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naturgucker Nr. 59

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge. https://www.naturgucker-magazin.de/

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG
Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

https://www.naturgucker-magazin.de/

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NATURGUCKER <strong>59</strong><br />

Ausgabe <strong>59</strong> März / April 2022 Deutschland 4,50 € | Österreich 4,90 € | Schweiz 5,00 CHF | Italien 5,70 €<br />

Das Magazin zur Vogel- und Naturbeobachtung<br />

Die Rückkehr der Bartgeier<br />

in den deutschen Alpen


Liebe Leserinnen<br />

und liebe Leser !<br />

FÜR DIE,<br />

DIE FRÜH<br />

ANKOMMEN<br />

UND SPÄT NACH<br />

HAUSE GEHEN.<br />

Nun führt sie vom 18. bis 27. März ihren<br />

nunmehr zehnten Online-Kongress<br />

durch. Er heißt »Kann man Tiere pflanzen?<br />

2.0«. Dabei sind neben anderen Experten<br />

auch Mitglieder des <strong>naturgucker</strong>-Magazin-Fachbeirates:<br />

Peter Berthold berichtet,<br />

wie wir Vögel auf Balkons einladen können,<br />

und Hans Heiner Bergmann bringt uns<br />

über Audiogramme die Vogelstimmen der<br />

sechs häufigsten Balkonvögel näher. Schon<br />

durch etwas Engagement und Arbeit kann<br />

es vielen Arten ohne riesigen Aufwand<br />

besser gehen als zuvor: Wer Näheres wissen<br />

möchte, dem sei Schattlings Website<br />

und ihr Buch empfohlen.* Und wer weder<br />

Balkon noch Garten hat, findet sicher bei<br />

naturinteressierten Nachbarn, Freund oder<br />

Verwandten einen Balkon. In diesem Sinne<br />

wünsche ich Ihnen ein schönen Frühling.<br />

Sehnen sie sich auch nach dem Frühling?<br />

Nach diesem Dunkelwinter<br />

haben wir uns summende Bienen,<br />

Blüten in Hülle und Fülle und singende<br />

Vögel verdient! Die »Stunde der Wintervögel«,<br />

die der NABU im Januar wieder initiiert<br />

hatte, hat übrigens wieder mal Licht<br />

und Schatten gezeigt: 157.000 Menschen<br />

habe ihre Vogelsichtungen dem NABU gemeldet.<br />

An knapp 110.000 Beobachtungspunkten,<br />

wie Gärten, Parks und Balkonen,<br />

wurden über 3,9 Millionen Vögel gesichtet.<br />

Die Naturfreunde haben etwa 36 Vögel<br />

und neun verschiedene Arten pro Garten<br />

gemeldet. Die Rangliste führt wie in vielen<br />

Jahren der Haussperling an.<br />

Auf dem zweiten Platz folgt die Kohlmeise.<br />

Nach ihr stehen Blaumeise, Amsel<br />

und Feldsperling auf den Meldelisten.<br />

Grünfink und Stieglitze werden hingegen<br />

immer seltener. Dagegen kann jeder<br />

etwas tun, ganz einfach. Unsere Autorin<br />

Birgit Schattling hat auch hier im Magazin<br />

schon über ihren Biobalkon mitten in<br />

Berlin berichtet, auf dem sie neben vielen<br />

Vogelarten auch Eichhörnchen und sogar<br />

Enten eine Heimat bietet – durch artgerechte<br />

Fütterung und bestimmte Pflanzenarten.<br />

Insgesamt waren auf ihren beiden<br />

Balkonen schon 23 Vogelarten zu Besuch.<br />

Robert Lücke<br />

Herausgeber<br />

Online: www.bio-balkon.de/kannman-tiere-pflanzen-2<br />

Lesetipp: Mein Biotop auf dem<br />

Balkon: Naturerlebnis und Ernteglück<br />

mitten in der Stadt, Birgit<br />

Schattling, Gräfe und Unzer,<br />

148 Seiten, 18 Euro.<br />

TSN-99<br />

99mm Linse aus purem Fluoritkristall<br />

DIE NEUE REFERENZ<br />

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PROSPEKT<br />

Kowa Optimed Deutschland GmbH<br />

Fichtenstrasse 123 | 40233 Düsseldorf<br />

T: 0211-542184-00 | E-mail: scope@kowaoptimed.com | www.kowaoptic.com


INHALT<br />

INHALT<br />

35 21<br />

06 NATUR-SPAZIERGANG<br />

06 Das Leben ist erwacht<br />

08 NATUR-SAISON<br />

08 Von bunten Enten, Stachelschweinen<br />

und Pseudo-Blumenwiesen<br />

12 NATURSCHUTZ<br />

12 Dümmerniederung – Rückkehr eines Paradieses<br />

17 Einbeere – Übersehene Schönheit<br />

13<br />

18 NATUR-WISSEN<br />

18 Von roten Unken, blauen Fröschen<br />

und fesselnden Kröten<br />

24 Der diebische Spatz<br />

26 Bartgeier – Die Rückkehr der Knochenbrecher<br />

32 Der Schleimpilz – Ein wundersames Lebewesen<br />

23 NATURGUCKER-RÄTSEL<br />

04<br />

09<br />

31 LESERSEITEN<br />

31 Ihre Briefe & Mails<br />

36 NATUR-REISE<br />

36 Polylimnio im Griechenland –<br />

Verstecktes Kleinod<br />

42 NATUR-BESTIMMUNG<br />

42 Turmfalke oder Rötelfalke?<br />

46 REZENSIONEN<br />

46 Lesestoff für Naturfreunde<br />

43<br />

17<br />

47 NATURGUCKER.DE<br />

47 Wissen über Wirbel- und Säugetiere erweitern<br />

48 NATUR-KIND<br />

48 Blumen – Endlich ist der Frühling da<br />

50 KLEINANZEIGEN & VORSCHAU<br />

Titelbild: Bartgeier / Markus Varesvuo, Agami


20<br />

IMPRESSUM<br />

VERLAG<br />

Bachstelzen Verlag GbR<br />

Frankenplatz 23<br />

42107 Wuppertal<br />

www.<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

16<br />

49<br />

47<br />

HERAUSGEBER<br />

Robert Lücke ( V.i.S.d.P.)<br />

robert.luecke@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

REDAKTION<br />

Julia Klinkusch, Nicole Lücke,<br />

Robert Lücke, Dieter Schneider, Sebastian Teichmann<br />

redaktion@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Glenn Bartley, Frank Beisheim, Hans-Heiner Bergmann,<br />

Rolf-Theodor Borlinghaus, Jörg Chmill, Oscar Diez, Saverio<br />

Gatto, Farina Graßmann, Rolf Jantz, Wolfgang Katz, Lutz<br />

Klapp, Martin Kraft, Thomas Krumenacker, Christine<br />

Lambertz, Peter Lambertz, Markus Leitner, Rita Lüder,<br />

Hartmut Mai, Ralph Martin, Bence Mate, Daniele Occhiato,<br />

Regine Schadach, Christiopher Schmidt, Gaby Schulemann-<br />

Maier, Hans Schwarting, Randolf Seitz, Dubi Shapiro,<br />

Richard Straub, Menno van Duijn, Markus Varesvuo, Tanja<br />

Weise, Hansruedi Weyrich, Winfried Wisniewski,<br />

Thea Wittmann<br />

GRAFIKDESIGN<br />

Christiane Püschel | pueschels.com<br />

ABOSERVICE<br />

T + 49 (0) 202 30 63 66<br />

abo@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de<br />

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Bachstelzen Verlag GbR<br />

Frankenplatz 23<br />

42107 Wuppertal<br />

T + 49 (0) 202 30 63 66<br />

anzeigen@bachstelzen-verlag.de<br />

PARTNER<br />

www.<strong>naturgucker</strong>.de<br />

www.birdnet.de<br />

www.birdingtours.de<br />

www.dumanaturreisen.de<br />

Es gelten die Anzeigenkonditionen 2022. Alle Rechte<br />

vorbehalten. Das Magazin und alle enthaltenen Beiträge sind<br />

urheberrechtlich geschützt. Mit Ausnahme der gesetzlich<br />

zugelassenen Fälle ist eine Verwertung, auch auszugsweise,<br />

ohne Einwilligung des Hausgebers nicht gestattet. Für unverlangt<br />

eingesandtes Text und Bildmaterial wird keine Haftung<br />

übernommen.<br />

FACHBEIRAT<br />

FeldOrnithologie | Prof. Dr. Martin Kraft<br />

Vogelzug | Prof. Dr. Peter Berthold<br />

Physiologie der Vögel | Prof. Dr. Roland Prinzinger<br />

FeldEntomologie | Horst Schlüter<br />

Libellen | Hartwig Stobbe<br />

Allgemeine Botanik, Falter | Dieter Schneider<br />

Orchideen | Dr. Manfred Hennecke<br />

Naturschutzverbände | Maik Sommerhage<br />

Botanik, Pflanzenkunde, Pilze | Dr. Rita Lüder<br />

Fotografie | Bruno Dittrich<br />

ISSN 21955646<br />

Chantal Remmert, Grit Hartung<br />

Slowflowers<br />

Wilde Gärten und ungezähmte Bouquets<br />

224 S., geb., ISBN 978-3-258-08293-6<br />

Das Buch zur Slowflower-Bewegung.<br />

Schnittblumen: regional, saisonal,<br />

nachhaltig.<br />

Norbert Griebl<br />

Gärtnern im Klimawandel<br />

100 robuste Pflanzen für den langlebigen Garten<br />

224 S., Klappenbr., ISBN 978-3-258-08276-9<br />

So können wir unsere Gärten an den<br />

Klimawandel anpassen, sie grüner<br />

und artenreicher machen.<br />

www.hauptverlag.com


NATUR-SPAZIERGANG<br />

Das Leben ist erwacht<br />

An einem schönen Frühjahrstag war Christopher Schmidt im Moor unterwegs.<br />

Von Christopher Schmidt (Bilder und Text).<br />

06<br />

Die noch recht kurzen Tage sind<br />

bereits sonnig und warm. Ich sitze<br />

in windgeschützten Bereichen,<br />

Licht und hohe Temperaturen durchfluten<br />

mich, und wie in der Natur um mich<br />

herum spüre auch ich die Energie, auf die<br />

ich im Winter verzichten musste. Die Lebendigkeit<br />

und die Farben kehren endlich<br />

zurück – nicht nur hier in den Weiten der<br />

norddeutschen Tiefebene.<br />

KÄLTE AM MORGEN<br />

Im Gegensatz zu diesen warmen Nachmittagen<br />

stehen allerdings noch die<br />

frühen Morgenstunden. Ohne Handschuhe,<br />

ohne Mütze, ohne Daunenjacke<br />

ab 6 Uhr auf dem Fahrrad unterwegs zu<br />

sein, rächt sich sofort, und unweigerlich<br />

nimmt man wegen der niedrigen Temperaturen<br />

eine Körperform an, die der<br />

der winterlichen Rotkehlchen ähnelt:<br />

Kugelig, zusammengekauert und mit<br />

einer rötlichen Gesichtsfarbe. Aber es<br />

lohnt sich, um diese Zeit hier in den ursprünglichen<br />

Bereichen der Diepholzer<br />

Moorniederung unterwegs zu sein. Feldlerchen<br />

singen, ebenso Wiesenpieper und<br />

Goldammern. Die wunderbaren Balzstrophen<br />

der Großen Brachvögel untermalen<br />

diese Geräuschkulisse in einer Landschaft,<br />

die noch nebelig verhangen und nur schemenhaft<br />

erkennbar ist. Die melancholischen<br />

Rufe der Brachvögel zusammen<br />

mit den aufdringlicheren Balzstrophen<br />

der Uferschnepfen lassen auch ohne genaue<br />

Geländekenntnis vermuten, dass hier<br />

weite, extensiv genutzte Wiesen mit vielen<br />

Blänken (kleinen Tümpeln) und Gräben<br />

liegen. Einzelne Bekassinen »meckern«<br />

am Himmel – was für ein unglaubliches<br />

Artenrepertoire, das zeigt, dass jahrzehntelanger<br />

Naturschutz hier erfolgreich ist!<br />

Erst nach und nach nehmen die Konturen<br />

der Landschaft konkretere Formen<br />

an. Einzelne Zaunreihen werden sichtbar,<br />

Schilfstreifen, aus denen verhalten Rohrammern<br />

rufen. Langgestreckte und aufgestaute<br />

Gräben geben der Landschaft Tiefe,<br />

und die Grüntöne auf den Wiesen beginnen<br />

langsam zu dominieren. Je mehr verschiedene<br />

Grüntöne sichtbar sind, desto<br />

artenreicher die Wiesen. Und auch in die<br />

Hände des Beobachters kehrt das Leben<br />

zurück.<br />

KIEBITZ STEHT MODELL<br />

Meinen Beobachtungspunkt wähle ich so<br />

aus, dass mich die Sonnenstrahlen von<br />

vorne wärmen. Direkt am Ufer einer der<br />

Gräben baue ich das Spektiv auf, hole meinen<br />

Skizzenblock heraus und beobachte<br />

das Leben auf den Wiesen. Unweit von<br />

mir stehen zwei Kiebitze am Rande einer<br />

Blänke. Normalerweise sind sie in dieser<br />

Jahreszeit unentwegt damit beschäftigt,<br />

durch lautstarke und artistische Balzflüge<br />

ihre Reviere zu markieren, um Eindringlinge<br />

zu vertreiben. Nicht so diese beiden<br />

Vögel. Sie sind ganz ruhig und erlauben<br />

mir, neben ihrer besonderen »Frisur« insbesondere<br />

das Schillern des Gefieders zu<br />

studieren, das in dieser Jahreszeit beson-


NATUR-SPAZIERGANG<br />

ders intensiv ist. Die ockerfarbenen Spitzen,<br />

die die frisch vermauserten Federn<br />

des Herbstes aufwiesen, sind fast vollständig<br />

abgenutzt. Und so bewundere ich den<br />

pink bis purpurfarbenen Flügelbug, der<br />

fließend in das dunkel schillernde Indigoblau<br />

der kleinen Flügeldecken übergeht,<br />

um sich dann im Bereich der großen Flügeldecken<br />

und des Rückens in eine Palette<br />

aus den verschiedensten Grüntönen zu<br />

verwandeln. Nichts in der Natur ist ohne<br />

Grund, und ich frage mich, welche Bedeutung<br />

diese Farbgebung hat und wie zwei<br />

Vögel, die einen ähnlichen Lebensraum besiedeln<br />

wie Großer Brachvogel und Kiebitz,<br />

so dermaßen unterschiedlich gefärbt<br />

sein können.<br />

BLAUE FRÖSCHE<br />

Direkt neben mir, dort, wo alte Schilfhalme<br />

ein Mikadolabyrinth über und unter<br />

Wasser bilden, blubbern unaufdringlich<br />

einige Moorfrösche. Für zwei Wochen<br />

etwa färben sich die Männchen taubenbis<br />

himmelblau, mal mehr, mal weniger<br />

gefleckt. Mit ihrer Agilität, ihrer Vorsicht,<br />

ihrem Fokus auf das, was in dieser Jahreszeit<br />

wirklich wichtig ist, zeigen diese wunderschönen<br />

Tiere, dass ein neuer und der<br />

entscheidende Lebenszyklus begonnen<br />

hat, bei dem die kalten Morgenstunden<br />

und Nächte für die wirklichen Überlebenskünstler<br />

ohne große Bedeutung sind.<br />

Alle Rechte an Text und Bildern<br />

bei Christopher Schmidt.<br />

07


NATUR-SAISON<br />

Von bunten Enten,<br />

STACHELSCHWEINEN UND<br />

PSEUDO-BLUMENWIESEN<br />

Was brachte der Hochwinter? Und was<br />

können wir tun, um Insekten zu helfen?<br />

Von Dieter Schneider<br />

08<br />

In den meisten Wochen des Hochwinters<br />

herrschte überwiegend ruhiges<br />

und nur mäßig kaltes Hochdruckwetter,<br />

das in vielen Regionen Deutschlands<br />

infolge zähen Hochnebels kaum einmal<br />

die Sonne durchblicken ließ. Eine der wenigen<br />

Ausnahmen davon bildete der erste<br />

Weihnachtstag, an dem bei strahlendem<br />

Sonnenschein und kalter Ostströmung<br />

noch einmal eine für das späte Datum<br />

recht große Zahl von Kranichen in Richtung<br />

Südwesten zog. Wer sich vom folgenden<br />

tristen November-Grau des Januars<br />

nicht abhalten ließ, hinaus in die Natur zu<br />

gehen, der konnte an verschiedenen Orten<br />

wieder einige Besonderheiten beobachten.<br />

So wurde etwa am Ismaninger Speichersee<br />

in Bayern eine Kanada-Bergente entdeckt.<br />

Die Art ist ein Brutvogel Nordamerikas<br />

und<br />

wurde in Europa in den letzten Jahren<br />

so gut wie gar nicht nachgewiesen. Doch<br />

in diesem Winter gab es einen regelrechten<br />

Einflug nach Europa und insbesondere<br />

aus Großbritannien, aber auch aus<br />

Frankreich und den Niederlanden wurden<br />

Einzeltiere oder kleinere Trupps dieser<br />

Art gemeldet.<br />

OSTSEE STATT ISLAND<br />

Eine andere in Mitteleuropa nur selten<br />

zu sehende Ente konnte vor der Küste<br />

Mecklenburg-Vorpommerns beobachtet<br />

werden – eine hochnordische Pracht-Eiderente,<br />

die normalerweise an den<br />

Küsten Skandinaviens und Islands überwintert.<br />

Eine der für<br />

mich erstaunlichsten Beobachtungen<br />

des Winters<br />

betrifft jedoch keinen Vogel,<br />

sondern einen Fisch: Bis vor<br />

Kurzem war ich mir sehr sicher,<br />

dass es Seepferdchen in Europa nur<br />

in der Ria Formosa im Süden Portugals<br />

gäbe. Entsprechend ging ich beim Betrachten<br />

eines Bildes auf <strong>naturgucker</strong>.de<br />

zunächst davon aus, dass das dort gezeigte,<br />

tot angespülte Seepferdchen von dort oder<br />

gar aus tropischen Gewässern stammte.<br />

Ich staunte dann nicht schlecht, als ich<br />

las, dass das Foto am 6. Januar auf der ost-


friesischen Insel Juist aufgenommen worden<br />

war. Das machte mich neugierig und<br />

ich begann zu recherchieren. Ich erfuhr,<br />

dass bis in die 1930er-Jahre sogar zwei<br />

Arten von Seepferdchen an den Nordseeküsten<br />

recht allgemein verbreitet waren,<br />

wobei ihre Vorkommen sich auf die damals<br />

noch reichlich vorhandenen Seegraswiesen<br />

konzentrierten. In den 30er-Jahren<br />

wurden dann die gesamten Seegrasbestände<br />

vor den Wattenmeerküsten von einer<br />

Pilzkrankheit dahingerafft – und mit dem<br />

Seegras verschwanden die Seepferdchen.<br />

Über Jahrzehnte galten dann Seepferdchen<br />

zwischen den Niederlanden und<br />

Dänemark als ausgestorben, auch wenn<br />

sehr selten hier und da einmal ein Tier<br />

gesichtet wurde. Doch nachdem 1999<br />

c h e<br />

Sichtungen<br />

insbesondere<br />

in den vergangenen<br />

beiden Jahren derart,<br />

dass man heute<br />

davon ausgehen kann,<br />

dass das Kurzschnäuzige<br />

Seepferdchen (Hippocampus<br />

hippocampus)<br />

das Wattenmeer erfolgreich<br />

wiederbesiedelt hat. Wo die<br />

Tiere genau leben, ist allerdings<br />

ungeklärt. Denn die umfangreichen<br />

Seegraswiesen früherer Tage<br />

finden wir auch heute nicht wieder in<br />

der Nordsee. Man vermutet, dass die<br />

Tiere in kleinen Populationen in den Algenwäldern<br />

auf Hartsubstraten ihr Auskommen<br />

finden und dass die durch den<br />

Klimawandel steigenden Wassertemperaturen<br />

ihre Wiederansiedlung gefördert<br />

haben. In der Datenbank von <strong>naturgucker</strong>.de<br />

sind dank unseres Kooperationspartners<br />

»Beachexplorer« übrigens viele<br />

historische und die meisten bekannt gewordenen<br />

aktuellen Funde hinterlegt.<br />

GAST IM ODERBRUCH<br />

Ein anderes, für Mitteleuropa höchst ungewöhnliches<br />

Tier wurde im brandenburgischen<br />

Oderbruch beobachtet. Bei der<br />

Auswertung von Wildkameras, die zur<br />

Erforschung der dortigen Wolfsrudel installiert<br />

worden waren, konnte in den vergangenen<br />

Monaten seit 2020 wiederholt<br />

ein Gewöhnliches Stachelschwein (Hystrix<br />

cristata) nachgewiesen werden. Das<br />

Tier stammt aus dem Tierpark Angermünde,<br />

wo es sich bereits im Frühjahr 2020<br />

unter dem Zaun hindurch in die Freiheit<br />

gegraben hatte. Nun lebt es einsam – von<br />

den ansässigen Wölfen unbehelligt – in<br />

der Gegend zwischen dem Parsteiner See<br />

und Oderberg und hat dort bereits<br />

den strengen Winter<br />

des letzten Jahres<br />

schadlos<br />

über-<br />

NATUR-SAISON<br />

01 Saatblumenmischungen vereinen<br />

Blumensamen aus aller Welt und ergeben<br />

keine Wildblumenwiese. / Adobe Stock<br />

02 Kanada-Bergenten wurden in diesem<br />

Winter vermehrt in Europa entdeckt. /<br />

Glenn Bartley, Agami<br />

03 Eine Pracht-Eiderente wurde im Januar<br />

an der Küste Mecklenburg-Vorpommerns<br />

gesichtet. / Dubi Shapiro, Agami<br />

standen. Das mitteleuropäische Klima<br />

scheint der ursprünglich in Afrika beheimateten<br />

Art demnach nicht sonderlich abträglich<br />

zu sein.<br />

KAUM FEINDE<br />

Die Familie der Stachelschweine<br />

stellt nach<br />

den südamerikanischen<br />

Wasserschweinen<br />

und den Bibern<br />

die<br />

09<br />

der erste deutsche Wiederfund erfolgte,<br />

häuften<br />

sich sol-<br />

drittgrößten<br />

Nagetiere<br />

der Welt. Ihr Stachelkleid<br />

macht sie äußerst<br />

wehrhaft, sodass sie kaum Feinde<br />

fürchten müssen. Nur der Mensch kann<br />

ihnen ernsthaft gefährlich werden – und er<br />

wird es auch zuweilen, da das Fleisch der<br />

Stachelschweine als äußerst schmackhaft<br />

gilt. Und das ist auch der Grund, warum<br />

es in Südeuropa wilde Stachelschweine<br />

gibt: Die heute auf Sizilien und auf dem<br />

italienischen Festland vorkommenden<br />

Stachelschweinpopulationen stammen<br />

alle von Tieren ab, die die als Feinschmecker<br />

bekannten Römer zum Zwecke der<br />

Jagd dort ausgesetzt hatten. Unser einsames<br />

Stachelschwein vom Oderbruch<br />

wird dagegen in Brandenburg wohl keine<br />

neue europäische Population begründen


NATUR-SAISON<br />

können, da es in allerhöchstem Maße unwahrscheinlich<br />

ist, dass es dort jemals einen<br />

Geschlechtspartner findet. Es wird wohl bis<br />

zu seinem natürlichen Tode allein durch<br />

die nun bald wieder erblühenden Blumenwiesen<br />

des Oderbruchs streifen müssen.<br />

KEINE WILDBLUMEN<br />

Doch auch im Oderbruch werden blühende<br />

Wiesen wie überall in unserer<br />

Landschaft zunehmend rarer, in vielen<br />

Landstrichen gibt es abseits der Straßenränder<br />

bereits gar kein blumenreiches<br />

Grünland mehr – einer der Hauptgründe<br />

für den allgemeinen Insektenschwund.<br />

Viele Naturfreunde sinnen da auf Abhilfe<br />

im Kleinen und wollen auf dem eigenen<br />

Grund und Boden dem Schwund ein<br />

wenig gegensteuern. Die Saatgutindustrie<br />

hat diesen Trend erkannt und wenn<br />

man derzeit die für die bevorstehende<br />

Gartensaison allenthalben frisch aufgefüllten<br />

Ständer und Regale mit Samentütchen<br />

ansieht, dann stechen sie wieder<br />

ins Auge – die kunterbunten Tütchen mit<br />

verheißungsvollen Namen wie »Schmetterlingswiese«,<br />

»Insektentreff«, »Insektenwiese«,<br />

»Blumenwiese Insekten« oder<br />

»Wildblumenwiese«. Aber tut man den<br />

Insekten wirklich etwas Gutes, wenn<br />

man solche Mischungen kauft und aussät?<br />

Um es vorweg zu nehmen: Der Nutzen<br />

solcher Saaten für die einheimischen<br />

Insekten ist bescheiden bis gering! Und der<br />

Grund dafür ist, dass in diesen Mischungen<br />

zwar viele bunte Blumen enthalten<br />

sind, die meisten davon aber weder einheimisch<br />

noch wiesentauglich sind. Wer<br />

eine solche Mischung aussät, der sät keine<br />

Wiese, sondern ein ungeordnetes Blumenbeet<br />

(fast) ohne wilde Blumen. Man findet<br />

zur Blütezeit vor allem nicht-einheimische<br />

einjährige Zierblumen wie das Marokkanische<br />

Leinkraut in vielen Farbvarianten,<br />

den Wegerichblättrigen Natternkopf und<br />

das Strand-Silberkraut aus dem Mittelmeerraum,<br />

den Bienenfreund und das<br />

Schmuckkörbchen aus Amerika sowie<br />

viele weitere Exoten und dazu noch Gewürzkräuter<br />

wie Dill und Koriander und<br />

Boretsch. Es drängt sich der Eindruck auf,<br />

04 Seltener Fund: Das Kurzschnäuzige<br />

Seepferdchen von der Insel Juist. /<br />

Hartmut Mai<br />

‣ 05 Zoo-Flüchtling: Ein Stachelschwein<br />

lebt jetzt ohne Artgenossen im Oderbruch. /<br />

Randolf Seitz<br />

10


NATUR-SAISON<br />

dass hier eher die Reste aus der Samenproduktion<br />

vermarktet werden sollen, als<br />

dass jemand mit Sinn und Verstand eine<br />

Mischung zusammengestellt hätte, die die<br />

heimischen Insekten zu fördern im Stande<br />

wäre. Selbst die immer beigemischten<br />

einheimischen Ackerarten – Klatschmohn<br />

und Kornblume – sind meist nur als<br />

Zuchtformen enthalten, oft mit gefüllten<br />

und von der Farbe der Wildpflanzen<br />

abweichenden Farbvarianten. Solche<br />

Blumenmischungen können unspezialisierten<br />

und ohnehin häufigen Insekten<br />

zwar durchaus als Nektarquellen dienen,<br />

doch das können in Beeten und Rabatten<br />

angepflanzte Sommerblumen nicht<br />

minder gut oder sogar besser, sofern man<br />

für die Beete entsprechende Arten gezielt<br />

ausgewählt hat. Und eine natürliche<br />

Blumenwiese ist ja überdies nicht nur als<br />

Nektarquelle von Belang, vielmehr sind<br />

die einheimischen Pflanzenarten einer<br />

artenreichen Wiese zudem Nahrungsbasis<br />

für eine Vielzahl oft hochspezialisierter<br />

pflanzenfressender Insekten, die mit den<br />

Exoten aus den Saatblumenmischungen in<br />

aller Regel wenig anzufangen wissen. Die<br />

meisten der in den Mischungen enthaltenen<br />

Blumen haben überdies einen einjährigen<br />

Entwicklungszyklus und überleben<br />

eine Mahd nicht. Wirklich einheimische<br />

Wiesenblumen sind in den Samentütchen<br />

kaum enthalten, meist beschränkt sich<br />

das auf wenige Arten wie Margeriten,<br />

Wiesensalbei, Wilde Möhre oder Bocksbart,<br />

wobei deren Saatgut bei bundesweit<br />

angebotenen Standardmischungen natürlich<br />

nicht regionalen Ursprungs sein kann.<br />

Dringend gewarnt werden muss davor,<br />

solche Samenmischungen außerhalb von<br />

Gärten auszubringen, was in durchaus gut<br />

gemeinter Absicht leider immer wieder geschieht.<br />

Auch wenn sich die meisten der<br />

exotischen Arten in der freien Landschaft<br />

nicht für längere Zeit halten können, so<br />

besteht doch potenziell immer die Gefahr,<br />

invasive Neophyten freizusetzen – und eine<br />

Florenverfälschung ist es allemal!<br />

SAAT AUS DER REGION<br />

Wenn Sie eine echte und artenreiche Wildblumenwiese<br />

anlegen möchten, die einen<br />

dauerhaften und nachhaltigen Nutzen<br />

für Insekten mit sich bringt, dann sollten<br />

Sie auf derartige Samenmischungen aus<br />

dem Bau- oder Supermarkt kategorisch<br />

verzichten und stattdessen eine auf Ihre<br />

Region abgestimmte Samenmischung<br />

von den wenigen darauf spezialisierten<br />

Gartenbaubetrieben bestellen, welche<br />

VWW-zertifizierte Wildblumen aus gesicherter<br />

regionaler Herkunft anbieten. Man<br />

findet solche Anbieter im Internet.* Damit<br />

es im ersten Jahr bereits »nach etwas aussieht«,<br />

sind zwar auch bei diesen Mischungen<br />

oft Klatschmohn und Kornblumen<br />

beigemischt, aber sonst beinhalten sie ausschließlich<br />

gebietseigene Wiesenarten, von<br />

denen sich je nach Nährstoffangebot, Bodenbeschaffenheit<br />

und Feuchteverhältnissen<br />

an dem einem Ort eher die einen und<br />

an einem anderen Ort eher die anderen<br />

dauerhaft durchsetzen werden. Eine solche<br />

Wiese macht wenig Arbeit. Sie muss lediglich<br />

zweimal im Jahr insektenschonend mit<br />

Sense oder Balkenmähgerät geschnitten<br />

werden und das Schnittgut sollte unbedingt<br />

entfernt werden. Den ersten Mahdtermin<br />

sollte man auf die Zeit legen, wenn<br />

die Samen der ersten Blüte reif sind, die<br />

zweite Mahd sollte vor dem Winter erfolgen,<br />

wobei man kleine, jährlich wechselnde<br />

Bereiche als Überwinterungsort für Insekten<br />

über den Winter stehen lassen sollte.<br />

*www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologischleben/balkon-und-garten/trends-service/<br />

empfehlungen/00<strong>59</strong>2.html<br />

AUGEN AUF UND<br />

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ist es, dass dir diese Vögel begegnen?<br />

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NATURSCHUTZ<br />

01 Wenn die Sonne über<br />

dem Dümmer aufgeht,<br />

erwacht die Natur langsam<br />

zum Leben.<br />

RÜCKKEHR EINES<br />

PARADIESES<br />

12<br />

Naturschutz und Naturerlebnis:<br />

Die Wiedervernässung in der Dümmerniederung<br />

Text und Fotos von Winfried Wisniewski


NATURSCHUTZ<br />

Gegen Ende meiner Grundschulzeit<br />

habe ich ein faszinierendes Buch<br />

gelesen, »Der große Binnsensee«<br />

von Walter von Sanden-Guja. Gemeint<br />

war der Dümmer. Der Autor schilderte darin<br />

die Vorgänge in der Natur dieses Sees<br />

im Verlauf eines Jahres und illustriert seine<br />

Naturbeschreibungen durch zahlreiche<br />

für die damalige Zeit hervorragende Fotos.<br />

Die von Walter von Sanden-Guja beschriebenen<br />

seltenen Vögel des Dümmers<br />

wollte ich unbedingt sehen. Er wurde eines<br />

der Sehnsuchtsziele in meinem jungen<br />

Vogelbeobachter-Leben. Viele Menschen<br />

nennen das Gewässer »Dümmer-See«, eine<br />

überflüssige Verdoppelung. Dümmer<br />

leitet sich ab vom althochdeutschen »diummeri«<br />

(auch »diummari«), was so viel<br />

bedeutet wie feuchtes, stilles Gewässer.<br />

Besuch am Dümmer<br />

Im Jahr 1963 war es dann so weit: Als<br />

Jugendlicher habe ich den Dümmer zum<br />

ersten Mal besucht. Da war er bereits zehn<br />

Jahre eingedeicht und hatte dadurch einen<br />

Teil seiner Faszination verloren, war aber<br />

immer noch ein Ort mit vielen außergewöhnlichen<br />

Vogelarten. Vor 1953 hatten<br />

die jährlichen Winter- und Frühlingshochwasser<br />

weite Teile der Dümmerniederung<br />

überflutet und damit intensiver landwirtschaftlicher<br />

Nutzung entzogen. Die Eindeichung<br />

führte zu großen Problemen<br />

im See selbst. Durch das Ausbleiben der<br />

jährlichen Überschwemmungen bildeten<br />

sich immer größere Algenbestände in<br />

diesem im Schnitt nur eineinhalb Meter<br />

tiefen Gewässer, die massiven Sauerstoffmangel<br />

verursachten. Zusätzlich wurden<br />

infolge intensiver Landwirtschaft immer<br />

mehr Nährstoffe in den See eingetragen.<br />

Der See war stark eutrophiert (überdüngt).<br />

Er drohte zeitweilig gar umzukippen. Etliche<br />

Vogelarten verschwanden. Doch es<br />

blieben noch genug, die den Dümmer<br />

einmalig machten. So habe ich ihn mit<br />

Gleichgesinnten immer wieder aufgesucht,<br />

um hier zu allen Jahreszeiten Vögel<br />

zu beobachten. Parallel zur Eindeichung<br />

wurden die umliegenden Niedermoore<br />

entwässert und einer immer intensiveren<br />

landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt.<br />

Ende der 1960er- und Anfang der<br />

1970er-Jahre fing ich dann an, Tiere zu<br />

fotografieren. Im ehemaligen Ochsenmoor<br />

am Südrand des Sees gab es zu der<br />

Zeit viele Brutvögel in den Feuchtwiesen,<br />

13<br />

02 Viele Wiesen rund um<br />

den Dümmer werden im Sommer<br />

landwirtschaftlich genutzt.<br />

03 Zwei Uferschnepfen im<br />

Revierkampf am Rande des Sees.


NATURSCHUTZ<br />

die man gut von den zahlreichen Wegen<br />

aus dem Auto heraus ablichten konnte:<br />

Uferschnepfe, Bekassine, Wiesenpieper,<br />

Braunkehlchen und viele andere. Doch<br />

mit zunehmender Entwässerung des<br />

Gebietes über zahlreiche Gräben und<br />

durch vermehrten Mineraldüngereintrag<br />

verwandelten sich die ehemals mageren<br />

feuchten Wiesen in trockene, fette, dichte<br />

Wiesen, die früh im Jahr gemäht wurden,<br />

und deren frühe Mahd den Jungvögeln den<br />

Tod brachte. Oder sie wurden in Ackerflächen<br />

umgewandelt, die von den Wiesenvögeln<br />

aufgegeben wurden. 1973 habe ich<br />

im Ochsenmoor eine Bekassine gefunden,<br />

die dort wohl heimisch war und in ihrer<br />

Not ihr Nest am Übergang zwischen einem<br />

Acker und einer Fettwiese angelegt<br />

hat. Sollten die Jungen geschlüpft sein,<br />

werden sie mit Sicherheit nicht überlebt<br />

haben. Die Vogelwelt war total verarmt.<br />

Mitte der 70er-Jahre habe ich aufgehört,<br />

im Ochsenmoor zu fotografieren.<br />

Vogelkonzert<br />

Ich hatte den Dümmer als Fotoziel endgültig<br />

abgeschrieben. Fast 40 Jahre später sah<br />

ich im Internet Fotos von Vögeln aus dem<br />

Ochsenmoor und war total überrascht,<br />

dass dort wieder die alten Vogelarten leben<br />

sollten. Ich fuhr Ende März und Anfang<br />

April sofort hin und war überwältigt<br />

von der Zahl der Vögel und der jeweiligen<br />

Arten. Am ersten Morgen vor Sonnenaufgang<br />

empfing mich im Ochsenmoor ein<br />

Konzert aus Tausenden von Vogelkehlen.<br />

Auf den Blänken, den Flachwasseransammlungen,<br />

in den ehemals trockengelegten<br />

Äckern und Wiesen schwammen<br />

zahlreiche Graugänse, Stock-, Pfeif-,<br />

Krick-, Knäk-, Spieß-, Löffel- und Schnatterenten<br />

sowie Lach- und Sturmmöwen.<br />

Und manchmal scheuchte ein Seeadler, der<br />

mittlerweile wieder Brutvogel am Dümmer<br />

ist, oder eine Rohrweihe die komplette<br />

14


NATURSCHUTZ<br />

Vogelversammlung hoch – ein überwältigendes<br />

Bild. In den Wiesen ringsum balzten<br />

Uferschnepfen und Rotschenkel und steckten<br />

ihre Reviere ab, Wiesenpieper starteten<br />

von den überall vorhandenen Zaunpfählen<br />

aus zu ihrem Singflug, Bekassinen ließen<br />

in der Luft das für sie typische, durch das<br />

Vibrieren der äußeren Schwanzfedern<br />

erzeugte »Wummern« hören. Ich kannte<br />

das alte, öde Ochsenmoor nicht wieder.<br />

Geförderter Schutz<br />

Was war passiert? Ab 1987 wurden 2.500<br />

Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche<br />

in der Dümmerniederung für den Naturschutz<br />

erworben. Allein mehr als 400<br />

Hektar ehemalige Ackerflächen wurden<br />

wieder in Grünland umgewandelt. Die<br />

Grünlandnutzung wurde extensiviert<br />

und naturnah und naturschutzgerecht betrieben.<br />

Mit Förderung und Förderungsmitteln<br />

der Europäischen Union wurden<br />

die Projekte »Wiedervernässung des<br />

Ochsenmoores« und in der Folge »Wiedervernässung<br />

der westlichen Dümmerniederung«<br />

betrieben. In der Broschüre<br />

»Life-Natur Projekte zur Wiedervernässung<br />

der Dümmerniederung« des Landes<br />

Niedersachsen werden Ziel und Durchführung<br />

der Wiedervernässung beschrieben.<br />

»Die Entwässerungsgräben wurden<br />

mit regulierbaren Stauanlagen versehen.<br />

Hiermit können jetzt Wasserstände eingestellt<br />

werden, wie sie vor der Eindeichung<br />

von Hunte und Dümmer (1953)<br />

für das Gebiet prägend waren. Winterliche<br />

Überflutungen und langsame Wasserstandsabsenkungen<br />

bis zum Sommer<br />

lassen geeignete Lebensräume zahlreicher<br />

bestandsgefährdeter Wiesenvögel wieder<br />

entstehen. Gleichzeitig kann durch<br />

sommerliche Nutzung als Wiese oder<br />

Weide durch die örtlichen Landwirte die<br />

historische Kulturlandschaft nachhaltig<br />

gesichert werden. Die Bevölkerung<br />

wird in das Projekt mit einbezogen (…).«<br />

04 Greifvögel wie der Turmfalke<br />

finden hier genug Nahrung.<br />

05 Vögel wie die Bekassine lassen sich<br />

einfach aus dem Auto heraus fotografieren.<br />

06 Die seltenen Kampfläufer sind am<br />

Dümmer ebenfalls zu sehen.<br />

07 Auch die Knäkente gehört zur<br />

Vogelvielfalt rund um den Dümmer.<br />

08 Der Wiesenpieper ist mit der Färbung seines<br />

Gefieders gut an seinen Lebensraum angepasst.<br />

09 Die Schafstelze liebt feuchte Wiesen und<br />

Felder – so wie im Ochsenmoor.<br />

10 Die Wiesen rund um den Dümmer<br />

wurden mit den Jahren wieder vernässt.<br />

15


NATURSCHUTZ<br />

16<br />

‣ 11 Fasane fühlen sich im Naturschutzgebiet<br />

äußerst wohl.<br />

‣ 12 Seeadler finden am Dümmer<br />

wieder ausreichend Nahrung.<br />

13 Fischadler sind rund um den See zu<br />

beobachten. / Dick Forsman, AGAMI<br />

Am Dümmer wurden zwei Naturerlebnispfade<br />

eingerichtet, auf denen Radwanderern<br />

und Spaziergängern die<br />

naturkundlichen Besonderheiten der<br />

Dümmerniederung anschaulich dargestellt<br />

werden. In der Naturschutzstation<br />

Dümmer in Hüde wurde eine Dauerausstellung<br />

neu eingerichtet. In weniger störungsanfälligen<br />

Zonen baute man neue<br />

Wanderwege und Beobachtungspunkte.<br />

So dient der Naturschutz hier<br />

allen: den Wiesenvögeln,<br />

der extensiven Landwirtschaft<br />

und den<br />

Touristen – eine<br />

echte Win-win-Situation.<br />

Auch wir Naturfotografen<br />

profitieren<br />

davon. So kann man aus dem Auto heraus<br />

die bekannten »Pfahlsitzer« Uferschnepfe,<br />

Rotschenkel und Bekassine problemlos auf<br />

ihren Sitzwarten fotografieren. Sie haben<br />

sich an Autos gewöhnt, die Fluchtdistanzen<br />

sind sehr gering. Es wird mir immer<br />

ein Rätsel bleiben, weshalb Spaziergänger<br />

und sogar mit langen Brennweiten<br />

bewaffnete Fotografen und zunehmend<br />

Fotografinnen glauben, dass sie<br />

die Vögel weniger stören, wenn sie aus<br />

dem Auto aussteigen. Natürlich vergrößern<br />

sie dadurch die Fluchtdistanz. Das<br />

Auto dagegen ist ein hervorragendes »rollendes<br />

Versteckzelt.« Doch selbst an Fußgänger<br />

haben sich die Vögel gewöhnt. Und<br />

sie tolerieren Menschen, solange diese auf<br />

den Wegen bleiben.<br />

Kulturlandschaft<br />

An den ersten wirklich warmen Tagen des<br />

Frühlings blubbern blau gefärbte Moorfroschmännchen<br />

in Gräben und Tümpeln,<br />

Ende März, Anfang April dann halten sich<br />

noch viele Schwimmvögel auf flachen<br />

Gewässern in den Wiesen auf. Kiebitz,<br />

Brachvogel, Uferschnepfen und Rotschenkel<br />

kopulieren gleichsam um die Wette –<br />

und manchmal durchaus in Fotoentfernung<br />

vom Weg. Die Uferschnepfen haben<br />

ihre Brutreviere längst abgesteckt, doch<br />

nicht selten kommt es zu Streitigkeiten,<br />

die die Vögel unter Einsatz ihrer langen<br />

Schnäbel regelrecht ausfechten. Wiesenpieper<br />

sitzen auf den Zaunpfählen entlang<br />

der Wege, Kampfläufermännchen im<br />

Prachtkleid staksen durch Feuchtwiesen<br />

im Ochsenmoor und Rohrammermännchen<br />

färben gerade ins Prachtkleid und sitzen<br />

frei auf den Drähten der Zäune. Über<br />

dem See rüttelt ein Fischadler, von dem<br />

mindestens vier Paare auf Kunsthorsten<br />

in Seenähe alljährlich ihre Jungen großziehen.<br />

Aus einer ökologischen Ödnis hat<br />

sich das Ochsenmoor wieder in ein faszinierendes<br />

Biotop verwandelt. Oder besser:<br />

Hier ist durch sinnvollen Einsatz, auch von<br />

EU-Geldern, eine Agrarsteppe in eine naturnahe<br />

Kulturlandschaft zurückverwandelt<br />

worden, zum Nutzen von Natur und<br />

Naturschutz, von Natur-Touristen und zur<br />

Freude von Naturfotografen. So sollte es<br />

an viel mehr Stellen auf der Welt sein.<br />

Bilder und Sichtungen aus der<br />

Region gibt es unter <strong>naturgucker</strong>.de.<br />

Geben Sie einfach in der Gebietssuche<br />

»Dümmer« ein.<br />

Infos zum Ochsenmoor:<br />

www.nlwkn.niedersachsen.de/<br />

naturschutz/schutzgebiete/einzelnen_naturschutzgebiete/naturschutzgebiet-ochsenmoor-43845.html


NATURSCHUTZ<br />

Die Vierblättrige Einbeere ist die »Blume des Jahres 2022«.<br />

Von Rita Lüder<br />

Unscheinbar! Langweilig! So könnte<br />

denken, wer die Einbeere das<br />

erste Mal sieht. Aber haben Sie<br />

schon einmal bewusst die Schönheit dieser<br />

außergewöhnlichen Pflanze auf sich<br />

wirken lassen? Haben Sie die acht gelben<br />

Staubblätter um den braunroten Stempel,<br />

aus dem sich die namensgebende »eine<br />

Beere« entwickelt, wahrgenommen? Doch<br />

nicht ihrer Schönheit wegen ist die Vierblättrige<br />

Einbeere (Paris quadrifolia) zur<br />

»Blume des Jahres 2022« gekürt worden,<br />

sondern um auf die Bedeutung naturnaher<br />

Wälder aufmerksam zu machen. Mit dieser<br />

Wahl ruft die Loki-Schmidt-Stiftung<br />

zum Schutz der Wälder auf. Denn nur drei<br />

Prozent deutscher Waldflächen unterliegen<br />

keiner forstwirtschaftlichen Nutzung.<br />

Dabei gehören sie zu den artenreichsten<br />

Lebensräumen und bieten unzähligen<br />

Tieren, Pflanzen und Pilzen Nahrung und<br />

Unterschlupf. Für uns Menschen sind sie<br />

ein wertvoller Erholungsraum – sie speichern<br />

und reinigen Wasser und liefern<br />

uns den Sauerstoff zum Atmen. Dort, wo<br />

diese zierliche, bis 30 Zentimeter große<br />

Waldpflanze gedeiht, lässt sich leben! Diese<br />

Zeigerpflanze für Grund- und Sickerwasser<br />

bevorzugt krautreiche Au- und<br />

Laubwälder auf nährstoffreichen, humosen<br />

Böden.<br />

SAGENHAFTER NAME<br />

Der wissenschaftliche Name geht auf einen<br />

angeblichen Streit der Götter zurück.<br />

Man könnte fast sagen, so wie heute um<br />

den Wald als Wirtschaftsgut gestritten<br />

wird, so ging es in der griechischen Mythologie<br />

um die Schönheit. Der Legende<br />

nach warf Eris – die Göttin der Zwietracht<br />

– einen goldenen Apfel mit der Aufschrift<br />

»für die Schönste« in die Runde, weil sie<br />

darüber erbost war, dass sie als Einzige<br />

nicht zur Hochzeit der Götter eingeladen<br />

war. Als es zum Streit kam, bestimmte<br />

Zeus den unschuldigen Jüngling Paris zum<br />

Schiedsrichter. So scharten sich die vier<br />

Göttinnen um Paris wie die Blätter um die<br />

eine Beere, um ihn für sich zu gewinnen.<br />

Im Mittelalter sprach man diesem Einbeerengewächs<br />

Zauberkraft zu und trug<br />

sie zur Pestabwehr am Körper und versuchte,<br />

mit ihr ansteckende Krankheiten<br />

zu behandeln. So wurde sie auch »Pestbeere«<br />

genannt. Sie sollte sogar helfen, »durch<br />

Unholde um den Verstand gebrachte Menschen<br />

wieder zu entzaubern«. Eine Eigenschaft,<br />

die aktuell mehr von Bedeutung ist,<br />

als manch einem vielleicht lieb ist. Allerdings<br />

sollte nicht vergessen werden, dass<br />

ihre Inhaltsstoffe, vor allem Saponine und<br />

organische Säuren, giftig sind und der Verzehr<br />

der Beeren zu Durchfällen, Schwindelanfällen<br />

und Koliken führt, die durch<br />

Atemlähmung schließlich tödlich enden<br />

können. Für Gliedertiere wie Würmer und<br />

Insekten oder Fische ist sie tödlich. In der<br />

Homöopathie wird sie als Mittel gegen<br />

Kopf- und Gesichtsschmerzen sowie bei<br />

Kehlkopfkatarrh verwendet.<br />

Weitere Pflanzenportraits dieser Art<br />

finden Sie in der App oder dem Buch<br />

»Wildpflanzen zum Genießen…« von<br />

Rita und Frank Lüder, kreativpinsel-<br />

Verlag, 24,90 Euro.<br />

www.kreativpinsel.de<br />

17


NATUR-BESTIMMUNG<br />

42<br />

WER IST WER?<br />

Doppelgänger und Geschwisterarten sind unter Vögeln gar nicht so selten.<br />

Aber wie unterscheide ich sie ? In dieser Ausgabe: Turmfalke und Rötelfalke.<br />

Von Martin Kraft


NATUR-BESTIMMUNG<br />

01 Ein Turmfalkenpaar bei der Paarung.<br />

An der Kopffärbung lassen sich Männchen<br />

und Weibchen sofort gut unterscheiden. /<br />

Bence Mate, Agami<br />

02 Das Rötelfalkenweibchen ist<br />

ähnlich gefärbt wie die Jungvögel. /<br />

Oscar Diez, Agami<br />

‣ 03 Im richtigen Licht leuchtet das<br />

Gefieder des Turmfalken-Männchens<br />

regelrecht. / Menno van Duijn, Agami<br />

04 Noch ist nicht erkennbar, dass<br />

dieses Küken ein Rötelfalke ist. / Saverio<br />

Gatto, Agami<br />

TURMFALKE<br />

(Falco tinnunculus)<br />

Länge: 31 bis 37 Zentimeter, Spannweite:<br />

68 bis 78 Zentimeter<br />

Der Turmfalke ist größer und kräftiger als<br />

der Rötelfalke. Das adulte Männchen ist<br />

anders gefärbt.<br />

Flugsilhouette und Färbung: Handflügel<br />

nicht ganz so spitz zulaufend wie bei<br />

Baum- und Wanderfalke, aber kein Unterscheidungsmerkmal<br />

zum Rötelfalken.<br />

Zumeist drei, selten vier Handschwingenfinger<br />

sichtbar.<br />

Adulte Männchen: Kopf, Bürzel und Oberschwanz<br />

sind grau. Der graue Schwanz<br />

hat eine auffallend dunkle Endbinde.<br />

Oberseite und Oberflügeldecken sind rötlich<br />

braun mit dunklen, pfeilartigen Flecken.<br />

Handschwingen oberseits dunkel,<br />

unterseits hell mit dunkler Bänderung.<br />

Krallen und Kinnstreif bei Jung- und Altvögeln<br />

dunkel.<br />

Adulte Weibchen: Sie sind ähnlich gefärbt<br />

wie die Männchen, aber dunkel gestrichelter<br />

Kopf, Bürzel und Schwanzbasis<br />

oft grau. Oberseite insgesamt weniger<br />

rotbraun als beim Männchen. Eher dunkel<br />

gebändert als gepunktet. Schwanz immer<br />

dunkel gebändert mit breiter dunkler<br />

Subterminalbinde. Unterseits ähnlich<br />

Männchen.<br />

Jungvögel: Sie ähneln den Weibchen und<br />

sind etwas weniger kontrastreich auf Rükken<br />

und Mantel gefleckt.<br />

RÖTELFALKE<br />

(Falco naumanni)<br />

Länge: 27 bis 33 Zentimeter, Spannweite:<br />

63 bis 72 Zentimeter<br />

Sehr ähnlich wie der Turmfalke, aber etwas<br />

kleiner. Flug etwas »fledermausartiger«,<br />

schneller und hektischer. Fehlt in<br />

Mitteuropa bis auf Süd- und Ostösterreich<br />

sowie Ungarn.<br />

Flugsilhouette und Färbung: Handflügel<br />

nicht ganz so spitz zulaufend wie bei<br />

Baum- und Wanderfalke und zumeist mit<br />

drei etwa gleich langen Fingern.<br />

Adulte Männchen: Sie unterscheiden sich<br />

vom Turmfalken durch einen einheitlich<br />

grauen Kopf ohne dunklen Kinnstreif, fehlende<br />

dunkle Fleckung der Oberseite und<br />

blaugrauem Flügelband zwischen bräunlichen<br />

Vorder- und dunklem Handflügel.<br />

Grauer Schwanz wie beim Turmfalken<br />

mit auffallender dunkler Endbinde.<br />

Adulte Weibchen: Sehr ähnlich wie Turmfalkenweibchen,<br />

aber insgesamt etwas heller,<br />

vor allem unterseits, dünner Kinnstreif,<br />

feinere dunkle Strichelung und etwas hellerer<br />

Wangenfleck. Schwanz immer dunkel<br />

gebändert mit breiter dunkler Subterminalbinde,<br />

sehr ähnlich Turmfalkenweibchen.<br />

Jungvögel: Sie ähneln den Weibchen<br />

und sind etwas weniger kontrastreich<br />

auf Rücken und Mantel gefleckt. Durchschnittlich<br />

etwas heller als gleichaltrige<br />

Turmfalken.<br />

Sie möchten mehr weitere Falkenarten<br />

bestimmen? In der Ausgabe 58 haben<br />

wir Baumfalke und Wanderfalke vorgestellt.<br />

Bestellen Sie das Heft nach unter<br />

abo@<strong>naturgucker</strong>-magazin.de.<br />

43


Turmfalke<br />

Weibchen / Foto:<br />

Daniele Occhiato, Agami<br />

NATUR-BESTIMMUNG<br />

dunkel<br />

gestrichelter<br />

Kopf<br />

drei, selten<br />

vier sichbare<br />

Handschwingen<br />

Oberseite<br />

eher gebändert als<br />

gepunktet<br />

Handschwingen von<br />

unten hell mit dunkler<br />

Bänderung<br />

oft grauer<br />

Bürzel<br />

dunkel gebänderter<br />

Schwanz<br />

Turmfalke<br />

Männchen (Flugbild) / Foto:<br />

Markus Varesvuo, Agami<br />

44<br />

graue<br />

Schwanzoberseite<br />

TURMFALKE<br />

Oberseite rötlich<br />

braun mit dunklen<br />

Flecken<br />

grauer Kopf<br />

Handflügel ähnlich<br />

wie beim Rötelfalken<br />

aber weniger spitz<br />

zulaufend als beim<br />

Baum- oder<br />

Wanderfalken<br />

Strichelung<br />

feiner als beim<br />

Turmfalken<br />

dunkle<br />

Endbinde<br />

Turmfalke<br />

Männchen / Foto:<br />

Markus Varesvuo, Agami<br />

dunkel gebänderter<br />

Schwanz mit dunkler<br />

Subterminalbinde


NATUR-BESTIMMUNG<br />

Rötelfalke<br />

Männchen (Flugbild) / Foto:<br />

Daniele Occhiato, Agami<br />

auffällig dunkle<br />

Endbinde<br />

drei etwa<br />

gleichlange Finger<br />

RÖTELFALKE<br />

einheitlich<br />

grauer Kopf<br />

heller<br />

Wangenfleck<br />

blaugraues<br />

Flügelband<br />

rotbraune<br />

Oberseite<br />

ohne dunkle<br />

Flecken<br />

45<br />

Rötelfalke<br />

Weibchen / Foto:<br />

Ralph Martin, Agami<br />

Rötelfalke<br />

Männchen / Foto:<br />

Ralph Martin, Agami


REZENSIONEN<br />

Lesestoff für Naturfreunde<br />

Thea Wittmann stellt Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt vor.<br />

46<br />

SAMMELN<br />

UND ANWENDEN<br />

Sanddorn, Kirschblüte und<br />

Wildrose sind nicht nur<br />

hübsch anzusehen. Die Wildpflanzen<br />

und Bäume besitzen<br />

heilende Kraft. Das Biologenpaar<br />

Katrin und Frank Hecker<br />

hat für sein neues Praxisbuch<br />

Tipps und Bilder zusammengestellt,<br />

die das alte Wissen<br />

neu beleben sollen: »Entdecke<br />

die Pflanzen, die dir gut<br />

tun«. Im Wald, auf Wiesen, an<br />

Bächen und Seen, an Hecken<br />

und Waldsäumen und auf mageren<br />

Brachflächen zeigen sie,<br />

wo die Pflanzen wachsen, an<br />

welchen Merkmalen man sie<br />

erkennt, wie man sie sammelt<br />

und hinterher zu Tees,<br />

Ölen, Tinkturen verarbeitet.<br />

Ob Hustensirup aus Spitzwegerich,<br />

Alleskönner-Salbe aus<br />

Baumharz oder anregender<br />

Löwenzahnwurzel-Kaffee,<br />

die Zubereitung ist einfach<br />

und Schritt für Schritt erklärt.<br />

Naturverbundenheit ist für<br />

die beiden Naturfotografen<br />

Programm: Mit diesem Ziel<br />

betreiben Sie auch die Facebook-Seite<br />

»naturverbunden«.<br />

Naturverbunden. Entdecke<br />

die Pflanzen, die dir gut tun,<br />

Katrin und Frank Hecker,<br />

Kosmos Verlag 2021,<br />

128 Seiten, 14 Euro<br />

kosmos.de<br />

BUCH ÜBER BÜCHER<br />

LAutor Brian Clegg ist der<br />

Meinung, dass Wissenschaftsgeschichte<br />

spannend und<br />

inspirierend ist. Dazu hat er<br />

sich die bedeutendsten Werke<br />

der Naturwissenschaften<br />

von Archimedes bis Stephen<br />

Hawking vorgenommen, darunter<br />

Keplers »Astronomia<br />

nova«, Charles Darwins »On<br />

the Origin of Species« oder<br />

Marie Curies »Traité de Radioactivité«.<br />

Ein Buch über Bücher<br />

also? Die Lektüre ist eine<br />

faszinierende Reise durch eine<br />

Landschaft mit 150 zentralen<br />

Büchern aus Biologie,<br />

Mathematik, Physik, die unsere<br />

Sicht auf die Welt verändert<br />

haben, von den alten Griechen<br />

bis ins 21. Jahrhundert,<br />

vom Papyrus zum E-Book.<br />

Die schönen Abbildungen<br />

im Text, Ausschnitte aus den<br />

Büchern, wirken wie Lockvögel.<br />

Sie wecken Lust, mehr<br />

über das jeweilige Buch, seine<br />

Zeit und seine wissenschaftliche<br />

Einordnung zu erfahren.<br />

Und ganz nebenbei bleibt bei<br />

der Lektüre der ein oder andere<br />

Fakt, die ein oder andere<br />

Illustration hängen, zum Beispiel<br />

»Augen und Kopf einer<br />

Mistbiene«, die Robert Hooke<br />

für das 1665 entstandenen<br />

»Micrographia« unter dem<br />

Mikroskop betrachtete.<br />

Bücher, die die Welt<br />

veränderten, Clegg, Brian /<br />

Schmidt-Wussow, Susanne<br />

(Übersetzung),<br />

Haupt Verlag, 2020,<br />

272 Seiten, über 330<br />

Abbildungen, 36 Euro<br />

DIE SIEHST DU!<br />

Dies ist mehr als ein weiterer<br />

Naturführer im Verlagsprogramm.<br />

Das neuartige an<br />

diesem Bestimmungsbuch: Es<br />

stellt die Vögel unserer Wälder<br />

in der Reihenfolge vor,<br />

wie man sie ehesten entdeckt,<br />

also von den häufigsten und<br />

sichtbarsten (zum Beispiel<br />

Eichelhäher und Kohlmeise)<br />

über die wahrscheinlichen<br />

(darunter Gimpel oder Rotmilan)<br />

und die versteckteren<br />

Arten (Schwarzspecht oder<br />

Kernbeisser) bis hin zu den<br />

Exemplaren, für deren Entdeckung<br />

viel Gespür und etwas<br />

Glück erforderlich ist: Uhu,<br />

Waldohreule oder Schwarzmilan<br />

zum Beispiel. Jede der<br />

64 Vogelarten ist auf zwei Seiten<br />

mit zahlreichen Fotos abgebildet.<br />

Die Merkmale zum<br />

sicheren Bestimmen werden<br />

in lockerem, leicht lesbarem<br />

Stil mitgeliefert, das macht<br />

Einsteigern Spaß. Hilfreich<br />

bei der Pirsch ist die Kosmos-<br />

Plus-APP, die zu jeder Vogelart<br />

die Rufe und Gesänge präsentiert.<br />

Die siehst du im Wald! 64<br />

Vogelarten erkennen, Klaus<br />

Nottmeyer, Kosmos Verlag,<br />

2021, 144 Seiten, 15 Euro<br />

kosmos.de<br />

GLÜCKSMOMENTE<br />

Abertausende Menschen liegen<br />

mit spezieller Fotoausrüstung<br />

draußen auf der Lauer,<br />

bei widrigstem Wetter und<br />

an entlegensten Stellen. Welche<br />

unfassbaren Fotos dabei<br />

entstehen, welche seltenen<br />

Einblicke den Hobby- und<br />

Profi-Fotografen gewährt<br />

werden, ist auf Instagram zu<br />

sehen, dem soziales Netzwerk,<br />

mit dem Millionen Menschen<br />

Fotos und Videos mit<br />

der ganzen Welt teilen. Jetzt<br />

ist eine Auswahl der Fotos<br />

in einem Buch zu bestaunen:<br />

die unfassbare Schönheit und<br />

Vielfalt der Vogelwelt, Glücksmomente<br />

derer, denen diese<br />

Bilder gelungen sind. Ein<br />

Augenschmaus, der das Herz<br />

jedes Birders höher schlagen<br />

lässt!<br />

Vögel auf Instagram. Einzigartige<br />

Bilder aus der ganzen Welt,<br />

Josef H. Reichholf, Gerstenberg<br />

Verlag 2021, 192 Seiten,<br />

28 Euro


NATURGUCKER.DE<br />

WISSEN ÜBER WIRBEL- UND<br />

SÄUGETIERE ERWEITERN<br />

Zwei neue Lernangebote warten bei der NABU | <strong>naturgucker</strong>-Akademie darauf,<br />

erkundet zu werden. Von Gaby Schulemann-Maier<br />

Viele Tiere, denen wir draußen beim<br />

Beobachten begegnen, gehören zu<br />

den Wirbeltieren – genauso wie wir<br />

selbst. Was die Wirbeltiere so besonders<br />

und in ihrer jeweiligen Umgebung erfolgreich<br />

macht, damit beschäftigen sich neue<br />

Lernangebote der NABU|<strong>naturgucker</strong>-Akademie.<br />

Sie können kostenlos und zeitlich<br />

flexibel zum Lernen genutzt werden. Lediglich<br />

eine Registrierung unter www.<br />

artenwissen.online ist erforderlich, und nur<br />

so können die persönlichen Lernerfolge gespeichert<br />

werden.<br />

Ausgearbeitet wurden die Inhalte über<br />

Wirbel- und hier eben insbesondere Säugetiere,<br />

von Michael Hilgert, dem Säuger-<br />

Experten vom Forschungsmuseum Alexander<br />

Koenig in Bonn.<br />

ALLGEMEINES WISSEN<br />

Etwa sechs Stunden Gesamtlernzeit sind für<br />

die »Einführung Wirbeltiere« einzuplanen.<br />

Vermittelt werden Kenntnisse zu einzelnen<br />

Arten ebenso wie zur biologischen Systematik<br />

und Taxonomie. Weitere Inhalte sind unter<br />

anderem die Fortpflanzungsstrategien<br />

der Wirbeltiere und ihre Anforderungen<br />

sowie Anpassungen an Lebensräume.<br />

Thema sind außerdem grundlegende Naturschutzaspekte,<br />

etwa wofür die Gefährdungskategorien<br />

der Roten Liste stehen<br />

und was sie konkret für eine Tierart bedeuten.<br />

Darüber hinaus können Lernende<br />

ein Gespür dafür entwickeln, welche<br />

Naturschutzmaßnahmen als sinnvoll oder<br />

unsinnig zu erachten sind und weshalb das<br />

so ist. Diese umfassende Einführung in die<br />

Wirbeltiere bildet bei der NABU|<strong>naturgucker</strong>-Akademie<br />

gewissermaßen das Rückgrat<br />

weiterer spezialisierter Lernangebote,<br />

darunter das bereits im Herbst 2021 veröffentlichte<br />

Thema Vögel und unser zweites<br />

neues Wissenspaket.<br />

SÄUGETIERE KENNENLERNEN<br />

Das Lernangebot vermittelt, wie und wo<br />

sich Säugetiere am besten beobachten und<br />

bestimmen lassen. Dabei steht Fährtenlesen<br />

mit auf dem Lehrplan, Winterschlaf und<br />

-ruhe, Migration, Brunft sowie Jagdverhalten<br />

sind weitere Aspekte aus dem<br />

Leben der Säuger, um die Nutzerinnen<br />

und Nutzer heranzuführen.<br />

In den 18 Stunden, die als Gesamtdauer<br />

fürs Lernen angesetzt sind, werden<br />

viele weitere Themen beleuchtet, unter<br />

ihnen typische Lebensräume, Artenschutz,<br />

Säuger als Nutztiere und die möglichen<br />

Auswirkungen gebietsfremder Arten auf<br />

die heimische Flora und Fauna.<br />

Ergänzend bietet die NABU|<strong>naturgucker</strong>-<br />

Akademie kostenlose Themen-Apps (www.<br />

nabu-<strong>naturgucker</strong>.de/app/wirbeltiere) mit<br />

Artporträts von Wirbeltieren zum Lernen<br />

und Melden von Beobachtungen auf <strong>naturgucker</strong>.de<br />

an. Das Projekt wird gefördert<br />

im Bundesprogramm Biologische Vielfalt<br />

durch das Bundesamt für Naturschutz mit<br />

Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt,<br />

Naturschutz, nukleare Sicherheit und<br />

Verbraucherschutz.<br />

47


NATUR-KIND<br />

Endlich ist der Frü<br />

Im Wald und auf der Wiese<br />

kannst du diese fünf Frühlingsboten<br />

finden. Von Thea Wittmann<br />

1<br />

Scharbockskraut<br />

Seine Blüten sind dottergelb und sehen aus wie<br />

Sternchen mit sechs bis<br />

zwölf Blütenblättern. Es wächst vor allem in Laubwäldern.<br />

Du kannst das Scharbockskraut aber auch<br />

in Gärten und auf leicht beschatteten Wiesen finden.<br />

Blütezeit: von März bis Mai<br />

Achtung: Bloß nicht essen, das Scharbockskraut ist<br />

giftig! Das frische Kraut enthält zwar reichlich Vitamin<br />

C, allerdings auch andere, ungenießbare Stoffe.<br />

Wissenswert: Scharbockskraut vermehrt sich<br />

durch unterirdische Knollen und die sogenannten<br />

»Brutknöllchen« in den Achseln der Laubblätter.<br />

48<br />

Buschwindröschen<br />

Wenn die Bäume noch kahl sind und die<br />

Baumkronen viel Licht durchlassen, öffnen<br />

sich die weißen Blütensterne der<br />

Buschwindröschen. Wie ein weißer Teppich<br />

überziehen sie den Waldboden. Daran erkennst<br />

du sie: Die grünen Blätter wachsen<br />

immer zu dritt an einer Stelle des Stängels.<br />

Finden kannst du die kleine Anemone<br />

in Laubwäldern, Gebüschen, aber auch auf<br />

Wiesen in den Bergen.<br />

Blütezeit: von März bis Mai<br />

Achtung: Viele frühblühende Blumen<br />

sind giftig, auch das Busch-Windröschen.<br />

Daher solltest du das Buschwindröschen<br />

nicht pflücken.<br />

Wissenswert: Das Blümchen besitzt eine<br />

eigene Vorratskammer mit eingelagerten<br />

Nährstoffen. Das ist keine Zwiebel, sondern<br />

ein unterirdischer »Wurzelstock«.<br />

Veilchen<br />

Es gibt mehrere Veilchen-Arten, die einander sehr<br />

ähnlich sind. Ihre Blüten sind typisch »veilchenblau«,<br />

zwei Blütenblätter zeigen nach oben, drei nach<br />

unten. Während das März-Veilchen lieblich duftet,<br />

sind die anderen duftlos. Wald-Veilchen findest du in<br />

Laubwäldern, das März-Veilchen oft in Hecken.<br />

Blütezeit: von März bis Mai<br />

Wissenswert: Der Nektar des Wald-Veilchens befindet<br />

sich im Sporn. Nur die Insekten, die einen langen<br />

Saugrüssel haben, können davon trinken. Damit die<br />

Blütenbesucher den Weg zum süßen Tropfen leichter<br />

finden, gibt es einen Wegweiser: feine dunkle Linien<br />

auf der Innenseite der Blüten.<br />

2


hling da!<br />

3<br />

4<br />

NATUR-KIND<br />

Hohe Schlüsselblume<br />

Die hellgelben Blüten der Hohen Schlüsselblumen, oft auch<br />

Primelchen genannt, sehen aus wie Tellerchen an langen Stielen.<br />

Sie duften nicht. Die grünen Blätter entspringen direkt am<br />

Boden. Sie stehen unter Naturschutz. Du findest sie in feuchten<br />

Laubwäldern und am Rand von Gräben und Bächen. Die<br />

Hohe Schlüsselblume hat hellgelbe, nichtduftende Blüten. Die<br />

Blüten der Echten Schlüsselblume sind dagegen dottergelb.<br />

Blütezeit: von März bis Mai<br />

Wissenswert: Primeln gehören zu den ersten Blumen, die nach<br />

dem Winter blühen. Schlüsselblumen zählen zu den »Primeln«.<br />

»Primus« ist lateinisch und heißt »der Erste«.<br />

49<br />

Löwenzahn<br />

Diese Pflanze kennst du bestimmt: Seinen Namen verdankt der Löwenzahn den gezackten<br />

grünen Blättern, die an die Zähne eines Löwen erinnern. Vielleicht sagst du<br />

auch »Pusteblume« zu ihm? Die gelben Blüten verwandelt sich nämlich rasch in eine<br />

silbrige Kugel aus Samen mit Fallschirmchen, die der Wind in alle Richtungen bläst.<br />

Der Stängel enthält einen weißen Milchsaft und seine Wurzel wird sehr lang und<br />

dick. Löwenzahn ist fast überall anzutreffen, an Wegrändern und auf<br />

Wiesen, im Garten und sogar in den Ritzen gepflasterter Wege.<br />

Blütezeit: April bis Oktober<br />

Probier's aus: Suche dir eine Löwenzahnpflanze mit geschlossener<br />

Knospe. Binde einen roten Faden als Markierung um den<br />

Stiel. Jetzt kannst du täglich »deinen« Löwenzahn beobachten<br />

und miterleben, wie schnell aus ihm eine Pusteblume wird.


KLEINANZEIGEN<br />

DieNaturreise<br />

Sabrina & Stephan Martens<br />

Veranstalter für ausgewählte<br />

Naturreisen & Ornithologische Reisen<br />

• Gruppenreisen von 4 - 6 Personen<br />

• Maßgeschneiderte Individualreisen<br />

• Privatführungen<br />

Unsere Reiseziele:<br />

Costa Rica, Panama, Ecuador, Pantanal,<br />

Suriname, Curacao, Belize, Spanien,<br />

Niederlande, Deutschland und Österreich<br />

www.dienaturreise.de<br />

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Reisen in Spanien mit<br />

Schwerpunkt Tier- und<br />

Pflanzenbeobachtung<br />

Roberto Cabo,<br />

Telefon 07243 /28 11 96<br />

www.spanien-natur-reisen.de<br />

REISEIDEEN FÜR ORNITHOLOGEN UND NATURBEGEISTERTE 2022<br />

Kleine und kleinste Gruppen – von Biologen und Spezialisten geleitet !<br />

RUMÄNIEN – Donaudelta & Dobrugea ................................ 24.04.-03.05.22<br />

MONTENEGRO / ALBANIEN Vogelzug & Standvögel ................ 01.05.-09.05.22<br />

Velika-Plaza, Skutari-See, Salinen von Tivat u. Ulcinj<br />

SPANIEN – Extremadura & Côto de Doñana ................ 14.05.- 24.05.22<br />

DEUTSCHLAND – Nordfriesland & Helgoland ..................... 29.05.-07.-06.22<br />

BOSNIEN/HERZEGOVINA – Karstregionen des Balkans ...... 04.06.-11.06.22<br />

Steinrötel in den Karstpoljen & wilde Balkanbergpfade<br />

DEUTSCHLAND – Naturfotografie auf dem Darss ................ 15.09.-22.09.22<br />

DEUTSCHLAND – Kraniche & Seeadler ................................... 1 7.10.-21.10.22<br />

Außerdem im Programm: Reisen für Natur- und Vogelfotografie, u.a. nach<br />

Spanien, Bulgarien, Rumänien, Finnland, Schottland, Brasilien ect.<br />

Reisen in die Natur, Zeppelinstraße 33, D-73575 Leinzell; Tel: +49 7175 / 46 89 773<br />

Mail: j-griesinger@reisen-in-die-natur.de , www.reisen-in-die-natur.de<br />

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Pflanzen und lieben Strand ? Sie sind<br />

herzlich willkommen im Ferienhaus<br />

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Artenreichtum: Fischotter, Mink,<br />

Waschbär, Wolf, Seeadler.<br />

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Fränkischen Seenland<br />

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Altmühltal. Infos + Prospekte:<br />

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91728 Gnotzheim, Telefon:<br />

09833 /1699, Fax: 5538, E-Mail:<br />

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KLEINANZEIGEN / VORSCHAU<br />

Am 30. Ápril kommt<br />

DER NEUE NATURGUCKER!<br />

Neues aus der Tier-, Pilz- und Pflanzenwelt, Tipps zum Beobachten, Nachdenkliches<br />

und Merkwürdiges können Sie erfahren und großartige Fotos und Zeichnungen genießen.<br />

Lesen Sie unter anderem:<br />

Lauter schöne Blumen!<br />

Im thüringischen Leutratal und Cospoth blühen ab Mai zahllose Orchideen.<br />

Gehen Sie mit unserer Autorin Anke Benstem auf Entdeckungsreise.<br />

51


MORE<br />

NL PURE<br />

EINS MIT DER<br />

NATUR<br />

SEE THE UNSEEN

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