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Kurz gesagt - WSL

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In kleinen, offenen Treibhäusern<br />

wird ein wärmeres Klima simuliert.<br />

Erwärmter Boden als Kohlendioxid-<br />

Quelle<br />

Ähnliches spielt sich an der Baumgrenze<br />

am Stillberg bei Davos auf knapp 2200<br />

Metern über Meer ab. Forschende aus<br />

dem In- und Ausland führen Freiluft -<br />

experimente mit CO2-Begasung und Erwärmung<br />

des alpinen Ökosystems<br />

durch. Sie simulieren damit klimatische<br />

Verhältnisse, wie sie etwa im Jahr 2050<br />

herrschen werden. Umweltforschung ist<br />

in alpinen Ökosystemen deshalb wichtig,<br />

weil der Klimawandel in Gebirgsregionen<br />

stärker ist und sich auch stärker auswirkt<br />

als anderswo. Die Ergebnisse zeigen<br />

hier ebenfalls, dass der Humus in den<br />

Böden mehr CO2 verliert, als durch vermehrtes<br />

pflanzliches Wachstum gebunden<br />

wird.<br />

Auch von hier der Blick Richtung Norden:<br />

<strong>WSL</strong>-Studien im russischen Uralgebirge<br />

lassen erkennen, dass sich bei einer<br />

weiteren Erwärmung des Klimas die<br />

Böden der Taiga und Tundra zu einer<br />

CO2-Quelle wandeln.<br />

Unterschiedliche Reaktionen von<br />

Pflanzen an der Baumgrenze<br />

Am Stillberg wird nicht nur der Kohlenstoffhaushalt<br />

des Ökosystems untersucht,<br />

sondern in einem Nationalfonds-<br />

Projekt auch die Reaktionen der Pflanzen<br />

auf höhere Temperaturen und mehr<br />

CO2 in der Luft. Die Auswertung von<br />

Trieb- und Stammwachstum sowie Phänologie<br />

(Zeitpunkt von Ereignissen wie<br />

Öffnung der Blattknospen) am SLF in<br />

Davos zeigt: Unter erhöhten CO2-Bedingungen<br />

wachsen Lärchen besser, Bergföhren<br />

zeigen kaum eine Reaktion. Umgekehrt<br />

verhält es sich bei wärmerem Boden:<br />

Die Föhren reagieren mit besserem<br />

Wachstum, die Lärchen aber nicht. Unterschiedlich<br />

sind auch die Reaktionen<br />

der Zwergsträucher wie Heidelbeeren.<br />

<strong>Kurz</strong>: die ungleichen Reaktionen der<br />

Pflanzen an der Baumgrenze können<br />

künftig zu veränderten Arthäufigkeiten<br />

führen.<br />

Und: Bei höherem CO2-Gehalt der<br />

Luft werden Lärchen, Heidelbeeren und<br />

punktierter Enzian frostempfindlicher.<br />

Ein Nachteil im Hochgebirge, wo auch<br />

im Sommer mit Frost zu rechnen ist. Ausserdem<br />

zeigen die Wetterdaten, dass die<br />

Tage mit Frost trotz Klimawandel nicht<br />

abgenommen haben.<br />

www.wsl.ch/peatwarm<br />

www.wsl.ch/peatbogs<br />

www.wsl.ch/stillberg<br />

Kontakt:<br />

Moorerwärmungsexperimente:<br />

Prof. Dr. Alexandre Buttler, Lausanne<br />

alexandre.buttler@wsl.ch<br />

CO2-/Erwärmungsexperiment Stillberg<br />

Boden:<br />

Dr. Frank Hagedorn, Birmensdorf<br />

frank.hagedorn@wsl.ch<br />

CO2-/Erwärmungsexperiment Stillberg<br />

Vegetation:<br />

Melissa Martin und Dr. Christian Rixen,<br />

Davos<br />

melissa.martin@wsl.ch,<br />

christian.rixen@wsl.ch

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