FINE - Das Festivalmagazin
Magazin zum 25. Rheingau Gourmet & Wein Festival
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<strong>FINE</strong> TASTING | RIBERA DEL DUERO<br />
RIBERA DEL DUERO | <strong>FINE</strong> TASTING<br />
2017 Protos 27<br />
Bodegas Protos<br />
91 P<br />
2016 12 Linajes Crianza<br />
D.O.5. Hispanobodegas<br />
89 P<br />
2016 La Capilla Vendimia Selccionada<br />
Bodegas Finca la Capilla<br />
95 P<br />
2014 Mibal Selección Crianza<br />
Bodega Hornillos Ballesteros<br />
93 P<br />
Wunderbare Frucht von reifen Heidelbeeren und nassem schwarzem Schiefer,<br />
dazu Holundersaft mit einem Hauch Schwarzer Johannisbeere. Daneben zeigen<br />
sich dezente Barriquewürze, Pfeffer und etwas herbe Kräuter. Dicht und tief.<br />
Ein kraftstrotzender Bursche mit sattem Tannin und animierender Säure. <strong>Das</strong><br />
Herbe und nach Wacholder schmeckende nimmt ihm das allzu Fruchtige. Tolle<br />
Balance, auch wenn alles noch sehr jung wirkt. Sehr druckvoller, leicht kalkiger<br />
Abgang. Eigener Stil und ein gewagter Mittelweg zwischen Frucht und Seriosität<br />
– ein gelungener!<br />
2016 Silvanus<br />
Bodegas Asenjo & Manso<br />
93 P<br />
Die Nase mit vegetabilen und herben, frischen Aromen wie Salbei, Efeu aber<br />
auch Maulbeeren und einer kamilligen und jodigen Note. Dadurch wirkt die<br />
Frucht leicht abweisend und verschlossen. Am Gaumen kommt die laserartige<br />
und frische Säure an erster Stelle. Zu den Aromen der Nase gesellt sich eine deutliche<br />
Erdigkeit, etwas herbe Nuss und Tabaknoten. Aktuell eher ein ungalanter,<br />
ruppiger Geselle, wenn auch mit Manieren. Gewagte Prognose, aber in fünf<br />
Jahren fängt er an erwachsen zu werden und dann wird er großartig – ein langlebiger<br />
echter Cru!<br />
2016 La Capilla Crianza<br />
Bodegas Finca la Capilla<br />
93 P<br />
Florale Noten, etwas Heidelbeeren und etwas von röstigen Brotkrumen mit<br />
saftigen Sauerkirschen in der Nase. Sehr druckvoller aber noch verschlossener<br />
Gaumen, jung, wild und aktuell mit Ecken und Kanten. Die gradlinige, für<br />
2016 typische Säure frischt den Gaumen auf. <strong>Das</strong> exakt ist die Qualität dieses<br />
Weines, nicht mastig oder plump, sondern kraftvoll und trotzdem rassig und<br />
mit enormer Frische. Wacholder, leicht unreife Kirschen und Holunderbeeren<br />
belegen die Jugendlichkeit und Direktheit eines 2016er. Zeit geben, entweder<br />
über Nacht in der Karaffe oder Jahre im Keller.<br />
2016 Virtus La Vigna d’Oro<br />
Bodegas Virtus<br />
92 P<br />
Feingliedrige Nase mit roter wie auch schwarzer reifer Frucht, etwas Brotkrume,<br />
schwarze Oliven und etwas Cassis, kalter Tabakrauch und dezent bittere<br />
Schokolade. Recht tief und auch mit gut integriertem Barriqueausbau. Sehr<br />
druckvoller und anfangs etwas wuchtiger Gaumen, der sich jedoch mit der Zeit<br />
deutlich balancierter zeigte – Balance auf kraftvollem Level. <strong>Das</strong> straffe und noch<br />
etwas kernige Tannin, die herrlich frische Säure und die Verschlossenheit zeigen<br />
ein sehr gutes Lagerpotenzial an. Liegen lassen oder über Nacht in die Karaffe.<br />
Ein typischer 2016er mit herber und erdiger Frucht und aktuell dezent roten<br />
Früchten. Viel frische Kräuter, ein Hauch Holzwürze mit mentholiger Frische.<br />
Modern; mit Luft öffnet sich die Nase mit auch dunkleren, dezent brombeerigen<br />
Noten. Am Gaumen eine Stufe mehr von Allem, schöne Fruchtnoten, mehr<br />
Charme und rote, auch erdige Noten. Wunderbare Frische am Gaumen durch<br />
das sehr saftige Säuregerüst und den direkten, sehr präzisen Stil.<br />
2016 Dominio Fournier Crianza<br />
Dominio Fournier<br />
91 P<br />
Sehr dezent und mit edler Kühle, dabei recht mineralische Noten, auch Erdiges<br />
und etwas Schwarzpulver mit einem leicht teerigen Touch. Etwas Kakao und<br />
schwarze Brombeeren zeigen sich mit etwas Zeit im Glas, alles sehr stimmig<br />
und balanciert. Mit der Zeit gewinnt er deutlich an Tiefe und Komplexität. Am<br />
Gaumen ist er das Abbild der Aromen der Nase, zusätzlich eine feine, noble<br />
hochprozentige Bitterschokolade. Wunderbar gegensätzlich die Kraft zu den<br />
zwar dichten aber sehr seidigen Tanninen und der sehr saftigen Säure. Diese<br />
Melange lässt ihn schlanker und rassiger erscheinen.<br />
2016 Marqués de Velilla Crianza<br />
Grandes Bodegas<br />
92 P<br />
Dunkle Früchte dominieren erst mit schwarzer Brombeere, vollreifen Zwetschgen,<br />
sogar Zwetschgenmus und etwas Holunderbeeren. Dann kommen noch Muskat,<br />
schwarzer Pfeffer im Hintergrund und etwas Kakao und eine trockenwürzige<br />
Note. Stimmige und elegante Nase. Mit der trockenen Würze geht es am Gaumen<br />
weiter, viel erdig-kalkige Aromen, zusammen mit gradliniger, saftiger Säure<br />
ergibt das einen sehr mineralischen Stil. Dagegen wiederum steht die Kraft<br />
und das satte, sehr mürbe Tannin und summiert sich zu einem komplexen und<br />
dichtmaschigen Ribera del Duero. Hat Noblesse.<br />
2016 Secreto Viña Mayor Crianza<br />
Grupo Bodegas Palacio 1894<br />
95 P<br />
Kühle, leicht pflanzliche Nase mit Pflaumenschale, einem Hauch Salbei, weißem<br />
Pfeffer und Granatapfelkernen. Auch Bitterschokolade und etwas Lakritze.<br />
Durchaus kontroverse Richtungen, aber in sich stimmig und sehr komplex. Am<br />
Gaumen mit knackiger und saftiger Säure, einer kühlwürzigen, vibrierenden<br />
Frische und viel erdigen und mineralischen Aromen. Dabei zeigt sich die Kraft<br />
bestens balanciert, aber die sehr fordernde Stilistik mit Tannin, Säure und<br />
Mineralität macht ihn aktuell nicht zum Charmebolzen. Rasse und Gradlinigkeit<br />
lassen ihn aber lange reifen. Für Puristen!<br />
Feine rassige und erdige Nase mit deutlich trockener Würze von Muskat, rotem<br />
wie schwarzem Pfeffer, etwas Oregano und dezenter Holzwürze. Dazu eine<br />
mentholige Kühle und Blaubeeren, alles tief und kompakt. Straffer Gaumen<br />
mit Kraft und einer herrlich erfrischenden Säurestruktur. Zudem bringt sie<br />
die ohnehin schon deutliche Mineralität und Erdigkeit des Weins noch mehr<br />
zur Geltung. Bone dry mit Biss und Grip, einem sandigen Tannin und aktuell<br />
noch leicht sperrigem Gaumengefühl, weswegen man ihm unbedingt Zeit an<br />
der Luft geben sollte. Dazu Walnussschalen, Astwerk und auch etwas Eichenholzwürze.<br />
Nicht einfach, aber große Klasse.<br />
2016 Pico de Luyas Cosecha<br />
Bodegas Trus<br />
94 P<br />
Eine dichtmaschige, aber nie überkonzentrierte Nase. Klare und sehr reintönige<br />
rote wie schwarze Beerenfrucht, aber auch eine mineralische Komponente. Kalkstaub<br />
und Kieselsteine, dezent Holunder und rote florale Noten, Schokolade<br />
und reife Walnüsse. Direkt beim Einschenken zeigt sich die enorme Kraft, der<br />
noch etwas zugeschnürte Gaumen, aber auch die sehr klare Frucht. Reifes<br />
Tannin und Struktur dominieren, dagegen zeigt die knackige Säure schon die<br />
animierende Frische im Wein. Ein echter Cru in Kinderschuhen.<br />
2016 Buen Camino Cosecha<br />
Pagos de Vallejo<br />
90 P<br />
Dunkle, sehr ätherische Aromen mit Teer und leicht salzigem Lakritz, laktischer<br />
und herber Holzwürze und unreifer Walnuss. Nougat und vollreife, saftige<br />
Pflaumen ergänzen die Nase. Bone dry der Gaumen, mit saftig-knackiger<br />
Säure, aber auch feinem, geschliffenem Tannin. Ein Schmeichler, ein Lieblingsschwiegersohn<br />
mit Klasse. Saftig mit Noten von warmen Backwaren, Zimt<br />
und roter Kirschfrucht. Crowdpleaser im klassischen Anzug.<br />
2015 Selección Viña Valera Cosecha<br />
Bodega Coop. Virgen De La Asunción<br />
92 P<br />
Engmaschige Nase mit viel animalischer Aromatik. Dann mit mehr Luft in<br />
Richtung von dezenten Teernoten, reifen Brombeeren, etwas Holundergelee<br />
und einem Hauch Schwarztee. Auch etwas von einem warmen Schokoladenkuchen,<br />
dabei tief und kompakt. <strong>Das</strong> zwar satte, aber bestens gereifte, leicht<br />
nussige Tannin bringt eine feine Mürbe und samtige Struktur mit sich und bindet<br />
die spürbare Kraft sehr gut ein. Ein Kraftprotz, aber auch ein Schmeichler mit<br />
Charme und gewisser Saftigkeit, zudem mit Manieren ausgestattet ist.<br />
Mentholige Kühle mit steiniger Würze, fast einer salzigen Note und nassem Kalkstein,<br />
dazu herbe Aromen wie Pinienkerne und etwas Wacholder. Hier ist Rasse<br />
und Mineralität in purer Ausprägung, was sich in schlanker, gradliniger und<br />
sehr präziser Aromatik ausdrückt. Auch den Gaumen dominiert Gradlinigkeit<br />
und Präzision, gepaart mit Frische und knochentrockener Art. Zur Nase dann<br />
sowas wie Salzstangen und knackige Pflaumen. Sehr fordernd, viel Luftkontakt<br />
tut ihm sehr gut. Wird nie ein Schmeichler, dafür ein Purist auf ewig. Potenzial.<br />
2014 Viña Viejas Viña Valera<br />
Bodega Coop. Virgen De La Asunción<br />
92 P<br />
Zwar eine verhaltene, reife Nase, aber mit tiefdunklen Aromen wie Teer, Süßholz,<br />
einer nicht süßen Lakritze, Tiefe, saftigen Schwarzkirschen und etwas Maulbeere.<br />
Aber auch mit etwas gekochtem hellem Gemüse und – mit Luft – einem<br />
Touch Rumtopf. Am Gaumen zeigt sich die feste Säure, eine relativ schlanke Art.<br />
Und doch ist er fordernd, trotz der Kraft meint man Salziges und Pumpernickel<br />
zu schmecken. Ein fein verwobenes, sandiges Tannin und die nussige Würzigkeit<br />
zeigen ihn auch im Abgang sehr elegant, zugleich fordernd. Ein Gentleman!<br />
2014 Guademeya Cosecha<br />
Pagos de Vallejo<br />
90 P<br />
Warmes röstiges Holzofenbrot, reife rote Kirschfrucht, aber auch Oregano und<br />
schwarze Oliven. Fast samtig-seidig in der Nase, tolle Feingliedrigkeit, bringt aber<br />
auch eine rustikale, knackige Frucht mit sich. <strong>Das</strong> setzt sich direkt am Gaumen<br />
fort, mit animierender Saftigkeit, unterstützt durch feines, elegantes Tannin<br />
und einer animierenden, lebendigen Säure, die ihn fast leichtfüßig erscheinen<br />
lässt. Ein eher burgundischer Stil, der mit ausreichend Kraft und Dichte eines<br />
Ribera del Duero ausgestattet ist.<br />
2014 Pinna Fidelis Gran Reserva<br />
Cocope<br />
92 P<br />
Erst etwas Schwarztee und Astwerk, Kalkstaub und Wacholderbeeren, um<br />
dann mit mehr Luftkontakt Schwarzkirschen, schwarzen Pfeffer und auch<br />
Schattenmorellen nachzuschieben. Sehr druckvoller und aktuell noch etwas<br />
wuchtiger Gaumen, wird sich im Laufe der Jahre noch deutlich balancieren.<br />
Dafür sorgt die durchaus feste und präsente Säure mit dem drahtigen Tanningerüst<br />
für Struktur und somit für ein sehr gutes Reifepotenzial. Aktuell tun ihm<br />
einige Stunden in der Karaffe sehr gut. Nicht Charmeur, sondern ein fordernder<br />
Kraftprotz mit Benimm.<br />
34 <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN | RIBERA DEL DUERO RIBERA DEL DUERO | <strong>FINE</strong> DAS FESTIVALMAGAZIN<br />
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