Gut Aiderbichl Magazin Herbst/Winter 2021: Leben lieben
Lesen Sie herzerwärmende Tierrettungsgeschichten und erfahren Sie allerlei Wissenswertes rund um Gut Aiderbichl.
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Iffeldorf<br />
Zwei<br />
unbeugsame<br />
Seelen<br />
Als Anna und April beschließen, im Wald zu leben…<br />
Eines Tages muss es ihnen zu viel<br />
gewesen sein mit dem <strong>Leben</strong> auf<br />
dem Bauernhof: In einem unbeachteten<br />
Moment kehren Kuh<br />
Anna und Kalb April dem heimatlichen<br />
Öko-Betrieb den Rücken und verschwinden<br />
im dichten Schwarzwald bei Freudenstadt.<br />
Vielleicht, weil Mutter und Sohn der Gedanke<br />
gefällt, im Schutz der Bäume zu leben;<br />
frei umherstreifen zu dürfen und die Welt<br />
jenseits des Weidezauns zu erkunden.<br />
Was immer den beiden Rindern durch den<br />
Kopf gegangen sein muss – im Juli verlegen<br />
sie ihren Aufenthaltsort jedenfalls in den<br />
Wald. Und bleiben dort. Zwei Wochen lang.<br />
Sämtlichen Einfangversuchen zum Trotz.<br />
Selbst der örtliche Förster, der versucht, die<br />
beiden Freigängern zu betäuben, scheitert<br />
kläglich. Als er vorschlägt, Mutter und Sohn<br />
zum Abschuss freizugeben, protestiert der<br />
Bauer jedoch vehement: Schließlich hat er<br />
Anna und April frei, ökologisch und von<br />
Hand aufgezogen, und die beiden bedeuten<br />
ihm sehr viel. Ihm kommt die legendäre<br />
Kuh Yvonne in den Sinn, die, ähnlich wie<br />
Anna und April jetzt, eines Tages ihr Glück<br />
im Wald sucht: Drei Monate bleibt sie dort,<br />
bis ein Team von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> sie einfängt<br />
und ihr zu einem schönen <strong>Leben</strong>sabend auf<br />
dem <strong>Gut</strong> verhilft. Das wäre doch auch etwas<br />
für seine beiden Unbeugsamen, oder?<br />
So machen sich auch diesmal die <strong>Aiderbichl</strong>-Experten<br />
auf in den Wald und analysieren<br />
ganz genau, wohin es Kuh und Kalb<br />
zu welchen Zeiten verschlägt. Und tatsächlich:<br />
Auf ihren Rundgängen laufen Anna<br />
und April am 21. Juli <strong>2021</strong> den <strong>Aiderbichl</strong>ern<br />
in die Arme. Mithilfe von Feuerwehr<br />
und Förster gelingt es, die zwei zu betäuben<br />
und sicher nach <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> Iffeldorf<br />
zu bringen. Hier dürfen Mutter und Sohn<br />
nun ein sorgloses, behütetes <strong>Leben</strong> führen.<br />
Ähnlich frei wie im Wald – hier allerdings<br />
mit stets reichem Futterangebot.<br />
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