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Erfolg Magazin Ausgabe 02-2022

WIDERSTAND: Ein Essay von Verleger Julien Backhaus Turn(h)er Up! Was wir von TINA TURNER über Mut und Erfolg lernen können – Michael Jagersbacher Alles nur Glück? Warum der Zufall als Erfolgsfaktor überschätzt wird – Buchauszug von Dr. Dr. Rainer Zitelmann Auf in die goldenen 20er Jahre! – Andreas Buhr Die turbulente Karriere des Tennis-Rebells NOVAK DJOKOVIC Ein Unternehmen ist das Abbild des Unternehmers JAMES SPADER: Von Boston nach Hollywood »Keine Widerworte!« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus JOHANN JÖNIG: Als er seine Galerie eröffnete, war er blind – Dr. Dr. Rainer Zitelmann Denn sie kennen ihren Wert! – Susan J. Moldenhauer Der TikTok-Effekt: KARIM JAMAL im Interview Fressen oder gefressen werden – Buchauszug von Robert Greene NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt BEST OF WEB: Schauen Sie doch mal online rein ERFOLG Magazin Top Experten ERFOLG Magazin Brand Ambassadors

WIDERSTAND: Ein Essay von Verleger Julien Backhaus
Turn(h)er Up! Was wir von TINA TURNER über Mut und Erfolg lernen können – Michael Jagersbacher
Alles nur Glück? Warum der Zufall als Erfolgsfaktor überschätzt wird – Buchauszug von Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Auf in die goldenen 20er Jahre! – Andreas Buhr
Die turbulente Karriere des Tennis-Rebells NOVAK DJOKOVIC
Ein Unternehmen ist das Abbild des Unternehmers
JAMES SPADER: Von Boston nach Hollywood
»Keine Widerworte!« – Auszug aus dem Buch »Bullshit Rules« von Julien Backhaus
JOHANN JÖNIG: Als er seine Galerie eröffnete, war er blind – Dr. Dr. Rainer Zitelmann
Denn sie kennen ihren Wert! – Susan J. Moldenhauer
Der TikTok-Effekt: KARIM JAMAL im Interview
Fressen oder gefressen werden – Buchauszug von Robert Greene
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Story<br />

Selbstvermarktung, ein Widerwille gegen<br />

den »Verkauf« und der naive Glaubenssatz,<br />

Qualität setze sich von alleine durch, sind<br />

wahrscheinlich die Hauptgründe dafür, warum<br />

viele Künstler so erfolglos sind.<br />

»In Deutschland«, so König, »gehört es<br />

einfach nicht zum Künstlerbild, dass man<br />

auch auf sich aufmerksam machen muss.<br />

Das ist in den USA anders.« Eines von vielen<br />

Beispielen, wo König deshalb erfolgreich<br />

ist, weil er nicht mit dem Strom<br />

schwimmt, sondern Dinge anders macht<br />

als viele andere.<br />

Zu der Ausstellung »ONE DECADE OF FEMALE SCULPTORS«, welche die Stellung weiblicher Kunstproduktion<br />

und Bildhauerei in den Fokus stellt, zählen über 30 Skulpturen gegenwärtiger Künstlerinnen.<br />

»[…] MAN KÖNNTE ES DURCHAUS AUCH ›ANGE-<br />

BEREI‹ NENNEN – IST EINES DER ZENTRALEN<br />

STANDBEINE DES GESCHÄFTS. ICH BEHERR-<br />

SCHE DAS INZWISCHEN SEHR GUT UND WAHR-<br />

SCHEINLICH BESSER ALS VIELE ANDERE.«<br />

– Johann König<br />

König hatte an die Idee geglaubt, kratzte<br />

alles Geld zusammen und ließ drei dieser<br />

Kugeln herstellen. Schon bei der Eröffnung<br />

standen die Besucher Schlange, und jeden<br />

Tag kamen weitere. Die drei Kugeln, von<br />

denen jede 7.000 Euro gekostet hatte,<br />

konnte er für je 25.000 Euro verkaufen,<br />

wovon die Hälfte an den Künstler ging.<br />

Immerhin war etwas übriggeblieben, um<br />

den Galeriebetrieb zumindest eine Zeit<br />

lang sorgenfrei fortzuführen.<br />

Im Jahr 2003, ein Jahr nach der Gründung<br />

seiner Galerie, wurde er bereits bei der<br />

»Liste« zugelassen, einer Nebenveranstaltung<br />

der »Art Basel«, der weltweit größten<br />

und wichtigsten Kunstmesse. Hier verkaufte<br />

er das erste Mal »richtig viel Kunst«<br />

und war so glücklich, dass er alle umarmte<br />

und vor Freude auf dem Messestand tanzte.<br />

Er fügt hinzu, damals habe seine Angewohnheit<br />

ihren Anfang genommen, die<br />

»wesentlich ist, wenn man sich auf dem<br />

Kunstmarkt behaupten möchte: Eine ausgeprägte<br />

Kommunikation der eigenen <strong>Erfolg</strong>e<br />

und der <strong>Erfolg</strong>e der vertretenen<br />

Künstler – man könnte es durchaus auch<br />

›Angeberei‹ nennen – ist eines der zentralen<br />

Standbeine des Geschäfts. Ich beherrsche<br />

das inzwischen sehr gut und wahrscheinlich<br />

besser als viele andere.« Das stimmt,<br />

und man könnte sogar noch weitergehen:<br />

Die Unterschätzung der Bedeutung von<br />

König hat es verstanden, aus seinem Nachteil<br />

– der Sehbehinderung – sogar einen<br />

Vorteil zu machen. »Paradoxerweise«,<br />

schreibt er, »ist es wahrscheinlich so, dass<br />

meine Sehbehinderung an meinem <strong>Erfolg</strong><br />

einen nicht unwesentlichen Anteil hat.«<br />

Die Blindheit steigere gewisse Empfindungen,<br />

fast wie eine Droge. Die innere Konzentration<br />

und Wahrnehmungssteigerung,<br />

die durch die Kompensation von schlechtem<br />

Sehen hervorgerufen wird, habe ihm<br />

dabei geholfen, »das zu definieren, was ich<br />

ganz persönlich unter Kunst verstehe.«<br />

Heute relativiert er dies etwas: Nein, man<br />

solle Behinderung nicht romantisch verklären,<br />

Behinderung sei ein Nachteil, das<br />

könne man nicht wegargumentieren. Aber,<br />

so fügt er hinzu: »Man muss ja das Unabänderliche<br />

akzeptieren und dann sehen,<br />

wie man das Beste daraus macht. Ich sah<br />

für mich damals auch gar keine andere<br />

Alternative.«<br />

Königs Geschichte zeigt: Was wirklich<br />

zählt im Leben, ist nicht das, was man<br />

sieht, sondern das, was man heute noch<br />

nicht sieht, also Ideen. »Fantasie ist die<br />

Gabe, unsichtbare Dinge zu sehen«, schrieb<br />

der irische Essayist Jonathan Swift. Und als<br />

König in einem Interview gefragt wurde,<br />

wie es überhaupt möglich sei, als Blinder<br />

eine Galerie zu führen, antwortete er: »Als<br />

Galerist hat man keine Kunsthandlung,<br />

man vertritt Künstler, die ihre Werke erst<br />

schaffen und die man als Sparringpartner<br />

in der Ideenfindung begleitet. Am Anfang<br />

ist da eh nichts zu sehen.«<br />

»ICH WILL. Was wir von<br />

erfolgreichen Menschen mit<br />

Behinderung lernen können«<br />

von Rainer Zitelmann<br />

384 Seiten<br />

Erscheint: Juni 2<strong>02</strong>1<br />

Finanzbuch Verlag<br />

ISBN: 978-3-95972-469-2<br />

Bilder: kunstdokumentation.com, Cover: FinanzBuch Verlag<br />

38 www.erfolg-magazin.de . <strong>Ausgabe</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>2 . ERFOLG magazin

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