zusammenhang mit den Corona-Hilfen zu vermeiden.<br />

Im gleichen Atemzug scheint sie ein Feindbild des Beraters<br />

vor Augen zu haben, der durch kriminelle Gestaltungen das Steueraufkommen<br />

in Deutschland mindern möchte. Das ist doch absurd.“<br />

Insofern steht fest: Der DStV wird das Vorhaben mit Argusaugen verfolgen<br />

und sich mit aller Kraft gegen Zusatzbelastungen für kleine<br />

und mittlere Kanzleien und die zahlreich betroffenen KMU wehren.<br />

Dabei rückt die Bedeutung einer starken Eigenkapitalquote<br />

gerade in Zeiten einer coronagebeutelten Wirtschaft noch<br />

deutlicher in den Fokus. Präsident Hagemeister hatte bereits<br />

in seinem Vorwort zu den VN 4-2021 Maßnahmen zur<br />

Stärkung der Eigenkapitalbasis gefordert. Zwar sind gerade<br />

KMU – Jobmotor und Stabilisator unserer Wirtschaft – vielfach<br />

mit einem guten Liquiditätspolster in die Pandemie<br />

gestartet. Doch der Krisen-Marathon zehrt die Reserven<br />

der Unternehmen unerbittlich auf. Dringend notwendige<br />

Investitionen, etwa in die Digitalisierung oder in Maßnahmen<br />

zur Bekämpfung der Klimakrise, sowie der Erhalt von<br />

Arbeitsplätzen stehen auf der Kippe. Die Thesaurierungsbegünstigung<br />

nach § 34a EStG bildet die besonderen Bedürfnisse<br />

der KMU derzeit nicht ab.<br />

Ein weiteres jahrelanges Abwarten und ergebnisloses Prüfen<br />

lehnt der DStV daher entschieden ab. DStV-Präsident<br />

StB Torsten Lüth fordert vielmehr: „Die Politik muss sich<br />

endlich ein Herz fassen und die Stärkung der Thesaurierungsbegünstigung<br />

angehen! Dies wäre insbesondere für<br />

KMU ein wichtiger Schritt.“<br />

39


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

/ Verlustverrechnung<br />

/ Betriebsprüfung<br />

Die Koalitionspartner wollen die steuerliche Betriebsprüfung<br />

modernisieren. Dem DStV, der das<br />

schon länger fordert, ist wichtig, dass die Bedürfnisse<br />

von KMU ausreichend berücksichtigt werden.<br />

Die Koalitionspartner planen, die erweiterte Verlustverrechnung zeitlich<br />

bis Ende 2023 zu verlängern und den Verlustrücktrag auf die zwei unmittelbar<br />

vorangegangenen Veranlagungszeiträume auszuweiten. Der DStV<br />

konstatiert: Hier sollten die Bündnispartner deutlich mehr wagen. Bundesfinanzminister<br />

MdB Christian Lindner konkretisierte den Plan jüngst in den<br />

Medien: Verluste der Jahre <strong>2022</strong> und 2023 sollten mit Gewinnen aus den<br />

Vorjahren verrechnet werden können. Der DStV begrüßt Maßnahmen zur<br />

Verbesserung der Verlustverrechnung ausdrücklich. Aufgrund der aktuellen<br />

Situation in der Praxis sind jedoch dringend weitreichendere Schritte<br />

geboten. Dies hatte er auch in seiner Stellungnahme S 11/21 gegenüber<br />

dem Bundesfinanzminister MdB Lindner adressiert.<br />

Das Instrument der Verlustverrechnung wird von führenden Forschungsinstitutionen<br />

als eine der bedeutendsten Hilfsmaßnahmen in Krisenjahren<br />

hervorgehoben und dessen Ausweitung zur Stabilisierung der Wirtschaft<br />

angemahnt. Zugleich ist allseits bekannt, dass eine solche zeitliche Verlängerung<br />

der Verlustverrechnung keine dauerhaften Mindereinnahmen,<br />

sondern lediglich einen Steuerstundungseffekt bewirkt.<br />

Können Verluste jedoch nur auf die beiden unmittelbar vorangegangenen<br />

VZ zurückgetragen werden, heißt das in der gegenwärtigen Pandemie im<br />

Klartext: Krisenverluste aus Krisenjahren dürfen nur in ebenso von der Krise<br />

betroffene Jahre zurückgetragen werden. Der Rücktrag dürfte damit in der<br />

Praxis allzu oft ins Leere laufen. Schließlich dürften in den 2023 vorangegangenen<br />

Jahren krisenbedingt kaum nennenswerte Gewinne erwirtschaftet<br />

worden sein, die eine Verlustverrechnung ermöglichen würden. Folglich<br />

können Unternehmen nur mit einer geringen Freisetzung von zusätzlicher<br />

Liquidität rechnen. Ein Verlustrücktrag ist vielfach nur sinnvoll, wenn die<br />

Verluste mit Gewinnen aus der Zeit vor der Pandemie verrechenbar sind.<br />

Mit Blick auf die hohe Effektivität, Zielgenauigkeit und branchenübergreifende<br />

Wirkung des Instruments fordert DStV-Präsident StB Torsten Lüth daher:<br />

„Eine Ausweitung der Verlustverrechnung darf nicht ins Leere laufen.<br />

Damit das Instrument ein tatsächlicher Liquiditäts-Booster insbesondere<br />

für KMU wird, müssen die Koalitionspartner deutlich mehr wagen!“<br />

Der DStV plädiert daher zur Stärkung der Liquidität insbesondere von kleinen<br />

und mittleren Unternehmen für eine Ausweitung des zeitlichen Rücktragzeitraums<br />

zurück bis in das Jahr 2016.<br />

Manche Steuerpflichtige blicken neidisch in Richtung<br />

Österreich oder Niederlande. Denn dort profitieren<br />

Unternehmen von dem Konzept der begleitenden<br />

Kontrolle. Dieses verspricht deutlich früher<br />

Rechtssicherheit als hierzulande. Für den DStV-Präsidenten<br />

StB Torsten Lüth ist die Sache klar: „Es ist<br />

an der Zeit, die Betriebsprüfung zu modernisieren.<br />

KMU brauchen früher Rechtssicherheit! Es freut<br />

mich, dass die Koalitionspartner dieses Vorhaben<br />

nun angehen wollen!“<br />

Immerhin ist Reformwillen im Koalitionsvertrag zu<br />

erkennen, da bei der Modernisierung verbesserte<br />

Schnittstellen, Standardisierung und der sinnvolle<br />

Einsatz neuer Technologien im Fokus stehen. Zur<br />

Sicherung der Anschlussfähigkeit der Steuerverwaltung<br />

an den digitalen Wandel und für eine<br />

Verringerung der Steuerbürokratie soll eine zentrale<br />

Organisationseinheit auf Bundesebene eingerichtet<br />

werden.<br />

Die Kommunikationsmöglichkeiten mit der Finanzverwaltung<br />

haben sich zwar in den letzten Jahren<br />

spürbar verbessert, etwa durch die digitale Belegnachreichung<br />

im Rahmen der Veranlagung. Bei der<br />

Betriebsprüfung ist in puncto Medienbruchfreiheit<br />

aber noch deutlich Luft nach oben. Statt der Überlassung<br />

eines Datenträgers wie einer DVD oder<br />

eines USB-Sticks wäre etwa eine Cloud-Lösung<br />

zeitgemäß und wünschenswert.<br />

Streng genommen gibt es in Deutschland bereits<br />

das Instrument der sog. zeitnahen Betriebsprüfung.<br />

Jedoch schränken die Länder das Instrument praktisch<br />

auf Großbetriebe ein. Während diese dann<br />

mit Tempo geprüft werden, bleiben gerade KMU<br />

auf der Strecke. Der DStV spricht sich gegen eine<br />

Zweiteilung der Unternehmerschaft aus. „Eine Reform<br />

muss allen Steuerpflichtigen gleichermaßen<br />

zugutekommen!“, fordert Lüth. Dies hatte er auch<br />

bereits in persönlichen Gesprächen z.B. mit Dr.<br />

Rolf Bösinger (seinerzeit BMF-Staatssekretär) und<br />

Dr. Rolf Möhlenbrock (BMF-Steuerabteilungsleiter)<br />

betont (vgl. DStV-Information v. 02.09.2021).<br />

40


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

/ Reverse-Charge-Verfahren<br />

/ Was im Übrigen fehlt<br />

Die Koalitionspartner wollen sich auf EU-Ebene für ein endgültiges<br />

Mehrwertsteuersystem einzusetzen. In diesem Zusammenhang fällt<br />

auch das Stichwort „Reverse-Charge“. Der DStV begrüßt die Idee der<br />

generellen Umkehr der Steuerschuldnerschaft.<br />

Das Zusammenspiel von Umsatzsteuerzahlungen und Vorsteuererstattungen<br />

führt gleich zu zwei Gefahrenherden. Zum einen, dass<br />

geschuldete Umsatzsteuer nicht abgeführt wird, und zum anderen,<br />

dass Vorsteuerbeträge zu Unrecht vergütet werden. Gerade grenzüberschreitende<br />

Sachverhalte laden so Betrüger zu sog. Karussellgeschäften<br />

ein, die im Ergebnis dazu führen, dass Vorsteuer erstattet<br />

wird, obwohl fällige Umsatzsteuer durch sog. Missing Trader nicht<br />

abgeführt wurde.<br />

Die EU-Kommission arbeitet seit geraumer Zeit an Vorschlägen für<br />

ein endgültiges Mehrwertsteuersystem, welches die derzeitige Aufteilung<br />

von steuerfreien innergemeinschaftlichen Lieferungen und<br />

steuerpflichtigen innergemeinschaftlichen Erwerben im B2B-Bereich<br />

ablösen soll. Stattdessen sollen solche Lieferungen als einheitliche<br />

steuerpflichtige Lieferung gelten, die nach dem Bestimmungslandprinzip<br />

besteuert werden soll.<br />

Der DStV gab bereits in der Vergangenheit zu bedenken, dass eine<br />

solche Systemumstellung mit gravierenden Folgen für Unternehmen<br />

und ihre Berater einherginge. Die Berufskollegen müssen<br />

grenzüberschreitend tätige Mandanten hinsichtlich sämtlicher<br />

Mehrwertsteuersätze der EU-Länder beraten. Die Regelungen der<br />

Mehrwertsteuersätze variieren innerhalb der einzelnen EU-Mitgliedstaaten<br />

stark. Die erst kürzliche Einigung der EU-Finanzminister<br />

für noch mehr Flexibilität der Mehrwertsteuersätze dürfte die Situation<br />

weiter verschärfen (vgl. Pressemitteilung der EU-Kommission v.<br />

07.12.2021). Ein Ausweg aus diesem Dilemma könnte das Reverse-<br />

Charge-Verfahren bieten. Durch die Umkehr der Steuerschuldnerschaft<br />

im Wege dieses Verfahrens kämen für die Besteuerung des<br />

Leistungsempfängers schließlich die ihm vertrauten nationalen<br />

Regelungen zur Anwendung. Die insbesondere kleine Kanzleien<br />

treffende Herausforderung von unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen<br />

in anderen EU-Mitgliedstaaten würde so abgemildert.<br />

DStV-Präsident StB Torsten Lüth betont: „Das Reverse-Charge-Verfahren<br />

ist geeignet, umsatzsteuerlichen Karussellbetrug zu bekämpfen.<br />

Dadurch, dass beim Reverse-Charge-Verfahren Warenempfänger<br />

sowohl Schuldner der Mehrwertsteuer als auch Vorsteuerabzugsberechtigte<br />

sind, sinkt das Betrugsrisiko für Karussellgeschäfte.“ Lüth<br />

betont: „Wichtig ist, dass nicht nur einzelne Warengruppen unter<br />

das Reverse-Charge-Verfahren fallen – wie aktuell etwa geltend<br />

für Goldlieferungen mit einem bestimmten Feingehalt. Andernfalls<br />

ändern Betrüger ihre Geschäftsfelder oder es kommt zu innereuropäischen<br />

Verlagerungstendenzen. In beiden Fällen wäre man kaum<br />

einen Schritt weiter. Letztlich ist ein Reverse-Charge-Verfahren nur<br />

effektiv, wenn alle Waren und Dienstleitungen unter ein solches<br />

System fallen.“<br />

Der Koalitionsvertrag enthält einen bunten Strauß an steuerrechtlichen<br />

Themen. Doch nicht alle wichtigen Punkte<br />

konnten die Himmelsleiter in das Papier der Ampelpartner<br />

bezwingen. Insbesondere für sportlichere Herausforderungen<br />

wie die Gewerbesteuer scheint der Koalition momentan<br />

noch die nötige Kraft zu fehlen. Der DStV motiviert, auch<br />

dieses Thema zeitnah beherzt anzugehen.<br />

Auf dem internationalen Parkett ein Exot, für Unternehmen<br />

in Krisenzeiten ein die Liquidität bedrohendes Risiko und<br />

für viele Kommunen ein coronabedingter Kümmerling.<br />

Wie man es auch dreht und wendet, aus allen Perspektiven<br />

wird deutlich: Die Gewerbesteuer verfügt über so manche<br />

Schwachstelle und bestätigt in Zeiten der Pandemie einmal<br />

mehr die ihr seit Jahren entgegengebrachte Kritik. Eine Neustrukturierung<br />

der kommunalen Finanzsituation ist daher<br />

längst überfällig. Der Zeitpunkt, diese anzugehen, ist passender<br />

denn je. Dennoch: Der Koalitionsvertrag schweigt<br />

sich über den Problempatienten Gewerbesteuer aus. Dabei<br />

ist die Diagnose eindeutig:<br />

Erhoben auf die objektive Ertragskraft eines Gewerbebetriebs<br />

belastet die Gewerbesteuer die finanzielle Substanz<br />

von Unternehmen. Sie führt im schlechtesten Fall dazu, dass<br />

diese auch im Verlustfall allein infolge der Hinzurechnungen<br />

einen positiven Gewerbeertrag erzielen und entsprechend<br />

mit Gewerbesteuer belastet werden. Dies braucht Liquiditätsreserven<br />

auf und schröpft ausgerechnet in der Krise die<br />

so wichtige Eigenkapitalbasis der Unternehmen. Gerade für<br />

KMU ist das zusätzlicher Ballast auf dem Weg aus Krise, der<br />

die kleinen und mittleren Kanzleien in Erklärungsnot bringt.<br />

Für DStV-Präsident Lüth eine absolut inakzeptable Situation:<br />

„Die wunden Punkte der Gewerbesteuer sind vielfältig. Die<br />

Pandemie hat uns diese Schwachstellen einmal mehr vor<br />

Augen geführt. Es ist jetzt an der Zeit, eine Modifizierung<br />

der Gewerbesteuer als Zuschlag zur Körperschaftsteuer<br />

bzw. Einkommensteuer umzusetzen. Ist dies politisch nicht<br />

durchsetzbar, sind zumindest die derzeit systemwidrigen<br />

Hinzurechnungen abzuschaffen.“<br />

•<br />

41


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// Der DStV stellt sich vor<br />

/ Teil 5: Aus dem Arbeitskreis BWL<br />

StB Dipl.-Kfm. Mathias Fortenbacher<br />

I. Der Arbeitskreis BWL des DStV<br />

(AK BWL)<br />

Der AK BWL ist im Jahr 2013 gestartet mit<br />

dem Ziel, im Steuerbüro praktisch anwendbare<br />

Betriebswirtschaftslehre (BW)<br />

bereitzustellen. Es ging dabei um Beratungsaufgaben<br />

für Steuerberaterinnen und<br />

Steuerberater, die rechnungslegungsnah<br />

sind. Von Anfang an sind regelmäßig praxisorientierte<br />

Aufsätze nach dem Motto<br />

„aus der Praxis für die Praxis“ erschienen.<br />

Einen Umbruch gab es im Jahr 2016 mit der<br />

Einführung des Multiplikatorensystems.<br />

Ausschlaggebend war die Überzeugung<br />

des AK, dass die rechnungsnahe BW ein großes,<br />

noch nicht hinreichend genutztes Beratungspotenzial<br />

in der Berufspraxis bietet.<br />

Aus diesem Grund sollte dieses Themenfeld<br />

mit den damit einhergehenden Möglichkeiten<br />

für den Berufsstand noch weiter und<br />

intensiver verbreitet werden. Das neue Modellkonzept<br />

„Multiplikatorenmodell“ zielt<br />

auf den regionalen Transport der Themen<br />

in die Landesverbände und von dort in die<br />

regelmäßig stattfindenden Vor-Ort-Treffen<br />

(Bezirksgruppen), sozusagen die Kapillargefäße<br />

der Verbände. „Multiplikator“ ist<br />

ein fester Ansprechpartner („Kümmerer“)<br />

bei den jeweiligen Landesverbänden. In<br />

der Folgezeit wurden bestimmte, durch die<br />

Multiplikatoren erarbeitete Themenbereiche<br />

durch den Bundesverband als Power-<br />

Point-Präsentation aufbereitet und mit ausführlichen<br />

Erläuterungen den jeweiligen<br />

Multiplikatoren in den Landesverbänden<br />

bereitgestellt. Dort konnten dann in den<br />

Bezirksgruppen die Themen vor Ort besprochen<br />

werden.<br />

II. Rechnungslegungsnahe betriebswirtschaftliche<br />

Beratung<br />

Es ist die Überzeugung des Arbeitskreises,<br />

dass betriebswirtschaftliche Beratung ihren<br />

Ausgangspunkt in einer qualitativ hochwertigen<br />

BWA hat. Darauf baut sogar die<br />

am 01.01.2021 vorgeschriebene Einführung<br />

eines Risikofrüherkennungssystems 1<br />

auch bei kleinen Kapitalgesellschaften.<br />

Allerdings ist diese Qualitäts-BWA tatsächlich<br />

nur der Ausgangspunkt im Sinne dieser<br />

neuen Vorschrift. Hinzu kommen zwingend<br />

die Unternehmensplanung, bestehend<br />

aus GuV-Plan, Bilanzplan und Liquiditätsplan.<br />

Vielen Berufskollegen ist noch nicht<br />

bewusst, dass aus einer Wunschleistung<br />

eine Pflichtleistung werden könnte. Die<br />

drei Hauptbereiche der rechnungslegungsnahen<br />

betriebswirtschaftlichen Beratung:<br />

• Beratung aus FiBu und BWA<br />

• Beratung aus dem Jahresabschluss<br />

• FiBu-nahe Zusatzleistungen<br />

Beratung aus FiBu und BWA<br />

• ordnungsmäßiges Belegwesen<br />

sicherstellen<br />

• Überwachung: Unternehmensentwicklung<br />

unterjährig beobachten<br />

und Mandanten proaktiv ansprechen<br />

• bereits unterjährig Mandanten mit<br />

Branchenvergleich auf Abweichungen<br />

beraten<br />

• frühzeitiges Eingreifen:<br />

Frühwarnsystem bei Fehlentwicklung<br />

• Hochrechnung zum Jahresende<br />

• betriebswirtschaftliche Maßnahmen<br />

zur Ergebnisbeeinflussung<br />

Beratung aus dem Jahresabschluss<br />

Jahresabschlussanalyse<br />

• Zahlen verständlich aufbereiten, d. h.<br />

professionelle Präsentation<br />

• Chancen/Risiken Vermögensstruktur,<br />

Kapitalstruktur, Erfolgsstruktur<br />

• Working Capital Management<br />

• Bilanzsummenmanagement<br />

• Liquidität, laufzeitadäquate<br />

Finanzierung<br />

• Steuergestaltung<br />

• Branchenvergleich, interner, externer<br />

• Kreditrating mit quantitativen und<br />

qualitativen Faktoren<br />

• Chancen/Risiken des Unternehmens<br />

mit SWOT-Analyse<br />

• Unternehmensentwicklung<br />

• Unternehmensplanung,<br />

Strategieberatung, Erfolgsfaktoren,<br />

Wettbewerbsstrategie<br />

• Unternehmensnachfolge<br />

• Notfallplanung<br />

FiBu-nahe Zusatzleistungen<br />

• steuerliche Maßnahmen aufgrund<br />

der Hochrechnung zum Jahresende<br />

• Überwachung von Unternehmenszielen<br />

• kurzfristiges Berichtswesen für<br />

Mandanten, ggf. Gesellschafter,<br />

Banken (Beratung im Hinblick auf<br />

Bankanalyse)<br />

• digitale Zusammenarbeit – Buchhaltung<br />

online<br />

• Controlling Report<br />

• BWA-Optimierer<br />

• Kosten- und Leistungsrechnung –<br />

Strukturierung/Aufbau<br />

• Zusatzleistung FiBu: Zahlungsverkehr,<br />

Mahnungen u. a.<br />

• Kostenstruktur – Trennung fixe und<br />

variable Kosten<br />

• individuelle BWA<br />

• englisch-/französischsprachige BWA<br />

42


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

In der ersten Sitzung unter Einbeziehung<br />

der Multiplikatoren aus den Landesverbänden<br />

des DStV wurden die Themenbereiche<br />

für mehrere Jahre erarbeitet. Die<br />

ersten Themenbereiche waren:<br />

• Der Steuerberater als Erfolgsberater<br />

für seine Mandanten (2017/18)<br />

• Beraten mit Qualitäts-BWA (2018/19)<br />

• Jahresabschluss/Jahresabschlussgespräch:<br />

Ritual oder großes Kino?<br />

(2019/20)<br />

• Unternehmensplanung: Der Erfolg<br />

der Zukunft (2020/21)<br />

III. Bedeutsame Themen im<br />

Steuerberatungsumfeld?<br />

Ausgelöst durch die Corona-Krise sind viele<br />

Steuerberatungsunternehmen unter Druck.<br />

Daher erscheint die Beschäftigung mit Zukunftsthemen<br />

eher als Luxus. Aber diese<br />

Zeit wird vorbeigehen und alte Probleme<br />

(und wahrscheinlich einige neue) kommen<br />

zurück. Die größte Veränderung im Zusammenhang<br />

mit der Corona-Krise scheint nach<br />

vielen Gesprächen mit Steuerberatungsunternehmen<br />

die Veränderung der Tätigkeit<br />

zu sein. Das betrifft zum einen das Thema<br />

Homeoffice und zum anderen die Frage,<br />

wie kommuniziert wird (z. B. Onlinekommunikation<br />

und Onlineseminare). Ausgelöst<br />

durch die Corona- Krise haben wir einen<br />

Schnellkurs in diesen Fragen erhalten. Wenn<br />

Corona bewältigt (nicht vorüber) ist, wird<br />

unsere Berufswelt nicht mehr die gleiche<br />

sein. Und doch ändern sich einige grundsätzliche<br />

Themen (wenigstens zunächst)<br />

nicht, nämlich wie Steuerberatungsunternehmen<br />

im Markt ausgerichtet sind.<br />

Das sind gute Hilfen, aber es ändert die<br />

Ausgangsposition nicht. Zunächst ist es<br />

empfehlenswert, für das konkrete Steuerberatungsunternehmen<br />

die eigene<br />

wettbewerbsstrategische Position zu<br />

klären. Das hört sich groß und kompliziert<br />

an, ist es aber nicht. Manchmal ist es<br />

sinnvoll, auf „Althergebrachtes“ zurückzugreifen,<br />

zum Beispiel auf die Wettbewerbsstrategien<br />

nach Porter 2 :<br />

1. Kostenführerschaft<br />

2. Differenzierung durch Alleinstellungsmerkmale<br />

aus Sicht der<br />

Zielgruppe<br />

3. Konzentration (Nischenstrategie<br />

bzw. Schwerpunkte) 3<br />

V. Zusammenfassung<br />

Die Prüfung der Ausrichtung von Steuerberatungsunternehmen<br />

im Hinblick auf<br />

die schnellen derzeitigen Entwicklungen<br />

gegenüber (auch branchenexternen)<br />

Wettbewerbern könnte im Ergebnis eine<br />

Differenzierungsstrategie sein:<br />

• Bewältigung der Komplexität und<br />

Digitalisierung durch Spezialisierung,<br />

• bessere Mitarbeitergewinnung durch<br />

Weiterentwicklungsangebote in<br />

einer zukunftsorientierten Kanzlei,<br />

• bessere Einteilung der zeitlichen<br />

Ressourcen von Steuerberatern und<br />

Mitarbeitern,<br />

• Begegnung Preis-/Honorardruck<br />

• durch höhere Qualität aufgrund<br />

verbesserten Know-hows,<br />

• durch schnellere Bereitstellung der<br />

Ergebnisse,<br />

• bei gleichzeitig sinkenden internen<br />

Kosten durch Wiederholung.<br />

Davon abgesehen werden sich aber die<br />

Steuerberatungsunternehmen in aller Regel<br />

auf neue Arbeitsumfelder einstellen<br />

müssen, die viel stärker durch Homeoffice,<br />

digitale Weiterbildung (Mischung aus<br />

persönlichem und virtuellem Training)<br />

und Kommunikation geprägt sein werden.<br />

Es bestehen m. E. wenig Alternativen,<br />

weil künftig die qualifizierten Mitarbeiter<br />

und Mandanten dort hingehen,<br />

wo ein entsprechendes Angebot gemacht<br />

wird. Die Veränderungen des Jahres 2020<br />

sind nur der Anfang. Die Krise hat das<br />

vorweggenommen, was ohnehin in den<br />

nächsten Jahren gekommen wäre. Auch<br />

die Wahrnehmung unseres Berufsstandes<br />

ist durch die Einbeziehung in die Anträge<br />

auf Corona-Hilfen verändert. Während<br />

also die Ausrichtung unserer Steuerberatungsunternehmen<br />

in unserer Hand liegt,<br />

ist die Umsetzung der technischen Fragen<br />

vom Markt her bestimmt. Insgesamt eine<br />

erfreuliche Perspektive für die Ausübung<br />

unseres Berufes, wenn die Herausforderung<br />

angenommen wird.<br />

•<br />

IV. Was tun?<br />

Jedes der unter I. genannten Themen ist<br />

eine Herausforderung für den Berufsstand,<br />

insbesondere für das einzelne<br />

Steuerberatungsunternehmen. Seminaranbieter,<br />

Softwarehersteller und Berater<br />

für Steuerberaterinnen und Steuerberater<br />

bieten verschiedene Hilfen an.<br />

1<br />

Vgl. Gesetz über den Stabilisierungs- -und Restrukturierungsrahmen für Unternehmen (StaRUG)<br />

2<br />

Vgl. Porter, Wettbewerbsvorteile, Spitzenleistungen erreichen und behaupten, 1999.<br />

3<br />

Vgl. zu allen drei Bereichen ausführlich Stengert in StBV Hessen Nr. 1/2021<br />

43


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// DStV-News 03/<strong>2022</strong><br />

Die DStV-News 03/<strong>2022</strong> geben<br />

Ihnen einen gebündelten<br />

Überblick über monatliche<br />

Highlights des Engagements<br />

des Deutschen Steuerberaterverbands<br />

e.V. (DStV):<br />

DStV-Positionen zum Vierten Corona-<br />

Steuerhilfegesetz • DStV-Vorschläge zur<br />

Reform der Vollverzinsung • Deutscher<br />

Steuerberatertag • Förderfähigkeit<br />

von Zutrittskontrollen bei der Überbrückungshilfe<br />

IV • DStV-Konsultationsbeitrag<br />

zu EU-Plänen zur Unternehmensberichterstattung<br />

• Umfrage zu<br />

GmbH-Geschäftsführer-Gehältern<br />

Erfahren Sie dazu jetzt mehr<br />

in der neuen Ausgabe.<br />

Der DStV bietet den 4-Seiter auch als<br />

Beihefter in „Die Steuerberatung“, über<br />

StBdirekt und Twitter an. Bleiben Sie stets<br />

auf dem aktuellen Stand mit den DStV-<br />

News!<br />

•<br />

cutt.ly/DStV-News<br />

// Personelle und strukturelle Veränderungen<br />

in der DStV-Geschäftsstelle<br />

Herr Attila Gerhäuser, LL.M., einer<br />

der Geschäftsführer beim DStV,<br />

dort zuständig für Europarecht<br />

und Berufsrecht, verlässt den<br />

DStV zu Ende April. Er hat das Angebot erhalten,<br />

in einem Verband aus dem Bereich<br />

der Baustoffe Hauptgeschäftsführer zu<br />

werden und möchte dieses Angebot gerne<br />

annehmen.<br />

Herr Gerhäuser hat in den letzten drei Jahren<br />

auf Seiten des Hauptamts die Europaarbeit<br />

des DStV maßgeblich geprägt, das<br />

Marc Lemanczyk, Geschäftsführer Büro Brüssel<br />

Büro in Brüssel aufgebaut und den DStV<br />

zusammen mit seinem Team auf dem<br />

europäischen Parkett und den diesbezüglichen<br />

Netzwerken fest verankert. Herrn<br />

Gerhäuser ist für seine wichtigen Beiträge<br />

zu danken. Wir wünschen ihm für seine zukünftige<br />

Tätigkeit alles Gute.<br />

Die Position von Herrn Gerhäuser wird insofern<br />

nicht neu besetzt, als kein weiterer<br />

Geschäftsführer auf DStV-Ebene eingestellt<br />

wird. Für die operative Europaarbeit, auch<br />

auf dem Berliner Parkett, wird zukünftig<br />

Ass. iur. Marc Lemanczyk verantwortlich sein.<br />

Tatkräftig unterstützt wird Herr Lemanczyk<br />

seit dem 01.01.<strong>2022</strong> durch einen neuen<br />

Referenten für Europa, Herrn Florian<br />

Schäfer. Herr Schäfer hat einen Master in<br />

International Relations der Universität Groningen<br />

und wird in Berlin die Position von<br />

Herrn Knapp einnehmen, der den DStV zum<br />

Ende des Jahres in Richtung Europäische<br />

Akademie Berlin verlässt. Herr Lemanczyk<br />

wurde zum 01.01.<strong>2022</strong> Geschäftsführer<br />

des Büros Brüssel.<br />

Die nicht minder wichtige Interessenvertretung<br />

für den Berufsstand auf nationaler<br />

Ebene wird dadurch verstärkt, dass der DStV<br />

für die seit Ende 2019 nicht mehr besetzte<br />

Stelle in der Steuerabteilung (damals Herr<br />

Basta) Frau Dr. Franziska Hoffmann gewinnen<br />

konnte. Dr. Hoffmann besitzt nicht nur<br />

seit 2014 das Steuerberater-Examen, sondern<br />

hat gerade auch ihre Promotion abgeschlossen<br />

und wirkt seit Jahresbeginn in<br />

Teilzeit in der Steuerabteilung mit.<br />

Das jährliche Leuchtturm-Event des DStV,<br />

der Deutsche Steuerberatertag, wird nicht<br />

nur jährlich erfolgreicher, sondern auch<br />

komplexer und damit arbeitsintensiver.<br />

Auch hier war eine Verstärkung des Teams<br />

erforderlich, das gegenwärtig bereits mit<br />

Frau Schäfer und Frau Kiel besetzt ist. Zum<br />

01.02.<strong>2022</strong> ergänzt Juliane Haug das Team<br />

Steuerberatertag. Frau Haug hat im Januar<br />

ihre Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau<br />

beendet und ist dann beim DStV ins Berufsleben<br />

eingestiegen.<br />

•<br />

44


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Arbeit von DStV und DStI<br />

// DStV-Praxenvergleich 2021: Auswertungen für<br />

Teilnehmer online abrufbar<br />

Deutschlands größtes und unabhängiges Steuerberater-Benchmarking<br />

ist beendet. Erneut haben sich über 1.000 Berufskollegen<br />

an der Umfrage beteiligt.<br />

Als Teilnehmer können Sie sich unter www.dstv-praxenvergleich.de<br />

einloggen und die bewährten aussagekräftigen Auswertungen,<br />

wie zum Beispiel den Personalkostenvergleich je Qualifikation der<br />

Mitarbeiter und Berufserfahrung sowie das Kosten-Umsatz-Verhältnis<br />

einsehen. Nutzen Sie die sehr umfangreichen und aktuellen<br />

Daten, um Ihre Kanzlei am Markt besser zu positionieren.<br />

Erstmalig wurden im DStV-Praxenvergleich auch der Ist-Stundensatz<br />

sowie Stückzahl in den Bereichen: FiBu, Lohn/Mitarbeiter,<br />

Jahresabschluss, Erklärungen sowie betriebswirtschaftliche Beratung<br />

abgefragt und erfasst.<br />

•<br />

Schauen sie sich die umfassenden Auswertungen<br />

jetzt an: www.dstv-praxenvergleich.de<br />

// Eingaben und Stellungnahmen<br />

Der DStV hat im Berichtszeitraum die nachfolgenden Stellungnahmen verfasst. Auf der Homepage<br />

des DStV (www.dstv.de) sowie unter StBdirekt können Sie im vollen Wortlaut nachgelesen werden:<br />

10.02.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 02/22: Reform der<br />

Verzinsung von Steuernachforderungen<br />

und Steuererstattungen<br />

08.02.<strong>2022</strong><br />

Stellungnahme S 01/22: Referentenentwurf<br />

eines Vierten Gesetzes zur Umsetzung<br />

steuerlicher Hilfsmaßnahmen<br />

zur Bewältigung der Corona-Krise (Viertes<br />

Corona-Steuerhilfegesetz)<br />

14.12.2021<br />

Stellungnahme R 03/21: Auswirkungen<br />

der andauernden Corona-Pandemie:<br />

kleine und mittlere Kanzleien, Wirtschaft<br />

und Arbeitnehmer erneut stärken<br />

13.12.2021<br />

Stellungnahme S 11/21: Auswirkungen<br />

der andauernden Corona-Pandemie:<br />

kleine und mittlere Kanzleien, Wirtschaft<br />

und Arbeitnehmer erneut stärken<br />

17.11.2021<br />

Stellungnahme S 10/21: Gesetzentwurf<br />

der Bundesregierung zur Umsetzung<br />

unionsrechtlicher Vorgaben im Umsatzsteuerrecht<br />

– BT-Drs. 20/12<br />

cutt.ly/StBdirekt<br />

45


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

Sonstige<br />

Berufsorganisationen<br />

// DATEV Corona-Barometer: Berufsstand<br />

besorgt über Situation im Mittelstand<br />

Das aktuelle DATEV Corona-<br />

Barometer von Februar<br />

<strong>2022</strong> ist von der Virusvariante<br />

Omikon und der anhaltenden<br />

Sorge des Berufsstandes über die<br />

Situation im Mittelstand geprägt.<br />

Die Auswirkungen der Pandemie auf die<br />

kleinen und mittelständischen Betriebe<br />

in Deutschland sind gravierend. Doch das<br />

DATEV Corona-Barometer macht deutlich:<br />

Es hätte noch viel schlimmer kommen<br />

können. Seit zwei Jahren befragt DATEV<br />

ihre Mitglieder aus dem steuerberatenden<br />

Berufsstand, wie es ihren Unternehmensmandanten<br />

wirtschaftlich geht. Die letzte<br />

Befragungswelle vom 04.02.<strong>2022</strong> zeigt<br />

ein ambivalentes Bild.<br />

Einerseits steigt den Befragten zufolge<br />

das Insolvenzrisiko der mittelständischen<br />

Unternehmen wieder deutlich<br />

an. Gäbe es keine staatlichen Unterstützungsleistungen,<br />

wären aktuell 22 % der<br />

Unternehmen betroffen (13 % im Sommer<br />

2021). Doch die staatlichen Hilfen<br />

sind offensichtlich wirksam. Trotz der<br />

neuerlichen Einschränkungen zur Bekämpfung<br />

der Delta- und Omikron-Varianten<br />

bleibt das Risiko einer Insolvenz<br />

mit 2 % unverändert stabil gegenüber<br />

dem Sommer 2021.<br />

Gäbe es keine staatlichen<br />

Unterstützungsleistungen,<br />

wären aktuell 22 % der<br />

Unternehmen betroffen<br />

(13 % im Sommer 2021).<br />

„Der Gesetzgeber hat dem steuerberatenden<br />

Berufsstand eine zentrale Rolle bei<br />

der Antragsstellung und Prüfung der Hilfeleistungen<br />

eingeräumt – und er leistet<br />

einen offensichtlich essenziellen Beitrag<br />

dazu, dass Deutschlands Wirtschaft vergleichsweise<br />

gut durch die Krise kommt“,<br />

so Dr. Robert Mayr, CEO der DATEV. „Doch<br />

sehen wir in den Umfrageergebnissen<br />

auch, dass die Kanzleien seit zwei Jahren<br />

durchgängig am Limit arbeiten – und<br />

ein Ende ist noch nicht absehbar! Es ist<br />

ein gutes Signal, dass letzte Woche die<br />

Regierung die Abgabefristen für Steuererklärungen<br />

2020 von beratenen Fällen<br />

noch einmal um drei Monate verlängert<br />

hat. Sie brauchen dringend Entlastungen,<br />

damit neue Themen wie die anstehende<br />

Grundsteuerreform in gebotener Gründlichkeit<br />

bearbeitet werden können.“<br />

•<br />

46


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Sonstige Berufsorganisationen<br />

// Lieferengpässe betreffen mehr als ein Fünftel der Unternehmen<br />

Ein zunehmendes Problem im<br />

Mittelstand sind Lieferengpässe,<br />

die direkt oder indirekt durch<br />

die Pandemie verursacht sind.<br />

22 % der Unternehmen sind laut ihren<br />

Steuerberaterinnen und Steuerberatern<br />

betroffen. Meist verursachen die Lieferengpässe<br />

Verspätungen bei der Leistungserbringung<br />

(83 % Nennungen), gestiegene<br />

Beschaffungskosten, die nicht<br />

weitergegeben werden können (69 %<br />

Nennungen) und Liquiditätsengpässe<br />

(40 % Nennungen). In 26 % der betroffenen<br />

Unternehmen ist der Materialmangel<br />

Ursache von Kurzarbeit. Zunehmend<br />

tauchen aber auch mittelfristige Sorgen<br />

hinsichtlich Wettbewerbsfähigkeit (18 %<br />

Nennungen) und der Abwanderung von<br />

Kunden (17 % Nennungen) auf. Und bei<br />

immerhin 15 % haben die Lieferschwierigkeiten<br />

Veränderungen des bestehenden<br />

Geschäftsmodells zur Folge.<br />

•<br />

In 26 % der betroffenen<br />

Unternehmen ist der<br />

Materialmangel Ursache von<br />

Kurzarbeit.<br />

47


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Aktuelles Steuer- und<br />

Beihilfenrecht<br />

// Grundsteuerreform: in NRW sind 6,5 Mio. und im Bund 36 Mio.<br />

Immobilien neu zu bewerten<br />

Die Umsetzung der Grundsteuerreform<br />

nimmt Gestalt an. Neuer<br />

Hauptfeststellungszeitpunkt für<br />

die Wertermittlung der tatsächlichen<br />

Verhältnisse ist der 01.01.<strong>2022</strong>. Zum<br />

01.01.2025 wird die neue Grundsteuer in<br />

Kraft treten. Damit verliert der Einheitswert<br />

als Berechnungsgrundlage endgültig seine<br />

Gültigkeit.<br />

Bundesmodell in NRW<br />

Das Grundgesetz sieht für die Grundsteuer<br />

gemäß Art. 105 Abs. 2 GG die konkurrierende<br />

Gesetzgebung vor. Der Bund hat<br />

von seinem Gesetzgebungsrecht Gebrauch<br />

gemacht und mit dem Grundsteuergesetz<br />

und dem Bewertungsgesetz bundeseinheitliche<br />

Regelungen geschaffen (Bundesmodell).<br />

Jedoch steht den Bundesländern<br />

seit der Grundsteuerreform 2019<br />

eine Abweichungskompetenz zu (Art. 72<br />

Abs. 3 Nr. 7 GG). Das heißt es gibt eine Länderöffnungsklausel<br />

für die Bundesländer,<br />

die lieber ein eigenes Reformmodell einführen<br />

wollen. Einige Länder haben diese<br />

genutzt, um eigene Grundsteuergesetze<br />

zu erlassen, die ab 2025 wirksam werden.<br />

Der Bundesrat muss Änderungen an den<br />

bundeseinheitlichen Gesetzen zustimmen.<br />

3 Abs. 1 GG erneut problematisch werden.<br />

Denn nun werden bundesweit erneut erhebliche<br />

Bewertungsdifferenzen auftreten.<br />

Die abweichenden Modelle sind allerdings<br />

für Bürger, Betriebe und Verwaltung<br />

einfacher zu beschreiten.<br />

Landingpages, ELSTER und sonstige<br />

Software<br />

Die länderübergreifende Internetseite<br />

„www.grundsteuerreform.de“ listet die<br />

einzelnen Internetseiten der Bundesländer<br />

auf, so dass über Links der Zugriff auf<br />

die Oberflächen der Länder möglich ist.<br />

Darüber hinaus stellt sie einige Grundlageninformationen<br />

zur Verfügung.<br />

Nach § 228 Abs. 6 BewG in Verbindung mit<br />

§ 87a Abs. 6 Satz 1 AO besteht die Verpflichtung<br />

zur elektronischen Erklärungsabgabe.<br />

Die Bürger werden darauf hingewiesen,<br />

dass sie, um eine Erklärung über ELSTER<br />

einreichen zu können, ein Benutzerkonto<br />

benötigen. Dieses kann ab sofort kostenlos<br />

beantragt und auch steuerartenübergreifend<br />

verwendet werden. Wer bereits über<br />

ein solches Benutzerkonto verfügt, kann<br />

dieses Konto auch für die Erklärungsabgabe<br />

im Rahmen der Grundsteuerreform<br />

verwenden. Eine erneute Registrierung ist<br />

nicht notwendig. Umgekehrt gilt: Wer sich<br />

im Zuge der Grundsteuerreform für eine<br />

Registrierung bei ELSTER entscheidet, kann<br />

das Benutzerkonto auch in den kommenden<br />

Jahren für andere Erklärungen gegenüber<br />

dem Finanzamt verwenden. Mit dem<br />

Benutzerkonto dürfen auch Erklärungen für<br />

Angehörige elektronisch an das Finanzamt<br />

übermittelt werden.<br />

NRW informiert „Bürgerinnen und Bürger,<br />

Steuerberatungen, Grundstücks- bzw. Haus-<br />

Bundesland Grundsteuer-Modell ab 2025<br />

Baden-Württemberg<br />

Bayern<br />

Berlin<br />

Brandenburg<br />

Bremen<br />

Hamburg<br />

Bodenwertmodell<br />

einfaches Flächenmodell<br />

Bundesmodell<br />

Bundesmodell<br />

Bundesmodell<br />

Wohnlagemodell<br />

Das Bundesmodell wird nach dem jetzigen<br />

Bundeskanzler und damaligen Bundesfinanzminister<br />

Olaf Scholz auch Scholz-Modell<br />

genannt. Es ist ein wertabhängiges<br />

Modell, das kompliziert zu berechnen ist<br />

und für die Verwaltung viel Aufwand verspricht.<br />

Dennoch haben sich neun Bundesländer<br />

dafür entschieden, das Bundesmodell<br />

ohne Änderung zu übernehmen, zwei<br />

weitere mit geringfügigen Änderungen.<br />

Immerhin gehen fünf Länder eigene Wege.<br />

Das könnte vor dem Hintergrund des Art.<br />

Hessen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Niedersachsen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Saarland<br />

Sachsen<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Schleswig-Holstein<br />

Thüringen<br />

Flächen-Lage-Modell<br />

Bundesmodell<br />

Flächen-Lage-Modell<br />

Bundesmodell<br />

Bundesmodell<br />

abgewandeltes Bundesmodell<br />

abgewandeltes Bundesmodell<br />

Bundesmodell<br />

Bundesmodell<br />

Bundesmodell<br />

48


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

verwaltungen und Kommunen“ über die<br />

Seite www.finanzverwaltung.nrw.de/de/<br />

grundsteuerreform. Danach besteht ab dem<br />

01.07.<strong>2022</strong> die kostenlose Möglichkeit, dem<br />

zuständigen Finanzamt über www.elster.de<br />

die Feststellungserklärung zu übermitteln.<br />

Alternativ besteht über die ERiC-Schnittstelle<br />

(Elster Rich Client) die Möglichkeit, dass auch<br />

Drittsoftwareanbieter in eigener Initiative<br />

einen entsprechenden Übertragungsweg an<br />

ELSTER programmieren können.<br />

Mit der Bereitstellung verschiedener Softwarelösungen<br />

besteht bereits vorab die<br />

Möglichkeit, entsprechende Erklärungsdaten<br />

zu erfassen. Soweit bereits konkrete<br />

Sachverhaltsangaben bei Mandaten vorliegen,<br />

könnte es sich daher anbieten, bereits<br />

vor Juli <strong>2022</strong> mit der Datenerfassung zu beginnen.<br />

Ab Juli <strong>2022</strong> müsste dann lediglich<br />

die elektronische Übermittlung angestoßen<br />

werden.<br />

Die Steuerberaterverbände haben mit Opti.<br />

Tax (www.hsp-software.de) einen Rahmenvertrag<br />

abgeschlossen, auf den verwiesen<br />

wird (s. o. S. 23).<br />

Öffentliche Aufforderung zur Abgabe<br />

der Erklärungen und Frist<br />

Die Feststellungserklärungen sind in allen<br />

Bundesländern bis zum 31.10.<strong>2022</strong> beim<br />

zuständigen Finanzamt einzureichen. Die<br />

Frist gilt sowohl für den Bereich des Grundvermögens<br />

als auch für den Bereich der<br />

Land- und Forstwirtschaft. Sie gilt gleichermaßen<br />

für beratene wie unberatene Erklärungspflichtige.<br />

Zudem gilt sie einheitlich<br />

für steuerbehafteten und steuerbefreiten<br />

Grundbesitz. Erklärungen können in den<br />

Finanzämtern ab dem 01.07.<strong>2022</strong> entgegengenommen<br />

werden. Die Aufforderung<br />

zur Abgabe der Feststellungserklärungen<br />

ab 01.07.<strong>2022</strong> nebst der Fristsetzung wird<br />

voraussichtlich im März <strong>2022</strong> im Wege einer<br />

Allgemeinverfügung im Bundessteuerblatt<br />

(BStBl) veröffentlicht.<br />

Informationsschreiben der Finanzverwaltung<br />

an Eigentümerinnen und<br />

Eigentümer<br />

Die Mehrheit der Bundesländer plant darüber<br />

hinaus, alle betroffenen Bürgerinnen<br />

und Bürger mit einem Schreiben über ihre<br />

Pflichten zu informieren. Das Schreiben<br />

stellt verfahrensrechtlich keinen Verwaltungsakt<br />

dar. Es dient lediglich Informationszwecken.<br />

Die Schreiben werden voraussichtlich<br />

folgende Inhalte umfassen:<br />

• Information über die Pflicht zur elektronischen<br />

Abgabe einer Feststellungserklärung<br />

und über die Frist,<br />

• Bezeichnung des Grundstücks, für welches<br />

beim Finanzamt ein Einheitswert-<br />

Aktenzeichen geführt wird,<br />

• Hinweis auf die kostenlose Übermittlungsmöglichkeit<br />

über ELSTER,<br />

• Hinweis auf die Unterstützungsmöglichkeit<br />

durch einen Steuerberater, der dieses<br />

Schreiben nicht erhalten hat.<br />

Da in den einzelnen Ländern unterschiedliche<br />

Landesmodelle umgesetzt werden,<br />

können die Schreiben gegebenenfalls<br />

zusätzliche Informationen enthalten. Der<br />

Versand der Informationsschreiben beginnt<br />

nach der Veröffentlichung der Aufforderung<br />

zur Erklärungsabgabe im BStBl und läuft bis<br />

in den Juni <strong>2022</strong> hinein.<br />

Hinweise zu Vollmachten<br />

Vollmachten, die den Finanzämtern bisher<br />

für die Einheitswertfeststellung und die<br />

Festsetzung des Grundsteuermessbetrags<br />

angezeigt wurden, gelten nicht für die<br />

Feststellung von Grundsteuerwerten. Für<br />

die Feststellung von Grundsteuerwerten ist<br />

eine neue Vollmachtserteilung erforderlich.<br />

Diese kann im Rahmen der Feststellungserklärung<br />

auf dem Erklärungsvordruck<br />

(Hauptvordruck) eingetragen werden. Eine<br />

solche Eintragung wird seitens der Finanzverwaltung<br />

übernommen und künftig als<br />

Empfangsvollmacht beachtet.<br />

Die Abgabe der Feststellungerklärung erfolgt<br />

unter dem bisherigen Einheitswert-<br />

Aktenzeichen. Eine Übermittlung von Vollmachten<br />

über die Vollmachtsdatenbank ist<br />

für die Einheitswert-Aktenzeichen derzeit<br />

nicht möglich. Programmtechnisch können<br />

die bisher dem Finanzamt gegenüber<br />

angezeigten Vertretungs- und Bekanntgabevollmachten<br />

nicht übernommen<br />

werden. Es wird darauf hingewiesen, dass<br />

die bestehenden Empfangsvollmachten<br />

ausschließlich in den hierfür vorgesehenen<br />

Feldern der Feststellungserklärung<br />

angezeigt werden sollen. Um den Verwaltungsaufwand<br />

zu reduzieren, sollen keine<br />

separaten Schreiben zur Bekanntgabe einer<br />

Empfangsvollmacht beim Finanzamt eingereicht<br />

werden.<br />

Datenchaos: nur vier Monate Zeit<br />

zur Neubewertung von<br />

36 Mio. Immobilien<br />

Im gesamten Bundesgebiet sind ca. 36<br />

Millionen Immobilien neu zu bewerten.<br />

Für NRW ist von ca. 6,5 Millionen Objekten<br />

auszugehen. Die Steuerbehörden stehen<br />

vor einem ihrer größten Projekte in der<br />

deutschen Nachkriegsgeschichte. Da die<br />

Abgabefrist am 01.07.<strong>2022</strong> beginnt und am<br />

31.10.<strong>2022</strong> endet, sind nur vier Monate für<br />

diesen Aufwand vorgesehen. Die meisten<br />

Bürger werden wohl frühestens nach Zugang<br />

der Aufforderung seitens der Finanzverwaltung<br />

Ende März mit der Datensammlung<br />

beginnen.<br />

Für NRW ist von ca.<br />

6,5 Millionen<br />

Objekten auszugehen.<br />

Von der erforderlichen Neubewertung der<br />

Grundstücke ist jeder betroffen, dem ein<br />

inländisches Grundstück, ein Erbbaurecht,<br />

ein Wohnungserbbaurecht oder ein Teilerbbaurecht<br />

zuzurechnen ist - unabhängig<br />

davon, ob es sich um eine Privatperson oder<br />

ein Unternehmen handelt. Für jedes dieser<br />

Grundstücke oder Rechte ist eine Erklärung<br />

zur Feststellung des neuen Grundsteuerwerts<br />

auf den 01.01.<strong>2022</strong> elektronisch an<br />

die Finanzverwaltung zu übermitteln.<br />

Das Bundesmodell unterscheidet je nach<br />

Nutzung des Grundstücks zwischen dem<br />

Ertragswertverfahren oder einem vereinfachten<br />

Sachwertverfahren. So sind<br />

Wohngrundstücke nach dem Ertragswertverfahren<br />

zu bewerten. Der Barwert des<br />

Reinertrags und der abgezinste Bodenwert<br />

werden miteinander addiert. Dabei ist der<br />

49


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Barwert des Reinertrags<br />

abhängig vom Rohertrag,<br />

also einer kalkulatorischen<br />

Nettokaltmiete abzüglich<br />

der Bewirtschaftungskosten.<br />

Je nach Gebäudeart<br />

werden gesetzlich pauschalierte<br />

Werte vorgegeben,<br />

die unter Berücksichtigung<br />

unterschiedlicher<br />

Mietniveaustufen erhöht<br />

oder verringert werden.<br />

Die Miete ist abhängig vom<br />

Baujahr des Gebäudes, der<br />

Gebäudeart und der Wohnfläche<br />

sowie vom Bundesland<br />

und von der Stadt, in der das Gebäude<br />

steht. Bundesweit wurde jeder Stadt und<br />

Gemeinde eine sogenannte Mietniveaustufe<br />

zugewiesen. Die Bewirtschaftungskosten<br />

hängen von der Restnutzungsdauer<br />

des Gebäudes sowie vom Liegenschaftszins<br />

ab. Bei Wohngebäuden geht man von<br />

einer Nutzungsdauer von 80 Jahren aus,<br />

die durch Sanierungen verlängert werden<br />

kann. Der Liegenschaftszins ist für jede Gebäudeart<br />

im Gesetz festgelegt und zudem<br />

vom Bodenrichtwert abhängig. Schließlich<br />

wird der so ermittelte Wert mit einem Vervielfältiger<br />

multipliziert, der abermals von<br />

der Restnutzungsdauer und vom Liegenschaftszins<br />

abhängig ist.<br />

Der Wert des Grund und Bodens ist auf<br />

Basis der Bodenrichtwerte zu berücksichtigen.<br />

Er wird mit der gewichteten<br />

Grundstücksgröße multipliziert. Die Gewichtung<br />

erfolgt anhand der eigentlichen<br />

Grundstücksgröße, der ein Umrechnungsfaktor<br />

zugeordnet wurde. Die Abzinsung<br />

wiederum ist von der Restnutzungsdauer<br />

des Gebäudes sowie von dessen Liegenschaftszins<br />

abhängig. Bei Geschäftsgrundstücken<br />

und gemischt genutzten<br />

Grundstücken erfolgt die Bewertung nach<br />

einem vereinfachten Sachwertverfahren,<br />

das neben dem Bodenwert auf gesetzlich<br />

vorgegebenen Normalherstellungskosten<br />

in Abhängigkeit von der Ge-bäudeart<br />

und dem Baujahr des Gebäudes basiert.<br />

Die Beschaffung und Aufbereitung der für<br />

die Deklaration erforderlichen Daten stellt<br />

« Es kann nicht<br />

sein, dass wir<br />

mühsam auf<br />

Datensuche gehen,<br />

während Behörden<br />

auf etlichen Datenschätzen<br />

sitzen. »<br />

DStV-Präsident<br />

StB Torsten Lüth<br />

einen enormen Aufwand<br />

dar. Zunächst geht es um<br />

allgemeine Informationen<br />

zu den Grundstücken, wie z.<br />

B. Adresse und Grundbuchangaben.<br />

Zusätzlich sind<br />

je nach anzuwendendem<br />

Modell zahlreiche weitere<br />

Daten erforderlich.<br />

Einer der größten Knackpunkte<br />

könnte das Baualter<br />

vieler Gebäude sein.<br />

Bei einigen Grundsteuermodellen<br />

wird nach der<br />

Bruttogrundfläche, der<br />

Nutz- oder der Wohnfläche des Gebäudes<br />

gefragt. Diese Daten können evtl. bereits<br />

in Kauf- oder anderweitigen Nutzungsverträgen<br />

festgehalten worden sein. Aber<br />

zur Berechnung der korrekten Wohnfläche<br />

müssen jedenfalls An- und Umbauten ausgemessen<br />

werden. Auch Kernsanierungen,<br />

die die Restnutzungsdauer eines Hauses<br />

wieder verlängern können, müssen berücksichtigt<br />

werden. Die Bodenrichtwerte<br />

müssen im Internet recherchiert oder bei<br />

unabhängigen Gutachterausschüssen erfragt<br />

oder durch die Einschaltung eines<br />

Sachverständigen eigenständig ermittelt<br />

werden.<br />

Den Steuerpflichtigen drohen bei nicht<br />

rechtzeitiger Einreichung Verspätungszuschläge.<br />

Die Angehörigen des Berufsstandes<br />

der Steuerberater sind aufgrund der<br />

besonderen Belastungen infolge der Coronapandemie<br />

mehr als ausgelastet. Viele<br />

Kanzleien nehmen keine Neumandate<br />

mehr auf (vgl. auch www.openpetition.de/<br />

abgabefristen). Die Folge wird sein, dass<br />

sehr viele Bürger bei der Neubewertung<br />

ihrer Immobilien keine steuerliche Beratung<br />

in Anspruch werden nehmen können,<br />

obwohl sie das gerne tun würden. Nach Angaben<br />

des Haus- und Grundbesitzervereins<br />

sind 60 % seiner Mitglieder Rentner, von denen<br />

viele keinen Internetzugang haben. Die<br />

weitere Folge wird auch die sein, dass weiteres<br />

Vertrauen in den Staat verloren geht.<br />

Da die meisten Daten ohnehin in staatlichen<br />

Beständen einsehbar, dem Staat also<br />

bekannt sind, hätte über Lösungen analog<br />

der vorausgefüllten Steuererklärung nachgedacht<br />

werden sollen. Für Steuerberater<br />

wäre es sinnvoll, sie hätten einen Onlinezugang<br />

zu den Grundbüchern, um als erstes<br />

jedenfalls die Eigentumsverhältnisse leicht<br />

feststellen zu können. Dies ist angedacht<br />

worden, konnte jedoch bedauerlicherweise<br />

nicht realisiert werden.<br />

Der Präsident des DStV, Torsten Lüth, erwartet<br />

ein riesiges Datenchaos. Er kritisiert, die<br />

Last der Informationsbeschaffung werde<br />

auf die Steuerpflichtigen und auf die Steuerberater<br />

abgewälzt. „Es kann nicht sein“,<br />

so Lüth, „dass wir mühsam auf Datensuche<br />

gehen, während Behörden auf etlichen<br />

Datenschätzen sitzen.“<br />

•<br />

/ Weiterführende Links<br />

www.elster.de<br />

www.finanzverwaltung.nrw.de/de/<br />

grundsteuerreform<br />

www.grundsteuerreform.de<br />

www.openpetition.de/<br />

abgabefristen<br />

50


BeraterDepesche<br />

03 | <strong>2022</strong><br />

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<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

// Grundsteuer B – Aufkommen und kommunale Relationen<br />

Die Grundsteuer gehört zu den<br />

ältesten direkten Steuern und<br />

wurde ursprünglich als kirchlicher<br />

und grundherrlicher<br />

Grundzehnt und Grundzins eingetrieben.<br />

Im 18. Jahrhundert begann die Erstellung<br />

der Grundkataster und die Verfeinerung<br />

der Bemessung nach Kulturart und<br />

Bodenqualität. Entsprechende Gesetze<br />

wurden 1811 in Bayern, 1821 in Württemberg,<br />

1854 in Baden und 1861 in<br />

Preußen erlassen. Durch die Miquel’sche<br />

Steuerreform erhielten die Gemeinden<br />

in Preußen ab 1893 die Einnahmen aus<br />

der Grundsteuer.<br />

Nach der Reichsfinanzreform 1920 waren<br />

alle Länder zur Ausschöpfung der<br />

Grundsteuer verpflichtet. 1936 wurden<br />

die unterschiedlichen Regeln reichsweit<br />

vereinheitlicht und die Einnahmen aus<br />

der Grundsteuer den Gemeinden überlassen.<br />

1951 wurde in Deutschland das<br />

Grundsteuergesetz erlassen. Seit 1997<br />

werden die Einheitswerte nur noch für<br />

Zwecke der Grundsteuer festgestellt,<br />

während für die Erbschaft- und Schenkungsteuer<br />

Bedarfswerte gelten.<br />

Gemäß Art. 106 Abs. 6 GG steht die Grundsteuer<br />

den Gemeinden zu. Diese dürfen<br />

den Hebesatz selbst bestimmen. Im Sinne<br />

von § 3 Abs. 2 AO ist die Grundsteuer<br />

Realsteuer. Besteuert wird die Substanz,<br />

nicht der Ertrag.<br />

Unsere Grafik zeigt die Entwicklung des<br />

Aufkommens der Grundsteuer B, die für<br />

bebaute und unbebaute Grundstücke<br />

erhoben wird, seit 1991 und die damit<br />

einhergehende Anhebung der Hebesätze.<br />

Es handelt sich um gewogene<br />

Durchschnittshebesätze nach Angaben<br />

des Bundesfinanzministeriums.<br />

500 %<br />

480 %<br />

460 %<br />

440 %<br />

420 %<br />

Diese gewogenen Hebesätze sind von 1991 bis 2020 von 309 % auf 478 % und somit<br />

um 54,7 % gestiegen. Das tatsächliche Steueraufkommen ist deutschlandweit von<br />

4,7574 Mrd. € in 1991 auf 14,265 Mrd. € in 2020 und somit um 199,8 % gestiegen; das<br />

heißt es hat sich etwa verdreifacht. Betrachtet man den Zeitraum seit der Jahrtausendwende,<br />

zeigen sich folgende Relationen: Vom Jahr 2000 an sind die gewogenen<br />

Durchschnittshebesätze von 367 auf 478 und somit um 36,7 % gestiegen, während das<br />

tatsächliche Aufkommen von 8,516 Mrd. € in 2000 bis 2020 um 67,5 % gewachsen ist.<br />

9 590,8<br />

9 896,0<br />

400 %<br />

380 %<br />

7 970,2<br />

8 307,4<br />

8 516,0<br />

8 738,2<br />

8 914,4<br />

9 317,0<br />

360 %<br />

7 597,4<br />

340 %<br />

6 714,9<br />

7 194,3<br />

320 %<br />

5 656,7<br />

6 157,9<br />

300 %<br />

4 757,4<br />

5 219,6<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

52


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Quellen:<br />

www.destatis.de<br />

www.wikipedia.de<br />

Hebesatz in %<br />

Istaufkommen Grundsteuer B in Mio. Euro<br />

13 257,6<br />

13 557,5<br />

13 796,2<br />

14 033,4<br />

14 265,5<br />

12 818,4<br />

12 313,8<br />

11 986,9<br />

11 606,8<br />

11 305,9<br />

10 956,1<br />

10 359,2<br />

10 446,6<br />

10 586,9<br />

10 042,6<br />

Insgesamt stand den Gemeinden in 2020 ein Steueraufkommen von 107,8 Mrd. € zu. Daran hat<br />

das Aufkommen aus der Grundsteuer B in Höhe von 14,265 Mrd. € einen Anteil von 13,2 %.<br />

In Verbindung mit dem geringen Aufkommen aus der Grundsteuer A ergibt sich ein Anteil von<br />

nur bzw. immerhin ca. 14 % am Gesamtsteueraufkommen der Gemeinden, der über die Jahre<br />

in etwa gleich geblieben ist. Dieser stabile Posten macht den drittgrößten Anteil am Gesamtsteueraufkommen<br />

der Gemeinden aus.<br />

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020<br />

53


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

// Ist das neue Grundsteuerrecht verfassungsgemäß<br />

und gäbe es Alternativen?<br />

Schon aufgrund des mittlerweile<br />

Jahrzehnte alten Kampf vieler<br />

Steuerzahler gegen die Grundsteuer<br />

auf Basis der ehemaligen<br />

Einheitsbewertung ist zu erwarten, dass<br />

es auch mit der Einführung des neuen<br />

Grundsteuergesetzes nicht getan ist, sondern<br />

dass es weiteren Streit geben wird.<br />

Dafür gibt es neue gute Gründe.<br />

Ein Gutachten von Prof. Dr. Gregor Kirchhof<br />

befasst sich intensiv mit diesen Fragen.<br />

Das im Internet verfügbare 57-seitige<br />

Gutachten trägt ebenso wie sein<br />

Aufsatz in DStR 2020, 1073, den Titel „Der<br />

Belastungsgrund von Steuern – zum verfassungsrechtlichen<br />

Auftrag, die Grundsteuer<br />

zu reformieren“. Das Gutachten mit<br />

Stand April 2020 erfolgte im Auftrag des<br />

ZIA Zentraler Immobilienausschuss e.V. Es<br />

kommt zu dem Ergebnis, dass die Grundsteuer<br />

mehrere verfassungsrechtliche<br />

Maßstäbe verletzt.<br />

Der Gesetzgeber muss die Grundsteuer<br />

in ihrem Belastungsgrund von anderen<br />

Steuern unterscheiden, den Belastungsgrund<br />

im Gesetz erkennbar regeln und<br />

nach diesem die Steuer gleichheitsgerecht<br />

und folgerichtig bemessen. Eine<br />

steuerliche Leistungsfähigkeit darf nicht<br />

doppelt besteuert, eine Steuer nicht zwei<br />

Mal geregelt und ein Steuerertrag nicht<br />

mehrfach zugewiesen werden.<br />

Die Verweise in der Gesetzesbegründung<br />

auf den „Charakter einer Sollertragsteuer“,<br />

das „Innehaben von Grundbesitz“ und<br />

die „Verkehrswertermittlung“ genügen<br />

diesen Anforderungen nicht. Denn diese<br />

Beschreibungen grenzen die Grundsteuer<br />

nicht in einem rechtfertigenden Grund<br />

von der Vermögensteuer ab. Der Sollertrag<br />

vermag die Grundsteuer ohnehin<br />

nicht zu rechtfertigen, weil er keinen Belastungsgrund,<br />

sondern eine Belastungsgrenze<br />

für die Vermögensteuer und die<br />

Grundsteuer zeichnet. In der Unsicherheit<br />

über den Belastungsgrund nutzt das Gesetz<br />

für die grundsteuerliche Bewertung<br />

sehr unterschiedliche Parameter. Diese<br />

Werte werden nicht in ein folgerichtiges<br />

System gebracht. Zu starke Friktionen und<br />

inkonsistente Belastungsunterschiede<br />

sind die Folge. Die geregelte Bewertung<br />

verletzt daher, so G. Kirchhof, den Gleichheitssatz.<br />

Diesen und anderen Argumenten wird<br />

von einigen anderen Autoren widersprochen.<br />

So z. B. in einer Stellungnahme<br />

von „Grundsteuer: Zeitgemäß!“ (www.<br />

grundsteuerreform.net/wp-content/<br />

uploads/2020/05/200526_Stellungnahme_KirchhofGutachten.pdf).<br />

Der letztendliche Ausgang der zu erwartenden<br />

Auseinandersetzungen kann<br />

nicht zuverlässig prognostiziert werden.<br />

Sowohl Rechtswissenschaftler als auch<br />

Wirtschafswissenschaftler schlagen Alternativen<br />

vor.<br />

Prof. Dr. Gregor Kirchhof schlägt in seinem<br />

Gutachten vor, die Grundsteuer als allgemeine<br />

Äquivalenzabgabe wie folgt einzugrenzen:<br />

㤠1 Belastungsgrund, Bemessung<br />

Die Grundsteuer wird nach diesem<br />

Gesetz für die Leistungen der Kommunen<br />

erhoben, die dem Grundbesitz zugutekommen<br />

(Belastungsgrund). Diese allgemeine<br />

Äquivalenz wird in der Größe<br />

der Grundstücke und einem pauschalen<br />

Regionalwert typisierend erfasst (Bemessung).“<br />

Die Grundsteuererträge würden<br />

dann die örtlichen Gebühren und Beiträge<br />

ergänzen sowie die örtlichen Gebühren<br />

und Beiträge und auch den kommunalen<br />

Finanzausgleich und staatliche Finanzzuwendungen,<br />

die nicht alle Infrastrukturleistungen<br />

der Gemeinden erfassen und<br />

anders als die allgemeine Grundsteuer<br />

nicht in einer allgemeinen Äquivalenz<br />

begründet sind.<br />

cutt.ly/<br />

Grundsteuer-Zeitgemaess!<br />

In den angelsächsischen Ländern ersetzt<br />

die Grundsteuer die Gebühren für Straßenreinigung,<br />

Müllentsorgung und Abwasserbeseitigung,<br />

die in Deutschland<br />

bekanntlich separat erhoben werden.<br />

In den Wirtschaftswissenschaften wird<br />

zum Teil die Abschaffung der Grundsteuer<br />

und Finanzierung der wegfallenden Einnahmen<br />

der Gemeinden, also ca. 14 % ihres<br />

Gesamtaufkommens (s. o. S. 53), durch<br />

eine höhere Beteiligung an der Umsatzund<br />

Einkommensteuer vorgeschlagen.<br />

Hierfür tritt insbesondere Prof. Dr. Gerhard<br />

Graf ein („Ersatz für die Grundsteuer:<br />

eine einfache, effiziente, kostengünstige<br />

und gerechte Lösung“, Wirtschaftsdienst<br />

2018, 669, www.wirtschaftsdienst.eu/<br />

inhalt/jahr/2018/heft/9/beitrag/ersatzfuer-die-grundsteuer-eine-einfache-effiziente-kostenguenstige-und-gerechteloesung.html).<br />

Weitere Nachweise finden<br />

sich bei Seer, in: Tipke/Lang: Steuerrecht,<br />

24. Aufl. 2021, S. 1015, Rz. 16.4, der gute<br />

Gründe für die Abschaffung attestiert,<br />

aber insoweit auf die politischen Hindernisse<br />

hinweist.<br />

cutt.ly/<br />

Ersatz-fuer-die-Grundsteuer<br />

Die Grundsteuer steht nicht nur, worauf G.<br />

Kirchhof und andere hinweisen, im Konflikt<br />

mit der grundgesetzlichen Werteordnung.<br />

Sie ist seit vielen Jahren auch von<br />

finanzwissenschaftlicher Seite in der Diskussion.<br />

Die Frage, ob die Kommunen für<br />

ihre Finanzwirtschaft überhaupt auf die<br />

Grundsteuer angewiesen sind, wird aus<br />

Sicht der Finanzwissenschaft mit einem<br />

deutlichen Nein beantwortet (Graf, Hat<br />

die Grundsteuer noch eine Zukunft?, in:<br />

ifo Schnelldienst 2016, S. 24, www.ifo.de/<br />

publikationen/2016/aufsatz-zeitschrift/<br />

hat-die-grundsteuer-noch-eine-zukunft).<br />

Die Grundsteuer macht rund 14 % der kommunalen<br />

Steuereinnahmen aus (s. o. S.<br />

54


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

53). Es gibt, so Graf, a. a. O., keinen Grund,<br />

einen möglichen Ausfall der Grundsteuer<br />

nicht durch andere Einnahmen zu kompensieren.<br />

Die Anteile der Kommunen<br />

aus der Umsatzsteuer und der Einkommensteuer,<br />

die sich zusammen auf über<br />

43 % ihrer Steuereinnahmen belaufen,<br />

wären leicht auszuweiten. Am durchschnittlichen<br />

kommunalen Verwaltungshaushalt<br />

macht die Grundsteuer etwa<br />

6 % aus. Die Beschäftigungsprogramme<br />

für die staatlichen Finanzverwaltungen<br />

und die kommunalen Steuerverwaltungen<br />

zur Ermittlung neuer Einheitswerte<br />

sowie die Betreuung von tausenden zu<br />

erwartender Rechtsstreitigkeiten sind, so<br />

Graf, a. a. O., nicht nur nicht erforderlich,<br />

sondern auch volkwirtschaftlich kontraproduktiv.<br />

Die Grundsteuer ist eine besonders<br />

alte Realsteuer. Realsteuern waren vor<br />

Hunderten von Jahren für die Staatsfinanzierung<br />

erforderlich, weil die<br />

heutigen Steuerobjekte Einkommen<br />

und Umsätze noch gar nicht zu ermitteln<br />

waren. Sie passen, so Graf, a. a. O.,<br />

nicht mehr in unsere Zeit. In unseren<br />

heutigen Volkswirtschaften sind Einkommen<br />

und Umsätze gut feststellbar<br />

und für steuerliche Zwecke mit jeweils<br />

aktuellen Werten heranzuziehen. Eine<br />

weitere Beteiligung der Gemeinden an<br />

diesen Wertsteuern würde sie nicht nur<br />

vor der kaum sinnvoll zu bewältigenden<br />

Bewertungsproblematik verschonen,<br />

sondern sie auch an dynamisch wachsenden<br />

Steuerquellen beteiligen.<br />

Entsprechende Argumentationen und<br />

weit gediehene Vorschläge sind auch<br />

zur Abschaffung der Gewerbesteuer<br />

vorgebracht worden, habe sich jedoch<br />

leider (vgl. die Kritik des DStV, oben<br />

S. 41, zum Koalitionsvertrag), nicht<br />

durchgesetzt.<br />

Schon Prof. Dr. Klaus Tipke wies immer<br />

wieder darauf hin, dass das Wohnen<br />

unter eigenem Dach zum Existenzminimum<br />

gehört, welches steuerfrei sein<br />

sollte: Tipke, Die Steuerrechtsordnung,<br />

Band II, 2. Aufl. 2003, S. 958 f. und 962 f.<br />

Prof. Dr. Peter Sloterdijk (Die nehmende<br />

Hand und die gebende Seite, 2010) beschrieb<br />

den ewig hungrigen Fiskus mit<br />

den Worten „ubi fiskus, ibi imperium“.<br />

Im Hinblick auf die Grundsteuer kann<br />

man wohl sagen: vivo, ut vectigalia<br />

reddo – ich lebe, um Steuern zu zahlen.<br />

Oder vivo ut tribuo – ich lebe und wohne,<br />

also zahle ich Grundsteuer.<br />

Die Einheitsbewertung aus dem Jahre<br />

1964 hat sich nun rund 60 Jahre lang<br />

gehalten. Die gegenwärtige Orientierung<br />

an Verkehrswerten könnte sich<br />

als außerordentlich problematisch erweisen,<br />

falls die Einschätzungen derjenigen<br />

Börsen- und Immobilienexperten<br />

zutreffen sollten, dass gegenwärtig einerseits<br />

Aktien und andererseits auch<br />

Immobilien mehr oder weniger stark<br />

überbewertet sind.<br />

In diesem Zusammenhang wirkt auch<br />

irritierend, dass die Europäische Kommission<br />

eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben<br />

hat, bei der es um die<br />

Frage geht, inwieweit ein Vermögensregister<br />

für alle EU-Bürger möglich ist.<br />

Danach soll untersucht werden, wie<br />

aus verschiedenen Quellen des Vermögenseigentums<br />

(z. B. Landregister,<br />

Unternehmensregister, Trust- und Stiftungsregister,<br />

zentrale Verwahrstellen<br />

von Wertpapieren usw.) verfügbare<br />

Informationen gesammelt und miteinander<br />

verknüpft werden können. Näher<br />

s. u. S. 60.<br />

Letztlich führt die Besteuerung eines<br />

„Sollertrages“ zur Besteuerung von<br />

etwas Fiktivem, falls tatsächlich kein<br />

Ertrag erzielt worden ist. Dann wird<br />

mittelbar die Schwäche, ggf. die Faulheit<br />

besteuert. Steuerliche Leistungsfähigkeit<br />

ist die Fähigkeit, Steuern aus neu<br />

Erworbenem zu zahlen. Sie darf nicht<br />

fingiert werden.<br />

Nicht nur für alte Menschen, die nicht<br />

mehr im Erwerbsleben stehen, ist der<br />

Sinn der Grundsteuer nicht wirklich<br />

nachzuvollziehen.<br />

•<br />

// Jahresabschlüsse<br />

2020: keine<br />

Ordnungsgelder<br />

bei Offenlegung<br />

bis 07.03.<strong>2022</strong><br />

Das Bundesamt für Justiz gab<br />

am 23.12.2021 auf seiner<br />

Internetseite bekannt, dass<br />

bis zum 07.03.<strong>2022</strong> keine<br />

Ordnungsgeldverfahren für die verspätete<br />

Offenlegung der Jahresabschlüsse<br />

2020 für kleine und mittlere Kapitalgesellschaften<br />

eingeleitet werden.<br />

„Das Bundesamt für Justiz wird in Abstimmung<br />

mit dem Bundesministerium<br />

der Justiz gegen Unternehmen, deren<br />

gesetzliche Frist zur Offenlegung<br />

von Rechnungslegungsunterlagen<br />

für das Geschäftsjahr mit dem Bilanzstichtag<br />

31.12.2020 am 31.12.2021<br />

endet, vor dem 07.03.<strong>2022</strong> kein Ordnungsgeldverfahren<br />

nach 335 des<br />

Handelsgesetzbuchs einleiten. Damit<br />

sollen angesichts der andauernden<br />

COVID-19-Pandemie die Belange der<br />

Beteiligten angemessen berücksichtigt<br />

werden.“<br />

Damit ist einer über mehrere Monate<br />

hinweg vorgetragenen Forderung der<br />

Steuerberaterverbände weitgehend<br />

entsprochen worden. Im vergangenen<br />

Jahr war vor dem 01.04.2021 kein Ordnungsgeldverfahren<br />

nach § 335 HGB<br />

gegen Unternehmen eingeleitet, deren<br />

gesetzliche Frist zur Offenlegung<br />

von Rechnungslegungsunterlagen<br />

für das Geschäftsjahr mit dem Bilanzstichtag<br />

31.12.2019 am 31.12.2020<br />

geendet hatte. Nach Verstreichen der<br />

die Frist drohen Ordnungsgelder von<br />

mindestens 2.500 €.<br />

•<br />

55


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

// Entwurf eines Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes<br />

Das Bundeskabinett hat am<br />

16.02.<strong>2022</strong> den Regierungsentwurf<br />

für ein Viertes Corona-<br />

Steuerhilfegesetz beschlossen.<br />

Der Entwurf bündelt wirtschaftliche, aber<br />

auch soziale Maßnahmen, die sehr schnell<br />

greifen und helfen sollen. Das BMF hatte<br />

den nahezu inhaltsgleichen Referentenentwurf<br />

am 03.02.<strong>2022</strong> veröffentlicht<br />

Der DStV hatte zum Referentenentwurf<br />

des Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes<br />

Stellung genommen. Er begrüßt die im<br />

Entwurf im Beratungsfall vorgesehene<br />

Fristverlängerung für Steuererklärungen<br />

2020 bis Ende August <strong>2022</strong>. Die geplante<br />

Rückführung in den Folgejahren um je zwei<br />

Monate erachtet er hingegen als zu hastig.<br />

Wie vom DStV in seiner Stellungnahme<br />

S 11/21 angeregt, legte das Bundesministerium<br />

der Finanzen einen Referentenentwurf<br />

eines Vierten Corona-Steuerhilfegesetzes<br />

vor. Allein der Umstand, dass<br />

die steuerliche Unterstützung in die vierte<br />

Runde gehen muss, belegt die massive<br />

wirtschaftliche Belastung durch die anhaltende<br />

Pandemie. Der DStV begrüßt in<br />

seiner Stellungnahme S 01/22 zum Referentenentwurf<br />

das stete Engagement der<br />

Bundesregierung, die Wirtschaft in dieser<br />

Krisenzeit zu unterstützen und so dazu beizutragen,<br />

Arbeitsplätze zu sichern.<br />

Steuerfreie Bonuszahlungen für<br />

die Pflegebranche<br />

Der Gesetzentwurf sieht die Einführung<br />

einer weiteren steuerfreien Bonuszahlung<br />

in Höhe von 3.000 € vor. Begünstigt ist der<br />

Auszahlungszeitraum ab dem 18.11.2021<br />

bis zum 31.12.<strong>2022</strong>. Die Vorschrift wird<br />

daher erstmals im VZ 2021 angewendet.<br />

Der Haken: Die Bonuszahlung soll nur an<br />

Angehörige der Pflegeberufe im weiteren<br />

Sinne steuerfrei fließen.<br />

Der DStV vertrat die Auffassung, dass ein neuer<br />

Bonus, der sich auf einzelne Berufsgruppen<br />

beschränkt, für die von der Pandemie<br />

ebenfalls Betroffenen anderer Branchen ein<br />

Affront ist. Gerade die kleinen und mittleren<br />

Kanzleien schultern etwa seit Krisenbeginn<br />

enorme Zusatzaufgaben und arbeiten seit<br />

nun fast zwei Jahren am Belastungslimit. Der<br />

Regierungsentwurf ist den DStV-Forderungen<br />

leider bisher nicht gefolgt.<br />

Homeofficepauschale und<br />

steuerfreie Zuschüsse zum<br />

Kurzarbeitergeld<br />

Die bestehende Regelung zur Homeofficepauschale<br />

wird um ein Jahr bis zum<br />

31.12.<strong>2022</strong> verlängert (§ 52 Abs. 6 Satz 15<br />

EStG). Damit wird eine Vereinbarung aus<br />

dem Koalitionsvertrag umgesetzt<br />

Die steuerliche Förderung der steuerfreien<br />

Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld und<br />

zum Saison-Kurzarbeitergeld wird um<br />

drei Monate verlängert (§ 3 Nr. 28a EStG).<br />

Die Steuerfreiheit gilt damit für Lohnzahlungszeiträume,<br />

die nach dem 29.02.2020<br />

beginnen und vor dem 01.07.<strong>2022</strong> enden.<br />

Die Änderung gilt erstmals für den VZ <strong>2022</strong>.<br />

Degressive Abschreibung und<br />

erweiterte Verlustverrechnung<br />

Die Möglichkeit zur Inanspruchnahme der<br />

degressiven Abschreibung für bewegliche<br />

Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens wird<br />

um ein Jahr verlängert für Wirtschaftsgüter,<br />

die im Jahr <strong>2022</strong> angeschafft oder hergestellt<br />

werden (§ 7 Abs. 2 Satz 1 EStG). Die<br />

degressive Abschreibung kann anstelle der<br />

linearen Abschreibung in Höhe von bis zu<br />

dem Zweieinhalbfachen der linearen Abschreibung,<br />

höchstens 25 %, in Anspruch<br />

genommen werden. Soweit für ein bewegliches<br />

Wirtschaftsgut auch die Voraussetzungen<br />

zur Inanspruchnahme von Sonderabschreibungen<br />

nach § 7g Abs. 5 EStG<br />

vorliegen, können diese neben der degressiven<br />

Abschreibung in Anspruch genommen<br />

werden. Die Änderung gilt für den VZ <strong>2022</strong>.<br />

Nicht im Gesetzentwurf enthalten ist die Im<br />

Koalitionsvertrag vereinbarte sog. Super-<br />

Abschreibung, die als eine Art Investitionsprämie<br />

für Ausgaben für Klimaschutz und<br />

digitale Wirtschaftsgüter gedacht war.<br />

Die erweiterte Verlustverrechnung wird bis<br />

Ende 2023 verlängert. Für <strong>2022</strong> und 2023<br />

wird der Höchstbetrag beim Verlustrücktrag<br />

auf 10 Mio. € bzw. auf 20 Mio. € bei<br />

Zusammenveranlagung angehoben. Der<br />

Verlustrücktrag wird darüber hinaus ab<br />

<strong>2022</strong> dauerhaft auf zwei Jahre ausgeweitet<br />

und erfolgt in die unmittelbar vorangegangenen<br />

beiden Jahre (§ 10d Abs. 1 EStG). Die<br />

zeitliche Erweiterung des Verlustrücktrags<br />

von einem auf zwei Jahre folgt der bisherigen<br />

Systematik: Der Rücktrag erfolgt in den<br />

unmittelbar vorangegangenen VZ. Sollte<br />

ein Ausgleich der negativen Einkünfte in<br />

diesem VZ nicht oder nur teilweise möglich<br />

sein, erfolgt der Rücktrag insoweit in<br />

den zweiten, dem Verlustentstehungsjahr<br />

vorangegangenen VZ.<br />

Damit wird der Verlustrücktrag, wie vom<br />

DStV vorgetragen (s. o. S. 40), vielfach leerlaufen,<br />

da in den Krisenjahren 2020 und<br />

2021 regelmäßig keine verrechenbaren<br />

Gewinne vorliegen dürften.<br />

Investitionsfristen bei<br />

Investitionsabzugsbeträgen und bei<br />

Reinvestitionen<br />

Die Investitionsfristen für steuerliche Investitionsabzugsbeträge<br />

nach § 7g EStG, die<br />

in <strong>2022</strong> auslaufen, werden um ein weiteres<br />

Jahr verlängert (§ 52 Abs. 16 Satz 3, 4<br />

und (neu) Satz 5 EStG). Ebenso werden die<br />

steuerlichen Reinvestitionsfristen nach § 6b<br />

EStG um ein weiteres Jahr verlängert (§ 52<br />

Absatz 14 Satz 4, 5 und (neu) Satz 6 EStG).<br />

Die geplante Ausweitung der Reinvestitionsfristen<br />

war vom DStV begrüßt worden<br />

(Stellungnahme S 11/21).<br />

Steuererklärungsfristen<br />

Die Frist zur Abgabe von Steuererklärungen<br />

2020 in beratenen Fällen wird um weitere<br />

drei Monate verlängert. Hieran anknüpfend<br />

werden auch die Erklärungsfristen für 2021<br />

und <strong>2022</strong> verlängert, jedoch in geringerem<br />

Umfang (§ 36 EStG). Geplant sind folgende<br />

Fristen:<br />

56


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aktuelles Steuer- und Beihilfenrecht<br />

Beratene Fälle<br />

• VZ 2020: bis 31.08.<strong>2022</strong><br />

(LuF: 31.1.2023) = +6 Monate,<br />

• VZ 2021: bis 30.06.2023<br />

(LuF: 30.11.2023) = +4 Monate,<br />

• VZ <strong>2022</strong>: bis 30.04.2024<br />

(LuF: 30.9.2024) = + 2 Monate.<br />

Nicht beratene Fälle<br />

• VZ 2020: bis 31.10.2021<br />

(LuF: Ende abw. WJ + 10 Monate)<br />

= +3 Monate,<br />

• VZ 2021: bis 30.09.<strong>2022</strong><br />

(LuF: Ende abw. WJ + 9 Monate)<br />

= + 2 Monate,<br />

• VZ <strong>2022</strong>: bis 31.08.2023<br />

(LuF: abw. WJ + 8 Monate)<br />

= + 1 Monat.<br />

Die Verlängerung der Abgabefristen soll<br />

also schrittweise wieder zurückgenommen<br />

werden. Ab VZ 2023 würden dann wieder<br />

die ursprünglichen Fristen gelten.<br />

Mit der Verlängerung der Abgabefristen<br />

der Steuererklärungen 2020 für beratene<br />

Steuerpflichtige bis Ende August <strong>2022</strong> entspricht<br />

der nun vorliegende Gesetzentwurf<br />

den seit Herbst 2021 unermüdlich vom DStV<br />

gegenüber den maßgeblichen politischen<br />

Entscheidungsträgern vorgetragenen Bitten<br />

und Forderungen (vgl. DStV-Brandbrief v.<br />

05.10.2021, DStV-Stellungnahme S 11/21).<br />

Die schlechte Nachricht: Die verlängerte<br />

Abgabefrist soll bereits ab den Steuererklärungen<br />

2021 um jährlich zwei Monate zurückgeführt<br />

werden. Bereits jetzt ist absehbar,<br />

dass diese Vorstellung – zumindest für<br />

den Veranlagungszeitraum 2021 - utopisch<br />

ist. Denkbar wäre die geplante Rückführung<br />

dann, wenn sich kleine und mittlere<br />

Kanzleien ab September <strong>2022</strong> ausschließlich<br />

auf das jährliche Deklarationsgeschäft<br />

konzentrieren könnten. Allerdings stehen<br />

gerade <strong>2022</strong> Zusatzaufgaben en masse<br />

an. So werden die Kanzleien weiterhin in<br />

die Prüfung und Bearbeitung der Anträge<br />

für die Überbrückungshilfen III Plus und IV<br />

eingebunden sein – angesichts der in der<br />

Bundesregierung diskutierten Verlängerung<br />

der Hilfen bis Ende Juni womöglich<br />

noch bis Mitte des Jahres. Ferner werden<br />

sich die Arbeiten im Zusammenhang mit<br />

den Schlussabrechnungen noch über Jahre<br />

erstrecken – voraussichtlich bis weit in<br />

das Jahr 2024 hinein. Nicht zu vergessen<br />

ist die in diesem Jahr ebenfalls anstehende<br />

Herkulesaufgabe: Die Unterstützung der<br />

Steuerpflichtigen bei den Grundsteuererklärungen.<br />

•<br />

// Überbrückungshilfe IV<br />

Die neue Überbrückungshilfe IV bildet<br />

die nunmehr fünfte Phase der staatlichen<br />

Überbrückungshilfen. Ihre Bedingungen<br />

entsprechen im Wesentlichen denjenigen<br />

der vorangegangenen Überbrückungshilfe<br />

III Plus. Antragsberechtigt sind alle Unternehmen<br />

mit einem coronabedingten Umsatzeinbruch<br />

von mindestens 30 %.<br />

Mit der Überbrückungshilfe IV unterstützt<br />

die Bundesregierung auch weiterhin<br />

Unternehmen, Soloselbstständige und<br />

Freiberufler aller Branchen mit einem Jahresumsatz<br />

bis zu 750 Millionen € im Jahr<br />

2020. Diese Grenze entfällt für von Schließungsanordnungen<br />

zur Bekämpfung der<br />

Corona-Pandemie direkt betroffene Unternehmen<br />

sowie Unternehmen der Pyrotechnikbranche,<br />

des Großhandels und der<br />

Reisebranche.<br />

So können auch im Januar <strong>2022</strong> Umsatzeinbrüche<br />

infolge freiwilliger Schließungen<br />

als coronabedingt anerkannt werden,<br />

wenn aufgrund von angeordneten Corona-<br />

Zutrittsbeschränkungen oder vergleichbaren<br />

Maßnahmen die Aufrechterhaltung des<br />

Geschäftsbetriebs unwirtschaftlich ist. Anerkannt<br />

werden können nun auch Kosten<br />

für Kontrollen zur Umsetzung von Zutrittsbeschränkungen<br />

wie z.B. 2G oder 2G plus.<br />

Unternehmen, die von den Absagen von<br />

Advents- und Weihnachtsmärkten betroffen<br />

sind, können neben einem höheren<br />

Eigenkapitalzuschlag auch Ausfall- und<br />

Vorbereitungskosten aus den Monaten<br />

September bis Dezember 2021 geltend<br />

machen. Für die pyrotechnische Industrie,<br />

die vom Verkaufsverbot für Silvesterfeuerwerk<br />

zum Jahreswechsel betroffen ist, wurden<br />

die bekannten Sonderregelungen aus<br />

dem Vorjahr reaktiviert.<br />

Weitere Einzelheiten sind dem FAQ-Katalog<br />

zur Überbrückungshilfe IV zu entnehmen.<br />

Der Katalog bietet in gewohnter Weise<br />

ausführliche Erläuterungen auch zu allen<br />

weiteren Antragsvoraussetzungen.<br />

Anträge für die Überbrückungshilfe IV<br />

können über das bekannte Portal www.<br />

ueberbrueckungshilfe-unternehmen.de<br />

gestellt werden. Die Überbrückungshilfe<br />

IV kann nur über einen prüfenden Dritten<br />

beantragt werden.<br />

Antragsschluss war ursprünglich der<br />

30.04.<strong>2022</strong>. Nach aktuellen Informationen<br />

des Bundesministeriums für Wirtschaft und<br />

Klimaschutz (BMWK) und des Bundesministeriums<br />

der Finanzen (BMF) ist diese jedoch<br />

bis Ende Juni <strong>2022</strong> verlängert worden. Damit<br />

soll den betroffenen Unternehmen und<br />

Selbstständigen auch für das kommende<br />

Quartal die notwendige Planungssicherheit<br />

gegeben werden.<br />

•<br />

57


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

Europa<br />

// Im Verbund erfolgreich – DStV-Position im<br />

EU-Parlament gestärkt<br />

Das Abstimmungsergebnis im<br />

EU-Parlament über den Bericht<br />

zur Beseitigung von Handelshemmnissen<br />

im EU-Binnenmarkt<br />

stärkt das Berufsrecht der beratenden<br />

und prüfenden Berufe. Dazu konnte<br />

das Netzwerk des DStV seinen Anteil beisteuern.<br />

Und jährlich grüßt das Murmeltier: Wie im<br />

vergangenen Januar stimmte das EU-Parlament<br />

auch in diesem Jahr über eine Entschließung<br />

zum Abbau von Hindernissen<br />

im EU-Binnenmarkt ab. Als klassisches Hindernis<br />

im Binnenmarkt für Dienstleistung<br />

gilt vielen in den EU-Institutionen dabei<br />

das Berufsrecht der beratenden und prüfenden<br />

Berufe. Wie in der vorhergehenden<br />

Entschließung gab der Berichtsentwurf des<br />

Berichterstatters, dieses Mal MdEP Kosma<br />

Zlotowski von der polnischen PiS, mit einseitigen<br />

Forderungen für eine pauschale<br />

Deregulierung Anlass zur Sorge.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem bestehenden<br />

Netzwerk des DStV in Brüssel,<br />

insbesondere der Brüsseler Kooperation<br />

mit der Bundessteuerberaterkammer, den<br />

German Tax Advisers (germantaxadvisers.<br />

eu), der europäischen Partnerverbände<br />

EFAA (efaa.com) und ETAF (etaf.tax) sowie<br />

des Brüsseler Büros des Bundesverbands<br />

der Freien Berufe (freie-berufe.de) gelang<br />

es in Gesprächen und Stellungnahmen zu<br />

einer ausgewogeneren Position beizutragen.<br />

Ein besonderer Erfolg ist dabei die Verankerung<br />

des besonderen Status der reglementierten<br />

Berufe im Binnenmarkt<br />

und die Betonung ihrer Rolle für das öffentliche<br />

Interesse im abgestimmten Text.<br />

Diese Hervorhebung der reglementierten<br />

Berufe verdeutlicht, dass das EU-Parlament<br />

die Funktion des Berufsrechts im Binnenmarkt<br />

anerkennt und dessen Abbau nicht<br />

erwünscht ist.<br />

•<br />

// Anti-Geldwäsche-Konferenz der German Tax Advisers<br />

DStV-Präsident StB Torsten Lüth<br />

eröffnete am 17.11.2021 die<br />

Brüsseler Konferenz der German<br />

Tax Advisers zum Vorschlag<br />

der EU-Kommission für ein neues<br />

Anti-Geldwäsche-Paket. Das Hygienekonzept<br />

begrenzte die Besucherzahl der ersten<br />

Konferenz der German Tax Advisers,<br />

der Kooperation des DStV und der BStBK,<br />

auf die anwesenden knapp 50 Personen.<br />

Diese wurden von DStV-Präsident StB<br />

Torsten Lüth genauso begrüßt wie die<br />

über 650 online zugeschalteten Gäste aus<br />

ganz Europa.<br />

Im Juli 2021 hatte die EU-Kommission<br />

ein Gesetzgebungspaket zur Bekämpfung<br />

von Geldwäsche vorgestellt. Zu den<br />

Plänen zählt etwa die Einrichtung einer<br />

neuen EU-Behörde für die Bekämpfung<br />

von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.<br />

Zur Verbesserung der Koordination<br />

Eröffnungsrede DStV-Präsident StB Torsten Lüth<br />

zwischen den Mitgliedstaaten sollen die<br />

bisherigen Rahmenvorschriften außerdem<br />

gebündelt und in unmittelbar geltendes<br />

EU-Recht überführt werden. Der<br />

Vorschlag für eine neue Geldwäscheverordnung<br />

soll europaweit für die gleichen<br />

Verpflichtungen, etwa für Steuerberater<br />

und Steuerberaterinnen, sorgen. Gleichzeitig<br />

sollen die Sorgfaltspflichten durch<br />

die Ausweitung der Datenerhebung der<br />

58


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

Mandanten ausgeweitet werden. Dadurch<br />

könnte aber ein weiterer Abbau des Berufsgeheimnisses<br />

zu Lasten der Mandantenbeziehung<br />

drohen.<br />

Lüth lobte den neuen Kommissionsvorschlag<br />

insoweit, als dieser Regelungen der<br />

Mitgliedstaaten im Kampf gegen Geldwäsche<br />

vereinheitlichen und moderne Geldströme<br />

wie Kryptowährungen einbezieht.<br />

Auch sicherte er die Bereitschaft des Berufstands<br />

zu, weiterhin seinen Beitrag als<br />

Compliance-Instanz zur Eindämmung von<br />

Geldwäsche zu leisten. Zugleich mahnte<br />

der DStV-Präsident bezüglich weiterer Belastungen<br />

des Berufstands Maß zu halten<br />

und selbst die bestehenden Verpflichtungen<br />

nach dem Geldwäschegesetz einer<br />

kritischen Prüfung zu unterziehen. Anstelle<br />

weiterer Verpflichtungen forderte StB Torsten<br />

Lüth, vielmehr Compliance und Berufsgeheimnis<br />

des Berufsstands in Europa zu<br />

stärken.<br />

In der anschließenden Podiumsdiskussion<br />

debattierten die stellvertretende Generaldirektorin<br />

der EU-Kommission, Alexandra<br />

Jour-Schröder, der Europaabgeordnete<br />

Markus Ferber, Fraktionssprecher im Wirtschaftsausschuss<br />

des EU-Parlaments (CSU)<br />

sowie StB Dr. Holger Stein, Vizepräsident<br />

der BStBK, zum Anti-Geldwäsche-Paket.<br />

Moderator war der EU-Korrespondent der<br />

Frankfurter Allgemeinen Zeitung, Hendrik<br />

Kafsack.<br />

Während Markus Ferber gleich zu Beginn<br />

der lebhaften Debatte eine Lanze für die<br />

beratenden und prüfenden Berufe in<br />

Deutschland brach und ihre Bedeutung<br />

im Kampf gegen Geldwäsche durch die<br />

Beratung und durch die selbstverwaltende<br />

Aufsicht hervorhob, sah StB Dr. Holger<br />

Stein den Berufstand durch die Entschließung<br />

des EU-Parlaments zu den Pandora<br />

Papers zu Unrecht an den Pranger gestellt.<br />

Er stellte zudem klar, dass die Aufsichtsfunktion<br />

im Wege der Selbstverwaltung<br />

durch einen beständigen Informationsaustausch<br />

der Kammern besser gelänge<br />

als den Behörden.<br />

Alexandra Jour-Schröder beteuerte, dass<br />

die EU-Kommission keinen Generalverdacht<br />

gegen den Berufstand habe und<br />

auch dessen Selbstverwaltung respektiere.<br />

Auf Nachfrage des Moderators gab sie<br />

jedoch zu bedenken, dass aus Sicht der EU-<br />

Kommission durchaus Hinweise für einen<br />

Verbesserungsbedarf bei der Aufsicht im<br />

Wege der Selbstverwaltung in Deutschland,<br />

sowohl im Personalbedarf als auch<br />

« DStV-Präsident Torsten<br />

Lüth: „Eine kompetent<br />

vermittelte Beratung<br />

ist die beste Prävention<br />

gegen Steuerdelikte und<br />

Geldwäsche.“ »<br />

DStV-Präsident<br />

StB Torsten Lüth<br />

bei den Prüfungen vorlägen. Dr. Holger<br />

Stein widersprach und wies darauf hin,<br />

dass die Kammermitglieder die Aufsicht<br />

selbst finanzierten. Darüber hinaus wäre<br />

auch ein besserer Austausch im internationalen<br />

Bereich notwendig. Ansonsten sieht<br />

er keinen Bedarf für weitere Kontrollorganisationen.<br />

Markus Ferber wies darauf hin, dass die<br />

berufsständische Vertretung in Europa<br />

kaum verbreitet wäre und nur drei Mitgliedstaaten<br />

überhaupt eine solche Organisationstruktur<br />

besäßen. Dies führe zu<br />

einer grundlegenden Skepsis gegenüber<br />

dem Prinzip Selbstverwaltung. Die Kernprobleme<br />

im Kampf beträfen seiner Ansicht<br />

nach aber überhaupt nicht die Selbstverwaltung,<br />

sondern mehr die FIU (Financial<br />

Intelligence Units). Er bemängelte hier<br />

insbesondere fehlende Rückmeldungen<br />

für die Verpflichteten nach dem Geldwäschegesetz.<br />

Deswegen gäbe es auch keine<br />

Lernkurve. Zudem sprach er sich dafür aus,<br />

dass untersucht werden müsse, welche<br />

Verpflichtungen wichtig, welche „nice to<br />

have“ und welche nicht erforderlich wären.<br />

Diese Forderung wird selbstverständlich<br />

vom DStV unterstützt.<br />

Das Video zur Veranstaltung kann auf der<br />

Homepage der German Tax Advsers angeschaut<br />

werden.<br />

•<br />

V.l.n.r.: MdEP Markus Ferber (CSU), stellvertretende Generaldirektorin der EU-Kommission,<br />

Alexandra Jour-Schröder, Moderator Hendrik Kafsack (FAZ) und StB Dr. Holger Stein diskutieren<br />

den Vorschlag zum Anti-Geldwäsche-Paket<br />

www.germantaxadvisers.eu/<br />

de/events<br />

59


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

// EU-Vermögensregister<br />

für alle<br />

Bürger geplant<br />

// Verlängerung der Übergangsfrist<br />

für Reverse-Charge-Verfahren bis<br />

Ende 2025<br />

Die Europäische Kommission, Generaldirektion<br />

Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen<br />

und Kapitalmarktunion<br />

(FISMA) hat im vergangenen<br />

Jahr eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben,<br />

bei der es um die Frage geht, inwieweit ein Vermögensregister<br />

für alle EU-Bürger möglich ist.<br />

Die Ausschreibung der „Machbarkeitsstudie<br />

für ein Europäisches Vermögensregister in<br />

Hinblick auf die Bekämpfung von Geldwäsche<br />

und Steuerhinterziehung“ trägt das Aktenzeichen<br />

2021/S 136-358265 und stammt vom<br />

06.07.2021. Die Beschreibung ist folgende:<br />

„Die Erhebung von Daten und die Zusammenschaltung<br />

von Registern sind ein wichtiges<br />

Instrument des EU-Rechts, um den Zugang<br />

der zuständigen Behörden zu Finanzinformationen<br />

zu beschleunigen und die grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit zu erleichtern.<br />

Im Rahmen dieses Projekts sollen verschiedene<br />

Möglichkeiten für die Erhebung von Informationen<br />

zur Einrichtung eines Vermögensregisters<br />

geprüft werden, das anschließend in eine<br />

künftige politische Initiative einfließen kann.<br />

Es soll untersucht werden, wie aus verschiedenen<br />

Quellen des Vermögenseigentums (z. B.<br />

Landregister, Unternehmensregister, Trust- und<br />

Stiftungsregister, zentrale Verwahrstellen von<br />

Wertpapieren usw.) verfügbare Informationen<br />

gesammelt und miteinander verknüpft<br />

werden können, und der Entwurf, der Umfang<br />

und die Herausforderungen für ein solches Vermögensregister<br />

der Union analysiert werden.<br />

Die Möglichkeit, Daten über das Eigentum an<br />

anderen Vermögenswerten wie Kryptowährungen,<br />

Kunstwerken, Immobilien und Gold<br />

aufzunehmen in das Register aufzunehmen,<br />

ist ebenfalls zu berücksichtigen.“<br />

•<br />

cutt.ly/Machbarkeitsstudie<br />

Die EU-Kommission schlägt<br />

vor, die Übergangsfrist<br />

für das Reverse-Charge-Verfahren<br />

bei der<br />

Umsatzsteuer bis zum 31.12.2025<br />

zu verlängern. Dazu muss die Mehrwertsteuersystemrichtlinie<br />

geändert<br />

werden.<br />

„Nothing is more permanent than<br />

the temporary”. Nichts hält eben<br />

länger als das Provisorium. Diese<br />

Binsenweisheit scheint auch für das<br />

Reverse-Charge-Verfahren bei der<br />

Umsatzsteuer zu gelten. Mit ihrem<br />

neuen Vorschlag will die EU-Kommission<br />

die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten<br />

erneut verlängern,<br />

die Umkehrung der Steuerschuldnerschaft<br />

anzuwenden. Mit dem<br />

Reverse-Charge-Verfahren soll der<br />

Betrug bei der Lieferung bestimmter<br />

betrugsanfälliger Gegenstände bzw.<br />

der Erbringung bestimmter Dienstleistungen<br />

bekämpft werden. Die in<br />

Art.199a der Mehrwertsteuersystemrichtlinie<br />

festgesetzte Befristung war<br />

ursprünglich nur bis zum Jahr 2015<br />

vorgesehen, dann bis zum Jahr 2018<br />

und wurde dann noch einmal bis<br />

zum 30.06.<strong>2022</strong> verlängert. Nun<br />

soll also die Verlängerung bis zum<br />

31.12.2025 erfolgen.<br />

Der DStV hat in seinem Beitrag betr.<br />

das Reverse-Charge-Verfahren im<br />

Koalitionsvertrag (s. o. S. 41.) die<br />

Vorteile der Umkehr der Steuerschuldnerschaft<br />

bei der Umsatzsteuer<br />

aufgezeigt. Er begrüßt deshalb<br />

die erneute Verlängerung der Übergangsfrist,<br />

fordert aber zugleich,<br />

dass das Reverse-Charge-Verfahren<br />

fest im lange angekündigten, endgültigen<br />

Mehrwertsteuersystem der<br />

EU verankert wird.<br />

Die EU-Kommission gibt sich zuversichtlich,<br />

dass der Verlängerungszeitraum<br />

bis Ende 2025 ausreichend<br />

ist, damit das endgültige Mehrwertsteuersystem<br />

bis dahin in Kraft treten<br />

kann. Doch wurde bereits zuvor mit<br />

demselben Argument die Verlängerungsfrist<br />

bis zum 30.06.<strong>2022</strong> festgelegt.<br />

Deshalb hat die EU-Kommission<br />

für den Fall, dass das endgültige<br />

Mehrerststeuersystem noch länger<br />

auf sich warten lässt, schon mal angekündigt,<br />

dass die Übergangsfrist<br />

in diesem Fall noch einmal verlängert<br />

werden könnte.<br />

•<br />

60


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Europa<br />

// EU- Kommission favorisiert risikobasierten Ansatz<br />

zur Nutzung von Künstlicher Intelligenz – social scoring?<br />

Im April 2021 veröffentlichte die EU-<br />

Kommission ihren Vorschlag zur Nutzung<br />

von Künstlicher Intelligenz (KI).<br />

Ein risikobasierter Ansatz soll dabei<br />

Innovation und hohe ethische Standards<br />

künftig miteinander vereinbaren.<br />

Mit ihrem Vorhaben unterstreicht die EU-<br />

Kommission ihre Absichten, weltweit Maßstäbe<br />

in digitalen Zukunftsfragen zu setzen.<br />

Der Vorschlag stellt zwei Vorhaben in den<br />

Mittelpunkt: Einerseits die Förderung von<br />

Innovationsdynamik und andererseits den<br />

Schutz von Grundrechten. Beides soll durch<br />

einen sog. risikobasierten Ansatz sichergestellt<br />

werden. Der Vorschlag der EU-Kommission<br />

unterteilt KI-Systeme dabei in verschiedene<br />

Kategorien. Je nach Einstufung<br />

unterliegen diese besonderen Standards<br />

und Auflagen. Anwendungen die z.B. ein<br />

„unannehmbares Risiko“ darstellen, werden<br />

dann verboten. Hierzu zählen etwa<br />

Technologien, die es erlauben, Sozialverhalten<br />

von Bürgerinnen und Bürgern auszuwerten<br />

(social scoring).<br />

Für die beratenden und prüfenden Berufe<br />

sind Anwendungen mit einem „hohen Risiko“<br />

von besonderem Interesse. Hierzu zählen<br />

unter anderem private und öffentliche<br />

Dienstleistungen, die beispielsweise die<br />

Bewertung einer Kreditwürdigkeit ermöglichen.<br />

Diese KI-Systeme werden vor ihrer<br />

Einführung und während ihres gesamten<br />

Lebenszyklus eingehend von Menschen<br />

geprüft.<br />

Ende letzten Jahres hat die EU-Kommission<br />

einen Konsultationsprozess zur zivilrechtlichen<br />

Haftung gestartet. Hierbei<br />

soll besonders die Frage geklärt werden,<br />

ob die aktuelle Produkthaftungsrichtlinie<br />

noch zeitgemäß ist und wer für fehlerhafte<br />

KI-Systeme haftbar gemacht werden<br />

kann. Außerdem soll die Nutzung<br />

von KI-Systemen für die prüfenden und<br />

beratenden Berufe an bestimmte Bedingungen<br />

geknüpft werden. So soll für die<br />

Nutzerinnen und Nutzer erkennbar sein,<br />

auf welcher Datenbasis das verwendete<br />

KI-System seine Entscheidungen trifft.<br />

Zudem soll die finale Entscheidung über die<br />

Bewertung eines Sachverhalts beim Menschen<br />

liegen. Dies ist unabdingbar, damit<br />

die beratenden und prüfenden Berufe ihrer<br />

Sorgfaltspflicht nachkommen können. Es<br />

ist zugleich zu begrüßen, weil dadurch der<br />

hohe Qualitätsstandard des Berufsstands<br />

nicht durch neue Technologien gefährdet<br />

wird. Deshalb können KI-Systeme für den<br />

Berufsstand von Nutzen sein und in der<br />

täglichen Arbeit unterstützen. KI-Systeme<br />

können aber nicht das Fachwissen der beratenden<br />

und prüfenden Berufsmitglieder<br />

ersetzen.<br />

Nun können das EU-Parlament und der Ministerrat<br />

das Gesetzgebungsverfahren vorantreiben.<br />

Auch die französische Ratspräsidentschaft<br />

hebt in ihrem Programm hervor,<br />

dass sie in den nächsten sechs Monaten die<br />

Entwicklung von vertrauenswürdiger KI in<br />

der EU weiter vorantreiben möchte.<br />

•<br />

Vizepräsidentin des EU-Parlaments ,<br />

Dita Charanzova (Renew), im<br />

Sonderausschuss zu künstlicher Intelligenz<br />

61


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Sonstiges<br />

Sonstiges<br />

// Das Corona-Drama beginnt erst jetzt:<br />

Privatinsolvenzen steigen um 93,6 %<br />

Nach Angaben des Informationsdienstleisters<br />

CRIF (www.<br />

crif.de), die von mehreren<br />

überregionalen Zeitungen<br />

aufgegriffen worden sind (z.B. Welt v.<br />

17.02.<strong>2022</strong>, www.welt.de/regionales/<br />

nrw/article236958831/Studie-Privatpleiten-in-NRW-haben-sich-verdoppelt.<br />

html; Deutsche Wirtschaftsnachrichten v.<br />

17.02.<strong>2022</strong>, https://deutsche-wirtschafts-<br />

nachrichten.de/517535/Das-Corona-Dra-<br />

ma-beginnt-erst-jetzt-Privatinsolven-<br />

zen-steigen-um-936-Prozent), gab es<br />

bundesweit 109.031 private Insolvenzen<br />

und damit 93,6 % mehr als im Vorjahreszeitraum<br />

(2020: 56.324). In NRW gab es<br />

27.263 Privatinsolvenzen. Damit haben<br />

sich die Privat-Pleiten in NRW mehr als verdoppelt.<br />

Die höchste Insolvenzquote gab<br />

es in Bremen (247 je 100.000 Einwohner),<br />

die niedrigste in Bayern (86 je 100.000 Einwohner).<br />

... bundesweit<br />

109.031 private<br />

Insolvenzen und damit<br />

93,6 % mehr als im<br />

Vorjahreszeitraum<br />

(2020: 56.324)<br />

So lauten die zentralen Ergebnisse aus dem<br />

aktuellen „Schuldenbarometer 2021“ des<br />

Informationsdienstleisters. Es handelt sich<br />

um den ersten Anstieg der Zahl der Privatinsolvenzen<br />

seit zehn Jahren. Sie liegen jedoch<br />

weiter unter dem bisherigen Rekord<br />

von 139.110 Privatinsolvenzen aus dem<br />

Jahr 2010.<br />

Ausschlaggebend für den starken Anstieg<br />

der Privatinsolvenzen war nach Einschätzung<br />

von CRIF-Geschäftsführer Dr. Frank<br />

Schlein allerdings nicht in erster Linie die<br />

Corona-Pandemie, sondern eine Gesetzesänderung,<br />

die Ende 2020 in Kraft trat. Sie<br />

sorgte dafür, dass überschuldete Verbraucher<br />

nach drei statt nach sechs Jahren von<br />

ihren Restschulden befreit werden können.<br />

Viele Betroffene hätten deshalb mit ihrem<br />

Insolvenzantrag bis zum Inkrafttreten der<br />

Neuregelung gewartet.<br />

Einen erheblichen Einfluss<br />

auf die Privatinsolvenzzahlen<br />

im letzten<br />

Jahr hatten auf jeden<br />

Fall die wirtschaftlichen<br />

Folgen der Corona-Pandemie.<br />

Bei<br />

vielen Arbeitnehmern<br />

und Selbstständigen,<br />

die während der Pandemie<br />

ihre Arbeit ganz<br />

oder teilweise verloren<br />

haben, sind die finanziellen<br />

Polster irgendwann<br />

aufgebraucht.<br />

In Deutschland wurde<br />

mit erheblichem finanziellen Aufwand<br />

und zahlreichen Hilfspaketen versucht,<br />

den wirtschaftlichen Schaden gering zu<br />

halten. Diese Maßnahmen haben sich positiv<br />

auf die Zahlungsfähigkeit von Privathaushalten<br />

ausgewirkt. Ansonsten wären<br />

2021 noch mehr Privatinsolvenzen möglich<br />

gewesen. „Die Corona-Pandemie hat<br />

aufgezeigt, wie schnell unvorhersehbare<br />

externe Ereignisse Menschen unerwartet<br />

in eine finanzielle Schieflage bringen können“,<br />

sagt Dr. Schlein.<br />

Auch der Anteil der ehemals Selbstständigen,<br />

die eine Privatinsolvenz anmelden<br />

«Die Corona-Pandemie<br />

hat aufgezeigt, wie<br />

schnell unvorhersehbare<br />

externe Ereignisse<br />

Menschen unerwartet<br />

in eine finanzielle<br />

Schieflage bringen<br />

können »<br />

Dr. Frank Schlein<br />

müssen, stieg 2021 stark an. Soloselbstständige<br />

und Honorarkräfte aus unterschiedlichsten<br />

Branchen haben in der Pandemie<br />

von einem Tag auf den anderen<br />

nahezu ihr komplettes Einkommen verloren.<br />

In der Folge gingen die oft ohnehin<br />

geringen Einkünfte weiter zurück und das<br />

Ersparte war schnell aufgezehrt - Kredite,<br />

Ratenzahlungen oder Mieten können nicht<br />

mehr beglichen werden. So zeigen Zahlen,<br />

dass sich die Zahl der Selbstständigen, die<br />

für ihren Lebensunterhalt finanzielle Unterstützung<br />

aus der staatlichen<br />

Grundsicherung<br />

beziehen, nach Angaben<br />

der Bundesagentur<br />

für Arbeit (BA) im<br />

Verlauf der Corona-<br />

Pandemie versechsfacht<br />

hat.<br />

Im Jahr <strong>2022</strong> bleibt<br />

die finanzielle Lage<br />

der Verbraucher in<br />

Deutschland angespannt.<br />

Viele Menschen,<br />

die in der<br />

Corona-Pandemie Einkommenseinbrüche<br />

z.B. durch Arbeitslosigkeit oder Kurzarbeit<br />

erlitten haben, haben versucht, durchzuhalten<br />

und eigenständig durch Rücklagen<br />

oder mit privat geliehenem Geld mit ihrer<br />

finanziellen Lage zurechtzukommen.<br />

„Die finanziellen Reserven vieler Betroffener<br />

sind aufgebraucht. Dazu kommen die<br />

stetig steigenden Miet- und Energiepreise.<br />

Daher gehen wir auch <strong>2022</strong> von weiter hohen<br />

Privatinsolvenzzahlen aus. In diesem<br />

Jahr sind erneut bis zu 110.000 Fälle möglich“,<br />

so Dr. Schlein.<br />

Es ist zudem ein Irrglaube, dass Personen,<br />

die eine Privatinsolvenz anmelden, zwingend<br />

hoch verschuldet sein müssen.<br />

62


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Sonstiges<br />

«Die finanziellen Reserven<br />

vieler Betroffener sind<br />

aufgebraucht.<br />

Dazu kommen die stetig<br />

steigenden Miet- und<br />

Energiepreise. Daher gehen<br />

wir auch <strong>2022</strong><br />

von weiter hohen<br />

Privatinsolvenzzahlen<br />

aus. In diesem Jahr sind<br />

erneut bis zu 110.000<br />

Fälle möglich“»<br />

Dr. Frank Schlein<br />

Ein Großteil der Personen, die eine Privatinsolvenz<br />

anmelden, hat in der Gesamtsumme<br />

Schulden unter 10.000 €. Die mittlere<br />

Schuldenhöhe liegt derzeit bei knapp unter<br />

19.000 €.<br />

Bundesweit gab es im Jahr 2021 131 Privatinsolvenzen<br />

berechnet auf 100.000<br />

Einwohner. Der regionale Trend der letzten<br />

Jahre hielt auch 2021 an: Die nördlichen<br />

Bundesländer sind stärker von Privatinsolvenzen<br />

betroffen als der Süden<br />

Deutschlands. So führt Bremen die Statistik<br />

mit 247 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohnern<br />

an. Es folgen Niedersachsen mit<br />

180 und Hamburg mit 172 Insolvenzfällen<br />

je 100.000 Einwohner.<br />

Über dem Bundesdurchschnitt rangieren<br />

mit Mecklenburg-Vorpommern (170),<br />

Schleswig-Holstein (163), Saarland (160),<br />

Nordrhein-Westfalen (152), Berlin (137),<br />

Brandenburg (135) und Sachsen-Anhalt<br />

(132) sieben weitere Bundesländer. Am<br />

wenigsten Privatinsolvenzen verzeichneten<br />

2021 Bayern (86 Fälle je 100.000 Einwohner),<br />

Baden-Württemberg (99) und<br />

Thüringen (109). Absolut gesehen stehen<br />

die Bundesländer Nordrhein-Westfalen<br />

(27.263), Niedersachsen (14.384) und<br />

Bayern (11.345) an der Spitze der Insolvenzstatistik.<br />

In sieben Bundesländern haben sich die Privatinsolvenzen<br />

im Jahr 2021 im Vergleich<br />

zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Allen voran<br />

Hamburg (plus 135 %) und Mecklenburg-<br />

Vorpommern (plus 132,2 %). Deutliche Anstiege<br />

gab es auch in Berlin (plus 122,8 %),<br />

Bremen (plus 118 %), Nordrhein-Westfalen<br />

Bundesweit gab es im Jahr<br />

2021 131 Privatinsolvenzen<br />

berechnet auf 100.000<br />

Einwohner.<br />

(plus 104,6 %), im Saarland (plus 103,9 %)<br />

und Thüringen (plus 101,4 %). Den geringsten<br />

Anstieg gab es 2021 in Sachsen-Anhalt<br />

mit einem Plus von 39 %.<br />

Der Trend der letzten Jahre, dass in Deutschland<br />

eher Männer von einer Privatinsolvenz<br />

betroffen sind als Frauen, setzt sich auch<br />

2021 fort. 60,1 % oder 65.561 der Privatinsolvenzen<br />

wurden von Männern gemeldet.<br />

60,1 % oder 65.561<br />

der Privatinsolvenzen<br />

wurden von Männern<br />

gemeldet.<br />

Auch im relativen Vergleich der Geschlechter<br />

sind die Männer führend. Auf 100.000<br />

Männer entfielen 160 Privatinsolvenzen.<br />

Demgegenüber stehen 103 Privatinsolvenzen<br />

je 100.000 Einwohnerinnen.<br />

Die Privatinsolvenzen sind in 2021 über<br />

alle Altersgruppen hinweg angestiegen.<br />

Die größten Zuwächse gab es in der Altersgruppe<br />

61 Jahre und älter (plus 103,3 %). Es<br />

folgen die Gruppen der 31-bis 40-Jährigen<br />

(plus 96,7 %) und der 51-bis 60-Jährigen<br />

(plus 92,5 %).<br />

•<br />

63


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Aus der Finanzverwaltung<br />

Aus der Finanzverwaltung<br />

// Behördenverzeichnisse<br />

Folgende Finanzämter haben neue Telefonverzeichnisse/Geschäftsverteilungspläne herausgegeben,<br />

die mit beigefügtem Revers oder per E-Mail unentgeltlich bei der Geschäftsstelle angefordert<br />

werden können:<br />

Finanzamt für Steuerstrafsachen und Steuerfahndung Aachen Geschäftsverteilungsplan, Stand: 01.01.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Bergisch Gladbach Geschäftsverteilungsplan, Stand: 01.12.2021<br />

Finanzamt Erkelenz Geschäftsverteilungsplan, Stand: 01.02.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Geilenkirchen Geschäftsverteilungsplan, Stand: 01.02.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Jülich Geschäftsverteilungsplan, Stand: 01.02.<strong>2022</strong><br />

Finanzamt Leverkusen Geschäftsverteilungsplan, Stand: 10.02.<strong>2022</strong><br />

Im Übrigen können die Geschäftsverteilungspläne der Finanzämter auch über die<br />

Internetseiten der Finanzverwaltung abgerufen werden.<br />

www.finanzamt-nrw.de<br />

Steuerberatungsgesellschaft mbH<br />

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir<br />

Steuerberater m/w/d in Vollzeit<br />

mit Option auf Partnerschaft<br />

Sie sind gelernte/r Steuerberater/in?<br />

Sie möchten mehr Verantwortung übernehmen und Teil<br />

eines wachsenden Verbundes werden?<br />

Dann sind Sie bei uns goldrichtig!<br />

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!<br />

Kontaktdaten:<br />

celina.klingenberg@kontax.de l 02421-305450-65 l www.kontax.de<br />

64


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

Personalia<br />

// 20-jähriges Dienstjubiläum Susanne Kahrweg<br />

Herzliche Glückwünsche, liebe Susanne Kahrweg!<br />

Ein 20-jähriges Dienstjubiläum ist<br />

in der heutigen schnelllebigen<br />

Zeit keine Selbstverständlichkeit.<br />

20-jährige Zusammenarbeit bedeutet<br />

auch 20-jähriges wechselseitiges<br />

Vertrauen, dafür haben wir Ihnen herzlich<br />

zu danken.<br />

Im Eintrittsjahr 2002 sind Akademie und<br />

Verband in den Neubau in Gremberghoven<br />

gezogen. Susanne Kahrweg hat mit Ihrem<br />

Einsatz von Beginn an ganz erheblich dazu<br />

beigetragen, dass das neue Bildungszentrum<br />

in der Kollegenschaft außerordentlich positiv<br />

angenommen wurde. Die Liste der von ihr<br />

erfolgreich betreuten Veranstaltungen ist<br />

mittlerweile lang; und alle sind von ihrem<br />

großem Organisationgeschick geprägt.<br />

MGL Manfred Hofstede und HGF Dr. Dominik Scheuerer gratulieren Susanne Kahrweg<br />

Wir freuen uns, dass Sie bei uns sind und<br />

noch mehr, wenn Sie mindestens weitere<br />

20 Jahre bei uns bleiben!<br />

•<br />

// Veränderungen<br />

Dr. Hans-Josef Thesling neuer Präsident<br />

des Bundesfinanzhofes<br />

Am 26. Januar <strong>2022</strong> hat der<br />

Bundesminister der Justiz Dr.<br />

Hans-Josef Thesling in Berlin<br />

die Ernennungsurkunde zum<br />

Präsidenten des Bundesfinanzhofs<br />

ausgehändigt.<br />

Dr. Thesling übernimmt damit als zwölfter<br />

Präsident des obersten Gerichts in<br />

Steuer- und Zollsachen die Nachfolge<br />

des Ende Juli 2020 in den Ruhestand<br />

getretenen Prof. Dr. h.c. Mellinghoff<br />

und den Vorsitz des IX. Senats, der für<br />

die Besteuerung von Einkünften aus<br />

Vermietung und Verpachtung sowie der<br />

gewerblichen Einkünfte aus der Veräußerung<br />

von Anteilen an Kapitalgesellschaften<br />

zuständig ist.<br />

Mit der Ernennung von Dr. Thesling zum<br />

Präsidenten des Bundesfinanzhofs wird<br />

einer der führenden Köpfe in der Justiz<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen und<br />

eine in herausgehobener Weise qualifizierte<br />

Persönlichkeit an die Spitze<br />

eines der fünf obersten Gerichtshöfe<br />

des Bundes entsandt.<br />

•<br />

65


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

Jubilare (16.11.2021 – 15.02.<strong>2022</strong>)<br />

40-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

20.11.1981<br />

Ludwig Wagemann<br />

Steuerberater, Stolberg<br />

27.11.1981<br />

Klaudia Behr<br />

Steuerberaterin, Siegburg<br />

01.01.1982<br />

Gerd Bellinghausen<br />

Steuerbevollmächtigter,<br />

Bonn<br />

01.01.1982<br />

Käthe Collas-Müller<br />

Steuerberaterin, Niederzier<br />

01.01.1982<br />

Brunhilde Dreier<br />

Steuerberaterin, Gütersloh<br />

01.01.1982<br />

Dipl.-Kfm. Dietrich Dustert<br />

Steuerberater vBP,<br />

Königswinter<br />

01.01.1982<br />

Peter Fischer<br />

Steuerberater, Rheinbach<br />

01.01.1982<br />

Lorenz Franken<br />

Steuerberater, Geilenkirchen<br />

01.01.1982<br />

Franz-Josef Gradissen<br />

Steuerberater, Mayen<br />

01.01.1982<br />

Joh.-Christian Lambertz<br />

Steuerberater, Köln<br />

01.01.1982<br />

Joachim Paffenholz<br />

Steuerberater, Rheinbach<br />

01.01.1982<br />

Günter Ritter<br />

Übach-Palenberg<br />

05.02.1982<br />

Jürgen Halbach<br />

Steuerberater,<br />

Bad Bergzabern<br />

35-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

01.01.1987<br />

Peter Becker<br />

Steuerberater, Bonn<br />

01.01.1987<br />

Walter Schmidt<br />

Steuerberater vBP,<br />

Bad Hönningen<br />

05.01.1987<br />

Dipl.-Kfm.<br />

Dietmar Czauderna<br />

Steuerberater,<br />

Sankt Augustin<br />

05.01.1987<br />

Klaus Horn<br />

Steuerberater, Leichlingen<br />

05.01.1987<br />

Dipl.-Kfm. Martin Latz<br />

Steuerberater vBP, Düren<br />

05.01.1987<br />

Maria Therese<br />

Nowaschewski<br />

Steuerberaterin, Bonn<br />

07.01.1987<br />

Lydia Bergmann<br />

Steuerberaterin, Köln<br />

13.01.1987<br />

Bernd Dickmann<br />

Steuerberater,<br />

Bergisch Gladbach<br />

15.01.1987<br />

Dipl.-Fw.<br />

Wolfgang Peschkin<br />

Steuerberater, Langerwehe<br />

30-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

18.11.1991<br />

Ulrich Liebich<br />

Steuerberater, Düren<br />

26.11.1991<br />

Dipl.-Bw. Heinz Bandt<br />

Steuerberater, Remagen<br />

31.12.1991<br />

Walburga Kremer<br />

Steuerberaterin vBP,<br />

Troisdorf-Sieglar<br />

01.01.1992<br />

Dipl.-Kfm.<br />

Mathias Hoffmann<br />

Steuerberater, Köln<br />

06.01.1992<br />

Dipl.-Kffr.<br />

Eva-Maria Rieskamp<br />

Steuerberaterin WPin, Köln<br />

15.01.1992<br />

Lothar Kamp<br />

Steuerberater, Köln<br />

15.01.1992<br />

Harald Kuntsch<br />

Steuerberater,<br />

Gummersbach<br />

27.01.1992<br />

Dipl.-Kfm.<br />

Franz-Bernd Daum<br />

Steuerberater WP,<br />

Remscheid<br />

13.02.1992<br />

Dipl.-Kffr. Renate Gillessen<br />

Steuerberaterin, Jülich<br />

25-jährige<br />

Verbandszugehörigkeit<br />

19.12.1996<br />

Wolfgang Kossek<br />

Steuerberater, Aachen<br />

06.01.1997<br />

Dr. Arnd Bretschneider<br />

Steuerberater,<br />

Gummersbach<br />

06.01.1997<br />

Dipl.-Kffr. Gabriele Heck<br />

Steuerberaterin,<br />

Bergisch Gladbach<br />

15.01.1997<br />

Reinhard Schier<br />

Steuerberater, Nideggen<br />

16.01.1997<br />

Thomas Hoffmann<br />

Steuerberater, Leverkusen<br />

16.01.1997<br />

Matthias Klinkhammer<br />

Steuerberater, Kall-Sötenich<br />

16.01.1997<br />

Bernd Pütz-Kurth<br />

Steuerberater, Niederkassel<br />

22.01.1997<br />

Dipl.-Kfm. Peter Huppertz<br />

Steuerberater, Aachen<br />

04.02.1997<br />

Gabriele Frechen<br />

Steuerberaterin, Hürth<br />

05.02.1997<br />

Claudia Windeln<br />

Steuerberaterin,<br />

Heinsberg<br />

66


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Personalia<br />

// Neue Mitglieder (16.11.2021 – 15.02.<strong>2022</strong>)<br />

Bezirk Aachen<br />

Bezirk Köln<br />

Bezirk Rhein.-Berg.-Kreis<br />

StBin LL.M. Hilal Cetin<br />

Alsdorf<br />

StB M.A. Hakan Bicer<br />

Köln<br />

StB Dipl.-Kfm. Peter Biegler<br />

Bergisch Gladbach<br />

StB Dipl.-Fw. (FH) Thomas<br />

Mehl<br />

Aachen<br />

Bezirk Rhein-Erft-Kreis<br />

StBin Dipl.-Kffr. (FH)<br />

Britta Felder<br />

Bedburg<br />

Bezirk Bonn<br />

StB M. Sc. Christoph Arnhold<br />

Alfter<br />

StB LL.M. Valerie Bieschewski<br />

Köln<br />

StBin Dipl.-Bw. (FH)<br />

Anka Burda<br />

Köln<br />

StBin Dipl.-Kffr. Ulrike Dinter<br />

Köln<br />

StB RA FAStR Dr. Panagiotis<br />

Dodos<br />

Köln<br />

StBin Meike Martina Brewig<br />

Overath<br />

StB Dipl.-Kfm. Christian Lappé<br />

Bergisch Gladbach<br />

StBin Andrea Schilling<br />

Burscheid<br />

StB WP Dipl.-Kfm.<br />

Dr. Hans-Gerhard Schramm<br />

Leverkusen<br />

Bezirk Selfkant<br />

StB Dipl.-Fw. (FH)<br />

Christian Frank<br />

Alfter<br />

StB Dipl.-Kfm. (FH)<br />

Martin Kurscheid<br />

Bonn<br />

StBG Ratio Berater Donn<br />

Neuhaus Vreden<br />

Bonn<br />

StB Dipl.-Kfm. Andree Füllbier<br />

Köln<br />

StB M.Sc. Jelte Häfner<br />

Köln<br />

StBin WPin Lic. oec. Katja Kröll<br />

Köln<br />

StB Dr. Christian Laschewski<br />

Lahnstein<br />

StBin Sarah Evertz<br />

Heinsberg<br />

StB Dipl.-Kfm. Ingolf Jungen<br />

Hückelhoven<br />

StB Renald Robioneck<br />

Übach-Palenberg<br />

StB B.A. Pascal Wilms<br />

Erkelenz<br />

StBin B.A. Katrin Schüller<br />

Grafschaft<br />

StBin Dipl.-Öko. Ursula Weisser<br />

Bornheim<br />

Bezirk Euskirchen-<br />

Schleiden<br />

StB Magnus Petter<br />

Köln<br />

StB WP Dipl.-Kfm. (FH)<br />

Jochen Rapp<br />

Köln<br />

Bezirk Oberberg<br />

Bezirk Siegburg<br />

StB Alexander-Maximilian<br />

Bergholz<br />

Neunkirchen-Seelscheid<br />

StB B.A. Silvano Capraro<br />

Niederkassel<br />

StBin Dorothea Claßen<br />

Mechernich<br />

StB Nico Höller<br />

Lindlar<br />

StBin Monika Ruhrmann<br />

Lohmar<br />

StBin Kerstin Nießen<br />

Euskirchen<br />

StB Dipl.-Kfm. Erpho Kämpfer<br />

Olpe<br />

StB Dipl.-Fw. Michael Schmitz<br />

Kall-Sötenich<br />

StB Julian Köster<br />

Gummersbach<br />

67


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Informatives<br />

// Kleinanzeigen<br />

/ Sonstiges<br />

Bergneustadt Büroräume zu vermieten.<br />

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/ Ich bin ein Platzhalter<br />

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// Neues Akademie-Feature<br />

„Wir haben etwas Neues für Sie eingebaut: Ab<br />

sofort finden unsere Teilnehmer nach jedem<br />

Webinar und Hybrid-Seminar eine Aufzeichnung<br />

hierzu in ihrem, persönlichen Account im ePortal<br />

der Akademie. Die Aufzeichnung kann zu jeder<br />

Zeit und beliebig oft angeschaut werden!<br />

Probieren Sie es doch einfach aus – alle von<br />

Ihnen gebuchten Webinare und Hybrid-Seminare<br />

des Jahres <strong>2022</strong> sind bereits entsprechend<br />

verlinkt.<br />

Viel Spaß mit dem<br />

neuen Feature.“<br />

// Filmtipp: The Accountant – Berechne Deine Möglichkeiten<br />

Von Antonie Schweitzer<br />

The Accountant, die Hauptfigur des gleichnamigen<br />

Films, hat vorwiegend Mandanten aus der<br />

Unterwelt. Als Buchhalter unterstützt der geniale<br />

Mathematiker mit autistischer Inselbegabung sie<br />

bei ihren Schwarzgeld- und Geldwäschetransaktionen.<br />

Als die Steuerfahndung einigen der gefährlichen Organisationen<br />

und damit auch ihm auf die Schliche kommt,<br />

entscheidet er sich, zur Abwechslung einen seriösen<br />

Kunden anzunehmen: Die Buchhalterin eines Robotik-<br />

Herstellers hat Unregelmäßigkeiten in Millionenhöhe festgestellt,<br />

die Christian Wolff aufklären soll.<br />

Doch die Wahrheitsfindung fordert ihren Tribut: Kaum hat er<br />

mit dieser umfangreichen Aufgabe begonnen, treten in seiner<br />

näheren Umgebung einige mysteriöse Todesfälle auf. Zu allem<br />

Überfluss verfolgt eine FBI-Agentin seine Spur, und seine Vergangenheit<br />

holt ihn ein: In Rückblenden wird die Entwicklung<br />

des Ausnahmetalents erzählt, das als Kind zur Kampfmaschine<br />

erzogen wurde – zusammen mit seinem Bruder.<br />

Ben Affleck brilliert in diesem absolut sehenswerten und sehr<br />

spannenden Film aus dem Jahr 2016 in einer Glanzrolle. Als Charakterdarsteller<br />

offenbart er die Stärken, aber auch die Verletzlichkeit<br />

dieses ungewöhnlichen Menschen.<br />

•<br />

68


SEMINAR- UND VERANSTALTUNGSÜBERSICHT 04 | 22 – 05 | 22<br />

GANZTAGSSEMINARE<br />

jeweils von 09.30 Uhr bis 16.45 Uhr online oder im Schulungszentrum der Akademie in Köln Porz-Gremberghoven<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

04.04.<strong>2022</strong> Lohn- und Gehaltsabrechnung - Grundkurs (09.30 Uhr bis 16.30 Uhr) BiBu Franke<br />

05.04.<strong>2022</strong> Lohn- und Gehaltsabrechnung - Grundkurs (09.30 Uhr bis 16.30 Uhr) BiBu Franke<br />

28.04.<strong>2022</strong> Grundstücksübertragungen steueroptimal gestalten* StB RA FAStR Dipl.-Fw. Schley<br />

05.05.<strong>2022</strong> Vermögensübertragungen unter Angehörigen* StB Dipl.-Fw. Dickmann<br />

09.05.<strong>2022</strong> Lohn- und Gehaltsabrechnung - Aufbaukurs (09.30 Uhr bis 16.30 Uhr) BiBu Franke<br />

10.05.<strong>2022</strong> Lohn- und Gehaltsabrechnung - Aufbaukurs (09.30 Uhr bis 16.30 Uhr) BiBu Franke<br />

17.05.<strong>2022</strong> Liquidation einer GmbH – Grundsätzliches und Aktuelles StB Dipl.-Fw. Posdziech<br />

24.05.<strong>2022</strong> Besteuerung der Personengesellschaften – Von der Wiege bis zur Bahre* RA FAStR Dr. Stenert<br />

* Das Seminar ist zum Nachweis der Pflichtfortbildung für Fachberater Unternehmensnachfolge (DStV e.V.) geeignet.<br />

HALBTAGSSEMINARE<br />

jeweils von 15.30 Uhr bis 19.00 Uhr im Schulungszentrum der Akademie in Köln Porz-Gremberghoven<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

06.04.<strong>2022</strong> HYBRID: Professioneller Umgang mit Bauleistungen Dipl.-Fw. Vogt, LRD<br />

25.04.<strong>2022</strong> HYBRID: Was die Buchführungsmitarbeiter von der USt wissen müssen Dipl.-Fw. Kleine-Rosenstein<br />

18.05.<strong>2022</strong> HYBRID: Nettolohnoptimierung – Neues zu den geldwerten Vorteilen<br />

im Steuerrecht<br />

Dipl.-Fw. Hillmoth<br />

23.05.<strong>2022</strong> HYBRID: Aktuelles zur Künstlersozialversicherung und zur Künstlersozialabgabe KK-Bw. Dondrup<br />

31.05.<strong>2022</strong> HYBRID: Grundsteuerreform – Neue Bewertung für Zwecke der Grundsteuer Dipl.-Fw. Krause<br />

LIVE-WEBINARE<br />

Datum Thema Dozent/en<br />

05.04.<strong>2022</strong> Körperschaftsteuererklärung 2021 (14.30 Uhr - 18.00 Uhr) RD Dipl.-Fw. Stimpel<br />

27.04.<strong>2022</strong> Update Transparenzregister (10.00 Uhr - 11.30 Uhr) RA FAStR Dr. Talaska<br />

02.05.<strong>2022</strong> Aktuelle Praxisfragen zur Grundsteuerreform Dipl.-Fw. Krause<br />

03.05.<strong>2022</strong> Steuer-Quickies: Übertragung von Immobilien im Privat- und<br />

Betriebsvermögen - Aktuelle Gestaltungsansätze (09.30 Uhr - 10.15 Uhr)<br />

04.05.<strong>2022</strong> Steuer-Quickies: Immobilien- Spekulationsgeschäfte -<br />

Aktuelle Entwicklungen (11.00 Uhr - 11.45 Uhr)<br />

Dipl.-Fw. StB RA FAStR Schley<br />

Dipl.-Fw. StB RA FAStR Schley<br />

Von-der-Wettern-Straße 17 · 51149 Köln<br />

Telefon: 02203 993216 · Telefax: 02203 993222<br />

info@akademie-stuw.de<br />

www.akademie-stuw.de<br />

69


<strong>VerbandsNachrichten</strong> 1 I <strong>2022</strong> // Impressum<br />

// Impressum<br />

/ Anlagen und Beilagen<br />

Die Literaturhinweise sind diesen <strong>VerbandsNachrichten</strong> als Anlage beigefügt. Wir empfehlen ihre Beachtung. Wir weisen darauf hin,<br />

dass sämtliche Werke, die in den Literaturhinweisen beschrieben werden, in unserer Verbandsbibliothek zur Verfügung stehen und<br />

von den Mitgliedern unseres Verbandes eingesehen und ggf. auch ausgeliehen werden können.<br />

Bitte wenden Sie sich an die Geschäftsstelle, Tel. 02203-993090.<br />

Anlagen:<br />

• Anforderungsrevers<br />

• Literaturhinweise<br />

• Flyer Rügener Steuerfachtage<br />

• Anforderungsrevers BeraterDepesche<br />

• Fragebogen Gehalts- und Praxiskostenumfrage<br />

• Einleger Empfehlen lohnt sich – Mitglieder werben Mitglieder<br />

Beilagen:<br />

• DKV<br />

• C.H. Beck<br />

Wir bitten um Beachtung.<br />

/ Impressum<br />

<strong>VerbandsNachrichten</strong> des Steuerberater-Verbandes e.V. Köln - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe -<br />

Steuerberater-Verband e.V. Köln - Verband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe -<br />

Von-der-Wettern-Str. 17, 51149 Köln · Telefon: 02203-993090 · Telefax: 02203-993099<br />

E-Mail: geschaeftsstelle@stbverband-koeln.de · www.stbverband-koeln.de<br />

Chefredakteur:<br />

Redaktion:<br />

Redaktionsschluss:<br />

Anzeigen:<br />

Bildnachweis:<br />

Dr. Wilfried Bachem<br />

Manfred Hofstede, Dr. Dominik Scheuerer<br />

15.02.<strong>2022</strong><br />

Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste vom 01. März 2019 gültig. Sie kann beim Herausgeber angefordert und auf<br />

der Homepage des Verbandes eingesehen werden.<br />

S. 4 (rechts), 7 (rechts oben), 34 (Bild 1, 2 v.l.), 36 © Dominik Ketz / S. 7 (links unten), 38, 44 © DStV /<br />

S. 16 (rechts oben) © 1945 AP / S. 39, 40, 41 © Thomas Ecke, DStV / S. 42 © PicturePeople /<br />

S. 58, 59 © Markris-Kourkolos Petros / S. 61 © European Parliament / © istockphoto.de / © stock.adobe.com<br />

Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Weibliche/männliche Schreibweise: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der Regel grundsätzlich die männliche Schreibweise<br />

verwendet. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies auch die weibliche Schreibweise impliziert.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge anderer Autoren brauchen nicht mit der Auffassung des Verbandes übereinzustimmen.<br />

70


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> Verbandsvorteile für Steuerberater<br />

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