Kurz gesagt - WSL

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24.12.2012 Aufrufe

6 Kurz gesagt Bauen im Permafrost Bergbahnen, Stollen, Restaurants, Strommasten, Lawinenverbauungen: Bauwerke im eishaltigen Permafrost stehen auf unsicherem Boden, wenn er schmilzt. Um kostspielige Sanierungsfälle und Stabilitätsprobleme zu vermeiden, haben Forschende des SLF und Praktiker im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr und der armasuisse erstmals einen Leitfaden zum Bauen im alpinen Permafrost erarbeitet. Sie zeigen auf, wie sich der Baugrund im Permafrost verändern kann, wenn man ihn bebaut. Und sie bieten technische Lösungsansätze wie bewegliche Bauten oder Massnahmen, um den Wärmeeintrag in den gefrorenen Boden möglichst gering zu halten. www.slf.ch/bau-permafrost Kontakt: Dr. Marcia Phillips, Davos marcia.phillips@wsl.ch Querverschiebbare Seilbahnstützen auf Stahlschienen. Die Forschung zeigt: Die Moosjungfern sind kurzlebig und sesshaft. Auf den Spuren der Moosjungfer Noch einen einzigen Weiher im Aargauer Reusstal hatte die Zierliche Moosjungfer (Leucorrhinia caudalis) besiedelt. Dank Lebensraumverbesserungen konnte die gefährdete Art in den letzten Jahren weitere Weiher besiedeln. Die Ausbreitungsmuster der kleinen Grosslibelle haben WSL-Forschende nun untersucht. Sie haben Libellen markiert und beobachtet sowie Exuvien – Larvenhüllen nach dem Schlüpfen – genetisch analysiert. Die älteste, grösste Population ist die genetisch vielfältigste. Je weiter weg die neueren Populationen leben, desto genetisch einförmiger sind sie. Die Ausgangspopulation ist deshalb am schützenswertesten. www.wsl.ch/moosjungfer Kontakt: Daniela Keller, Birmensdorf daniela.keller@wsl.ch Bodenfeuchtedaten per Satellit Für die Entwicklung neuer Klimaszenarien werden Kenntnisse über den weltweiten Wasserkreislauf immer wichtiger. Die grosse Unbekannte ist dabei der Wassergehalt der Böden. Satellitengestützte Messungen sollen helfen, Bodenfeuchtedaten für grössere Flächen zu erheben. An Bord des im November 2009 gestarteten SMOS-Satelliten (Soil Moisture and Ocean Salinity) befindet sich ein Mikrowellen-Radiometer. Die damit erhaltenen Informationen aus dem All müssen in der Anfangsphase der Mission mit Messwerten von der Erde überprüft werden. Forschende der WSL haben die entsprechenden Geräte im Auftrag der Europäischen Raumfahrt Kommission (ESA) mitentwickelt und gebaut. www.wsl.ch/smos Kontakt: Dr. Mike Schwank, Birmensdorf mike.schwank@wsl.ch Mikrowellenradiometer auf einer SMOS- Kalibrierungsfläche in Spanien.

Austausch über Schneewissen Am International Snow Science Work - shop ISSW in Davos haben rund 550 Fachleute aus 24 Ländern – weit mehr als erwartet – teilgenommen. Der bedeutendste Schnee- und Lawinenkongress hat nordamerikanische Wurzeln und fand 2009 zum ersten Mal in Europa statt. Das SLF hat den Anlass zusammen mit der Wissensstadt Davos organisiert. In Vorträgen und Workshops diskutierten die Teilnehmenden aus Forschung, Naturgefahren-Management und Berg - sport über aktuelle Fragen und vielversprechende Lösungen in den Bereichen Lawinenprognosen und -rettung, Struktur der Schneedecke, künstliche Lawinenauslösung, Schnee als Tourismus- Ressource und Ausbildungsfragen. Aufgrund des Erfolges wurde beschlossen, den ISSW auch in Europa regelmässig durchzuführen. www.slf.ch/issw Kontakt: Dr. Jakob Rhyner, Davos jakob.rhyner@wsl.ch Es ist wichtig, das Risiko von Sturmschäden kleinräumig abzuschätzen. Stürmische Zukunftsmusik WSL-Forschende haben erstmals eine kombinierte Analyse von Windmessungen, Witterungsdaten und Waldsturmschäden für den Raum Zürich durchgeführt. Die in den letzten 150 Jahren steigenden Waldschäden durch Windwurf können nicht allein durch den zunehmenden Holzvorrat erklärt werden. Das Schadenausmass ist ebenso von der Intensität der Böenspitzen abhängig. Diese haben in den letzten Jahrzehnten an Geschwindigkeit und Häufigkeit zugenommen. Zudem verursachen Winterstürme bei milder und regenreicher Witterung besonders grosse Schäden – wegen aufgeweichtem Untergrund. Im untersuchten Zeitraum wurden die Winter denn auch um 2 °C wärmer und um 50 Prozent niederschlagsreicher. www.wsl.ch/stuerme Kontakt: Dr. Matthias Dobbertin, Birmensdorf matthias.dobbertin@wsl.ch Fadenwürmer in Waldföhren Alarmiert durch das Auftreten von Kiefernholznematoden (Bursaphelenchus xylophilus) in Portugal begannen Forschende der WSL das Vorkommen des Schädlings in absterbenden Föhren im Wallis zu untersuchen. Sie fanden zwar nicht B. xylophilus, dafür andere Bur - saphelenchus-Vertreter – am häufigsten den neu entdeckten B. vallesianus. Die Forschenden untersuchten daraufhin im Gewächshaus, wie junge Föhren auf eine «Impfung» mit Fadenwürmern reagieren. Zudem prüften sie den Einfluss von hohen Temperaturen und Trockenheit. Es zeigte sich, dass viele der Föhren nach einigen Wochen starben und die Stress - faktoren den Prozess beschleunigten. Nun wird in der Schweiz ein flächendeckendes Monitoring für diese Nematoden aufgebaut. www.wsl.ch/nematodenbefall Kontakt: Janina Polomski, Birmensdorf janina.polomski@wsl.ch Jakobshorn, Davos: Demonstration einer künstlichen Lawinenauslösung mit der DaisyBell. Der Fadenwurm Bursaphelenchus vallesianus. 7

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Bauen im Permafrost<br />

Bergbahnen, Stollen, Restaurants, Strommasten,<br />

Lawinenverbauungen: Bauwerke<br />

im eishaltigen Permafrost stehen auf<br />

unsicherem Boden, wenn er schmilzt.<br />

Um kostspielige Sanierungsfälle und<br />

Stabilitätsprobleme zu vermeiden, haben<br />

Forschende des SLF und Praktiker im<br />

Auftrag des Bundesamtes für Verkehr<br />

und der armasuisse erstmals einen Leitfaden<br />

zum Bauen im alpinen Permafrost<br />

erarbeitet. Sie zeigen auf, wie sich der<br />

Baugrund im Permafrost verändern<br />

kann, wenn man ihn bebaut. Und sie bieten<br />

technische Lösungsansätze wie bewegliche<br />

Bauten oder Massnahmen, um<br />

den Wärmeeintrag in den gefrorenen<br />

Boden möglichst gering zu halten.<br />

www.slf.ch/bau-permafrost<br />

Kontakt:<br />

Dr. Marcia Phillips, Davos<br />

marcia.phillips@wsl.ch<br />

Querverschiebbare Seilbahnstützen auf<br />

Stahlschienen.<br />

Die Forschung zeigt: Die Moosjungfern<br />

sind kurzlebig und sesshaft.<br />

Auf den Spuren der Moosjungfer<br />

Noch einen einzigen Weiher im Aargauer<br />

Reusstal hatte die Zierliche Moosjungfer<br />

(Leucorrhinia caudalis) besiedelt. Dank<br />

Lebensraumverbesserungen konnte die<br />

gefährdete Art in den letzten Jahren weitere<br />

Weiher besiedeln. Die Ausbreitungsmuster<br />

der kleinen Grosslibelle haben<br />

<strong>WSL</strong>-Forschende nun untersucht. Sie<br />

haben Libellen markiert und beobachtet<br />

sowie Exuvien – Larvenhüllen nach dem<br />

Schlüpfen – genetisch analysiert. Die<br />

älteste, grösste Population ist die genetisch<br />

vielfältigste. Je weiter weg die neueren<br />

Populationen leben, desto genetisch<br />

einförmiger sind sie. Die Ausgangspopulation<br />

ist deshalb am schützenswertesten.<br />

www.wsl.ch/moosjungfer<br />

Kontakt:<br />

Daniela Keller, Birmensdorf<br />

daniela.keller@wsl.ch<br />

Bodenfeuchtedaten per Satellit<br />

Für die Entwicklung neuer Klimaszenarien<br />

werden Kenntnisse über den weltweiten<br />

Wasserkreislauf immer wichtiger.<br />

Die grosse Unbekannte ist dabei der<br />

Wassergehalt der Böden. Satellitengestützte<br />

Messungen sollen helfen, Bodenfeuchtedaten<br />

für grössere Flächen zu erheben.<br />

An Bord des im November 2009<br />

gestarteten SMOS-Satelliten (Soil Moisture<br />

and Ocean Salinity) befindet sich<br />

ein Mikrowellen-Radiometer. Die damit<br />

erhaltenen Informationen aus dem All<br />

müssen in der Anfangsphase der Mission<br />

mit Messwerten von der Erde überprüft<br />

werden. Forschende der <strong>WSL</strong> haben die<br />

entsprechenden Geräte im Auftrag der<br />

Europäischen Raumfahrt Kommission<br />

(ESA) mitentwickelt und gebaut.<br />

www.wsl.ch/smos<br />

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Dr. Mike Schwank, Birmensdorf<br />

mike.schwank@wsl.ch<br />

Mikrowellenradiometer auf einer SMOS-<br />

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