reformleben - Ausgabe Nr. 43

01.03.2022 Aufrufe

43 MÄRZ | APRIL 2022 AUSGABE NAHRUNGSPAUSEN Fasten - Heilender Verzicht – S. 10 BEWEGUNG BALLASTSTOFFE – Muskeln kennen kein Alter – S. 52 INULIN Topinambur – vielseitige Knolle – S. 42 Zwei Wege des Alterns: Schon vor seiner Geburt beginnt der Mensch zu altern. Doch ob wir den Prozess einfach passiv hinnehmen oder unsere Gesundheit aktiv gestalten, hängt ganz von uns alleine ab. Klar, was Dr. Klaus Mohr davon hält.

<strong>43</strong><br />

MÄRZ | APRIL 2022<br />

AUSGABE<br />

NAHRUNGSPAUSEN<br />

Fasten - Heilender Verzicht – S. 10<br />

BEWEGUNG BALLASTSTOFFE –<br />

Muskeln kennen kein Alter – S. 52 INULIN<br />

Topinambur – vielseitige Knolle – S. 42<br />

Zwei Wege<br />

des Alterns:<br />

Schon vor seiner Geburt beginnt<br />

der Mensch zu altern. Doch ob wir<br />

den Prozess einfach passiv hinnehmen<br />

oder unsere Gesundheit<br />

aktiv gestalten, hängt ganz von uns<br />

alleine ab. Klar, was Dr. Klaus Mohr<br />

davon hält.


Jetzt<br />

auch als Abo:<br />

6 <strong>Ausgabe</strong>n = 19,– €<br />

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gesund<br />

GLÜCKLICH<br />

www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Abo-Bestellung unter T +49 (0) 6082 922900-0 oder redaktion@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Zurückliegende <strong>Ausgabe</strong>n können Sie für 2,50 € pro Exemplar (zzgl. 1,60 € Versandkosten) bestellen.


Inhalt<br />

Liebe Leserinnen & Leser,<br />

für einen gesunden Lebensstil ist es nie zu spät.<br />

Selbst für Achtzigjährige kann es ein Gewinn sein,<br />

gesünder zu essen, mit dem Rauchen aufzuhören oder<br />

mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Zugleich<br />

sollten die Weichen für eine lange Gesundheit „as soon<br />

as possible“ gestellt werden. Denn der menschliche<br />

Körper beginnt schon mit dem ersten Atemzug zu<br />

altern und ab der Lebensmitte überwiegt Alterung -<br />

wenn wir nicht gegensteuern.<br />

Dr. Klaus Mohr beobachtet bei seinen Patientinnen<br />

und Patienten zwei Arten des Alterns: das passive<br />

Hinnehmen und das aktive Gegenhalten. Sein Basisprogramm<br />

empfiehlt er als Wegweiser für den aktiven<br />

Weg, um die eigene Gesundheit lange zu bewahren.<br />

Gesund und fit bleiben – dazu passen auch die<br />

weiteren Schwerpunktthemen dieses Heftes. Unsere<br />

Autorinnen widmen sich zum Beispiel dem Fasten,<br />

der Superknolle Topinambur und dem Effekt von Sport<br />

und Bewegung. Wie immer wissenschaftlich fundiert<br />

und anschaulich für Sie zusammengestellt.<br />

Bleiben Sie aktiv!<br />

Ihr Bernhard Sillich, Herausgeber<br />

Haben Sie Fragen oder Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns: zoe Media-Verlag GmbH<br />

Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

oder per E-Mail: info@<strong>reformleben</strong>.de<br />

Gesundheit<br />

Zwei Wege des Alterns S. 4<br />

Fasten – Verzicht heilt S. 10<br />

Fasten für Anfänger –<br />

So klappt der Einstieg S. 20<br />

5 Mythen über Probiotika S. 26<br />

Darm hat Schlüsselrolle im<br />

Immunsystem von Kindern S. 29<br />

Erst zum Hausarzt S. 32<br />

Blick in den Markt S. 37<br />

Gesundheits-News S. 48<br />

Ernährung & Rezepte<br />

Fasten – Verzicht heilt S. 10<br />

Fasten für Anfänger –<br />

So klappt der Einstieg S. 20<br />

5 Mythen über Probiotika S. 26<br />

Darm hat Schlüsselrolle im<br />

Immunsystem von Kindern S. 29<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

verbessern die Darmflora S. 34<br />

Blick in den Markt S. 37<br />

Topinambur –<br />

Lebensmittel mit Gesundheitsplus S. 42<br />

Gesundheits-News S. 48<br />

Rezepte:<br />

Grüner Smoothie<br />

mit Blattspinat und Birne S. 35<br />

Buchweizencrêpes<br />

mit Apfel-Zitronen-Creme S. 36<br />

Zitronen-Pfeffer-Tofu<br />

mit Ofenpommes S. 38<br />

Peperonata mit<br />

panierten Mozzarellabällchen S. 39<br />

Brunnenkresse-Cremesuppe S. 40<br />

Avocado-Schoko-Creme S. 41<br />

Bunte Topi-Pfanne<br />

mit Gemüse und Pilzen S. 44<br />

Topinambur-Püree S. 44<br />

Topinambur-Wurzelsuppe S. 45<br />

Topinambur-Frucht-Salat S. 46<br />

Topinambur-Pfuffer S. 47<br />

Fitness & Sport<br />

Länger & gesünder leben<br />

durch Bewegung S. 52<br />

Lifestyle<br />

Buchempfehlungen S. 31/56<br />

Impressum S. 51<br />

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ZWEI WEGE<br />

des Alterns<br />

An das Älterwerden zu erinnern, scheint<br />

nicht attraktiv. Viele Menschen in unserer<br />

Gesellschaft wollen wohl länger leben, aber<br />

nicht altern. Teilweise ging dieser Wunsch in<br />

Erfüllung. Von 1960 bis 2020 stieg die durchschnittliche<br />

Lebenserwartung in Deutschland<br />

um mehr als 11 Jahre. In der hinzugewonnenen<br />

Lebensspanne treten allerdings<br />

Störungen und Krankheiten vermehrt auf,<br />

die gewöhnlich als altersbedingt deklariert<br />

werden. Manche Autoren, darunter auch<br />

Ärzte, meinen sogar Altern sei gleichzusetzen<br />

mit Krankheit, oder gar das Altern selber sei<br />

Krankheit. Dem schließe ich mich so nicht<br />

an. „Euch recht zu geben, sei ferne von mir“,<br />

hatte der weise Hiob zeitweise gepeinigt,<br />

einstmals schon gesagt.<br />

4 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Gewiss treten etliche Funktionsstörungen<br />

und Krankheiten bei älteren Menschen häufiger<br />

auf, obgleich nicht bei allen: Arthrosen,<br />

Gelenkentzündungen und -steifigkeiten,<br />

Arterien- und Herzerkrankungen, Durchblutungsstörungen,<br />

Krebserkrankungen, Rheuma,<br />

Muskelschwächen, Nervenerkrankungen,<br />

Demenz und andere. Mitunter, in anderem<br />

Kontext, werden die auch als Zivilisationskrankheiten<br />

bezeichnet. Auch jüngere Menschen,<br />

lange vor ihrer Lebensmitte, erkranken<br />

daran. Was steckt dahinter?<br />

Genau betrachtet, setzen Alterungsprozesse<br />

in den Körperzellen bereits mit dem ersten<br />

Atemzug ein. Mit der lebenswichtigen Sauerstoffaufnahme<br />

entstehen unvermeidlich auch<br />

oxidative Beschädigungen der Zellstrukturen,<br />

unter anderem der Mitochondrien. Die in jüngeren<br />

Jahren, ein paar Jahrzehnte lang ziemlich<br />

unbemerkt bleiben, sich aber im Laufe<br />

der Jahre summieren. Im Kindes- und frühen<br />

Erwachsenenalter überwiegen noch Wachstums-<br />

und Reparaturprozesse, die aber –<br />

ungefähr von der Lebensmitte an – inaktiver<br />

werden. Mit geeigneten, bewährten Naturstoffen<br />

können sie wieder gefördert werden.<br />

Anderenfalls nehmen die Beschädigungen,<br />

Funktionsstörungen und Schwächen zu.<br />

Fakt ist: Der Pflegebedarf wächst. Überproportional.<br />

Lange vor der Corona-Pandemie<br />

war schon vom Pflegenotstand die Rede. Der<br />

sich immer weiter verschärft. Die Zahl der<br />

Pflegebedürftigen in unserer Gesellschaft ist<br />

bisher in den 2000er Jahren von 2,04 Millionen<br />

Menschen auf 4,13 Millionen gestiegen –<br />

auf etwas mehr als das Doppelte.<br />

Dazu muss aber gesagt werden, dass die<br />

Kriterien der Pflegebedürftigkeit in 2017 gesetzlich<br />

neu definiert wurden. Jedenfalls ist<br />

der Anteil der Pflegebedürftigen der Gesamtgesellschaft<br />

innerhalb von 20 Jahren von ungefähr<br />

2,5 Prozent auf 5 Prozent angestiegen.<br />

Was nachdenklich macht. Der Pflegenotstand<br />

ist demnach nicht nur auf den Mangel an<br />

Pflegekräften und Geld, sondern auch auf die<br />

zunehmende Pflegebedürftigkeit zurückzuführen.<br />

Versorgt werden die Bedürftigen von<br />

einer ebenfalls wachsenden Zahl von Altenbzw.<br />

Krankenpflegerinnen und Alten- bzw.<br />

Krankenpflegern. In 2012 waren das rund<br />

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449.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte<br />

in Pflegediensten und Pflegeheimen<br />

und in 2020 bereits 605.729 Pflegeleistende.<br />

Aktuell werden noch weitere 120.000 Pfleger/<br />

-innen gesucht.<br />

Warum aber wächst der Pflegebedarf in<br />

unserer Gesellschaft innerhalb von gerade<br />

mal 20 Jahren auf mehr als das Doppelte?<br />

Die medizinische Versorgung ist in dieser<br />

Zeit noch intensiver geworden. Die größte<br />

Arztgruppe stellen die Fachärzte für Innere<br />

Medizin (58.155 in 2020) mit zahlreichen<br />

Spezialistinnen und Spezialisten (Angiologen,<br />

Diabetologen, Endokrinologen, Gastroenterologen,<br />

Haematologen, Hepatologen, Kardiologen,<br />

Nephrologen, Onkologen, Osteologen,<br />

Rheumatologen und anderen). Den größten<br />

Zuwachs jedoch haben Psychotherapeut/<br />

-innen und Psychiater/-innen über über 30<br />

Prozent in etwa 10 Jahren. Der Bedarf wächst.<br />

Oftmals wird dann gesagt, das liege nun mal<br />

am Alter. Allerdings ist der Pflegebedarf weit<br />

höher geworden als der Zuwachs an Lebensjahren.<br />

Irgendetwas stimmt nicht.<br />

In der Patientenbehandlung wie in der Pflege<br />

geht es um viel mehr chronische Krankheiten<br />

als um akute. Mitunter werden die chronischen<br />

Krankheiten schon als Alterskrankheiten bezeichnet,<br />

was immerhin aussagt, mit diesen<br />

Krankheiten kann man alt werden, selbstverständlich<br />

mithilfe moderner Medizin. Genau<br />

besehen beginnen diese Krankheiten, anfangs<br />

bloß unbemerkt, aber schon in der Lebensmitte<br />

– zunehmend noch früher. Deshalb sollte<br />

die Prävention, der Schutz vor Oxidation,<br />

Zellschädigung und chronischer Entzündung<br />

frühzeitiger einsetzen. Aber das geschieht<br />

zu selten. Sei es aus Borniertheit oder aus<br />

Ignoranz. Dann aber spricht man/frau von<br />

Alterskrankheiten. Muss doch nicht sein.<br />

An Klagen wie an Zahlen ermessen, besteht in<br />

unserer Gesellschaft der Mangel an Gesundheit<br />

trotzdem weiter. Zwar bewerteten in<br />

einer Studie, die das Robert-Koch-Institut<br />

(RKI) im Jahr 2013, beauftragt vom Bundesgesundheitsministerium,<br />

durchführte, 69<br />

Prozent der Frauen und 72 Prozent der Männer<br />

ihre Gesundheit als gut oder sehr gut. Dazu<br />

waren 9976 Frauen und 9318 Männer unterschiedlicher<br />

Altersgruppen telefonisch befragt<br />

worden. Das hört sich doch gut an. Die<br />

Corona-Pandemie gab es da noch nicht.<br />

Die Lebenserwartung der Frauen ist seit 2000<br />

von 80,8 Jahren auf 83,6 Jahre, um 2,8 Jahre<br />

gewachsen, das sind etwa 3,5 Prozent; der<br />

Männer in diesem Zeitraum von 74,8 Jahren<br />

auf 78,9 Jahre, mithin um 4,1 Jahre, relativ<br />

um 5,5 Prozent. Das ist erfreulich. Die eingreifende<br />

Medizin hat dazu beigetragen, jedoch<br />

leider nicht zu wachsender Gesundheit.<br />

Was ist verkehrt? Unsere Gesellschaft tut viel<br />

mehr, mit zwei- bis dreistelligen Milliardenbeträgen<br />

an Geld für die Behandlung von<br />

Krankheiten und die Pflege der Bedürftigen<br />

– beides selbstverständlich erforderlich –<br />

und kaum etwas für die Gesundheit. Dazu<br />

wurden Naturstoffe, die nicht rezeptpflichtig,<br />

vielleicht aber gesundheitsfördernd sind,<br />

aus dem Leistungskatalog der Krankenkassen<br />

gestrichen. Das Geld wird gebraucht für<br />

die Therapie chronischer Krankheiten. Klar.<br />

Für die Gesundheit ist Selbstverantwortung<br />

sowie Selbstbeteiligung notwendig und erforderlich.<br />

Und das ist entscheidend.<br />

Wege des Alterns<br />

Es gibt zwei Arten, zwei Wege, des Älterwerdens.<br />

Einen guten und einen weniger guten.<br />

Nicht alles davon haben wir selbst in der<br />

Hand, jedoch Wesentliches. Von der Lebens-<br />

6 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


mitte an, mitunter schon vorher, geht es um<br />

das Entscheiden zwischen Gesundsein oder<br />

Kranksein. Nicht alles in dieser Entscheidung<br />

liegt in unseren Genen und unserer<br />

Macht. Und nicht alles in dem, das von außen<br />

kommt, dem Guten oder dem Schlechten.<br />

Dazu ist manchen Mitmenschen noch nicht<br />

bewusst, dass die Konsequenz, ob etwas – was<br />

auch immer – gut oder schlecht für uns sei,<br />

wesentlich auch in uns selber liegt. Das Ziel<br />

zu kennen, ist hilfreich.<br />

Die eingreifende Medizin leistet sehr effektiv,<br />

sehr viel für die Erhaltung und die Lebensverlängerung<br />

ihrer Kundinnen und Kunden.<br />

Nicht so sehr für deren Gesundheit. Darum<br />

müssen Sie sich am besten selbst kümmern,<br />

für weitere, gute Jahre. Selbstverantwortung<br />

– nicht Ignoranz, nicht Borniertheit! – hilft.<br />

Und dann ganz konkret:<br />

• oxidativen Prozessen im Organismus aktiv<br />

mit geeigneten Naturstoffen begegnen<br />

• Entzündungsprozesse – auch damit – möglichst<br />

flach halten<br />

• mental gut, d. h. lösungsorientiert,<br />

förderlich und nachhaltig sein.<br />

Tipps für<br />

gesundes Altern<br />

So kann Frau/Mann möglichst gesund und<br />

nebenbei lang leben, so alt werden, autonom,<br />

selbstverantwortlich und möglichst gesund.<br />

Dazu versucht <strong>reformleben</strong> mit bestem<br />

Wissen und der Empfehlung von bestgeeigneten<br />

natürlichen Mitteln (Details dazu im<br />

„Basisprogramm für längere Gesundheit“)<br />

beizutragen:<br />

• Bleiben Sie fürsorglich,<br />

• bleiben sie körperlich und mental<br />

bestmöglich aktiv,<br />

• bleiben Sie ganz einfach gesund.<br />

Die NEUE Exklusivmarke mit Vitalstoffen aus<br />

der Natur für mehr Wohlbefinden – finden Sie<br />

für Ihre Bedürfnisse die passenden.<br />

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| 7


Das<br />

NEUE TRAUMPAAR<br />

für ein GUTES<br />

BAUCHGEFÜHL<br />

Die moderne Medizin ist hoch effektiv, mitunter<br />

übermächtig geworden. Die Versorgung sowie die<br />

Pflege steht bereit. Vor vielen Jahren schon (damals<br />

noch nicht ganz genderkorrekt) hatte Eugen<br />

Roth sich gefragt:<br />

Was bringt den Doktor um sein Brot?<br />

a) die Gesundheit<br />

b) der Tod<br />

Drum hält er uns, auf das er lebe,<br />

zwischen beidem in der Schwebe.<br />

Heute ist das noch weiter fortgeschritten.<br />

Der Tod später kommend, die Gesundheit<br />

DAS ORIGINAL<br />

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weiter verkümmert. Wie wird das weitergehen?<br />

Auch die eingreifendste Medizin kann allein<br />

nicht gesund machen, mitunter sogar mehr kränken.<br />

Für die Gesundheit ist Mitwirken, Selbstverantwortung<br />

und dazu intelligente Anwendung<br />

geeigneter natürlicher Mittel erforderlich. Auf<br />

die Selbstverantwortung hat sich aktuell, angesichts<br />

steigender SARS-CoV2-Infektionen und<br />

nicht unendlich verfügbarer PCR-Testkapazitäten,<br />

auch die hiesige, neugewählte Gesundheitspolitik<br />

wieder besonnen. Und daraufhin an die<br />

mögliche Selbstverantwortung der Bürgerinnen<br />

und Bürger appelliert.<br />

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* Bestimmungsgemäße Hauptwirkung: Zur UNTERSTÜTZUNG der Entgiftung und<br />

der STÄRKUNG der Darm-Wand-Barriere durch die Bindung von Schwermetallen<br />

(Blei, Cadmium, Arsen, Chrom und Nickel) und Ammonium im Magen-Darm-Trakt.<br />

Medizinprodukt: Bitte die Hinweise auf dem Etikett genau beachten.<br />

In der Tat ist die Selbstverantwortung einer der<br />

wichtigsten Faktoren für gutes, gesundes Altern.<br />

Aus der Selbstverantwortung erwächst bestmögliche<br />

Eigenaktivität, gesundheitsfördernde<br />

Ernährung und Lebensweise, Fürsorge, Bereitschaft<br />

zu Problemlösungen und Nachhaltigkeit.<br />

Intelligenz sucht nach Lösungen – Ignoranz<br />

hingegen sucht nach Schuldigen. Heinrich Heine<br />

hatte das sinngemäß so angemerkt.<br />

Ignoranz, verbunden mit dem Ablehnen von<br />

Selbstverantwortung, treibt auf den anderen,<br />

scheinbar bequemeren, passiveren und durchaus<br />

weniger gesunden Weg des Älterwerdens. Da ist<br />

dann das Hadern, Klagen, Fordern, Verlangen<br />

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8 | <strong>reformleben</strong> 06/2021<br />

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einprogrammiert. Mit den Jahren nimmt das<br />

weiter noch zu, wodurch selbsterfüllende Prophezeiungen<br />

realisiert werden. Das Schlechtergehen.<br />

Die Alternative wäre so einfach wie<br />

gut möglich gewesen.<br />

Buchtipp<br />

Aktives, dankbares, nachhaltiges und, ja,<br />

auch zielorientiertes Älterwerden erweist<br />

Kohärenz und fördert bewahrende Seelenkräfte.<br />

Die förderlich auch auf die Gesundheit<br />

des Körpers wirken. Nennen wir es nicht mehr<br />

Altern, schrieb Gail Sheehy, 1936 geboren,<br />

In der Mitte des Lebens, das Wort hat einen<br />

verächtlichen Klang. Nennen wir es lieber weise<br />

werden, denn darum handelt es sich.<br />

Mit dieser Weisheit sagte Fritz Riemann<br />

(bekannt als Autor des erhellenden Buches<br />

„Grundformen der Angst“): Im Alter wird<br />

nun das Loslassen besonders wichtig; erst dann<br />

kann es seine schenkenden Seiten zeigen. Die<br />

von älteren Menschen oft gehörte, scherzhafte<br />

Redensart, wenn sie auf etwas verzichten, etwas<br />

hergeben: „das kann ich doch nicht mit ins Grab<br />

nehmen“, meint diese Kunst. Die loslassende<br />

Einstellung lässt uns vieles unter dem neuen<br />

Aspekt sehen, was wirklich und letztlich wichtig<br />

ist, einen Wert für uns bedeutet, uns fördert und<br />

reif macht. Das meint man, wenn man die Dinge<br />

sub specie aeternitatis (unter dem Gesichtspunkt<br />

der Ewigkeit) ansieht, und es ist eine der großen<br />

Erleichterungen des Alters, zu erkennen, wie<br />

wenig letztlich wichtig und notwendig ist, wesentlich<br />

in dem Sinne, dass es uns zu unserem<br />

eigentlichen Wesen führt und verhilft.<br />

Das ist eine Weisheit der Alten: Weniger kann<br />

eigentlicher sein, und nachhaltiger. Statt mit<br />

den Jahren schwächer zu werden, werden<br />

einige von uns sogar stärker.<br />

Dr. med. Klaus Mohr<br />

Grundformen der Angst<br />

Eine tiefenpsychologische Studie<br />

Dieses Buch ist geschrieben, um dem Einzelnen<br />

leben zu helfen, um ihm mehr Selbst- und<br />

Fremdverständnis zu vermitteln und um die<br />

Wichtigkeit unserer Anfangsjahre für unsere<br />

Entwicklung deutlich zu machen. Es ist auch<br />

geschrieben, um den Sinn zu wecken, wieder<br />

zu erwecken, für die großen Zusammenhänge,<br />

denen wir eingefügt sind und von denen wir,<br />

wie ich meine, Wesentliches lernen können.<br />

· Autor: Fritz Riemann<br />

· 244 Seiten<br />

· Auflage 01/2022<br />

· Preis: 19,90 €<br />

Dr. med. Klaus Mohr – in Fachkreisen und bei<br />

seinen Lesern hoch geschätzter Mediziner und<br />

Autor, der es versteht, Natur- und Schulmedizin<br />

zum Nutzen seiner Patienten einzusetzen.<br />

In zahlreichen medizinisch-wissenschaftlichen<br />

und weltanschaulichen Artikeln lässt er seine<br />

stetig wachsende Leserschaft seit vielen Jahren<br />

an seinem ganzheitlichen Wissen teilhaben.<br />

| 9


Fasten<br />

VERZICHT<br />

heilt<br />

10 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Fasten gilt in zahlreichen Kulturen seit Jahrtausenden<br />

als reinigend, klärend und stärkend.<br />

Nun staunt die moderne Wissenschaft.<br />

Mit zunehmender Aufklärung des menschlichen<br />

Stoffwechsels festigt sich der Sockel um<br />

die Mythen des Verzichts. Und die Weisheit<br />

der alten Meister ist aktueller denn je.<br />

Es steht nicht gut<br />

um die Volksgesundheit<br />

Eine Auswertung der öffentlichen Gesundheit<br />

in den USA führte 2019 zu ernüchternden<br />

Ergebnissen: Gemessen an zentralen Eckpunkten<br />

der Stoffwechselgesundheit und<br />

ihrer Entgleisungen sind gerade einmal 12,2<br />

Prozent der Nordamerikaner wirklich gesund<br />

und die USA gilt in puncto Volksgesundheit<br />

als repräsentativ für die westlichen Industrienationen,<br />

uns stets nur ein paar Jahre<br />

voraus.<br />

Fasten, das heißt vorübergehend ganz auf<br />

Nahrung zu verzichten, ist nicht neu. Im<br />

Gegenteil. Wir haben es verlernt. In Zeiten<br />

überfüllter Discount-Regale und zwischen<br />

„Drive Through“ und Lieferdiensten für den<br />

schnellen Snack daheim, ist Nahrung allgegenwärtig<br />

geworden. Wir essen „24 x 7“: vierbis<br />

achtmal am Tag, bis spät in die Nacht, von<br />

allem zu viel und oft das Falsche. Den Genuss<br />

im Überfluss bezahlen wir mit den „Big-5“<br />

der Zivilisationsleiden, mit der Zuckerkrankheit<br />

Diabetes mellitus II, mit Bluthochdruck,<br />

Übergewicht, Arteriosklerose und Herzleiden<br />

sowie auch mit erhöhtem Risiko für Krebs,<br />

Demenz und psychosomatische Beschwerden.<br />

Schauen wir in der Zeit zurück, als der<br />

Mensch noch Jäger und Sammler war. Getreide<br />

(Pasta, Müsli, Brot und Co.) und stärkehaltiges<br />

Gemüse (Reis, Kartoffeln usw.) war<br />

noch nicht existent und das Leben war hart.<br />

Hier war Essen die Ausnahme. Essen gab es nur<br />

nach Phasen körperlicher Anstrengung, nach<br />

der Jagd oder nach stundenlangem Sammeln.<br />

Dazwischen lagen natürliche Phasen ohne Nahrung.<br />

Manchmal Stunden, immer wieder auch<br />

Tage und im Winter vielleicht auch viele Tage.<br />

Mit Fokus auf das Übergewicht, die Blutzuckerkrankheit<br />

Diabetes mellitus II und<br />

das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

(Joana 2019) stand es um die Männer dabei<br />

im Schnitt schlechter als um die Frauen und<br />

insgesamt schlechter mit dem Alter, bei Rauchern,<br />

mit abnehmendem Bildungsniveau und<br />

bei Bewegungsmangel. Die alarmierenden<br />

Zahlen zwingen uns einmal mehr hinzuschauen.<br />

Nachhaltigkeit ist auch für unseren<br />

Körper ein Thema, wir haben nur den einen.<br />

Rückkehr zum<br />

natürlichen Essverhalten<br />

Wer bei Hunger müde und schlapp wurde starb,<br />

denn gerade jetzt musste der Körper fit und<br />

leistungsfähig bleiben und auch gesund, für<br />

eine erfolgreiche Jagd. Das Überleben war an<br />

einen Stoffwechsel gekoppelt, der in Abwesenheit<br />

von Nahrung die Pforten zu beständigen<br />

Energievorräten öffnete, auf der Suche nach<br />

Verwertbarem nicht die eigenen Muskeln verzehrte,<br />

die wir zum Jagen brauchten und der<br />

unsere Konstitution stärkte. So entstand der<br />

Fastenstoffwechsel. Der Körper beginnt mit der<br />

Umstellung nach etwa 10 Stunden ohne Nahrung<br />

(s. Intervallfasten). Die vollständigen Veränderungen<br />

erreichen wir nach etwa 4 Tagen.<br />

Der Fastenstoffwechsel<br />

Fasten ist weit mehr als nicht essen. Der Verzicht<br />

verändert uns. Fasten ermöglicht unserem<br />

Körper seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren,<br />

mit körperlichen und seelischen „Altlas-<br />

| 11


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ten“ aufzuräumen und die Ressource Gesundheit<br />

langfristig zu stabilisieren. Fasten gibt uns<br />

Kraft und Stabilität.<br />

Ein normalgewichtiger Mensch hat dafür in<br />

seinen Fettpolstern rund 100.000 Kalorien<br />

zur Energieerzeugung. Solange wir über die<br />

Nahrungszufuhr den Blutzuckerspiegel aufrechterhalten,<br />

haben wir darauf keinen Zugriff.<br />

Die Fettdepots sind für den Abbau verschlossen,<br />

weil der Körper vorrangig den Blutzucker<br />

verwertet. Nach 6-8 Stunden ohne Nahrung<br />

wird der Blutzucker knapp und die Pforten<br />

der Fettspeicher öffnen sich. Jetzt stellt der<br />

Stoffwechsel um und wir „verbrennen“ Fett,<br />

um körperlich und geistig leistungsfähig zu<br />

bleiben. Die Leber beginnt dabei verstärkt Fette<br />

in sogenannte „Keton Körper“ aufzuspalten und<br />

diese als Energiequelle für Gehirn, Muskeln<br />

und andere Organe zur Verfügung zu stellen.<br />

Wir bauen Fett ab und haben Energie im Überfluss,<br />

ohne zu essen und vor allem ohne Hunger.<br />

Die Speicher reichen bei 2000 Kalorien am Tag<br />

dabei locker für einen Monat.<br />

Ballaststoff Trio Pulver<br />

• mit Apfelfaser, Haferkorn und Leinsamen<br />

aus Bio Anbau<br />

• hoher Ballaststoffgehalt<br />

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oder Shakes<br />

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• hohes Quellvermögen durch das besonders<br />

fein gemahlene Pulver<br />

• Pulver zur Anreicherung von Smoothies,<br />

Shakes oder zur Zubereitung von Fruchtpudding<br />

oder glutenfreiem Brot<br />

• NEU - als Kapseln für unterwegs<br />

Dass das Gewicht sich dabei nachhaltig normalisiert<br />

ist nur ein günstiger Nebeneffekt.<br />

Vor allem profitiert die Gesundheit, denn auch<br />

andere Veränderungen im Stoffwechsel bahnen<br />

sich jetzt an.<br />

Körper in Höchstform<br />

Die Erkenntnisse in der Fastenforschung gehen<br />

gerade regelrecht „durch die Decke“:<br />

Entschlacken und Entgiften: So ließ die<br />

Erforschung der fantastischen molekularen<br />

Abfallentsorgung das von der Medizin lange<br />

abgelehnte Konzept der „Schlacken“ in neuem<br />

Licht erscheinen. Auch die Angst, beim Fasten<br />

Muskeln zu verlieren, erwies sich damit als<br />

unbegründet.<br />

Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />

12 | <strong>reformleben</strong> 06/2021<br />

oder unter www.raabvitalfood.de


Wir müssen nur in Bewegung bleiben, wie früher<br />

beim Jagen. Muskelproteine werden dann<br />

vom Körper nicht als Energiequelle genutzt.<br />

Wissenschaftler sprechen vom „protein sparing“<br />

(Proteinsparen). Der Körper erhält seine<br />

Leistungsfähigkeit. Stattdessen bedient er sich<br />

beim Fasten der „Autophagie“. Der Stoffwechsel<br />

räumt in den eigenen Reihen auf und recycelt<br />

defekte Zellstrukturen und fehlerhaft gefaltete<br />

und kaputte Eiweiße, wie z. B. das Beta-Amyloid<br />

im Gehirn, das mit der Alzheimer-Erkrankung<br />

in Verbindung gebracht wird. Angestoßen wird<br />

diese „Müllentsorgung“ durch Moleküle, wie<br />

Spermidin oder das Enzym Sirtuin-1, das auch<br />

Entzündungen unterdrückt, die Stressresistenz<br />

von Zellen erhöht und auftritt, sobald der Körper<br />

Hunger meldet.<br />

ROTER<br />

GINSENG<br />

Schutz vor oxidativem Stress und Krebs.<br />

Gleichzeitig werden die körpereigenen antioxidativen<br />

Schutzsysteme hochgefahren. Radikalfangende<br />

Enzyme, wlche die Stresstoleranz der<br />

Zellen erhöhen und so ihre Integrität schützen.<br />

Damit sinkt das Risiko für Schäden, die auch<br />

Krebs verursachen. Außerdem werden beim<br />

Fasten Krebs- und Altersgene in der Erbsubstanz<br />

„ruhiggestellt“ und bestehende Tumore<br />

schrumpfen. Krebszellen leben vorrangig von<br />

Zucker. Einige verhungern.<br />

NATURKRAFT<br />

FÜR EIN LEBEN IN BALANCE<br />

Verbesserte Selbstheilung. Fasten aktiviert<br />

die Stammzellen, jene Vorläuferzellen, die zur<br />

Regeneration von Organen, Blut- und Immunzellen<br />

beitragen. Der Körper produziert dazu<br />

mehr Wachstumshormone. Muskeln bauen sich<br />

schneller auf und Nervenzellen regenerieren<br />

besser. Auch die entgiftenden Enzyme der Leber<br />

arbeiten beim Fasten verstärkt. Der Körper<br />

kann sich erholen.<br />

Mehr Kraft und Motivation. Menschen, die<br />

Fasten, berichten über Motivationsschübe, über<br />

mehr Kraft, Zuversicht, Kreativität und gute<br />

| REIN • NATÜRLICH •WIRKSTOFFREICH<br />

13


Laune. Beim Fasten produziert der Körper<br />

mehr Stresshormone (Noradrenalin und Cortisol).<br />

Körper und Geist sind im Kampfmodus<br />

und damit in Bestform. Die Energieversorgung<br />

ist hoch, die Muskeln gut versorgt, die<br />

Nerven bereit für schnelle Reaktionen und<br />

hochsensibel.<br />

Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Fasten verbessert die Blutfettwerte, wirkt<br />

Bluthochdruck, Herzproblemen, der Gefäßverkalkung<br />

(Arteriosklerose) und Schlaganfällen<br />

entgegen.<br />

Die Mischung macht´s<br />

Senkt das Diabetes-Risiko. Die Insulinresistenz,<br />

die beginnende Zuckerkrankheit Diabetes<br />

mellitus II, entsteht bei gesunder Ernährung<br />

und unter regelmäßigem Fasten erst gar nicht.<br />

Schleicht sie sich ein, geht sie darunter zurück<br />

und kann auch wieder heilen. Ebenso die Hypoglykämie,<br />

der zu niedrige Blutzucker.<br />

Nahrungsverzicht ist nicht gleich Nahrungsverzicht!<br />

Mit Zuckerersatzstoffen, reduzierter<br />

Nahrungszufuhr oder einseitiger Kost setzen<br />

Diäten auf Kalorienreduktion, nicht auf Verzicht<br />

und das vorrangig längerfristig und um<br />

abzunehmen. Ein Konzept, das zum Scheitern<br />

verurteilt ist.<br />

Gesunder Darm – gesunder Mensch. Schleichende<br />

Darmentzündungen, durch Fehl- und<br />

Überernährung, werden heute für viele Krankheiten<br />

verantwortlich gemacht. Fasten gönnt<br />

dem Darm eine Auszeit. Die Besiedelung des<br />

Darms mit „guten“ Darmbakterien wird stärker<br />

und diverser. Das stärkt unsere Immunität,<br />

weil das Mikrobiom die „Schule“ der Immunabwehr<br />

ist. Vor allem aber profitiert die Darmgesundheit.<br />

Entzündungen gehen zurück und<br />

die Darmschleimhaut kann ihre Barriere-<br />

Funktion gegenüber Krankheitserregern,<br />

Fremd- und Schadstoffen aufrechterhalten.<br />

Das senkt das Risiko für Allergien, Nahrungsmittelunverträglichkeiten<br />

und Entzündungen<br />

im ganzen Körper. So wurden durch das Fasten<br />

auch positive Effekte auf Rheuma und Gicht<br />

beschrieben. Ein gesunder Darm nimmt außerdem<br />

die Nährstoffe aus der Nahrung schneller<br />

und vollständiger auf, was unsere Versorgung<br />

verbessert..<br />

Beugt Demenz vor. Fasten zeigt positive<br />

Effekte auf Demenz. Vermutlich durch die<br />

Autophagie und die verbesserte Regeneration<br />

und höhere Sensibilität der Nervenzellen.<br />

Der Körper bekommt weniger, aber immer<br />

noch das, was er immer bekam. Das stellt den<br />

Stoffwechsel nicht um, wie beim Fasten. Es<br />

scheitert am „Spaßfaktor“ (zu viel Verzicht,<br />

zu wenig Geschmack, zu kompliziert im Alltag,<br />

ständig hungrig) und am Jo-Jo-Effekt.<br />

Bei anhaltend niedrigem Blutzucker fährt der<br />

Körper seinen Grundumsatz herunter (statt<br />

wie beim Fasten um 10 % hoch), um mit weniger<br />

auszukommen. Zum Ausgleich bedient<br />

er sich auch am Muskelprotein. Die Muskelmasse,<br />

unser wichtigster Fettverbrenner und<br />

das Stützgerüst unseres Bewegungsapparats,<br />

schwindet. Bei einseitigen wiederholten oder<br />

langfristigen Diäten fehlt es dem Körper<br />

zusätzlich an Vitaminen und Mineralstoffen<br />

und durch den erniedrigten Stoffwechsel ist<br />

uns kalt, wir sind müde, schlapp und unkonzentriert<br />

und anfälliger für Infekte. Das<br />

Risiko für Ängste und Depressionen steigt<br />

und auch das für Heißhunger und unkontrolliertes<br />

Essen, und das ist fatal.<br />

Mit weniger Muskeln und erniedrigtem<br />

Grundumsatz werden wir so langfristig<br />

dicker als je zuvor und Vitalstoffdefizite können<br />

das Bindegewebe und die Knochendichte<br />

14 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


schwächen, die Immunabwehr und unseren<br />

Stoffwechsel. Von gesundheitlichem Nutzen<br />

keine Spur.<br />

Weniger Krebs<br />

im mittleren Osten<br />

Westasien hat mit die niedrigste Krebsrate.<br />

Große Teile der Bevölkerung feiern hier den<br />

Ramadan. Sie essen einen Monat im Jahr<br />

nur vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang.<br />

Das regelmäßige intermittierende<br />

Fasten zahlt sich aus. Es bietet mit Autophagie<br />

und Zuckerentzug nicht nur eine gute<br />

Tumorprophylaxe. Studien haben gezeigt,<br />

dass das Immunsystem beim Fasten auch<br />

mehr Killerzellen ausbildet, Immunzellen, die<br />

Krebszellen erkennen und vernichten und es<br />

produziert mehr sogenannter Helfer-Zellen,<br />

die diese anweisen. Außerdem werden Metastasen<br />

gebremst, weil Tumorzellen gerne in<br />

Gebiete mit entzündlichem Stoffwechsel einwandern<br />

und Entzündungsherde durch das<br />

Fasten ebenfalls reduziert werden.<br />

Dazu gesellen sich in der Nahrung viele<br />

Gewürze mit entzündungs- und krebshemmender<br />

Wirkung, darunter Kurkuma, Safran,<br />

Kardamom, Muskat, Kümmel, Zimt, Koriander,<br />

Sesam und Schwarzkümmel. Außerdem<br />

rauchen die Frauen hier meistens nicht. Fast<br />

25 Prozent aller Krebsfälle, vor allem Lungen,<br />

Darm-, Bauchspeicheldrüsen- und Lymphknotenkrebs,<br />

werden durch Rauchen mit<br />

verursacht.<br />

Das alte bewahren und<br />

die Vorzüge des Neuen nutzen<br />

Der regelmäßige Verzicht ist die beste Antwort<br />

auf den Überfluss. Dazwischen sollten<br />

wir nutzen, was die Zivilisation uns an Gutem<br />

bringt. Die Gemüse- und Obsttheken sind<br />

ganzjährig voll und frisch befüllt. Die Möglichkeit<br />

einer gesunden Ernährung war nie<br />

so gut. Empfohlen wird eine pflanzenbasierte<br />

mediterrane Mischkost, mit viel Gemüse<br />

und zuckerarmem Obst, regelmäßig Fisch,<br />

vielen Samen, Nüssen und guten Fetten. Dazu<br />

maßvoll Milchprodukte, Eier und Fleisch. Das<br />

versorgt den Körper mit ausreichend Vitalstoffen,<br />

ohne die Fettverbrennung zu blockieren.<br />

Süßes ist ein Genussmittel, so wie ein<br />

gutes Glas Wein. Sie dürfen auch so genossen<br />

werden. Wer das mit Intervallfasten kombiniert,<br />

hat gute Chancen die positiven Effekte<br />

des Fastens über das Jahr zu erhalten.<br />

Adaptogene<br />

für mehr Gleichgewicht<br />

Unser Körper hat Mechanismen, um mit Stress<br />

umzugehen, mit Verletzungen und Bedrohungen.<br />

Die „Stressreaktion“ sorgt mit erhöhter<br />

Aufmerksamkeit und Muskelanspannung, mit<br />

erhöhtem Blutzucker, höherem Blutdruck und<br />

mehr Stresshormonen für schnelle Reaktionen<br />

und Entscheidungen und für mehr Kraft. Verdauung<br />

und andere Stoffwechselprozesse haben<br />

das Nachsehen. Auf Dauer folgt der erhöhten<br />

Leistungsfähigkeit damit eine Phase der Erschöpfung.<br />

Auch Fasten erzeugt eine Stressreaktion.<br />

Wegen der kurzen Dauer überwiegen<br />

hier aber die vielen positiven Effekte.<br />

Dennoch können wir den Nutzen des Fasten<br />

und auch unser Wohlergehen dabei unterstützen,<br />

durch „Adaptogene“. Adaptogene<br />

sind Pflanzenstoffe, die unsere Stresstoleranz<br />

erhöhen, indem sie uns im Gleichgewicht<br />

halten. Sie erhalten unsere Homöostase.<br />

Gleichzeitig heben sie das Level, ab dem wir<br />

überhaupt in eine Stressreaktion verfallen<br />

– sie fördern Resilienz. Adaptogene sind<br />

Pflanzenstoffe für mehr Gelassenheit und<br />

Wohlbefinden.<br />

| 15


Im Gegensatz zu aufputschenden oder beruhigenden<br />

Mitteln bedienen Adaptogene den<br />

Körper flexibel und nach Bedarf: Sie stärken<br />

ohne zu erschöpfen und beruhigen, ohne zu<br />

ermüden und ermöglichen so, aus der Balance<br />

heraus, leistungsfähig zu bleiben und erholsamen<br />

Schlaf zu finden. Da keine Nebenwirkungen<br />

zu erwarten sind, eignen sich die<br />

natürlichen Pflanzenstoffe hervorragend<br />

für eine längerfristige Einnahme. Zu den<br />

bekanntesten Vertretern zählen der Ginseng,<br />

die Rosenwurz (Rhodiola), die Ashwagandhawurzel<br />

und der Safran.<br />

Adaptogene erhalten die Homöostase von<br />

Körper und Psyche.<br />

Auf molekularer Ebene halten Adaptogene<br />

„kritische“ Stoffwechselwege im Lot, die<br />

unter Stress entgleisen, darunter<br />

• Stresshormone (Cortisol),<br />

• verschiedene Botenstoffe des Gehirns, wie<br />

GABA, den Botenstoff für mehr Gelassenheit<br />

und das „Glückshormon“ Serotonin,<br />

• solche, die den Zellstoffwechsel und das<br />

Entzündungsgeschehen beeinflussen (Zytokine<br />

und Stickoxid) und<br />

• Schutzproteine, wie das Hitzeschock-Protein<br />

70 (Hsp70), das Zellstrukturen gegen<br />

stressbedingte Schäden (oxidativen Stress)<br />

stabilisiert.<br />

Die Pflanzenstoffe helfen so die Struktur<br />

und Funktion von Zellen und Geweben zu<br />

erhalten, stabilisieren die Energieproduktion,<br />

beruhigen die Nerven und helfen den<br />

Blutdruck und den Puls niedrig zu halten. Die<br />

regelmäßige Einnahme verbessert insgesamt<br />

die mentale Leistungsfähigkeit, die körperliche<br />

Ausdauer und das Wohlbefinden.<br />

Dr. rer. nat. Susanne Schwarzer<br />

Richtig fasten<br />

Viel trinken:<br />

Unser Körper braucht Wasser für fast<br />

alles. Beim Wegfall der Flüssigkeit aus<br />

der Nahrung umso mehr. Ideal sind<br />

Wasser und ungesüßte Tees. Das unterstützt<br />

das Entgiften und die Selbstheilung<br />

und trägt zum Wohlbefinden bei.<br />

Intervallfasten, intermittierendes<br />

Fasten (IF):<br />

„Dinner Skipping“ (Wegfall des Abendessens)<br />

oder Frühstücksverzicht,<br />

16:8, Stunden der Nahrungskarenz zu<br />

Essenszeiten ist ideal, aber schon 14:10<br />

bringt positive Effekte. Hervorragend<br />

dauerhaft in den Alltag zu integrieren<br />

und zur Gewichtsreduktion geeignet.<br />

Fastenkur:<br />

Bei einer Fastenzeit von mehr als 24<br />

Stunden ohne Nahrung müssen Sie<br />

unbedingt auf eine ausreichende Zufuhr<br />

von Wasser/Tee (mindestens 3<br />

Liter täglich), Salz, Elektrolyten und<br />

Vitalstoffe achten. Bei Vorerkrankungen<br />

oder wenn Sie Medikamente<br />

einnehmen, sollten Sie vor dem Fasten<br />

unbedingt mit einem Arzt sprechen.<br />

Durch die Regeneration kann sich z. B.<br />

die notwendige Dosierung Ihrer Medikamente<br />

ändern. Bei Untergewicht ist<br />

Fasten tabu.<br />

16 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


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| 17


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18 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


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Aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse werden dabei stets miteinbezogen, wie beispielsweise:<br />

· Ernährung: Rückbesinnung auf gute Fette als gesunder „Treibstoff“<br />

· Gewicht: Normalgewicht ist Folge eines gesunden Stoffwechsels<br />

· Nahrungspausen: Positive Effekte durch Intervall- oder Vollfasten<br />

· Darm: Gesund mit den richtigen Bakterien<br />

· Gene: Wie wir mit Epigenetik unsere Gene steuern<br />

· Regeneration: Förderung von Selbstreinigung und Erneuerung durch Autophagie<br />

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<strong>reformleben</strong> sowie unter www.basisprogramm.de<br />

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Fasten für Anfänger<br />

So klappt<br />

der Einstieg<br />

Fasten-Zeiten<br />

Essens-Zeiten<br />

20 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Der Beitrag auf den Seiten 10 ff. erläutert,<br />

warum Nahrungspausen unserem Stoffwechsel<br />

gut tun. Eigentlich nicht so verwunderlich,<br />

denn wer will schon ständig<br />

arbeiten? Magen und Darm, Leber und<br />

Nieren auch nicht.<br />

Lange Zeit bezogen sich Ernährungsempfehlungen<br />

auf lebensnotwendige Nährstoffe,<br />

Vitamine, Mineralstoffe und ihre Anteile an<br />

der täglich benötigten Nahrungsmenge, dann<br />

rückten Vital- und Ballaststoffe ins Blickfeld,<br />

nun die Erkenntnis, dass der Rhythmus der<br />

Mahlzeiten ein entscheidender Punkt fürs<br />

Wohlbefinden ist.<br />

In einer To-go-Gesellschaft achten viele nicht<br />

mehr auf regelmäßige Mahlzeiten. Es ist aber<br />

wichtig, über den Tag nicht immer wieder<br />

unkontrolliert zu essen, sondern sich auf<br />

möglichst zwei bis drei gute Mahlzeiten zu<br />

beschränken. Sogar die Ernährungswissenschaft<br />

musste sich korrigieren. Zwischenzeitlich<br />

wurden viele kleine Mahlzeiten befürwortet.<br />

Besonders wurde dies Diabetikern ans<br />

Herz gelegt. Doch in den letzten Jahren hat<br />

sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass vollwertige<br />

Kost, ohne die sogenannten schnellen<br />

Zucker (Softdrinks, Weißmehl, Süßigkeiten)<br />

am besten ist, um Blutzuckerspitzen zu vermeiden.<br />

Die Pausen geben der Bauchspeicheldrüse<br />

die Ruhephasen, die sie benötigt, um<br />

sich zu regenerieren. Ohne Insulin im Blut<br />

beginnt der Fettabbau. Schon zur Prophylaxe<br />

der weitverbreiteten Stoffwechselstörung,<br />

aber auch weiterer chronischer Erkrankungen<br />

wie Bluthochdruck, Arthrose, Rheuma,<br />

Migräne sowie neurologischer Leiden sollte<br />

der Körper Gelegenheit haben, die Nahrung<br />

vollständig zu verarbeiten und Zeit zum Aufräumen,<br />

Reparieren, Erneuern. Die Regeneration<br />

funktioniert besser, wenn die alltägliche<br />

Arbeit getan ist.<br />

Nahrungspausen sind daher nur vordergründig<br />

Verzicht, verbessern in Wahrheit den<br />

Stoffwechsel und steigern das Wohlbefinden.<br />

Nach drei bis fünf Tagen spüren alle, die sich<br />

darauf einlassen erste Effekte in Form einer<br />

schlankeren Tallie, weniger Müdigkeit – um<br />

nur einige Beispiele zu nennen.<br />

Essen im Überfluss<br />

macht schlapp & krank<br />

Gewohnheiten zu ändern ist allerdings leichter<br />

gesagt als getan. Nicht essen ist gegen<br />

die menschliche Natur. Unsere Vorfahren<br />

mussten sich nicht entscheiden – gab es Nahrung,<br />

langte man sinnvollerweise zu, um die<br />

nächste Hungersnot zu überstehen. Deswegen<br />

ist es genetisch und tiefenpsychologisch fest<br />

verankert, volle Teller und Angebote nicht zu<br />

meiden. Heute aber herrscht Überfluss. Viele<br />

Menschen essen zu oft und zu viel. Das macht<br />

schlapp und krank. Mit Intervallfasten können<br />

wir selbst die Balance herstellen.<br />

An Essenspausen<br />

gewöhnen<br />

Doch manch einer bzw. eine von Ihnen wird<br />

es sich nicht vorstellen können, lange 16<br />

Stunden nichts Kalorienhaltiges zu sich zu<br />

nehmen. Unseren Vorfahren fiel das nicht<br />

schwer, da sie es gewohnt waren. Der Körper<br />

moderner Menschen kann sich wieder daran<br />

gewöhnen, Nahrungspausen ohne „Schwächeanfall“<br />

zu überstehen. Das muss aber nicht<br />

von heute auf morgen gehen, man kann sich<br />

allmählich steigern. Schon eine kürzere Pause<br />

ist besser als Essen spät abends und morgens<br />

gleich wieder. Wenn’s nicht sieben Tage die<br />

Woche klappt, den Verdauungsorganen ihren<br />

Feierabend zu gönnen, sind fünf schon ein<br />

Fortschritt. Jeder Schritt in die richtige Richtung<br />

zählt.<br />

| 21


Packen Sie’s an! Hier finden Sie Antworten<br />

auf häufig gestellte Fragen und praktische<br />

Tipps:<br />

Wie schaffe ich es, die Nahrungspausen<br />

auszudehnen?<br />

Das Fasten über Nacht beginnt, wenn Sie<br />

mindestens neun bis zehn Stunden nicht<br />

essen und auch keine kalorienhaltigen Getränke<br />

zu sich nehmen – also weder Limo und<br />

Säfte noch Bier und Wein usw. Anschließend<br />

verschieben Sie das Frühstück (engl. breakfast<br />

= Fastenbrechen) Richtung Mittag oder/<br />

und das Abendessen auf einen früheren Zeitpunkt.<br />

Machen Sie es so, wie es für Sie am<br />

besten umsetzbar ist.<br />

In dieser Zeit normalisiert sich der Blutzuckerspiegel<br />

und der Körper beginnt, auf gespeicherte<br />

Energiereserven zurückzugreifen.<br />

Zuerst sind die Glykogenspeicher, also die gespeicherten<br />

Kohlenhydrate dran. Wenn diese<br />

verbraucht sind, stellt der Körper nach eund<br />

nach auf Fettverbrennung um.<br />

Die Glykogenspeicher unseres Körpers sind<br />

begrenzt, da auch Kohlenhydrate in Fett<br />

umgewandelt werden, wenn sie nicht zeitnah<br />

verbraucht werden. Das gespeicherte Fett<br />

geht so schnell nicht aus – ein Kilo reicht für<br />

ca. drei Tage.<br />

Etwa 14 Stunden nach der letzten Mahlzeit<br />

ist die Regeneration in vollem Gang. Um diese<br />

täglich etwa zwei Stunden zu nutzen, wird<br />

beim Intervallfasten meist 16:8 empfohlen.<br />

16 Stunden Nahrungspause bedeuten beispielsweise<br />

Frühstück um zehn Uhr, Abendessen<br />

vor 18 Uhr. Das kostet etwas Überwindung<br />

und muss sich einspielen.<br />

Kann man leichter das Frühstück oder das<br />

Abendessen ausfallen lassen?<br />

Da ein sehr spätes Frühstück und ein sehr<br />

frühes Abendessen nicht so richtig in den<br />

üblichen Tagesablauf passen, besonders wenn<br />

man berufstätig ist und Kinder zu versorgen<br />

hat, beschließen die meisten Menschen, die<br />

sich für das Intervallfasten entscheiden,<br />

entweder Frühstück oder Abendessen ganz<br />

zu streichen. Wer morgens ohnehin keinen<br />

Hunger hat, tut sich leicht damit, das Frühstück<br />

wegzulassen. Trinken Sie beispielsweise<br />

nur Tee. Das Abendessen weglassen klappt am<br />

besten mit einer Art Five o’clock tea.<br />

Wie entkomme ich dem Hunger zwischendurch?<br />

Trinken Sie etwas Warmes und lenken Sie<br />

sich durch Aktivitäten ab. Gehen Sie abends<br />

früh schlafen. Viele Menschen schlafen ohnehin<br />

zu wenig, Schlafmangel führt zum Gefühl<br />

sich stärken, also essen zu müssen.<br />

Darf ich zwischendurch trinken?<br />

Ja, und zwar Wasser, Tee, Kaffee – nichts, was<br />

Kalorien enthält. Vorsicht mit Getränken, die<br />

Süßstoffe enthalten. Sie steigern häufig den<br />

Appetit.<br />

Ihre Tipps passen nicht zu meinen Arbeitszeiten!<br />

Was tun?<br />

Vielleicht ist das tageweise Intervallfasten<br />

mit zwei Tagen die Woche sehr wenig essen,<br />

fünf im Rahmen einer gesunden Ernährung<br />

normal, also ohne die lange Nachtpause, für<br />

Sie besser zu realisieren; siehe vorhergehender<br />

Beitrag.<br />

Kommt es nur manchmal vor, dass Sie morgens<br />

früher los müssen als üblich oder abends<br />

später zu Hause eintreffen als üblich, können<br />

Sie auch ab und an eine Ausnahme machen<br />

und den Abstand zwischen Abendessen und<br />

Frühstück verkürzen. Vielleicht können Sie<br />

nach einem zu späten Abendessen auch aus-<br />

22 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Erhältlich im<br />

nahmsweise zum Ausgleich das Frühstück<br />

ausfallen lassen. Ich persönlich handhabe es<br />

so und habe beschlossen, dass im Zweifelsfalle<br />

Qualität vor Uhrzeit geht. Verspäte ich<br />

mich, wird nicht hastig etwas gegessen wie<br />

ein Energie-Riegel, nur um es noch „rechtzeitig“<br />

zu schaffen, sondern die Mahlzeit mit<br />

Gemüse und Obst nach hinten verschoben.<br />

Partner von<br />

Reformhaus ®<br />

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aus Deutschland<br />

Ich möchte auf das gemeinsame Essen mit<br />

der Familie / dem Partner / der Partnerin<br />

nicht verzichten! Wie könnte ein Kompromiss<br />

aussehen?<br />

Hier gilt das gleiche wie bei der vorhergehenden<br />

Frage. Vielleicht ist 5:2 besser umsetzbar.<br />

Oder Sie schaffen es, zwar dabei zu sein, aber<br />

nur Tee, Kaffee oder Wasser zu trinken. Wenn<br />

nicht, machen Sie ab und an eine Ausnahme,<br />

aber nicht an sieben Tagen die Woche!<br />

Ist es egal, was ich esse? Hauptsache nur<br />

noch zwei bis drei Mahlzeiten am Tag?<br />

Nein. Vollwertiges, gesundes Essen und<br />

Trinken ist ebenso wichtig wie die Mahlzeitengestaltung.<br />

Angestrebt werden sollte<br />

eine pflanzenbasierte Ernährung mit wirklich<br />

wenig tierischen Produkten und wenigen<br />

„schnellen“ Kohlenhydraten. Acht Stunden<br />

Wurst und Süßigkeiten sind so ungesund wie<br />

Vollwertkost von morgens sieben Uhr bis<br />

Mitternacht.<br />

Ist es egal, wie viel ich esse? Hauptsache<br />

nur noch zwei bis drei Mahlzeiten am Tag?<br />

Nein. Das Intervallfasten erhöht leicht den<br />

Grundumsatz – ca. zehn Prozent. Aber man<br />

kann auch innerhalb von acht Stunden zu viel<br />

essen. Nur zwei bis drei Mahlzeiten machen<br />

das Überessen allerdings unwahrscheinlicher.<br />

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Gemüsesäften, Salatsoßen, Suppen und<br />

vielem mehr<br />

Nimmt man mit Intervallfasten ab?<br />

Tendenziell ja. Das ist aber kein „Selbstläufer“,<br />

siehe oben.<br />

Unsere Produkte finden Sie im Reformhaus<br />

| 23<br />

oder unter www.raabvitalfood.de


Wie sollte ich einkaufen? Vorrat oder nicht?<br />

Es ist besser, Gesundes zu Hause zu haben,<br />

um nicht bei Fast-Food zu landen. Dinge, die<br />

man aber meiden möchte, sollten möglichst<br />

gar nicht im Haus sein oder wenigstens nicht<br />

in greifbarer Nähe.<br />

Was ist mit Bewegung? Hilft oder schadet<br />

Sport beim Durchhalten?<br />

Sport hilft beim Durchhalten und fördert<br />

bekanntlich zusätzlich den Stoffwechsel.<br />

Am Anfang kann es etwas Überwindung<br />

kosten, aber sobald ihr Körper es gelernt hat,<br />

einfacher oder überhaupt wieder zwischen<br />

direkter Nutzung von Nahrung und Reserven<br />

hin und her zu schalten, werden Sie sich<br />

wundern, wie leistungsfähig Sie sind, auch<br />

oder gerade wenn Sie mehrere Stunden nichts<br />

gegessen haben.<br />

und wir einen „Fressanfall“ haben. Kehren<br />

Sie nach einem solchen Tag zum Programm<br />

zurück. Einen Ausgleich zu versuchen, geht<br />

oft schief. Wer sich dann vornimmt, nun 20<br />

Stunden nicht zu essen oder besonders wenig<br />

etc. ist in der Gefahr, den nächsten „Anfall“<br />

zu provozieren. Das führt oft zur Resignation:<br />

Ich schaffe es einfach nicht.<br />

Ist Intervallfasten für alle Menschen von<br />

Vorteil? Wer sollte nicht oder vorher ärztlichen<br />

Rat einholen?<br />

Das Intervallfesten mit dem Rhythmus<br />

16:8 können alle ausprobieren, die gesund<br />

sind oder zumindest keine schwerwiegende<br />

Stoffwechselstörung haben. Gibt es ärztliche<br />

Anweisungen für die Mahlzeitengestaltung<br />

(Diabetiker, Dialysepatienten usw.), so sollte<br />

eine Umstellung besprochen werden.<br />

Ausnahmen bestätigen die Regel? Was tun<br />

nach einem vermasselten Tag?<br />

Manchmal ist ein Ausnahmetag gut begründet<br />

– eine Einladung zu einer Feier<br />

beispielsweise. Wer da immer nur ablehnt,<br />

wird zum Außenseiter. Schlimmer aber sind<br />

oft die Tage, an denen wir allein sind, nicht<br />

gut drauf, an denen uns etwas quer kommt<br />

Da man beim Intervallfasten tendenziell eher<br />

abnimmt, sollten es untergewichtige Menschen<br />

nicht praktizieren.<br />

Tabu ist Fasten außerdem für Kinder und<br />

damit auch für schwangere und stillende<br />

Frauen.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Unser Tipp:<br />

Mal wieder mit Freunden<br />

einen besonderen Tee<br />

zur Teatime genießen<br />

24 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Für Darmschleimhaut,<br />

Immunsystem und<br />

Energiestoffwechsel 1-4<br />

Hoch dosierte Milchsäurebakterien<br />

für höchste Ansprüche<br />

Für Darmschleimhaut 1 und Immunsystem 2<br />

18 Bakterienstämme und 140 Mrd.<br />

Milchsäurebakterien pro Tagesdosis<br />

Auch während und nach einer Antibiotikum-Therapie<br />

1 Die Vitamine B2 und Biotin tragen zur Erhaltung normaler Schleim häute (z. B.<br />

der Darmschleimhaut) bei. 2 Die Vitamine B6, B12 und Folsäure tragen zu einer<br />

normalen Funktion des Immun systems bei.<br />

40 oder 80 Kapseln<br />

Lebensaktive Spezialhefe<br />

+ B-Vitamine<br />

Mit dem Hefestamm<br />

Saccharomyces<br />

cerevisiae<br />

Hansen CBS 5926<br />

Für die Darm schleimhaut<br />

3<br />

Für den Energiestoff<br />

wechsel 4<br />

und eine<br />

normale Haut 5<br />

60 Kapseln<br />

Innovative<br />

Ballaststoffkombination<br />

Zur Pflege der<br />

Darmschleim haut 6<br />

Mit wasser löslichen<br />

Ballast stoffen:<br />

Akazien faser,<br />

Inulin, GOS, XOS<br />

und 2’FL<br />

Mit Vitamin B12<br />

und Biotin aus<br />

natürlicher Quelle<br />

14 Portionsbeutel<br />

NEU<br />

3 Vitamin B2 trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute bei. 4 Die<br />

Vitamine B1, B2, B6 tragen zu einem normalen Energiestoffwechsel<br />

bei. 5 Vitamin B2 trägt zur Erhaltung normaler Haut bei.<br />

6 Biotin trägt zur Erhaltung normaler Schleimhäute (z. B. der Darm schleim -<br />

haut) bei.<br />

| 25<br />

Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de


5 Mythen über Probiotika –<br />

und was wirklich dran ist<br />

Dass unser Darm mehr ist als ein reines Verdauungsorgan,<br />

ist mittlerweile bekannt. Immer mehr<br />

wissenschaftliche Studien offenbaren die große<br />

Bedeutung der Darmflora, des Mikrobioms, für<br />

viele Stoffwechselprozesse im gesamten Körper.<br />

Insbesondere bei der Koordination der Infektabwehr<br />

wird dem Mikrobiom eine Schlüsselfunktion<br />

zugeschrieben. Kein Wunder, dass Nachfrage<br />

und Angebot für Produkte zur Unterstützung der<br />

Darmflora in den letzten Jahren sprunghaft gewachsen<br />

sind. Um diese probiotischen Präparate<br />

ranken sich allerdings auch viele Mythen. Doch<br />

was hat es damit auf sich? Und ist an diesen Behauptungen<br />

etwas dran?<br />

Behauptung 1: Im Grunde ist es egal, welches<br />

Probiotikum man kauft<br />

Wer seine Darmflora unterstützen möchte, zum<br />

Beispiel aufgrund von einseitiger Ernährung, wegen<br />

Darmproblemen oder nach einer Antibiotikatherapie,<br />

sollte ein Präparat verwenden, das verschiedene<br />

Stämme beinhaltet, die auch synergistisch wirken.<br />

Denn während Lactobazillen eher im Dünndarm<br />

wirken, sind Bifidobakterien hauptsächlich im<br />

Dickdarm aktiv. Dabei sollten Breitbandprobiotika<br />

mit Milchsäurebakterien mindestens acht Stämme<br />

enthalten. Um eine ideale Versorgung aller Darmabschnitte<br />

zu gewährleisten, sind sogar Präparate mit<br />

bis zu 18 verschiedenen Milchsäurebakterienkulturen<br />

pro Kapsel ratsam. Wichtig ist auch, dass alle<br />

enthaltenen Stämme in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

vorliegen, also nicht ein Stamm über 50 Prozent<br />

ausmacht. Da bei Probiotika der Satz gilt „Viel<br />

hilft viel“, ist auch eine hohe Dosierung wichtig.<br />

Richtwert sind hier 48 bis 140 Milliarden Bakterien<br />

pro Tagesdosis. Übrigens: Auch medizinische Hefen<br />

wie Saccharomyces cerevisiae Hansen CBS 5926<br />

zählen zu den Probiotika.<br />

Behauptung 2: Milchsäurebakterien müssen aktiviert<br />

werden, damit sie wirksam sind<br />

Es wird immer wieder behauptet, dass Milchsäurebakterien<br />

vor der Einnahme in Wasser gerührt und<br />

„aktiviert“ werden müssen, ansonsten wären sie<br />

völlig wirkungslos. Ist da etwas dran? Um es kurz<br />

zu machen: Das ist nicht richtig, es handelt sich hier<br />

vermutlich um einen Marketing-Gag. Abgesehen davon,<br />

dass ein Milchsäurebakterien-Wasser-Gemisch<br />

scheußlich schmeckt, ist eine Aktivierung vor der<br />

Einnahme schlichtweg überflüssig. Denn Milchsäurebakterien<br />

werden in der wässrigen Atmosphäre des<br />

Darms automatisch aktiviert.<br />

Die fünf Minuten, welche die Bakterien durch ein<br />

Verrühren im Wasserglas früher „aktiviert“ (rehydriert)<br />

werden, spielen im Verhältnis zu den 24 bis<br />

48 Stunden, welche die Darmpassage in Anspruch<br />

nimmt, überhaupt keine Rolle. Es ist vielmehr so,<br />

dass bei Pulver-Probiotika, die vorher in Wasser<br />

gelöst werden, also rehydriert wurden, eine größere<br />

Gefahr besteht, dass diese durch Magen- und Gallensäure<br />

zerstört werden. Entscheidend ist also, dass die<br />

Bakterien die Zugangsschranke zum Darm, also den<br />

Magen und das Duodenum, unzerstört überwinden.<br />

Und dafür ist eine vorherige Rehydrierung kontraproduktiv.<br />

Wer auf Nummer sicher gehen will, greift<br />

daher zu Probiotika, die durch eine säureresistente<br />

Kapselhülle geschützt sind. Diese öffnet sich nämlich<br />

erst im Darm, um die Bakterien freizugeben.<br />

Einige Präparate enthalten zudem sehr hochwertige<br />

Bakterienstämme, von denen auch ohne die Kapselhülle<br />

genug im Darm ankommen, weil diese nachgewiesenermaßen<br />

eine hohe eigene Stabilität gegenüber<br />

Magen- und Gallensäure haben. Entscheidend<br />

ist zudem, ob mit den im Präparat Humanstudien<br />

durchgeführt wurden, die eine Wirkung belegen.<br />

Ist dies der Fall, ist das Thema „Aktivierung“ völlig<br />

zweitrangig.<br />

26 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Behauptung 3: Die Wirkung von probiotischen<br />

Präparaten ist wissenschaftlich nicht belegt<br />

Man liest oft, dass es angeblich kaum Studien zur<br />

gesundheitlichen Wirkung von Probiotika gäbe.<br />

Das trifft nicht zu. Im Gegenteil: Die größte internationale<br />

Online-Datenbank für medizinische<br />

Studien Pubmed.com listet unter dem Suchbegriff<br />

„Probiotics“ über 36.000 Studien auf. Darunter sind<br />

viele sogenannte „Gold-Standard“-Studien, die bestimmte<br />

Kriterien erfüllen müssen. Dazu gehört eine<br />

Mindestanzahl an Probanden, und dass sie Placebokontrolliert,<br />

randomisiert und doppelblind sind. Auf<br />

Basis solcher Studien geben renommierte Wissenschaftsgremien<br />

wie die Cochrane Collaboration<br />

Empfehlungen. Sie bescheinigt<br />

unter anderem positive Wirkung<br />

bei Reizdarm, konkret bei der<br />

Reduktion der Symptome. Dies<br />

hat auch die Deutsche Gesellschaft<br />

für Gastroenterologie,<br />

Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten<br />

(DGVS) dazu<br />

veranlasst, 2021 die bestehende<br />

S3-Leitlinie zu überarbeiten,<br />

die u. a. Empfehlungen für die<br />

Therapie des Reizdarmsyndroms gibt.<br />

In ihr heißt es: „Die grundsätzliche Wirksamkeit<br />

von Probiotika wurde in mehreren Metaanalysen<br />

und systematischen Übersichtsarbeiten sowie<br />

prospektiven randomisiert-kontrollierten Studien<br />

(RCTs) belegt“. Als besonders wirksam habe sich u. a.<br />

die Hefe Saccharomyces cerevisiae erwiesen.<br />

Behauptung 4: Probiotika sollen nicht zusammen<br />

mit Antibiotika eingenommen werden<br />

Antibiotika hemmen zwar das Wachstum von krankmachenden<br />

Keimen, sie unterscheiden jedoch nicht<br />

zwischen nützlichen und schädlichen Bakterien.<br />

Das heißt, sie können „gute“ Bakterien abtöten und<br />

auf der anderen Seite das ungehemmte Wachstum<br />

„schlechter“ Bakterienarten in der Darmflora begünstigen<br />

und damit Entzündungen auslösen, die<br />

wiederum Durchfallerkrankungen zur Folge haben<br />

können. Nach einer Antibiotika-Einnahme braucht<br />

der Darm durchschnittlich etwa drei Monate, bis<br />

er die Darmflora wieder einigermaßen ins Gleichgewicht<br />

gebracht hat. Deshalb ist die Probiotikaeinnahme<br />

auch bereits während der Antibiotikabehandlung<br />

sinnvoll. Allerdings sollte darauf geachtet<br />

werden, dass das Probiotikum zeitversetzt zum Antibiotikum<br />

eingenommen wird und dass die Stämme<br />

des probiotischen Präparats eine gewisse Stabilität<br />

gegen Antibiotika haben. Die probiotischen Bakterien<br />

haften an der Darmwand an und konkurrieren<br />

mit den verbliebenen unerwünschten Keimen um<br />

die gleichen Nährstoffe und setzen sich in der Regel<br />

sehr gut durch.<br />

Behauptung 5: Milchsäurebakterien<br />

nagen die Darmschleimhaut an<br />

Ein Teil der in unserem Darm natürlicherweise<br />

vorkommenden Mikroorganismen<br />

ernährt sich tatsächlich<br />

von der Darmschleimhaut. Ein<br />

anderer Teil braucht Ballaststoffe<br />

als Nahrung. Wenn mit der Nahrung<br />

genug Ballaststoffe zugeführt<br />

werden, gibt es keine Probleme. Denn<br />

die ballaststofffressenden Bakterien produzieren<br />

kurzkettige Fettsäuren wie z. B. Butyrat.<br />

Diese wiederum versorgen die Darmschleimhaut<br />

mit Energie, so dass sie sich ständig erneuern kann<br />

und damit auch für schleimhautfressende Bakterien<br />

genug Futter bietet. Leider werden immer weniger<br />

der in Vollkornprodukten, Gemüse und Hülsenfrüchten<br />

vorkommenden hochwertigen Ballaststoffe<br />

verzehrt. Viele erreichen die von der Deutschen<br />

Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlenen 30<br />

Gramm Ballaststoffe pro Tag nicht. Wer also das<br />

Gleichgewicht der Darmflora erhalten möchte, sollte<br />

die Mikroorganismen seines Mikrobioms mit prebiotischen<br />

Ballaststoffen füttern. Mittlerweile gibt es<br />

hier auch Produkte zur Ergänzung der Nahrung mit<br />

gut verträglichen und innovativen Ballaststoffen wie<br />

Akazienfaser, GOS, XOS und 2’Fucosyllactose (2'FL).<br />

Dr. Mathias Oldhaver<br />

| 27


Bärenstark für<br />

das kindliche<br />

Immunsystem 1<br />

Mikronährstoffkomplex<br />

speziell für Kinder 1<br />

Für das kindliche Immunsystem 1<br />

Für das Wachstum und eine gesunde<br />

Knochenentwicklung bei Kindern 2<br />

Mit Beta-Glucanen, Colostrum,<br />

Milchsäurebakterien und Vitaminen<br />

Geschmacksneutral und<br />

ohne künstliche Zusätze<br />

1 Die Vitamine B6, B12, C, D, Folsäure sowie Zink tragen zu einer<br />

normalen Funktion des Immunsystems bei. Vitamin D trägt zu einer<br />

normalen Funktion des Immunsystems bei Kindern bei. 2 Vitamin D<br />

wird für ein gesundes Wachstum und eine gesunde Entwicklung der<br />

Knochen bei Kindern benötigt.<br />

65 g Pulver oder 30 Sticks<br />

Milchsäurebakterien + Ballaststoffe<br />

speziell für Babys<br />

Drei spezielle Milchsäurebakterien<br />

stämme +<br />

Ballaststoffe<br />

Mit Galacto-Oligo -<br />

sacchariden (GOS)<br />

Auch für Schwangere<br />

geeignet<br />

Milchsäurebakterien + Ballaststoffe<br />

speziell für Kinder 3<br />

Mit 2’FL<br />

Für das Immunsystem, die Darmschleimhaut<br />

und die Knochen -<br />

entwicklung 3-4<br />

Auch während und nach<br />

Antibiotika-Therapien<br />

Zur Gabe an Kinder ab 1 Jahr<br />

3 Vitamin D trägt zu einer normalen Funktion<br />

des Immunsystems bei Kindern bei und<br />

wird für ein gesundes Wachstum und eine<br />

gesunde Ent wicklung der Knochen bei<br />

Kindern benötigt. 4 Vitamin B2 trägt zur Erhaltung<br />

54 g Pulver normaler Schleimhäute bei.<br />

68 g Pulver<br />

28 | <strong>reformleben</strong> 02/2022<br />

Natürlich, nachweislich wirksam. 06722-56100 info@wolz.de www.wolz.de


Darm hat Schlüsselrolle<br />

im Immunsystem von Kindern<br />

Studien zufolge erleiden Kinder durchschnittlich<br />

sechs bis acht Infektionen mit einer durchschnittlichen<br />

Krankheitsdauer von sieben bis zehn Tagen<br />

oder mehr pro Jahr! Viele Eltern möchten ihren<br />

Kindern keine handelsüblichen Immunpräparate<br />

geben, weil sie bezweifeln, dass diese in erster<br />

Linie für Erwachsene konzipierten Produkte die<br />

speziellen Bedürfnisse des kindlichen Organismus<br />

gerecht werden. Tatsächlich liegt der Grund<br />

für die Häufigkeit rezidivierender Infekte in der<br />

immunologischen Unreife des Kindes – in Kombination<br />

mit der Ansteckungsgefahr durch häufigen<br />

Kontakt mit anderen Kindern in Schule und<br />

Kindergarten. Oft liegt die Ursache einer kindlichen<br />

Immunschwäche in Defekten der natürlichen<br />

Abwehrbarrieren. Eine der wichtigsten ist<br />

die Darmflora, die gerade bei Kindern mit häufiger<br />

Antibiotikaeinnahme oft gestört ist.<br />

Probiotika schon für Babys und Kleinkinder<br />

sinnvoll<br />

Eine Stärkung des darmbasierten Immunsystems<br />

erreicht man am besten mit speziellen Probiotika.<br />

Dabei können Milchsäurebakterien bereits im<br />

frühen Kleinkindalter und sogar für Babys sinnvoll<br />

sein – besonders dann, wenn die Kinder nicht gestillt<br />

werden bzw. wurden und/oder durch Kaiserschnitt<br />

zur Welt kamen. Denn die Darmflora von Kleinkindern<br />

ist oft (noch) nicht besonders ausdifferenziert<br />

und instabil. Hintergrund sind u. a. vermehrte<br />

Kaiserschnittgeburten, fehlendes Stillen, übertriebene<br />

Hygiene, vermehrte Antibiotikagabe und falsche<br />

Ernährung (viel Zucker, viele Weißmehlprodukte,<br />

ungesunde Fette, zu wenige Ballaststoffe, zu wenig<br />

Obst und Gemüse). Häufige Folgen sind eine höhere<br />

Anfälligkeit und Risiko für Allergien. Viele Studien<br />

zeigen, dass Probiotika einen stabilisierenden Effekt<br />

auf die Darmflora ausüben können. Besonders spe-<br />

zielle Stämme des Lactobacillus acidophilus, des Bifidobacterium<br />

longum und des Bifidobacterium lactis<br />

haben in Studien positive Effekte bei Kleinkindern<br />

gezeigt. Sie sollten in einer hohen Konzentration von<br />

drei bis sechs Milliarden pro Tagesdosis vorliegen.<br />

Auch Schwangere profitieren davon. Studien zeigen<br />

auch, dass die Kinder später ein geringeres Risiko für<br />

Allergien und atopische Dermatitis haben, wenn die<br />

Schwangere Probiotika eingenommen hat.<br />

Ballaststoffe für Babys und Kleinkinder<br />

Aber wie verhält es sich mit den Ballaststoffen? Der<br />

bewährte Klassiker unter den natürlichen Ballaststoffen<br />

in Nahrungsergänzungen ist das Inulin aus<br />

der Zichorie. Es ist in moderaten Mengen auch für<br />

Kinder gut verträglich. Anders verhält es sich bei<br />

Babys, hier könnte Inulin zu Blähungen führen.<br />

Normalerweise erhalten Babys ihre Ballaststoffe über<br />

die in der Muttermilch enthaltenen Humanen Milch<br />

Oligosaccharide (HMO), zu denen die Galacto-Oligosaccharide<br />

(GOS) gehören. Problematisch wird es<br />

also dann, wenn Babys nur kurz oder gar nicht gestillt<br />

wurden. Für diese Babys als auch für Schwangere sind<br />

seit neuestem spezielle Präparate mit muttermilchähnlichen<br />

GOS erhältlich. Diese Ballaststoffe bestehen<br />

aus Mehrfachzucker und wirken positiv auf die<br />

Darmflora, weil sie unverdaut in den Dickdarm gelangen<br />

und dort von den Darmbakterien als Futter verwendet<br />

werden. Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass sich bei nicht gestillten Säuglingen<br />

eine gesunde, durch Bifidobakterien und Lactobazillen<br />

bestimmte Darmflora bildet, wenn die Babys<br />

eine Säuglingsnahrung mit GOS erhielten. Die GOS<br />

sind den Milch-Oligosacchariden, die in der Muttermilch<br />

vorkommen, ähnlicher als die pflanzlichen<br />

Fructo-Oligosaccharide (FOS), die in der Muttermilch<br />

nicht vorkommen.<br />

| 29


Eine spezielle Komponente der HMO ist die sogenannte<br />

2’-Fucosyllactose (2’Fl). Sie eignet sich<br />

besonders für Kleinkinder. Denn diese komplexen<br />

Kohlenhydrate kommen natürlicherweise in der<br />

Muttermilch vor. HMO sind der Hauptunterscheidungsfaktor<br />

zwischen Muttermilch und Kuhmilch.<br />

Für die Mehrheit der Mütter ist die 2‘FL die am<br />

häufigsten vorkommende HMO in ihrer Muttermilch,<br />

die im Vergleich zu Kuhmilch und anderer<br />

Säuglingsnahrung immer noch das Beste für die<br />

Ernährung von Säuglingen ist. Sie ist das bisher am<br />

gründlichsten erforschte HMO und besonders für<br />

Kinder geeignet, die nicht gestillt wurden. HMO fungieren<br />

nicht nur als natürliche Prebiotika, sondern<br />

auch als ‚Köder’ für Pathogene. Denn sie verhindern<br />

die Anhaftung pathogener Mikroorganismen an die<br />

Darmschleimhaut.<br />

Natürlicher Immunmodulator Beta-Glucan<br />

Neben den Pro- und Prebiotika ist auch das aus Hefe<br />

stammende Beta-Glucan für Kinder zu empfehlen,<br />

da es bei der Stärkung des darmbasierten Immunsystems<br />

ansetzt. Die Immunzellen im Darm verfügen<br />

über einen spezifischen Rezeptor, an denen die Glucane<br />

andocken und die Immunzellen aktivieren, so<br />

dass sie schnell und effizient gegen Krankheitskeime<br />

reagieren können. Viele Studien konnten schon positive<br />

Effekte auf das kindliche Immunsystem zeigen,<br />

insbesondere auch bei Allergien. Leider enthalten<br />

viele Beta-Glucan-Präparate speziell für Kinder<br />

künstliche Geschmacksstoffe oder Zucker. Deshalb<br />

sollte bei der Wahl des entsprechenden Präparats<br />

lieber auf natürliche, geschmacksneutrale Produkte<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Colostrum: Wirksam gegen Krankheitskeime<br />

Eine weitere für Kinder gut geeignete Substanz ist<br />

Colostrum, die ‚Erstmilch‘ für Säugetiere, die von<br />

den Milchdrüsen der Mutter produziert wird, um<br />

das Neugeborene optimal zu ernähren. Nach drei bis<br />

fünf Tagen verändert sich das Colostrum in normale<br />

Milch. Colostrum wurde lange unterschätzt. Wie<br />

neueste Untersuchungen zeigen, besteht Colostrum<br />

aus einer einzigartigen Zusammensetzung aus einer<br />

Vielzahl an bioaktiven Substanzen und Antikörpern,<br />

den so genannten Immunglobulinen. Diese Immunstoffe<br />

enthält die Colostralmilch der Kuh in 40-fach<br />

höherer Konzentration als das menschliche Colostrum.<br />

Colostrum beinhaltet also eine Vielzahl an<br />

wertvollen Bestandteilen, deren Zusammensetzung<br />

kein künstlich erzeugtes Produkt aufweisen könnte.<br />

Colostrum eignet sich daher zur unterstützenden<br />

Behandlung und Prophylaxe gerade bei Kindern und<br />

Jugendlichen mit Immunschwäche und Allergien. Besonders<br />

hervorzuheben ist Studien zufolge die positive<br />

Wirkung des Colostrums bei der adjuvanten Behandlung<br />

schwerer Durchfallerkrankungen wie EHEC.<br />

Lisa Hemes<br />

30 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


BUCH<br />

Empfehlungen<br />

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| 31


Erst zum<br />

Hausarzt<br />

oder besser direkt zum Facharzt?<br />

Haben Sie einen Hausarzt beziehungsweise<br />

eine Hausärztin? Oder gehen Sie nur<br />

zum Doc, wenn Sie etwas „zwickt“, und<br />

dann gleich zum Facharzt? Das können Sie<br />

durchaus machen, aber ist das auch sinnvoll?<br />

So sparen Sie zwar Zeit, aber es führt oft zu<br />

überflüssigen Behandlungen, die Sie beispielsweise<br />

durch den vorschnellen Einsatz<br />

von Röntgenstrahlen unnötig belasten. Oder<br />

es kommt zur Verschreibung von Medikamenten,<br />

die sich nicht vertragen, weil mehrere<br />

Fachärzte etwas verordnet haben, ohne voneinander<br />

zu wissen.<br />

Um so etwas zu vermeiden, ist ein Hausarzt<br />

da. Er sollte die erste Anlaufstelle für seine<br />

Patienten in allen medizinischen Angelegenheiten<br />

sein, egal ob es sich um konkrete<br />

Beschwerden, eine Krankschreibung, ein<br />

Attest oder eine Impfung handelt. Er ist sozusagen<br />

unser Lotse im Gesundheitssystem.<br />

Als Allgemeinmediziner diagnostiziert und<br />

behandelt er aktuelle Krankheiten und, wenn<br />

nötig, überweist er weiter zum Facharzt.<br />

Damit hat er den Überblick über die Behandlungen<br />

seiner Patienten, sodass es nicht zu<br />

Doppeluntersuchungen sowie überflüssigen<br />

32 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Buchtipp<br />

Medizin ohne Schnickschnack.<br />

Alles, was wirklich hilft, aus meiner<br />

Hausarztpraxis.<br />

In zahlreichen Fallbeispielen zeigt<br />

Dr. Mohsen Radjai unterhaltsam und<br />

lebensnah, wie Medizin auch ohne viel<br />

Schnickschnack heilt: Unser Körper hat<br />

nämlich die vielfach unterschätzte<br />

Fähigkeit, wieder gesund zu werden,<br />

wenn wir nur richtig mit ihm umgehen.<br />

Der Autor zeigt, wie schnell ein nur<br />

oberflächlicher Blick oder die Selbstbehandlung<br />

mit „Dr. Google“ zu falschen<br />

Ergebnissen führt. Er erläutert die häufigsten<br />

Erkrankungen und gibt praktische<br />

Ratschläge, was jeder selbst dazu<br />

beitragen kann, um diese Beschwerden<br />

zu lindern oder zu vermeiden.<br />

· Autor: Dr. Mohsen Radjai<br />

· 192 Seiten.<br />

· Gräfe und Unzer 2021<br />

· Preis: 16,99 €<br />

Arzneien oder Therapien kommt. Gerade bei<br />

der Vorsorgemedizin spielt der Hausarzt eine<br />

wichtige Rolle: Wenn er beim regelmäßigen<br />

Check zu hohen Blutdruck feststellt, erklärt<br />

er seinen Patienten die Zusammenhänge<br />

und die möglichen schlimmen Folgen. Wenn<br />

nötig, verschreibt er ein Medikament, aber<br />

vor allem erläutert er, wie man selbst seinen<br />

Blutdruck senken kann.<br />

Wie bedeutsam das persönliche Verhältnis<br />

zwischen Mediziner und Krankem für die<br />

korrekte Diagnose ist, unterschätzen wir<br />

meist sehr. Anders als ein Facharzt sieht<br />

ein Hausarzt seine Patienten viel öfter und<br />

begleitet sie oft ihr Leben lang. So wird das<br />

Verhältnis persönlicher und er weiß viel über<br />

ihr individuelles Umfeld und ihre Lebensumstände.<br />

Das ist sehr hilfreich und fließt in<br />

die Diagnose ein: Ob hoher Blutdruck durch<br />

Stress oder durch Übergewicht verursacht<br />

wird, ist nämlich bedeutsam und erfordert<br />

ganz andere Handlungs- und Therapiestrategien.<br />

Es lohnt sich also, einen Hausarzt zu<br />

haben und ihn zuerst aufzusuchen.<br />

Ulrike Schöber<br />

| 33


Dr. Johanna Budwig zum Thema:<br />

Omega-3-Fettsäuren<br />

verbessern die Darmflora<br />

Immer mehr Studien zeigen, wie bedeutsam die Zusammensetzung<br />

der Darmflora und eine gute Verdauung<br />

für unsere Gesundheit sind. Omega-3-Fettsäuren<br />

können die Bakterienvielfalt in unserem Darm positiv<br />

beeinflussen. Eine Studie aus 2017 bestätigt, dass insbesondere<br />

die Docosahexaensäure (DHA) die Bakterienvielfalt<br />

im Darm erhöhen kann.<br />

Unsere Haut und die inneren Schleimhäute sind dicht<br />

mit Mikroorganismen besiedelt. Der größte Teil des<br />

Mikrobioms – darunter versteht man die Gesamtheit<br />

der Mikroorganismen, die auf und in uns leben – ist<br />

im Darm angesiedelt und wird allgemein als Darmflora<br />

bezeichnet. Im Dickdarm sind sowohl Anzahl als<br />

auch Vielfalt der unterschiedlichen Bakterien, Pilze<br />

und Viren am höchsten. Das Mikrobiom verändert<br />

sich im Laufe des Älterwerdens. Sowohl die Anzahl der<br />

Bakterien als auch die Diversität nehmen ab. Weitere<br />

Faktoren, die die Vielfalt der Darmflora beeinflussen,<br />

sind u. a. die Art der Geburt (natürliche oder Kaiserschnittgeburt),<br />

die Genetik, Medikamenteneinnahme<br />

(Antibiotika), Stress und die Ernährung.<br />

Die vielfältigen Aufgaben der Darmflora<br />

Die Mikroorganismen regen Darmbewegungen an,<br />

helfen bei der Verwertung von Nahrungsbestandteilen<br />

und produzieren essenzielle Nährstoffe für den<br />

Körper. Sie stärken die Darmbarriere und interagieren<br />

mit dem Immunsystem sowie dem Nervensystem. Die<br />

Darmbakterien ernähren sich von den Ballaststoffen<br />

der Nahrung. Sie produzieren daraus z. B. kurzkettige<br />

Fettsäuren wie Buttersäure bzw. Butyrat, als lebenswichtige<br />

Energiequelle der Darmwandzellen. Ohne<br />

ausreichend Butyrat und schleimproduzierende<br />

Bakterien wird der Darm durchlässig. Dann können<br />

Nahrungsbestandteile in den Blutstrom<br />

gelangen und das Immunsystem irritieren.<br />

Es reagiert mit Entzündungen, die sich in<br />

Unverträglichkeiten und Allergien äußern.<br />

Eine gestörte Darmflora kann u. a. zu Hautproblemen,<br />

Allergien oder Entzündungen führen und das psychische<br />

Wohlbefinden massiv beeinträchtigen. Alles, was<br />

wir zu uns nehmen, was unseren Darm durchläuft,<br />

kann das Darmmikrobiom positiv und negativ beeinflussen.<br />

DHA: Eine Omega-3-Fettsäure mit starkem Einfluss<br />

In der Studie von Cristina Menni et al. wurde das<br />

Verhältnis von Omega-3-Fettsäuren, Stuhl-Eigenschaften<br />

und Bakterienvielfalt des Darm-Mikrobioms untersucht.<br />

Die Forscher werteten Daten von 876 Zwillingspaaren,<br />

Frauen mittleren und höheren Alters, aus. Es zeigte<br />

sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem<br />

Omega-3-Gehalt im Blut und der Bakterienvielfalt der<br />

Darmflora. Die Wissenschaftler fanden eine Erhöhung<br />

der Bakterien aus der Familie der Lachnospiraceae,<br />

wichtige Butyratbildner, die zur Stärkung der Darmbarriere<br />

beitragen.<br />

Profitieren Sie mit allen Körperzellen von unseren<br />

Omega-3-reichen, darmgesunden Rezeptideen.<br />

Erhöhen Sie die Vielfalt der Darmbakterien durch<br />

Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren für Gesundheit<br />

und Wohlgefühl.<br />

Kornelia Paßiel, Dipl-Oec., Dr. Johanna Budwig Stiftung<br />

Cristina Menni et al. Omega-3 fatty acids correlate with gut microbiome<br />

diversity and production of N-carbamyglutamate in middle<br />

aged and elderly women. Scientific Reports 2017<br />

https://www.nature.com/articles/s41598-017-10382-2flashes<br />

34 | Anzeige


GRÜNER SMOOTHIE<br />

mit Blattspinat und Birne<br />

Zutaten für 1 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />

1 Handvoll junger Blattspinat<br />

2 Handvoll Feldsalat<br />

1 mittelgroße Birne<br />

1 cm Ingwer<br />

1 mittelgroße Zitrone<br />

2 Prisen Meersalz<br />

gekühltes Mineralwasser<br />

1 EL Dr. Budwig Linufit®<br />

1 EL Dr. Budwig Omega-3 DHA+EPA Zitrone<br />

Wissen,<br />

was<br />

stärkt.<br />

Omega-3-<br />

Fettsäuren<br />

für eine<br />

darmgesunde<br />

Ernährung.<br />

Blattspinat und Feldsalat waschen und trocknen.<br />

Birne waschen, vierteln, Kerngehäuse entfernen<br />

und grob würfeln. Ingwer schälen und fein raspeln.<br />

Die Zitrone pressen und etwas Schale fein reiben.<br />

Das Gemüse mit etwas kaltem Mineralwasser in den<br />

Mixer geben und fein pürieren. Anschließend das<br />

Obst, Zitronensaft, -schale und Ingwer dazugeben<br />

und weiter pürieren. Mit kaltem Mineralwasser auffüllen,<br />

bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.<br />

Dr. Budwig Linufit ® , Dr. Budwig Omega-3 DHA+EPA<br />

Zitrone und etwas Salz dazugeben, nochmals kurz<br />

mixen und direkt genießen.<br />

Anzeige | 35<br />

Erhältlich im Reformhaus® oder unter dr-johanna-budwig.de


BUCHWEIZENCREPES<br />

mit Apfel-Zitronen-Creme<br />

Zutaten für 2 Portion<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

50 g Buchweizenvollkornmehl<br />

1 EL Dr. Budwig Linugold®<br />

50 ml frische Vollmilch<br />

1 kleines Ei<br />

½ TL Zimt<br />

1 Prise Salz<br />

2 TL Dr. Budwig Natives Olivenöl extra<br />

Für die Apfel-Zitronen-Creme:<br />

75 g Magerquark<br />

1 EL Dr. Budwig Omega-3 DHA+EPA Zitrone<br />

½ kleiner Apfel<br />

1 TL Zitronensaft<br />

etwas Abrieb einer Bio-Zitrone<br />

1 Prise Zimt<br />

2 TL Honig<br />

1 EL gehackte Hasselnüsse<br />

Beeren nach Wahl und Saison<br />

Die Haselnüsse hacken, in einer Pfanne ohne<br />

Fettzugabe leicht anrösten und zur Seite stellen.<br />

Buchweizenvollkornmehl mit Dr. Budwig<br />

Linugold mischen, die Milch, das Ei, Zimt und<br />

Salz zugeben und mixen. Etwas ziehen lassen.<br />

In der Zwischenzeit den Quark mit Dr. Budwig<br />

Omega-3 DHA+EPA Zitrone zu einer geschmeidigen<br />

Creme verrühren. Zitronensaft, Abrieb<br />

und den geriebenen Apfel zugeben. Mit Zimt<br />

und Honig abschmecken und kalt stellen. Dr.<br />

Budwig natives Olivenöl extra in einer Pfanne<br />

leicht erhitzen und die Crepes darin von beiden<br />

Seiten goldbraun backen. Den Crepe auf einen<br />

Teller geben und die Apfel-Zitronen-Creme daraufgeben<br />

und mit den gehackten Haselnüssen<br />

bestreuen. Die Beeren dazugeben.<br />

36 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


eformleben informiert<br />

Blick in den Markt<br />

Über Gesundheitstipps zu lesen ist eine Sache. Diese im Alltag umzusetzen, eine ganz andere. „Blick in den<br />

Markt“ stellt Ihnen spannende Produkte und News aus Ihrem Reformhaus und dem Gesundheitssektor vor, die<br />

es leicht machen, noch gesünder zu leben.<br />

Raab Vitalfood<br />

Bio Flohsamenschalen<br />

Buch „Wissen was stärkt“<br />

der Dr.-Johanna-Budwig-Stiftung<br />

Sleep Relax Duo<br />

von Dr. Wolz<br />

Raab Bio Flohsamenschalen<br />

Kapseln enthalten fein gemahlenes<br />

Flohsamenschalenpulver. Das<br />

Pulver ist reich an pflanzlichen<br />

Ballaststoffen. Gemahlene Flohsamenschalen<br />

haben ein noch<br />

größeres Quellvolumen als ganze<br />

Flohsamenschalen und können<br />

das 45-fache ihres Gewichtes an<br />

Wasser binden.<br />

Erfahren Sie wie die bewährte<br />

Budwig-Ernährung wesentlich<br />

dazu beiträgt, unser Immunsystem<br />

kraftvoll und flexibel zu erhalten.<br />

Ist die Immunabwehr geschwächt,<br />

können latente chronische Entzündungsherde<br />

im Körper nicht heilen.<br />

Eine Ernährung auf Öl-Eiweiß-<br />

Basis ist in der Lage, den Heilungsprozess<br />

für diese Entzündungen<br />

nachhaltig zu unterstützen und das<br />

Gleichgewicht des Immunsystems<br />

wiederherzustellen. Erschienen<br />

im Knaur-Verlag. Erhältlich unter<br />

www.dr-johanna-budwig.de<br />

und im Buchhandel.<br />

Schlafkapseln wirken – Das Sleep<br />

Relax Duo von Dr. Wolz geht<br />

Schlafprobleme ganzheitlich an:<br />

Zwei Abendkapseln sorgen für<br />

schnelleres Einschlafen und eine<br />

Morgenkapsel unterstützt die<br />

Vitalität am Tag. Eine Anwendungsbeobachtung<br />

zeigte jetzt,<br />

dass dieses Konzept funktioniert.<br />

Nach vierwöchiger Anwendung<br />

verringerte sich die Einschlafzeit<br />

durchschnittlich um 28 Minuten.<br />

44 % der Testpersonen berichteten<br />

von einer Verringerung der Tagesmüdigkeit.<br />

| 37


e fo rm<br />

l e b e n<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

ZITRONEN-PFEFFER-TOFU mit Ofenpommes<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />

Für den Zitronen-Pfeffer-Tofu:<br />

400 g Tofu, fest und natur<br />

2 Knoblauchzehen<br />

1 kleine Bio-Zitrone<br />

2 EL Olivenöl<br />

1 TL Salz<br />

je ½ TL gemahlen Kurkuma,<br />

Paprikapulver, Erythrit<br />

1 TL Pfefferkörner<br />

2 EL Kokosöl<br />

Für die Ofenpommes:<br />

1 Knollensellerie (ca. 500 g)<br />

4 EL Olivenöl<br />

1 TL Currypulver<br />

1 Prise Pfefer<br />

½ TL Salz<br />

Den Tofu abtropfen, in ein Geschirrtuch geben, sanft ausdrücken und<br />

längs in 4 große Scheiben schneiden. Die Scheiben jeweils über Kreuz<br />

von beiden Seiten einschneiden und beiseitelegen. Zitrone waschen,<br />

abtrocknen, Schale abreiben und Frucht auspressen. Zitronensaft,<br />

-schale, Olivenöl, Salz, Kurkuma, Paprikapulver und Erythrit in einer<br />

Schüssel zu einer Marinade vermengen. Die Pfefferkörner je nach<br />

Geschmack zerkleinern (in der Mühle oder im Mörser) und hinzugeben.<br />

Die Marinade mit den Tofuscheiben in einen Gefrierbeutel geben,<br />

durchkneten und mindestens 1 Stunde ziehen lassen. Danach das Kokosöl<br />

in einer Pfanne erhitzen und den Tofu in 10 Minuten von beiden<br />

Seiten goldbraun braten. Den Ofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen.<br />

Den Sellerie grob schälen und in 5 mm dicke Scheiben schneiden.<br />

Diese Scheiben in dünne Streifen schneiden und in einer Schüssel<br />

gut mit Olivenöl, Currypulver und Pfeffer vermischen. Die »Pommes«<br />

auf einem mit Backpapier belegten Backblech verteilen, dabei darauf<br />

achten, dass sie nicht zu dicht beieinander liegen. Auf der mittleren<br />

Schiene 35 Minuten im Ofen backen.<br />

38 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Buchtipp<br />

Der Keto-Kompass<br />

Die ketogene Ernährung liegt im Trend, weil sie<br />

nicht nur beim Abnehmen hilft, sondern auch<br />

vielen Erkrankungen wie Alzheimer, Krebs oder<br />

Diabetes entgegenwirkt.<br />

· Autoren: Ulrike Goner, Julia Tulipan,<br />

Dr. Brigitte Karner<br />

· 288 Seiten, 1. Auflage 12/2020<br />

· Preis: 24,99 €<br />

PEPERONATA mit panierten Mozzarellabällchen<br />

Zutaten für 3 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 45 Minuten<br />

Backofen auf 180 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Paprika putzen, und<br />

vierteln. Schoten auf einem mit 3 EL Olivenöl bestrichenen Backblech<br />

verteilen und 30 Minuten im Ofen rösten. Knoblauch schälen und in<br />

Scheiben schneiden. Tomaten waschen, Stielansatz entfernen und klein<br />

schneiden. In einem Topf das restliche Öl erhitzen und Knoblauch<br />

darin anbraten. Tomaten zugeben und 15–20 Minuten köcheln lassen.<br />

Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Eigelbe in einer Schüssel verquirlen<br />

und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Mandelmehl und Parmesan auf<br />

einem Teller vermischen. Mozzarellakugeln abtropfen lassen und erst<br />

im Ei und dann in der Parmesan-Mischung wälzen. Auf einem Teller<br />

für 20 Minuten ins Gefrierfach stellen. Paprika aus dem Ofen holen, in<br />

den Topf mit der Tomatensauce geben und weitere 5–10 Minuten köcheln<br />

lassen. Mozzarellakugeln bei mittlerer Hitze in einer Pfanne mit<br />

Olivenöl goldbraun braten. Salat putzen, waschen und klein zupfen.<br />

Basilikum waschen, trocken schütteln. Den Salat auf den vorbereiteten<br />

Tellern verteilen, die Peperonata daraufgeben und das Basilikum sowie<br />

die Kapern unterheben. Die Mozzarellabällchen obenauf anrichten und<br />

mit etwas Basilikum bestreuen.<br />

Für die Peperonata<br />

je 1 grüne, gelbe und rote Paprika<br />

4 EL natives Olivenöl extra<br />

4 Knoblauchzehen<br />

500 g sonnengereifte Tomaten<br />

Salz, Pfeffer<br />

Für die Mozzarellabällchen<br />

(9–12 Stk.)<br />

Minimozzarellakugeln<br />

2 Eigelb<br />

Salz, Pfeffer<br />

50 g Mandelmehl<br />

50 g geriebener Parmesan<br />

natives Olivenöl extra<br />

Zum Servieren<br />

300 g Romanasalat<br />

1 Bund Basilikum<br />

1 Handvoll Kapern<br />

| 39


e fo rm<br />

l e b e n<br />

R e z e p<br />

t - K o m p a s s<br />

Brunnenkresse-CREMESUPPE<br />

Zutaten für 3 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

1 mittelgroße Zwiebel<br />

400 ml Gemüsebrühe<br />

20 ml Olivenöl<br />

250 ml Sahne<br />

60 g frische Brunnenkresse<br />

½ Zitrone, ausgepresst<br />

Salz, Pfeffer und Muskatnuss<br />

½ g Xanthan<br />

50 g kalte Butter<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

8683 KJ – 2074 kcal<br />

Fett:<br />

199,9 g<br />

Kohlenhydrate:<br />

27,6 g<br />

Protein:<br />

28,9 g<br />

Die Zwiebel schälen und fein würfeln. In einem<br />

Topf das Olivenöl leicht erhitzen, die Zwiebelwürfel<br />

dazugeben und kurz anschwitzen. Mit Gemüsebrühe<br />

ablöschen. Sahne dazugießen und mit Salz, Pfeffer und<br />

etwas Muskat würzen. Kurz aufkochen. Die Brunnenkresse<br />

waschen und mit etwas Olivenöl in einen Mixer<br />

geben. So lange mixen, bis eine Art Pesto entstanden<br />

ist. Das Brunnenkresse-Pesto in den Suppentopf geben,<br />

einen Spritzer einer ½ Zitrone dazu. Umrühren und<br />

nochmal kurz aufkochen. (Nicht zu lange, da sonst die<br />

Farbe verloren geht.) Zum Schluss ½ g Xanthan und<br />

50 g gewürfelte Butter in die Suppe geben und mit<br />

einem Stabmixer aufmixen. Dabei ist es wichtig, dass<br />

die Butter kalt und in kleinen Würfeln dazugegeben<br />

wird, denn nur so emulgiert die Butter mit der Suppe<br />

und wird cremig, schaumig. Dieser Vorgang heißt<br />

„montieren“. Das Xanthan sorgt ebenfalls für zusätzliche<br />

Bindung.<br />

40 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Avocado-Schoko-CREME<br />

Zutaten für 2 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 15 Minuten<br />

2 kleine, reife Avocado<br />

3 EL Backkakao<br />

¼ Vanilleschote, ausgekratzt<br />

2 EL Low Carb Süße, z. B. Erythrit mit Stevia<br />

4 EL ungesüßte, geröstete Mandelmilch<br />

Alle Zutaten in einem Hochleistungsmixer fein<br />

mixen. Dies kann einen Moment dauern, denn<br />

es sollen wirklich keine Stücke mehr vorhanden<br />

sein. Für feinen Schoko-Creme-Genuss.<br />

Nährwerte gesamt:<br />

Brennwert:<br />

4213 KJ – 1007 kcal<br />

Fett:<br />

101 g<br />

Kohlenhydrate:<br />

6,1 g<br />

Protein:<br />

14 g<br />

Anna-Lena Leber<br />

Foodfotografin, Genussmensch, Gesundheitsund<br />

Ernährungscoach<br />

Anna-Lena Leber erkannte sehr früh, dass<br />

Gesundes auch schmecken kann. Im Restaurant<br />

ihrer Eltern lernte sie schon als Kind zwei<br />

Dinge, die ihren Lebensweg stark beeinflussen<br />

sollten: Nahrung darf hochwertig sein und<br />

das Auge isst stets mit. Nach ihrer Ausbildung<br />

zur Hotelfachfrau arbeitete sie in der Pfalz in<br />

einem Sternerestaurant. Hier entwickelte sie<br />

ihre Liebe zu gesunder, natürlicher Ernährung<br />

und zum Detail weiter. Nahrung darf für sie<br />

nicht nur sättigen. Nahrung soll gesund erhalten,<br />

Leben spenden und auch heilen. Deshalb<br />

absolvierte sie noch eine Ausbildung zum Gesundheits-&Ernährungscoach<br />

Low Carb, LCHF,<br />

Keto Lifestyle und liebt es mit ihrem Wissen<br />

urgesunde Rezepte zu kreieren. Wir freuen uns<br />

Ihnen nun regelmäßig leckere Rezepte vorzustellen,<br />

die Ihnen den Umstieg auf eine kohlenhydratärmere<br />

Ernährung „versüßen“.<br />

Buchtipp<br />

Keto-Cocktails<br />

Keto-Guide mit Drinks und Tipps für gesundheitsbewusste<br />

Genießer – Nährwerte inklusive.<br />

· Autorinnen: Julia Tulipan, Anna-Lena Leber<br />

· 104 Seiten, 1. Auflage 07/2021<br />

· Preis: 16,95<br />

| 41


TOPI-<br />

NAMBUR<br />

Lebensmittel mit Gesundheitsplus<br />

42 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


Helianthus tuberosus, Topinambur, kam als<br />

alte Kulturpflanze aus Amerika. Verwandt<br />

ist Topinambur mit der Sonnenblume, hat<br />

aber viel kleinere Blüten. Als die Knollen vor<br />

circa 400 Jahren nach Europa gebracht wurden,<br />

galten sie einige Zeit als Delikatesse.<br />

Die kalorienreicheren Kartoffeln verdrängten<br />

sie aus den Gärten. Das Comeback Ende des<br />

vorigen Jahrhunderts verdankt Topinambur<br />

der Eigenschaft, genau das Gegenteil<br />

zu bewirken – Topinambur bremst wegen<br />

seines hohen Inulingehalts den Appetit. Der<br />

Ballaststoff macht satt. Dazu fördert er eine<br />

gesunde Darmflora, deren Bedeutung aktuell<br />

im Zentrum des Interesses steht.<br />

Inulin zählt zu den Pre- bzw. Präbiotika. Das<br />

sind Substanzen, die das Wachstum und die<br />

Aktivität von Milchsäurebakterien (Lactobazillen)<br />

und Bifidusbakterien im Dickdarm<br />

positiv beeinflussen. Sie ernähren sozusagen<br />

die gesunderhaltenden Bakterienkulturen<br />

im Darm, steigern deren Anzahl und Masse,<br />

während sie ungünstige Bakterien zurückdrängen.<br />

Die Verdauung wird angeregt, der<br />

Stuhl wird weicher. Die veränderte Zusammensetzung<br />

der Darmflora stärkt das Immunsystem,<br />

was sowohl für Krankheitserreger<br />

gilt als auch für Stoffwechselprobleme von<br />

krebsfördernden Enzymen und zu lästigen<br />

allergischen Reaktionen.<br />

Mit durchschnittlich 31 kcal pro 100 Gramm<br />

ist Topinambur kalorienarm. Neben den verwertbaren<br />

Kohlenhydraten stecken Eiweiß<br />

und etwas Fett in Form von mehrfach ungesättigten<br />

Fettsäuren in den Knollen. An<br />

Mineralstoffen sind Eisen (mehr als Spinat),<br />

Calcium und Kalium zu nennen. Bei den<br />

Spurenelementen sticht das Selen hervor.<br />

Topinambur versorgt mit den Vitaminen A,<br />

B 1<br />

, B 2<br />

, B 6<br />

und C. Cholin, Betain, Polyphenole,<br />

Saponine sind weitere Inhaltsstoffe, die der<br />

Gesunderhaltung zugutekommen.<br />

In Reformhäusern, Apotheken und Drogerien<br />

gibt es Topinambur auch als Saft, Tabletten,<br />

Extrakt zur Einnahme. Ziel ist in erster Linie<br />

eine schnellere Sättigung, so dass nachfolgende<br />

Mahlzeiten kleiner ausfallen, also die<br />

Esslust gebremst wird. Frische Topinamburknollen<br />

werden vor allem in Bioläden angeboten.<br />

Zu Hause angekommen sollten sie<br />

in einem feuchten Tuch und dunkel oder im<br />

Gemüsefach des Kühlschranks (ohne Plastiktüte)<br />

gelagert werden. So halten sie sich drei<br />

bis vier Tage frisch. Ältere Knollen werden<br />

schrumpelig. Soweit sollte es mit unseren<br />

Rezepten nicht kommen.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

Topinambur wird auch Jerusalem-Artischocke<br />

oder Erdbirne genannt.<br />

Da Inulin den Dünndarm des Menschen<br />

weitgehend ungespalten passiert, kommt die<br />

Substanz nicht nur im Dickdarm an, sondern<br />

hat den weiteren Vorteil, dass keine Glucose<br />

und Fructose freigesetzt wird. Somit ist<br />

Topinambur mit seinem hohen Inulingehalt<br />

für Diabetiker und Übergewichtige besonders<br />

geeignet. Nur wenig Glucose ist frei und wird<br />

verwertet.<br />

| <strong>43</strong>


BUNTE TOPI-PFANNE<br />

mit Gemüse und Pilzen<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

400 g Topinambur<br />

1 EL Zitronensaft<br />

400 g Champignons<br />

400 g Karotten<br />

400 g Erbsen (TK)<br />

1 große Zwiebel<br />

2 Knoblauchzehen<br />

Rapsöl<br />

Salz, Pfeffer, Thymian<br />

Topinamburknollen dünn abschälen oder sehr sorgfältig<br />

waschen, dabei schadhafte Stellen entfernen.<br />

Knollen in Scheiben schneiden, mit Zitronensaft beträufeln,<br />

damit sie nicht braun werden. Champignons<br />

waschen, putzen, in Scheiben schneiden. Karotten<br />

waschen, schälen, in Scheiben schneiden. Zwiebel und<br />

Knoblauch schälen, hacken. Rapsöl in einer Pfanne<br />

erhitzen, Zwiebel- und Knoblauchwürfelchen zwei<br />

bis drei Minuten allein braten, dann Topinambur,<br />

Karotten, Pilze und Erbsen zugeben. Circa 15 Minuten<br />

dünsten. Mit Salz, Pfeffer und getrocknetem Thymian<br />

würzen und weitere drei bis fünf Minuten dünsten.<br />

Topinambur-Püree<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

800 g Topinambur<br />

Salz<br />

4 EL Milch oder Haferdrink<br />

4 EL weiche Butter<br />

oder Pflanzenmargarine<br />

Muskat, gemahlener Kümmel<br />

2 Stängel frische Petersilie<br />

Topinamburknollen entweder wie Pellkartoffeln<br />

kochen oder dünn abschälen und in Würfel schneiden.<br />

In leicht gesalzenem Wasser 20 Minuten<br />

kochen, dann abgießen. Mit Milch und Butter bzw.<br />

Pflanzendrink und Margarine pürieren, mit Salz,<br />

Muskat und Kümmel abschmecken. Petersilie<br />

waschen und hacken, vor dem Servieren über das<br />

Topinambur-Püree streuen. Kann wie Kartoffelbrei<br />

gegessen und kombiniert werden – zum Beispiel zu<br />

Sauerkraut.<br />

44 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


TOPINAMBUR-Wurzelsuppe<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 60 Minuten<br />

300 g Topinambur<br />

1 EL Zitronensaft<br />

2 Karotten<br />

2 Schalotten<br />

2 EL Olivenöl<br />

50 g grobe Haferflocken<br />

Salz, Pfeffer<br />

1 l Gemüsebrühe (Instant)<br />

Muskat<br />

2 EL Sauerrahm<br />

(oder Kochcreme aus Hafer)<br />

1 Bund frischer Kerbel<br />

Topinamburknollen dünn abschälen oder<br />

sehr sorgfältig waschen, dabei schadhafte<br />

Stellen entfernen. Knollen würfeln, mit<br />

Zitronensaft beträufeln, damit sie nicht<br />

braun werden. Karotten waschen, schälen,<br />

würfeln. Schalotten waschen, in Röllchen<br />

schneiden. Öl in einem Topf erhitzen,<br />

Karottenwürfel, Schalottenröllchen kurz<br />

andünsten. Topinambur und Haferflocken<br />

zugeben, anschwitzen, salzen und<br />

pfeffern. Mit Gemüsebrühe ablöschen,<br />

aufkochen lassen und das Gemüse ca. 15<br />

Minuten garen. Mit Muskat abschmecken.<br />

Suppe pürieren. Kerbel waschen, Blättchen<br />

abzupfen. Sauerrahm oder Kochcreme in<br />

die Suppe rühren, mit Kerbel dekorieren.<br />

| 45


TOPINAMBUR-FRUCHT-SALAT<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 30 Minuten<br />

400 g Topinambur<br />

2 EL Zitronensaft<br />

1 großer Apfel<br />

1 Orange<br />

2 EL Walnussöl<br />

2 EL Apfelessig<br />

2 EL Orangensaft<br />

1 TL Senf<br />

je 1 Prise Salz und Pfeffer<br />

2 EL gehackte Walnüsse<br />

Topinamburknollen dünn abschälen oder<br />

sehr sorgfältig waschen, dabei schadhafte<br />

Stellen entfernen. Knollen raspeln und<br />

sofort mit Zitronensaft beträufeln, damit<br />

sie nicht braun werden. Apfel waschen,<br />

raspeln, unterheben. Orange schälen,<br />

Spalten je zweimal durchschneiden und<br />

mit in die Schüssel geben.<br />

Für das Dressing Öl, Essig, Orangensaft,<br />

Senf, Salz und Pfeffer mit einem Pürierstab<br />

cremig rühren und darüber geben.<br />

Salat durchmengen. Gehackte Walnüsse<br />

vor dem Servieren darüber streuen.<br />

Der Salat schmeckt auch – gut durchgezogen<br />

– am nächsten Tag.<br />

46 | <strong>reformleben</strong> 02/2022 01/2022


Hinweis<br />

Topinambur-PUFFER<br />

Zutaten für 4 Portionen<br />

Zeitaufwand ca. 40 Minuten<br />

500 g Topinambur<br />

2 Schalotten<br />

1 Ei (oder entsprechend Ei-Ersatz)<br />

1 EL Vollkornmehl<br />

Salz, Muskat<br />

Olivenöl zum Braten<br />

Topinamburknollen dünn abschälen oder sehr sorgfältig<br />

waschen, dabei schadhafte Stellen entfernen.<br />

Knollen raspeln. Schalotten waschen, putzen und<br />

in kleine Röllchen schneiden. Topinamburraspeln<br />

mit der Hälfte der Schalottenröllchen, Ei und Mehl<br />

verkneten, mit Salz und Muskat würzen. Etwas Öl in<br />

einer beschichteten Pfanne erhitzen, Topinamburmasse<br />

esslöffelweise hineingeben, flach drücken<br />

und von beiden Seiten fünf bis sechs Minuten bei<br />

mittlerer Hitze zu Puffern braten. Auf Küchenpapier<br />

abtropfen lassen und vor dem Servieren mit den restlichen<br />

Schalottenröllchen bestreuen.<br />

Die Schale der Topinamburknollen ist essbar.<br />

Jedoch zählt Topinambur zu den Lebensmitteln,<br />

die zu Blähungen führen können.<br />

Dies ist bei geschälten Topinamburknollen<br />

weniger der Fall.<br />

Topinambur anpflanzen<br />

Wer gern Topinambur isst, kann unter die<br />

Selbstversorger gehen. Die beste Zeit zum<br />

Pflanzen ist jetzt zwischen Mitte März und<br />

Ende April.<br />

Knollen wie Kartoffeln im Abstand von 60<br />

Zentimetern in die Erde legen – etwa fünf<br />

bis zehn Zentimeter tief. Man kann es einfach<br />

probieren, ob die im Gemüsehandel<br />

gekauften Knollen auskeimen oder Saatgut<br />

in einer Samenhandlung besorgen.<br />

Etwas Kompost lässt Topinambur besser<br />

starten. Sie neigen aber zum Wuchern, wenn<br />

sie gut gedüngt werden. Deshalb wird sogar<br />

in Gartenheften und -büchern mitunter<br />

geraten, sogleich eine Pflanzensperre vorzusehen,<br />

weil es schon vorkam, dass Gartenbesitzer<br />

irgendwann die Ausbreitung von<br />

Topinambur ähnlich kritisch sahen wie die<br />

von „Unkraut“.<br />

Andererseits ist Topinambur im Unterschied<br />

zu Kartoffeln winterhart, kommt also jedes<br />

Jahr von selbst wieder und macht in dieser<br />

Hinsicht wenig Arbeit.<br />

Die Pflanzen werden bis zu zwei Meter hoch.<br />

Das bedeutet Sichtschutz im Sommer und<br />

Herbst. An den gelben Blüten können sich<br />

Gärtner im August und September freuen.<br />

Ab Oktober ist Erntezeit.<br />

| 47


eformleben informiert<br />

Gesundheits-News<br />

Gesundheitstage<br />

Zum 25. Mal veranstaltet der Verband<br />

für Ernährung und Diätetik<br />

e. V. (VFED) 2022 den „Tag der<br />

gesunden Ernährung“. Seit 2007 ist<br />

der Aktionstag immer am 7. März.<br />

In diesem Jahr geht es vor allem<br />

um Herz und Kreislauf. Immer am<br />

7. April ist Weltgesundheitstag.<br />

Dieses Jahr ist das Thema „Gesundheitliche<br />

Chancengleichheit“,<br />

mit dem die Weltgesundheitsorganisation<br />

auf die Bedeutung einer<br />

flächendeckenden Gesundheitsversorgung<br />

aufmerksam machen will.<br />

gesundheitsfördernd, hat Magen-<br />

Darm-regulierende Eigenschaften<br />

und fördert die Durchblutung.<br />

Doch Vorsicht beim Selbstsammeln:<br />

Nicht mit den giftigen Maiglöckchenblättern<br />

verwechseln!<br />

Etliche Bärlauchprodukte bieten<br />

Reformhäuser an – da kennt man<br />

sich aus mit Kräutern.<br />

Einen Bärlauch-Themenweg mit<br />

Infotafeln gibt es in Eberbach am<br />

Neckar. Dort sind vom 12.03. bis<br />

10.04. auch wieder die Bärlauchtage<br />

mit geführten Wanderungen,<br />

kulinarischen Angeboten usw.<br />

geplant. Letztes Jahr wurde wegen<br />

Corona jedoch abgesagt. Daher kurzfristig<br />

informieren, ob mehr geht als<br />

ein individueller Spaziergang.<br />

Enzyms im Körper an, das Hirnzellen<br />

schützt. Mediziner nennen<br />

es NMNAT2 (Nicotinamide mononucleotide<br />

adenylyltransferase 2).<br />

Es hilft Nervenzellen im Gehirn<br />

bei der Stressbewältigung und vor<br />

allem bei der korrekten Proteinfaltung.<br />

Denn fehlgefaltete Proteine<br />

im Gehirn führen zum Verlust<br />

von Nervenzellen. Eine Veröffentlichung<br />

dazu kommt von der<br />

Indiana University: Personen mit<br />

höheren Spiegeln von NMNAT2 erkrankten<br />

im Rahmen einer Langzeitstudie<br />

seltener an Alzheimer<br />

als Menschen mit niedrigen Werten.<br />

„Das weist darauf hin, dass<br />

das Protein Nervenzellen schützt,<br />

die wichtig für Lernen und Gedächtnis<br />

sind“, sagt der Forscher<br />

Hui-Chen Lu. Jedoch sind drei bis<br />

fünf Tassen Kaffee am Tag genug.<br />

Sonst machen sich die negativen<br />

Folgen hohen Kaffeekonsums wie<br />

Magenschmerzen, Nervosität, Zittern,<br />

Schlaflosigkeit bemerkbar.<br />

5 Musketiere<br />

Bärlauchzeit<br />

Noch bevor Spaziergänger die<br />

Pflanzen sehen, können sie sie riechen.<br />

Der starke Geruch hat dem<br />

Bärlauch den Beinamen „wilder<br />

Knoblauch“ eingebracht. Die Pflanze<br />

ist ähnlich schmackhaft und<br />

Vier Tassen Kaffee<br />

Kaffeetrinker werden seltener<br />

dement. Denn das enthaltene<br />

Koffein regt die Produktion eines<br />

Die Akademie für menschliche<br />

Medizin (AMM) macht darauf aufmerksam,<br />

dass Menschen Atemwegs-<br />

und anderen Infektionen<br />

mitnichten hilflos ausgeliefert<br />

sind. Vielmehr kann durch eine<br />

gezielte Versorgung mit Mikronährstoffen<br />

ein Schutzwall aufgebaut<br />

werden, der von Erregern<br />

48 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


eformleben informiert<br />

nur sehr schwer zu durchdringen<br />

ist. Es besteht die Chance, selbst<br />

aktiv zu werden. Fünf Substanzen<br />

werden dafür gebraucht: die Vitamine<br />

A, C und D sowie die Spurenelementen<br />

Selen und Zink. Die<br />

helfen dem Immunsystem, sich<br />

Gegnern in den Weg zu stellen und<br />

den Organismus frei von Viren<br />

und anderen Krankheitserregern<br />

zu halten.<br />

Vitamin D ist nach dem Winter<br />

bei nahezu allen Menschen im<br />

Mangelbereich, die keine Ergänzung<br />

praktizieren. Die ausreichende<br />

Zufuhr der Vitamine C und A<br />

sowie von Selen und Zink ist über<br />

eine gesunde Ernährung möglich.<br />

Allerdings nutzen viele Menschen<br />

die Quellen zu wenig. Bei den<br />

Vitaminen stehen Salate, Gemüse,<br />

Obst im Vordergrund, auch Säfte<br />

wie beispielsweise Vollfrucht aus<br />

Sanddorn. Selen und Zink stecken<br />

in Nüssen und Samen.<br />

Ostereier halten<br />

am längsten ...<br />

Frühstückseier sollen einen<br />

weichen Dotter haben. Zum Mitnehmen<br />

und zu Ostern werden<br />

Eier hart gekocht. Gut so, denn<br />

mit unbeschädigter Schale bleiben<br />

sie länger essbar – ohne Kühlung<br />

immerhin rund zwei Wochen, im<br />

Kühlschrank sogar vier. Vorausgesetzt<br />

die Schale ist unbeschädigt.<br />

Geplatzte Eier sollten noch am<br />

gleichen Tag verzehrt werden.<br />

schützt. Das trifft insbesondere<br />

dann zu, wenn die Farbe aus einer<br />

dünnen Lackschicht besteht. Ein<br />

bereits beschädigtes Ei wird durch<br />

Färben aber keinesfalls haltbarer –<br />

im Gegenteil, es dringt Farbe ein.<br />

Kein Problem in Bezug auf Verderbnis<br />

ist ein grünlicher Rand<br />

um das Eigelb von hart gekochten<br />

Eiern. Er entsteht beim etwas zu<br />

langen Kochen als chemische Reaktion<br />

zwischen dem Eisen des Eigelbs<br />

und dem Schwefel im Eiweiß.<br />

Bedeutsam beim Thema Vitamin D<br />

ist die Kooperation mit Vitamin A.<br />

Die Aufnahme beider Substanzen<br />

in den Zellkern kann nur erfolgen,<br />

wenn beide anwesend sind und<br />

an die Rezeptoren andocken. Der<br />

für die Schleimhautzellen sehr<br />

wichtige Vitamin-A-Stoffwechsel<br />

ist außerdem auf Zink als Kofaktor<br />

angewiesen. Unter Selenmangel<br />

ist die Ansteckungskraft von Erregern<br />

erhöht und bei zu wenig<br />

Vitamin C erlahmt die Abwehr.<br />

Doch auch das beliebte Abschrecken,<br />

damit gekochte Eier schneller<br />

angefasst werden können,<br />

wirkt sich negativ auf die Haltbarkeit<br />

aus. Beim Abschrecken kann<br />

es zu feinen Rissen in der Schale<br />

kommen und es entsteht eine dünne<br />

Luftschicht zwischen Schale<br />

und Eiweiß, so dass Mikroorganismen<br />

leichter eindringen können.<br />

Färben verlängert die Haltbarkeit,<br />

da die Farbe die Schale zusätzlich<br />

Haare vor dem Schlafen<br />

trocknen<br />

Vor dem Zubettgehen sollte frisch<br />

gewaschenes Haar geföhnt werden<br />

oder Zeit haben, um selbst trocknen<br />

zu können. Sonst reibt es sich<br />

an der Bettwäsche, wodurch leicht<br />

Spliss entsteht. Dagegen hilft dann<br />

nur die Schere.<br />

| 49


eformleben informiert<br />

Goji-Beeren<br />

gegen Makuladegeneration<br />

In einer aktuellen Studie von Forschenden<br />

der University of California<br />

in Davis wurde festgestellt,<br />

dass der regelmäßige Verzehr einer<br />

kleinen Portion getrockneter Goji-<br />

Beeren bei gesunden Menschen im<br />

mittleren Alter die sogenannte optische<br />

Dichte des Makulapigments<br />

erhöht. Dies gilt als Biomarker<br />

für die Entwicklung der altersbedingten<br />

Makuladegeneration. Die<br />

Studienergebnisse wurden in dem<br />

englischsprachigen Fachjournal<br />

„Nutrients“ veröffentlicht.<br />

Allerdings wurden nur 13 Studienteilnehmer<br />

mit einer Gruppe<br />

verglichen, die ein Nahrungsergänzungsmittel<br />

für die Gesundheit<br />

der Augen einnahm. Nach 90<br />

Tagen hatte in der Goji-Gruppe der<br />

Gehalt von Lutein und Zeaxanthin,<br />

bioaktiven Substanzen, in<br />

der Netzhaut zugenommen. Diese<br />

filtern schädliches blaues Licht<br />

und bieten einen antioxidativen<br />

Schutz. Der nächste Schritt wird<br />

nun der sein, den Erfolg des Verzehrs<br />

von Goji-Beeren bei Patienten<br />

zu untersuchen, bei denen ein<br />

Frühstadium der Makuladegeneration<br />

diagnostiziert wurde.<br />

Waldspaziergänge<br />

fürs Wohlbefinden<br />

Bewegung an frischer Luft gilt<br />

schon lange als gesund. Aus Japan<br />

kamen die ersten Beweise. Von<br />

dort stammt die Erkenntnis, dass<br />

die Stresshormone Cortisol und<br />

Adrenalin im Wald tatsächlich<br />

gesenkt werden. Auch die Produktion<br />

von Abwehrzellen steigt im<br />

Wald und Entzündungen werden<br />

gedämpft. Kein Wunder, dass<br />

Waldbaden immer beliebter wird.<br />

Das Schönste: Monatlich zwei- bis<br />

dreimal ein Waldtag, gemeint ist<br />

ein Aufenthalt von mindestens<br />

zwei Stunden, führt zu messbaren<br />

Effekten.<br />

Rosmarin gegen<br />

Entzündungen & Viren?<br />

Bereits 2016 hat ein Forschungsteam<br />

in den USA in einer Untersuchung<br />

nachgewiesen, dass die<br />

in Rosmarin enthaltene Carnosinsäure<br />

entzündungshemmend<br />

und antioxidativ wirkt. Gehemmt<br />

wird ein Entzündungsweg, der bei<br />

neurodegenerativen Erkrankungen<br />

eine Rolle spielt. Nun wurde in<br />

einer Untersuchung unter Beteiligung<br />

von Fachleuten des Scripps<br />

Research Institute festgestellt, dass<br />

Rosmarinextrakt mit Carnosinsäure<br />

und dem ebenfalls in der Pflanze<br />

enthaltenen Carnosol Interaktionen<br />

zu blockieren scheinen, welche<br />

SARS-CoV-2 zum Eindringen in<br />

menschliche Zellen nutzt. Blockiert<br />

wird die Interaktion zwischen dem<br />

äußeren Spike-Protein und den Rezeptorprotein<br />

ACE2. Die Ergebnisse<br />

wurden in dem englischsprachigen<br />

Fachblatt „Antioxidants“ veröffentlicht.<br />

In weiterer Forschung sollen<br />

nun laut Studienautor Professor Dr.<br />

Stuart Lipton wirksamere Derivate<br />

der Carnosinsäure mit verbesserten<br />

Arzneimitteleigenschaften für den<br />

potenziellen Einsatz bei entzündungsbedingten<br />

Erkrankungen<br />

synthetisiert und getestet werden.<br />

Gehofft wird, dass diese auch gegen<br />

auftretende kognitive Schwierigkeiten<br />

bei Long COVID, als sogenannter<br />

Gehirnnebel bezeichnet,<br />

helfen können.<br />

Sigrid Oldendorf<br />

50 | <strong>reformleben</strong> 02/2022


IMPRESSUM<br />

2. <strong>Ausgabe</strong> 2022 · <strong>reformleben</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong> unabhängiges Magazin<br />

für längere Gesundheit & Anti-Aging<br />

Herausgeber<br />

zoe Media-Verlag GmbH · Brunhildestr. 34 · 61389 Schmitten<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

redaktion@<strong>reformleben</strong>.de · www.<strong>reformleben</strong>.de<br />

Geschäftsführer<br />

Bernhard Sillich<br />

Ärztl. wissenschaftl. Redaktion Dr. med. Klaus Mohr<br />

Die Empfehlungen in diesem Heft erfolgen nach bestem Wissen<br />

und Gewissen. Alle Angaben dienen jedoch nur zur Information<br />

und stellen keine Anleitung zur Selbstbehandlung dar.<br />

Bei Erkrankungen ist stets ein Arzt zu konsultieren. Deshalb<br />

haften weder die Autoren noch der Verlag für Forderungen<br />

aller Art, die mit dem Inhalt dieser <strong>Ausgabe</strong> in Zusammenhang<br />

gebracht werden.<br />

Gestaltung & Realisierung<br />

SCHOENE AUSSICHT Ideenagentur GmbH<br />

T +49 (0) 661 296968-0 · www.ideenagentur.de<br />

Druck<br />

Prinovis GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0) 911 8003-0 · www.prinovis.com<br />

Fotos & Illustrationen<br />

www.gettyimages.de<br />

Erscheinungsweise<br />

Bundesweite Erscheinung, teilweise Österreich,<br />

alle zwei Monate in Printform.<br />

Hinweis für Österreich<br />

Die genannten Produkte werden größtenteils auch in<br />

Österreich angeboten, jedoch sind Abweichungen aufgrund<br />

arzneimittelrechtlicher Bestimmungen möglich.<br />

Anzeigen<br />

Bernhard Sillich<br />

T +49 (0) 6082 922900-0 · F +49 (0) 6082 922900-9<br />

M +49 (0) 163 74 55 424 · anzeigen@<strong>reformleben</strong>.de<br />

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in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Alle Rechte<br />

vorbehalten.<br />

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Internet?<br />

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| 51


LÄNGER<br />

& gesünder<br />

leben<br />

durch Bewegung<br />

52 | <strong>reformleben</strong> 01/2022 02/2022


Was plakativ klingt, ist das Fazit vieler wissenschaftlicher<br />

Studien: Bewegung hält uns<br />

fitter, gesünder und macht uns zufriedener!<br />

Die Autoren der norwegischen HUNT-Studie<br />

(Nord-Trøndelag Health Study) um Dr. Trine<br />

Moholdt formulierten es 2019 noch deutlicher<br />

und konkreter: Wer über 20 Jahre lang<br />

nur wenig oder gar nicht körperlich aktiv<br />

war, hat ein doppelt so hohes Risiko, früher<br />

zu sterben – verglichen mit Menschen, die<br />

viele Jahre oder noch besser ihr ganzes Leben<br />

lang körperlich aktiv oder sportlich waren.<br />

Dabei geht es nicht um extreme Belastungen,<br />

sondern um maßvolle Bewegung, die jedoch<br />

regelmäßig stattfinden muss.<br />

Die Analyse der Daten von 12.665 Frauen und<br />

10.491 Männern ergab: Wer sich nicht bewegt,<br />

hat insgesamt ein doppelt so hohes Sterberisiko<br />

und ein 2,7-fach erhöhtes Risiko für ein<br />

kardiovaskuläres Ereignis (also einen Herzinfarkt<br />

oder Schlaganfall) mit nachfolgendem<br />

Tod. Nur selten körperlich aktive Menschen<br />

riskieren eine um 60 Prozent höhere Gesamtsterblichkeit<br />

sowie eine um 90 Prozent höhere<br />

kardiovaskulär bedingte Sterblichkeit.<br />

Auch Studienteilnehmende, die in den ersten<br />

Jahren der Erhebung noch sehr bewegt gelebt<br />

hatten, später aber nicht mehr, zeigten ähnliche<br />

Sterberaten wie die inaktiven Probanden.<br />

Dagegen war bei Menschen, die nach<br />

einem passiven Leben erst später den Weg<br />

in die körperliche Aktivität und den Sport<br />

gefunden hatten, das Risiko zwar immer<br />

noch erhöht, jedoch deutlich niedriger als<br />

bei einem durchgehend inaktiven Lebensstil.<br />

Dies zeigt, dass es sich tatsächlich auch noch<br />

lohnt, wenn Sie erst in späteren Jahren mit<br />

dem Sport starten!<br />

Dr. Trine Moholdt von der Universität Trondheim<br />

rät darüber hinaus, so früh wie möglich<br />

im Leben mit Bewegung zu beginnen und sie<br />

in den Tagesablauf zu integrieren, weil der<br />

gesundheitliche Nutzen nicht nur die Lebenserwartung<br />

verlängert, sondern auch positiv<br />

auf sämtliche Organe sowie die kognitiven<br />

Funktionen wirkt. Ganz praktisch empfiehlt<br />

sie: Mindestens einmal pro Woche aus der<br />

Puste kommen!<br />

Besser spät als nie<br />

Zahlreiche andere Untersuchungen zeigen,<br />

dass es sich auch im mittleren und höheren<br />

Alter sehr lohnt, mehr Bewegung ins eigene<br />

Leben zu integrieren. Wer das schafft und<br />

diese gesunde Gewohnheit dann beibehält,<br />

profitiert von den positiven Effekten der Bewegung<br />

fast genauso stark wie jene Aktiven,<br />

die bereits ihr ganzes Leben lang sportlich<br />

unterwegs waren. Studien zeigen außerdem,<br />

dass regelmäßige körperliche Aktivität zum<br />

einen Krebs, Diabetes Typ 2, Bluthochdruck<br />

und weiteren Krankheiten vorbeugt, zum<br />

anderen aber auch gut bei der Behandlung<br />

dieser Erkrankungen hilft.<br />

Fitter Stoffwechsel<br />

durch fitte Muskulatur<br />

Ob wir relativ gesund alt werden, hängt<br />

wesentlich davon ab, wie unser Stoffwechsel<br />

funktioniert. Er sorgt dafür, dass jede<br />

unserer 60 bis 80 Billionen Zellen nicht nur<br />

Tag für Tag, sondern Sekunde für Sekunde<br />

die richtigen Substanzen bekommt, damit<br />

sie ihre Aufgaben erfüllen und mit anderen<br />

Zellen zusammenarbeiten kann. Wenn im<br />

Metabolismus, wie der Stoffwechsel fachsprachlich<br />

genannt wird, alles rund läuft,<br />

sind wir gesund und können sehr alt werden.<br />

Schließlich ist er dafür verantwortlich, dass<br />

unsere Zellen einwandfrei repariert oder erneuert<br />

werden.<br />

| 53


meine basische<br />

ERNÄHRUNG<br />

Bio-Lebensmittel für deine basische<br />

Ernährung: schnell, vielfältig und lecker<br />

Eine basische bzw. basenüberschüssige Ernährung<br />

versorgt den Organismus mit allen wichtigen Stoffen,<br />

die für das Säure-Basen-Gleichgewicht benötigt werden.<br />

Die Bio-Lebensmittel von Alvito inspirieren dich, abwechslungsreiche<br />

und leckere Gerichte in deine Küche<br />

zu bringen. Du kannst sie im Rahmen einer Kur einsetzen,<br />

aber auch ganz einfach in deinen Alltag integrieren.<br />

Vor allem schmecken sie nicht nur den großen, sondern<br />

auch vielen kleinen Genießern!<br />

Gute Beratung und faire<br />

Preise bei Ihrem Fachhändler<br />

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EU-/nicht-EU-Landwirtschaft<br />

Leider jedoch gibt es einige Faktoren, die<br />

unseren Stoffwechsel beeinträchtigen und<br />

aus dem Gleichgewicht bringen können. Nicht<br />

alle diese Faktoren können wir beeinflussen,<br />

aber die beiden wichtigsten haben wir selbst<br />

in der Hand: Ernährung (darüber haben Sie<br />

in den anderen Artikeln dieser Zeitschrift<br />

bereits gelesen) und Bewegung.<br />

Körperliche Aktivität spielt für einen gut<br />

funktionierenden Metabolismus deshalb<br />

eine so wichtige Rolle, weil unsere Muskulatur<br />

als Stoffwechselorgan funktioniert.<br />

Wir besitzen 654 Muskeln und alle arbeiten<br />

rund um die Uhr für uns – selbst wenn wir<br />

schlafen, liegen oder sitzen, also nichts aktiv<br />

tun. In jedem noch so kleinen Muskel verbrennt<br />

unser Organismus nämlich Zucker<br />

und Fette, und zwar fast ausschließlich dort.<br />

Daraus produziert er die Energie, die wir zum<br />

Leben benötigen, das Adenosintriphosphat<br />

oder kurz ATP. In den Mitochondrien, den<br />

Minikraftwerken der Zelle, entstehen davon<br />

täglich rund 40 Kilogramm! Deswegen ist die<br />

Muskulatur unser größtes Stoffwechselorgan.<br />

Im Durchschnitt besitzen wir 30 Kilogramm<br />

Muskelmasse, die jeden Tag in Ruhe 1.500<br />

Kilokalorien verbraucht, also auch wenn wir<br />

uns nicht bewegen, einfach nur durchs Atmen,<br />

Verdauen, Denken und am Leben sein. –<br />

Die Wissenschaft bezeichnet das als Grundumsatz.<br />

– Hinzu kommen täglich noch die<br />

Kalorien, die wir für körperliche Aktivitäten<br />

benötigen – fürs Aufstehen, Gehen, Einkäufe<br />

tragen, Kinderwagen schieben, Sporteln,<br />

kurz: Für alles, was wir leisten. Deswegen<br />

heißt diese zusätzliche Menge Leistungsumsatz.<br />

Bei einem passiven Lebensstil sind<br />

das zusätzlich ungefähr 600 Kilokalorien,<br />

sodass dann insgesamt etwa 2.100 Kilokalorien<br />

umgesetzt werden. Leben Sie aber aktiv,<br />

treiben Sport oder bewegen sich im Alltag<br />

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viel, kommen Sie problemlos auf 3.000 Kilokalorien<br />

Gesamtumsatz oder bei körperlich<br />

anstrengenden Berufen oder Leistungssport<br />

sogar auf deutlich mehr.<br />

Muskeln kennen kein Alter<br />

Früher ging man davon aus, dass Muskelabbau<br />

zwangsläufig mit dem Altern einhergeht,<br />

doch das stimmt nicht: Es ist inzwischen<br />

vielfach wissenschaftlich nachgewiesen, dass<br />

Sie Ihre Muskeln bis ins extrem hohe Alter<br />

trainieren können. Sie müssen sie dabei auch<br />

nicht schonen, sondern sollen Ihre Muskeln<br />

sogar voll belasten – genau wie bei jungen<br />

Menschen! So konnten Über-90-Jährige nach<br />

einigen Monaten mit regelmäßigem Krafttraining<br />

ihr Leben wieder ohne tägliche<br />

Betreuung führen: Sie konnten wieder ihre<br />

Wohnung verlassen, selbst einkaufen und am<br />

sozialen Leben teilnehmen. Das ist doch das,<br />

was wir auch im hohen Alter noch wollen!<br />

Muskelzellen repariert und erneuert unser<br />

Organismus stetig. Daher sind selbst die<br />

ältesten Zellen, die wir in den Muskeln haben,<br />

nur etwa 15 Jahre alt, also immer noch<br />

„jugendlich“. Deswegen können und müssen<br />

wir sie sogar täglich fordern. Das ist die einzige<br />

und beste Pflege, die Sie Ihrer Muskulatur<br />

zukommen lassen können. Dann bleibt sie ein<br />

Leben lang gut in Form und hält Ihren Stoffwechsel<br />

aktiv<br />

Wie leistungsfähig unsere Muskulatur ist,<br />

hängt davon ab, wie viele motorische Einheiten<br />

wir aktivieren können – und das wiederum<br />

können wir durch Training, Willen und<br />

Motivation beeinflussen. Untrainierte Menschen<br />

nutzen rund 45 bis 60 Prozent ihrer<br />

motorischen Einheiten, Hochleistungssportler<br />

dagegen bis zu 90 Prozent. Die letzten 10<br />

Prozent stehen uns nur in absoluten Ausnahmesituationen<br />

zur Verfügung und werden bei<br />

einem Notfall durch reichlich ausgeschüttete<br />

Stresshormone aktiviert.<br />

Wollen wir gesund altern und unseren Stoffwechsel<br />

fit halten, liegt der Schlüssel darin,<br />

dauerhaft mindestens 50 Prozent der Leistungsfähigkeit<br />

unserer Muskeln jeden Tag<br />

zu nutzen. Nur so bleiben wir auch im hohen<br />

Alter mobil und können unseren Alltag noch<br />

gut und ohne fremde Hilfe bewältigen. Dann<br />

kommt der Gedanke: „Dafür bin ich jetzt zu<br />

alt, das kann ich nicht mehr“, gar nicht erst<br />

auf. Das ist auch die beste Vorsorge gegen<br />

Stürze und daraus resultierende Knochenbrüche:<br />

Wer seine Muskeln fit hält, kann<br />

bei einem Stolpern das Gleichgewicht meist<br />

wiederfinden, weil die Nervenimpulse vom<br />

Gehirn zur Muskulatur weiterhin schnell<br />

unterwegs sind. Wer seine Muskulatur jedoch<br />

nicht nutzt, wie das heute leider bei vielen<br />

Menschen der Fall ist, verliert seine Muskeln<br />

und damit auch die gute Reaktionsfähigkeit.<br />

Wie Sie Ihre Muskeln gerade auch in höherem<br />

Alter gezielt trainieren, erfahren Sie in der<br />

nächsten <strong>Ausgabe</strong>.<br />

Ulrike Schöber<br />

Buchtipp<br />

Der Stoffwechselkompass<br />

Der Stoffwechsel beeinflusst sämtliche Alterungsprozesse,<br />

unser Aussehen sowie unsere<br />

körperliche und geistige Fitness. Er bestimmt,<br />

ob wir jugendlich altern oder bereits als junge<br />

Menschen alt wirken.<br />

· Autor: Prof. Dr. Ingo Froböse<br />

· 304 Seiten, 1. Auflage 01/2022<br />

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| 55


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