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Niederösterreich mal anders
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niederösterreich / INTERVIEW<br />
Vereint im Bemühen um den Tourismus und die Gastronomie in Niederösterreich:<br />
Landesrat Jochen Danninger und WKÖ-Spartenobmamnn Mario Pulker.<br />
><br />
Haben Sie selbst Produkte oder Gerichte aus Niederösterreich,<br />
die Sie ganz besonders schätzen?<br />
JOCHEN DANNINGER Das ist mitunter das Schönste an meinem<br />
Job als Tourismuslandesrat, dass man viel im Land herumkommt,<br />
viele Menschen trifft und vor allem auch viele Gastgeber. Daher<br />
kann ich mit Fug und Recht behaupten: Niederösterreichs Wirtinnen<br />
und Wirte verstehen ihr Handwerk. Ich liebe die niederösterreichische<br />
Hausmannskost, die auf regionale und hochwertige Zutaten<br />
Wert legt – und dazu natürlich ein gutes Glas Wein.<br />
MARIO PULKER Grundsätzlich würde ich mich als Genussmensch<br />
bezeichnen. Auch weil ich gelernter Koch bin, weiß ich liebevoll<br />
zubereitetes Essen sehr zu schätzen. Einzelne Favoriten habe ich<br />
aber nicht. Was immer passen muss, ist die Weinbegleitung!<br />
Wie würden Sie »die Niederösterreicherin / den Niederösterreicher«<br />
beschreiben? Was zeichnet die Menschen ganz besonders aus?!<br />
MARIO PULKER Mein Eindruck von unseren Landsleuten ist, dass<br />
sie geprägt sind vom Wechselspiel zwischen Arbeit und Anspannung<br />
einerseits sowie Genuss und Entspannung andererseits. Wenn’s<br />
drauf ankommt, wird in die Hände gespuckt; ein gutes Gläschen<br />
nach getaner Arbeit darf aber auch nicht fehlen. Für die Gäste ist<br />
von Vorteil, dass die Betriebe sehr familiär geprägt sind. Man findet<br />
schnell Anschluss und wird sicher herzlicher aufgenommen als in<br />
touristischen Ballungszentren.<br />
JOCHEN DANNINGER In Niederösterreich leben herzliche und fleißige<br />
Menschen, die hart arbeiten, aber auch feiern und genießen können.<br />
Gerade im Tourismus merkt man dies am Fleiß der Gastgeberinnen<br />
und Gastgeber und an der Herzlichkeit, die dem Gast zuteil wird.<br />
Abschließend zu einem ernsten Thema: Wie sind die Tourismusbetriebe<br />
und die Gastronomen bislang durch die Covid-Krise gekommen?<br />
Und wie schätzen Sie die weitere Entwicklung ein?<br />
JOCHEN DANNINGER Wir sehen, dass jene Tourismusbetriebe, die<br />
auf Regionalität und Qualität setzen, besser durch die Krise gekommen<br />
sind. Wir haben daher diese Betriebe auch dabei unterstützt,<br />
um in die Qualität ihres Angebotes zu investieren und beispielsweise<br />
ihre Gastgärten oder Zimmer zu renovieren. Das Wirtshaus<br />
gehört zu Niederösterreich wie die Marille zur Wachau. Daher werden<br />
wir unsere Gastgeber in Niederösterreich auch weiterhin nach<br />
Kräften unterstützen. Denn sie tragen viel zur Identität unseres Landes<br />
bei. Die Wirte sind auch unsere Botschafter in der Welt, sie stehen<br />
für das gute Essen und die exzellenten Weine, für die unser<br />
Land so geschätzt wird.<br />
MARIO PULKER Die Betroffenheit der Betriebe sowie die Auswirkungen<br />
stellen sich durchaus unterschiedlich dar. Manche Segmente<br />
– alles, was mit Nachtgastronomie, mit Städtetourismus oder<br />
Events zu tun hat – wurden massiv und leider auch sehr nachhaltig<br />
getroffen. Selbst jetzt ist unklar, wie sich die Lage weiter entwickeln<br />
wird. Auch jene, die von ausländischen Gästen abhängig sind, leiden<br />
extrem stark. Zum Teil ist es auch schwierig, hier alternative<br />
Betriebskonzepte umzusetzen. Andere Bereiche der Branche, etwa<br />
der Gesundheits- oder Geschäftstourismus, hatten zwar auch mit<br />
Schwierigkeiten und Einbußen zu kämpfen. Hier war aber der<br />
Rückgang weniger stark und die Erholung viel rascher zu spüren.<br />
Die weitere Entwicklung hängt, wie immer in der Pandemie, von<br />
der virologischen Lage ab. Wir setzen jedenfalls alles daran, extreme<br />
Maßnahmen nicht mehr notwendig werden zu lassen.<br />
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Foto: NLK Pfeiffer<br />
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