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Hygiene Report 1/2022

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung. Themen sind beispielsweise Hygiene Management, Messtechnik, Berufskleidung, Reinigung, HACCP, Personalhygiene und mikrobiologische Nachweise mit all ihren rechtlichen und gesetzlichen Problemen.

HYGIENE Report ist das Forum für Qualitätssicherung in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. In Zusammenarbeit mit hochkarätigen Autoren aus Wissenschaft und Wirtschaft berichtet das Periodikum anwenderorientiert und praxisnah zu allen relevanten Aspekten rund um das Thema Qualitätssicherung.

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

1·22<br />

Qualitätsmanagement in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />

Themen<br />

Entkeimung · Lufthygiene · Schädlingsbekämpfung · Baumaßnahmen · QM


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1·22<br />

<strong>Report</strong><br />

Inhalt<br />

Editorial<br />

4<br />

10<br />

12<br />

13<br />

14<br />

18<br />

19<br />

20<br />

22<br />

24<br />

25<br />

26<br />

27<br />

28<br />

29<br />

30<br />

31<br />

32<br />

33<br />

34<br />

36<br />

37<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

42<br />

43<br />

Schwerpunkt: Entkeimung<br />

HEPA-Filter, UV-C und Innovationen für<br />

keimfreie Raumluft, Oberflächen und Produkte<br />

UVC-Desinfektion reduziert Keime in der<br />

Wurst-/Schinkenproduktion um bis zu 99,9 %<br />

Kurze Einwirkzeit, hohe Keimreduktion:<br />

ein neuer Star am Desinfektionshimmel?<br />

CRT: Bestnoten vom ZIG für „RoomGuard“<br />

Lufthygiene<br />

Mit effizienten Luftfiltern zu hygienischerer Lebensmittelproduktion<br />

Wissenschaft<br />

Bioaktive Beschichtung sichert Verpackungshygiene<br />

Unsichtbare Viren-Schutzwand für Innenräume<br />

Pyrogenen auf der Spur: Mit ES-Puffer gelingt Nachweis<br />

von Endotoxin bei LAL-Reagenzien<br />

Interview<br />

Martin Eppinger, Branchenmanager Lebensmittel und Getränke<br />

der JUMO GmbH & Co. KG: „Neben hygienisch konstruierten Sensoren<br />

hat die Prozessüberwachung hohe Bedeutung“<br />

Aktuelles<br />

Neue Leitsätze definieren Zutaten und Sorten von Brot und Kleingebäck<br />

BVL-Bilanz: Keime im Keksteig und Lammfleisch, Blei in Wild-Wurst<br />

News kompakt<br />

Fachforen / Messen<br />

Anuga FoodTec: „Liquid Processing“ im Fokus<br />

Berufskleidung<br />

„Es zählen Nachhaltigkeit, Funktionalität und <strong>Hygiene</strong>“<br />

Qualitätsmanagement<br />

Effizienter mit autonomer Instandhaltung<br />

<strong>Hygiene</strong>orientierte Baumaßnahmen<br />

DGUV/GenTSV: Hygienische Anforderungen<br />

an Bodensysteme für Labore steigen<br />

Mit Reinraumtoren hygienisch dicht<br />

Schädlingsbekämpfung<br />

Vorsicht, unseriös: Vermeintliche Schädlingsbekämpfer sind Betrüger!<br />

Schädlingsbekämpfer möchten Professionalität der Branche stärken<br />

Praxis<br />

Kein Wischiwaschi im Reinheitsgebiet<br />

Spezialschläuche schließen Keimnester aus<br />

Eine <strong>Hygiene</strong>-Neuheit in Rekordzeit<br />

Produkte & Partner<br />

CM-Reihe von PHT für effektive und umweltschonende Behälterreinigung<br />

Mit „crobber“ zu keimfreier Bodenreinigung<br />

„IntelliCIP“ zeigt Reinigungsdaten<br />

Eingangskontrolle – komplett mit <strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

Veranstaltungen<br />

Papiersäcke schützen Lebensmittel<br />

Food Safety und digitale <strong>Hygiene</strong><br />

Horst Buchmann<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

„Namen sind Nachrichten“ heißt ein<br />

geläufiger Grundsatz im Journalismus.<br />

Gerade nach Wahlen wird ja viel gerätselt<br />

über künftige Amtsinhaber, ihre<br />

Herkunft, ihre Qualifikation. Die Ampel-<br />

Koalition im Bundestag hat die wichtigen<br />

Personalentscheidungen für die<br />

Lebensmittelbranche längst getroffen:<br />

Grünen-Politiker Cem Özdemir ist Minis<br />

ter für Ernährung und Landwirtschaft;<br />

der 56-Jährige ist Diplom-Sozialpädagoge.<br />

Seine Kollegin im Verbraucherschutz-<br />

und Umwelt-Ressort heißt<br />

Steffi Lemke, ebenfalls Grüne, 54 Jahre<br />

alt und studierte Agrarwissenschaftlerin.<br />

Beide wollen die Öko-Landwirtschaft<br />

voranbringen. Ihre Fraktion spricht sich<br />

auf ihrer Internetseite u.a. für mehr<br />

Transparenz bei der Lebensmittelhygiene<br />

und Offenlegung von Missständen in<br />

Lebensmittelbetrieben aus, für ein „<strong>Hygiene</strong>barometer“<br />

am Eingang von Restaurants,<br />

Essen ohne Gentechnik, Pestizid-<br />

und Antibiotikarückstände, verständliche<br />

Kennzeichnungen auf Lebensmitteln<br />

und eine EU-weit verpflichtende<br />

Nährwertampel „Nutriscore“.<br />

Eine spannende Personalie verlautete<br />

nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus<br />

in Berlin (vgl. S. 40): Stephan<br />

Schwarz, Chef des Reinigungsunternehmens<br />

GRG, wurde dort zum neuen<br />

Wirtschaftssenator berufen. Er ist 56<br />

Jahre alt und parteilos. Ein Mann aus<br />

der (<strong>Hygiene</strong>-)Praxis für die Politik – ein<br />

absolut begrüßenswerter Schritt!<br />

findet Ihr<br />

3


schwerpunkt<br />

1·22<br />

HEPA-Filter, UV-C und Innovationen für<br />

keimfreie Raumluft, Oberflächen und Produkte<br />

Corona-Pandemie erhöht Auswahl an antimikrobieller Technik für Lebensmittelbetriebe<br />

Durch die COVID-19-Pandemie ist das Thema Entkeimung besonders stark in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. So<br />

mussten im Jahr 2020 wegen Ansteckungen von Mitarbeitern durch keimbelastete Aerosole ganze Fleischwerke stillgelegt<br />

werden. Vor allem im Bereich der Lufthygiene in Innenräumen besteht deshalb auch in anderen Unternehmen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie Handlungsbedarf. Aber es gibt vielerlei Lösungen: So kann die Raumluft beispielsweise<br />

mit dem Einsatz von modernen UV-C-Geräten und HEPA-Filtern von Corona-Viren und Bakterien befreit werden. Für<br />

Oberflächen gibt es moderne Technologien, die durch Auftrag von aktiviertem Sauerstoff oder von probiotischen Bakterien<br />

sterilisierend und desinfizierend wirken. Im Produktionsbereich können antimikrobielle Bestrahlungssysteme direkt unter<br />

Förderbändern und hygieneorientierte Baumaßnahmen von der Decke bis zur Wasserleitung für Keimfreiheit und ein Plus<br />

an Lebensmittelsicherheit sorgen. Wir haben namhafte Hersteller zu ihrem Produktsortiment und ihren Neuheiten <strong>2022</strong><br />

befragt und geben Ihnen im Folgenden eine Übersicht über diesen für die Betriebshygiene so wichtigen Markt.<br />

BÄRO<br />

UV-C-Entkeimung kann helfen,<br />

das Risiko von luftgetragenen<br />

Infektionen zu senken. Seit über<br />

25 Jahren entwickelt, fertigt<br />

und vertreibt BÄRO Clean Air<br />

Technologies (Leichlingen)<br />

Luftreinigungssysteme auf UV-<br />

C-Basis. UV-C-Licht mit einer<br />

Wellenlänge von 254 nm ist<br />

eine bewährte, hochwirksame<br />

Waffe gegen Krankheitserreger<br />

in der Raumluft. Es zerstört das<br />

Erbgut von Viren, Bakterien und<br />

Mikroorganismen und macht<br />

sie so unschädlich. In den<br />

UV-C-Geräten von BÄRO wird<br />

verunreinigte Luft kontinuierlich<br />

in einer abgeschirmten UV-C-<br />

Kammer entkeimt – ozonfrei,<br />

ohne chemische Zusätze und<br />

ohne Gefahr für den Menschen.<br />

Zu den bewährten AirStream-<br />

Geräten zur Integration in stationäre<br />

Raumlufttechnik (RLT)-<br />

Anlagen kamen als Antwort auf<br />

die Pandemie mit AirCom und<br />

AirCom Pro mobile und deckeninstallierte,<br />

autarke UV-C-Geräte<br />

hinzu. Mit AirCom C präsentierte<br />

BÄRO zuletzt als Neuheit<br />

ein Gerät, das nachträglich in<br />

abgehängte Decken eingebaut<br />

werden kann. Das kubische, ca.<br />

370 mm tiefe Gehäuse hat eine<br />

quadratische, flache Abdeckung<br />

im 625-mm-Deckenrastermaß.<br />

Der Luftdurchsatz ist mit bis zu<br />

500 m 3 /h auch für große Räume<br />

AirCom Pro (oben) zur Deckenmontage<br />

und AirStream zur Integration in<br />

eine RLT-Anlage. Fotos: BÄRO<br />

ausreichend, dabei erzeugt das<br />

Gerät in der Einstellung auf<br />

300 m 3 /h Durchsatz einen Geräuschpegel<br />

von nur ca. 35 dB.<br />

www.baero.com<br />

BerlinerLuft<br />

Die BerlinerLuft Technik GmbH<br />

(Berlin) hat mit dem Luftreiniger<br />

„BerlinerLuft.Pure“ Corona-<br />

Viren, Bakterien, Allergenen<br />

und anderen Schadstoffen den<br />

Kampf angesagt. Der intelligente<br />

Luftreiniger filtert die aerosolbelastete<br />

Raumluft und macht<br />

Viren und Bakterien durch UV-<br />

C-Bestrahlung unschädlich.<br />

Weil der BerlinerLuft.Pure mit<br />

maximal 39 dB(A) besonders<br />

leise arbeitet, stört er laut<br />

Hersteller niemanden beim<br />

Arbeiten. Dank Rollen und<br />

kompaktem Design ist er mobil<br />

und flexibel verfahrbar und<br />

passt durch jede Standard-Tür.<br />

Das Gerät minimiert die Virenund<br />

Bakterienlast in personenbesetzten<br />

Räumen enorm:<br />

In Bezug auf Corona-Viren<br />

bescheinigt ihm das Fraunhofer<br />

Institut eine Abscheideleistung<br />

von 99,9 %. Möglich macht das<br />

eine smarte Kombination aus<br />

mechanischen Filtern und einer<br />

Bestrahlung mit UV-C-Licht.<br />

Die UV-C-Leistung wurde durch<br />

ein externes TÜV-Gutachten<br />

nachgewiesen.<br />

Der Luftreiniger saugt aerosolbelastete<br />

Raumluft an, filtert sie<br />

zweifach durch mechanische<br />

Filter und behandelt sie dann<br />

mit UV-C-Strahlung. Die gereinigte,<br />

von Aerosolen befreite<br />

und desinfizierte Raumluft wird<br />

dem Raum anschließend wieder<br />

zugeführt. Je nach Einstellung<br />

erfolgt pro Stunde ein zwei- bis<br />

siebenfacher Luftwechsel. Der<br />

BerlinerLuft.Pure arbeitet mit<br />

einer Reinigungsleistung von bis<br />

zu 1600 m 3 /h. Ein Beispiel: In<br />

einem Raum mit 75 m 2 Grundfläche<br />

und 3,25 m Höhe schafft<br />

der Luftreiniger somit einen<br />

sechsfachen Luftwechsel.<br />

www.berlinerluft-pure.de<br />

Leise, mobil, reinigungsstark: der<br />

Luftreiniger Pure, hier in Lichtgrau<br />

(RAL 7035). Foto: BerlinerLuft<br />

4 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

schwerpunkt<br />

BioLogic-Pro-Geräte setzen auf probio<br />

tische Bakterien. Foto: Better Air<br />

Better Air<br />

Rund zehn Jahre investierte<br />

das israelische Biotechnologieunternehmen<br />

Better Air<br />

International Ltd. in die Entwicklung<br />

und Marktreife seiner<br />

„Enviro-Biotics“, einer probiotischen<br />

Mischung aus Bacillus-<br />

Bakterien, die natürlich in Erde,<br />

Luft und Wasser vorkommen.<br />

Sie sollen ein gesundes,<br />

schadstoffarmes Raumklima<br />

herstellen. Seit kurzem ist das<br />

betterair-Produktportfolio auch<br />

in Deutschland erhältlich und<br />

wird durch die PARE Vertriebs<br />

GmbH (Grünwald) vertrieben.<br />

Die betterair-Geräte sind laut<br />

Hersteller die weltweit ersten,<br />

die Raumluft, Oberflächen und<br />

Gegenstände im Raum natürlich<br />

und chemiefrei durch Probiotika<br />

reinigen. Die eingesetzten Bakterien<br />

werden in die Raumluft<br />

diffundiert und deaktivieren<br />

Allergene und Krankheitserreger<br />

wie Viren, Schimmelpilze und<br />

pathogene Bakterien. betterair-<br />

Geräte sind in verschiedenen<br />

Varianten verfügbar. Das<br />

BA-1200 BioLogic Pro ist ein<br />

kompaktes Reinigungssystem<br />

für den gewerblichen Einsatz<br />

in Räumen mit bis zu 1250<br />

qm. Für den Industriebereich<br />

entwickelt wurde das größte<br />

und leistungsstärkste BA-1800.<br />

Es ist für den Anschluss an die<br />

Klimatechnik konzipiert, kann<br />

via Internet fernprogrammiert,<br />

überwacht und ausgelesen werden.<br />

Das Gerät hat ein robustes<br />

Metallgehäuse und deckt mit<br />

zwei Litern Enviro-Biotics eine<br />

Fläche von bis zu 5000 qm ab.<br />

www.betterair.de<br />

BGS<br />

BGS Beta-Gamma-Service<br />

GmbH & Co. KG ist Deutschlands<br />

führender Dienstleister für<br />

die Sterilisation und Entkeimung<br />

mithilfe ionisierender Strahlung.<br />

Gegründet 1981 in Wiehl und<br />

aktuell an drei Standorten in<br />

Deutschland vertreten, ist BGS<br />

seit 40 Jahren Partner und<br />

Lösungsanbieter u.a. für die<br />

Verpackungsindustrie. Für sie<br />

stellt BGS sicher, dass Packmittel<br />

keimarm sind und das<br />

zu verpackende Produkt nicht<br />

mikrobiell belasten.<br />

Marktführer: Kunden aus insgesamt 28 Ländern lassen<br />

ihre Produkte von BGS mit Beta- und Gammastrahlung<br />

behandeln. Foto: Markus Steur/BGS<br />

Denn auch unter besten hygienischen<br />

Bedingungen kann die<br />

Herstellung eines Produktes<br />

samt Verpackung nicht zu<br />

einem keimarmen Zustand führen.<br />

Der Trend zur Vermeidung<br />

von Konservierungsmitteln setzt<br />

jedoch eine möglichst geringe<br />

mikrobiologische Ausgangsbelastung<br />

voraus. Packmittel wie<br />

bag-in-box-Systeme, Inliner,<br />

Flexitanks oder Flaschen, Dosen<br />

und Tuben werden deshalb<br />

von BGS in den Anlagen in<br />

Wiehl, Bruchsal und Saal a.d.<br />

Donau mit Hilfe von Beta- oder<br />

Gammastrahlen schnell und<br />

umweltfreundlich entkeimt.<br />

Auch die Innenseiten verschlossener<br />

Verpackungen können<br />

so behandelt werden. In die<br />

entkeimten Packmittel werden<br />

dann vom Hersteller z.B. Getränke,<br />

Gewürze oder Dextrine<br />

abgefüllt. „Wir bestrahlen auch<br />

Verschlüsse sowie Auslassventile<br />

und Begrenzer wie Schiebehebel<br />

und Zapfhähne – alles<br />

in der Transportverpackung.<br />

Die Kartons werden von uns zu<br />

keiner Zeit geöffnet“, so Barbara<br />

Schmitz, Expertin für Strahlensterilisation<br />

und Entkeimung<br />

bei BGS. Man befreit so auch<br />

Rohstoffe für die Herstellung<br />

von Kosmetikprodukten von<br />

Mikroorganismen.<br />

Die Entkeimung mittels Strahlung<br />

ist ein physikalisches<br />

Verfahren, das rückstandsfrei<br />

wirkt und bei Raumtemperatur<br />

stattfindet. Je nach Verfahren<br />

werden ganze Verpackungseinheiten<br />

in wenigen Sekunden<br />

entkeimt, eine<br />

Lkw-Ladung in<br />

wenigen Stunden.<br />

Der Entkeimungsprozess<br />

wird so<br />

kosten- und ressourcenschonend<br />

in bestehende Produktionsprozesse<br />

integriert. Die<br />

Anlagen der BGS-<br />

Standorte sind unterschiedlich<br />

konfiguriert, um vielfältige Produkte<br />

und Herstellerwünsche<br />

bedienen zu können.<br />

www.bgs.eu<br />

CWS<br />

CWS (Dreieich), ganzheitlicher<br />

Systemanbieter für die Bereiche<br />

<strong>Hygiene</strong>, Berufskleidung,<br />

Brandschutz, Reinraum sowie<br />

Gesundheit und Pflege, bietet<br />

eine innovative Lösung zur<br />

Luftdesinfektion in Innenräumen.<br />

Die INTERsens 250R ist<br />

ein kombiniertes Desinfektionsund<br />

Luftreinigungsgerät in Form<br />

einer knapp 2 m hohen Säule,<br />

die einfach per Plug & Play<br />

installiert wird. Durch integrierte<br />

Rollen mit Bremsen zum<br />

Fixieren kann das Gerät flexibel<br />

platziert werden.<br />

Es nutzt eine UV-C-Technologie,<br />

um Viren, Bakterien und Pilze<br />

in der Raumluft unschädlich<br />

zu machen – ohne Einsatz von<br />

Chemikalien oder Ozon. Die<br />

Wirksamkeit wurde vom renommierten<br />

Labor des AEPT Institutes<br />

an der Ruhr-Universität<br />

Bochum geprüft und bestätigt.<br />

Die INTERsens 250R verwendet<br />

auch keine toxisch problematischen<br />

Schwebstofffilter<br />

(Sondermüll). Die UV-C-Lampen<br />

sind sicher abgeschirmt, so<br />

dass keine UV-C-Strahlung<br />

austreten kann. Kunden<br />

können die INTERsens 250R<br />

mit Gehäuse aus langlebigem<br />

rostfreiem Stahl mit Mesh-Bezug<br />

im Service-Modell und im<br />

Standard-CWS-Design erhalten<br />

oder individuell gestalten, etwa<br />

mit dem eigenen Logo.<br />

Statt auf Filtersysteme greift<br />

das Gerät auf das sogenannte<br />

UVGI-Verfahren (Ultraviolet Germicidal<br />

Irradiation) zurück. Die<br />

Raumluft strömt ins Gerät, wo<br />

UV-C-Licht die DNA von Bakterien,<br />

Keimen und Viren zerstört,<br />

bevor sie sich vermehren und<br />

verbreiten können. UV-C-Licht<br />

wird seit vielen Jahren erfolgreich<br />

zur Desinfektion eingesetzt,<br />

etwa in der Lebensmittelproduktion.<br />

Die INTERsens<br />

250R eignet sich zum Einsatz in<br />

vielen weiteren Bereichen.<br />

www.cws.com/de-DE/intersens<br />

Desinfiziert Raumluft mittels UVGI:<br />

die INTERsens 250R. Foto: CWS<br />

5


schwerpunkt<br />

1·22<br />

Dyphox<br />

Das Regensburger Unternehmen<br />

Dyphox hat mit seiner<br />

gleichnamigen, patentierten<br />

Produktreihe Oberflächenhygiene<br />

in vielen Branchen und<br />

Anwendungsbereichen neu<br />

definiert. Die antimikrobielle<br />

Technologie kann als Retrofit-<br />

Die photodynamische Beschichtung<br />

ist flüssig und wird auf Oberflächen<br />

aller Art aufgetragen. Foto: Dyphox<br />

Beschichtung nachträglich auf<br />

verschiedene Oberflächen aufgetragen<br />

oder (Wand-)Farben<br />

und Lacken als Additiv ab Werk<br />

beigemischt werden.<br />

Die Funktionsweise basiert auf<br />

dem physikalischen Mechanismus<br />

der Photodynamik: Ein<br />

natürlicher Wirkstoff in der lackartigen<br />

Beschichtung wandelt<br />

Sauerstoff mithilfe von Lichtenergie<br />

(etwa von Raumlampen)<br />

in sogenannten Singulett-<br />

Sauerstoff um. Dieser „aktivierte<br />

Sauerstoff“ schwebt als mikroskopisch<br />

dünne Schicht auf<br />

der beschichteten Oberfläche<br />

und zerstört dort erwiesenermaßen<br />

bis zu 99,99 % der Viren<br />

und Bakterien, indem er die<br />

äußeren Hüllen der Mikroorganismen<br />

oxidiert. Im Gegensatz<br />

zu Nanosilber-Lösungen ist die<br />

antimikrobielle Wirkung von Singulett-Sauerstoff<br />

auf nassen wie<br />

auch auf trockenen Oberflächen<br />

wissenschaftlich nachgewiesen<br />

und verhindert die Bildung von<br />

Resistenzen. Die Schutzwirkung<br />

des Produkts hält laut Hersteller<br />

nach dem Beschichtungsvorgang<br />

bis zu ein Jahr lang an<br />

und kommt dabei – anders als<br />

die herkömmliche Desinfektion<br />

– ohne chemische Giftstoffe und<br />

tägliche Anwendungen aus.<br />

Die über zehn Jahre am Uniklinikum<br />

Regensburg erforschte<br />

und ursprünglich für den Kampf<br />

gegen multiresistente Keime in<br />

Kliniken entwickelte Technologie<br />

dringt mit der Corona-Pandemie<br />

in neue Bereiche vor: Neben<br />

Unternehmen des öffentlichen<br />

Nahverkehrs zählen heute u.a.<br />

Industrie (z.B. Continental AG,<br />

Canon) und Handel (z.B. Netto,<br />

EDEKA, Rewe, Optik Matt) zu<br />

den Kunden von Dyphox.<br />

Sicherheit ist gewährleistet: auf<br />

menschliche Haut hat Singulett-<br />

Sauerstoff keine negativen<br />

Auswirkungen und ist bezüglich<br />

Hautverträglichkeit als völlig<br />

unbedenklich getestet. Auch<br />

die Lebensmittelverträglichkeit<br />

wurde in externen Labors<br />

zertifiziert. Deshalb gehen auch<br />

Lebensmittelindustrie und Gastronomie<br />

mit dem innovativen,<br />

nachhaltigen <strong>Hygiene</strong>konzept<br />

neue Wege: So haben etwa<br />

der bekannte Augustiner-Keller<br />

und das Dallmayr-Stammhaus<br />

in München alle vielberührten<br />

Oberflächen mit Dyphox<br />

beschichtet, um Kunden und<br />

Personal optimal vor Kontaktinfektionen<br />

zu schützen.<br />

www.dyphox.com<br />

Halton Foodservice<br />

Lüftungsspezialist Halton<br />

Foodservice (Reit im Winkl)<br />

hat bei Biologon, Hersteller von<br />

Müsli-Mischungen in Tirol, eine<br />

innovative Lüftungsdecke installiert,<br />

die auf neuestem Stand<br />

Über den Öfen ist die <strong>Hygiene</strong>decke in Edelstahl<br />

ausgeführt, mit fugenloser, flacher Konstruktion<br />

der Lüftungsdecke. Foto: Halton<br />

der Technik maximale Keimfreiheit<br />

in der Lebensmittelproduktion<br />

garantiert. Konstruktion,<br />

Luftführung, Lichtsystem und<br />

Materialauswahl schaffen sehr<br />

hygienische Raumbedingungen.<br />

Die Decke ist flach konstruiert<br />

und verzichtet auf vorstehende<br />

Profile. Fugen wurden auf ein<br />

Minimum reduziert. Schnellverbinder<br />

halten die Paneele zusammen,<br />

sodass nur sehr kleine<br />

Spalten entstehen. Ein Rundungsradius<br />

im Anschluss profil<br />

zur Wand erlaubt eine leichtere<br />

Reinigung. Die Luftführung<br />

basiert auf einer Schichtlüftungsströmung.<br />

Saubere, kühle<br />

Zuluft dringt impulsarm über<br />

die Decke oder in Bodennähe<br />

in den Raum ein und steigt<br />

über dem Arbeitsplatz mithilfe<br />

des Thermikstroms wieder zur<br />

Decke auf, wo sie durch Abluftelemente<br />

erfasst und aus dem<br />

Raum abgeführt wird. Dies verhindert<br />

Verwirbelungen, Keime<br />

werden zielgerichtet abgeführt,<br />

zugleich Zugerscheinungen am<br />

Arbeitsplatz deutlich reduziert.<br />

Durch Einbau von UV-C-Strahlern<br />

wird die Zuluft desinfiziert<br />

und die Keimbelastung drastisch<br />

reduziert. Die von Halton<br />

eingesetzte UVGI-Technik<br />

inaktiviert Viren und sorgt so für<br />

Sicherheit. Außergewöhnlich<br />

ist auch das Lichtsystem. Ein<br />

extrem hoher Farbwiedergabeindex<br />

sowie eine Beleuchtungsstärke,<br />

die mehrdimensio nal<br />

den Sehaufgaben<br />

angepasst ist, sorgt für<br />

hohe Ergonomie im Umgang<br />

mit Lebensmitteln<br />

und gewährleistet hohe<br />

Sicherheit bei Qualitätskontrollen.<br />

Die <strong>Hygiene</strong>decke<br />

wurde vom Fraunhofer<br />

Institut für Produktionstechnik<br />

und<br />

Automatisierung IPA<br />

getestet und ist HACCPzertifiziert.<br />

Demnach<br />

die die Lüftungsdecke geeignet,<br />

in Reinräume der Lüftungseinheitsklasse<br />

1 gemäß ISO 14644-<br />

1 eingesetzt zu werden.<br />

www.halton.com<br />

Das BlueLight-System für Form-,<br />

Füll-, Verschließmaschinen (oben)<br />

und das Soluva-Air-D-System im Lüftungskanal<br />

integriert. Fotos: Haraeus<br />

Heraeus Noblelight<br />

UV-Licht gilt heute als wirksamste<br />

und nachhaltigste<br />

Lösung zur Reinigung von Luft,<br />

Wasseranlagen und Oberflächen.<br />

So können Mitarbeiter<br />

geschützt und Produktionsprozesse<br />

chemikalienfrei desinfiziert<br />

werden. UV-Lösungen von<br />

Heraeus Noblelight GmbH (Hanau)<br />

lassen sich einfach und effizient<br />

in bestehenden Anlagen<br />

nachrüsten. Mit einem computergestützten<br />

Simulationstool<br />

werden in kurzer Zeit individuelle,<br />

optimal dimensionierte Lösungen<br />

für Nachrüstungen bzw.<br />

Neuinstallationen erstellt, um<br />

zuverlässige Desinfektionsleistungen<br />

zu erzielen.<br />

Der Einsatz von hochenergetischem<br />

UV-Licht reduziert die<br />

bakterielle Belastung von Verpackungsmaterialoberflächen<br />

um<br />

bis zu 99,999 %. Dadurch wird<br />

die Haltbarkeit von Lebensmitteln<br />

wie Joghurt, Quark oder<br />

Milch deutlich verbessert. Nur<br />

wenige Sekunden intensives,<br />

aber kaltes UV-Licht reichen<br />

aus, um Keime wie Bakterien,<br />

Hefen oder Pilze unschädlich<br />

zu machen. Die Bestrahlung<br />

mit UV-Licht ist im Vergleich zu<br />

6 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

schwerpunkt<br />

chemischen und thermischen<br />

Verfahren eine sehr zuverlässige,<br />

wirtschaftliche und v.a.<br />

umweltfreundliche und trockene<br />

Methode. Sie eignet sich daher<br />

auch für die Verarbeitung von<br />

Bioprodukten oder Milchpulver.<br />

Mit hoher UV-Intensität ermöglicht<br />

das BlueLight-System von<br />

Heraeus Noblelight höchste<br />

Fertigungsgeschwindigkeiten<br />

mit effektivster Keimtötung für<br />

Form-, Füll- und Verschließmaschinen<br />

(FFS).<br />

Die Corona-Pandemie hat die<br />

Desinfektion zu einem noch<br />

wichtigeren Bestandteil des<br />

Alltags gemacht. Denn besonders<br />

hoch ist das Risiko<br />

für Menschen in Räumen, die<br />

nicht gut belüftet werden oder<br />

keine zentrale Lüftung haben.<br />

UV-C-Licht ist sehr wirksam<br />

gegen Viren, z.B. werden das<br />

SARS-CoV-2-Virus und seine<br />

Mutationen dadurch leicht<br />

zerstört. Diese haben nur eine<br />

dünne Lipid-Schicht, die UV-<br />

C-Licht durchdringt. Soluva<br />

UV-Luftreinigungsgeräte von<br />

Heraeus Noblelight ergänzen<br />

übliche <strong>Hygiene</strong>maßnahmen;<br />

ihr UV-Licht zerstört die Viren,<br />

ohne Kunden oder Mitarbeiter<br />

zu beeinträchtigen. Es gibt Luftreinigungsgeräte<br />

für kleine und<br />

große Räume und Systeme, die<br />

in Lüftungsanlagen integriert/<br />

nachgerüstet werden können.<br />

www.heraeus-noblelight.com<br />

JK<br />

Marco Jakobs, Geschäftsführer<br />

JK-International GmbH (Windhagen),<br />

weist darauf hin, dass<br />

Unternehmen, die von Schließungen<br />

oder einschränkenden<br />

Maßnahmen zur Bekämpfung<br />

der Pandemie betroffen sind,<br />

mit der Überbrückungshilfe IV<br />

umfassende Unterstützung erhalten.<br />

Diese kann z.B. mit Hilfe<br />

eines Steuerberaters beantragt<br />

werden. Weitere Infos gibt es<br />

u.a. auf der Website des Bundesministeriums<br />

für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz. Förderberech-<br />

tigt sind so auch Investitionen<br />

in Lufthygiene-Maßnahmen,<br />

um das Infektionsrisiko in<br />

Innenräumen zu minimieren.<br />

Abhängig vom Umsatzrückgang<br />

übernimmt der Staat bis zu<br />

90 % der Investitionskosten in<br />

Luftreiniger.<br />

Unabhängig vom Tragen von<br />

Masken zum Schutz der Gesundheit<br />

bleibt ein Risiko, sich<br />

über in Aerosolen enthaltene<br />

Viren mit Corona zu infizieren.<br />

Wirksame <strong>Hygiene</strong>konzepte<br />

können die Raumluft aber nahezu<br />

virenfrei machen. Geräte<br />

wie die „pure“-Luftreiniger von<br />

JK arbeiten ozonfrei und ohne<br />

Einsatz von Chemikalien. Lichtfallen<br />

garantieren den sicheren<br />

Betrieb mit UV-C-Licht. In nur<br />

einem Durchgang werden über<br />

99,99 % der Corona-Viren in<br />

der Luft deaktiviert. Die Wirksamkeit<br />

bestätigt eine Studie<br />

des <strong>Hygiene</strong>instituts biotec (mit<br />

Surrogaten Phi6 und MS2).<br />

Lufthygienesysteme erfüllen das<br />

wachsende Bedürfnis nach Sicherheit<br />

für Kunden, Mitarbeiter<br />

und Gäste.<br />

Wie wichtig<br />

virenfreie<br />

Luft für alle<br />

Bereiche<br />

ist, hat<br />

auch die<br />

Politik<br />

erkannt.<br />

Die Investitionsförderung<br />

ist<br />

laut Marco<br />

Jakobs ein<br />

sinnvoller<br />

Schritt in<br />

Luftreiniger „pure“<br />

im Einsatz. Foto: JK<br />

Richtung Infektionsschutz: „Das<br />

hilft Betrieben, Vertrauen zurückzugewinnen<br />

und die Sicherheit<br />

zu erhöhen. Ein proaktives<br />

Sicherheitskonzept ist die beste<br />

Lösung, um in Richtung Normalität<br />

zu kommen und dabei<br />

unterstützen unsere Lufthygienesysteme<br />

alle Branchen und<br />

sind flexibel einsetzbar.“<br />

Die kompakte, bewegliche und<br />

besonders leise Steribase 450<br />

desinfiziert 450 m 3 Luft in einer<br />

Stunde. Das Design ist mit dem<br />

Red Dot Award prämiert und<br />

passt laut Hersteller perfekt in<br />

jedes Ambiente. Für größere<br />

Räume mit hohen Luftmengen<br />

kann das System Basictube 800<br />

auch in Lüftungs- oder Klimaanlage<br />

eingebaut werden.<br />

www.jk-group.net<br />

KRIEG<br />

Die KRIEG Industriegeräte<br />

GmbH & Co. KG (Heimsheim)<br />

verfolgt den Grundsatz: „Der<br />

Schutz vor Ansteckungen mit<br />

Corona muss dort stattfinden<br />

und intensiviert werden, wo sich<br />

viele Menschen in Innenräumen<br />

aufhalten.“ Das gilt auch in der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie,<br />

in der Produktion und<br />

in den Büros, also im gesamten<br />

Unternehmen. Die effektive<br />

Reinigung der Luft von Viren<br />

und Keimen, Allergenen und<br />

Pollen mit Hilfe professioneller<br />

Luftreinigungsgeräte ist daher<br />

eine geeignete Maßnahme, um<br />

das indirekte Infektionsrisiko<br />

radikal zu minimieren.<br />

Doch nicht alle Geräte am Markt<br />

erfüllen die Anforderungen für<br />

die Filterung von SARS-Cov-2-<br />

Viren. Geeignet ist ein Luftreiniger<br />

nur dann, wenn nach einem<br />

Filterdurchlauf 99,995 % der Viren<br />

abgeschieden werden. Gemäß<br />

der europäischen Norm ist<br />

das erst ab einem HEPA-Filter<br />

der Klasse H14 sichergestellt.<br />

Und der Raumluftreiniger sollte<br />

mindestens einen sechsfachen<br />

Wechsel der Raumluft pro<br />

Stunde erreichen. Das haben<br />

wissenschaftliche Studien der<br />

Universität der Bundeswehr<br />

München und der Goethe-Universität<br />

Frankfurt gezeigt.<br />

Deshalb hat das auf Arbeitsplatzeinrichtungen<br />

spezialisierte<br />

Unternehmen KRIEG mit Experten<br />

der Filtrationstechnik und<br />

Strömungsphysik ein passendes<br />

Erfüllt alle Empfehlungen: der<br />

HEPASAFE-Luftreiniger. Foto: Krieg<br />

System entwickelt: HEPASAFE.<br />

„Unser leistungsstarker Raumluftreiniger<br />

erfüllt sowohl die<br />

Empfehlungen der Wissenschaft<br />

als auch die aktuellen Förderrichtlinien“,<br />

freut sich Florian<br />

Becker, Leiter Produktmanagement<br />

bei KRIEG. Ob Viren,<br />

Bakterien, Feinstaub oder<br />

Allergene wie Schimmelpilzsporen,<br />

Haustierhaare, Hausstaubmilben<br />

oder Pollen: Der<br />

HEPASAFE-Luftreiniger kann<br />

mit seiner hohen Filtereffizienz<br />

einen sehr hohen Abscheidegrad<br />

vorweisen. Becker: „Durch<br />

die Nutzung des Luftreinigers<br />

lassen sich Krankheitsausfälle<br />

deutlich reduzieren – in Betrieben<br />

bedeutet das eine nachhaltige<br />

Kosteneinsparungen durch<br />

weniger Krankheitstage.“<br />

www.krieg-online.de<br />

Oxytec<br />

Die Oxytec GmbH (Hamburg) ist<br />

spezialisiert auf die Luft-, Oberflächen-<br />

und Wasserreinigung<br />

auf Basis der Fotolyseoxidation,<br />

Nieder-Temperatur-Plasma und<br />

Wäscher. Für alle Bereiche<br />

der Lebensmittelproduktion<br />

und Lebensmittelverarbeitung<br />

bietet der Hersteller sichere<br />

Lösungen gegen Keime,<br />

organische Belastungen durch<br />

Mikroorganismen und Geruchsentwicklungen.<br />

Die auf den<br />

individuellen Bedarf zugeschnittenen<br />

Lösungen sorgen für eine<br />

längere Haltbarkeit, Frische und<br />

Qualität der Produkte.<br />

7


schwerpunkt<br />

1·22<br />

Für Produktion und Verkaufsraum<br />

bietet man Individuallösungen<br />

für vorhandene<br />

Kälte- und Klimaanlagen oder<br />

steckerfertige Geräte an. Letztere<br />

haben ein ansprechendes,<br />

unauffälliges Design und<br />

können als Decken- wie auch<br />

als Standgeräte zum Einsatz<br />

kommen. Die Lärmbelastung ist<br />

dabei äußerst gering und bildet<br />

keinen akustischen Störfaktor.<br />

Besondere Aufmerksamkeit<br />

gilt dem Schutz vor Corona-<br />

Infektionen bei Mitarbeitern und<br />

Kunden. Denn oxytec-Geräte inaktivieren<br />

auch Viren und Bakterien,<br />

die über Aerosole in der<br />

Luft übertragen werden. Dies<br />

wurde vom Fraunhofer Institut<br />

für Bauphysik unter Realraumbedingungen<br />

mit Surrogat-Viren<br />

getestet und als höchst effizient<br />

(bis zu 99 % Inaktivierung)<br />

bestätigt. Das Besondere an der<br />

UV-C-und Plasma-Technologie<br />

ist, dass sie Viren und Bakterien<br />

inaktiviert und nicht nur filtert.<br />

Zudem produziert sie keine<br />

Eine UV-Entkeimungsbox zur Integration<br />

in die Luftleitung. Foto: oxytec<br />

gesundheitsschädlichen Nebenprodukte<br />

und ist damit als sehr<br />

sicher einzustufen. Außerdem<br />

zeichnen sich die Anlagen<br />

durch Wartungsfreundlichkeit<br />

und Langlebigkeit aus.<br />

Weitere Anwendungen der UV-<br />

C-Technik sind z.B. Kühlhäuser<br />

in der Fleischbranche, die<br />

durch die Keimreduzierung eine<br />

bessere Fleischqualität ermöglichen<br />

(Dry Aged), die Vernichtung<br />

von Schimmelsporen in<br />

Nachreiferäumen, Rauchnachbehandlung<br />

bei Räucheranlagen,<br />

Wasseraufbereitung bzw.<br />

Keimabtötung im Trinkwasser,<br />

Geruchsbeseitigung in Konfiskat-<br />

und Umkleideräumen.<br />

www.oxytec.com<br />

Zertifiziert: die UV-Anlage Dulcodes LP zur<br />

Trinkwasserdesinfektion. Foto: ProMinent<br />

ProMinent<br />

Die Bestrahlung mit UV-Licht<br />

gilt in der modernen Wasseraufbereitung<br />

als sicheres und<br />

chemiefreies Desinfektionsverfahren.<br />

Laut Trinkwasserverordnung<br />

sind in der öffentlichen<br />

Trinkwasseraufbereitung<br />

nur UV-Geräte zulässig, die<br />

erfolgreich geprüft und zertifiziert<br />

sind. Die Prüfnormen<br />

DIN:19294 2020-08 und<br />

OE-NORM:M5873-2020-01 für<br />

UV-Anlagen wurden kürzlich<br />

überarbeitet und harmonisiert.<br />

Zertifikate für Anlagen, die nach<br />

DVGW-Arbeitsblatt W 294-1 aus<br />

dem Jahr 2006 geprüft sind,<br />

dürfen nicht mehr verlängert<br />

werden. Die UV-Anlage Dulcodes<br />

LP von ProMinent (Heidelberg)<br />

ist die erste und derzeit<br />

einzige, die nach den neuen<br />

Prüfnormen zertifiziert ist.<br />

Die Baumusterprüfung nach<br />

der neuen Norm ist deutlich<br />

umfangreicher: Zusätzlich zur<br />

bisherigen Prüfung der Desinfektionswirksamkeit<br />

werden<br />

die Lampen genau unter<br />

die Lupe genommen. Deren<br />

Leistungsregelung ist dabei<br />

besonders wichtig, denn auch<br />

die Trinkwasserdesinfektion<br />

sollte möglichst energiesparend<br />

ablaufen. Geprüft wird daher<br />

u.a. das Regelverhalten der<br />

Lampen in Bezug auf Geschwindigkeit<br />

und Präzision.<br />

Mit der Dulcodes LP erfüllt<br />

ProMinent die neue Prüfnorm<br />

und steht für eine zukunftsweisende<br />

Trinkwasseraufbereitung:<br />

Die dynamische Lampenheizung<br />

passt die Lampenleistung<br />

sekundenschnell an und sorgt<br />

für optimale Desinfektion auch<br />

bei wechselnden Durchflüssen<br />

und Wassertemperaturen. Auch<br />

jahreszeitliche Schwankungen<br />

der Wassertemperatur spielen<br />

keine Rolle mehr und<br />

werden einfach ausgeglichen.<br />

Die UV-Anlage wird –<br />

neben der Desinfektion von<br />

Trinkwasser – auch für die<br />

Brauchwasseraufbereitung<br />

verwendet und ist für einen<br />

Durchfluss von bis zu 406<br />

m 3 /h geeignet.<br />

Die Vario-Flux-Hochleistungslampen<br />

mit dynamischer<br />

Lampenheizung ermöglichen<br />

bei der Dulcodes LP eine<br />

schnelle und präzise Lampenregelung.<br />

Eine gleichmäßige<br />

UV-Bestrahlungsdosis führt<br />

zu geringem Energieeinsatz,<br />

minimierter Lampenanzahl und<br />

deutlich reduzierten Lebenszykluskosten.<br />

www.prominent.com<br />

Sterilsystems<br />

Inaktivierung von Keimen und<br />

das ganz ohne Chemie – sondern<br />

rein mittels UV-C-Licht: Die<br />

Sterilsystems GmbH (Mauterndorf/Österreich)<br />

ist langjähriger<br />

kompetenter Partner<br />

vieler Unternehmen für eine<br />

effektive UV-C-Desinfektion.<br />

Abgestimmt auf individuelle<br />

Anforderungen, kommen ihre<br />

Geräte für Luft-, Wasser- und<br />

Oberflächendesinfektion sowie<br />

zur Geruchsneutralisierung zum<br />

Einsatz. Sie sind in den verschiedensten<br />

Anwendungsbereichen<br />

wesentliche Bausteine<br />

in der <strong>Hygiene</strong>kette, v.a. in der<br />

Lebensmittelbranche – von der<br />

Trinkwasserdesinfektion bis hin<br />

zur Raumluftversorgung.<br />

Die neue UVC-Banddesinfektion<br />

wurde nun ein Jahr erfolgreich<br />

unter den härtesten Bedingungen<br />

getestet. Förderbänder,<br />

Zerlegebänder, Stahlbänder,<br />

Kunststoffgliederbänder oder<br />

Schaufelbänder – das FB-<br />

System eignet sich v.a. für den<br />

laufenden Produktionsprozess.<br />

Große Vorteile sind die<br />

komplette Abschirmung des<br />

UV-C-Lichts und die sofortige<br />

Abschaltung beim Öffnen des<br />

Gerätes, wodurch Mitarbeiter<br />

bestens geschützt sind. Hergestellt<br />

werden die wasserdichten<br />

Geräte aus robustem Edelstahl.<br />

Die Reinigung der Banddesinfektion<br />

ist für den Benutzer einfach<br />

und kann täglich erfolgen.<br />

In der Corona-Pandemie rücken<br />

Luftdesinfektionsgeräte noch<br />

stärker in den Vordergrund. Die<br />

ULE2000-Serie wurde speziell<br />

für Räume mit Personenaufenthalt<br />

und schwierigen Umgebungsbedingungen<br />

oder hohen<br />

Kontaminationen entwickelt. Die<br />

Geräte erfüllen die Schutzklasse<br />

IP54 und sind für Produktionsräume,<br />

Kistenlagerhallen,<br />

Verpa ckungsräume, Geruchsneutralisation<br />

von Lagerräumen<br />

und Konfiskat, Zerleger- und<br />

Slicer-Räume bestens geeignet.<br />

Die laufruhige Q-Serie von<br />

Sterilsystems deckt die Raumluftdesinfektion<br />

in Büroräumen,<br />

Wartebereichen, Gastronomie<br />

und Hotellerie sowie den allgemeinen<br />

Privatbereich ab.<br />

Der Austausch der UV-C-Lampen<br />

ist einfach zu handhaben,<br />

Erfolgreich: Die Umluftdesinfektionsanlage<br />

ULE2000 (oben) und<br />

das Förderband-Entkeimungssystem<br />

FB4600-FS32. Fotos: Sterilsystems<br />

8 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

schwerpunkt<br />

was die Wartungskosten gering<br />

hält und sie bei der Anschaffung<br />

klar kalkulierbar macht.<br />

www.sterilsystems.com<br />

Sunny Air Solutions<br />

Sie sind nach wie vor in aller<br />

Munde: Luftreiniger als wirksames<br />

Mittel gegen Bakterien,<br />

Sporen und (Corona-)Viren.<br />

Doch der Markt ist groß und undurchsichtig.<br />

Die Investition in<br />

das passgenaue <strong>Hygiene</strong>modell<br />

muss durchdacht sein: Nicht<br />

jedes Gerät passt zum individuellen<br />

Bedarf und den Gegebenheiten.<br />

Das Unternehmen<br />

Sunny Air Solutions (München)<br />

liefert maßgeschneiderte Konzepte<br />

für Luftentkeimung und<br />

Kai Sannwald (r.) und Thorsten Lehmann<br />

gründeten das Unternehmen<br />

2020. Foto: Sunny Air Solutions<br />

Luftreinigung. Das Team erstellt<br />

z.B. Lösungen für die Lebensmittelbranche,<br />

die Getränkeindustrie<br />

oder auch Arztpraxen,<br />

Klassenzimmer, Büros und<br />

Fitnesscenter. Eben überall dort,<br />

wo sich Menschen in geschlossenen<br />

Räumen aufhalten. Man<br />

setzt bei der Luftentkeimung auf<br />

zwei wirksame Technologien:<br />

die UV-C-Technik sowie die<br />

HEPA Technologie.<br />

Sunny Air Solutions versteht<br />

sich v.a. als Berater und erstellt<br />

für jede Anfrage den zwingend<br />

benötigten individuellen<br />

Umsetzungsplan: passgenau<br />

und herstellerunabhängig.<br />

Viele Interessenten stellen sich<br />

die Frage, ob sie trotz Lüftens<br />

oder einer raumlufttechnischen<br />

Anlage einen zusätzlichen<br />

Luftreiniger benötigen. Für<br />

eine klare Antwort sorgt eine<br />

vom Unternehmen angebotene<br />

professionelle Luftkeimmessung<br />

und -analyse.<br />

Kai Sannwald und Thorsten<br />

Lehmann haben Sunny Air<br />

Solutions Ende 2020 gegründet.<br />

„Durch die derzeitig große<br />

Nachfrage gibt es auf dem<br />

Markt eine riesige Auswahl an<br />

Anbietern. Dadurch resultiert<br />

eine große Intransparenz sowie<br />

leider eine Vielzahl von Geräten,<br />

die nicht den Zweck erfüllen.<br />

Hier wollen wir ansetzen. Wir<br />

überblicken den gesamten<br />

Markt, evaluieren und unterstützen<br />

mit gezielter, professioneller<br />

Beratung und tiefgreifendem<br />

Know-how. So statten wir unsere<br />

Kunden immer mit den für sie<br />

bestgeeigneten Technologien<br />

und Geräten aus“, so Sannwald.<br />

www.sunnyairsolutions.com<br />

UVIS<br />

Die UVIS UV-Innovative Solutions<br />

GmbH (Köln), wurde 2016<br />

gegründet und fokussiert sich<br />

auf Lösungen zur Steigerung<br />

der <strong>Hygiene</strong>. Die Produktpalette<br />

beinhaltet das patentierte<br />

UVC-Desinfektionsmodul für<br />

Fahrtreppenhandläufe ESCA-<br />

„Soluva Zone H“ befreit als Handgerät<br />

Oberflächen und Gegenstände<br />

von schädlichen Keimen. Foto: UVIS<br />

LITE, das mobile UVC-Desinfektionsgerät<br />

Soluva Zone H und<br />

die antimikrobielle Oberflächenbeschichtung<br />

TiTANO.<br />

Mit UVC-Licht gegen Keime<br />

vorzugehen war bisher der<br />

Industrie vorbehalten. Mit dem<br />

tragbaren UVC-Handgerät<br />

„Soluva Zone H“ ermöglicht<br />

UVIS es nun allen Branchen,<br />

diese Technologie zu nutzen. In<br />

wenigen Sekunden werden alle<br />

Oberflächen bis zu 99,9999 %<br />

von sämtlichen Keimen befreit.<br />

Gleichzeitig werden die Umwelt<br />

geschont und Kosten eingespart,<br />

denn der Einsatz von flüssigem<br />

Desinfektionsmittel oder<br />

Wischtüchern kann deutlich reduziert<br />

werden. UVIS kooperiert<br />

dabei mit dem Gerätehersteller<br />

Heraeus Noblelight unter dem<br />

Motto „Licht gegen Keime“.<br />

„Soluva Zone H“ ist überall<br />

einsetzbar und arbeitet dank<br />

Akkus auch ohne Kabel. Ein<br />

kurzes Überfliegen der Oberfläche<br />

ist ausreichend, um mit<br />

dem UV-Licht die DNA bzw.<br />

RNA sämtlicher Keime vollständig<br />

zu inaktivieren. Überall dort,<br />

wo der Einsatz chemischer,<br />

flüssiger Desinfektionsmittel<br />

nicht optimal ist – auf Grund der<br />

Materialien oder des nachbleibenden<br />

Geruchs – ergänzt dies<br />

bestehende <strong>Hygiene</strong>konzepte.<br />

Der Hersteller hat spezielle<br />

UVIS-Sets zusammengestellt,<br />

die den regelmäßigen Einsatz<br />

von „Soluva Zone H“ durch abgestimmtes<br />

Zubehör, wie einen<br />

Transportkoffer und einen Zusatzakku,<br />

für Nutzer erleichtern<br />

und noch effizienter gestalten.<br />

www.uv-is.com<br />

Fraunhofer: Neuartiger Raumlüfter verbrennt Viren „kalt“<br />

Die Corona-Gefahr ist in geschlossenen Räumen<br />

besonders groß. Aerosole spielen eine<br />

entscheidende Rolle bei der Übertragung von<br />

Sars-CoV-2 und erhöhen die Konzentration der<br />

Viren. Die Fraunhofer-Institute für Keramische<br />

Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden<br />

und für Toxikologie und<br />

Experimentelle Medizin<br />

(ITEM) in Hannover haben<br />

im Projekt „CoClean-up“ ein<br />

neuartiges Lüftungssys tem<br />

entwickelt, das diese effizient<br />

aus der Raumluft filtert,<br />

sie „kalt“ verbrennt und<br />

nichts anderes übriglässt als<br />

geringe Mengen an Kohlenstoffdioxid<br />

und Wasserstoff.<br />

Gelelektrophorese zum Nachweis<br />

des elektrochemischen Proteinabbaus.<br />

Foto: Fraunhofer IKTS<br />

Dazu wird die Raumluft in eine Salzlösung eingeleitet,<br />

in der die Viren und andere organische<br />

Bestandteile hängen bleiben. Die gereinigte Luft<br />

wird wieder in den Raum entlassen. In der Salzlösung<br />

befinden sich zwei Elektroden, zwischen<br />

denen eine elektrische Spannung anliegt. An einer<br />

davon werden die organischen Substanzen,<br />

aus denen die Viren bestehen, vollständig zu<br />

CO 2<br />

oxidiert – also kalt verbrannt –,<br />

an der anderen entstehen geringe<br />

Mengen Wasserstoff.<br />

ikts.fraunhofer.de<br />

Eine Markteinführung des neuartigen<br />

Gerätes könnte noch <strong>2022</strong><br />

möglich sein. Es beseitigt nicht nur<br />

Corona-Viren, sondern könnte auch<br />

bei anderen Fragen der Raumluftverbesserung<br />

helfen, wie zum Beispiel<br />

bei Viren in der Tierhaltung,<br />

Schweine- und Geflügelpest.<br />

item.fraunhofer.de<br />

9


schwerpunkt<br />

1·22<br />

UV-C-Desinfektion reduziert Keime in der<br />

Wurst-/Schinkenproduktion um bis zu 99,9 %<br />

Sterilsystems & Berger: Individuell angepasste Strahlendosis optimiert Energieeffizienz<br />

Lebensmittel sind ein idealer Nährboden für Mikroorganismen. Daher müssen bei ihrer Herstellung und Verarbeitung strenge<br />

<strong>Hygiene</strong>vorschriften eingehalten werden. Allerdings birgt der alleinige Einsatz chemischer Reinigungsmittel die Gefahr<br />

einer Resistenzbildung von Keimen. Die Substanzen könnten zudem in Kontakt mit den Nahrungsmitteln gelangen und<br />

belasten die Umwelt. Auch Luftfeuchtigkeit und nasse Oberflächen begünstigen das Wachstum von Keimen oder Schimmelsporen,<br />

was hohen Wartungs- und Kostenaufwand an Lüftungsanlagen erforderlich macht. Der traditionsreiche Fleischund<br />

Wurstwarenhersteller Berger Schinken (Sieghartskirchen, Österreich) ergänzte deshalb seine bewährte Kombination<br />

von UV-C-Desinfektionsanlagen der Sterilsystems GmbH (Mauterndorf, Österreich) um Umluftdesinfektionsgeräte. Bei der<br />

Bestrahlung der Oberflächen von Förder- und Zerlegebändern sowie der Raumluft mit dem energiereichen UV-C-Spektrum<br />

werden bis zu 99,9 % aller Keime inaktiviert und so eine dauerhaft reine Produktionsumgebung geschaffen. Dabei wird die<br />

Strahlendosis auf die individuelle Anwendung abgestimmt, um eine sichere und effiziente Desinfektion zu gewährleisten.<br />

„Als regionales Traditionsunternehmen<br />

legen wir großen<br />

Wert auf eine nachhaltige und<br />

innovative Produktion unserer<br />

rund 60 Kochschinkenspezialitäten“,<br />

so Bernd Maderner, Bereichsleiter<br />

Technik bei Berger<br />

Schinken. „Das schließt auch<br />

unsere <strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

mit ein, die höchsten Standards<br />

genügen müssen.“ Auf Basis<br />

dieses Grundsatzes entschied<br />

sich der Betrieb erstmals 2007<br />

dazu, auf die umwelt- und<br />

ressourcenschonende UV-C-<br />

Entkeimungstechnologie von<br />

Sterilsystems zurückzugreifen.<br />

Fotochemische Reaktion<br />

verhindert Zellteilung<br />

Das verwendete kurzwellige<br />

Spektrum des UV-Lichts im<br />

Bereich von 254 nm löst eine<br />

fotochemische Reaktion in der<br />

DNA von Mikroorganismen wie<br />

Bakterien, Hefen, Schimmelpilzen<br />

und Viren aus. So wird die<br />

weitere Zellteilung verhindert,<br />

die Keime sind inaktiviert. Weil<br />

dabei nur ein physikalischer<br />

Effekt nutzbar gemacht wird,<br />

sind keine umweltbelas tenden<br />

Um die routinemäßige Entkeimung in der Fleisch- und Wurstwarenproduktion<br />

so unkompliziert wie möglich zu gestalten, hat Sterilsystems UV-C-Durchlaufdesinfektionsanlagen<br />

mit geteiltem Split-Band entwickelt.<br />

Biozide auf chemischer Basis<br />

nötig, bei denen die Gefahr von<br />

Resistenzbildung besteht.<br />

Zudem generiert das trockene<br />

Verfahren keine Hitze, sodass<br />

sich die UV-C-Desinfektion<br />

besonders für den Einsatz in Lebensmittelindustrie<br />

und -handwerk<br />

eignet. Denn in diesen<br />

hygienesensiblen Branchen ist<br />

Feuchtigkeit problematisch, da<br />

sie das Wachstum von Keimen<br />

begünstigt, während sich Temperaturschwankungen<br />

negativ<br />

auf Qualität und Haltbarkeit<br />

frischer Produkte auswirken.<br />

Auch hinsichtlich der Energieeffizienz<br />

kann die UV-C-<br />

Bestrahlung punkten: „Auf<br />

Basis unseres langjährigen<br />

Know-hows wählen wir für jeden<br />

Einsatzzweck die individuell<br />

notwendige Strahlendosis –<br />

nicht mehr und nicht weniger“,<br />

erläutert Karl-Heinz Schröcker,<br />

Geschäftsführer von Sterilsystems.<br />

Während sich etwa die<br />

meisten einfacheren Bakterien<br />

und Viren bereits bei 10 bis<br />

20 mJ/cm² inaktivieren lassen,<br />

kann für Schimmelpilze das<br />

Zehnfache der Dosis notwendig<br />

sein. So stellen die <strong>Hygiene</strong>profis<br />

sicher, dass die notwendige<br />

Entkeimungswirkung eingehalten<br />

wird, ohne jedoch unnötige<br />

Energiekosten zu verursachen.<br />

Höhere Produktqualität dank<br />

unkomplizierter Bestrahlung<br />

„Gerade die Fleisch- und Wurstwarenproduktion<br />

stellt hohe Anforderungen<br />

an das <strong>Hygiene</strong>management“,<br />

so Schröcker. „Um<br />

die routinemäßige Entkeimung<br />

so unkompliziert wie möglich<br />

zu gestalten, haben wir eigens<br />

unsere UV-C-Durchlaufdesinfektionsanlagen<br />

mit geteiltem<br />

Split-Band entwickelt.“<br />

Ergänzend nutzt der niederösterreichische<br />

Fleischwarenhersteller<br />

ein UV-C-Banddesinfektionssystem<br />

von Sterilsystems.<br />

Dieses wird unter den Förderund<br />

Zerlegebändern angebracht<br />

und bestrahlt die Transportoberfläche<br />

bei jedem Umlauf, was<br />

die darauf vorhandene Keimzahl<br />

drastisch reduziert. So wird<br />

das Band selbst bei Kontakt<br />

mit keimbelasteter Ware sofort<br />

10 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

schwerpunkt<br />

gereinigt und eine Übertragung<br />

von Mikroorganismen auf<br />

andere Produkte verhindert. Die<br />

Nutzung der Durchlauf- sowie<br />

der Banddesinfektionsanlagen<br />

hilft (ohne Einsatz umwelt- und<br />

gesundheitsschädlicher Chemikalien),<br />

die Qualität der fertigen<br />

Wurst- und Schinkenspezialitäten<br />

dauerhaft zu erhöhen.<br />

Saubere Raumluft dank Verdampfer-/Umluftdesinfektion<br />

„Um eine rundum hygienische<br />

Produktionsatmosphäre sicherzustellen,<br />

setzen wir neben<br />

den lückenlos in die Linien<br />

integrierten Durchlauf- und<br />

Banddesinfektionsanlagen auch<br />

UV-C-Entkeimungssysteme<br />

zur Luftreinigung ein“, ergänzt<br />

Bernd Maderner. So verhindert<br />

etwa seit 2016 eine Verdampferdesinfektionsanlage,<br />

dass<br />

sich auf den Lamellen der<br />

Klimatisierungsgeräte in den<br />

Lagerräumen Biofilme bilden.<br />

Denn diese beeinträchtigen<br />

nicht nur die Übertragungsleistung<br />

und machen ein erhöhtes<br />

Reinigungsintervall erforderlich,<br />

sondern können die Raumluft<br />

zudem mit Keimen und Schimmelsporen<br />

rekontaminieren.<br />

Außerdem sind vier Lüftungsanlagen<br />

des Unternehmens<br />

mit TR-Systemen ausgestattet.<br />

„Dabei handelt es sich um<br />

Strahler, die – wie alle verbauten<br />

UV-C-Lampen – staub- und<br />

wasserdicht sind und einfach in<br />

der Wandung von Lüftungsgehäusen<br />

und -kanälen installiert<br />

werden können“, erklärt Karl-<br />

Heinz Schröcker. Mithilfe dieser<br />

Maßnahmen wird die Verbreitung<br />

von Mikroorganismen über<br />

die Luft bzw. die Lüftungsanlagen<br />

verhindert.<br />

Für eine allgemeine Verbesserung<br />

der Luftqualität sorgen<br />

auch UV-C-Umluftdesinfektionsgeräte,<br />

die die Luft in den<br />

Produktionsräumen 24 Stunden<br />

am Tag reinigen und anlässlich<br />

der Pandemiesituation 2020<br />

angeschafft wurden. Sie lassen<br />

sich jederzeit unkompliziert<br />

nachrüsten, da sie einfach unter<br />

der Decke montiert werden. Die<br />

Anlagen mit der Bezeichnung<br />

ULE2000 verfügen über einen<br />

integrierten Ventilator, der das<br />

Volumen des Luftstroms exakt<br />

Anlässlich der Pandemie schaffte Berger UV-C-<br />

Umluftdesinfektionsgeräte von Sterilsystems<br />

an, die die Luft in den Produktionsräumen täglich<br />

24 Stunden lang reinigen. Quelle: Berger<br />

auf die Leistung der verbauten<br />

Strahler abstimmt. Die speziell<br />

für die Desinfektion von Räumen<br />

mit Personenaufenthalt<br />

sowie anspruchsvollen <strong>Hygiene</strong>bedingungen<br />

entwickelten<br />

Geräte unterstützen einerseits<br />

den Gesundheitsschutz der<br />

Mitarbeiter und andererseits die<br />

Qualitätssicherung der Fleischund<br />

Wurstwaren.<br />

Höchste <strong>Hygiene</strong>- und<br />

Sicherheitsstandards<br />

Die eingesetzten UV-C-Anlagen<br />

zur Oberflächenentkeimung<br />

sind speziell für lebensmittelverarbeitende<br />

Branchen im<br />

wasserdichten Hygienic Design<br />

konstruiert. Sie verfügen über<br />

glatte Oberflächen aus hochwertigem<br />

Edelstahl und sind für<br />

die Reinigung herauszieh- oder<br />

ausklappbar, sodass sie komplett<br />

eingeschäumt sowie gespült<br />

werden können. „Besonders<br />

wichtig war für uns, dass<br />

die Desinfektionsgeräte auch<br />

selbst häufigen und gründlichen<br />

Waschungen standhalten“,<br />

betont Maderner. „Auf unseren<br />

Wunsch hin nahm Sterilsystems<br />

deshalb fertigungstechnische<br />

Anpassungen<br />

an den Anlagen vor,<br />

um die Haltbarkeit der<br />

Komponenten auch<br />

gegenüber den von uns<br />

eingesetzten Chemikalien<br />

zur Reinigung<br />

der Produktionsstätten<br />

und Räumlichkeiten zu<br />

verbessern.“<br />

Neben der <strong>Hygiene</strong>und<br />

Lebensmitteltauglichkeit<br />

war für Berger<br />

Schinken auch die<br />

Sicherheit der Mitarbeiter<br />

bei der Anschaffung<br />

der Systeme entscheidend.<br />

So ist der tägliche<br />

Umgang mit den<br />

rundum abgeschirmten<br />

Entkeimungsanlagen<br />

von Sterilsystems vollkommen<br />

ungefährlich<br />

für das Personal, da UV-C-<br />

Strahlen weder Fensterglas und<br />

transparente Kunststoffe noch<br />

undurchsichtige Materialien<br />

durchdringen können. Darüber<br />

hinaus sind etwa die Durchlaufund<br />

Banddesinfektionsanlagen<br />

mit einem Sensor ausgestattet,<br />

der die Strahler automatisch abschaltet,<br />

sobald das Gerät z.B.<br />

zu Reinigungs- oder Wartungszwecken<br />

herausgezogen bzw.<br />

geöffnet wird.<br />

Fleischwaren Berger<br />

GmbH & Co. KG<br />

Koglerstraße 8<br />

A-3443 Sieghartskirchen<br />

www.berger-schinken.at<br />

Sterilsystems GmbH<br />

Markt 384<br />

A-5570 Mauterndorf<br />

www.sterilsystems.com<br />

W I E<br />

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H A L L E 8 ,<br />

S TA N D D 9 6<br />

W I C H T I G<br />

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H YG I E N E ?<br />

Hoffentlich genau so wichtig<br />

wie uns! Weil uns Ihr Handwerk<br />

am Herzen liegt entwickeln<br />

wir Technologien für die Lebensmittelverarbeitung.<br />

Unsere<br />

Wölfe, Mischwölfe und Kutter<br />

zählen zu den saubersten<br />

Lösungen am Markt.<br />

Wie <strong>Hygiene</strong> und Handwerk<br />

zusammenkommen zeigen wir<br />

Ihnen auf<br />

kgwetter.de/hygieneplus<br />

11<br />

www.kgwetter.de


schwerpunkt<br />

1·22<br />

Kurze Einwirkzeit, hohe Keimreduktion:<br />

ein neuer Star am Desinfektionshimmel?<br />

EN 17272 für SteraMist ® – Vernebelung ionisierter Moleküle auf Oberflächen/Raumluft<br />

Aus den USA kommt ein hierzulande noch weitgehend unbekanntes Desinfektions-System auf den Markt, das kürzeste<br />

Einwirkzeiten, höchste Keimreduktionsraten und Korrosionsfreiheit verspricht. Zu schön, um wahr zu sein? SteraMist ® ist<br />

ein Desinfektions-System, bestehend aus verschiedenen Vernebelungsgeräten, die für unterschiedliche Zwecke ausgelegt<br />

sind. Alle arbeiten mit einer patentierten Wirk-Flüssigkeit, der sogenannten BIT ® -Solution. BIT ® steht für Binary Ionization<br />

Technology, einem Verfahren zur Ionisierung von H 2<br />

O 2<br />

-Molekülen. SteraMist ® wird von TOMI Environmental Solutions Inc.<br />

in den USA hergestellt. Entwickelt wurde es nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 von der DARPA (Defense<br />

Advanced Research Projects Agency) im Auftrag des amerikanischen Verteidigungsministeriums. Hintergrund waren<br />

Befürchtungen terroristischer Anschläge mit biologischen Krankheitserregern, v.a. Anthrax (Milzbrand-Erreger). Ergebnis<br />

der Entwicklung war ein schnelles, höchst wirksames Desinfektions-System, das mobil, robust und einfach zu bedienen ist.<br />

Das mit Hydroxyl-Radikalen arbeitetende SteraMist ® hat kürzlich die europäische Norm EN 17272 erfolgreich bestanden.<br />

Dr. Heiner Börger (Frankfurt)<br />

teilt weitere Details zur Geschichte<br />

des Systems mit:<br />

Demnach wurden aufgrund<br />

des großen Erfolges, mit dem<br />

die neue Technologie zunächst<br />

für militärische Zwecke eingesetzt<br />

wurde, im Jahre 2013<br />

die Nutzungsrechte auch zur<br />

zivilen Vermarktung freigegeben.<br />

Ersteigert hat diese Rechte<br />

die Firma TOMI, die seitdem<br />

mit SteraMist ® hauptsächlich<br />

den Markt der biochemischen<br />

Industrie und der Krankenhausdesinfektionen<br />

erfolgreich bedient.<br />

Kunden wie Merck, Lilly,<br />

Fresenius, Pfizer und diverse<br />

renommierte Kliniken gehören<br />

demnach zur Stammkundschaft<br />

in den USA, Kanada, Australien,<br />

Großbritannien oder Israel, und<br />

seit neuestem auch in Europa.<br />

Die Funktionsweise<br />

Das SteraMist ® -System sieht<br />

zunächst aus wie ein herkömmliches,<br />

wenn auch sehr modernes<br />

Kaltvernebelungsverfahren<br />

mit Wasserstoffperoxid. Doch<br />

bei genauerer Betrachtung<br />

erschließt sich das besondere<br />

Potential der neuen Technologie.<br />

Primär arbeitet das<br />

System mit einer 7,8%-igen<br />

H 2<br />

O 2<br />

-Lösung (BIT ® -Solution)<br />

als Ausgangsflüssigkeit. Diese<br />

wird jedoch bei der Anwendung<br />

zunächst durch ein kaltes<br />

Plasma gesprüht, das zwischen<br />

zwei Elektroden mit 17.000 Volt<br />

Hochspannung erzeugt wird.<br />

Dadurch werden die H 2<br />

O 2<br />

-Verbindungen<br />

der BIT ® -Solution in<br />

hochwirksame Hydroxyl-Radikale<br />

umgewandelt. Der entstehende<br />

Nebel trägt die vom Hersteller<br />

patentierte Bezeichnung<br />

„iHP ® “ (Ionized Hydrogen-<br />

Peroxyd). Die Hydroxyl-Radikale<br />

wirken durch sofortige Oxidation<br />

pathogener Strukturen. Sie<br />

müssen dabei nicht erst deren<br />

Katalase-Bildung überwinden,<br />

wie herkömmliches H 2<br />

O 2<br />

, was<br />

einen großen Vorteil darstellt, da<br />

es viel schneller geht.<br />

Die Wirksamkeit<br />

Die Frage, die sich stellt, ist: wie<br />

lange sind die Hydroxyl-Radikale<br />

aktiv? Laut Dr. Heiner Börger<br />

gibt es zwar kein dezidiertes<br />

Messverfahren für die Menge<br />

und Aktivitätsdauer der Radikale<br />

selbst, jedoch lässt sich deren<br />

Desinfektionsqualität ja bekanntlich<br />

durch genormte Über-<br />

prüfungsverfahren zuverlässig<br />

ermitteln. SteraMist ® besitzt<br />

bereits zahlreiche Zulassungen<br />

im Ausland, auch in Europa:<br />

so erfüllt es beispielsweise seit<br />

2017 die französische ANOR<br />

NFT 72-281 mit einer Einwirkzeit<br />

von 7 Minuten. Für den<br />

Einsatz auf dem europäischen<br />

Markt stand ein Test nach dem<br />

neuen gesamteuropäischen<br />

Standard, der EN 17272 jedoch<br />

noch aus und wurde 2021<br />

erfolgreich absolviert. Durchführendes<br />

Labor war das akkreditierte<br />

Prüflaboratorium für<br />

<strong>Hygiene</strong> und Medizinprodukte<br />

HygCen Germany in Schwerin.<br />

Leiter der Testverfahren war<br />

Dr. rer. nat. Oliver Riebe.<br />

Zum Bestehen der EN 17272<br />

Das durch das kalte Plasma<br />

entstehende Aerosol (iHP ® )<br />

hat mit einer Partikelgröße von<br />

0,3-5 Mikron gasartige Distributionseigenschaften.<br />

Die<br />

Partikel fallen also nicht in Form<br />

winziger Tropfen zu Boden,<br />

sondern sind schwebefähig und<br />

verteilen sich in alle Richtungen<br />

im Raum – auch nach oben.<br />

Entsprechend wurde der Distributionstest<br />

bei der EN 17272<br />

mit bestmöglichem Ergebnis<br />

bestanden: Bio-Indikatoren mit<br />

Staphylococcus aureus wurden<br />

in schwer zu erreichenden<br />

Ecken, unter der Decke und<br />

in Bodennähe platziert und<br />

mit der Testseite zur Wand hin<br />

ausgerichtet. Die Ausbringzeit<br />

des iHP ® betrug 20 Minuten,<br />

gefolgt von 30 Minuten Einwirkzeit.<br />

Sämtliche Bio-Indikatoren<br />

wurden mit einer Keimreduktionsrate<br />

von >log -6 (99,9999<br />

%) abgetötet bzw. inaktiviert.<br />

In den folgenden Tests wurden<br />

Bio-Indikatoren aller relevanten<br />

Kategorien gemäß den Richtlinien<br />

der EN 17272 (und mehr)<br />

im Testraum platziert: Staphylococcus<br />

aureus, Enterococcus<br />

hirae, Acinetobacter baumanii,<br />

Candida albicans, Mycobacterium<br />

terrae und Mycobacterium<br />

avium. Die Ausbringzeit betrug<br />

wiederum 20 Minuten, die Einwirkzeit<br />

30 Minuten. Auch hier<br />

erzielte SteraMist ® laut Labor<br />

Bestnoten: in jeder Kategorie<br />

wurde die höchstmögliche<br />

Keimreduktionsrate erzielt.<br />

Da die EN 17272 prinzipiell für<br />

die Desinfektion von Oberflä-<br />

12 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

schwerpunkt<br />

chen ausgelegt ist, nicht aber<br />

für die Desinfektion der Luft,<br />

wurde ein zusätzlicher Test hinsichtlich<br />

der Desinfektionswirkung<br />

von iHP ® in der Raumluft<br />

durchgeführt. Die Raumluft<br />

wurde dazu mit Bakteriophagen<br />

(phiX174) kontaminiert. Dann<br />

wurde 20 Minuten lang iHP ®<br />

ausgebracht. Die Intervalle der<br />

Messungen zur Keimreduktionswirkung<br />

waren 10/20/30/60/120<br />

Minuten. Hier wurde bereits<br />

bei T 0, also unmittelbar nach<br />

dem Ausbringen und ohne ein<br />

Abwarten der ersten 10 Minuten<br />

Einwirkzeit, die bestmögliche<br />

Keimreduktionsrate von log<br />

>5.79 (99,9997 %) erreicht.<br />

Vorteile des Systems<br />

Neben kurzer Einwirkzeit und<br />

hoher Keimreduktionsrate hat<br />

das System weitere Vorteile:<br />

u Problemloser Transport der<br />

BIT ® -Solution: Diese ist mit<br />

einem 7,8%-igen H 2<br />

O 2<br />

-Anteil<br />

gesetzlich nicht als Gefahrgut<br />

eingestuft und unterliegt keinerlei<br />

Transportbeschränkungen.<br />

Sie kann somit problemlos auf<br />

der Straße oder Schiene, auf<br />

dem Seeweg oder auch als Luftfracht<br />

transportiert werden.<br />

u Vermeidung von Wirkschatten:<br />

Die Applikatoren, mit denen<br />

das iHP ® ausgebracht wird,<br />

sind auch handgeführt einsetzbar.<br />

Gegenstände können also<br />

während des Ausbringens des<br />

iHP ® -Nebels problemlos von<br />

Hand angehoben oder bewegt<br />

werden, um deren Stellflächen,<br />

wie auch die Gegenstände<br />

selbst, vollständig einzunebeln.<br />

So lassen sich Wirkschatten<br />

effektiv eliminieren.<br />

u Automatischer Job-<strong>Report</strong>:<br />

Die „Environmental Unit“, ein<br />

mobiles Standgerät zur ferngesteuerten<br />

Vernebelung von<br />

Neu auf dem Markt und kommt aus den USA: SteraMist ® arbeitet mit patentierter<br />

Wirkflüssigkeit und verschiedenen Vernebelungsgeräten. Foto: Börger<br />

Räumen, errechnet die optimale<br />

Ausbringmenge des iHP ® entsprechend<br />

der eingegebenen<br />

aktuellen Raumgröße automatisch.<br />

Nach dem Einsatz wird<br />

vom System ein detaillierter <strong>Report</strong><br />

erstellt, der dokumentiert,<br />

wie viel Wirkstoff in welcher Zeit<br />

mit welchem Applikator ausgebracht<br />

wurde.<br />

u Nahezu unabhängig von Lufttemperatur<br />

und Luftfeuchtigkeit:<br />

Sofern die aktuelle Lufttemperatur<br />

zwischen 15 und 30 °C<br />

liegt und die Luftfeuchtigkeit<br />

unterhalb von 85 %, spielen<br />

diese Werte für die Ausbring-<br />

Menge und -Zeit keine Rolle.<br />

Das macht bisher notwendige<br />

Vorausberechnungen bei Vernebelungen<br />

überflüssig.<br />

u Nicht korrosiv: Der Restgehalt<br />

von H 2<br />

O 2<br />

im ausgebrachtem<br />

iHP ® beträgt lediglich maximal<br />

2 % und wirkt nur einige Minuten<br />

ein. Daher ist iHP ® absolut<br />

nicht korrosiv. Bestätigt wird das<br />

durch von unabhängigen Laboren<br />

durchgeführte Testreihen.<br />

Damit eröffnen sich mit dem<br />

SteraMist ® -System Märkte wie<br />

z.B. die Luftfahrt mit empfindlicher<br />

Avionik in den Cockpits.<br />

u Unschädlich für Menschen,<br />

Tiere und Materialien: Bei dem<br />

Verfahren bleiben laut Hersteller<br />

nach dem Einwirken keinerlei<br />

Rückstände bis auf Sauerstoff<br />

und eine geringfügig erhöhte<br />

Luftfeuchtigkeit übrig. Je nach<br />

Lüftungsmöglichkeit und Filtertechnik<br />

reicht in der Regel eine<br />

Belüftungszeit von 10-20 Minuten<br />

aus, um für eventuell noch<br />

vorhandene H 2<br />

O 2<br />

-Reste einen<br />

Wert von unter 0,5 ppm (Parts<br />

per Million) zu erreichen und<br />

die behandelten Räume damit<br />

wieder vollkommen unbedenklich<br />

für Menschen oder Tiere<br />

benutzbar zu machen.<br />

u Verbesserter Arbeitsschutz:<br />

Mit SteraMist ® können aufgrund<br />

seiner Unschädlichkeit für den<br />

Menschen problematische<br />

Produkte substituiert werden,<br />

was den Arbeitsschutz für das<br />

Personal verbessert.<br />

Erster Anwender in Deutschland<br />

war die Firma SCHELD Aviation<br />

Service (Frankfurt/Main), die<br />

das System anlässlich eines<br />

Corona-Zwischenfalls im Luftverkehr<br />

nach umfangreichen<br />

Recherchen entdeckte und<br />

heute mit SteraMist ® Verkehrsflugzeuge<br />

und Privatjets (sogar<br />

die Cockpits bei eingeschalteter<br />

Avionik) desinfiziert. SCHELD<br />

Aviation Service ist mittlerweile<br />

auch Distributor und Servicepartner<br />

von TOMI für Deutschland<br />

und Europa.<br />

www.universaldisinfection.de<br />

www.tomimist.com<br />

CRT: Bestnoten vom<br />

ZIG für „RoomGuard“<br />

Das Schweizer Zentrum für<br />

Integrale Gebäudetechnik (ZIG)<br />

hat dem von der der Cleanroom-Technology<br />

GmbH (CRT,<br />

Alsdorf) entwickelten Raumluftreiniger<br />

„RoomGuard“ eine sehr<br />

hohe Wirksamkeit in den Kategorien<br />

Luftreinigungsleis tung,<br />

Schallpegel und Raumluftgeschwindigkeit<br />

bescheinigt.<br />

Das an der Hochschule Luzern<br />

ansässige Institut wies in Messreihen<br />

nach, dass das Gerät im<br />

Schnitt 20,3 min. benötigt, um<br />

die Aerosolbelastung eines 37<br />

qm großen Raumes von 100 auf<br />

1 % zu senken. Es übererfüllte<br />

den Standard (22,2 min.) für<br />

diese sogenannte Erholzeit. Die<br />

Messungen zeigten auch, dass<br />

Luftreiniger keine Lärmbelastung<br />

darstellen müssen: Bei<br />

einem Volumenstrom von<br />

300 m 3 /h ist der „RoomGuard“<br />

mit ca. 40 db (A) etwa so laut<br />

wie ein normaler Kühlschrank.<br />

Ein weiteres wichtiges Prüfkriterium<br />

war die Raumluftgeschwindigkeit:<br />

Mit maximalem<br />

Luftstrom von nur 0,08 m/s lag<br />

der „RoomGuard“ auch hier<br />

deutlich vor Mitbewerbern und<br />

verursachte bei vollem Betrieb<br />

keine Zugluft – der Standard<br />

liegt bei 0,14 m/s. CRT legt<br />

überdies großen Wert auf absolute<br />

Dichtigkeit des Geräts von<br />

Filterdichtung bis Gehäuse, damit<br />

angesaugte Luft keinesfalls<br />

ungefiltert nach außen gelangt.<br />

www.crt-gmbh.de<br />

13


lufthygiene<br />

1·22<br />

Mit effizienten Luftfiltern<br />

zu hygienischerer Lebensmittelproduktion<br />

Camfil: Vergleich von Lebenszykluskosten & Filterleistung lohnt sich – Sechs Praxistipps<br />

Um eine biologische Kontamination der zu produzierenden Ware zu vermeiden und stabile Produktionsprozesse zu gewährleisten,<br />

ist besonders in der Lebensmittelindustrie eine hohe Raumluftqualität unerlässlich. Dies schützt neben den<br />

Produktionsprozessen und den Produkten auch die Mitarbeiter. Deshalb sind der Technische Einkäufer, der Produktionsleiter<br />

oder der Facility Manager immer wieder mit der Auswahl einer optimalen Filterlösung konfrontiert. Um „die Qual der<br />

Luftfilter-Wahl“ zu erleichtern, gibt Spezialhersteller Camfil (Reinfeld) im folgenden Beitrag Antworten auf sechs häufig<br />

gestellte Fragen, die Entscheidern eine gute Orientierung geben auf dem (Luft-)Weg zur partikel- und schadstoffarmen<br />

Lebensmittelproduktion. Klar wird: Der Vergleich von Faktoren wie Filterleistung oder Lebenszykluskosten lohnt sich.<br />

Feind der Hersteller heißt<br />

„biologische Kontamination“<br />

Obwohl Frischluft im privaten<br />

Alltag eine Grundvoraussetzung<br />

für Vitalität und Gesundheit<br />

der Menschen ist, kann sie in<br />

der Lebensmittelindustrie zur<br />

folgenschweren Falle werden:<br />

Denn der Feind jedes Getränkeproduzenten<br />

oder Fleisch-,<br />

Back- und Süßwarenherstellers<br />

heißt „biologische Kontamination“<br />

via Frischluftzufuhr.<br />

Im Laufe eines Herstellungsprozesses<br />

können Mikroorganismen<br />

in die Umgebungsluft der<br />

Produktion gelangen und dort<br />

zu Kontaminationen führen.<br />

Damit keine Kontamination<br />

durch Viren und Bakterien<br />

entstehen kann, spielt neben<br />

einer besonnenen Auswahl<br />

der zur Fertigung notwendigen<br />

Geräte, Anlagen und Komponenten<br />

der hygienische Zustand<br />

der Luft eine wichtige Rolle.<br />

Hierin befindliche Bakterien,<br />

Schimmelsporen, Hefen oder<br />

Viren sind potenzielle Ursachen<br />

für einen frühzeitigen Verderb<br />

der Ware und können auch<br />

die Gesundheit der Mitarbeiter<br />

beeinträchtigen.<br />

Wenn keine effizienten Luftfiltersysteme<br />

zwischengeschaltet<br />

sind, haben genau diese Mikroorganismen<br />

grundsätzlich Zutritt<br />

über die Außen- und Zuluftzufuhr<br />

in jede Produktionshalle.<br />

Denn die durchschnittliche<br />

Außenluft enthält 200 bis 1500<br />

Mikroorganismen pro m 3 Luft.<br />

Treffen diese in Raumlufttechnischen<br />

(RLT-)Anlagen auf<br />

Wärme, Luftfeuchtigkeit oder<br />

angesammelte organische<br />

Subs tanzen, ist deren sehr<br />

schnelle und zigfache Vermehrung<br />

vorprogrammiert.<br />

Mögliche Konsequenzen<br />

können beispielsweise Produk-<br />

tionsausfälle, Warenrückrufe,<br />

zusätzliche Kosten für Mängelbeseitigung<br />

und Kontrollen,<br />

Umsatzeinbußen, Auslistung<br />

im Handel und natürlich auch<br />

Imageschäden sein. Was für<br />

pharmazeutische oder medizinische<br />

Produktionsbereiche im<br />

Hinblick auf <strong>Hygiene</strong>vorgaben<br />

recht ist, sollte für die Lebensmittelindustrie<br />

deshalb nur billig<br />

sein. Nur so lassen sich die<br />

Nur durchschnittlich 15 % der Betriebskosten eines Luftfilters betreffen<br />

dessen Anschaffung, während in der Regel 70 % allein für dessen Energieverbrauch<br />

aufgewendet werden müssen. Bei der Auswahl geeigneter Luftfilter<br />

lohnt deshalb der Blick auf die Lebenszyklus- und Energiekosten, um entsprechende<br />

Energieeinsparpotenziale zu nutzen.<br />

hohen Verbraucheransprüche<br />

an Güte und Haltbarkeit von<br />

Lebensmitteln erfüllen. Daher<br />

legen produzierende Unternehmen<br />

der Lebensmittelindustrie<br />

größten Wert auf sichere<br />

Herstellung.<br />

Fragen & Antworten gegen<br />

„Qual der Luftfilter-Wahl“<br />

Um eine adäquate Luftqualität<br />

für bestimmte Produktionsprozesse<br />

auch unter ökonomisch<br />

vertretbaren Bedingungen<br />

zu schaffen, müssen bei der<br />

Auswahl geeigneter Filterklassen<br />

und/oder Filterbauarten<br />

verschiedene Aspekte berücksichtigt<br />

werden, die in folgenden<br />

Fragen und Antworten formuliert<br />

sind:<br />

1. Welche Qualität soll bzw.<br />

muss die gefilterte Luft haben?<br />

Zur Definition der erforderlichen<br />

Luftqualität innerhalb eines<br />

Produktionsprozesses können<br />

oder müssen – je nach Warengruppe<br />

oder Branche – Standards<br />

herangezogen werden.<br />

Beispiele hierfür sind die DIN<br />

EN ISO 14644 „Reinräume<br />

und zugehörige Reinraumbereiche“<br />

und die DIN EN ISO<br />

14698 „Reinraumtechnologie<br />

zur Biokontaminationskontrolle“<br />

oder die DIN EN 16798 zur<br />

Klassifizierung der Qualität der<br />

Raum-, Zu-, Fort- und Außenluft<br />

von Nichtwohngebäuden<br />

(Lüftung von Nichtwohngebäu-<br />

14 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

lufthygiene<br />

Die Absolute V HEPA Filter Serie wird auch als<br />

ProSafe Luftfilter für sensible Prozesse angeboten.<br />

den – Leistungsanforderungen<br />

an Lüftungs- und Klimaanlagen<br />

und Raumkühlsysteme).<br />

2. Welche Bereiche in meinem<br />

Unternehmen benötigen eine<br />

Filteranlage?<br />

Nicht nur die zu produzierenden<br />

Ware selbst sollte gemäß<br />

definierter <strong>Hygiene</strong>standards<br />

mit sauberer Hallenluft bedacht<br />

werden, sondern auch die an<br />

der Produktion beteiligten Menschen<br />

und Anlagen. Während<br />

es bei den Mitarbeitern vor<br />

allem um Gesundheits- und<br />

Wohlfühlaspekte geht, stehen<br />

im maschinellen Bereich störungsfreie<br />

Betriebszeiten sowie<br />

ein geringer Wartungs- und<br />

Reinigungsaufwand im Fokus.<br />

Die Fachberater von Camfil<br />

kennen auch die nicht ganz so<br />

offensichtlichen Bereiche, wo<br />

gefilterte Raumluft einen großen<br />

Beitrag zu reibungsloseren und<br />

effizienteren Prozessen leisten<br />

kann. Um beispielsweise die<br />

Wärmeenergie der aufgeheizten<br />

Fortluft nach draußen effektiv<br />

nutzen zu können, kommen<br />

Wärmeaustausch-Konzepte zum<br />

Einsatz. Je sauberer sowohl<br />

Außen- und Zuluft als auch Abund<br />

Umluft sind, desto weniger<br />

verunreinigen die hierin verbauten<br />

Heiz- und<br />

Kühlregister und<br />

können entsprechend<br />

effektiver die<br />

Energie übertragen.<br />

3. Welche Luftqualität<br />

für welchen<br />

Einsatzort?<br />

Spätestens zur<br />

Beantwortung<br />

dieser Frage ist die<br />

Beratung durch<br />

einen Fachmann<br />

ratsam. Der kennt<br />

die optimale Zuordnung<br />

von Grobstaub-,<br />

Feinstaub-,<br />

Schwebstoff- oder<br />

Molekularfiltern bei den vor<br />

Ort vorherrschenden Anforderungen.<br />

Hier ein paar Wegweiser:<br />

u Das Regelwerk DIN EN<br />

ISO 16798-3 empfiehlt in den<br />

meisten Fällen eine zweistufige<br />

Partikelfiltration, wobei die erste<br />

Stufe mit Filtern der Klasse<br />

ePM10 ≥ 50 % bis ePM1 oder<br />

ePM2.5 ≥ 65 % und die zweite<br />

Stufe mit Medien der Filterklasse<br />

ePM1 ≥ 50 % bis ePM1<br />

≥ 80 % bestückt werden sollte.<br />

u In Städten oder Gebieten<br />

der Außenluftqualität ODA 2<br />

beziehungsweise ODA 3 (ODA<br />

= Outdoor Air Quality) und einer<br />

erforderlichen Zuluftqualität<br />

zwischen SUP 1 und SUP 2*<br />

(SUP= Supply Air Quality) ist<br />

der Einsatz eines Molekularfilters<br />

empfohlen. Davor sollte<br />

mindestens ein Partikelfilter der<br />

Klassen ePM1 ≥ 70 % bis<br />

≥ 80 % zum Schutz des Molekularfilters<br />

vorhanden sein.<br />

Zur Planung einer RLT-Anlage<br />

gehört aber auch die Ermittlung<br />

des ODA-Wertes. Der ODA-Wert<br />

berücksichtigt in drei Kategorien<br />

ODA 1 (gut) bis ODA 3<br />

(schlecht) die Außenluftqualität<br />

am Standort und hat einen<br />

direkten Einfluss auf die im RLT-<br />

Gerät einzusetzenden Luftfilter.<br />

Je schlechter die Außenluftqualität<br />

ist, umso aufwändiger muss<br />

diese gefiltert werden.<br />

u Zum Schutz von Außenluft-,<br />

Zuluft-, Abluft- Umluft- oder<br />

Fortluftsystemen sollten mindestens<br />

Filter der Klasse ePM10 ≥<br />

50 % eingesetzt werden. Camfil<br />

empfiehlt jedoch Produkte der<br />

Filterklasse ePM1 mit mindestens<br />

≥ 60 % Abscheideleistung.<br />

u Den Zeitpunkt des Filterwechsels<br />

sollte der am ersten<br />

erreichte Grenzwert in Bezug<br />

auf tatsächlich geleistete<br />

Betriebsstunden, empfohlener<br />

Installationszeitraum oder die<br />

Enddruckdifferenz bestimmen,<br />

wobei die VDI 6022 einen zeitlichen<br />

Filterwechsel vorschreibt:<br />

Außenluftfilter nach zwölf Monaten<br />

Betriebszeit, Zuluftfilter<br />

nach 24 Monaten Einsatzzeit,<br />

wenn v. g. Grenzwerte zeitlich<br />

nicht erreicht werden.<br />

u Zur Vermeidung mikrobiellen<br />

Wachstums sollte die relative<br />

Luftfeuchtigkeit in allen Anlagenteilen<br />

inklusive des Filters<br />

möglichst unter 70 % liegen.<br />

Sinkende Temperaturen und<br />

Feuchtigkeit verringern die Möglichkeit<br />

für die Existenz<br />

einer lebensfähigen<br />

Atmosphäre für Mikroorganismen.<br />

4. Wieso macht der<br />

Vergleich von Lebenszykluskosten<br />

bei<br />

Luftfiltern Sinn?<br />

Ein Produkt- und<br />

Typenvergleich mit kritischem<br />

Blick auf die<br />

Lebenszykluskosten<br />

(LCC) einer Luftaufbereitungsanlage<br />

bietet<br />

i.d.R große Einsparpotentiale.<br />

Nicht selten<br />

können durch diese Gegenüberstellung<br />

mehr als 10.000 Euro<br />

pro Anlage und Jahr eingespart<br />

werden. Hier gilt: Jedes zusätzliche<br />

Pascal Druckdifferenz<br />

einer Filterstufe je RLT-Anlage<br />

verursacht je Filter 1,80 Euro<br />

zusätzliche Energiekosten, bei<br />

einer Energiekostenbelastung<br />

von 0,18 Euro/kWh.<br />

Denn in der Regel betreffen nur<br />

15 % der Betriebskosten eines<br />

Luftfilters dessen Anschaffung,<br />

während 70 % allein für dessen<br />

Energieverbrauch aufgewendet<br />

werden müssen. Die restlichen<br />

15 % sind Kosten für Arbeitsund<br />

Entsorgungsaufwand.<br />

Deshalb ist es bei der Auswahl<br />

wichtig, nicht nur den Einkaufspreis<br />

sondern auch den Enddifferenzdruck/Anfangsdifferenzdruck<br />

sowie die Standzeit und<br />

Energieeffizienz eines Luftfilters<br />

zu berücksichtigen.<br />

v Was kostet der Luftfilter in der<br />

Anschaffung?<br />

v Welcher Filterabscheidegrad<br />

nach DIN EN ISO 16890<br />

erbringt der Luftfilter? (Feinstaubklassen<br />

PM1, PM2.5 und<br />

PM10)<br />

v Wie lange ist seine reguläre<br />

Betriebszeit ausgelegt (Standzeit)?<br />

(Gemäß VDI 6022: zwölf<br />

Monate bzw. 24 Monate)<br />

Das EUROVENT Label zur vereinfachten<br />

Filterauswahl: Es belegt niedrigen Energieverbrauch<br />

in Kombination mit einer guten<br />

Innenraumluftqualität.<br />

v Wie viel Energie benötigt der<br />

Luftfilter, um seine Filterleistung<br />

über die ausgelegte Betriebszeit<br />

erbringen zu können?<br />

15


lufthygiene<br />

1·22<br />

Energieklassen der Filterklasse ePM1<br />

Energieklassen der Filterklasse ePM2.5<br />

Energieklassen der Filterklasse ePM10<br />

Tabellen: Energieklassen gemäß EUROVENT Rating Standard REC 4/21-2019.<br />

5. Woher soll ich all diese Informationen<br />

erhalten, um sie zu<br />

vergleichen?<br />

Bis 2012 wurden Luftfilter<br />

nicht immer entsprechend<br />

getestet, so dass kein Vergleich<br />

unterschiedlicher Marken/<br />

Typen möglich war. Mit der<br />

Einführung von EUROVENT zur<br />

objektiven Klassifizierung der<br />

Energieeffizienz ist es einfacher,<br />

den richtigen Luftfilter mit dem<br />

niedrigsten Energieverbrauch<br />

bei gleichzeitig bester Raumluftqualität<br />

zu finden.<br />

Alle Luftfilter werden auf einer<br />

Skala von A+ bis E eingestuft.<br />

Dabei steht die Energieklasse<br />

A+ für den geringsten und<br />

Klasse E für den höchsten<br />

Energieverbrauch. Die auf dem<br />

EUROVENT Rating Standard<br />

REC 4/21-2019 basierende<br />

Klassifizierung ermöglicht<br />

ein besseres Verständnis des<br />

jährlichen Energieverbrauchs,<br />

definiert über die Energieklassen<br />

A+ bis E.<br />

6. Was bietet der Hersteller<br />

Camfil speziell für Unternehmen<br />

in der Lebensmittelindustrie?<br />

Generell sind folgende branchenspezifischen<br />

Produktstandards<br />

abrufbar:<br />

l Reduzierung mikrobiologischer<br />

Kontamination durch<br />

optimale Filtration<br />

l Lebensmittelzertifizierung für<br />

prozessnahe Partikelfilter<br />

l Erfüllung der EU-Verordnung<br />

(EG) Nr. 1935/2004 bei allen<br />

für die Lebensmittelindustrie<br />

relevanten Partikelfiltern<br />

Quelle: Camfil<br />

l Luftfilter und Filtergehäuse<br />

entsprechen der HACCP-Risikostufe<br />

(Hazard Analysis and<br />

Critical Control Points)<br />

l Rückverfolgbarkeit, Identifizierung<br />

und Kennzeichnung<br />

von Filtern<br />

l Klassifizierung gemäß der<br />

europäischen Norm DIN EN ISO<br />

16890 modulare und flexible<br />

Filterlösungen<br />

l einfache und sichere Handhabung<br />

l schnelle und effiziente Wartung<br />

l maßgeschneiderte Zugänglichkeit<br />

z.B. für In-situ-Tests<br />

l Korrosionsbeständigkeit<br />

(Edelstahl, Kunststoffe, Polyesterharz)<br />

Speziell die ProSafe-Serie von<br />

Camfil ist für höchste Anforderungen<br />

bezüglich Sicherheit,<br />

Rückverfolgbarkeit und Kontrolle<br />

konzipiert. ProSafe-Filter, die<br />

entwickelt wurden, um Prozesssicherheit<br />

zu garantieren, sind<br />

aus Materialien hergestellt, die<br />

auch empfindlichste Fertigungsprozesse<br />

optimal schützen.<br />

Während es beispielsweise für<br />

Anwender in der Life-Sciencelndustrie<br />

unumgänglich ist, dass<br />

Filter gegen Dekontaminationsmittel<br />

beständig sind, benötigt<br />

die Lebensmittelindustrie laut<br />

Camfil-Angaben genau die<br />

Komponenten, die gemäß der<br />

europäischen Verordnung EG<br />

1935/2004 für den Kontakt mit<br />

Lebensmitteln zertifiziert sind.<br />

Die Materialien müssen gemäß<br />

DIN EN ISO 846 und VDI<br />

6022 gegen mikrobiologisches<br />

Wachstum inert sein. Zugleich<br />

müssen sie auch frei von schädlichen<br />

chemischen Komponenten<br />

wie Bisphenol A, Formaldehyd<br />

oder Phthalaten sein.<br />

Die Camfil-Gruppe mit Hauptsitz<br />

in Stockholm mit über<br />

30 Produktionsstätten, sechs<br />

Forschungs- und Entwicklungsstandorten,<br />

Vertriebsbüros in<br />

30 Ländern und rund 4800 Mitarbeitern<br />

ist ein führender Hersteller<br />

von Reinraumlösungen,<br />

gewerblichen und industriellen<br />

Systemen für Luftfilterung und<br />

-reinhaltung. Weitere Informationen<br />

zu den Themen Lebensmittelhygiene<br />

und -sicherheit<br />

hinsichtlich der Gewährleistung<br />

der hohen Qualitätsstandards<br />

in der Lebensmittelproduktion<br />

sind in einem Whitepaper „Food<br />

Safety durch Luftfiltration“ im<br />

Internet zu finden unter:<br />

https://file-eu.clickdimensions.<br />

com/camfilfr-ah5if/files/camfil_whitepaper___foodsafety_ger.<br />

pdf?1594049059041.<br />

Camfil GmbH<br />

Feldstraße 26-32<br />

D-23858 Reinfeld<br />

www.camfil.com<br />

16 www.hygiene-report-magazin.de


www.anugafoodtec.de<br />

Internationale<br />

Zuliefermesse für<br />

die Lebensmittel-<br />

und Getränkeindustrie<br />

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wissenschaft<br />

1·22<br />

EHEDG Congress: Preisträger des Hygienic Study Awards 2021 geehrt<br />

Im Verbund der weltweiten „Hygienic<br />

Engineering Community“ leisten auch<br />

Wissenschaft und Forschung einen<br />

wichtigen Beitrag für die stetige Weiterentwicklung<br />

auf dem Gebiet der hygienegerechten<br />

Verarbeitung. Mit dem „Hygienic<br />

Study Award“ werden seit 2009 junge<br />

Forschende für hochwertige Diplom-,<br />

Bachelor-, Master- und PhD-Arbeiten<br />

sowie Studien auf den Forschungsgebieten<br />

hygienegerechte Gestaltung von<br />

Maschinen und Anlagen, Optimierung von<br />

Materialien und Materialoberflächen unter<br />

hygienischen Aspekten und Optimierung<br />

der Reinigung von lebensmittelrelevanten<br />

Materialien (einschließlich der Erforschung<br />

von Grundlagen von Verschmutzungs- und<br />

Reinigungsprozessen) ausgezeichnet.<br />

Ihre Forschungsergebnisse schaffen einen<br />

wichtigen Mehrwert für die weltweite Förderung<br />

von Hygienic Design. Gleichzeitig<br />

bekommen die jungen Wissenschaftler in<br />

Verbindung mit dem Preis einen besseren<br />

Einblick in die praktische Relevanz ihrer<br />

Forschungsarbeit, in Anwendungsmöglichkeiten<br />

und in die Bedarfe der Industrie.<br />

Der Hygienic Study Award ist eine gemeinsame<br />

Auszeichnung des Fraunhofer<br />

IVV, der EHEDG und der Gesellschaft zur<br />

Förderung des Maschinenbaues mbH ein<br />

Tochterunternehmen des VDMA e.V.<br />

Im Rahmen des EHEDG Online Congresses<br />

2021 wurden die Preisträger<br />

des Hygienic Study Awards 2021 geehrt.<br />

Ausgezeichnet wurden:<br />

1. Preis: Dr. Hannes Köhler (TU Dresden)<br />

für seine Dissertation zum Thema<br />

„Method for the analysis, modelling and<br />

optimisation of cleaning processes with an<br />

impinging coherent liquid jet“<br />

2. Preis: Georgina Cuckston (University<br />

of Cambridge) für ihre Dissertation zum<br />

Thema „Methods for detailed study of<br />

detergent action in cleaning food soils“<br />

3. Preis: Felix Schottroff (Universität<br />

Wien, BOKU), für seine Dissertation zum<br />

Thema „Processes employing a direct<br />

application of electric fields (so-called<br />

electrotechnologies), such as pulsed electric<br />

fields (PEF) or ohmic heating, are used<br />

in food and bioprocessing for the inactivation<br />

of microorganisms“<br />

Abstracts der prämierten Forschungsarbeiten<br />

werden auf der VDMA-Website zum<br />

Download angeboten:<br />

https://www.vdma.org/viewer/-/v2article/<br />

render/38678310<br />

Hier findet sich die Ausschreibung des<br />

„Hygienic Study Award“ 2023 – die ersten<br />

drei Preise sind mit 1000, 500 und 250<br />

Euro dotiert:<br />

https://www.ivv.fraunhofer.de/de/verarbeitungsmaschinen/hygienegerechte-produktion-und-reinigung/hygienic_study_award.<br />

html<br />

Spring School mit Fokus<br />

Lebensmitteltechnologie<br />

Bioaktive Beschichtung sichert Verpackungshygiene<br />

Aktuelle Themen der Lebensmittelbiotechnologie<br />

diskutieren,<br />

von Expertinnen und Experten<br />

und voneinander lernen – das<br />

ist das Ziel der „Spring School“<br />

für Doktorandinnen und<br />

Doktoranden sowie Postdocs<br />

in der Anfangsphase, zu der<br />

die Hochschule Geisenheim<br />

mit Unterstützung der DECHE-<br />

MA am 30. März und 1. April<br />

einlädt. Expertenvorträge geben<br />

eine gründliche Einführung in<br />

Bereiche wie Aromaproduktion<br />

und -analyse, Enzyme für die<br />

Lebensmittelproduktion oder<br />

Versuchsplanung. Junge Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler<br />

können ihre aktuellen<br />

Forschungsarbeiten vorstellen<br />

und diskutieren, um so den<br />

Austausch von Erfahrungen und<br />

Ideen zu fördern.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

https://veranstaltungen.hs-geisenheim.de/event/springschool<br />

Wer Wurst, Käse, Fleisch, Fisch,<br />

Obst, Salat und Gemüse beim<br />

Discounter holt, kauft meist<br />

die Kunststoffverpackung mit:<br />

Diese ist hygienisch und schützt<br />

das Lebensmittel beim Transport<br />

nach Hause. Allerdings<br />

tragen die mineralölbasierten<br />

Kunststoffe zum Anwachsen<br />

der Müllberge bei. Forschende<br />

der Fraunhofer-Gesellschaft<br />

haben im Projekt „BioActiveMaterials“<br />

eine umweltfreundliche<br />

Beschichtung für Papierverpackungen<br />

entwickelt. Damit wird<br />

Kunststoff eingespart und die<br />

Beschichtung aus pflanzenbasierten<br />

Proteinen und Wachsen<br />

verlängert die Haltbarkeit der<br />

Lebensmittel. Nach der Nutzung<br />

wird die Verpackung in der<br />

Altpapiertonne entsorgt.<br />

Dabei wird Papier als Basismaterial<br />

zur Herstellung typischer<br />

und funktioneller Verpackungsmaterialien<br />

genutzt: verschließbare<br />

Siegelrandbeutel oder<br />

Einschlagpapier. Das Papier<br />

wird über Standardverfahren mit<br />

einer speziellen Beschichtung<br />

Ein Siegelbeutel aus Papier mit der<br />

Beschichtung auf der Innenseite.<br />

Nach Nutzung landet die Verpackung<br />

mit den bioaktiven Materialien in der<br />

Altpapiertonne. Foto: Fraunhofer<br />

versehen. Für diese werden<br />

Proteine und Wachse mit biobasierten<br />

Additiven verwendet.<br />

Die spezielle Formulierung der<br />

langzeitstabilen Beschichtung<br />

erfüllt gleich mehrere Funktionen:<br />

Die Proteine dienen als<br />

Sauerstoffsperrschicht und die<br />

Wachse als Wasserdampfbarriere,<br />

so trocknet z.B. Obst nicht<br />

so schnell aus. Die biobasierten<br />

Additive verleihen antioxidative<br />

und antimikrobielle Wirkung,<br />

Fleisch und Fisch verderben<br />

dann nicht so schnell. Die<br />

Proteine übernehmen auch<br />

wichtige hygienetechnische<br />

Aufgaben. Sie verhindern, dass<br />

Mineralöl aus dem Papier auf<br />

die Lebensmittel übergeht. Gerade<br />

Altpapier enthält Reste von<br />

mineralölhaltiger Druckerfarbe.<br />

Als Rohstoffe für die Beschichtung<br />

dienen u.a. Proteine aus<br />

Raps, Lupinen, Sonnenblumen<br />

und Molke, Bienenwachs und<br />

Wachse aus der Carnauba-Palme<br />

und dem Candelilla-Busch.<br />

www.fraunhofer.de<br />

18 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

wissenschaft<br />

Unsichtbare Viren-Schutzwand für Innenräume<br />

Münchner Forscher entwickelten innovativen „Raumteiler“ aus UV-C-Licht<br />

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen<br />

stellen virenbelastete Aerosole<br />

in Innenräumen immer noch<br />

ein wichtiges Problem dar. Eine<br />

von Forschern des Tropeninstituts<br />

am LMU Klinikum und<br />

der Technischen Universität<br />

München (TUM) entwickelte<br />

unsichtbare Schutzwand aus<br />

UV-C-Licht könnte hier Abhilfe<br />

schaffen und in Zukunft die<br />

Ausbreitung von Viren<br />

und anderen Pathogenen<br />

in Räumen zuverlässig<br />

eindämmen, ohne die<br />

Bewegungsfreiheit der im<br />

Raum befindlichen Menschen<br />

einzuschränken.<br />

„Unser System kann man<br />

wie eine Lampe an der<br />

Decke aufhängen, um<br />

Räume abzutrennen. Das<br />

UV-C Licht strahlt gebündelt<br />

nach unten ab. Wie<br />

mit einem Schutzvorhang<br />

werden dabei Pathogene<br />

inaktiviert, sobald sie<br />

auf Aerosol-Partikeln<br />

‚hindurchschweben‘“,<br />

erläutert PD Dr. med. Andreas<br />

Wieser, Facharzt für Mikrobiologie,<br />

Virologie und Infektionsepidemiologie<br />

am Tropeninstitut<br />

des LMU Klinikums.<br />

Barriere plus Desinfektion<br />

Professor Christoph Haisch<br />

vom Lehrstuhl für Analytische<br />

Chemie und Wasserchemie<br />

der Technischen Universität<br />

München ergänzt: „Zusätzlich<br />

desinfiziert das System mit seinem<br />

patentierten Schutzmechanismus<br />

die im Raum befindliche<br />

Atemluft durch Ansaugen und<br />

langsames Einblasen in den<br />

Leuchtbereich der UV-C-Lichtwand.<br />

Dies verhindert zusätzlich<br />

zur direkten Barrierewirkung der<br />

Lichtwand eine Anreicherung<br />

infektiöser Aerosole im Raum.“<br />

Eine gesundheitliche Gefährdung<br />

durch das UV-C-Licht des<br />

Systems wird durch spezielle<br />

Abschalteinrichtungen vermieden.<br />

Sobald ein Gegenstand<br />

oder Körperteil in den Strahlungsbereich<br />

gerät, wird der Bereich<br />

automatisch abgeschaltet.<br />

Dies passiert auch wenn man<br />

hindurchgehen will; man kann<br />

sich also komplett frei bewegen.<br />

Haben die Viren-Schutzwand mitentwickelt: PD Dr. med. Andreas<br />

Wieser (r.) vom Tropeninstitut des LMU Klinikums München<br />

und Prof. Dr. Christoph Haisch vom Lasers and Microparticles<br />

Lab der Technischen Universität München. Foto: LMU<br />

Durch innovative Spezialoptik<br />

können die geltenden Anforderungen<br />

des Arbeitsschutzes und<br />

der dort festgelegten strengen<br />

Expositionsgrenzwerte für<br />

UV-Strahlung sowie sonstige<br />

rechtliche Vorgaben eingehalten<br />

werden. Zudem wird die Ozonerzeugung<br />

durch die innovative<br />

LED-Lichtquelle und die spezielle<br />

Optik vermieden.<br />

Die UV-C-Virenschutzwand<br />

kann als unsichtbarer Raumteiler<br />

genutzt werden und größere<br />

Räume in kleinere „virtuelle“<br />

Räume unterteilen, die so<br />

lufttechnisch isoliert sind. Damit<br />

kann sie nach Ansicht der<br />

Forscher ein wichtiger Teil eines<br />

Aerosol-<strong>Hygiene</strong>konzepts für<br />

Räume und Gebäude werden.<br />

„Wir setzen alles dran, um dem<br />

Markt unsere Virenschutzwände<br />

schnellstmöglich zugänglich zu<br />

machen“, sagt Reiner Prohaska,<br />

Geschäftsführer des Start-ups<br />

Smart United GmbH, mit dem<br />

die Forschungseinrichtungen<br />

kooperieren. „Parallel zur<br />

wissenschaftlichen Validierung<br />

des Systems haben wir mit<br />

namhaften Zulieferern bereits<br />

begonnen, die<br />

Produktion<br />

vorzubereiten.“<br />

Zu Jahresanfang<br />

startete mit<br />

ersten Kunden<br />

die Raumplanung,<br />

ab April<br />

will man die<br />

ersten UV-C-<br />

Licht-Virenschutzwände<br />

ausliefern. Mit<br />

dem Ziel, „den<br />

Menschen wieder<br />

ein Stück<br />

Normalität zurückzugeben.“<br />

99 % Pathogene eliminiert<br />

Die Forschungsarbeiten wurden<br />

unterstützt durch das Bundesministerium<br />

für Bildung und<br />

Forschung und das Deutsche<br />

Zentrum für Infektionsforschung.<br />

In einer Untersuchung<br />

belegten die Forscher, wie ihre<br />

neuartige Barriere aus UV-Licht<br />

die Ausbreitung von Krankheitserregern<br />

über die Luft in Innenräumen<br />

verhindert, was hier<br />

künftig das Tragen von Masken<br />

überflüssig machen könnte. Die<br />

Schutzrate wurde mit Modellorganismen<br />

überprüft (E. coli,<br />

S. aureus, ein Coronavirus). Bei<br />

Luftgeschwindigkeiten von<br />

10 cm/s wurden Inaktivierungsraten<br />

von über 99 % erreicht.<br />

www.lmu-klinikum.de<br />

Neues Zentrum für<br />

Getränketechnologie<br />

Die Entwicklung der Hochschule<br />

Geisenheim als Lehr- und<br />

Forschungsstandort in der<br />

Wein-, Getränke- und Lebensmittelwissenschaft<br />

wird gestärkt:<br />

Hessens Wissenschaftsministerin<br />

Angela Dorn, Finanzminister<br />

Michael Boddenberg und<br />

Hochschul-Präsident Prof. Dr.<br />

Hans Reiner Schultz haben den<br />

Spatenstich für ein neues Getränketechnologisches<br />

Zentrum<br />

und ein neues Hörsaalgebäude<br />

gesetzt. Gesamtkosten für beide<br />

Bauten: rund 50 Mio. Euro.<br />

Von Produktion bis Labor<br />

Im Getränketechnologischen<br />

Zentrum wird die praxisorientierte<br />

Ausbildung für Bachelor-/<br />

Masterstudierende der Getränketechnologie<br />

stattfinden – u.a.<br />

die Produktion von Fruchtsaft<br />

und alkoholfreien Getränken,<br />

Bier und Spirituosen, Sensorik<br />

von Obst und Gemüse,<br />

Verarbeitung von Kaffee und<br />

Tee, Analyse von Trink- und<br />

Tafelwässern. Es umfasst ein<br />

Zoll-, ein Flaschenlager, ein Labor<br />

für Pflanzenextraktion und<br />

eine Sektkellerei, die auch für<br />

die Lehre in den Studiengängen<br />

Weinbau und Oenologie sowie<br />

Internationale Weinwirtschaft<br />

eine große Rolle spielen wird.<br />

An der 2013 gegründeten<br />

Hochschule (ca. 1800 Studierende)<br />

wurden zuletzt auch<br />

Studiengänge für Lebensmittellogistik<br />

und -management sowie<br />

Lebensmittelsicherheit etabliert.<br />

www.hs-geisenheim.de<br />

19


wissenschaft<br />

1·22<br />

Pyrogenen auf der Spur: Mit ES-Puffer gelingt<br />

Nachweis von Endotoxin bei LAL-Reagenzien<br />

Lebensmittel schützen: Detektions-Gerinnungsfaktor aus Blut des Pfeilschwanzkrebses<br />

Feste Lebensmittel, Ei- oder Fleisch-/Fischprodukte: Vor dem Marktrelease müssen Nahrungsmittel sowie deren Rohstoffe<br />

im Rahmen der Produktion auf Keimfreiheit überprüft werden. Insbesondere bakterielle Endotoxine dürfen nicht in den<br />

menschlichen Organismus gelangen, da diese Zellmembran-Bestandteile gramnegativer Bakterien schweres Fieber auslösen<br />

können, das gerade bei geschwächten Patienten tödlich verlaufen kann. Eine Kontamination während der Herstellung<br />

sollen spezielle Grenzwert-Tests (BET/LAL) ausschließen, deren Grundlage ein bestimmter Faktor, gewonnen aus dem<br />

Blut von Pfeilschwanzkrebsen, bildet. In Gegenwart von Endotoxin reagiert dieser mit dem Erreger, wodurch eine biochemische<br />

Gerinnungsreaktion ausgelöst wird. Anhand der Gelbildung lässt sich die Kontamination nachweisen. Jedoch<br />

können Interferenzen wie ein schwankender pH-Wert oder Pilzbestandteile etwa aus pflanzlichen Probenzusätzen den<br />

Gerinnungsmechanismus ebenfalls auslösen und potenziell falsch-positive Ergebnisse hervorrufen. Um diese Interferenzen<br />

zu unterbinden, bietet die FUJIFILM Wako Chemicals Europe GmbH (Neuss) einen Endotoxin-spezifischen (ES) Puffer für<br />

unbehandelte LAL-Reagenzien an. Er ist bereits für sämtliche gängige Nachweisverfahren formuliert und einfach in der<br />

Handhabung, sodass er ohne großen Aufwand in die Qualitätskontrolle integriert werden kann. Während alle von Fujifilm<br />

Wako hergestellten LAL-Reagenzien bereits Endotoxin-spezifisch sind, gilt dies für andere handelsübliche Reagenzien<br />

nicht. Diese werden mit dem ES-Puffer als Zusatz nun Endotoxin-spezifisch, wodurch eine Bestimmung der tatsächlichen<br />

Endotoxin-Konzentration in der Probe ermöglicht wird. Eine Umstellung auf andere Testsysteme ist nicht nötig.<br />

Endotoxine sind sehr hitzestabil,<br />

widerstehen vielen gängigen<br />

Sterilisationsmethoden und<br />

benötigen auch keine lebensfähigen<br />

Bakterien für ihre<br />

Aktivität. Gelangen sie z.B. über<br />

die Nahrung während der Verdauung<br />

in den Blutkreislauf von<br />

Mensch und Tier, reagieren diese<br />

mit Immunzellen und lösen<br />

eine starke Entzündungsreaktion<br />

mit Fieber aus. Insbesondere<br />

bei geschwächten Personen<br />

oder Dialysepatien ten kann dies<br />

sogar zum Tod führen.<br />

Der atlantische Pfeilschwanzkrebs<br />

(Limulus polyphemus)<br />

besitzt ein spezielles Immunsystem:<br />

Kommt das blaue Blut der<br />

Urzeitkrebse mit selbst kleinsten<br />

Mengen an Endotoxin in Kontakt,<br />

wird als Immunantwort ein<br />

Gel um das Pathogen herum<br />

gebildet, das eine weitere<br />

Infektion der verletzten Stelle<br />

verhindern soll. Dafür sorgt ein<br />

Eine Kontamination mit Endotoxin während der Herstellung von Lebensmitteln<br />

sollen Grenzwert-Tests (BET/LAL) ausschließen, deren Grundlage ein<br />

spezieller Faktor aus dem Blut der Pfeilschwanzkrebse bildet.<br />

Faktor im Blut der Tiere, der als<br />

Grundlage für den Bakterien-<br />

Endotoxin-Test (BET) bzw. den<br />

Limulus-Amöbozyten-Lysat<br />

(LAL)-Test dient.<br />

Dieser wird häufig zur Überprüfung<br />

von Eiprodukten genutzt,<br />

die zur Weiterverarbeitung etwa<br />

in Teigwaren vorgesehen sind.<br />

Darüber hinaus lassen sich mit<br />

dem schnellen und hochempfindlichen<br />

Test tote und lebende<br />

gramnegative Bakterien in flüssigen<br />

und festen Lebensmitteln,<br />

Fleischprodukten und anderen<br />

Rohstoffen zur Nahrungsmittelherstellung<br />

nachweisen.<br />

Der Gerinnungsfaktor aus den<br />

Blutzellen (Amöbozyten) der<br />

Pfeilschwanzkrebse wird den<br />

Tieren nachhaltig entnommen<br />

– jedem nur eine kleine Menge<br />

in großen Abständen. Zudem<br />

werden sie medizinisch untersucht<br />

und innerhalb von 24-48<br />

Stunden nach der Entnahme<br />

der Blutproben wieder an<br />

ihren angestammten Lebensort<br />

gebracht. Zum Schutz der Tiere<br />

hat sich Fujifilm Wako zudem<br />

mehreren Organisationen, u.a.<br />

dem Horseshoe Crab Conversation<br />

Fund und dem US Fish and<br />

Wildlife Service, angeschlossen.<br />

„Viele Lebensmittel und deren<br />

Rohstoffe können während<br />

der Vorbereitungs-, Produktions-<br />

oder Verpackungsphasen<br />

kontaminiert werden, etwa<br />

durch ungenügende Reinigung<br />

der Prozessanlagen oder bereits<br />

kontaminierte Rohmaterialien<br />

wie angelieferte Milch“, berich-<br />

20 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

wissenschaft<br />

tet Yannic Werner, Sales Manager<br />

Laboratory Chemicals bei<br />

der FUJIFILM Wako Chemicals<br />

Europe GmbH. „Mit dem Test<br />

soll Kontamination vor Verkauf<br />

und Verzehr ausgeschlossen<br />

werden.“ Jedoch reagieren<br />

unbehandelte LAL-Reagenzien<br />

ebenso mit Pilzzellwandbestandteilen<br />

– genauer: mit<br />

Beta-Glucan –, die ebenfalls die<br />

Gerinnungskaskade einleiten.<br />

Dann entsteht ein falsch-positives<br />

BET-Ergebnis. Auch Interferenzen<br />

wie ein schwankender<br />

pH-Wert der Probe, der etwa<br />

durch Zugabe eines sauren<br />

Mediums bei der Formulierung<br />

hervorgerufen wird, können<br />

die Genauigkeit des Endotoxin-<br />

Nachweises stören.<br />

ES-Puffer verhindert<br />

falsch-positive Ergebnisse<br />

Deshalb bietet die FUJIFILM<br />

Wako Chemicals Europe GmbH,<br />

eine Schwesterfirma der USamerikanischen<br />

FUJIFILM<br />

Wako Chemicals U.S.A. Corporation,<br />

einen Endotoxinspezifischen<br />

Puffer an,<br />

der die Aktivierungskaskade<br />

der Pilze blockt<br />

und nur diejenige der<br />

gramnegativen Bakterien<br />

zulässt. Der ES-Puffer<br />

wird v.a. bei der Untersuchung<br />

von falschpositiven<br />

Reaktionen<br />

eingesetzt, die durch<br />

das Vorhandensein von<br />

Beta-Glucanen hervorgerufen<br />

werden. Der Puffer<br />

ist dabei für alle gängigen und<br />

unbehandelten LAL-Verfahren<br />

verschiedener Hersteller als<br />

Zusatz geeignet. Erhältlich ist<br />

der ES-Puffer einzeln oder als<br />

fester Bestandteil Endotoxinspezifischer<br />

Reagenzien der<br />

Wako-Produktreihe.<br />

Eine Puffer-Lösung kann kleine<br />

Mengen an zugegebener Säure<br />

oder Base neutralisieren und so<br />

den pH-Wert einer Lösung stabil<br />

halten. „Damit bei unbehandelten<br />

LAL-Reagenzien der Einfluss<br />

von Beta-Glucan auf die Endotoxin-Detektion<br />

vermieden wird,<br />

enthält unser Puffer zusätzlich<br />

einen speziellen Faktor, der die<br />

Kaskade für Beta-Glucan sättigt<br />

und so den Test unempfindlich<br />

gegenüber Beta-Glucan macht“,<br />

so Werner. Sofern Endotoxin<br />

vorhanden ist, wird nur deren<br />

Aktivität zugelassen und eine<br />

Gerinnungsreaktion ausgelöst.<br />

Der Mechanismus beruht auf<br />

einer Kaskade von zwei Serinproteasen,<br />

die als Faktor B und<br />

Faktor C bezeichnet werden.<br />

Bei Aktivierung des gerinnungsfördernden<br />

Enzyms wandeln<br />

sie das Progerinnungsenzym in<br />

seine aktive Form um, was zur<br />

Spaltung des Koagulogens in<br />

ein unlösliches Gerinnungsgel<br />

und zur Erhöhung der Trübung<br />

der Lösung führt. Dieser Zusammenhang<br />

macht es möglich,<br />

qualitative oder quantitative<br />

Effekte zu beobachten, also Endotoxin<br />

nachzuweisen und auch<br />

die genaue Menge vorhandenen<br />

Endotoxins zu bestimmen. Denn<br />

Kommt das Blut des atlantischen Pfeilschwanzkrebses<br />

in Kontakt mit Endotoxin,<br />

wird ein Gel um das Pathogen herum gebildet,<br />

um weitere Infektion zu verhindern.<br />

die Trübungsmessung und<br />

Farb änderung ist proportional<br />

zum Endotoxingehalt.<br />

Die Anwendung der ES-Produkte ist einfach. Nur auf die maximal gültige Verdünnung<br />

ist zu achten. Quelle: FUJIFILM Wako Chemicals Europe GmbH<br />

Der Test selbst kann mit einer<br />

von drei Methoden durchgeführt<br />

werden: Gelgerinnung, kinetisch-turbidimetrisch<br />

(KTA) oder<br />

kinetisch-chromogen (KCA).<br />

Bei der Gelgerinnung erfolgt<br />

die Bestimmung qualitativ, das<br />

Ergebnis zeigt nur das Vorhandensein<br />

von Endotoxin an. Mit<br />

den kinetischen Verfahren lässt<br />

sich der Endotoxingehalt quantitativ<br />

bestimmen. Dabei kann<br />

entweder ein Mikroplatten-Reader<br />

oder ein Tube-Reader, wie<br />

z.B. das Toxinometer ® Analysis<br />

System von Wako, verwendet<br />

werden, um automatisch die<br />

Absorptionsänderung, die über<br />

einen bestimmten Zeitraum auftritt,<br />

photometrisch zu erfassen.<br />

Die Zeit ist dabei umgekehrt<br />

proportional zum vorhandenen<br />

Endotoxin. Der ES-Puffer von<br />

FUJIFILM Wako ist bereits für<br />

alle drei Verfahren formuliert.<br />

Jedes Fläschchen enthält eine<br />

Lösung für die Rekonstitution<br />

von 6 ml Reagenz. Die Vials<br />

sind vorgefertigt, sodass das<br />

LAL-Reagenz einfach hineinpipettiert<br />

werden kann, was<br />

zudem auch zu geringeren<br />

Kontaminationsquellen führt.<br />

Die einfache Handhabung ermöglicht<br />

es, die Bestimmung in<br />

kurzer Zeit durchzuführen.<br />

ES-Puffer Bestandteil<br />

der LAL-Reagenzien<br />

FUJIFILM Wako bietet den<br />

Puffer als einzelne Lösung<br />

zum Zusetzen unbehandelter<br />

LAL-Reagenzien an, er ist auch<br />

bereits Bestandteil ihrer ES-<br />

Reagenzien. „Jedes Reagenz<br />

enthält Pufferkomponenten,<br />

die dazu beitragen, die meisten<br />

Testmischungen in den<br />

pH-Bereich zu bringen, der für<br />

genaue und zuverlässige Ergebnisse<br />

erforderlich ist“, erklärt<br />

Werner. „Sie können einfach mit<br />

Endotoxin-freiem Wasser ohne<br />

Bedarf an weiteren Zusätzen<br />

oder einem Puffer für die BET-<br />

Tests eingesetzt werden.“<br />

Dabei ist nur auf die maximal<br />

gültige Verdünnung (MVD) zu<br />

achten: Je mehr Interferenzen<br />

auftreten, desto höher muss<br />

diese ausfallen. Dank dieser<br />

effektiven Formulierung mit enthaltenden<br />

Pufferkomponenten<br />

sind Doppel- und Dreifachbestimmungen<br />

in gleichbleibend<br />

hoher Qualität durchführbar.<br />

Werner:„Für Routinetests im<br />

Qualitätskontrolllabor bleibt es<br />

von entscheidender Bedeutung,<br />

eine reproduzierbare und robuste<br />

Testmethode zu etablieren,<br />

um jede Reaktion zweifelsfrei<br />

auf Endotoxin zurückführen<br />

zu können. Mit unseren ES-<br />

Reagenzien und dem Puffer ist<br />

dies sichergestellt. Letzteres ist<br />

in erster Linie für unbehandelte,<br />

handelsübliche LAL-Reagenzien<br />

gedacht, die bereits in der<br />

QC etabliert sind. Mit wenig<br />

Aufwand können diese Tests<br />

Endotoxin-spezifisch gemacht<br />

werden, ohne auf neue Systeme<br />

umsteigen zu müssen.“<br />

FUJIFILM Wako Chemicals<br />

Europe GmbH<br />

Fuggerstraße 12<br />

D-41468 Neuss<br />

www.labchem-wako.fujifilm.com<br />

www.wakopyrostar.com<br />

21


interview<br />

1·22<br />

„Neben hygienisch konstruierten Sensoren<br />

hat die Prozessüberwachung hohe Bedeutung“<br />

Martin Eppinger (JUMO) über neue Messtechnik, Produktrückrufe, I/O-Link und PEKA<br />

Ob sensorgesteuerte Überwachung des Bierbrauens, Temperaturmessungen in Getreidesilos und bei der Reifung von Käse<br />

oder CIP-Reinigung von Anlagen in der Getränkeindustrie – die Einsatzbereiche für hochmoderne Messgeräte und Sensoren<br />

im Lebensmittelbereich sind vielfältig und allgegenwärtig. Martin Eppinger, Branchenmanager Lebensmittel und Getränke<br />

beim Spezialhersteller JUMO (Fulda), verrät in unserem Interview, warum hier Vorteile in der Prozesssteuerung und der<br />

<strong>Hygiene</strong> Hand in Hand gehen und wie Unternehmen mit High-Tech-Entwicklungen beispielsweise im Bereich kabelloser<br />

Kommunikation künftig Produktverunreinigungen und existenzgefährdende Rückrufaktionen vermeiden können.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: An<br />

höchsten Standards für Lebensmittelsicherheit<br />

führt heute in<br />

der Produktion kein Weg vorbei.<br />

Wie und wann hat Ihr Unternehmen<br />

diesen speziellen Markt für<br />

sich erschlossen?<br />

Martin Eppinger: JUMO hat<br />

schon vor 75 Jahren den Weg<br />

in die Lebensmittelindustrie<br />

gefunden. Bekannt für Temperaturmessung<br />

und Temperaturregelung,<br />

war der Weg frei<br />

für die bekannten Ofensteuerungen.<br />

Die JUMO-Regler<br />

finden in überarbeiteter Form<br />

immer noch Verwendung. Bei<br />

komplexeren Aufgaben reicht<br />

heute der Lieferumfang von<br />

den Sensoren für verschiedene<br />

Messgrößen bis hin zur SPS mit<br />

Touch Screen und Cloudanwendungen.<br />

So macht die <strong>Report</strong>funktion<br />

es jederzeit möglich,<br />

die erforderlichen Nachweise<br />

zu erbringen – wie zum Beispiel<br />

die Erreichung des F-Wertes bei<br />

der Fleischverarbeitung.<br />

Nach und nach wurde das<br />

Produktportfolio dann auch<br />

um Sensoren für hygienische<br />

Anwendungen in Brauereien,<br />

Molkereien und anderen<br />

Lebensmittelunternehmen<br />

ergänzt. Hier ist neben der<br />

genauen Messung noch eine<br />

leichte Reinigbarkeit mittels CIP<br />

Martin Eppinger<br />

Branchenmanager Lebensmittel<br />

und Getränke der JUMO GmbH &<br />

Co. KG in Fulda<br />

Anlage von großer Bedeutung,<br />

die wir mit EHEDG-Zertifikaten<br />

belegen können.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Wie<br />

breit sind Sie heute aufgestellt,<br />

was umfasst Ihr Produktportfolio<br />

und welche Branchen setzen<br />

Ihre Produkte ein?<br />

Martin Eppinger: Durch<br />

unsere hohe Fertigungstiefe<br />

und flexible Produktion an 14<br />

Stand orten weltweit können wir<br />

Lösungen für verschiedenste<br />

Branchen liefern. Das Portfolio<br />

reicht von Sensoren für Druck,<br />

Temperatur, Leitfähigkeit, pH-<br />

Wert, Durchfluss bis hin zu<br />

SPS-Systemen und Software.<br />

Die Hauptbranchen sind der<br />

Maschinen- und Anlagenbau,<br />

Wärmezähler, HKL, regenerative<br />

Energien, Wasser und Abwasser,<br />

die Lebensmitteltechnologie<br />

sowie die Bahntechnik und der<br />

Schiffbau. Im Pharmabereich<br />

haben wir noch einen sehr guten<br />

Stand bei der Temperaturund<br />

Reinstwassermessung.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Inwieweit kann mit moderner<br />

Mess- und Regeltechnik auch<br />

das <strong>Hygiene</strong>management in<br />

Betrieben der Lebensmittelund<br />

Getränkeindustrie verbessert<br />

werden?<br />

Martin Eppinger: Neben dem<br />

Einsatz von hygienisch konstruierten<br />

Sensoren hat die Überwachung<br />

und Aufzeichnung der<br />

Prozessparameter eine große<br />

Bedeutung. Nicht nur beim Autoklavieren<br />

von Fleischkonserven,<br />

sondern natürlich auch bei<br />

CIP-Prozessen. Der Aufwand<br />

für die Dokumentation nimmt<br />

immer weiter zu. Automatisierte<br />

Chargenreporte werden in<br />

Zukunft eine immer größere<br />

Rolle spielen. Gleichzeitig<br />

können so auch bei Unter- oder<br />

Überschreitungen von Werten<br />

Alarmmeldungen via SMS,<br />

E-Mail und auf anderen Wegen<br />

zeitnah versendet werden.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Welche Tipps würden Sie geben,<br />

um <strong>Hygiene</strong>vorgaben<br />

im Arbeitsalltag besser handhabbar<br />

zu machen bzw. zu<br />

automatisieren?<br />

Martin Eppinger: Ein Beispiel,<br />

in dem wirklich zahlreiche Neuerungen<br />

zum Tragen kommen,<br />

Die JUMO variTRON 300 Zentraleinheit bietet umfangreiche Automatisierungsmöglichkeiten<br />

in einem kompakten Gehäuse.<br />

22 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

interview<br />

Blick ins JUMO-Sortiment: die Druckmessumformer (Foto links), die Lebensmittel-Temperaturfühler (Foto Mitte) und das PEKA-Adaptersytem mit der Zahlenkennung<br />

(1) Aseptik-Verschraubung nach DIN 11864-1A, (2) Clamp nach DIN 32676, (3) Varivent ® , (4) Einschweißmuffe, (5) Orbitaleinschweißmuffe.<br />

ist die lückenlose Überwachung<br />

einer Kühlkette. Die konstante<br />

Überprüfung durch Personen<br />

über den gesamten Lieferweg<br />

ist sehr aufwändig zu organisieren.<br />

Die Temperaturen müssen<br />

dennoch regelmäßig überprüft<br />

und in Berichten dokumentiert<br />

werden.<br />

Eine mögliche JUMO-Lösung ist<br />

es, die Temperaturüberwachung<br />

in einem Container oder LKW<br />

zu installieren, die Temperaturdaten<br />

aufzuzeichnen und<br />

den <strong>Report</strong> automatisiert zu<br />

erstellen und zu speichern. Mit<br />

dem JUMO variTRON System<br />

und der JUMO Cloud können<br />

Anwender dann weltweit auf<br />

die erforderlichen<br />

Nachweise zugreifen<br />

und darüber hinaus<br />

diesen Rohstoffen auch<br />

Chargennummern<br />

zuordnen.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Nehmen Sie auch<br />

gelegentlich Rückmeldungen<br />

von den Betrieben<br />

in die Entwicklung<br />

neuer Produkte auf?<br />

Martin Eppinger: Wir bekommen<br />

natürlich direkt oder auch<br />

über unsere Außendienstmitarbeiter<br />

viele Rückmeldungen aus<br />

dem Markt. Hieraus entstan-<br />

den zum Beispiel auch die<br />

JUMO Wtrans-Geräte. Das sind<br />

kabellose Sensoren mit einer<br />

Empfangseinheit für den Schaltschrank.<br />

Das war so erfolgreich,<br />

dass die neue SPS JUMO<br />

variTRON 300 optional jetzt<br />

auch mit einer Empfangseinheit<br />

für Wtrans-Sensoren ausgestattet<br />

ist. Diese Lösung erspart<br />

dem Kunden den aufwendigen<br />

Verkabelungsaufwand und<br />

Änderungen an der Anlage oder<br />

Maschine können ebenfalls<br />

deutlich schneller umgesetzt<br />

werden.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>:<br />

Manche Unternehmen fühlen<br />

sich durch Auflagen zur „Food<br />

Mit der JUMO Cloud und der smartWARE<br />

SCADA eröffnen sich völlig neue Automatisierungsmöglichkeiten.<br />

Safety“ gegängelt und teils<br />

überfordert. Sehen Sie auch<br />

positive Tendenzen und Neuerungen,<br />

die Mut machen?<br />

Martin Eppinger: Es gibt sicher<br />

Unternehmen, bei den die<br />

hohen Anforderungen eventuell<br />

unverhältnismäßig sind.<br />

Andererseits sind die Kosten für<br />

Rückrufaktionen oder mögliche<br />

Gesundheitsschäden sehr viel<br />

höher und gefährden auch den<br />

Fortbestand des Unternehmens.<br />

In Deutschland gab es 2019<br />

297 Produktrückrufe. 2010 waren<br />

es nur 56. Im Wesentlichen<br />

waren das Fremdkörper in<br />

Produkten. Hier muss also ein<br />

Schwerpunkt gesetzt werden.<br />

Positiv kann man die Tatsache<br />

sehen, dass es sich weitestgehend<br />

nicht um verdorbene<br />

oder kontaminierte Lebensmittel<br />

handelte.<br />

Redaktion <strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>: Mit<br />

welchen Neuheiten im (hygiene-)technischen<br />

Bereich aus<br />

dem Hause JUMO können die<br />

Anwender in naher Zukunft<br />

rechnen?<br />

Martin Eppinger: JUMO wird<br />

den Bereich hygienischen<br />

Messtechnik weiter ausbauen.<br />

Neue Messgrößen werden<br />

hinzukommen. Alle neuen<br />

Sensoren werden auch über<br />

den zertifizierten Prozessanschluss<br />

JUMO PEKA verfügen.<br />

Eine Vereinheitlichung der<br />

Prozessanschlüsse reduziert<br />

die Ersatzteile und erleichtert<br />

auch die Instandhaltung. Für<br />

bestehende Prozessanschlüsse<br />

können dann PEKA-Adapter<br />

eingesetzt werden.<br />

Auch neue Produkte mit dem<br />

Kommunikationsstandard<br />

JUMO tecLine Sensor zur induktiven<br />

(Ci) Messung der elektrolytischen<br />

Leitfähigkeit mit IO-Link.<br />

Fotos: JUMO<br />

I/O-Link werden folgen. Hier<br />

sind wir mit Druck, Temperatur<br />

und Leitfähigkeit schon sehr<br />

gut aufgestellt. Zudem wird die<br />

einfachere Konfiguration über<br />

Bluetooth-Schnittstelle mehr<br />

Gewicht bekommen.<br />

JUMO GmbH & Co. KG<br />

Moritz-Juchheim-Straße 1<br />

D-36039 Fulda<br />

www.jumo.net<br />

23


aktuelles<br />

1·22<br />

Neue Leitsätze definieren Zutaten und Sorten von Brot und Kleingebäck<br />

Die Leitsätze des Deutschen<br />

Lebensmittelbuchs sind eine<br />

wichtige Orientierungshilfe fürs<br />

Backgewerbe und seine Kunden.<br />

Fachleute aus Wirtschaft,<br />

Verbraucherschaft, Lebensmittelüberwachung<br />

und Wissenschaft<br />

beschrieben in der Neufassung<br />

2021, was unter Brot<br />

und Kleingebäck zu verstehen<br />

ist – mit über 50 Leitsätzen.<br />

Eine neue Systematik erfasst<br />

laut Bundeszentrum für Ernährung<br />

(BZfE) nun auch trendige<br />

Pseudogetreide wie Buchweizen,<br />

Amaranth und Quinoa, die<br />

künftig als übliche Brotzutaten<br />

gelten können. Dadurch wird<br />

eine Lücke geschlossen, v.a. für<br />

ihre Verwendung bei der Herstellung<br />

glutenfreier Brote oder<br />

Mehrkornbrote bzw. -brötchen.<br />

Was unter „traditioneller“ Herstellung/Rezeptur<br />

zu verstehen<br />

ist, wurde konkretisiert: Lebensmittelzusatzstoffe<br />

und Enzyme<br />

werden nicht verwendet – ausgenommen<br />

solche, die üblicher<br />

Bestandteil eines zusammengesetzten<br />

Lebensmittels sind, das<br />

als Zutat verwendet wird (z.B.<br />

Rieselhilfsstoff in Speisesalz)<br />

oder für den Produktcharakter<br />

(z.B. Natronlauge bei Laugengebäck)<br />

oder aus technologischen<br />

Gründen (z.B. Ascorbinsäure)<br />

unabdingbar sind. Weitere drei<br />

Kennzeichen für den Traditionsbegriff:<br />

Die Herstellung erfolgt<br />

„in einem durchgehenden,<br />

nicht durch Tiefkühlung oder<br />

andere Verfahren zum Zweck<br />

Brotsorten & Zutaten von Pumpernickel bis Quinoa<br />

sind in den neuen Leitsätzen gelistet. Quelle: BZfE<br />

der Haltbarmachung unterbrochenen<br />

Prozess im selben<br />

Unternehmen, die Formgebung<br />

erfolgt nicht rein maschinell und<br />

der Backprozess im Ofen wird<br />

nicht unterbrochen“.<br />

In den Sortimentsbeschreibungen<br />

ist differenziert festgelegt,<br />

welche Mindestmengen<br />

bei einem Produkt üblich sind,<br />

wenn in seiner Bezeichnung<br />

darauf hingewiesen wird: 20 %<br />

für Gebäcke mit Pseudocerealien<br />

oder anderen Getreidearten<br />

(z.B. Amaranth, Quinoa, Hafer,<br />

Hirse). Bei Ölsaaten, Nüssen<br />

oder Leguminosen (wie Leinsamen,<br />

Kürbiskerne, Hasel-, Walnüsse,<br />

Sojabohnen, Lupinen)<br />

sind es mindestens<br />

8 %. Die Angaben<br />

für Milch und Milchprodukte<br />

wurden<br />

an europäische<br />

Rechtsnormen angepasst;<br />

dafür sind<br />

unterschiedliche<br />

Zutatenmengen vorzusehen,<br />

die in den<br />

Leitsätzen differenziert<br />

gelistet sind.<br />

Brot und Kleingebäck<br />

bleiben schon durch die<br />

erste Leitsatzregel bzgl. Fett<br />

und Zucker ernährungsphysiologisch<br />

günstig: „Die Zugabe an<br />

Fett(en) und Zucker(n) liegt in<br />

der Regel in der Summe nicht<br />

über 10 %, bezogen auf den<br />

Getreideanteil.“ Bei höheren<br />

Gehalten zählen die Produkte<br />

zu den „Feinen Backwaren“, für<br />

die eigene Leitsätze gelten. Und<br />

Vollkorn bleibt Vollkorn – in der<br />

ganzen Getreidekette: Vollkornerzeugnisse<br />

enthalten die<br />

gesamten Bestandteile der gereinigten<br />

Körner einschließlich<br />

des Keimlings. Wird ein Brot<br />

bzw. Kleingebäck als Vollkornbrot<br />

bzw. -brötchen bezeichnet,<br />

so sind mindestens 90 % des<br />

Getreides als Vollkorn enthalten.<br />

Neben Begriffsbestimmungen<br />

z.B. für Teiglinge, Sauerteig,<br />

Speisekleie oder Backmittel sowie<br />

Misch- und Mehrkornbrote<br />

liefern die Leitsätze Orientierung<br />

bei Spezialbroten bzw. -brötchen:<br />

Zusätzlich zu Klassikern<br />

wie Toast-, Knäckebrot, Pumpernickel<br />

oder Laugengebäcken<br />

haben ausländische Bezeichnungen<br />

wie Tortilla, Baguette,<br />

Ciabatta oder Bagel Einzug<br />

gehalten. Und es gibt jetzt einen<br />

Rahmen für spezielle Herstellungsverfahren,<br />

z.B. gegersterte<br />

Brote (kurz vor dem Backen mit<br />

offener Flamme abgeflämmt)<br />

sowie Backwaren aus Holz- und<br />

Steinöfen oder dem Extruder.<br />

www.deutsche-lebensmittelbuch-kommission.de/leitsaetze<br />

Wenig Pflanzenschutzmittelrückstände in Lebensmitteln<br />

Bis 7. März EU-Umfrage zur<br />

Lebensmittelkennzeichnung<br />

Häufig und gern verzehrte Lebensmittel sind<br />

nur sehr gering mit Pflanzenschutzmittelrückständen<br />

belastet. Allerdings wurden 2020 die<br />

zulässigen Höchstgehalte etwas häufiger überschritten<br />

als die Jahre zuvor. Insgesamt bleibe<br />

die Belastung weiterhin auf niedrigem Niveau,<br />

teilt das Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit (BVL) mit.<br />

Im Jahr 2020 wurden von den Überwachungsbehörden<br />

der Bundesländer 18.921 Lebensmittelproben<br />

auf bis zu 1048 verschiedene<br />

Stoffe untersucht. Häufig verzehrte Lebensmittel<br />

wie Karotten, Kartoffeln oder Äpfel und<br />

beliebte saisonale Erzeugnisse wie Erdbeeren<br />

oder Spargel wiesen kaum oder keine Rückstandshöchstgehaltsüberschreitungen<br />

auf.<br />

Bei Lebensmitteln, von denen mindestens<br />

100 Proben untersucht wurden, waren die<br />

meisten Überschreitungen bei Granatäpfeln<br />

(22,9 %), tiefgefrorenen Brombeeren (13,9 %),<br />

frischen Kräutern (13,3 %) und getrockneten<br />

Bohnen (7,6 %) festgestellt worden.<br />

Bei Lebensmitteln aus Deutschland wurden in<br />

2,0 % der untersuchten Proben die geltenden<br />

Rückstandshöchstgehalte überschritten (2019:<br />

1,0 %), bei Erzeugnissen aus anderen EU-<br />

Mitgliedstaaten wie im Vorjahr in 1,3 % der<br />

Proben. Bei importierten Lebensmitteln aus<br />

Nicht-EU-Staaten gab es Überschreitungen bei<br />

7,8 % der untersuchten Proben (2019: 6,5 %).<br />

www.bvl.bund.de<br />

Die EU-Kommission will die<br />

Regeln zur Verbraucherinformation<br />

auf Lebensmitteln<br />

überarbeiten. Dabei geht es um<br />

die Nährwertkennzeichnung auf<br />

der Vorderseite der Verpackung<br />

sowie Nährwertprofile, die<br />

Herkunftskennzeichnung, Angaben<br />

zu Verfallsdaten und die<br />

Kennzeichnung alkoholischer<br />

Getränke. Noch bis 7. März<br />

finden dazu drei öffentliche<br />

Online-Umfragen statt; nähere<br />

Informationen und Links unter:<br />

https://germany.representation.<br />

ec.europa.eu/news/<br />

24 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

aktuelles<br />

WWW.<br />

Web-TIPP<br />

www.issa.com<br />

Die bereits 1923 von Alfred<br />

Richter in den USA gegründete<br />

National Sanitary Supply Association<br />

wurde 1966 in International<br />

Sanitary Supply Association<br />

umbenannt und heißt seit 2005<br />

„ISSA –The Worldwide Cleaning<br />

Industry Association“. Das Motto<br />

dieses weltweiten Verbandes<br />

der Reinigungsindustrie lautet<br />

„Advancing Clean. Driving<br />

Innovation“. Der Kontinentalableger<br />

EMEA (für Europa, Middle<br />

East, Africa) hat seinen Sitz in<br />

Mailand. Auf der englischsprachigen<br />

Internetseite finden sich<br />

neben Kontaktadressen und<br />

Veranstaltungshinweisen (z.B.<br />

auf die ISSA Cleaning & <strong>Hygiene</strong><br />

Expos) u.a. Weiterbildungsund<br />

Zertifizierungsangebote.<br />

Gewürze in EU gestreckt, ersetzt, falsch deklariert<br />

Olivenblätter im Oregano,<br />

Färberdistel statt teurem Safran<br />

– Gewürze und Kräuter können<br />

gestreckt, ersetzt oder falsch<br />

deklariert sein, ohne dass es<br />

auffällt. Solche Fälschungen<br />

bleiben oft unentdeckt. Daher<br />

hat die Europäische Kommission<br />

den ersten EU-weit koordinierten<br />

Kontrollplan zur Echtheit<br />

von Kräutern und Gewürzen<br />

initiiert und dessen Ergebnisse<br />

kürzlich veröffentlicht. Die<br />

Lebensmittelprüfer hatten fast<br />

10.000 Analysen an knapp<br />

1900 Proben aus 21 EU-Mitgliedstaaten,<br />

der Schweiz und<br />

Norwegen durchgeführt.<br />

In der EU werden jährlich rund<br />

100.000 t Kräuter und Gewürze<br />

produziert und über 300.000 t<br />

importiert – vor allem aus Asien,<br />

Afrika, Lateinamerika und der<br />

Karibik. Die Lieferketten sind<br />

lang und komplex und können<br />

durch mehrere Länder führen,<br />

was die Überwachung erschwert.<br />

In vielen EU-Mitgliedstaaten<br />

wird die Echtheit von<br />

Kräutern und Gewürzen bislang<br />

nur begrenzt geprüft. Das soll<br />

der Kontrollplan ändern.<br />

Im Fokus der Analysen standen<br />

gemahlene und zerkleinerte<br />

Proben von sechs Kräutern und<br />

Gewürzen: Kreuzkümmel, Kurkuma,<br />

Oregano, Paprika oder<br />

Chili, Pfeffer und Safran. Bei<br />

17 Prozent der untersuchten<br />

Proben (323 von 1885) bestand<br />

der Verdacht einer Fälschung.<br />

Auffällig waren Oregano-<br />

Produkte (48 %), die häufig<br />

mit Blättern des Olivenbaums<br />

gestreckt waren. Beim Pfeffer<br />

wurden 17 Prozent der Proben<br />

beanstandet, gefolgt von Kreuzkümmel<br />

(14 %), Kurkuma<br />

(11 %), Safran (11 %) und<br />

Paprika oder Chili (6 %).<br />

Die meisten Proben enthielten<br />

nicht deklariertes Pflanzenmaterial<br />

– etwa Koriander im Kreuzkümmel<br />

oder Färberdistel in<br />

teurem Safran. In zwei Prozent<br />

wurden nicht zugelassene Farbstoffe<br />

wie Azofarbstoffe nachgewiesen.<br />

Eine Probe Kurkuma<br />

enthielt toxisches Bleichromat.<br />

Die aktuellen Ergebnisse<br />

können Lebensmittelüberwachungsbehörden<br />

und Lebensmittelunternehmen<br />

helfen,<br />

ihre Kontrolltätigkeit gezielter<br />

auszurichten, Fälschungen aufzudecken<br />

und vorzubeugen.<br />

www.bzfe.de<br />

BVL-Bilanz: Keime im Keksteig und Lammfleisch, Blei in Wild-Wurst<br />

Im Jahr 2020 kontrollierten die<br />

Überwachungsbehörden der<br />

Bundesländer 368.888 Betriebe<br />

und 596.993 Erzeugnisse. Die<br />

wichtigsten Ergebnisse stellten<br />

das Bundesamt für Verbraucherschutz<br />

und Lebensmittelsicherheit<br />

(BVL) und die Bundesländer<br />

auf der Pressekonferenz<br />

„Lebensmittelsicherheit in<br />

Deutschland“ in Berlin vor.<br />

u Krankmachende STEC-<br />

Bakterien im Weizenmehl<br />

Shiga-Toxin bildende E. coli<br />

(STEC) können akute Darmentzündungen<br />

verursachen.<br />

Für das Zoonosen-Monitoring<br />

wurden 242 Proben von Weizenmehl<br />

aus Mühlenbetrieben<br />

auf STEC untersucht. 22 Proben<br />

(9,1 %) enthielten die potentiell<br />

krankmachenden Bakterien.<br />

Keksteig und andere Backwaren<br />

sollten daher möglichst nicht<br />

roh verzehrt werden. Bei einer<br />

vollständigen Erhitzung beim<br />

Backen werden mögliche STEC-<br />

Bakterien im Mehl abgetötet.<br />

u STEC in Lammfleisch<br />

Im Rahmen des Zoonosen-<br />

Monitorings wurden in 13,2 %<br />

der untersuchten Proben von<br />

frischem Lammfleisch STEC-<br />

Bakterien nachgewiesen. Insbesondere<br />

empfindliche Verbrauchergruppen<br />

wie Kleinkinder,<br />

ältere und immungeschwächte<br />

Menschen sowie Schwangere<br />

sollten Lammfleisch deshalb<br />

nur ausreichend durchgegart<br />

verzehren. STEC kommen v.a.<br />

im Darm von Wiederkäuern<br />

vor und werden über den Kot<br />

ausgeschieden. Sie können<br />

während der Schlachtung auf<br />

das Fleisch übertragen werden.<br />

In vergangenen Jahren waren<br />

STEC bereits z.B. in 29,8 % der<br />

Proben von Wildwiederkäuerfleisch<br />

(2017) und in 4,4 % der<br />

Proben von Rindfleisch (2019)<br />

nachgewiesen worden.<br />

u Blei in Wurstwaren mit Wild<br />

Durch die Verwendung bleihaltiger<br />

Munition bei der Jagd kann<br />

Wildfleisch Blei enthalten.<br />

75 Wurstwaren mit Wild wurden<br />

für das Monitoring auf ihren<br />

Bleigehalt untersucht. Bei<br />

54 Proben (72 %) wurde Blei<br />

nachgewiesen. Da Blei schon<br />

in geringen Mengen schädlich<br />

sein kann, sollten empfindliche<br />

Verbrauchergruppen wie<br />

Kinder und Schwangere auf den<br />

Verzehr von mit Bleimunition<br />

geschossenem Wild verzichten.<br />

u <strong>Hygiene</strong>mängel bei vorgeschnittenem<br />

Obst<br />

In vorgeschnittenem Obst und<br />

Obstsalaten „to go“ können sich<br />

krankmachende Keime schnell<br />

vermehren, wenn bei der Herstellung,<br />

Lagerung und Abgabe<br />

nicht die notwendigen <strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

eingehalten<br />

wer den. Für den Bundesweiten<br />

Überwachungsplan (BÜp) wurden<br />

1135 Betriebe auf solche<br />

Keime untersucht. Bei rund<br />

einem Viertel der untersuchten<br />

Produkte (25,2 %) wurden<br />

<strong>Hygiene</strong>mängel entdeckt.<br />

u Gesundheitsgefährdende<br />

Substanzen in Sportlernahrung<br />

Sogenannte Sportlernahrung<br />

verspricht leistungssteigernde<br />

Wirkung, enthält häufig aber<br />

potentiell gesundheitsgefährdende<br />

Substanzen wie Dimethylaminoethanol<br />

(DMAE) und<br />

Synephrin. Von 87 im BÜp<br />

untersuchten „Pre-Workout-<br />

Boostern“enthielten 39 solche<br />

Stoffe (44,8 %). Mehr als jede<br />

fünfte Probe (21,8 %) wies sogar<br />

mehrere dieser Stoffe auf.<br />

www.bvl.bund.de<br />

25


aktuelles<br />

1·22<br />

News kompakt<br />

Food Fraud im Fischhandel minimieren:<br />

Anwenderfreundliche DNA-basierte Schnelltests<br />

Fast 90 % des Bedarfs an Fisch- und Meeresfrüchten werden aus<br />

dem Ausland importiert – davon im Jahr 2020 43 % aus Nicht-<br />

EU-Ländern, die zum Teil über geringe Rückverfolgungsstandards<br />

verfügen. In einem Projekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

(IGF) wurde bereits eine DNA-Chip-Methode entwickelt,<br />

mit dem die Analysedauer für elf Fisch- sowie zwei Garnelenarten<br />

von mehreren Tagen auf vier Stunden reduziert werden konnte. Die<br />

Methode ist aufgrund vieler Einzelschritte jedoch noch zu aufwändig<br />

und erfordert die Expertise von ausgebildetem Laborpersonal.<br />

Ziel des aktuellen Vorhabens ist es nun, die Analytik zu praxistauglichen<br />

DNA-basierten Schnelltests weiterzuentwickeln, um die<br />

Überprüfung der Fischart in unter vier Stunden zu ermöglichen.<br />

Um den unterschiedlichen Anforderungen der Betriebe entgegenzukommen,<br />

werden von dem Forschungsteam drei Ansätze<br />

verfolgt: Einzelartentest mit Ja/Nein-Antwort für die Vor-Ort-Analytik,<br />

beispielhaft für sieben Fischarten, automatisierter Test für Unternehmen<br />

mit kleinen Laborkapazitäten, beispielhaft für drei Fischarten,<br />

Multiartentest für die Analytik durch Service-Labore für eine<br />

Vielzahl an Fischarten.<br />

www.fei-bonn.de<br />

Raman-Mikrospektroskopie für die Mikrobiologie<br />

Die Raman-Mikrospektroskopie ist eine schnelle und nicht-invasive<br />

Technologie, um die chemische Zusammensetzung lebender Mikroorganismen<br />

nahezu in Echtzeit zu bestimmen. Jürgen Popp vom<br />

Leibniz-Institut für Photonische Technologien beschreibt in einer<br />

Veröffentlichung gemeinsam mit einem internationalen Expertenteam<br />

die technischen Aspekte der Raman-Analyse und praktische<br />

Ansätze, wie sie auf mikrobiologische Fragestellungen angewendet<br />

werden kann. In Zusammenarbeit mit dem Europäischen Laboratorium<br />

für Molekularbiologie (EMBL) soll ein webbasiertes Portal<br />

für die Sammlung von biologischen Raman-Daten entstehen. Das<br />

interaktive Repository soll die Möglichkeit bieten, Raman-Daten<br />

aus der Mikrobiologie zu sammeln und einen uneingeschränkten<br />

Zugang zu diesen Daten zu ermöglichen. Zusammen mit den<br />

notwendigen Metadaten wird so auch die Reproduzierbarkeit veröffentlichter<br />

Ergebnisse erleichtert. Dies soll eine breitere Anwendung<br />

der Raman-Technologie in der Mikrobiologie und der Biologie<br />

insgesamt fördern.<br />

www.leibniz-ipht.de<br />

Schädlingsbekämpfung auf Nano-Ebene<br />

Dr. Anzhela Galstyan, die neue Juniorprofessorin für Nanomateria -<br />

lien in aquatischen Systemen, erforscht an der Universität<br />

Duisburg-Essen unter anderem die Synthese photoaktiver Nanomaterialien,<br />

die die Mikroorganismen auf Nanoebene ausschalten<br />

können. Photoaktive Nanoträger sind Moleküle einer chemischen<br />

Verbindung, die – wenn sie mit Licht bestrahlt werden – eine<br />

reaktive Sauerstoffspezies (ROS) bilden. Ein großer Vorteil von<br />

lichtaktivierten Stoffen (Photosensibilisatoren) ist, dass sie sowohl<br />

für die photodynamische Therapie als auch für die Bildgebung von<br />

Bakterien eingesetzt werden können. Als nützlich erweisen sich<br />

ROS auch beim Aufbereiten von Abwasser. „In unserer Gruppe<br />

verwenden wir die Elektronenspintechnologie, um photoaktive Nanofasermembranen<br />

herzustellen, die nicht nur Mikroorganismen,<br />

sondern auch andere Schadstoffe durch ROS-Produktion beseitigen<br />

können. Der Einsatz zusätzlicher Chemikalien wird dadurch<br />

überflüssig“, so die UDE-Professorin.<br />

www.uni-due.de<br />

Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae<br />

ist Mikrobe des Jahres <strong>2022</strong><br />

Die Bäckerhefe Saccharomyces cerevisiae produziert neben Wein<br />

und Bier auch Kuchen und Brot. Als kleine „Zellfabriken“ stellen<br />

Hefen Medikamente und Rohstoffe in industriellem Maßstab her.<br />

Diesen für unseren Genuss und nachhaltige Produktion bedeutenden<br />

Mikroorganismus wählte die Vereinigung für Allgemeine und<br />

Angewandte Mikrobiologie (VAAM) zur Mikrobe des Jahres <strong>2022</strong>.<br />

Saccharomyces cerevisiae war der erste eukaryotische Organismus<br />

mit vollständig sequenziertem Genom. Am Modellorganismus<br />

Bäckerhefe lässt sich der grundlegende Aufbau und die Funktion<br />

eukaryotischer Zellen untersuchen, denn Hefezellen sind ähnlich<br />

aufgebaut wie menschliche Zellen. Forscherteams versetzten die<br />

Hefe mit Hilfe von Genen aus Pilzen und Bakterien unter anderem<br />

in die Lage, natürliche Zucker aus Holz (Xylose) in Ethanol umzuwandeln.<br />

Damit können pflanzliche Abfallstoffe heute als Rohstoff<br />

und Energiequelle dienen. Saccharomyces cerevisiae wird bei der<br />

Transformation zu nachhaltigeren Wirtschaftsformen eine wichtige<br />

Rolle spielen.<br />

www.vaam.de<br />

Forschungsprojekt zu Sicherheitsaspekten<br />

von essbaren Insekten<br />

Um gesundheitliche Beeinträchtigungen, die durch essbare Insekten<br />

entstehen könnten, besser zu erkennen, hat das Bundesinstitut<br />

für Risikobewertung (BfR) zusammen mit der Jomo Kenyatta<br />

Universität in Nairobi/Kenia das Forschungsprojekt ContamInsect<br />

ins Leben gerufen. Das Forschungsteam möchte herausfinden, ob<br />

und wie sehr die am häufigsten verzehrten Insektenspezies Kenias<br />

mit unerwünschten Stoffen belastet sind. Im ersten Projektteil wird<br />

untersucht, inwieweit die Insekten mit Stoffen wie Dioxinen, polychlorierten<br />

Biphenylen, polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen<br />

oder mit Schimmelpilzgiften wie zum Beispiel Aflatoxinen<br />

belastet sind. In einem weiteren Projektteil erfolgt ein Fütterungsexperiment<br />

mit aflatoxinhaltigem Getreide und den Larven der<br />

schwarzen Soldatenfliege (Hermetia illucens) in Kenia. Chemische<br />

Analysen sollen zeigen, ob Larven, die verschimmeltes Getreide<br />

fressen, Aflatoxine wieder ausscheiden. So könnte aflatoxinbelastetes<br />

Getreide in Biomasse von Insekten und damit in hochwertiges<br />

Eiweiß überführt werden.<br />

www.bfr.bund.de<br />

26 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

fachforen/Messen<br />

Anuga FoodTec: „Liquid Processing“ im Fokus<br />

Messe Ende April bietet Lösungen für die produktschonende und hygienische Abfüllung<br />

Abfüllen, Etikettieren, Verpacken – vom 26. bis 29. April <strong>2022</strong> finden Getränkeproduzenten und Hersteller flüssiger Lebensmittel<br />

auf der Anuga FoodTec in Köln für jeden Prozessschritt und jede Behälterart maßgeschneiderte Lösungen. Die<br />

Aussteller der international führenden Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sorgen mit vielen Neuerungen<br />

für höhere Effizienz, größeren Bedienkomfort und optimale Produktsicherheit. Hinzu kommt die rasant wachsende<br />

Anzahl von Formaten, mit der auch die Anforderungen an die Flexibilität der aseptischen Abfüllsysteme steigen. Je nach<br />

Bedarf beherrschen diese Nass- oder Trockensterilisation und arbeiten im hohen oder niedrigen Leistungsbereich.<br />

Milchmixgetränke, Säfte,<br />

Smoothies und Near-Water-<br />

Produkte stellen besonders<br />

hohe Anforderungen an eine<br />

hygienische Abfüllung, erklärt<br />

Manfred Härtel, Product Manager<br />

Filling beim Abfüll- und Verpackungsanlagenhersteller<br />

KHS<br />

(Dortmund). Um die sichere<br />

Abfüllung sensitiver Getränke<br />

zu gewährleisten, lassen sich<br />

die linearen Füller von KHS mit<br />

einer rotativen Streckblasmaschine<br />

verblocken. Damit wird<br />

ein mögliches Einschleppen von<br />

Verschmutzungen minimiert,<br />

was sich positiv auf die <strong>Hygiene</strong><br />

und Anlagenverfügbarkeit<br />

auswirkt. Ein eigens dafür<br />

entwickeltes Transfermodul harmonisiert<br />

den kontinuierlichen<br />

PET-Flaschenstrom mit dem<br />

schrittweisen Füllprozess.<br />

ESL-Flaschen entkeimen<br />

Der „Whitebloc Aero“ von<br />

GEA (Düsseldorf) basiert auf<br />

bewährter aseptischer Technologie,<br />

wurde aber für die<br />

spezifischen Anforderungen<br />

von ESL (Extended Shelf<br />

Life)-Produkten optimiert. Der<br />

Clou: Die Flaschenentkeimung<br />

mithilfe von trockenem H 2<br />

O 2<br />

sowie die anschließende Aktivierung<br />

mittels Heißluft sind in<br />

ein- und demselben Karussell<br />

möglich. Entkeimung, Abfüllung<br />

und Verschließung erfolgen in<br />

einem Reinraum, in dem sterile<br />

Luft, die gleichmäßig von oben<br />

zugeführt wird, unter leichtem<br />

Überdruck für die Aufrechterhaltung<br />

der hygienischen und<br />

geschützten Umgebung sorgt.<br />

Je nach Produktempfindlichkeit<br />

und geforderter Mindesthaltbarkeit<br />

lassen sich verschiedene<br />

Entkeimungsziele festlegen, die<br />

je nach Säuregehalt der Produkte<br />

am besten geeignet sind.<br />

High-Tech fürs Abfüllen und Verpacken: Blick auf den<br />

Anuga-FoodTec-Messestand des Neutraublinger Anlagenbauers<br />

Krones im Jahr 2018. Foto: Koelnmesse<br />

Mehrweg-PET-Behälter, die<br />

v.a. für karbonisierte Softdrinks<br />

und Wasser eingesetzt werden,<br />

haben hohe Marktanteile erlangt.<br />

Für ESL-Produkte spielen<br />

PET-Verpackungen bisher aber<br />

eine eher geringe Rolle. Ein<br />

Forschungsprojekt von Anlagenbauer<br />

Krones (Neutraubling)<br />

soll dies ändern. Mit einem<br />

Partner entwickelte man einen<br />

Mehrweg-PET-Behälter, der sensiblen<br />

Produkten in der Kühlkette<br />

optimalen Schutz bietet.<br />

Ein besonderer Fokus von Ines<br />

Bradshaw, zuständige Entwicklungsingenieurin<br />

bei Krones,<br />

lag auf dem Reinigungsprozess<br />

der Behälter, denn: „PET ist<br />

weniger hitzebeständig als<br />

Glas.“ Dank der richtigen Wahl<br />

der Reinigungsparameter – v.a.<br />

Laugenkonzentration, Additiv,<br />

mechanischer Impact – gelang<br />

dies. Mikrobiologisch waren<br />

die PET-Flaschen, die bereits<br />

25 Zyklen<br />

durchlebt<br />

hatten, nicht<br />

von neuen zu<br />

unterscheiden.<br />

„Temperaturen<br />

um<br />

60 Grad Celsius<br />

reichen<br />

jetzt aus, um<br />

eingetrocknete<br />

Protein-,<br />

Fett- und<br />

Stärkeverschmut-<br />

zungen zuverlässig von den<br />

Behältern zu entfernen“, so<br />

Bradshaw. Die Vorbereitungen<br />

für den technischen Feldtest<br />

laufen auf Hochtouren.<br />

Prozesstechnik, Abfüllanlagen,<br />

Verpackungsmaschinen bis zu<br />

IT-Lösungen – die Aussteller<br />

der Anuga FoodTec planen und<br />

realisieren Komplettlinien, die<br />

jeden Schritt der Produktion<br />

abdecken. Komplementiert wird<br />

die Fülltechnik für PET- und<br />

Glasbehälter sowie Dosen durch<br />

ein umfassendes Portfolio an<br />

Maschinen, die zum Etikettieren,<br />

Verpacken und Palettieren<br />

der fertigen Gebinde nötig sind.<br />

1000 Aussteller plus digital<br />

Ca. 1000 Aussteller der Anuga<br />

FoodTec bieten das komplette<br />

Technologiespektrum zur Herstellung<br />

und Verpackung von<br />

Lebensmitteln und Getränken.<br />

Die Messe präsentiert sich als<br />

„Special Edition“ und Verknüpfung<br />

von kompakter Präsenzmesse<br />

mit der Digitalplattform<br />

Anuga FoodTec@home. Begleitet<br />

wird sie von einem großen<br />

Event- und Kongressprogramm.<br />

www.anugafoodtec.de<br />

BioFach vom 26.-29. Juli, BrauBeviale erst 2023<br />

Die Corona-Pandemie wirbelt auch <strong>2022</strong> den internationalen<br />

Messekalender durcheinander. Die für 15.-18. Februar geplante<br />

BioFach in Nürnberg findet erst vom 26.-29. Juli statt. Die<br />

Weltleitmesse für ökologisch erzeugte Lebensmittel soll dann in<br />

Präsenz und mit digitalen Ergänzungen durchgeführt werden.<br />

Die BrauBeviale <strong>2022</strong>, eine der bedeutendsten Investitionsgütermessen<br />

für die Getränkeindustrie weltweit, geplant für die<br />

Zeit vom 8.-10. November, wird ganz ausgesetzt. Die nächste<br />

BrauBeviale findet somit vom 14.-16. November 2023 in Nürnberg<br />

statt. www.biofach.de www.braubeviale.de<br />

27


erufskleidung<br />

1·22<br />

„Es zählen Nachhaltigkeit, Funktionalität und <strong>Hygiene</strong>“<br />

DBL-Partner Jan Kuntze (Hannover) über die Zukunftstrends bei Berufskleidung<br />

Wolle? Wachse? Buchenholz? Und zur <strong>Hygiene</strong><br />

mehr Haltbarkeit? Was bringt die Zukunft der<br />

Berufskleidung? Ein Interview mit Jan Kuntze<br />

(Foto), Geschäftsführer des regionalen<br />

DBL-Partners Kuntze<br />

& Burgheim Textilpflege GmbH.<br />

Herr Kuntze, wie wird die<br />

Berufskleidung der Zukunft<br />

aussehen?<br />

Ganz klar: haltbar und trennbar<br />

– sprich sortenreiner! Denn<br />

Nachhaltigkeit erhält man nur<br />

durch einen langen Lebenszyklus<br />

der Berufskleidung. Und am Ende dieses<br />

Lebenszyklus, der länger als heute üblich sein<br />

muss, sollten sich die in der Berufsbekleidung<br />

eingesetzten Materialien sortenrein trennen<br />

lassen. Ein gutes Konzept wäre, wenn man z.B.<br />

ein Bekleidungsteil mit einem Oberstoff aus<br />

100 % Polyester und einem Verschlusssystem<br />

– etwa Knöpfe, Druckknöpfe, Reißverschlüsse,<br />

Kordeln, Klettverschlüsse – aus dem gleichen<br />

Material einfach einschmelzen könnte. Und<br />

dann anschließend neue Fasern daraus erspinnen<br />

oder andere Produkte herstellen würde.<br />

Welche Fasern wären denn im Bereich Berufskleidung<br />

geeignet?<br />

Pflanzliche Naturfasern könnten es im Bereich<br />

der professionellen Berufskleidung schwerer<br />

haben, da sie nicht in ausreichend hoher<br />

Qualität und Menge zur Verfügung stehen, wie<br />

wir sie bislang für die gewünschte Haltbarkeit<br />

und Strapazierfähigkeit benötigen. Aus diesem<br />

Grund werden Naturfasern wie Baumwolle seit<br />

längerem Chemiefasern beigemischt. Ergebnis<br />

sind hochwertige Mischgewebe, die gute Performance<br />

leisten. Diese erfüllen die Langlebigkeit,<br />

aber sie widersprechen einem Prinzip des<br />

sortenreinen Bekleidungsstückes. Anders sieht<br />

es bei Funktionstextilien aus. Solche Textilien<br />

aus Polyester mit eingearbeiteten Membranen<br />

könnten für sortenreine Trennung geeignet sein,<br />

sofern das Membransystem aus dem gleichen<br />

Material wie der Oberstoff besteht.<br />

Was ist in Bezug auf Nachhaltigkeit bei PSA in<br />

Zukunft machbar?<br />

Wolle könnte vermehrt wieder als Isolationsschicht<br />

oder auch als Flammschutzgewebe<br />

genutzt werden. In Multinorm- und Multifunktionskleidung<br />

kommen bereits schwer entflammbare<br />

Hochleistungsfasern zum Einsatz, die etwa<br />

aus Buchenholz gewonnen werden. Solche<br />

Zellulosefasern der Buche gelten als atmungsaktiv<br />

und angenehm zu tragen.<br />

Gehen wir zur Optik: Wie sehen die Schnitte<br />

und Farben der Zukunft aus?<br />

Schnitte werden noch funktioneller und langlebiger.<br />

Und die Farben klassischer: die <strong>Hygiene</strong>branchen<br />

tragen Weiß, Handwerk und Industrie<br />

Blau/Grau. Hintergrund: Modische Zyklen<br />

sollten und müssen verringert werden, da jeder<br />

Kollektionswechsel zur vorzeitigen Entsorgung<br />

von noch einwandfreier Berufskleidung führt.<br />

Und ganz wichtig: In Zukunft werden die Artikel<br />

insgesamt reparaturfreundlicher. Darauf wird im<br />

Mietservice heute schon sehr geachtet – ganz<br />

im Sinne der Nachhaltigkeit.<br />

Innovative Waschtechnologien und Textiltechnik<br />

– wohin geht hier die Richtung?<br />

Ich denke, natürliche Wachse und Öle werden<br />

als Nässeschutzausrüstungen wieder vermehrt<br />

zum Einsatz kommen. Ausrüstungen auf Basis<br />

von Proteinen oder Zuckermolekülen sind in<br />

der Erforschung. Und Produkte auf Basis von<br />

Fluorcarbon-Ausrüstungen werden nur noch<br />

in Bereichen höchster Gefährdung für den<br />

Träger auf Berufsbekleidung erlaubt sein. In der<br />

Entwicklung sind auch Fasern auf Basis von<br />

Formgedächnispolymeren – sie springen schon<br />

bei geringer Erwärmung in ihren Ausgangzustand<br />

zurück und könnten zu besseren Glätteeigenschaften<br />

der Gewebe führen.<br />

Zukunftsthema nachhaltige Berufskleidung. Fotos: DBL<br />

Wie nachhaltig kann Waschtechnologie sein?<br />

Gerade ein Konzept wie der Mietservice basiert<br />

auf einem nachhaltigen Material- und Servicekreislauf.<br />

Dazu gehören natürlich auch<br />

nachhaltige Pflegeprozesse. Hier setzen alle<br />

regionalen DBL-Vertragspartner auf innovative<br />

Anlagen sowie die Rückgewinnung von<br />

Wärme und Wasser. Und auch der Einsatz<br />

regenerativer Energien wird bevorzugt. Hinzu<br />

kommt eine stete Optimierung/Minimierung der<br />

Waschmittel. So wird Berufskleidung mit moderner<br />

Waschtechnologie nicht nur hygienisch<br />

aufbereitet, sondern ist auch nachhaltig.<br />

www.dbl.de<br />

Weitblick: Neue Damen-<br />

Workwear-Kollektion<br />

Bereits 1931 gegründet, kann<br />

Berufskleidungs-Anbieter<br />

Weitblick (Kleinostheim) auf<br />

eine lange Tradition im Bereich<br />

Workwear und Corporate<br />

Fashion zurückblicken.<br />

Gemeinsam mit dem Online-<br />

Shop „MissPompadour“ hat<br />

man jetzt eine faire, funktionale<br />

Linie von Frauen für Frauen auf<br />

den Markt gebracht. Sie soll<br />

Frauen machen’s selbst: die Schürze<br />

der neuen Kollektion. Foto: Weitblick<br />

mit ästhetischem Design und<br />

Nachhaltigkeit überzeugen: Alle<br />

Produkte der Linie sind mit dem<br />

Supporting Fairtrade Cotton<br />

Label ausgezeichnet, Latzhose<br />

und Schürze mit dem Oeko-<br />

Tex ® Standard 100 zertifiziert,<br />

Sweatshirt und T-Shirt bestehen<br />

aus Bio-Baumwolle. Die Produktion<br />

findet nur an europäischen<br />

Standorten statt.<br />

Für gute Laune z.B. bei Do-ityourself-Handwerks<br />

projekten<br />

sollen auf den Stücken aufgebrachte,<br />

motivierende Sprüche<br />

sorgen, beispielsweise „Weil<br />

ich es selber kann“. Die Artikel<br />

sind in den Größen XS bis 3XL<br />

bestellbar – sowohl über den<br />

Weitblick Onlineshop als auch<br />

über den Online Sale von „Miss-<br />

Pompadour“. Das Design der<br />

Kollektionsstücke hat „Miss-<br />

Pompadour“ gefertigt, Entwicklung<br />

und Produktion stammen<br />

aus dem Hause Weitblick.<br />

www.weitblick.vision<br />

www.misspompadour.de<br />

28 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

qualitätsmanagement<br />

Effizienter mit autonomer Instandhaltung<br />

Das TPM-Prinzip: 7 Vorteile für Unternehmen von Anlagenreinigung bis Digital-Service<br />

An High-Cost-Standorten wie Deutschland müssen Industrieunternehmen alle Möglichkeiten zur Kostenreduzierung nutzen,<br />

um sich erfolgreich am Markt durchsetzen zu können. Eine dieser Optionen ist die autonome Instandhaltung. Der Anbieter<br />

der Connected-Worker-Plattform Parsable erklärt, was es damit auf sich hat und welche Vorteile dieses Vorgehen bringt.<br />

In vielen Unternehmen sind<br />

die Verantwortlichkeiten für das<br />

Führen der Maschinen und die<br />

Instandhaltung strikt getrennt.<br />

Anders bei denjenigen, die nach<br />

dem Prinzip der Total Productive<br />

Maintenance (TPM) arbeiten.<br />

Denn deren wichtigster<br />

Pfeiler, die autonome Instandhaltung,<br />

sieht vor, dass anstelle<br />

hochspezialisierter Techniker<br />

die Maschinenführer selbst<br />

einfache Inspektions-, Reinigungs-<br />

und Schmierarbeiten bis<br />

hin zu kleineren Wartungsaufgaben<br />

durchführen. Insgesamt<br />

gewinnen Unternehmen so eine<br />

Reihe entscheidender Vorteile:<br />

1. Sorgfalt durch Verantwortung<br />

Statt sich auf spezielle Wartungs-<br />

und Servicetechniker<br />

zu verlassen, geht bei der<br />

autonomen Instandhaltung die<br />

Verantwortung für grundlegende<br />

Wartungsaufgaben auf diejenigen<br />

über, die täglich mit einer<br />

Maschine arbeiten. Die notwendige<br />

Unterstützung erhalten<br />

sie durch interaktive Standard-<br />

Arbeitsanweisungen (SOPs)<br />

und On-Demand-Schulungen<br />

auf mobilen Apps für vernetztes<br />

Arbeiten. Dadurch beugt dieses<br />

Kernprinzip der TPM der Gefahr<br />

vor, dass Bediener Maschinen<br />

so lange laufen lassen, bis sie<br />

kaputt gehen oder überreif für<br />

die nächste Inspektion sind.<br />

2. Besserer Teamzusammenhalt<br />

Die stärkere Beteiligung der<br />

Mitarbeitenden beeinflusst nicht<br />

nur die Denkweise Einzelner,<br />

sondern auch ganzer Teams.<br />

Es entsteht eine „Wir-erhalten“-<br />

Mentalität statt der traditionellen<br />

„Ich-benutze“-Einstellung. Das<br />

vereint Arbeitskräfte im stärkeren<br />

Teamgefühl. So arbeiten<br />

alle daran, dass kleine Fehler<br />

nicht übersehen werden und sie<br />

Störungen oder Qualitätseinbußen<br />

von Anfang an vermeiden.<br />

Falls doch Probleme auftreten,<br />

stellen enge Abstimmung und<br />

Austausch unter Kollegen und<br />

Vorgesetzten sicher, dass die<br />

richtigen Maßnahmen getroffen<br />

werden. Denn<br />

im Fall der Fälle<br />

unterstützen<br />

kurze Textnachrichten<br />

oder Videobotschaften<br />

über<br />

eine Plattform<br />

für vernetztes<br />

Arbeiten den<br />

einfachen und<br />

reibungslosen<br />

Kommunikationsfluss<br />

auf und zwischen den<br />

Hierarchieebenen.<br />

3. Serviceexperten entlasten<br />

Gleichzeitig gewinnt hochspezialisiertes<br />

Wartungspersonal<br />

mehr Freiraum, um sich auf<br />

komplexere Arbeiten zu konzentrieren.<br />

Durch die Entlastung<br />

von alltäglichen Routineaufgaben<br />

fokussieren sich technische<br />

Experten auf wichtigere oder<br />

kritischere Probleme.<br />

4. Geringere Arbeitskosten<br />

Während Wartungstechniker<br />

nicht selten sogar von außen<br />

anreisen müssen, sind die<br />

Bediener ohnehin stets in der<br />

Nähe ihrer Maschine. Das reduziert<br />

ineffiziente Wartezeiten<br />

sowie Anreisekosten auf ein Minimum.<br />

Ebenso sinkt der häufig<br />

noch zusätzlich anfallende<br />

Organisations- und Verwaltungsaufwand,<br />

um externe Kräfte<br />

anzufordern und zu bezahlen.<br />

5. Neuwertiger Reinigungsstand<br />

Wenn ein Wartungstechniker<br />

eine große Reparatur beaufsichtigt,<br />

werden einfache Aufgaben<br />

wie Reinigung und Schmierung<br />

schnell<br />

übersehen.<br />

Bei<br />

der autonomen<br />

Instandhaltung<br />

stellen<br />

dagegen<br />

die<br />

Bediener<br />

sicher,<br />

dass<br />

diese Tätigkeiten regelmäßig<br />

ausgeführt werden. Auch hier<br />

leisten digitalisierte SOPs über<br />

mobile Apps wertvolle Dienste,<br />

weil sie zum richtigen Zeitpunkt<br />

und am richtigen Ort an<br />

diese Verpflichtungen erinnern.<br />

Da die interaktiven Checklisten<br />

zudem eine Bestätigung<br />

verlangen, wird die ordnungsgemäße<br />

Durchführung zugleich<br />

dokumentiert. Soll ein Werker<br />

diese Aufgaben zum ersten Mal<br />

übernehmen, führen ihn Anleitungen<br />

mit Fotos und Videos<br />

durch den Prozess.<br />

Autonome Instandhaltung hat viele Vorteile.<br />

Erst recht, wenn Unternehmen sie digital<br />

angehen. Foto: iStock.com/danchooalex<br />

6. Probleme schnell erfassen<br />

Manches Problem potenziert<br />

sich, wenn es lange Zeit nicht<br />

behoben wird und führt damit<br />

zu einer dauerhaften Schädigung<br />

der Anlage. Dem beugt<br />

die autonome Instandhaltung<br />

vor, indem sie die handlungsfähig<br />

macht, die am nächs ten<br />

an der Maschine arbeiten und<br />

sie beaufsichtigen. Denn: Die<br />

Bediener sind am ehesten<br />

in der Lage, Anzeichen für<br />

Verschleißerscheinungen oder<br />

Fehlfunktion zu erkennen und<br />

Schritte zur Behebung einzuleiten.<br />

Damit steigen die Chancen,<br />

Probleme anzugehen, bevor sie<br />

sich verschlimmern. Gleichzeitig<br />

sinkt das Verletzungsrisiko, da<br />

es seltener zu Fehlfunktionen<br />

und Problemen kommt, die<br />

häufig auch Auswirkungen auf<br />

die Arbeitssicherheit haben.<br />

7. Effektivität steigern<br />

Insgesamt hilft autonome<br />

Instandhaltung, die Anzahl von<br />

Störungen/Ausfällen zu reduzieren.<br />

Sie stellt eine möglichst<br />

hohe Anlagenverfügbarkeit sicher<br />

und reduziert zugleich die<br />

Instandhaltungskosten. Damit<br />

trägt sie entscheidend dazu bei,<br />

die Gesamtanlageneffektivität<br />

(GAE, OEE) zu verbessern.<br />

„Egal ob Prozessindustrie oder<br />

diskrete Fertigung: Für Produktionsbetriebe,<br />

die ihre Kosten<br />

senken und Effizienz steigern<br />

wollen, können TPM und<br />

autonome Instandhaltung sehr<br />

lohnend sein – vorausgesetzt,<br />

man setzt die damit verbundenen<br />

Prozesse digital um“,<br />

unterstreicht Carsten Hunfeld,<br />

Head of D/A/CH bei Parsable.<br />

www.parsable.com/de<br />

29


hygieneorientierte baumassnahmen<br />

1·22<br />

DGUV/GenTSV: Hygienische Anforderungen<br />

an Bodensysteme für Labore steigen<br />

nora: Normen 2021 verschärft – Kautschukbeläge sorgen für Flüssigkeitsdichtheit<br />

Die Themen Biosicherheit und <strong>Hygiene</strong> sind in Laboren omnipräsent. Die Sensibilität hat sich durch die Corona-Pandemie<br />

vielerorts noch einmal erhöht, was auch Auswirkungen auf Laborplanung und Spezifikation der einzusetzenden<br />

Baumateria lien hat. Um zu vermeiden, dass umwelt- und gesundheitsschädliche Substanzen in den Untergrund gelangen<br />

und diesen kontaminieren, bestehen v.a. an die Fußbodenbeläge höchste Anforderungen. Sie müssen nicht nur einfach zu<br />

reinigen und beständig gegen Säuren, Laugen, Lösungs- und Desinfektionsmittel sein. In verschiedenen Regelwerken wird<br />

seit 2021 auch eine Flüssigkeitsdichtigkeit des Bodenbelags gefordert. In der Publikation der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung<br />

e.V. (DGUV) 213-086 „Biologische Laboratorien: Ausstattung und organisatorische Maßnahmen“ wird die<br />

Wasserdichtigkeit von Bodenbelägen bereits ab der Schutzstufe S2 verlangt. Auch die neueste Gentechnik-Sicherheitsverordnung<br />

(GenTSV, Stand März 2021) schreibt vor, dass ein Bodenbelag ab eben dieser Stufe flüssigkeitsdicht ausgeführt<br />

werden muss. Zudem ist ein hygienischer Wand-Boden-Anschluss erforderlich. Robuste, pflegeleichte und chemikaliensowie<br />

desinfektionsmittelbeständige Bodenbeläge aus Kautschuk gewährleisten optimale <strong>Hygiene</strong> und höchste Sicherheit.<br />

Mit ihrer extrem dichten Oberfläche und dem großen Sortiment an vorgefertigten Sockelleisten und Sockelleistenwinkeln<br />

für den hygienischen Wandanschluss bieten nora Bodensysteme (Weinheim) eine ideale Lösung für Labore aller Art.<br />

S1 bis S4: Schutzstufen<br />

je nach Anforderung<br />

In Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz, aber auch international<br />

werden mikrobiologische<br />

Labore in vier Schutz- bzw.<br />

Sicherheitsstufen eingeteilt – S1<br />

bis S4 bzw. engl. BSL1 bis BSL4<br />

(Biosafety Level). Während in<br />

S1-Laboren nur allgemeine<br />

<strong>Hygiene</strong>richtlinien einzuhalten<br />

sind, bestehen für die Hochsicherheitslabore<br />

der Schutz- und<br />

Sicherheitsstufe 4 höchste<br />

Sicherheitsanforderungen.<br />

sowie Beratender Ingenieur für<br />

Haus-, Reinraum- und Labortechnik.<br />

„Es wird jedoch jetzt<br />

genauer hingeschaut.“ Dies betrifft<br />

vor allem die Flüssigkeitsdichtigkeit<br />

von Bodenbelägen.<br />

Umfangreiches Zubehör an<br />

hygienischen Anschlüssen<br />

In Laboren ab der Schutz- und<br />

Sicherheitsstufe 2 sind auch<br />

die Einrichtungsgegenstände<br />

reichen Zubehörprogramm von<br />

vorgefertigten hygienischen<br />

Wand-Boden-Anschlüssen eine<br />

optimale Lösung, weshalb ich<br />

die Kautschuk-Bodensysteme<br />

für Labore empfehle.“<br />

Aber auch schon ab S2 sind<br />

die Regelwerke für den Einsatz<br />

geeigneter Bodenbeläge in der<br />

letzten Zeit verschärft worden.<br />

„Prinzipiell hat die Änderung<br />

erst einmal nichts mit der Pandemie<br />

zu tun, die Regelungen<br />

werden von den Behörden<br />

grundsätzlich kontinuierlich<br />

fortgeschrieben“, so Dr. Udo<br />

Weber, Sachverständiger für<br />

Planung und Realisierung<br />

mikrobiologischer Laboratorien<br />

Laborfußböden mit besonderen <strong>Hygiene</strong>- und Sicherheitsprofilen:<br />

bei BASF in Ludwigshafen ...<br />

„Die Neuregelung hat zur Folge,<br />

dass der Belag ab der Schutzund<br />

Sicherheitsstufe 2 unbedingt<br />

wasserdicht nach außen<br />

sein muss und daher zwingend<br />

mit der nora 1-K Fugenmasse<br />

zu verfugen ist“, unterstreicht<br />

Frank Bähr, nora-Marktsegment-Spezialist<br />

für die Industrie.<br />

komplett gegenüber Wand,<br />

Boden und Decke abzudichten,<br />

es dürfen keine undefinierten<br />

Hohlräume entstehen. „Genau<br />

diese Anschlüsse stellen bei<br />

der Laboreinrichtung häufig<br />

ein Problem dar“, so die<br />

Erfahrung von Weber. „Hier<br />

bietet nora mit dem umfang-<br />

... und in den Räumen des CHyN (Center for Hybrid Nanostructures)<br />

in Hamburg. Fotos: nora systems<br />

Das nora-Sortiment umfasst<br />

hygienische Anschlüsse an<br />

Zargen, Einbauten, Wände und<br />

Abflüsse, die im selben Design<br />

wie die Bodenbeläge ausgeführt<br />

werden. Für Labore eignen sich<br />

aus der Produktlinie norament<br />

(Fliesen) besonders norament<br />

grano sowie der elektrostatisch<br />

30 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

hygieneorientierte baumassnahmen<br />

Mit Reinraumtoren hygienisch dicht<br />

EFAFLEX SRT ® EC bei „Schwarzwaldmilch“ im Einsatz<br />

Auch den Laborbereich von Messgerätehersteller Agilent Technologies in<br />

Waldbronn stattete nora systems mit einem Spezialboden aus.<br />

ableitfähige norament grano ed,<br />

aus der noraplan Produktlinie<br />

(Bahnenware) die Beläge noraplan<br />

signa ed sowie noraplan<br />

sentica ed.<br />

Gerade bei der Ausstattung<br />

von Laboren ist persönliche<br />

Beratung wichtig: Im Gespräch<br />

wird die Art der verwendeten<br />

Chemikalien geklärt, zudem<br />

geht es um die Kompatibilität<br />

des Bodenbelags mit weiteren<br />

Anforderungen, z.B. der Druckbelastbarkeit.<br />

Nicht zuletzt werden<br />

Fragen der Reinigung und<br />

Instandhaltung besprochen.<br />

Zum nora-Service gehört auch,<br />

dass die Beständigkeit gegenüber<br />

einem speziellen Medium<br />

im Prüflabor getestet werden<br />

kann oder Prüfmuster zum Test<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Künftig mehr S3-Labore mit<br />

spezieller Materialqualität<br />

„Generell ist es bei der Laborpla<br />

nung wichtig, den spezifischen<br />

Bedarf genau zu<br />

analy sieren und perfekt darauf<br />

abgestimmte Ausstattungslösungen<br />

zu ermitteln“, unterstreicht<br />

Weber. „Denn vor allem<br />

im öffentlichen Bereich, aber<br />

auch in der Privatwirtschaft<br />

unterliegen Labore oft einem<br />

erhöhten Budgetdruck.“ Hinzu<br />

komme, dass es in ganz Europa<br />

aufgrund des zunehmenden<br />

Auftretens hochpathogener<br />

Viren künftig immer mehr<br />

S3-Labore mit ihren erhöhten<br />

Anforderungen an die Materialqualität<br />

geben werde.<br />

Vor allem aber sei bei den<br />

Laborbauten der Zukunft<br />

Flexibilität gefordert, denn die<br />

Anforderungen an die Ausstattung<br />

wandeln sich mit den<br />

wechselnden Forschungsvorhaben.<br />

„Erfahrungsgemäß ändern<br />

sich die Inhalte alle fünf Jahre<br />

grundlegend und erfordern<br />

daher völlig neue Raumkonfigurationen“,<br />

so Weber weiter. Die<br />

Bodenbeläge verbleiben aber<br />

in der Regel lange im Objekt.<br />

Je mehr Sicherheitsstufen der<br />

Boden abdecken kann, desto<br />

langfristiger und vielfältiger die<br />

Einsatzmöglichkeiten. Bodensysteme<br />

aus Kautschuk,<br />

die durch eine extrem lange<br />

Lebensdauer, eine einfache,<br />

hygienische und wirtschaftliche<br />

Reinigung sowie einen geringen<br />

Instandhaltungsaufwand überzeugen,<br />

seien daher gerade vor<br />

dem Hintergrund des Kostendrucks<br />

eine nachhaltige Lösung<br />

für den Neubau oder die Sanierung<br />

von Laborbauten.<br />

nora systems GmbH<br />

Höhnerweg 2-4<br />

D-69469 Weinheim<br />

www.nora.com/de<br />

Das Sortiment der Schwarzwaldmilch<br />

GmbH Offenburg<br />

reicht von von milchbasierten<br />

und lebensmittelbasierten Ingredientsspezialitäten<br />

bis zu<br />

pharmazeutischen Spezialprodukten,<br />

für deren Herstellung<br />

höchste <strong>Hygiene</strong>vorschriften<br />

gelten. Für die Trennung der<br />

einzelnen Bereiche setzt man<br />

auf Schnelllaufrolltore und<br />

Reinraumtore von Spezialhersteller<br />

EFAFLEX (Bruckberg).<br />

Schwarzwaldmilch in Offenburg,<br />

1932 gegründet und<br />

seit 1935 am Standort in der<br />

Okenstraße,<br />

produzierte<br />

schon in den<br />

1950er Jahren<br />

Quark,<br />

Joghurt,<br />

Butter und<br />

Rahmkäse,<br />

später auch<br />

Futtermittel<br />

und Pulver-,<br />

Flüssig- und<br />

Sondernahrung.<br />

Und man<br />

spezialisierte<br />

sich auf die<br />

technologischen Bereiche der<br />

Trocknung, Filtration, Separation<br />

und Fermentation.<br />

Für Über-/Unterdruck<br />

V.a. die Produktionsräume<br />

sowie Abfüll- und Abpackanlagen<br />

sind mit den Reinraumtoren<br />

EFA-SRT ® EC (Easy<br />

Clean) hermetisch abgeschlossen.<br />

Wie viele Firmen,<br />

die für die Lebensmittel- und<br />

Pharmabranche produzieren,<br />

betreibt Schwarzwaldmilch<br />

etliche Produktionssektoren<br />

mit Unter- oder Überdruck. In<br />

diesen Bereichen garantieren<br />

die EFA-SRT ® EC eine hohe<br />

Luftdichtigkeit, sodass der<br />

Raumdruck stabil bleibt. In<br />

anderen Abteilungen der halten<br />

die schnellen EFAFLEX-<br />

Tore einen Überdruck. Wenn<br />

sich ein Tor öffnet, stellt der<br />

entweichende Luftstrom eine<br />

Barriere gegen eindringende<br />

Stoffe her, damit die Produktion<br />

nicht verunreinigt wird.<br />

Workflow spart Kosten<br />

Aber nicht nur für den Erhalt<br />

von Druckdifferenzen sorgen<br />

EFAFLEX-Tore im Werk. Im<br />

Versandlager muss z.B. für<br />

die Mitarbeiter eine gleichmäßige<br />

Temperatur gehalten werden.<br />

Durch hohe Öffnungsund<br />

Schließgeschwindigkeiten<br />

der Tore, verbunden mit<br />

In Offenburg sorgen Reinraumtore wie das SRT ® EC für<br />

eine hygienische Sektorentrennung. Foto: EFAFLEX<br />

kürzesten Offenhaltephasen,<br />

kühlt in der kalten Jahreszeit<br />

die Halle im unmittelbaren<br />

Umfeld des Torbereiches<br />

nicht zu sehr aus.<br />

EFAFLEX-Schnelllauftore<br />

sind serienmäßig in Edelstahl<br />

ausgeführt und wurden in<br />

Kooperation mit der Lebensmittelindustrie<br />

entwickelt. Das<br />

EFA-SRT ® EC als optimierte<br />

Lösung für alle Durchgänge<br />

im Innenbereich mit höchsten<br />

hygienischen Anforderungen<br />

ist als einziges hygienisches<br />

Rolltor für den Lebensmittelbereich<br />

vom Bundesverband<br />

der Lebensmittelkontrolleure<br />

(BVLK) empfohlen.<br />

www.efaflex.com<br />

31


schädlingsbekämpfung<br />

1·22<br />

Vorsicht, unseriös: Vermeintliche<br />

Schädlingsbekämpfer sind Betrüger!<br />

Rentokil-Tipps, worauf bei Anbieter-Wahl zu achten ist<br />

Nicht nur im Raum Berlin<br />

kam es zuletzt immer wieder<br />

zu Betrugsfällen, bei denen<br />

sich unseriöse Schädlingsbekämpfer<br />

unter falschem Namen<br />

überhöhte Geldbeträge<br />

erschlichen. Unter Nutzung<br />

von Firmennamen bekannter,<br />

seriöser Unternehmen wie<br />

Rentokil Initial (Köln) sowie<br />

dubioser Kontaktangaben<br />

wurden unwissenden Kunden<br />

unprofessionelle Leistungen<br />

zu völlig unangemessenen<br />

Preisen in Rechnung gestellt<br />

und direkt in bar abkassiert.<br />

Schnelle Hilfe für großes Geld<br />

Die Masche ist simpel: Betrügerfirmen<br />

schalten Suchmaschinenanzeigen<br />

unter<br />

Angabe eines renommierten<br />

Firmennamens,<br />

versprechen<br />

schnelle Hilfe<br />

und fügen eine<br />

Kontakttelefonnummer<br />

hinzu.<br />

Viele Kunden<br />

bemerken den<br />

Betrug nicht, da<br />

sie zur Beseitigung<br />

ihres<br />

Schädlingsproblems<br />

im<br />

Internet nach<br />

einem Kammerjäger suchen<br />

und rasch einen bekannten<br />

Anbieter auswählen, ohne<br />

detailliert auf die Angaben des<br />

Eintrags zu achten. Die Betrüger<br />

sind in wenigen Minuten<br />

vor Ort, führen eine – meist<br />

unprofessionelle oder unzureichende<br />

– Schädlingsbekämpfung<br />

durch und stellen<br />

im Anschluss handschriftlich<br />

eine bis zu zehnfach so hohe<br />

Rechnung wie üblich – wieder<br />

unter falscher Firmierung.<br />

Rentokil Initial rät, vor der<br />

Auswahl eines Anbieters unbedingt<br />

genau hinzuschauen.<br />

Unseriöse Anbieter erkenne<br />

man i.dR. daran, dass sie:<br />

u keine oder keine dauerhafte<br />

Webseite besitzen<br />

u nur in Anzeigen zu finden<br />

sind<br />

u sich nicht mit Firmennamen<br />

melden, sondern auf die<br />

Frage warten „Bin ich richtig<br />

bei Firma XYZ?“, um dann<br />

diesen Namen zu bestätigen<br />

u sich als Subunternehmer<br />

von namenhaften Firmen<br />

ausgeben<br />

u keine kostenfreie Erstberatung<br />

vor Ort anbieten<br />

u Pauschalangebote nur per<br />

Telefon vereinbaren wollen<br />

u nur in bar kassieren<br />

u Firmenfahrzeuge nicht als<br />

solche erkennbar sind und<br />

weit weg geparkt werden,<br />

damit das<br />

Nummernschild<br />

nicht<br />

fotografiert<br />

werden kann<br />

Seriöse<br />

Anbieter<br />

dagegen besitzen<br />

i.d.R.<br />

eine informative<br />

und gut<br />

verständliche<br />

Webseite. Im<br />

Impressum ist eindeutig der<br />

Anbieter zu erkennen und<br />

neben der E-Mail wird eine<br />

Telefonnummer zum Kontakt<br />

angeboten, unter der sich die<br />

korrekte Firma meldet.<br />

Seriöse Anbieter haben Technik<br />

und Fachwissen. Foto: Rentokil<br />

Sachkunde und Fachwissen<br />

Elena Vasileva, CEO der Rentokil<br />

Initial GmbH & Co. KG,<br />

ergänzt: „Achten Sie bei der<br />

Anbieterwahl auf Profis mit<br />

Sachkunde und Fachwissen.<br />

Dies kann leicht durch Zertifizierungen<br />

und Qualifizierungsnachweise<br />

belegt werden.“<br />

www.rentokil-initial.de<br />

Schädlingsbekämpfung der Zukunft: Die mit LoRa-Funktechnologie ausgestatteten<br />

Schlagfallen lassen sich nach Kundenwunsch installieren. Foto: Gemex<br />

Funkbasierte Schädlingsfreihaltung 4.0<br />

Gemex setzt auf Nagerüberwachung mit QPM ® ALoRa ®<br />

Schädlingsfreiheit ist in hygienesensiblen<br />

Branchen oberste<br />

Pflicht. Dazu gehören die Lebensmittel-<br />

und Pharmaindustrie<br />

ebenso wie Betriebe des<br />

Gesundheitswesens, Großküchen<br />

oder Labors. Die Gemex<br />

<strong>Hygiene</strong> + Vorratsschutz GmbH<br />

(Augsburg) als Dienstleis ter<br />

setzt eine sichere Schadnagerüberwachung<br />

mit einer neuen<br />

Technologie um: Das revisionssichere,<br />

funkbasierte Permanent<br />

Monitoring System QPM ®<br />

ALoRa ® macht tägliche Kontrollgänge<br />

überflüssig und kombiniert<br />

Befallsanalyse, artgerechte<br />

Tilgung von Schädlingen, kontinuierliches<br />

Schädlingsmonitoring<br />

in Echtzeit, angemessene<br />

Strategien zur Befallsvermeidung<br />

und Dokumentation.<br />

Die Zustände der Schlagfallen<br />

werden dabei digital übertragen<br />

und informieren die Verantwortlichen<br />

sofort via App oder E-<br />

Mail. Parallel werden die Daten<br />

aufgezeichnet und sind jederzeit<br />

visualisiert abrufbar. Der Status<br />

der Fallen lässt sich zudem in<br />

einer Grundrissdarstellung des<br />

Gebäudes einsehen. Das QPM ®<br />

ALoRa ® -System überwacht die<br />

Funktionsweise seiner Komponenten<br />

ständig selbst und ist<br />

damit revisionssicher.<br />

Zu diesem Zweck sind die<br />

genormten Schlagfallen und<br />

Schlagfallenboxen von Gemex<br />

mit integrierten Sensoren versehen.<br />

Sie detektieren die Aktivitäten<br />

von Schadnagern rund um<br />

die Uhr. Der Hersteller arbeitet<br />

bei der Übertragung mit einer<br />

End-to-end-Verschlüsselung,<br />

sodass auch Datensicherheit bei<br />

diesem hochsensiblen Thema<br />

gewährleistet ist. Zum Schutz<br />

vor Staub und Überflutung sind<br />

die Fallen nach IP 67 zertifiziert.<br />

Die LoRa-Funktechnologie sorgt<br />

nicht nur für eine hohe Signalstärke,<br />

sondern gibt auch aktiv<br />

Meldung über die Funktionsfähigkeit<br />

des Systems. LoRa ist<br />

ein Kommunikationsstandard,<br />

der die wichtigsten Anforderungen<br />

des Internet of Things<br />

und der „Industrie 4.0“ erfüllt.<br />

So lassen sich LoRa-Systeme<br />

in innovative, zukunftsfähige<br />

IoT-Netzwerke einbinden. Mit<br />

LoRaWANTM steht zudem eine<br />

ausgereifte, effiziente Datenüber<br />

tragungsart zur Verfügung.<br />

Gemex <strong>Hygiene</strong>- und Vorratsschutz<br />

GmbH<br />

Gubener Str. 32<br />

D-86156 Augsburg<br />

www.gesa.de<br />

32 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

schädlingsbekämpfung<br />

Schädlingsbekämpfer möchten Professionalität der Branche stärken<br />

Vier Unternehmen im „German Pest Control Board“ vertreten Deutschland als Mitglied in der CEPA<br />

Die vier mitarbeiterstärksten<br />

Unternehmen der deutschen<br />

Schädlingsbekämpfungsbranche<br />

haben sich zu einem<br />

Arbeitskreis zusammengeschlossen,<br />

mit dem Ziel, eine<br />

gemeinsame Position in den<br />

Schlüsselfragen der Branche zu<br />

formulieren und zu vertreten.<br />

Das German Pest Control<br />

Board (GPCB) wurde 2016 von<br />

den Firmen Anticimex, APC,<br />

hentschke + sawatzki sowie<br />

Rentokil Initial gegründet. Es ist<br />

als Mitglied in der CEPA, dem<br />

Dachverband der europäischen<br />

Schädlingsbekämpfer, aufgenommen<br />

worden und vertritt deren<br />

Interessen in Deutschland.<br />

Qualität über IPM-Standards<br />

Die 1974 gegründete CEPA<br />

(Confederation of European Pest<br />

Management Associations) vereint<br />

65 nationale Verbände und<br />

internationale Unternehmen in<br />

23 europäischen Ländern. Sie<br />

vertritt in erster Linie den europäischen<br />

Dienstleistungssektor<br />

der Schädlingsbekämpfung.<br />

Seit langer Zeit wird die<br />

professionelle Schädlingsbekämpfungsbranche<br />

durch<br />

dubiose Anbieter<br />

permanent<br />

belastet. Um<br />

sie langfristig<br />

zu stärken,<br />

hat die<br />

CEPA eine<br />

Absichtserklärung<br />

auf den Weg<br />

gebracht, die<br />

Mitgliedsunternehmen<br />

zu einer<br />

professionellen Schädlingsbekämpfung<br />

durch geschulte<br />

Techniker in Übereinstimmung<br />

mit den Grundsätzen und<br />

Praktiken des integrierten<br />

Pflanzenschutzes verpflichtet.<br />

Das GPCB unterstützt und<br />

befürwortet die professionelle<br />

und nachhaltige Schädlingsbekämpfung,<br />

basierend auf den<br />

Prinzipien und Praktiken der<br />

Integrierten Schädlingsbekämpfung,<br />

kurz IPM. Zudem sollte<br />

Schädlingsbekämpfung nachhaltig<br />

sein und Risiken<br />

für die Gesundheit<br />

von Menschen<br />

und Nutztieren<br />

reduzieren.<br />

In diesem<br />

Zusammenhang<br />

versucht<br />

das GPCB in<br />

Deutschland<br />

mittelfristig einheitliche<br />

und praxisnahe<br />

Ausbildungsstandards<br />

zu etablieren und die Qualität<br />

und Wertigkeit des Berufsbildes<br />

des Schädlingsbekämpfers<br />

weiter aufzuwerten. Nur professionell<br />

ausgebildete Fachleute<br />

können mit sachgemäßen<br />

Präventiv- und Akutmaßnahmen<br />

Umweltschäden vermeiden und<br />

somit die Gesundheit und Sicherheit<br />

der Menschen in ihrer<br />

Umgebung sicherstellen.<br />

Beitrittsaufruf an Firmen<br />

Das GPCB und die CEPA<br />

möchten möglichst viele Unternehmen<br />

dazu aufrufen, diese<br />

Absichtserklärung zu unterzeichnen,<br />

um gegenüber den<br />

EU-Institutionen die Wichtigkeit<br />

einer Stärkung in Richtung einer<br />

professionellen Integrierten<br />

Schädlingsbekämpfung zu verdeutlichen.<br />

Interessierte Firmen,<br />

die an der Weiterentwicklung<br />

der Branche und hohen Qualitäts-<br />

und Ausbildungsstandards<br />

interessiert und nach EN 16636<br />

zertifiziert sind, sind aufgerufen,<br />

dem GPCB beizutreten.<br />

Weitere Infos zum GPCB und<br />

seinen Zielen in den Bereichen<br />

Politik, Technik & Umwelt,<br />

Recht und Bildung unter<br />

www.gpcb.eu<br />

Seminar „Schädlingsprophylaxe/-bekämpfung und IFS 7“ am 7. April in Detmold<br />

Tipps, Wissenswertes, Hintergründe, praktische<br />

Fallbeispiele, aber auch persönliche Ratschläge<br />

vermittelt ein Ganztages-Seminar „Schädlinge,<br />

Prophylaxe und Bekämpfung – Was fordert der<br />

neue IFS Food bei dieser Thematik?“, das am<br />

7. April <strong>2022</strong> in Detmold stattfindet. Referent<br />

ist Thomas F. Voigt, Freier Sachverständiger<br />

für Schädlingsbekämpfung und langjähriger<br />

Fachautor des „<strong>Hygiene</strong> <strong>Report</strong>s“; er richtet das<br />

Seminar in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft<br />

Getreideforschung aus.<br />

Denn Ratten, Mäuse, Käfer und Motten können<br />

tagtäglich allen Lebensmittelbetrieben zum<br />

Verhängnis werden. Und haben sich Schädlinge<br />

erst einmal im Betrieb etabliert, sind effiziente<br />

Gegenmaßnahmen meistens mit großem Aufwand<br />

und wirtschaftlichen Verlusten verbunden.<br />

Also wird man bemüht sein, Schädlingsprobleme<br />

erst gar nicht aufkommen zu lassen, in dem man<br />

prophylaktische Maßnahmen umsetzt, was aber<br />

ohne fundiertes Fachwissen und Eigeninitiative<br />

des jeweiligen Betriebes nicht möglich ist.<br />

Hinzu kommt, dass Gesetzgeber und Lebensmittelstandards<br />

immer höhere Anforderungen<br />

beim Thema Schädlinge, Prophylaxe und<br />

Bekämpfung stellen, was alles in allem bei den<br />

Verantwortlichen Lebensmittelunternehmen ein<br />

Mehr an Grund- und Hintergrundwissen notwendig<br />

macht. Alleine nur einen Kammerjäger zu<br />

beauftragen und das Thema zu delegieren, ist in<br />

der heutigen Zeit mit ihren gestiegenen <strong>Hygiene</strong>anforderungen<br />

nicht mehr ausreichend. Damit<br />

einhergehend sollte auch regelmäßige Fortbildung<br />

auch beim Thema Schädlinge, Prophylaxe<br />

und Bekämpfung ein Muss sein.<br />

Interessierte Leser erhalten kostenlos und unverbindlich<br />

weitere Informationen sowie Anmeldeformulare<br />

zum Seminar per E-Mail an:<br />

mcpcc@t-online.de<br />

Insektenschutzgitter werden auch<br />

vom IFS 7 gefordert, aber sauber<br />

sollten sie sein! Foto: Voigt<br />

33


praxis<br />

1·22<br />

Kein Wischiwaschi im Reinheitsgebiet<br />

Gmatic-Scheuersaugmaschinen vereinen Edelstahl und hygienische RAFI-Bedientechnik<br />

Im gewerblichen und industriellen Bereich, v.a. in Lebensmittelbetrieben, leistet die maschinelle Reinigung von Hartböden<br />

einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung geltender Schutz- und <strong>Hygiene</strong>vorschriften. Bodenreinigungsmaschinen sind im<br />

täglichen Einsatz teils aggressiven chemischen und hohen mechanischen Belastungen ausgesetzt und sollten für die Arbeit<br />

mit stark säurehaltigen sowie alkalischen Reinigungsmitteln gerüstet sein. Hochwertige, handgefertigte Scheuersaugmaschinen<br />

stellt die Dr. Gansow Gmatic AG (Bergkamen) her. Damit die Maschinen den hohen täglichen Beanspruchungen<br />

zuverlässig und dauerhaft standhalten, müssen alle Komponenten qualitätsvoll verarbeitet sowie robust und wartungsfreundlich<br />

ausgelegt sein. Bei der Bedientechnik setzt der Maschinenbauer deshalb auf montagefreundliche, rundum abgedichtete<br />

Befehlsgeräte der RAMO-Serie von RAFI (Berg), Spezialanbieter elektromechanischer Bauelemente und Systeme.<br />

Das Design der Scheuersaugmaschinen<br />

der Dr. Gansow<br />

Gmatic AG erinnert an die<br />

geschwungene Formgebung<br />

klassischer Pkw. Die als handgeführte,<br />

für maximale Flächenleistungen<br />

zwischen 3.500 qm<br />

und gut 20.000 qm sowie als<br />

Aufsitz-Reiniger für Areale bis<br />

über 100.000 qm konstruierten<br />

Gmatic- bzw. Rotan-Modelle<br />

können selbst mit aggressiven<br />

Reinigungsmitteln betrieben<br />

werden. Zudem eignen sie sich<br />

zur Heißwassersäuberung von<br />

Fußböden mit 70 °C sowie für<br />

elektrochemische und mikrobiologische<br />

Reinigungsprozeduren.<br />

Hohe Ausfall- und<br />

Bediensicherheit<br />

Zu Schlüsselkriterien für gewerblich<br />

genutzte Reinigungsmaschinen<br />

gehört dauerhafte<br />

Verfügbarkeit, um flächendeckend<br />

hohen <strong>Hygiene</strong>standard<br />

und trittsichere Begehbarkeit<br />

der gesäuberten Böden<br />

sofort nach erfolgter Absaugung<br />

zu gewährleisten. Da wartungsoder<br />

defektbedingte Ausfälle<br />

die erforderlichen Reinigungsarbeiten<br />

deutlich zeitaufwändiger<br />

machen, lohnt sich die Investition<br />

in langlebige und zuverlässige<br />

Qualitätslösungen. Entsprechend<br />

breitgefächert ist das<br />

Einsatzspektrum der Gmaticund<br />

Rotan-Maschinen. Es reicht<br />

von Lebensmittelherstellung<br />

und -verarbeitung über Supermärkte<br />

und Einkaufszentren bis<br />

zu Werkstätten und schließt aufgrund<br />

langer Batterielaufzeiten,<br />

guter Schnellladefähigkeit<br />

und hoher Dauerbelastbarkeit<br />

auch sehr großflächige Liegenschaften<br />

wie Produktionshallen<br />

und Logistikzentren ein.<br />

„Zu unseren Hauptkunden<br />

zählen ein führender Online-<br />

Versandhandel sowie ein<br />

bedeutender Lebensmitteldiscounter,<br />

der die Bodenreinigung<br />

seiner Filialen ausschließlich mit<br />

unseren Scheuersaugmaschinen<br />

durchführt“, sagt Moritz<br />

Die aus elektropoliertem Edelstahl gefertigten Gmatic-Scheuersaugmaschinen<br />

bürgen für beständig hohe Reinigungsleistungen auch in hygienisch sensiblen<br />

Bereichen wie Bäckereibetrieben.<br />

Foto: Dr. Gansow Gmatic AG<br />

Gansow, Prokurist der Dr. Gansow<br />

Gmatic AG. Neben der<br />

hohen Ausfallsicherheit spiele<br />

auch die einfache, intuitive Bedienbarkeit<br />

eine entscheidende<br />

Rolle, damit die Bodenreinigung<br />

von verschiedenen Mitarbeitern<br />

ohne langwierige Einarbeitung<br />

durchgeführt werden kann.<br />

Deshalb hat der Hersteller<br />

das Schaltpult seiner für den<br />

Industrieeinsatz konzipierten<br />

Maschinen mit übersichtlich<br />

angeordneten, selbsterklärenden<br />

Bedienelementen ausgestattet.<br />

Fehlbedienungen sind<br />

durch den direkt reagierenden<br />

Controller nahezu ausgeschlossen.<br />

Betriebszeit, Batteriestatus<br />

und Fehlercodes werden auf<br />

einem Monitor angezeigt. Die<br />

Maschinen verfügen über zwei<br />

Leistungsstufen, um wahlweise<br />

mit voller Kraft oder im energiesparenden<br />

Eco-Modus gefahren<br />

zu werden.<br />

Installations- und wartungsfreundliche<br />

Bedieneinheiten<br />

Im Arbeitsalltag muss die<br />

Bedientechnik der Maschinen<br />

einiges aushalten und neben<br />

mechanischen Einwirkungen<br />

auch manch robuste Betätigung<br />

verkraften. „Deshalb haben wir<br />

uns bei der Wahl der Schalter<br />

für die RAMO-Baureihe von<br />

RAFI entschieden“, erläutert<br />

Gansow. Mit seiner RAMO-Serie<br />

bietet der Bedientechnik-Spezialist<br />

RAFI robuste, wirtschaftliche<br />

Befehlsgeräte zur montagefreundlichen<br />

Bestückung<br />

dezentraler Anwendungen. Die<br />

für Einbauöffnungen mit 22,3-<br />

oder 30,3 mm-Durchmesser<br />

dimensionierten Betätiger<br />

können sehr einfach installiert<br />

und angeschlossen werden.<br />

Als Stand-alone-Lösungen im<br />

rundum geschlossenen Monogehäuse<br />

erreichen sie ohne<br />

weitere Abdichtung einen hohen<br />

Schutzgrad bis IP67.<br />

Die Drucktaster RAMO T mit<br />

verschiedenfarbigen, voll<br />

34 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

praxis<br />

ausgeleuchteten Tasterflächen<br />

zeichnen sich bei Betätigung<br />

durch ihr prägnantes taktiles<br />

Feedback und deutliches<br />

Klicken aus. Als Schaltelemente<br />

dienen Kurzhubtaster der RAFI-<br />

Baureihe MICON 5 mit hochwertigen<br />

Goldkontakten für beste<br />

Schaltsicherheit und lange<br />

Lebensdauer. Die Tasterflächen<br />

können mit dem FLEXLAB-Beschriftungssystem<br />

kundenspezifisch<br />

gekennzeichnet werden.<br />

Wahlschalter des Typs RAMO S<br />

sind in unterschiedlichen Varianten<br />

mit Drehwinkeln von 40°,<br />

60° oder 90° auch mit beleuchteter<br />

transluzenter Drehgriffmarkierung<br />

erhältlich. Die Schalter<br />

lassen sich je nach Ausführung<br />

in bis zu drei Schaltstellungen<br />

und den Betätigungsfunktionen<br />

tastend, rastend oder tastend/<br />

rastend schalten.<br />

Für den sicheren Not-Halt sorgen<br />

die Pilzdrucktaster RAMO<br />

E, die mit zwei Öffner-Kontakten<br />

für eine Schaltspannung von<br />

35 V ausgelegt sind und alle<br />

geltenden ISO- und IEC-Normen<br />

erfüllen. Um kritische Funktionen<br />

vor unbefugtem Zugriff zu<br />

sperren, umfasst das Programm<br />

zudem Schlüsselschalter mit<br />

Drehwinkeln von 40°, 60° oder<br />

90°, die in unterschiedlichen<br />

Bedienerfreundliches Steuerpult der Aufsitzmaschinen<br />

mit übersichtlich angeordneten<br />

Tastern und Schaltern der Befehlsgeräte-Familie<br />

RAMO 22. Fotos: RAFI GmbH<br />

Drehwinkelformen für bis zu<br />

drei Schaltstellungen mit tastender,<br />

rastender oder kombinierter<br />

Betätigungsfunktion lieferbar<br />

sind. Komplettiert wird das<br />

Angebot durch LED-Leuchten in<br />

fünf Leuchtfarben sowie USB-<br />

3.0- oder RJ45-Durchführungen<br />

im RAMO-Design. Alle Modelle<br />

verfügen über M12-Steckverbindungen<br />

für einen schnellen,<br />

zuverlässigen Plug&Play-Anschluss<br />

mit beliebigen Kabeln<br />

verschiedener Hersteller in frei<br />

wählbaren Längen. Bei knappem<br />

Raumangebot ermöglichen<br />

rechtwinklige Kabelabgänge<br />

einen platzsparenden Anschluss<br />

mit hoher Packungsdichte.<br />

Die robusten Befehlsgeräte der RAMO-Serie im<br />

abgedichteten Monogehäuse zur schnellen, verwechselungssicheren<br />

Plug&Play-Verkabelung.<br />

Minimierter<br />

Verdrahtungsaufwand<br />

Vom Maschinenstart über das<br />

Heben und Senken der Bürsten,<br />

Aufsaugen des Schmutzwassers<br />

bis zu Fahrzeugbeleuchtung<br />

und Not-Halt werden<br />

die Funktionen der Gmatic- und<br />

Rotan-Maschinen durch Befehlsgeräte<br />

der Serie RAMO 22<br />

ausgelöst. „Durch die praktische<br />

Schraubverbindung<br />

reduziert sich für<br />

uns der Verdrahtungsaufwand<br />

zum Anschluss<br />

der Bedientechnik an<br />

die Maschinensteuerung<br />

erheblich. Außerdem<br />

verkürzen sich Serviceund<br />

Wartungsarbeiten,<br />

weil sich die Verbindungen<br />

im Bedarfsfall<br />

leicht lösen und wieder<br />

anschließen lassen“,<br />

betont Gansow.<br />

Die Direktverkabelung über<br />

M12-Anschlüsse erspart langwierige<br />

Einzelverdrahtung und<br />

kann verwechselungssicher<br />

ohne elektrotechnische Fachkenntnisse<br />

erfolgen. Aufgrund<br />

der einteiligen, rundum geschlossenen<br />

Gehäuse wird keine<br />

weitere Abdichtung benötigt,<br />

um die Befehlsgeräte in den<br />

22,3 mm-Einbauöffnungen zu<br />

installieren. Schaltzustände und<br />

Einstellungen werden durch<br />

Signalleuchten, beleuchtete<br />

Schalter und Drehgriffmarkierungen<br />

prägnant angezeigt. Die<br />

energieeffiziente LED-Technik<br />

ist robust und hält ein Maschinenleben<br />

lang.<br />

Für zusätzliche Sicherheit sind<br />

die Rotan-Aufsitzmaschinen<br />

mit den montagefreundlichen<br />

Signalleuchten der RAFI-Serie<br />

„Tilted Diamond“ ausgestattet.<br />

Die Diamantlinse sorgt<br />

durch hohe Lichtbrechung<br />

dafür, dass sich<br />

das Signallicht auch<br />

über größere Distanzen<br />

gut erkennen lässt.<br />

Wie das klar strukturierte<br />

Bedienpult<br />

ist das Chassis der<br />

Reinigungsmaschinen<br />

ausschließlich aus<br />

Edelstahl gefertigt. Die<br />

Oberflächen erhalten durch<br />

galvanische Behandlung eine<br />

zusätzliche Härtung, erhöhte<br />

Korrosionsbeständigkeit und besonders<br />

ebenmäßige Beschaffenheit.<br />

Die geringe Rautiefe<br />

der elektropolierten Oberflächen<br />

beugt Schmutz- und Keimanhaftungen<br />

vor und erleichtert<br />

deren hygienische Reinigung.<br />

„Auch die Tanks unserer Maschinen<br />

bestehen aus Edelstahl,<br />

während der Wettbewerb<br />

überwiegend Kunststofftanks<br />

verwendet“, sagt Gansow.<br />

„Der Einsatz von Edelstahl für<br />

unsere Tankkörper ist vor allem<br />

hinsichtlich einer dauerhaften<br />

<strong>Hygiene</strong> beim Einsatz auch<br />

unter besonders rauen Bedingungen<br />

entscheidend. Außerdem<br />

vertragen Kunststofftanks<br />

bestimmte Reinigungsmittel<br />

nicht und verspröden mit der<br />

Zeit durch das Herauslösen von<br />

Weichmachern.“<br />

Die Aufsitzmaschinen der Rotan-Serie<br />

zur Bodenreinigung großer Areale<br />

sind mit den RAFI-Signalleuchten<br />

Tilted Diamond ausgestattet.<br />

Dauerhaft<br />

saubere Lösungen<br />

Charakteristisch für die<br />

Dr. Gansow Gmatic AG ist die<br />

ausgeprägte Fertigungstiefe.<br />

„Zugunsten der Produktqualität<br />

beschränken wir die Fertigung<br />

auf kleine Losgrößen, denn<br />

unsere Maschinen werden<br />

fast ausschließlich von Hand<br />

gefertigt“, erläutert Gansow.<br />

Wartungsaufgaben wie die<br />

Fehlersuche und der Austausch<br />

von Bauteilen lassen sich später<br />

vom Nutzer oft werkzeuglos<br />

erledigen. Auch nach langer<br />

und intensiver Beanspruchung<br />

können die Maschinen generalüberholt<br />

noch viele Jahre<br />

weiterbetrieben werden.<br />

Das Unternehmen aus Bergkamen<br />

hat auch explosionsgeschützte<br />

Spezialausführungen<br />

entwickelt, die nach ATEX für<br />

den Einsatz in Ex-Schutz-Zonen<br />

zertifiziert sind. Überdies hat<br />

man den Normanforderungen<br />

DIN 61340-5-1 entsprechende<br />

ESD-Spezialausführungen für<br />

elektrostatisch kritische Bereiche<br />

im Programm.<br />

Dr. Gansow Gmatic AG<br />

Marie-Curie-Straße 6<br />

D-59192 Bergkamen<br />

www.gmatic.eu<br />

RAFI GmbH & Co. KG<br />

Ravensburger Straße 128-134<br />

D-88276 Berg<br />

www.rafi-group.com<br />

35


praxis<br />

1·22<br />

Spezialschläuche schließen Keimnester aus<br />

Die OeTTINGER Brauerei setzt auf „Purpurschlange“ und „Aquapal“ von Continental<br />

Die bereits 1731 gegründete OeTTINGER Brauerei entwickelte sich in den vergangenen 60 Jahren von einer kleinen<br />

Dorfbrauerei im Donau-Ries zu einer der am Ausstoß gemessen größten Biermarken Deutschlands und zur Nummer 25 der<br />

weltweit größten Brauereien. An den Standorten Oettingen (Bayern), Gotha, Mönchengladbach und Braunschweig entstehen<br />

rund 40 Bierspezialitäten und Biermisch- sowie Erfrischungsgetränke – für den heimischen Markt und den weltweiten<br />

Export. Doch nicht nur hochwertige Zutaten nach dem Reinheitsgebot tragen zum Geschmackserlebnis bei, ebenso<br />

wichtig sind lebensmittelechte Materialien und <strong>Hygiene</strong> im Brauprozess. In den hochautomatisierten Produktionsstätten<br />

von OeT TINGER leisten Spezialschläuche wie die „Purpurschlange“ oder der „Aquapal“ von Continental (Hannover) einen<br />

wichtigen Beitrag zur Lebensmittelsicherheit. Das Technologieunternehmen liefert nicht nur Schläuche, sondern auch komplette<br />

Leitungen mit verpressten Armaturen. Diese Komplettlösungen sind besonders hygienisch, weil beide Komponenten<br />

nahtlos ineinander übergehen; Keimnester und Turbulenzen sind so gut wie ausgeschlossen. Die feste und hygienisch<br />

einwandfreie Verbindung von Gummischlauch und Armatur hält Betriebsdrücke bis 16 bar bei dreifacher Sicherheit aus.<br />

Besonders wichtig für den<br />

Einsatz in der Lebensmittelindustrie:<br />

Die glatte Innenschicht<br />

der Continental-Schläuche, die<br />

sogenannte Schlauchseele, ist<br />

absolut geruchs- und ge-<br />

witterungs- und UV-beständig.<br />

Beim „Aquapal“ besteht die<br />

Schlauchseele aus weichmacherfreiem<br />

Fluorkunststoff, als<br />

Druckträger dienen wie bei der<br />

Purpurschlange synthetische<br />

seiner langjährigen Erfahrung<br />

genau: „Schläuche in Brauereien<br />

werden extrem häufig<br />

genutzt und gereinigt – sie<br />

müssen also hohe Belastungen<br />

verkraften. Unsere Schläuche<br />

Brauerei in Mönchengladbach.<br />

„Unsere Mitarbeiter können<br />

mit den Schläuchen sehr frei<br />

hantieren, Leitungen spontan<br />

verlegen und sie auch mal über<br />

den Boden schleifen, ohne<br />

Der Aquapal mit (v.l.) öl- und fettbeständiger Außenschicht, Druckträger aus<br />

synthetischen Garnen und geruchsneutraler Innenschicht aus Fluorkunststoff.<br />

Die Purpurschlange mit (v.l.) UV-beständiger Außenschicht, Druckträger aus<br />

synthetischen Garnen, Innenschicht aus Spezialelastomer. Fotos: Continental<br />

schmacksneutral. Sie entspricht<br />

somit der Empfehlung XXI des<br />

deutschen Bundesamtes für<br />

Risikobewertung (BfR) sowie<br />

den Richtlinien der US-amerikanischen<br />

Arzneimittelzulassungsbehörde<br />

FDA.<br />

Bei der „Purpurschlange“ ist<br />

die Innenschicht aus Spezial-<br />

Elastomer komplett porenfrei.<br />

Als Druckträger haben sich<br />

synthetische Garne mit zwei<br />

spiralisierten Kupferlitzen bewährt.<br />

Die Außenschicht besteht<br />

wiederum aus abriebfestem<br />

Spezial-Elastomer und ist mit<br />

ihrer gerieften Oberfläche ozon-,<br />

Garne. Die charakteristische<br />

blaue Außenschicht des Aquapal<br />

ist unempfindlich gegenüber<br />

Ölen und Fetten, abriebfest und<br />

ebenfalls ozon-, witterungs- und<br />

UV-beständig.<br />

„Unsere den Markterfordernissen<br />

angepassten Materialmischungen<br />

stehen für höchste<br />

Sicherheit bei langer Nutzungsdauer“,<br />

sagt Georg Bester,<br />

zuständig für den Vertrieb der<br />

Lebensmittelschläuche bei<br />

Continental und Experte für die<br />

technische Beratung. Bester<br />

kennt die hohen Anforderungen<br />

an die Schlauchlösungen aus<br />

halten bis zu +95 °C aus, sind<br />

chemikalienbeständig und<br />

robust, also für anspruchsvolle<br />

Anwendungsfälle ausgelegt.<br />

Gleichzeitig sind sie sehr flexibel<br />

einsetzbar und werden für ganz<br />

verschiedene Medien genutzt<br />

– diverse Biersorten, Biermischund<br />

Erfrischungsgetränke,<br />

Laugen und Reinigungsmittel.“<br />

Die hervorstechenden Produkteigenschaften<br />

der im<br />

hessischen Korbach produzierten<br />

Lebensmittelschläuche<br />

von Continental bestätigt Sven<br />

Willim, stellvertretender Produktionsleiter<br />

der OeTTINGER<br />

dass sie knicken oder Schaden<br />

nehmen“, erklärt Willim.<br />

Teilweise seien Schläuche von<br />

Continental bis zu zehn Jahre<br />

lang im Einsatz – ohne Qualitätseinbußen:<br />

„Das bestätigen<br />

uns regelmäßige mikrobiologische<br />

Proben der Flüssigkeiten<br />

und Schlauchprüfungen von<br />

unabhängigen Organisationen<br />

immer wieder.“<br />

Continental Aktiengesellschaft<br />

Vahrenwalder Straße 9<br />

D-30165 Hannover<br />

www.continental.com<br />

36 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

praxis<br />

Eine <strong>Hygiene</strong>-Neuheit in Rekordzeit<br />

Selbach & HESCH entwickelten kontaktlosen Desinfektionsmittelspender<br />

Eigentlich produziert die Firma Friedhelm Selbach (Radevormwald) Kühl- und Ausschanksysteme. Als<br />

die Gastro-Branche nach dem Lockdown unter strengen <strong>Hygiene</strong>-Auflagen wieder öffnen durfte, wollte<br />

man sie unterstützen und konstruierte kurzerhand einen berührungslosen Desinfektionsmittelspender.<br />

Sensormodul und Steuerplatine entwickelte HESCH Industrie-Elektronik (Neustadt) in Rekordzeit.<br />

Die Idee zu dem ungewöhnlichen<br />

Produkt hatte der Sohn<br />

von Geschäftsführer Torsten<br />

Selbach während der ersten<br />

Homeschooling-Phase. Warum<br />

sollte es nicht möglich sein,<br />

anstelle der üblichen mechanischen<br />

eine kontaktlose Lösung<br />

zu bauen? Das Know-how<br />

dafür war ja im Unternehmen<br />

seiner Eltern vorhanden – denn<br />

die Spender basieren genau wie<br />

die Schanksysteme von Selbach<br />

auf einem Pumpsystem.<br />

Der Firmenchef war begeistert<br />

und setzte sich mit den Ingenieuren<br />

seiner Produktentwicklungsabteilung<br />

zusammen. Die<br />

Zeit drängte, denn die Betriebe<br />

benötigten schnell geeignete<br />

Sys teme für die Handdesinfektion.<br />

Den größten Teil des Spenders<br />

konnte man im Unternehmen<br />

selbst konstruieren, aber<br />

für die Elektronik benötigte man<br />

einen externen Spezialisten.<br />

Allrounder für Elektronik<br />

HESCH entwickelt individuelle<br />

Hard- und Software-Lösungen<br />

für MSR-Anwendungen und<br />

übernimmt auf Wunsch Leiterplattenlayout,<br />

mechanische<br />

Konstruktion, Erstellung von<br />

Pflichtenheften sowie Projektmanagement.<br />

Zum Service-Angebot<br />

gehören auch Schaltplanerstellung<br />

und Serienfertigung<br />

von Elektronikbaugruppen.<br />

Nachdem alle technischen Details<br />

geklärt waren, konstruierten<br />

Selbach und HESCH einen Prototyp.<br />

Der Austausch war von<br />

Anfang an sehr eng: „Man ließ<br />

uns sogar an der mechanischen<br />

Konstruktion mitwirken“,<br />

berichtet Marcus Brehe, der<br />

bei HESCH die Entwicklung der<br />

Spender-Steuerung koordinierte.<br />

Extrem straff war der Zeitplan:<br />

Zwischen Projektstart und der<br />

geplanten Überführung in die<br />

Nullserie lagen gerade einmal<br />

rund acht Wochen. Und beide<br />

Firmen betraten mit diesem<br />

Produkt quasi Neuland.<br />

Das <strong>Hygiene</strong>mittel lässt sich einfach<br />

austauschen. Fotos: Selbach GmbH<br />

Für die Steuerung des Spenders<br />

favorisierten die Techniker von<br />

Selbach zunächst eine Zwei-<br />

Leiterkarten-Lösung – je eine<br />

Karte für die Sensorplatine und<br />

eine für die Steuerplatine. Die<br />

Elektronik-Spezialisten aus Neustadt<br />

rieten jedoch zu einer Ein-<br />

Platinen-Lösung, da sich diese<br />

in der Endfertigung wesentlich<br />

leichter montieren lässt.<br />

In der ersten Version des<br />

Spenders setzte man beim<br />

Auslöse-Mechanismus noch<br />

auf einen Näherungssensor, der<br />

auf einem Infrarot-Lichttaster<br />

basierte. Diese Taster erkennen<br />

Objekte über die Reflexion eines<br />

ausgesandten Lichtstrahls. Befindet<br />

sich ein Objekt vor dem<br />

Taster, wird ein Teil des Lichtstrahls<br />

reflektiert. Der Sensor<br />

erkennt dieses reflektierte Licht<br />

und gibt ein Schaltsignal aus.<br />

Nach Überschreiten einer vordefinierten<br />

Schaltschwelle wird<br />

dann eine leistungsstarke batteriebetriebene<br />

Peristaltik-Pumpe<br />

aktiviert, die für eine bestimmte<br />

Zeit Desinfektionsmittel aus<br />

dem Spender pumpt. Allerdings<br />

kann z.B. die Umgebungstemperatur<br />

eine Drift des Sensorsignals<br />

bewirken; so machten den<br />

Experten v.a. Reflexionen durch<br />

die metallische Tropfschale und<br />

Fremdlicht zu schaffen.<br />

Da der Spender an allen Standorten<br />

aber gleich gut funktionieren<br />

muss, baute man einen<br />

zweiten Prototyp – dieses Mal<br />

mit einem Time-of-Flight-Sensor<br />

(TOF). Letzterer erkennt mithilfe<br />

von Lasertechnologie Objekte<br />

in einem definierten Bereich<br />

und arbeitet unabhängig von<br />

den Umgebungsbedingungen.<br />

Im Spender wurde der weltweit<br />

kleinste TOF-Entfernungs- und<br />

Gestenerkennungssensor<br />

verbaut: Er löst nur dann eine<br />

Desinfektionsmittel-Abgabe aus,<br />

wenn es wirklich benötigt wird.<br />

Über Potentiometer lassen sich<br />

sowohl die Empfindlichkeit des<br />

Sensors und die Portionsgrößen<br />

der ausgegebenen Flüssigkeit<br />

individuell einstellen.<br />

Der neue „<strong>Hygiene</strong>spender“<br />

(so der Vertriebsname) verfügt<br />

aber nicht nur über einen<br />

berührungslosen, hygienischen<br />

Auslöse-Mechanismus. Auch<br />

die leicht zu reinigende Oberfläche<br />

aus geschliffenem Edelstahl<br />

verhindert die Ausbreitung von<br />

Viren und Bakterien. Bei der<br />

Konstruktion orientierten sich<br />

Selbach und HESCH an Richtlinien<br />

des Robert Koch-Instituts<br />

und am Infektionsschutzgesetz.<br />

<strong>Hygiene</strong> und Diebstahlschutz<br />

Neben der <strong>Hygiene</strong> legte man<br />

großen Wert auch auf einfache<br />

Installation, Vandalismussicherheit<br />

und Diebstahlschutz: Da<br />

Desinfektionsmittel-Behälter<br />

häufig gestohlen werden, ist der<br />

Spender mit einem Schloss ausgestattet.<br />

Ohne Schlüssel lässt<br />

sich das Gebinde nicht entnehmen.<br />

Eine weitere wichtige Anforderung<br />

war Modularität: Der<br />

Spender kann diverse Gebinde-Größen<br />

aufnehmen (u.a.<br />

500 ml-/1000 ml-Euro-Flasche)<br />

und lässt sich stabil an einer<br />

Wand befestigen. Sein Stromverbrauch<br />

ist gering, sodass die<br />

Batterien erst nach langer Zeit<br />

gewechselt werden müssen.<br />

Friedhelm Selbach GmbH<br />

Heisenbergstraße 5<br />

D-42477 Radevormwald<br />

www.selbach.com<br />

HESCH Industrie-<br />

Elektronik GmbH<br />

Boschstraße 8<br />

D-31535 Neustadt<br />

www.hesch-automation.com<br />

37


produkte & Partner<br />

1·22<br />

Design Award für „SanTRAL ® Plus“<br />

Waschraumserie von Ophardt <strong>Hygiene</strong> ausgezeichnet<br />

Vink berät zu Betriebshygiene<br />

Regelmäßige Anlagenreinigung statt Desinfektion<br />

Der German Design Award<br />

zeichnet seit 2012 jährlich<br />

innovative Produkte und Projekte<br />

sowie ihre Hersteller und<br />

Gestalter aus, die auf dem<br />

Markt wegweisend sind. Zum<br />

zehnjährigen<br />

Jubiläum des<br />

Awards fand<br />

sich diesmal<br />

unter den<br />

Gewinnern<br />

der „Special<br />

Mention“-<br />

Auszeichnung<br />

die<br />

intelligente Waschraum-Serie<br />

SanTRAL ® Plus von Ophardt<br />

<strong>Hygiene</strong> (Issum).<br />

Die Produktserie umfasst eine<br />

<strong>Hygiene</strong>-Produktpalette von<br />

Spendern über Abfalleimer bis<br />

hin zu Toilettenpapierhaltern.<br />

Die Produkte im zeitlosen<br />

und robusten Design sind mit<br />

einer smarten Vorrichtung<br />

ausgestattet: Mithilfe einer<br />

Software können Füllstände<br />

gemessen, Nachfüllzyklen optimiert<br />

und die Verfügbarkeit<br />

von Füllgütern gesteigert werden.<br />

Somit lässt<br />

sich nicht nur das<br />

Waschraumerlebnis,<br />

sondern auch<br />

gleichzeitig die<br />

Wartungs- und<br />

Reinigungseffizienz<br />

verbessern.<br />

Auch die Planung<br />

der Reinigungskräfte<br />

wird optimiert und es<br />

werden signifikante Einsparpotentiale<br />

wahrgenommen.<br />

Glatte Schweißnähte, Biegungen<br />

und Pulverbeschichtungen<br />

am Spendergehäuse<br />

gewährleisten eine schnelle<br />

und einfache Reinigung.<br />

www.ophardt.com<br />

Neben <strong>Hygiene</strong>konzepten und<br />

Audits bieten die <strong>Hygiene</strong>experten<br />

von Vink Chemicals<br />

(Kakens torf) auch technische<br />

Beratung zur<br />

Optimierung der<br />

Anlagenhygiene<br />

in konkreten<br />

Anwendungsfällen<br />

an. Reinigung<br />

und Biofilmbeseitigung<br />

statt Desinfektion<br />

sollte dabei<br />

die Leitlinie in<br />

Produktionsanlagen<br />

für Farben, Lacke und<br />

Bauchemikalien sein.<br />

Die von Vink Chemicals entwickelten<br />

biozidfreien Systemreiniger<br />

Vinkoclean SR1 (alkalisch)<br />

und Vinkoclean SR3 (sauer)<br />

sind als All-in-one-Reiniger<br />

zur nachhaltigen Entfernung<br />

Anlagen regelmäßig prüfen und<br />

reinigen ist besser als Desinfektion.<br />

Foto: industrieblick/stock.adobe<br />

von Biofilmen in industriellen<br />

Versorgungssystemen und<br />

Produktionsanlagen auf diese<br />

Aufgabe zugeschnitten. Sie<br />

unterwandern<br />

und lösen<br />

über Jahre<br />

entstandene<br />

Biofilme;<br />

Behälter und<br />

Leitungen<br />

werden auch<br />

an unzugänglichen<br />

Stellen<br />

gesäubert.<br />

Angewendet<br />

werden die Systemreiniger zur<br />

grundlegenden Anlagensanierung<br />

im Verdünnungsverhältnis<br />

1:5, danach 1:10 oder 1:20.<br />

Vink Chemicals GmbH & Co. KG<br />

Eichenhöhe 29<br />

D-21255 Kakenstorf<br />

www.vink-chemicals.com<br />

CM-Reihe von PHT für effektive und umweltschonende Behälterreinigung<br />

Transportbehälter und Lagerkisten<br />

lebensmittelkonform zu<br />

reinigen, ist in der Lebensmittelindustrie<br />

Pflicht. Eine effektive,<br />

hygienische Lösung dafür liefern<br />

die Kistenwaschanlagen der<br />

CM-Reihe von PHT (Standorte:<br />

Beckum und Bad Tölz).<br />

Organische Stoffe ziehen Bakterien,<br />

Schimmel, Schädlinge an.<br />

Heißt in der Praxis: Nach jedem<br />

Transport und jeder Lagerung<br />

müssen Kisten und Boxen hygienisch<br />

gereinigt werden. Kritisch<br />

sind dabei v.a. die Ecken,<br />

wo sich oft schwer zu entfernende<br />

Rückstände ansammeln.<br />

Kistenwaschanlagen wie die<br />

der CM-Reihe arbeiten daher<br />

mit rotierenden Düsen. Durch<br />

die Anordnung der speziellen<br />

Rotor-Düsen-Stöcke wird jeder<br />

Die CM-Reihe der PHT Group im Hygienischen<br />

Waschanlagen-Design ...<br />

Winkel erreicht und gesäubert.<br />

Die Kisten und Behälter laufen<br />

bei der Reinigung schräg durch<br />

die Anlage und selbst Behälter<br />

unterschiedlichster Höhen können<br />

ohne Umstellung unsortiert<br />

gewaschen werden. Boxen,<br />

Kisten und Tabletts lassen sich<br />

zeitsparend einräumen.<br />

Die Reinigungsanlagen der CM-<br />

Reihe zeichnen sich durch hygienisches<br />

Design und geringe<br />

Medienverbräuche aus. Alle<br />

Flächen sind abgeschrägt und<br />

Kanten gerundet. Hygienisch<br />

bedenkliche Trennvorhänge<br />

sind überflüssig, die Anlage<br />

... macht Lebensmittelbehälter<br />

hygienisch sauber. Fotos: PHT<br />

selbst ist sehr gut zu reinigen.<br />

Durch optimierte Modul-Größen<br />

werden Wasser-, Reinigungsmittel-<br />

und Energieverbrauch<br />

nachweislich reduziert.<br />

Die Vorteile der CM-Reihe:<br />

• Innenraum leicht zu reinigen<br />

• Bedienerfreundlicher und<br />

schneller Prozessablauf<br />

• Reduzierter Reinigungsmittelverbrauch<br />

• Innovativer Türmechanismus<br />

• Zonen-Trennung mit Schottblechen<br />

• Umgehung des Haupttanks<br />

mit dem Nachspülwasser<br />

Kistenwaschanlagen helfen laut<br />

PHT Betrieben jeder Größe, die<br />

<strong>Hygiene</strong>vorschriften einzuhalten.<br />

Würden Medienverbrauch<br />

und Handhabung bei der<br />

Anschaffung beachtet, seien die<br />

Betriebskosten überschaubar<br />

und amortisierten sich schnell.<br />

PHT Deutschland<br />

Auf dem Tigge 33<br />

D-59269 Beckum<br />

www.pht.group<br />

38 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

produkte & Partner<br />

Mit „crobber“ zu keimfreier Bodenreinigung<br />

Antibakterieller Treibteller für Einscheiben- und Scheuersaugmaschinen<br />

Die Einhaltung höchster hygienischer<br />

Standards ist in der<br />

Lebensmittelherstellung und<br />

-verarbeitung essentiell, um<br />

Keim- und Bakterienbildung zu<br />

vermeiden. Dies gilt auch für die<br />

Bodenreinigung in Produktion<br />

und Logistik. Für hygienesensible<br />

Bereiche bietet crobber den<br />

weltweit ersten antibakteriellen<br />

Treibteller zur Unterstützung<br />

einer hygienesicheren maschinellen<br />

Bodenreinigung an.<br />

crobber ist ein innovatives und<br />

variables System für Tellerbürsten<br />

und Treibteller in der<br />

Bodenreinigung, passgenau<br />

für über 500 Einscheiben- und<br />

Scheuersaugmaschinen unterschiedlichster<br />

Hersteller. Die<br />

patentierte Verbindungstechnik<br />

ermög licht dabei eine effiziente<br />

Nutzung aller crobber-Produkte<br />

mit der Reinigungsmaschine.<br />

Die Verwendung desinfizierender<br />

Reinigungsmittel zur<br />

Bodenreinigung, mit der jeder<br />

Treibteller unter der Maschine<br />

Lasergeschweißte Weltneuheit: der<br />

crobber antibac Treibteller mit Wirkfaktor<br />

von über 99,9%. Foto: Crobber<br />

in Berührung kommt, gewährleistet<br />

nicht, dass dieser keimund<br />

bakterienfrei bleibt. Genau<br />

hier liegt ein Gefahrenpotenzial.<br />

Denn Bakterien können am<br />

Treibteller anhaften und übers<br />

Reinigungspad zurück auf den<br />

Boden gelangen; einer Kontaminierung<br />

aller Bodenflächen<br />

wären Tür und Tor geöffnet.<br />

Der antibakterielle Treibteller<br />

von crobber ist für alle Reinigungsbereiche<br />

in der Lebensmittelproduktion<br />

konzipiert.<br />

Treibteller-Körper und Häkchenplatte<br />

wurden laut Hersteller im<br />

Labor getestet, ein Wirkfaktor<br />

von über 99,9 % attestiert. Zusätzlicher<br />

Schutz entsteht durch<br />

die patentierte Laserverschweißung<br />

der beiden Komponenten.<br />

Sie verschmelzen fugenfrei und<br />

lassen damit keinen Platz für<br />

die Anhaftung auch kleinster<br />

Schmutzpartikel. So ist eine<br />

Kontaminierung vom Treibteller<br />

aufs Reinigungspad und den<br />

Boden nahezu ausgeschlossen.<br />

www.crobber.de<br />

Nachhaltigkeitspreis für<br />

Reinigungsprofi Kärcher<br />

Die Alfred Kärcher SE & Co.<br />

KG (Winnenden) erhält den<br />

Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

<strong>2022</strong> für ihren vorbildlichen<br />

Umgang mit Ressourcen. Eine<br />

unabhängige<br />

Jury kürte<br />

Kärcher in<br />

der Kategorie<br />

„Transformationsfeld<br />

Ressourcen“<br />

zum<br />

Sieger und hob v.a. die Initiative<br />

„Reduce, Reuse, Recycle“ des<br />

Marktführers für Reinigungstechnik<br />

hervor, der bis 2025<br />

den Anteil an Kunststoffrecyclat<br />

in ausgewählten Produkten auf<br />

bis zu 50 % erhöhen will. Auch<br />

dessen Verpackungsstrategie<br />

2025 mit materialarmem Verpackungsdesign,<br />

Verzicht auf<br />

Styropor u.v.m. überzeugte.<br />

www.kaercher.com<br />

PlusClean für 100 % saubere Tanks<br />

Prozessoptimierungsspezialist<br />

Alfa Laval (Glinde) hat mit der<br />

Tankreinigungsdüse PlusClean<br />

nach eigenen Angaben einen<br />

neuen Standard<br />

für hygienisches<br />

Fluid Handling in<br />

der Lebensmittel-,<br />

Molkerei- und<br />

Getränkeindustrie<br />

gesetzt und verspricht<br />

Anwendern<br />

eine 100-prozentige<br />

Reinigungsabdeckung<br />

– sowie<br />

im Vergleich zu<br />

herkömmlichen Methoden bis<br />

zu 80 % Ersparnis bei Wasser<br />

und Reinigungsmitteln.<br />

PlusClean funktioniert in Ergänzung<br />

zu primären Tankreinigungsgeräten<br />

wie rotierenden<br />

Die neue Tankreinigungsdüse<br />

ermöglicht volle Reinigungsabdeckung.<br />

Foto: Alfa Laval<br />

Sprühkugeln oder Jetreinigern<br />

und lässt sich bündig in Tank-<br />

Wand oder -Boden integrieren.<br />

Bei Aktivierung durch das<br />

Reinigungsmedium<br />

oder<br />

den Luftantrieb<br />

entfernt sie Verschmutzungen<br />

in Schattenbereichen<br />

unterhalb der<br />

Rührflügel,<br />

an Heiz- oder<br />

Kühlschlangen,<br />

Anschlüssen<br />

und weiteren Bereichen und beseitigt<br />

so Kontaminationsrisiken.<br />

Alfa Laval Mid Europe GmbH<br />

Wilhelm-Bergner-Straße 7<br />

D-21509 Glinde<br />

www.alfalaval.com<br />

Ausgezeichnete <strong>Hygiene</strong>-Innovation<br />

K+G Wetter: FT-Award für Kutter-Messerdeckelstreifen<br />

Fleischereimaschinenbauer<br />

K+G Wetter (Biedenkopf-Breidenstein)<br />

darf sich nach dem<br />

International FoodTech Award<br />

in Silber über<br />

eine weitere<br />

Auszeichnung<br />

für<br />

eine selbst<br />

entwickelte<br />

Innovation<br />

freuen: Das<br />

Fachmagazin<br />

„Fleischerei<br />

Technik“<br />

würdigte den<br />

patentierten Messerdeckelstreifen<br />

der Kutter aus der Hygie<br />

nic-Secure-Baureihe (vgl.<br />

HR 03/21) mit dem Fleischerei<br />

Technik Award 2021 in der<br />

Kategorie Hygienic Design.<br />

GF Volker Lauber (Mitte) und Andre<br />

Weyand (2. v.r.) freuen sich über<br />

den FT Award. Foto: K+G Wetter<br />

K+G-Geschäftsführer Volker<br />

Lauber und Konstruktionsleiter<br />

Andre Weyand nahmen<br />

den Preis auf der Fachmesse<br />

SÜFFA in<br />

Stuttgart entgegen.<br />

Der<br />

Messerdeckelstreifen<br />

ist eine Spezialdichtung,<br />

die sich<br />

werkzeuglos<br />

durch ein<br />

Klippsystem<br />

aus- und einbauen<br />

lässt. Damit können er<br />

und der Falz hygienisch gereinigt<br />

werden, ohne versteckte<br />

Ecken für Ablagerungen.<br />

www.kgwetter.de<br />

39


produkte & Partner<br />

1·22<br />

„IntelliCIP“ zeigt Reinigungsdaten<br />

Neue Diversey-Plattform sichert <strong>Hygiene</strong> und Qualität<br />

360° Servicewelt und Chatbot<br />

Reinigungsmittelhersteller Buzil öffnet Online-Kanäle<br />

Reinigungs- und <strong>Hygiene</strong>lösungsanbieter<br />

Diversey (Fort<br />

Mill/USA, Utrecht/NL) hat<br />

seine cloudbasierte Datenanalyseplattform<br />

IntelliCIP (Cleanin-Place<br />

bzw. ortsgebundene<br />

Reinigung verfahrenstechnischer<br />

Anlagen) weltweit<br />

verfügbar gemacht. Sie kann<br />

CIP-Daten der Lebensmittel-<br />

und Getränkeproduktion<br />

sicher erfassen und verarbeiten<br />

und bietet so rasche<br />

Einblicke in die Einhaltung<br />

von <strong>Hygiene</strong>vorschriften und<br />

die betriebliche Leistung.<br />

Durch Analyse und Überwachung<br />

ausgewählter Datenpunkte<br />

können Produktionswerke<br />

laut Diversey mühelos<br />

auf eine schnelle Übersicht<br />

über CIP-Prozesse für beliebige<br />

Zeiträume, bestimmte<br />

Anlagen, CIP-Kreisläufe oder<br />

Rezepturverfahren zugreifen<br />

– und reagieren, wenn<br />

definierte (validierte) Parameter<br />

nicht eingehalten werden.<br />

IntelliCIP stellt Infos bereit, die<br />

füher im Automatisierungssystem<br />

oder in manuellen<br />

Analyseergebnissen verborgen<br />

blieben und trägt so dazu bei,<br />

<strong>Hygiene</strong>, Lebensmittelsicherheit,<br />

Qualität und Rückverfolgbarkeit<br />

zu gewährleisten.<br />

https://diversey.de/de/<br />

losungen/lebensmittel-undgetrankeproduktion/knowledge-based-services/intellicip<br />

Reinigungsmittelhersteller<br />

Buzil-Werk Wagner GmbH<br />

& Co. KG (Memmingen) hat<br />

sein Serviceangebot um zwei<br />

Komponenten<br />

erweitert: Die<br />

Buzil 360°<br />

Servicewelt<br />

und den Buzil-Chatbot.<br />

Die 360°<br />

Servicewelt<br />

bietet eine<br />

interaktive<br />

und sprachfreie<br />

Hilfe für<br />

eine optimale<br />

Produktempfehlung<br />

für nahezu alle zu<br />

reinigenden Räume und<br />

Gegenstände in der Reinigungsbranche.<br />

Der Nutzer<br />

gelangt über die Auswahl der<br />

Gegenstände und der Materialart<br />

zur entsprechenden<br />

Produktempfehlung. Zugleich<br />

wird dabei immer die ökologische<br />

Produktalternative<br />

angezeigt.<br />

Die zweite<br />

zusätzliche<br />

Servicekomponente<br />

ist<br />

der Chatbot,<br />

der über die<br />

Buzil-Webseite<br />

erreichbar ist.<br />

Hier kann der<br />

Nutzer alle<br />

seine Fragen<br />

stellen und erhält<br />

Antworten<br />

z.B. zu Produkten, Kontaktdaten,<br />

Dokumenten, Reinigungsempfehlungen<br />

u.v.m.<br />

www.cleaning-world24.com<br />

www.buzil.de<br />

SC Johnson: Poster und Video für richtiges Händewaschen<br />

GRG: Stephan Schwarz<br />

neuer Wirtschaftssenator<br />

Auf Händen tummeln<br />

sich zwischen 10.000<br />

und 10 Mio. Bakterien.<br />

Um sich vor<br />

Krankheiten zu schützen,<br />

ist es deshalb<br />

wichtig, regelmäßig die<br />

Hände zu waschen,<br />

auch am Arbeitsplatz.<br />

Dazu sollten Mitarbeiter<br />

warmes Wasser<br />

und Seife verwenden<br />

und die Hände mindestens<br />

20 s einseifen,<br />

dann unter fließendem<br />

Wasser gut abspülen<br />

und mit einem sauberen<br />

Tuch sorgfältig<br />

abtrocknen. Ist kein<br />

fließendes Wasser verfügbar,<br />

sollten Handdesinfektionsmittel<br />

zum Einsatz kommen – am<br />

besten ein Produkt, das mindestens<br />

60 % Alkohol enthält.<br />

Produkte mit Feuchtigkeitsspendern<br />

schützen die Haut zusätzlich<br />

vor dem Austrocknen.<br />

SC Johnson Professional<br />

(Krefeld), Anbieter<br />

für Lösungen in den<br />

Bereichen Hautschutz,<br />

Oberflächenreinigung<br />

und -hygiene, hat<br />

im Rahmen seines<br />

Programms „Gezielte<br />

<strong>Hygiene</strong>“ zahlreiche<br />

Informationsmaterialien<br />

für Unternehmen<br />

entwickelt, z.B. ein<br />

Poster (Foto links)<br />

zur professionellen<br />

7-Schritte-Händewaschtechnik,<br />

das<br />

zum Gratis-Download<br />

unter www.scjp.com/<br />

de-de/resources bereitsteht,<br />

oder ein Video<br />

mit Anleitung zum richtigen<br />

Händewaschen unter:<br />

https://www.youtube.com/<br />

watch?v=l5AfzPddMDE<br />

Berlins neue Regierende Bürgermeisterin<br />

Franziska Giffey<br />

(SPD) hat Stephan Schwarz<br />

(Foto r.), Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

des Gebäudedienstleisters<br />

und Reinigungsunternehmens<br />

GRG Services Group GmbH &<br />

Co. KG, zum neuen Senator für<br />

Wirtschaft, Energie und Betriebe<br />

ernannt. Der 57-jährige Familienunternehgmer<br />

ist parteilos,<br />

war 2003-2019 Präsident der<br />

Berliner Handwerkskammer<br />

und wurde kürzlich mit dem<br />

Berliner Landesorden geehrt.<br />

Die Geschäftsführung der GRG<br />

und alle weiteren Ämter in Unternehmen<br />

legte Schwarz nach<br />

seiner Berufung nieder.<br />

www.grg.de<br />

40 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

produkte & Partner<br />

Erstes „Hygienic Building Kit“ für die Lebensmittelindustrie<br />

autoVimation: Komplettmontagesystem aller Bildverarbeitungskomponenten<br />

autoVimation (Rheinstetten)<br />

präsentiert mit dem „Hygie nic<br />

Building Kit“ das nach eigenen<br />

Angaben weltweit ers te<br />

BV-Montagesystem, das sich<br />

zur Installation von Kameras,<br />

Beleuchtung und Lasern in<br />

Anwendungen der Lebensmittel-<br />

und Pharma-Industrie oder<br />

in Reinräumen eignet.<br />

Die neue Montage-Komplettlösung<br />

basiert auf den hygienegerechten,<br />

IP69k-geschützten<br />

Kamera-, Beleuchtungs- und<br />

Laser-Gehäuseserien Dolphin,<br />

Shark und Piranha aus V4A-<br />

Edelstahl, die mit <strong>Hygiene</strong>-T-<br />

Stücken in allen gewünschten<br />

Positionen und Drehlagen<br />

an Haltestangen aus glattem<br />

Edelstahlrohr fixiert werden.<br />

Die Kabelführung innerhalb<br />

der Rohre gewährleistet nicht<br />

nur Schutz vor mechanischen<br />

Einwirkungen, sondern erübrigt<br />

auch eine eigene Lebensmittelzulassung<br />

fürs Kabelmaterial.<br />

Das weltweit das erste BV-Komplettmontagesystem<br />

für hygienische Bereiche. Foto: autoVimation<br />

Alternativ bzw. für die Verbindungsstrecken<br />

zur Maschine<br />

stehen zudem <strong>Hygiene</strong>schutzschläuche<br />

bereit. Alle verwendeten<br />

Dichtungen sowie ein<br />

Acrylfenster sind nach FDAund<br />

EU-Richtlinien für direkten<br />

Lebensmittelkontakt zugelassen.<br />

Sämtliche Komponenten<br />

erfüllen strengste Kriterien für<br />

hygienisches Oberflächendesign;<br />

die EHEDG-<br />

Zertifizierung ist in<br />

Vorbereitung.<br />

Zur Konfiguration<br />

des stehend wie an<br />

der Decke installierbaren<br />

Montagesystems<br />

müssen<br />

Anwender die Rohre<br />

nur auf benötigte<br />

Länge kürzen und<br />

an der bevorzugten<br />

Stelle eine Bohrung zur Kabeldurchführung<br />

vornehmen.<br />

autoVimation GmbH<br />

Römerweg 1<br />

D-76287 Rheinstetten<br />

www.autovimation.com<br />

ProMinent etabliert<br />

neuen Webshop<br />

Ob Dosierpumpen, Mess- und<br />

Regelgeräte, Sensoren, Zubehör<br />

oder Ersatzteile: Im neuen<br />

WebShop von Spezialhersteller<br />

ProMinent (Heidelberg)<br />

können Kunden die passenden<br />

Produkte für ihre Anwendungen<br />

im Bereich der Wasseraufbereitung<br />

jetzt auch einfach und<br />

schnell online bestellen – und<br />

laut ProMinent-Geschäftsführer<br />

Harald Jarc bis auf Weiteres<br />

sogar versandkostenfrei. Der<br />

neue WebShop ist erreichbar<br />

unter der Internetadresse<br />

https://shop.prominent.de<br />

Mario Ernst (44) ist<br />

neuer VTH-Vorsitzender<br />

Mario Ernst (Foto), 44, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

von „PIEL Die Technische Großhandlung“<br />

in Soest, ist zum<br />

Nachfolger von Peter Mühlberger<br />

(Mühlberger, Wiesbaden)<br />

als Vorsitzender des Verbandes<br />

Technischer<br />

Handel gewählt<br />

worden. Dem<br />

verjüngten Vorstand<br />

gehören<br />

erstmals Jan<br />

Krückemeyer<br />

(Krückemeyer, Wilnsdorf), Stephanie<br />

Maertin (Maertin, Freiburg)<br />

und Philipp Mitzscher lich<br />

(Niemann-Laes, Lüneburg) an<br />

sowie der wiedergewählte Dr.<br />

Michael Lutz (Roth, Nürnberg)<br />

und VTH-Hauptgeschäftsführer<br />

Thomas Vierhaus.<br />

www.vth-verband.de<br />

Eingangskontrolle – komplett mit <strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

Automatik-Schwenktor von Kohlhoff ergänzt Desinfektionsgeräte und Schleusen<br />

Für den Eintransport<br />

von Waren<br />

oder sperrigen<br />

Gütern mit<br />

Staplern, Hubwagen<br />

o.ä. müssen<br />

hygienesensible<br />

Bereiche mit einer<br />

Zugangskontrolle<br />

ausgestattet<br />

werden, um<br />

einen Eintrag von<br />

Verunreinigungen<br />

zu verhindern.<br />

Dafür bietet ein von Kohlhoff<br />

<strong>Hygiene</strong>technik (Unna) neu ins<br />

Programm aufgenommenes<br />

Automatik-Schwenktor eine<br />

vielseitig einsetzbare Lösung.<br />

Mit seinen komplett aus<br />

Edelstahl gefertigten und somit<br />

absolut rostfreien Komponenten<br />

Das neue Automatik-Schwenktor regelt den Zugang<br />

zu hygienesensiblen Bereichen. Foto: Kohlhoff<br />

eignet es sich ganz besonders<br />

für den Einsatz in den<br />

Feuchträumen Lebensmittel<br />

verarbeitender Unternehmen.<br />

Zur Überprüfung einer Zugangsberechtigung<br />

oder für<br />

die zuverlässige Durchführung<br />

von notwendigen <strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

kann es mit diversen<br />

Komponenten gekoppelt<br />

werden – angefangen von<br />

einem Händedesinfektionsgerät<br />

bis hin zu einer kompletten<br />

Kompakt-<strong>Hygiene</strong>schleuse für<br />

die Reinigung und Desinfektion<br />

von Händen und Schuhsohlen<br />

bzw. Stiefelschäften.<br />

Den Zugang in die nachgelagerten<br />

Bereiche erlaubt das Tor<br />

erst, nachdem die dafür notwendigen<br />

<strong>Hygiene</strong>maßnahmen<br />

durchgeführt wurden. Farbige<br />

Kontrollleuchten in den Pfosten<br />

signalisieren den aktuellen<br />

Status des Zugangs.<br />

Kohlhoff <strong>Hygiene</strong>technik<br />

GmbH & Co. KG<br />

Isaac-Newton-Straße 2<br />

D-59423 Unna<br />

www.kohlhoff-hygiene.de<br />

41


veranstaltungen<br />

1·22<br />

Messekalender<br />

1.-2. März:<br />

Clean NZ – Messe der Reinigungsbranche,<br />

Auckland/<br />

Neuseeland<br />

8.-10. März:<br />

Filtech – The Filtration Event –<br />

Internationale Fachmesse und<br />

Konferenz für Filtration und<br />

Trenntechnik; Köln<br />

30.-31. März:<br />

maintenance – Leitmesse für<br />

industrielle Instandhaltung,<br />

Dortmund<br />

31. März-1. April:<br />

30. Fachtagung industrielle<br />

Bauteilreinigung – rund um die<br />

Entfernung von Restverschmutzungen<br />

auf Bauteilen, Dresden<br />

Hinweis: Wegen der Corona-<br />

Pandemie gilt für alle Termine<br />

auf diesen Seiten: ohne Gewähr!<br />

Mess- und Regeltechnik im Fokus<br />

JUMO Campus <strong>2022</strong> mit Online-/Präsenzkursen<br />

Auch <strong>2022</strong> sorgt Corona für<br />

viele Unsicherheiten. JUMO<br />

(Fulda), Hersteller für industrielle<br />

Sensor- und Automatisierungstechnik,<br />

nimmt mit seinem<br />

JUMO Campus diese Herausforderung<br />

an, hat sein Schulungsprogramm<br />

angepasst und das<br />

Online-Angebot ausgebaut: Neben<br />

Exklusivschulungen werden<br />

erstmals offene Seminartermine<br />

online angeboten. Das Gesamtangebot<br />

reicht von kostenfreien<br />

Webinaren, E-Learnings und<br />

Fachbüchern bis hin zu Seminaren<br />

und Exklusivschulungen.<br />

Alle Seminare stehen unter dem<br />

Motto „Vom Praktiker für den<br />

Praktiker“. Sie umfassen Bereiche<br />

wie Temperatur, Flüssigkeitsanalyse,<br />

Druck/Füllstand,<br />

Regeln, Durchfluss, Registrieren<br />

sowie Automatisieren.<br />

Aktuelle Termine: Seminar<br />

„Elektrische Temperaturmessung<br />

für den Praktiker“ (8.3.<br />

online/13.9. Fulda); „Funktionale<br />

Sicherheit in Europa unter<br />

Bezug auf Safety Integrity Level<br />

und Performance Level“ (11.3.<br />

und 16.9. Fulda); „JUMO-Bildschirmschreiber<br />

zur Aufzeichnung<br />

von Prozessdaten gemäß<br />

21 CFR Part 11“ (27.4. Fulda);<br />

„Messdaten von JUMO-Komponenten<br />

mit Registrierfunktion sicher<br />

handhaben“ (28.4. online);<br />

„Erstellung des individuellen<br />

Messunsicherheitsbudgets Ihrer<br />

Temperaturmessstelle“ (Termine<br />

auf Anfrage); „Mess-, Regelund<br />

Automatisierungssystem –<br />

JUMO mTRON T und CODESYS<br />

V3.5“ (Termine auf Anfrage).<br />

Weitere Termine & Anmeldung<br />

unter http://campus.jumo.info<br />

Mit wassergefährdenden<br />

Stoffen richtig umgehen<br />

Nach Monaten pandemiebedingter<br />

Einschränkungen läuft<br />

der Seminarbetrieb der gemeinnützigen<br />

Bernhard Remmers<br />

Akademie (Löningen) wieder an.<br />

Der aktuelle „Wissenskompass“<br />

enthält 15 Lehrgangsangebote<br />

an mehr als 30 Terminen im<br />

Bundesgebiet, meist ein- und<br />

zweitägige Veranstaltungen.<br />

Dabei schließen z.B. die modular<br />

aufgebauten Fachforen<br />

Schimmelsanierung mit einer<br />

Sachkunde-Prüfung des TÜV<br />

ab. Ein Auffrischungslehrgang<br />

widmet sich der „Verordnung<br />

über Anlagen zum Umgang mit<br />

wassergefährdenden Stoffen“<br />

und den Technischen Regeln<br />

wassergefährdender Stoffe“<br />

(10.3./20.4./6.10. in Löningen<br />

und 1.12. in Heidelberg).<br />

Termine/Anmeldung: www.bernhard-remmers-akademie.de<br />

Kurse „Hygienic Design“<br />

und „CIP-Reinigung“<br />

Die Hygienic Design Weihenstephan<br />

Akademie veranstaltet<br />

vom 8.-10. März in Freising<br />

einen Hygienic-Design-Grundkurs<br />

gemäß EHEDG-Guidelines.<br />

Gezeigt wird, wie gesetzliche<br />

Anforderungen bei Komponenten/Anlagen<br />

umgesetzt werden<br />

– von Werkstoffen, Prozessumfeld,<br />

Konstruktionsdetails bis zu<br />

Reinigungsvorteilen. Am 7. April<br />

findet ein Online-Kurs „Hygienic<br />

Design Kompakt“ mit Diskussion<br />

statt. Am 12./13. April erklärt<br />

ein Kurs in Freising die „CIP-<br />

Reinigung von Rohrleitungen<br />

und Behältern“; Themen sind<br />

u.a. Behälterreinigungsmethoden,<br />

Reinigungsmittelauswahl,<br />

Wasseraufbereitung und CIP-<br />

Anlagenauslegung.<br />

Nähere Infos unter www.x4com.<br />

de/hygienic_design_akademie<br />

Papiersäcke schützen Lebensmittel<br />

Hygienisch und sicher: GemPSI-Videos klären auf<br />

Ob Mehl, Milchpulver, Kaffee<br />

oder Kakao – der Papiersack<br />

bietet idealen Produkt- und<br />

<strong>Hygiene</strong>schutz für pulverförmige<br />

und schüttfähige Lebensmittel.<br />

Warum das so ist und mit welchen<br />

Maßnahmen die Papiersackhersteller<br />

dies sicherstellen,<br />

erläutert die Gemeinschaft Papiersackindustrie<br />

e.V. (GemPSI)<br />

in zwei Erklärvideos.<br />

Der Teil 1 der Videoserie steht<br />

unter dem Titel „<strong>Hygiene</strong>- und<br />

Produktschutz“ und erklärt<br />

alle Schritte,<br />

die bei der<br />

Fertigung von<br />

Papiersäcken<br />

eine Rolle<br />

spielen. Auf<br />

die Sicherheit<br />

im weiteren<br />

Lebenszyklus<br />

des Papiersacks<br />

geht<br />

das zweite Animationsvideo ein,<br />

das den Titel „Sicherheit in der<br />

Praxis“ trägt.<br />

Die Videos sind zu sehen auf<br />

der Plattform Youtube oder<br />

unter https://www.papiersack.<br />

de/medien/mediathek/<br />

Gebäudereiniger-BIV:<br />

Spannender Podcast<br />

Seit exakt einem Jahr widmet<br />

der Bundesinnungsverband des<br />

Gebäudereiniger-Handwerks<br />

(BIV) einen monatlichen<br />

Podcast relevanten Themen für<br />

die 25.000 Unternehmen und<br />

über 700.000 Arbeitnehmer<br />

dieses beschäftigungsstärksten<br />

Handwerks. Die Gesprächspartner<br />

kommen aus Wirtschaft,<br />

Politik, Wissenschaft und dem<br />

Handwerk. In Folge 01/<strong>2022</strong><br />

ist dies Wolfgang Molitor, neuer<br />

Hauptgeschäftsführer des BIV.<br />

Zu hören sind die Podcasts auf<br />

der Webseite des BIV und unter<br />

den gängigen Anbietern spotify,<br />

deezer, apple und google.<br />

www.die-gebaeudedienstleister.<br />

de/service/presse-kommunikation/podcast-glanzstueck<br />

42 www.hygiene-report-magazin.de


Februar<br />

veranstaltungen<br />

Acht Themenwochen auf CMS Plus<br />

Digitale Branchentreffs zu Cleaning/<strong>Hygiene</strong> bis 2023<br />

Die Messe CMS (Cleaning Management<br />

Services), Europas<br />

führende Kompetenzplattform<br />

für Reinigung und <strong>Hygiene</strong>,<br />

wird vom 19.-22. September<br />

2023 die Branche wieder<br />

live in Berlin<br />

zusammenbringen.<br />

Die<br />

Community<br />

und Business<br />

Plattform CMS<br />

PLUS als digitale Erweiterung<br />

bietet interaktive Elemente<br />

für Austausch, Information,<br />

Networking und Präsentation<br />

und hat Mitte Januar die erste<br />

von insgesamt acht Themenwochen<br />

gestartet, die bis zur<br />

Präsenzmesse quartalsweise<br />

den Fokus auf wichtige Branchentrends<br />

richten.<br />

Lab-Supply-Fachmessen<br />

von Frankfurt bis Wien<br />

Labortechnik zum Anfassen<br />

bietet das LABORPRAXIS-Team<br />

der Vogel Communications<br />

Group (Würzburg) auf regionalen<br />

Lab-Supply-Fachmessen<br />

für instrumentelle Analytik,<br />

Labortechnik, Laborchemikalien<br />

und Life Science. Die nächste<br />

findet am Mittwoch, 9. März, im<br />

Kasino der Jahrhunderthalle,<br />

Pfaffenwiese 301, in Frankfurt-<br />

Höchst statt, die übernächste<br />

im Nachbarland Österreich am<br />

Mittwoch, 27. April, im Austria<br />

Center Vienna, Halle X1,<br />

Bruno-Kreisky-Platz 1, in Wien.<br />

Weitere Termine im Jahr <strong>2022</strong>:<br />

17. Mai in Berlin, 17. August<br />

in Hamburg, 21. September in<br />

Dresden, 19. Oktober in Sindelfingen,<br />

9. November in Münster.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.lab-supply.info<br />

Nach der Veranstaltungspremiere<br />

zum Bereich „Nachhaltigkeit“<br />

ist folgender Themenplan<br />

vorgesehen: Q2/22 (14.<br />

KW) „Ausbildung/Recruiting“;<br />

Q3/22 (27. KW) „Mobility<br />

Cleaning“; Q4/22 (40. KW)<br />

„Digitalisierung/KI“; Q1/23 (3.<br />

KW) „<strong>Hygiene</strong>“;<br />

Q2/23<br />

(14. KW) „Innovationen“;<br />

Q3/23 (27.<br />

KW) „CMS<br />

Berlin 2023“; Q4/23 (40. KW)<br />

„Best of CMS Berlin 2023“.<br />

Auf der Plattform CMS Plus<br />

sind auch Unternehmenspräsentationen<br />

buchbar; sie bietet<br />

Besuchern 24/7 kostenlos<br />

Möglichkeit zum Austausch,<br />

zur Information und zum<br />

Business in der Branche.<br />

Anmeldung/Infos unter www.<br />

cms-berlin.de/de/cms-plus/<br />

Die 2. internationale Konferenz<br />

„Regulatory Toxicology of Active<br />

Substances in Plant Protection<br />

Products“ der Akademie Fresenius<br />

widmet sich am 16./17.<br />

März online aktuellen Erkenntnissen<br />

und Entwicklungen im<br />

Bereich der Toxikologie und<br />

Risikobewertung von Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffen.<br />

Bei der 20. Internationalen Konferenz<br />

„Food Safety and Dietary<br />

Risk Assessment“ am 24./25.<br />

März in Köln stehen neueste<br />

Entwicklungen bei der Risikobewertung<br />

und Regulierung von<br />

Pestizidrückständen in Lebensmitteln<br />

im Mittelpunkt.<br />

Wegen der Corona-Pandemie<br />

von Januar auf 28./29. Juni ver-<br />

Kurse zur Basishygiene<br />

in der Käseproduktion<br />

Der Verband für handwerkliche<br />

Milchverarbeitung im ökologischen<br />

Landbau e.V. (VHM)<br />

in Freising bietet eine Vielzahl<br />

von Workshops, Präsenz- und<br />

Online-Kursen zu Themen von<br />

Käseverarbeitung und -verkauf<br />

über Probenahme und<br />

Produktuntersuchungen bis<br />

zu Reinigung und Produktionshygiene<br />

an. Aktuelle Termine<br />

sind z.B.: Grundkurs „<strong>Hygiene</strong><br />

und Infektionsschutz bei der<br />

Käseherstellung“ (8./9.3. Online<br />

über Zoom-Videokonferenz),<br />

„Reinigung der Melkanlage“<br />

(23.3. Online über Zoom-<br />

Videokonferenz), Grundkurs<br />

„Hofeigene Milchverarbeitung“<br />

(7.-11.3. im Kolping-Familienferienwerk,<br />

36358 Herbstein).<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.milchhandwerk.info<br />

www.hofkaese.de<br />

Food Safety und digitale <strong>Hygiene</strong><br />

Fresenius-Konferenzen im März, Tagung im Juni<br />

schoben wurde die 14. Produktionsleiter-Tagung<br />

der Akademie<br />

Fresenius in Düsseldorf. Dabei<br />

werden neue Rahmenbedingungen<br />

der Branche, die Produktsicherheit,<br />

das Business<br />

Continuity Management und<br />

die Frage, was die Branche aus<br />

der Corona-Pandemie lernen<br />

kann, im Fokus stehen. Weitere<br />

Themen sind die CO 2<br />

-neutrale<br />

Lebensmittelproduktion, die<br />

Prozess- und Umfeldhygiene<br />

sowie die digitalisierte <strong>Hygiene</strong>.<br />

Darüber hinaus stehen Beiträge<br />

zu Lieferketten und Datensicherheit<br />

sowie der Austausch<br />

auf digitalen Plattformen auf der<br />

Agenda der Tagung.<br />

Weitere Info & Anmeldung unter<br />

www.akademie-fresenius.de.<br />

IMPRESSUM<br />

ISSN: 1618-2456<br />

HYGIENE REPORT<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Telefon: 09 11/20 18-0<br />

Telefax: 09 11/20 18-100<br />

Email: hygiene@harnisch.com<br />

www.harnisch.com<br />

Geschäftsführer:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Objektleitung:<br />

Armin König<br />

Telefon: 0911/20 18-230<br />

Publisher:<br />

Benno Keller<br />

Redaktionsteam:<br />

Horst Buchmann<br />

Grazyna Schatton<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König (-230)<br />

Erscheinungsweise:<br />

5 x jährlich – Februar, April, Juni,<br />

September, November<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Bezugspreis:<br />

im Jahresabonnement<br />

Inland: EUR 30,- zzgl. MwSt.<br />

Ausland: EUR 35,-<br />

Druckauflage:<br />

18.000 Exemplare<br />

Druck:<br />

Druckerei Millizer<br />

91126 Schwabach<br />

Die in diesem Magazin enthaltenen Beiträge<br />

einschließlich der Abbildungen<br />

unterliegen dem Urheberrechtsgesetz.<br />

Eine Verwendung ohne Zustimmung des<br />

Verlages ist unzulässig und wird strafrechtlich<br />

verfolgt. Dieses gilt für jede<br />

erdenkliche Form der Vervielfältigung.<br />

Sonder- und Nachdrucke können gerne<br />

auf Anfrage bestellt werden. Artikel,<br />

die namentlich gekennzeichnet<br />

oder durch ein Kürzel einem Autor zuzuordnen<br />

sind, geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Redaktion wieder.<br />

Unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

können nicht zurückgeschickt werden.<br />

Wird ein Manuskript von der Redaktion<br />

angenommen, gehen Verlags- und Urheberrecht<br />

sowie sämtliche Rechte zur<br />

Veröffentlichung und Verbreitung auf<br />

den Verlag über. Die Redaktion übernimmt<br />

bezüglich in diesen Beiträgen<br />

dargelegter Sachverhalte keine Haftung.<br />

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ISSN 1618-2456<br />

Internationale Fachzeitschriften<br />

Themen April<br />

• <strong>Hygiene</strong> in der Fleischwarenherstellung<br />

• Reinigungsmittel/Desinfektion<br />

• Schädlingsbekämpfung<br />

• Hygienic Design<br />

2·22<br />

Die Veröffentlichungen des Dr. Harnisch Verlages<br />

behandeln vornehmlich ausgewählte Themen der<br />

Lebensmittel- und Getränkeindustrie.<br />

Sie sind als interdisziplinäre Ratgeber für die<br />

Führungskräfte der Industrie unentbehrlich. Der<br />

Schwerpunkt liegt dabei in der Herausgabe von<br />

internationalen Fachzeitschriften. Ein hochkarätig<br />

besetztes Autorenteam unterstützt dabei<br />

stets die Verlagsredaktion.<br />

ISSN 1618-2456

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