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Mut und Liebe 422022 Wurzeln

"...In unseren Schuhen tragen wir unsere Heimat mit uns, unsere Wurzeln, auch unbewusst als spürbares Erbe." (Petra Maria Mühl aka Mia Pelenco). Erinnerung, Wurzeln und Heimat/Heimatlosigkeit sind Themen der Offenbacher Künstlerin Petra Maria Mühl. Das Foto ihrer Installation „kein ort. weiter weg“ auf unserem Titel zeigt Tanzschuhe der 1920er, mit Einlagen aus Landkarten von Böhmen und auf der umgebenden Folie die Handschrift ihrer Großmutter.

"...In unseren Schuhen tragen wir unsere Heimat mit uns, unsere Wurzeln, auch unbewusst als spürbares Erbe." (Petra Maria Mühl aka Mia Pelenco).
Erinnerung, Wurzeln und Heimat/Heimatlosigkeit sind Themen der Offenbacher Künstlerin Petra Maria Mühl. Das Foto ihrer Installation „kein ort.
weiter weg“ auf unserem Titel zeigt Tanzschuhe der 1920er, mit Einlagen aus
Landkarten von Böhmen und auf der umgebenden Folie die Handschrift
ihrer Großmutter.

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MUT&LIEBE / THEMA /<br />

„ich habe mich hier nie<br />

fremd gefühlt..."<br />

von zaragoza über heidelberg nach offenbach<br />

Foto: © Thomas Lemnitzer<br />

Gonzalo Arilla Bielsa lebt mit seiner Familie in der östlichen Innenstadt. In einem Gespräch<br />

erzählt der Filmemacher mit dem feinen Humor, den alle nur „Gonzo“ nennen, von seinen<br />

spanischen <strong>Wurzeln</strong> <strong>und</strong> warum er sich in Offenbach schnell angekommen fühlte. von Christine Ciampa<br />

Gonzalo Arilla Bielsa wurde 1979 in Zaragoza (Saragossa)<br />

geboren. Die lebhafte Großstadt am Ebro<br />

ist das kulturelle <strong>und</strong> wirtschaftliche Zentrum der<br />

Autonomen Gemeinschaft Aragonien <strong>und</strong> mit knapp<br />

700.000 Einwohnern die fünftgrößte Stadt Spaniens.<br />

Bei einem abendlichen Spaziergang sagte der Vater<br />

zu seinem vierjährigen Sohn: „Wir ziehen bald um“.<br />

Der Umzug der Familie 1983 fiel in eine Zeit, in der<br />

in Spanien Aufbruchsstimmung herrschte. Nach dem<br />

Tod Francos im Jahr 1975 <strong>und</strong> dem damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Übergang zur Demokratie genossen viele Spanier<br />

Freiheiten, die ihnen zuvor verwehrt geblieben<br />

waren. Dies führte in der Hauptstadt Madrid zu einer<br />

Bewegung, die über die Grenzen des Landes hinaus<br />

als Movida Madrileña von sich reden machte, <strong>und</strong><br />

deren heute in Deutschland bekanntester Vertreter<br />

der Filmregisseur Pedro Almodóvar ist.<br />

MÄRZ / APRIL / MAI 2022<br />

Spanien als Sehnsuchtsort<br />

Die Familie ließ sich zuerst in Mannheim, später<br />

in Heidelberg nieder, wo der Vater als Lehrer tätig<br />

war <strong>und</strong> die <strong>Mut</strong>ter weiter studierte. „Alles kam mir<br />

schmaler vor, altmodischer als zuhause. Es gab viele<br />

alte Leute“, erinnert sich Gonzo an seine ersten Eindrücke.<br />

In Zaragoza hatten sie in einem Hochhaus in<br />

einem brandneuen Viertel gewohnt. „Die Sprache war<br />

kein Problem, mit sechs habe ich fließend Deutsch gesprochen.“<br />

Trotzdem musste er als Schüler einmal die<br />

Woche zum sogenannten Ausländerunterricht. „Da<br />

hab` ich mich ziemlich fehl am Platz gefühlt.“<br />

Die Bindung an die alte Heimat <strong>und</strong> die dort lebende<br />

Familie war <strong>und</strong> blieb eng. Gonzo fuhr mit den Eltern<br />

ein- bis zweimal im Jahr in den Urlaub nach Zaragoza.<br />

„Spanien war als Jugendlicher ein Sehnsuchtsort<br />

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