Gärten ohne Grenzen
Special zu Wandermagazin 214: „Gärten ohne Grenzen“ mit 22 Gärten und 13 Wandertipps im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg
Special zu Wandermagazin 214: „Gärten ohne Grenzen“ mit 22 Gärten und 13 Wandertipps im Dreiländereck Deutschland-Frankreich-Luxemburg
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oben: Harmonie der Formen und der<br />
Farben beeinflussen die Raumwahrnehmung.<br />
Hier im Losheimer Seegarten.<br />
© Eigenbetrieb Touristik,<br />
Freizeit & Kultur<br />
Mitte: Perspektiven – das Auge<br />
sucht und soll finden. Wie hier im<br />
Zweibrücker Rosengarten.<br />
unten: Wasser wie hier im Losheimer<br />
Seegarten symbolisiert Naturnähe.<br />
Es wird immer mit Leben und<br />
Lebendigkeit assoziiert.<br />
Renaissance und Barock<br />
Während im 15. Jh. der Garten mit blühenden<br />
Rabatten, linearen Wegachsen<br />
und Treppen als „Dritte Natur“ zum<br />
Lustwandeln einlud, steigerte sich mit<br />
der barocken Gartenkultur die strenge<br />
geometrische Formensprache der Beete<br />
nochmals. Das Lustwandeln wurde<br />
zum obligatorischen Spaziergang<br />
nach den Mahlzeiten. In der Mitte des<br />
18. Jh. wurden in England die meisten<br />
Barockgärten in großzügige Landschaftsgärten<br />
mit natürlichen Elementen<br />
wie Wasserfällen, Bachtälern, Anhöhen<br />
und waldähnlichen Partien umgestaltet.<br />
Schluchten und Seen entstanden<br />
und bewirkten ein völlig neues<br />
Raum- und Naturerlebnis. Die Folge<br />
war, dass aus einem kurzen Spaziergang<br />
eine stramme Wanderung von<br />
mehreren Stunden wurde.<br />
Lange vor der Romantik<br />
Lange vor dem Zeitalter der Romantik<br />
Ende des 18. Jh. begann in englischen<br />
<strong>Gärten</strong> durch gezielte „Verwilderung“<br />
die Transformation der barocken Gartensubstanz<br />
zur Gartenkultur des<br />
„Englischen Gartens“. Im Barockgarten<br />
wurden Bäume und Hecken in Quadrate<br />
und Kegel gezwängt, und nun<br />
„...riesige <strong>Gärten</strong> kultivierter Landschaften,<br />
die nichts anderes produzierten<br />
als geistige, physische und<br />
soziale Stimulation für den Spaziergänger...“,<br />
schreibt etwa Rebecca Solnit<br />
in dem Buch „Wanderlust – Eine<br />
Geschichte des Gehens“. Der englische<br />
Landschaftsgarten forderte nun dazu<br />
auf, erkundet zu werden. Seine Reize,<br />
versteckten Winkel und Blickachsen<br />
sollten zu Fuß entdeckt werden, so je-<br />
denfalls beschreibt es der Gartenhistoriker<br />
John Dixon Hunt. Zeitzeugen wie<br />
Alexander Pope oder Horace Whalpole<br />
berichten von den gigantischen Ausmaßen<br />
einiger <strong>Gärten</strong>. Einen ganzen<br />
Tag benötigte man, um zu Fuß diese<br />
dreidimensionalen Landschaftsgemälde<br />
zu erkunden. Hier also liegen die<br />
Wurzeln des zweckfreien Wanderns.<br />
Grund genug für uns, zu nahezu allen<br />
<strong>Gärten</strong> einen besonders erlebnisreichen<br />
Wandertipp in größtmöglicher<br />
Nähe zu geben. Alle vorgeschlagenen<br />
Tipps gehören zu den erlebnisstarken,<br />
zertifizierten Premiumwanderwegen,<br />
ob als Halbtages- oder Tagestour<br />
(Traumschleife) oder Spazierwanderweg<br />
(Traumschleifchen). Was für eine<br />
herrliche Kombination: Gartenlust und<br />
Wanderfreude.<br />
www.wandermagazin.de<br />
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