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Kurz gesagt - WSL

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CO2-Verluste aus wärmeren Böden<br />

Forschende der <strong>WSL</strong><br />

untersuchen die Auswirkungen<br />

des Klimawandels<br />

auf unterschiedliche<br />

Lebensräume. Zentrale<br />

Punkte sind die Veränderungen<br />

des Kohlenstoffhaushaltes<br />

im Boden und<br />

der Vegetation.<br />

Ökosysteme werden den zu erwartenden<br />

CO2-Gehalten von 2050 ausgesetzt.<br />

Pflanzen brauchen für ihr Wachstum<br />

Kohlendioxid (CO2) und Wärme. Aber<br />

mehr CO2 und höhere Temperaturen<br />

führen nicht einfach dazu, dass die Vegetation<br />

mehr Kohlenstoff bindet und sich<br />

damit das Klimaproblem von selbst löst.<br />

Forschende der <strong>WSL</strong> untersuchen darum<br />

in Freiluftexperimenten sensible Böden<br />

an der Baumgrenze und in Torfmooren.<br />

Die Wissenschafter zeigen, dass Böden<br />

unter erwärmten Bedingungen mehr<br />

Kohlenstoff verlieren, als Pflanzen aufnehmen<br />

können, und somit zu Kohlenstoff-Quellen<br />

werden.<br />

Torfmoore verlieren ihre Fähigkeit<br />

Kohlenstoff zu speichern<br />

Das <strong>WSL</strong>-Team in Lausanne untersucht<br />

mit sieben Partnern ein Torfmoor bei<br />

Pontarlier im französischen Jura (Projekt<br />

PEATWARM). In kleinen, nach oben<br />

offenen Treibhäusern simulieren die<br />

Forschenden ein um etwa zwei Grad<br />

wärmeres Klima. Sie sammeln Daten<br />

über die Vegetation, den Gasaustausch,<br />

das Porenwasser und die Torfchemie.<br />

Zusätzlich analysieren sie anhand von<br />

Enzymen und weiteren chemischen<br />

Spuren die Zusammensetzung und die<br />

Aktivitäten der Mikroorganismen im<br />

Boden. Die gleichzeitige Untersuchung<br />

von chemischen und biologischen In -<br />

dikatoren ist eine vielversprechende<br />

Methode zur Untersuchung des Klimawandels<br />

in Mooren.<br />

Erste Resultate zeigen Beunruhigendes:<br />

Die Zahl der<br />

Torfmoose – Hauptspeicher<br />

des Kohlenstoffs – nimmt<br />

ab. Dafür wachsen mehr<br />

Gefässpflanzen wie Wollgras,<br />

die sich besser zersetzen<br />

und braune Moose, die<br />

weniger Kohlenstoff speichern.<br />

Ausserdem sind die<br />

Mikroorganismen bei höhe-<br />

Messung der CO2-Freisetzung aus dem Boden<br />

an der Baumgrenze.<br />

ren Temperaturen aktiver und stossen<br />

mehr CO2 aus. Dadurch ändert sich das<br />

Kohlenstoffgleichgewicht im Boden und<br />

Kohlendioxid gelangt in die Atmosphäre.<br />

Unterstützende Ergebnisse erhalten<br />

die Forschenden aus einem Vergleich von<br />

vier Mooren, die zwischen 550 und 1900<br />

Metern über Meer liegen und so lang -<br />

fristig verschiedenen Mitteltemperaturen<br />

ausgesetzt sind.<br />

Was auf den kleinen Versuchsflächen<br />

geschieht, ist im globalen Massstab von<br />

grosser Bedeutung: Obwohl die nördlichen<br />

Moor-Gebiete nur drei bis fünf<br />

Prozent der weltweiten Landfläche bedecken,<br />

speichern sie rund 30 Prozent<br />

des im Boden gebundenen Kohlenstoffs.<br />

Die <strong>WSL</strong>-Daten weisen darauf hin, dass<br />

diese Regionen durch den Klimawandel<br />

zu CO2-Quellen werden und den Treibhauseffekt<br />

verstärken.

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