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Gut Aiderbichl Magazin Herbst/Winter 2021: Leben lieben

Lesen Sie herzerwärmende Tierrettungsgeschichten und erfahren Sie allerlei Wissenswertes rund um Gut Aiderbichl.

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HALLO WELT<br />

Die Schimpansen Helene (heute<br />

stolze 39), Bonnie (39) und David<br />

(23; v. l. n. r.) sind das erste Mal in<br />

ihrem <strong>Leben</strong> an der frischen Luft<br />

LECKER!<br />

Frischer geht’s nicht:<br />

Benjamin (37) lässt sich<br />

die Kirschen schmecken<br />

Das Tor zum Freigehege öffnet<br />

sich: Erst einmal passiert gar<br />

nichts. Dann greift aus der<br />

Dunkelheit eine Hand nach<br />

den Sonnenstrahlen – schnell wird sie wieder<br />

zurückgezogen. Ein Kopf zeigt sich, ein<br />

zweiter, ein dritter. Bevor einer der Schimpansen<br />

den ersten Schritt nach draußen<br />

wagt, fällt er einem Artgenossen in die<br />

Arme. Ist das pures Glück? Ist das sogar ein<br />

Lächeln? Die Affen wissen nicht, wie sich<br />

Gras anfühlt, was frische Luft ist, wie Wind<br />

klingt, wie Wasser in der Sonne glitzert. Sie<br />

kennen bloß das Gefühl von kalten Labortischen,<br />

das Geräusch von medizinischen<br />

Geräten und den Anblick von Neonlicht<br />

auf weißen Wänden. Nach Jahrzehnten der<br />

Gefangenschaft in Laboren der Pharmaindustrie,<br />

der Tierversuche und Qualen,<br />

öffnet sich im Jahr 2009 für 40 Schimpansen<br />

das Tor zu einem neuen <strong>Leben</strong> – zur<br />

Freiheit! <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong> gibt ihnen das <strong>Leben</strong><br />

zurück, das ihnen auf so grausame<br />

Weise vorenthalten<br />

worden war. Wie geht es<br />

den Menschenaffen<br />

heute? Sie werden nicht<br />

mehr aus dem Schlaf<br />

gerissen, sondern<br />

schlummern, so lange<br />

sie möchten, frühstücken<br />

exotische Früchte<br />

und saisonales Obst,<br />

spielen im 2500 Quadratmeter<br />

großen Freigehege,<br />

dösen auf dem<br />

Aussichtsbaum, genießen am Abend frische<br />

Milch und Gemüse, bevor sie sich in<br />

ihre Nester aus Holzwolle kuscheln – es<br />

geht ihnen gut! Doch noch immer liegt ein<br />

weiter Weg vor den Schimpansen und den<br />

Pflegern von <strong>Gut</strong> <strong>Aiderbichl</strong>. Noch immer<br />

Wie n Veren<br />

f, e Menen<br />

∈ den Eergen e<br />

B ös ensi ?<br />

müssen die Affen vieles lernen: keine<br />

Angst zu haben, sich geborgen und sicher<br />

zu fühlen – zu leben!<br />

Leichter gesagt als getan,<br />

wenn man über<br />

Jahrzehnte nur benutzt<br />

wurde. Körper<br />

und Seele sind müde,<br />

zermürbt und krank.<br />

Könnten die Schimpansen<br />

doch bloß erzählen,<br />

was sie durchgemacht<br />

haben … Sie<br />

zu resozialisieren, ist<br />

ein Prozess, der Zeit<br />

braucht. Denn der Alltag mit Artgenossen<br />

in einer Gruppe, mit Jahreszeiten, sogar<br />

mit Sonnenlicht war ihnen völlig fremd.<br />

Und wie baut man Vertrauen auf? Vertrauen<br />

zu Menschen, die in den Erinnerungen<br />

der Schimpansen die Bösen sind …<br />

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