DB E-Paper 1-22
Dental Barometer - Das Fachmagzin für Zahnmedizin und Zahntechnik
Dental Barometer - Das Fachmagzin für Zahnmedizin und Zahntechnik
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DENTAL<br />
®<br />
BAROMETER<br />
Fachzeitschrift für Zahnmedizin und Zahntechnik<br />
Implantologie<br />
Primäre Sofortimplantation durch „ossäre Metamorphose”<br />
(OMM) mit Condensern<br />
Parodontologie<br />
Zahnverlust und Rauchen – es ist kompliziert<br />
Konservierende Zahnheilkunde<br />
Basisversorgung mit einer neuen Amalgam-Alternative<br />
AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
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EDITORIAL 3<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
der Behandlungserfolg einer Parodontitis ist abhängig von vielen Faktoren.<br />
Mit der Einführung der neuen PAR-Richtlinie am 01.07.2021 wurden<br />
der Zahnärzteschaft nun die notwendigen Instrumente an die Hand gegeben,<br />
der den jahrelangen Stillstand in der Parodontitistherapie beendet,<br />
um so den gesetzlich Versicherten eine Therapie anbieten zu können, die<br />
dem aktuellen Stand der Wissenschaft entspricht.<br />
In der Ihnen vorliegenden Ausgabe zeigen wir in verschiedenen Beiträgen<br />
zum Thema, wie sich zum Beispiel Zigarettenrauch auf das Parodont<br />
auswirkt und dadurch bei Rauchern ein höheres Risiko besteht, eine Parodontitis<br />
zu entwickeln. In Ihrem Beitrag ab Seite 20 schreibt Frau Dr. rer.<br />
nat. Dinah Murad über diese Zusammenhänge.<br />
Auch Dr. Ronald Möbius, M.Sc. Parodontologie schreibt in seinem Artikel<br />
ab Seite 16 über die Ursachen des Zahnverlustes durch die Entzündung<br />
des Knochens und die Therapie des Knochenstoffwechsels. In seinem<br />
vorletzten Beitrag zum Superhormon Vitamin D, zeigt er dieses Mal das<br />
Handling und die Dosierung in der Vitamin D-Therapie auf.<br />
Parodontitis ist<br />
eine Krankheit:<br />
Vorsorge, Prophylaxe,<br />
PZR und Entzündungsreduktion<br />
kommen<br />
zu spät!<br />
Ist eine private Zahnzusatzversicherung bei Parodontitispatienten möglich<br />
und sinnvoll? Dieser Frage widmet sich unsere Spezialistin Frau Gabriele<br />
Bengel in Ihrem Beitrag ab Seite <strong>22</strong> und zeigt, wie Sie mit gezielten Empfehlungen<br />
an die Patienten Ihre Praxisumsätze steigern können und dabei<br />
zufriedene Patienten als beste Empfehlungsgeber erhalten.<br />
Im Teil 3 der Artikelreihe „Der Psychologische Werkzeug-Koffer” ab Seite<br />
28 gibt Ihnen Dr. Dr. Bert Karl die letzten Informationen, damit Sie Ihre<br />
Patienten besser für geplante und notwendige Behandlungen motivieren<br />
und überzeugen können. Mit zwei Patientenfällen von Frau Dr. Monica<br />
Stefan über die Basisversorgung mit einer neuen Amalgam-Alternative ab<br />
Seite 36 beenden wir in dieser Ausgabe die zahnmedizinischen Beiträge.<br />
Weitere informative Beiträge aus den Bereichen Steuern und Recht sowie<br />
Fortbildungsangebote und Produktinformationen komplettieren unser<br />
Leseangebot für Sie.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.<br />
Ihre Redaktion des Dental Barometer
Ca 2+ Ca 2+<br />
4 INHALT<br />
3 Editorial<br />
50 Vorschau/Impressum<br />
Aus der Praxis<br />
© Drobot Dean / adobe.stock.com<br />
14 Rauchentwöhnung in der zahnärztlichen Praxis<br />
Perspektiven und Zukunftsvisionen einer praktisch tätigen Dentalhygienikerin<br />
Ca 2+ Ca 2+<br />
Ca 2+<br />
BisiCAL<br />
6 Prothetik / CAD CAM<br />
IPS Style ® Für anspruchsvolle Situationen<br />
10 Implantologie<br />
Primäre Sofortimplantationen durch „ossäre<br />
Metamorphose” (OMM) mit Condensern<br />
Dossier Parodontologie<br />
16 Die Therapie der Entzündung ...<br />
... ist nicht die Therapie des Knochens und<br />
nicht durch Entzündungen werden die<br />
Zähne locker!<br />
20 Zahnverlust und Rauchen ...<br />
... es ist kompliziert<br />
<strong>22</strong> Zahnzusatzversicherung trotz<br />
Parodontitis<br />
Geht das und ist es sinnvoll?<br />
Zahnmedizin<br />
© Racool_Studio / freepik © bisico GmbH<br />
24 Klinische Erprobung<br />
Fallbeispiele einer direkten und indirekten Pulpaüberkappung mit<br />
BisiCAL dem Calziumpflaster für die Pulpa<br />
28 Patientenkommunikation<br />
Der Psychologische „Werkzeug-Koffer”<br />
Teil 3<br />
36 Konservierende Zahnheilkunde<br />
Basisversorgungen mit einer neuen<br />
Amalgam-Alternative<br />
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32 Vitamin D – Teil 7<br />
Handling in der Vitamin D-Therapie<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
INHALT<br />
5<br />
Wirtschaft<br />
40 Steuern<br />
Steueränderungen 20<strong>22</strong> – Es bleibt alles<br />
anders!<br />
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46 Akademie<br />
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6<br />
PROTHETIK / CAD CAM<br />
9<br />
IPS Style ® Für anspruchsvolle Situationen<br />
In den letzten zwei Jahrzehnten wurde eine neue Ära in der Entwicklung vollkeramischer Materialien eingeläutet.<br />
Diese Entwicklung wurde durch die Erwartung besserer Restaurationsergebnisse seitens der Patienten<br />
vorangetrieben. Die neuen Restaurationen bieten eine ausgewogene Balance aus Biokompatibilität, Ästhetik<br />
und mechanischer Stabilität, den drei wichtigsten Erfolgsfaktoren in der restaurativen Zahnheilkunde.<br />
Text /Bilder Farah Aiham<br />
Konventionelles Zirkonoxid ist biokompatibel und weist eine<br />
hohe Festigkeit auf. Es entsprach in den Anfängen jedoch<br />
nicht den ästhetischen Ansprüchen der Patienten. Glaskeramik<br />
hingegen war ebenfalls biokompatibel und ästhetisch<br />
ansprechend, jedoch nicht widerstandsfähig genug, um<br />
ein breites Feld von Indikationen abzudecken. Die Einführung<br />
von Lithiumdisilikat-Glaskeramik, die Ivoclar der Welt<br />
in Form von IPS e.max Press und IPS e.max CAD vorstellte,<br />
führte zu einer Erhöhung der Festigkeit von Glaskeramiken<br />
und dadurch zu einer Indikationserweiterung der Vollkeramik<br />
in der Zahnheilkunde.<br />
Parallel dazu gab es auch im Bereich der Metallkeramik Weiterentwicklungen.<br />
Die Materialien haben sich bewährt und<br />
verfügen über herausragendes Potenzial: Die Millionen seit<br />
Jahrzehnten eingesetzten metallkeramischen Restaurationen<br />
weisen hohe In-Vitro- und In-Vivo-Überlebensraten auf.<br />
1962 begann die Entwicklung der Metall-Keramik-Systeme<br />
und kam nie zum Stillstand. Sie schritt kontinuierlich voran,<br />
bis Ergebnisse erzielt wurden, die jenen des IPS e.max-Systems<br />
auf ästhetischer Ebene ebenbürtig waren. 2015 wurde<br />
ein weiterer entscheidender Meilenstein gesetzt: Ivoclar<br />
brachte auf der Grundlage von 40 Jahren Erfahrung in diesem<br />
Bereich die erste Metallkeramik mit einer neuartigen<br />
Kristallstruktur namens Oxyapatit heraus.<br />
Was ist IPS Style Ceram?<br />
Die niedrigschmelzende feldspatfreie Verblendkeramik<br />
besteht aus einer Mischglaskeramik, die Leuzit, Fluorapatit<br />
und Oxyapatit als Kristallphase enthält. Dies trägt zu einer<br />
einzigartigen Optik und Handhabung bei.<br />
Wie funktioniert IPS Style Ceram?<br />
Oxyapatit-Kristalle reflektieren das einfallende Licht in einem<br />
hohen Ausmaß, was zu einem Tiefeneffekt führt. Da Oxyapatit-Kristalle<br />
Bestandteil aller farbtragenden Komponenten sind<br />
(vom Opaquer bis zu den Schneidemassen), kann die Transluzenz<br />
der Restaurationen nach Bedarf angepasst werden. Wir<br />
führten einige Anwendungsversuche an einem Modell durch,<br />
um herauszufinden, wie die Schichtung der Massen funktioniert.<br />
Die Abbildung 1 zeigt einen dieser Tests.<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
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Ein Gefühl für das Material zu erhalten ist unerlässlich, um die beiden<br />
Produktvorteile erfolgreich nutzen zu können:<br />
• Optimiertes Schrumpfverhalten und eine hohe Stabilität bei wiederholten<br />
Brennvorgängen.<br />
• Natürliche Transluzenz und hohe Helligkeit.<br />
In diesem Artikel werden zwei* Fallberichte von klinischen Fällen dokumentiert:<br />
1. Die Abdeckung starker Verfärbungen durch die keramische Schichtung<br />
von IPS Style Ceram auf einem Legierungsgerüst.<br />
2. Die Kombination von IPS e.max Press mit IPS Style, indem ein Frontzahnveneer<br />
auf einem feuerfesten Stumpfmodell mit IPS Style Ceram<br />
gefertigt wurde und die Frontzahnkrone daneben mithilfe der Pressund<br />
Schichttechnik, gefertigt aus IPS e.max Press & Ceram.<br />
Die Abbildungen zeigen die einzelnen Schritte im Labor.<br />
Fallbericht 1<br />
Ausgangssituation<br />
Ein Patient wurde in der Klinik mit vier bestehenden Metallkeramikkronen<br />
vorstellig. Das Hauptanliegen des Patienten waren seine Kronen, die seine<br />
ästhetischen Anforderungen nicht erfüllten. Die klinische und radiologische<br />
Untersuchung ergab Kronenüberhänge und Randundichtigkeiten, die eine<br />
parodontale Rezession zur Folge hatte. Zudem wiesen die Kronen eine<br />
zu hohe Opazität auf und wir entschieden, sie zu ersetzen. Es wurden<br />
eine Bilddokumentation und Studienmodelle erstellt und ein Wax-up des<br />
angestrebten neuen Designs angefertigt. Die Kronen wurden entfernt, die<br />
Stümpfe gereinigt und die subgingivalen Präparationsgrenzen definiert<br />
(Abb. 2 a, b, c).<br />
Hintergründe aus Laborsicht<br />
In Fällen mit starken Verfärbungen und einer gräulich wirkenden verbleibenden<br />
Zahnsubstanz mit einer Stumpffarbe von ND9, liefert Metallkeramik<br />
nach wie vor die besten Ergebnisse. Sie ermöglicht eine vollständige<br />
Abdeckung von Verfärbungen der Zahnhartsubstanz.<br />
Labor-Workflow<br />
Die Verarbeitung der Legierung gemäß Herstellerangaben ist nach wie<br />
vor eine wichtige Voraussetzung zur Gewährleistung eines einwandfreien<br />
zahntechnischen Workflows zum Aufbau der Metallkeramikkrone,<br />
unabhängig davon, ob die Metallgerüste gefräst, lasergesintert<br />
oder gegossen werden. Im vorliegenden Fall wurde die Oberfläche des<br />
Metallgerüstes mit einem keramisch gebundenen Schleifinstrument<br />
bearbeitet und unter Einhaltung der vorgeschriebenen Körnung und<br />
des Strahldrucks bei gleichzeitig flachem Arbeitswinkel der Strahldüse<br />
abgestrahlt. All diese Empfehlungen spielen im Hinblick auf die Verbesserung<br />
des mechanischen Verbunds zwischen Legierung und Keramik<br />
eine große Rolle. (Abb. 3)<br />
Die Oxidation der Legierung gemäss den vom Legierungshersteller empfohlenen<br />
Parametern sowie eine Reinigung mit dem Dampfstrahler nach<br />
dem Oxidationsbrand verbessert den chemischen Verbund zwischen<br />
Legierung und Keramik zusätzlich. Der Opaquer wird entsprechend der<br />
Zahnfarbe ausgewählt. Für die erste Opaquerschicht, dem Wash Brand,<br />
können wir eine dünne Schicht des Opaquers IPS Style Ceram Intensive »<br />
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PROTHETIK / CAD CAM<br />
1<br />
2a<br />
2b<br />
2c<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
PROTHETIK / CAD CAM<br />
9<br />
Powder Opaquer white verwenden. Da das Weiss einen perfekten<br />
Kontrast zur gräulichen Farbe der Legierung bildet,<br />
ist es hilfreich, diese mit der Wash-Schicht abzudecken. Vor<br />
dem Auftragen der zweiten Opaquerschicht ist eine weitere<br />
gründliche Reinigung mit dem Dampfstrahler wichtig. Ein<br />
Tipp: Unmittelbar vor dem Auftragen der zweiten Opaquerschicht<br />
kann die Oberfläche mit Opaquer Liquid befeuchtet<br />
werden, um eine gleichmäßige und exakte Verteilung der<br />
zweiten Opaquerschicht zu gewährleisten. Die Verwendung<br />
des Opaquer Liquids ist für die gewünschte Konsistenz<br />
und das einfache Auftragen des Opaquers entscheidend<br />
(Abb. 4).<br />
Nach dem Brand weist die Opaquerschicht aus IPS Style<br />
Ceram Powder Opaquer eine seidig-matte Oberfläche auf<br />
und deckt den Untergrund verlässlich ab, da das Opaquer<br />
Pulver über eine hohe Sättigung an Oxyapatitkristallen verfügt.<br />
(Abb. 5)<br />
Eine gründliche Reinigung mit dem<br />
Dampfstrahler ist auch vor der<br />
Dentin-Schichtung wichtig.<br />
Aufbau der dynamischen Dentin-Schicht<br />
Die Anwendung von Deep Dentin ist an Stellen mit geringer<br />
Schichtstärke erforderlich. In unserem Fall wurde die Dynamik<br />
im Dentinbereich durch das konsequente Mischen der<br />
Dentin-Massen einmal mit ein wenig IPS Ivocolor Essence<br />
Rose für das zervikale Drittel, einmal mit IPS Style Ceram<br />
OE4 für das mittlere Drittel und einmal mit IPS Style Ceram<br />
Transpa neutral für das inzisale Drittel erzielt. Zur Inzisalkante<br />
hin wurden Mamelons ausgeformt, um eine natürliche<br />
Farbabstufung und einen weichen Übergang vom Dentin<br />
zur Schneidekante zu erreichen. (Abb. 6)<br />
muss sehr dünn sein, damit die filigranen internen Charakteristika<br />
nicht überdeckt werden. Oxyapatitkristalle erzielen<br />
eine hohe Helligkeit, daher soll die inzisale Schichtstärke<br />
sehr gering gehalten werden.<br />
Individuelle externe Charakterisierung<br />
IPS Ivocolor ist das universelle Malfarben- und Glasursortiment<br />
für die individuelle Bemalung und Charakterisierung.<br />
Nach dem Auftragen der Glasurmasse wurde mithilfe eines<br />
Pinsels mit sich verjüngender Spitze auf der Oberfläche eine<br />
natürliche Mikrostruktur gestaltet. Die charakteristische Oberflächentextur<br />
blieb auch nach dem Glasurbrand unverändert.<br />
Zur Kontrolle der Approximalkontakte kam ein ungesägtes<br />
Kontrollmodell zum Einsatz. Allenfalls notwendige Anpassungen<br />
konnten mit IPS Style Ceram Add-On-Massen vorgenommen<br />
werden. Der Add-On-Brand erfolgte gleichzeitig<br />
mit dem Glasurbrand (Abb. 8).<br />
Das Endresultat ist auf dem Bild des lächelnden Patienten zu<br />
sehen. Alle ästhetischen Parameter wurden erfüllt: Es konnte<br />
eine individuelle, natürliche Schichtung umgesetzt werden,<br />
die farblich übereinstimmt. Die Restaurationen gliedern sich<br />
ästhetisch ansprechend ein (Abb. 9).<br />
Das zweite Fallbeispiel können Sie sich auf unserer Internetseite<br />
www.barometer-online.info/ips-stylefarah-aiham<br />
anschauen. Scannen Sie dazu den folgenden QR-Code.<br />
Individuelle interne Charakterisierung<br />
Der im Cut-Back Verfahren reduzierte Dentinbereich wurde<br />
anschließend durch eine Auswahl an IPS Style Ceram<br />
Impulse-Massen wie folgt aufgebaut:<br />
• IPS Style Ceram Mamelon light zur Akzentuierung der<br />
Mamelonstruktur;<br />
• 50 Prozent IPS Style Ceram Opal Effect violet (OE violet)<br />
gemischt mit 50 Prozent IPS Style Ceram Incisal I1 zur<br />
Lichtabsorption und zur Erzielung eines Tiefeneffekts im<br />
inzisalen Drittel;<br />
• IPS Style Ceram Opal Effect 4 (OE 4) für höhere Helligkeit<br />
in bestimmten Bereichen der Krone, zum Beispiel auf den<br />
Primärflächen<br />
• 50 Prozent IPS Style Ceram Opal Effect 2 (OE 2) gemischt<br />
mit 50 Prozent IPS Style Transpa blue zur Erzeugung von<br />
natürlichen, jugendlich wirkenden mesialen und distalen<br />
Randleisten (Abb. 7).<br />
Abschließend wird die Oberflächenanatomie mit einer dünnen<br />
Schicht Schneidematerial vervollständigt. Die Schicht<br />
Farah Aiham<br />
Cosmetic ceramist, trainer and material<br />
consultant<br />
—<br />
Dubai, Vereinigte Arabische Emirate<br />
E-Mail: aihamfarah@gmail.com<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
10<br />
IMPLANTOLOGIE<br />
Abb. 1<br />
© XXX<br />
Primäre Sofortimplantationen durch „ossäre<br />
Metamorphose” (OMM) mit Condensern<br />
Bereits 1995 entwickelte ich Knochen-Condenser, da ich schon damals nicht einsehen wollte, dass man<br />
aufgrund unterschiedlicher Knochendichten im Oberkiefer sechs Monate „Einheilungszeit“ abwarten<br />
sollte, hingegen im Unterkiefer nur drei. Aus der orthopädischen Medizin entnahm ich das Konzept –<br />
natürlich auf unseren Fachbereich „Implantologie“ abgewandelt – mit einfachen Instrumenten weichen<br />
D3-/D4-Knochen iatrogen und intraoperativ in einen optimierten D2-Knochen umzuwandeln.<br />
Text /Bilder Dr. med. dent. Armin Nedjat<br />
So konnte man die Wartezeit auch im seitlichen hinteren<br />
Oberkiefer auf, in der Regel ebenfalls drei Monate reduzieren.<br />
Mittlerweile wurde diese „Wartezeit“ nochmals verkürzt oder<br />
ist in Sofortbelastung gänzlich entfallen. Die von mir entwickelten<br />
Condenser können in Verbindung mit sämtlichen<br />
Implantatsystemen eingesetzt werden. Ursprünglich waren<br />
sie auf das Design des CHAMPIONS-Systems abgestimmt.<br />
Grundsatz zur Auswahl des<br />
Implantatdurchmessers im weichen Knochen<br />
Nicht die Anatomie entscheidet über den zu inserierenden<br />
Implantatdurchmesser, sondern der Durchmesser des Condensers,<br />
mit dem man als Erstes eine Primärstabilität erreicht.<br />
Deshalb halte ich nicht viel von DVT-basierten Implantatplanungen<br />
mit daraufhin abgestimmten Bohrschablonen, denn<br />
spongiöser Knochen ist überaus leicht modellierbar. Erfolgt<br />
diese Umwandlung mit langsam rotierenden Instrumenten<br />
den Condensern, mit max. 40 Ncm und 20 U/min am Winkelstück<br />
(CHAMPIONS WS-Condenser), so wird der Knochen<br />
weder erhitzt noch besteht die Gefahr einer „Hebelwirkung“,<br />
wie es bei Condensern geschehen kann, die manuell mit der<br />
Ratsche eingedreht werden. Niedertourig eingesetzte Condenser<br />
erzeugen auch keine Knochen-Drucknekrosen, deren<br />
Folge ein Knochenabbau wäre.<br />
Die Knochen-Condenser wurden in den Jahren perfektioniert<br />
und sind jetzt in den aufsteigenden Durchmessern ø 2,4 | ø<br />
2,8 | ø 3,0 | ø 3,3 | ø 3 | 8 | ø 4,3 | ø 4,8 und ø 5,3 mm verfügbar<br />
(Abb.1). Sie verdichten knochenschonend die Spongiosa-<br />
Bälkchen.<br />
Erhält man im D4-Knochen eine Primärstabilität zum Beispiel<br />
erst mit einem ø 4,3 mm Condenser, wird ein Implantat von<br />
ø 4,5 mm mit Primärstabilität inseriert. Mithilfe von Röntgen-<br />
Condenser-Messaufnahmen und Messung der Gingivahöhe<br />
vor der Pilotbohrung (mit dem gelben Dreikantbohrer, der<br />
durch die Gingiva auf Periostkontakt gesteckt wird), kann auf<br />
diese Weise die Implantatlänge intraoperativ verifiziert und<br />
auch gezielt ein interner, direkter Sinuslift mit entsprechender<br />
Implantatlänge- und Durchmesser durchgeführt werden.<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
IMPLANTOLOGIE<br />
11<br />
2<br />
3 4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8 9<br />
10 11 12 13<br />
Wie exakt und schonend Condenser in der Spongiosa arbeiten,<br />
will ich Ihnen zunächst an einem Modell demonstrieren:<br />
Spongiöser Knochen frakturiert bei der Aufbereitung des<br />
Implantatbettes mit WS-Condensern nicht. Die WS-Condenser<br />
verdichten – ohne Hebelwirkung durch Ratsche oder bei<br />
rein manuellem Einsatz – so gleichmäßig, dass man sie nur<br />
wieder herausdrehen kann, wenn man die Einheit auf „links“<br />
umstellt. Bei einwurzeligen Zähnen im Oberkiefer bereitet<br />
man die „neue Alveole“ mit Tendenz palatinal auf, ohne<br />
Druck des Implantats auf die buccale Wand.<br />
Bilder 2 bis 4: Die Pilotbohrungen mit dem gelben und weißen<br />
3-Kant-Bohrer (etwa 50 U/min) erfolgen wegen der idealen<br />
prothetischen Lage und dem gesunden Knochen in die<br />
Tri- oder Bifurkation (Bild 2). Die weitere Aufbereitung des<br />
Implantatbetts erfolgt mit CHAMPIONS Condensern mit<br />
20 U/min (Bild 3). Mit gleichmäßigem leichten Druck wird die<br />
Spongiosa verdichtet und man kreiert sozusagen eine neue<br />
Alveole in der Alten (Bild 4).<br />
In dem hier beschriebenen Fall erreichte man eine Primärstabilität<br />
des Condensers bei 8 mm Insertionstiefe (Beginn des<br />
Mikrogewindes). Man inseriert zum Beispiel ein CHAMPI-<br />
ONS (R)Evolution-Implantat mit 8 mm Länge und ø 4,0 mm.<br />
Das Gewinde des Implantats (Bild 5) schließt gut 1 bis 2 mm<br />
subkrestal ab, der 3,5 mm hohe Shuttle (hier in seiner vierten<br />
Funktion als Gingivaformer) ist werkseitig auf dem CHAMPI-<br />
ONS (R)Evolution montiert und schließt optimalerweise leicht<br />
subgingival ab. Sollte der Shuttle aus der Gingiva herausragen,<br />
so tauscht man ihn nach Röntgenkontrolle gegen eine<br />
„Georgi-Verschlussschraube“ mit 0,5, 1,5 oder 2,5 mm Gingivahöhe<br />
aus.<br />
Sofortimplantate überzeugen das Behandlungsteam<br />
und Patienten mit ihren Vorteilen<br />
Nur eine Anästhesie und nur eine Antibiose, da beides bereits<br />
im Zuge der Extraktion/Osteotomie des Zahnes erfolgt. Psychologisch<br />
betrachtet ist es von Vorteil, nach Extraktion der<br />
„kranken Wurzel“ gleich eine „gesunde“ künstliche Wurzel<br />
(das Implantat) zu inserieren. Ein „Alveolenkollaps“ wird<br />
durch eine Sofortimplantation in Verbindung mit eingebrachtem<br />
Knochenersatzmaterial (KEM) – zum Beispiel erzeugt<br />
nach dem Smart Grinder-Verfahren – verhindert. Wir haben<br />
direkte Sicht auf den Knochen und keine harte, krestale Zone.<br />
Das Zeitfenster verschiebt sich positiv: Anstelle einer Gesamtbehandlungszeit<br />
von circa neun Monaten mit rund sechs Sitzungen<br />
benötigt man lediglich drei (kurze) Sitzungen innerhalb<br />
von drei bis vier Monaten. In meiner Praxisphilosophie entspricht<br />
eine Implantation der einer gewöhnlichen Praxistätig- »<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
12<br />
IMPLANTOLOGIE<br />
14 15 16<br />
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DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
IMPLANTOLOGIE<br />
13<br />
keit: Das Zimmer mit Behandlungsstuhl wird nicht zu einem<br />
sterilen OP umgebaut und es wird anderer kein Mehraufwand<br />
zum Beispiel gegenüber einer Endodontie betrieben.<br />
Dies betrifft unter anderem „sterile“ OP-Kleidung für Patienten<br />
und Behandler. Wirtschaftlich betrachtet bieten Sofortimplantate<br />
ebenfalls Vorteile für Behandler und Patient. Ich brauche<br />
inklusive Begrüßung und Vorbereitung des Patienten, der örtlichen<br />
Betäubung und einer „einfachen“ Extraktion circa 30<br />
Minuten. Die Implantation inklusive eines IDS-Sinuslifts (MIMI<br />
Vb) oder einer Distraktion (MIMI II) benötigt inklusive der Röntgenkontrollen<br />
in der Regel nur den gleichen Zeitaufwand.<br />
1. Patientenfall<br />
Bilder 6 bis 10: Beispiel einer Sofortimplantation in Verbindung<br />
mit einem IDS-Sinuslift regio 16. Inseriert wurde ein<br />
CHAMPIONS (R)Evolution-Implantat L 8 mm / ø 4,0 mm, die<br />
Socket Preservation erfolgte durch ein abgeflachtes ICA-Zirkon-Abutment<br />
auf Titan-Klebebasis, das mit Composite Flow<br />
oberflächlich ummantelt wurde. Als Knochenersatz wurde im<br />
Smart Grinder erzeugtes KEM verwendet. Bilder 11 und 12:<br />
Die Krone wurde nach 12 Wochen eingegliedert, ohne die<br />
bei anderen Protokollen übliche viermonatige „Extraktions-<br />
Wartezeit“, plus „Einheilzeit“ des Implantats sowie mehreren<br />
Sitzungen zur prothetischen Versorgung.<br />
2. Patientenfall<br />
Bild 13: Der erhaltungsunwürdige Zahn 16 wurde unter antibiotischer<br />
Abschirmung knochenschonend extrahiert und<br />
anschließend nach dem Smart Grinder-Verfahren innerhalb<br />
von 8 Minuten „chairside“ aufbereitet (KometaBio, Vertrieb:<br />
Champions-Implants GmbH), der Alveole zurückgeführt.<br />
Bilder 14 bis 17: Mit dem WS-Condenser ø 4,3 mm wurde<br />
eine radiologische Messaufnahme durchgeführt. Anschließend<br />
erfolgte durch die neu-geschaffene Kavität ein IDS<br />
(interner, direkter Sinuslift). Das autologe KEM (im Smart<br />
Grinder erzeugt) wurde mit dem ‚Ricci II‘ (im Champions OP-<br />
Tray enthalten) eingebracht.<br />
Gleich im Anschluss wurde ein CHAMPION (R)Evolution-<br />
Implantat L 8 mm | ø 4,5 mm – ebenfalls im MIMI-Verfahren<br />
– mit einer Primärstabilität von 40 Ncm inseriert. Das DVT<br />
zeigt sehr deutlich die „weiße Wolke“ (Bild 18) des Grinder-<br />
Materials. Am gleichen Operationstag erfolgte die geschlossene<br />
Abformung samt Bissnahme.<br />
Bilder 18 bis 20: Die prothetische Position im Trifurkationsbereich<br />
oberer Molaren oder die in Bifurkationen bei zweiwurzeligen<br />
Molaren kann als ideal angesehen werden. Durch<br />
das Sofortimplantat in Verbindung mit WS-Condensern bei<br />
der Knochenaufbereitung konnte ein Alveolen-Kollaps vermieden<br />
und die Krone nach vier Monaten erfolgreich eingegliedert<br />
werden.<br />
3. Patientenfall<br />
Bilder 21 bis 29: Sofortimplantationen regiones 33, 41, 41 und<br />
43 mit vier PATENT-Keramikimplantaten (Zircon-Medical AG,<br />
im Vertrieb der Champions-Implants GmbH). Drei Monate<br />
post OP wurden die Glasfaser-Posts in die C-Connection der<br />
PATENT mit RelyX Unicem supragingival eingeklebt (Bild 26)<br />
und für eine Zirkonstegaufnahme präpariert. Das Sekundärgerüst<br />
(Bilder 27 & 28) wurde aus PEEK erstellt und die gut<br />
balancierte Prothese (Bild 29) eingegliedert.<br />
Fazit<br />
Sofortimplantate in Verbindung mit einem innovativen,<br />
modernen Implantatsystem ermöglichen patientenfreundliche<br />
Konzepte, die jede chirurgisch-tätige Praxis umsetzen<br />
kann. Patienten sind dankbar, wenn man ihnen zumindest<br />
das Angebot macht, in der gleichen Sitzung (Dauer circa eine<br />
Stunde) sowohl die Extraktion, die Socket Preservation, gegebenenfalls<br />
den IDS-Sinuslift als auch die Sofortimplantation im<br />
MIMI-Verfahren (minimalinvasive Methodik der Implantation)<br />
durchzuführen. Die Erfolgsquoten in unseren Anwender-Praxen<br />
entsprechen mit über 96 Prozent annähernd denen von<br />
Spätimplantationen (98,5 Prozent) – dies sind Praxiswerte,<br />
ohne Patientenselektion zur Aufnahme in die Langzeitstudie<br />
(zum Beispiel keine PA-kompromittierten, keine Raucher und/<br />
oder Patienten mit diversen Medikamenteneinnahmen).<br />
CHAMPIONS WS-Condenser sind unverzichtbar für eine kontrolliert<br />
sichere „Ossäre Metamorphose“ und ein wichtiges<br />
Instrumentarium einer implantologisch tätigen Praxisklinik.<br />
Die Morphologie von weichen Knochen kann in wenigen<br />
Minuten mithilfe der WS-Condenser zugunsten harten Knochens<br />
verändert und verifiziert werden. Sofortimplantate<br />
spielen eine immer wichtigere Rolle – auch im Alltag einer<br />
„normalen“ Zahnarztpraxis.<br />
Der hier vorgestellte erste Patientenfall wurde von CIPC-<br />
Supervisor Dr. Volker Knorr, Eislingen, der zweite Patientenfall<br />
von CIPC-Experte Dr. Frédéric Lorente, Jonquieres/Frankreich,<br />
der dritte Patientenfall von Dr. Harald Fahrenholz, Wien,<br />
durchgeführt.<br />
Dr. med. dent. Armin Nedjat<br />
CEO Champions Implants GmbH<br />
—<br />
Championsplatz 1<br />
55237 Flonheim<br />
Tel.: +49 6734 914 080<br />
E-Mail: info@champions-implants.com<br />
www.championsimplants.com<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
14<br />
RAUCHENTÖHNUNG IN DER ZAHNARZTPRAXIS<br />
© adobe.stock.com - Drobot Dean<br />
Perspektiven und Zukunftsvisionen einer<br />
praktisch tätigen Dentalhygienikerin<br />
Im Zuge des Aufrufs die eigenen Praxiskonzepte zur Rauchentwöhnung vorzustellen, präsentiert<br />
die Dentalhygienikerin Sabrina Dogan, die gleichzeitig auch im Vorstand des „VDDH - Verband<br />
Deutscher Dentalhygieniker“ organisiert ist, ihre Erfahrungen. Im Fokus stehen hierbei: individuelle<br />
Präventionskonzepte; Motivationstools; „Hilfe zur Selbsthilfe“; Möglichkeiten; Hilfsmittel;<br />
Kontakte; Ansprechpartner*innen; interdisziplinäre Zusammenarbeit sowie Neue Medien.<br />
Text Sabrina Dogan<br />
Verschiedene Möglichkeiten zur Rauchentwöhnung begleiten<br />
mich seit einigen Jahren. Bereits während meiner Aufstiegsfortbildung<br />
zur Dentalhygienikerin, welche ich im Jahr<br />
2008 im ZFZ – „Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum<br />
Stuttgart“ absolvieren durfte, kam ich damit in Kontakt.<br />
Damals hatte ich mich im Rahmen einer Präsentation in Form<br />
eines Vortrags als Clinic Table mit der Thematik „Rauchentwöhnung<br />
in der Zahnarztpraxis – in einfachen Schritten“<br />
beschäftigt und recht schnell bemerkt, dass diese Schritte<br />
für unsere Patienten*innen und uns leider häufig gar nicht<br />
so einfach umsetzbar waren als ursprünglich angenommen.<br />
Auch das Etablieren im praxisinternen Präventionskonzept<br />
erforderte Mühe, Zeit, Motivation, Nachlese und interdisziplinäres<br />
Netzwerken. Zu Beginn fokussierten wir uns bezüglich<br />
dieser Thematik auf ganz überschaubar sowie analoge<br />
Mechanismen. Raucherprotokolle wurden händisch ausgefüllt<br />
und analysiert und der Fagerström-Test unterstützte uns<br />
bei der Bewertung der Tabakabhängigkeit auf einer Scala von<br />
1 bis 10. Wir erstellten Raucherprofile sowie einen Bogen zur<br />
Raucherintervention für die Karteikarte und unsere Dokumentation<br />
in der Zahnarztpraxis.<br />
Die Gängigen sowie bekannten „Kleinen Helfer“, um rauchfrei<br />
zu werden, beziehungsweise beim Rauchentzug behilflich<br />
zu sein oder der körperlichen und psychischen Abhängigkeit<br />
entgegenzuwirken, waren damals Nikotinkaugummi,<br />
transparente Pflaster, Lutschtabletten, Sprays sowie zwei in<br />
Deutschland zugelassene Medikamente. Später kamen Inhalatoren<br />
dazu, welche die Gewohnheiten des Rauchens und<br />
das bis zu 300× tägliche die Hand zum Mund führen, als<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
RAUCHENTWÖHNUNG IN DER ZAHNARZTPRAXIS<br />
15<br />
Wiederholung und erlerntes Verhalten, das mit dem Rauchen<br />
verknüpft ist, aufgreifen sowie imitieren sollten. Mit regionalem<br />
Bezug durch meine damalige Tätigkeit an der Uniklinik<br />
Heidelberg und heute in einer niedergelassenen Zahnarztpraxis<br />
in selbiger Region (Mauer bei Heidelberg), habe ich<br />
früh nach Netzwerkpartnern*innen im näheren Umfeld meiner<br />
Arbeitsstätte gesucht, die dabei helfen konnten, unsere<br />
Patienten*innen bestmöglich zu beraten und zu betreuen.<br />
So konnte ich praxisnahe Informationen zur qualifizierten<br />
Rauchentwöhnung im Thoraxklinikum Heidelberg erhalten.<br />
Die dazugehörige Entwöhnungssprechstunde zur professionellen<br />
Rauchentwöhnung mit individuellen und geeigneten<br />
Entwöhnungsmethoden findet immer noch statt,<br />
derzeit allerdings ausschließlich online. Das Deutsche Krebsforschungszentrum<br />
in Heidelberg (DKFZ) konnte mir ebenfalls<br />
wertvolle Tipps zum erfolgreichen Rauchstopp für unsere<br />
Patienten*innen in der Zahnarztpraxis liefern. Hierbei steht<br />
der Rauchstopp im Vordergrund, nicht zwingend der Nikotinentzug,<br />
da es auch Patienten*innen gibt, die auf das Nikotin<br />
nicht verzichten wollen oder können, die aber die schädlichen<br />
Wirkungen des Tabakrauchens minimieren und auf Alternativen<br />
wie E-Zigarette & Co. umsteigen möchten. Hier habe ich<br />
neben den Broschüren der Deutschen Krebshilfe (DKH - Richtig<br />
aufatmen, DKH – Die blauen Ratgeber – Krebs im Mund,-<br />
Kiefer-Gesichtsbereich) sowie speziellen Infoadressen auch<br />
erstmalig vom Rauchfrei-Kalender für die ersten 110 Tage der<br />
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erfahren<br />
und an einigen informativen Vorträgen, Veranstaltungen<br />
sowie Seminaren teilnehmen dürfen.<br />
Es funktioniert nur gemeinsam: MOTIVATION ist die Basis<br />
zum Erfolg und interdisziplinäre Netzwerke sind nach meinem<br />
Ermessen gerade bei dieser komplexen Thematik unerlässlich!<br />
Der Mehrwert für die Zahnarztpraxis besteht hierbei<br />
ganz klar im Alleinstellungsmerkmal, dem zusätzlichen Wissen,<br />
welches weitergeben werden kann und einer ganzheitlichen<br />
Betrachtung unserer Patienten*innen. Gemäß dem<br />
Motto „an jedem Zahn hängt auch ein Mensch“!<br />
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg, – wo kein<br />
Wille ist, sollten Alternativen wie zum Beispiel<br />
Harm Reduction besprochen werden<br />
Wenn die Patienten*innen ihr Rauchverhalten von sich aus<br />
ändern möchten oder sogar direkt Rückfragen hierzu stellen,<br />
weil ich sie beispielsweise in einer dentalen Präventionssitzung<br />
auf die Thematik „Rauchen und Mundgesundheit“<br />
sensibilisiert habe, liegt es am Team der Zahnarztpraxis, Möglichkeiten,<br />
Kontakte, weitere Anlaufstellen oder Hilfestellung<br />
anzubieten zu können. Was bedeutet, man sollte auch hier<br />
immer up to date sein. Dies ist bei der Masse an Lifestyleimpressionen<br />
und Neuerungen, die täglich auf uns einwirken<br />
wie Wasserpfeife, Shisha, Snus, Chewing Bags, Chewing<br />
Bags in Slimform, Kautabak oder E-Zigarette tatsächlich nicht<br />
immer einfach, zumal das Konzept der Tobacco Harm Reduction<br />
durch alternative Produkte, die einen potenziell weniger<br />
schädlichen Nikotin-Konsum ermöglichen, weil kein Tabak<br />
verbrannt wird, gerade in der Zahnmedizin noch recht neu ist.<br />
Es gibt aber auch Patienten*innen, bei welchen unsere Intervention<br />
nicht nachhaltig fruchtet. Hier sollten wir auf keinen<br />
Fall resignieren, sondern versuchen, diese mit Beharrlichkeit,<br />
Professionalität und Verständnis auf dem gemeinsamen Weg<br />
der Verbesserung ihrer Mundgesundheit zu begleiten. Und<br />
wenn diese gar kein Interesse an einem Rauchstopp haben,<br />
kann es eben auch helfen, über Alternativen zu sprechen und<br />
so weitere Optionen aufzuzeigen, ohne ganz auf Nikotin zu<br />
verzichten.<br />
Nehmen wir diese, wie ich finde, auch sehr interessante Herausforderung<br />
an und wagen den Blick „Über den Tellerrand“<br />
ist alles in allem zugegeben auch einfach SEHR INTERESSANT,<br />
wenn man sich als Team drauf einlässt.<br />
Da unsere Patienten*innen ebenso individuell sind wie wir<br />
selbst, ist es immer wieder spannend, diese Herausforderung<br />
anzunehmen und nach praktikablen Lösungen für alle<br />
Beteiligten zu suchen. Dies kann bedeuten, dass Maßnahmen<br />
wie Hypnose, Atemübungen, autogenes Training oder Akupunktur<br />
Unterstützung bieten können. Ebenso sind digitale<br />
Tools wie Podcasts, Apps, Erfahrungsberichte von ehemaligen<br />
Betroffenen (zum Beispiel als Video) zeitgemäß. Auch die kostenlosen<br />
Online-Ausstiegsprogramme der BZgA werden von<br />
unseren Patienten*innen dankend angenommen.<br />
Öffnen sie ihren Blick und nutzen sie die genannten Möglichkeiten,<br />
um ihr individuelles Praxiskonzept weiter auszubauen,<br />
spezielle Angebote für ihre Patienten*innen auf Vorlage zu<br />
haben und Prävention zu leben!<br />
Quellen:<br />
Suchtberatung Heidelberg - www.suchtberatung-heidelberg.de<br />
DKFZ – Heidelberg / NCT Heidelberg / Thoraxklinik Heidelberg<br />
S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screenings, Diagnostik und<br />
Behandlung“ AWMF-Register Nr. 076-006, Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />
Medizinischen Fachgesellschaften e. V.<br />
rauchfrei - Startpaket der BZgA - www.bzga.de<br />
Sabrina Dogan<br />
Dentalhygienikerin und Praxismanagerin<br />
—<br />
Zahnärzte Praxis Mauer<br />
Sinsheimerstr. 1<br />
698256 Mauer<br />
Tel.: +49 6<strong>22</strong>6 12 00<br />
www.zahnarztpraxis-mauer.de<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
16<br />
PARODONTOLOGIE<br />
Osteoklasten<br />
Osteoblasten<br />
Osteoklasten<br />
Osteoblasten<br />
Lokale<br />
Therapie<br />
Ausgangsstadium<br />
Therapieziel:<br />
Gleichgewicht auf<br />
hohem Niveau<br />
Ausgangsstadium<br />
Systemische<br />
Therapie<br />
Therapieziel:<br />
Gleichgewicht auf<br />
niedrigem Niveau<br />
© Copyright<br />
Die Therapie der Entzündung ist nicht die<br />
Therapie des Knochens und nicht durch<br />
Entzündungen werden die Zähne locker!<br />
Parodontitis ist eine Krankheit: Vorsorge, Prophylaxe, Reinigungen, PZR und Entzündungsreduktion kommen<br />
zu spät! Das Gewebe zeigt bereits Knochenabbau und es wird eine Therapie und keine Vorsorge benötigt. Antibiotika<br />
sind der falsche Weg. Dadurch verringern sich zwar die Entzündungen, aber der Gewebeabbau wird aktiviert.<br />
Text /Grafiken Dr. Ronald Möbius, Fachzahnarzt M.Sc. Parodontologie<br />
Parodontitis ist gekennzeichnet durch Entzündung und<br />
Knochenabbau. Entzündungen entstehen durch Mikroorganismen<br />
2 , Knochenabbau durch verstärkt aktivierte Osteoklasten<br />
3 . Es gibt keine Mikroorganismen, die parodontalen<br />
Knochen abbauen. Selbst in der Erde werden Knochen nicht<br />
durch Mikroorganismen zersetzt. Für unterschiedliche Ursachen,<br />
Mikroorganismen für Entzündungen, zu viel aktivierte<br />
Osteoklasten für Knochenabbau werden unterschiedliche<br />
Therapien benötigt. Für die Therapie der Entzündungen alle -<br />
bekannten Therapien zur Entzündungsreduktion und für die<br />
Therapie des Knochenstoffwechsels die Therapie zur Inaktivierung<br />
der zu viel aktivierten Osteoklasten 4 .<br />
Die Therapie der parodontalen Entzündung ist wichtig ist<br />
Voraussetzung ist der erste Schritt, aber sie ist nicht die Therapie<br />
des aus dem Gleichgewicht geratenen Knochenstoffwechsels.<br />
Leider verschärfen die neuen Richtlinien in der<br />
PA-Abrechnung seit 01.07.2021 diese Situation durch die<br />
Vorgabe eines konkreten Zeitfensters von vier Wochen für die<br />
PA-Therapie. In vier Wochen lassen sich Entzündungen therapieren,<br />
aber kein Knochenstoffwechsel!<br />
Die Hauptursache eines Zahnverlustes jenseits des 40. Lebensjahres,<br />
ist der parodontale Knochenabbau. Wird nur die Entzündung<br />
therapiert und nicht der Knochenstoffwechsel bleiben<br />
die Zahnfleischtaschen bestehen. Mikroorganismen bauen<br />
keinen Knochen ab, sind nicht die Ursachen für den Knochenabbau.<br />
Obwohl die PA-Therapie nach vier Wochen erfolgreich<br />
abgeschlossen wurde, wird der Patient erhöht anfällig bleiben,<br />
da die Zahnfleischtaschen noch vorhanden sind. Mit der Therapie<br />
der Entzündungen wurde nur die Anzahl der Mikroorganismen<br />
reduziert, aber das Milieu bestimmt die Keime und das<br />
Milieu wurde nicht verändert, weswegen die alte Mikroflora<br />
das Milieu wieder besiedeln wird.<br />
Knochenabbauprozesse sind ausschließlich körpereigene<br />
immunologische Reaktionen, letztendlich ausgelöst durch<br />
zu viel aktivierte Osteoklasten. Nur diese körpereigenen Pro-<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
PARODONTOLOGIE<br />
17<br />
zesse bauen den Knochen ab, nicht Mikroorganismen. Bereits<br />
1983 haben Golub et al 1 mit ihren klinischen Studien an Ratten<br />
hierfür den Nachweis erbracht. Es konnte reproduzierbar<br />
nachgewiesen werden, dass Parodontitis auch ohne Beteiligung<br />
von Mikroorganismen zum Beispiel durch Diabetes entsteht.<br />
Es gibt viele Mechanismen, die Osteoklasten als zu viel<br />
aktiviert erscheinen lassen. Die Aktivierung der Osteoklasten<br />
ist ein multifaktorielles Geschehen, wobei Mikroorganismen<br />
hier eine Rolle spielen können.<br />
Eine Entzündung hat fünf Symptome, eines davon heißt<br />
Schwellung. Mit der Therapie der Entzündung entsteht ein<br />
klinisch gesundes Bild und die Taschen scheinen kleiner,<br />
durch die fehlende Schwellung. Knochen reagiert hingegen<br />
sehr langsam und der Heilungsprozess ist klinisch nicht beurteilbar.<br />
Bei einer auf Entzündungsreduktion ausgerichteten<br />
PA-Therapie bleibt der Knochenstoffwechsel unbeeinflusst.<br />
Wie schon Prof. Bechamp vor über 100 Jahren feststellte:<br />
„Das Milieu bestimmt die Keime“.<br />
Mit der direkten Therapie des Knochenstoffwechsels werden<br />
die Osteoklasten in ihrer Aktivität gebremst und die Osteoblasten<br />
aktiviert. Dadurch verbessert sich die Knochenqualität<br />
und die Knochentaschen, Zahnfleischtaschen werden kleiner<br />
und verschwinden 5 . In den ersten neun Monaten nach Therapiebeginn<br />
ist eine Taschenreduktion von 3,5 mm realistisch.<br />
Nach neun Monaten ist die maximale Knochenreife erreicht.<br />
Es werden in dieser Therapie mit Kollagenase-Hemmung<br />
immer nur die zu viel aktivierten Osteoklasten reversibel<br />
inaktiviert. Es erfolgt keine vollständige Inaktivierung und<br />
Zerstörung der Osteoklasten wie in der Bisphosphonat-Therapie.<br />
Die Osteoklasten aktivieren die Osteoblasten und nach<br />
neun Monaten Hemmung der Osteoklasten brauchen diese<br />
wieder ein wenig mehr Aktivität. Aus diesem Grunde muss<br />
anschließend der Therapieabstand von vier Wochen auf acht<br />
Wochen erhöht werden. In dieser nachfolgenden zweimonatigen<br />
Recall/Therapiezeit verringert sich die Taschentiefe im<br />
Durchschnitt 1,5 mm pro Jahr.<br />
Durch die flacher werdenden Zahnfleischtaschen ändert sich<br />
das Milieu von anaerob zu aerob und dadurch ändert sich<br />
auch die Zusammensetzung der Mikroorganismen. Diese<br />
mikrobielle Umstrukturierung kann der Patient effektiv mit<br />
seiner häuslichen Zahnpflege unterstützen. Dazu ist es erforderlich,<br />
dass er umsteigt, weg von antiseptischen, keimreduzierenden<br />
Mundpflegeartikeln und stattdessen „Effektive<br />
Mikroorganismen“ auch als Zahncreme anwendet 8 .<br />
Die aktive Matrix-Metalloproteinase-8<br />
(aMMP-8) in der Diagnostik<br />
Entzündungen und Knochenabbau sind unterschiedliche Prozesse<br />
mit unterschiedlichen Ursachen und unterschiedlichen<br />
Therapien. Die gesamte bekannte Diagnostik für parodontale<br />
Entzündungen ist somit wertlos zur Beurteilung des Knochenstoffwechsels.<br />
Der einzige zurzeit praxisrelevante Parameter,<br />
der in der Diagnostik Knochenstoffwechsel funktioniert,<br />
ist der aMMP-8-Test. Die Aktivierung der Osteoklasten<br />
erfolgt indirekt über die Osteoblasten, die aktiviert werden<br />
durch die RANKL/RANK Ankopplung. Dieses System wird<br />
durch die aMMP-8 aktiviert. Um es mit den Worten von PD<br />
Dr. Lutz Netuschil (PA-Abteilung, Uni Dresden) zu sagen:“ Ich<br />
habe in meiner 34-jährigen klinisch orientierten Forschung<br />
keinen Parameter kennengelernt, der so aussagekräftig und<br />
so unwidersprochen ist wie der aMMP-8.“ Das heißt: Hat der<br />
Patient einen aMMP-8 über 10 ng/ml hat er verstärkt aktivierte<br />
Osteoklasten, liegt der Wert unter 10 ng/ml ist das System<br />
Knochenstoffwechsel ausgeglichen.<br />
Wir können mithilfe dieses digitalen Parameters den Knochenstoffwechsel<br />
beurteilen, obwohl der Knochenabbau bei<br />
rechtzeitiger Diagnostik noch gar nicht begonnen hat. Der<br />
aMMP-8 ist kein Entzündungsmarker, sondern wird in der<br />
Diagnostik Kollagenabbau benötigt. Entzündungen korrelieren<br />
nicht mit dem Knochenabbau. So gibt es Patienten mit<br />
starken parodontalen Entzündungen und einen negativen<br />
aMMP-8 und andersherum Patienten ohne parodontale Entzündungen<br />
mit einem positiven aMMP-8-Wert.<br />
Der Test sollte vor und nach der PAR-Therapie ausgewertet<br />
werden, um die Therapie des Knochenstoffwechsel beurteilen<br />
zu können und das individuelle Recall-Intervall festzulegen.<br />
Liegt der aMMP-8 über 10 ng/ml und sind die Taschen<br />
tiefer als 3 mm, benötigen wir einen zweimonatigen Recall.<br />
Ist der aMMP-8 Wert kleiner als 10 ng/ml einen dreimonatigen<br />
Recall. Alle anderen Tests, selbst die klinische Inspektion<br />
versagen hier zur Beurteilung des Knochenstoffwechsels.<br />
Einzig der Faktor Zeit würde über die Jahre zeigen, ob der<br />
Knochenstoffwechsel wirklich ausgeglichen war. Dann ist es<br />
zu spät und wir sehen nur die Folgen des negativen Knochenstoffwechsels.<br />
Damit es gar nicht erst zum Knochenabbau kommt, sollte<br />
der aMMP-8-Test alle zwei Jahre wiederholt werden, um<br />
rechtzeitig therapeutisch eingreifen zu können. Dies insbesondere<br />
bei den Risikopatienten, parodontal sanierten<br />
Patienten, Patienten älter als 40 Jahre, Patienten mit Vorerkrankungen,<br />
Rauchern, KFO-Patienten älter als 40 Jahre,<br />
Patienten mit mehr als acht fehlenden Zähnen, Patienten<br />
mit Symptomatik im Knochenstoffwechsel und in den<br />
Gelenken.<br />
Diagnostische Überlegungen<br />
Der Homo sapiens, der moderne Mensch, ist die einzige<br />
überlebende Art der Gattung Homo und seit 200 000 Jahren<br />
fossil belegt. Er ist dafür gedacht, 30 Jahre alt zu werden.<br />
Heute werden die Menschen 80 Jahre und älter, müssen<br />
sich aber mit den Alterungserscheinungen auseinandersetzen.<br />
Dazu gört auch der Knochenstoffwechsel, der ab dem<br />
30. Lebensjahr in den negativen Bereich rutscht. »<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
18<br />
PARODONTOLOGIE<br />
Ausgeglichener Knochenstoffwechsel heißt, dass Osteoklasten<br />
und Osteoblasten im Gleichgewicht arbeiten. Ganz leicht<br />
erhöhte Aktivität der Osteoklasten bis zu 10 ng/ml aMMP-8<br />
ist Toleranzbereich, doch darüber sollte die Therapie einsetzten.<br />
Es sind folglich immer aktive Osteoklasten erforderlich,<br />
damit Knochen abgebaut und durch neuen Knochen ersetzt<br />
werden kann, wobei die aktiven Osteoklasten erst die Präosteoblasten<br />
aktivieren. Ohne aktive Osteoklasten gibt es<br />
auch keine aktiven Osteoblasten und der Knochenstoffwechsel<br />
kommt zum Erliegen, der Knochen überaltert, verliert an<br />
Elastizität, wird brüchig und spröde wie bei der Glasknochenkrankheit.<br />
Dies ist auch das Hauptproblem in der Osteoporose-Therapie<br />
mit Bisphosphonaten. Der aMMP-8-Test funktioniert nicht<br />
mit einer Ja/Nein Entscheidung, so wie bei einem Schwangerschaftstest,<br />
sondern ist eine Titer-Bestimmung. Eine<br />
bestimmte Anzahl von aktiven Osteoklasten ist immer erforderlich,<br />
erst ab einem Wert darüber schlägt der Test an.<br />
Lokale PAR-Therapie<br />
Der alternde Mensch hat aufgrund verschiedener Ursachen<br />
einen negativen Knochenstoffwechsel. In der Regel sind es<br />
aber nicht die Osteoklasten, die auf einmal superaktiv werden.<br />
Nicht der Knochenabbau ist die krankmachende Ursache,<br />
sondern der immer geringer werdende Knochenaufbau<br />
ist das Problem. Während der Knochenabbau auf seinem<br />
Niveau bleibt, wird immer weniger neuer Knochen gebildet.<br />
Dadurch verliert der Knochen an Knochenqualität und Substanz.<br />
Die Zähne scheinen länger zu werden.<br />
In der parodontal lokal direkten Therapie des Knochenstoffwechsels<br />
werden jetzt die scheinbar zu viel aktivierten Osteoklasten<br />
inaktiviert, sodass die gesamte Osteoklastenaktivität<br />
reduziert wird, runter bis auf das Niveau der viel zu wenig<br />
aktiven Osteoblasten. Jetzt befinden sich Osteoklasten und<br />
Osteoblasten wieder im Gleichgewicht, wenn auch auf viel<br />
niedrigerem Niveau. Der Knochenstoffwechsel ist ausgeglichen<br />
und der fortschreitende Knochenabbau ist gestoppt.<br />
Die Therapie hierfür ist unkompliziert. Es erfolgt eine komplette<br />
supra- und subgingivale professionelle Reinigung.<br />
Anschließend wird der Kollagenase-Hemmer auf das Zahnfleisch<br />
in den Interdentalraum oder wenn möglich, in die Zahnfleischtasche<br />
appliziert und mit Reso-Pac (Hager+Werken),<br />
einem resorbierbaren Wundverband und Medikamententräger,<br />
abgedeckt, um ein vorzeitiges Abfluten zu verhindern.<br />
Nach vier Stunden ist der Kollagenase-Hemmer selbstständig<br />
zum Knochen gewandert, blockiert dort die Osteoklasten-<br />
Bildung und inaktiviert reversibel die zu viel aktiven Osteoklasten.<br />
Es handelt sich um eine rein chemische Reaktion<br />
ohne Resistenz oder Allergieentwicklung. Dieser Effekt hält<br />
maximal zwei Monate. Wird dies öfter wiederholt, werden<br />
parallel die Osteoblasten aktiviert 7 .<br />
Mit diesem professionellen Part zur Therapie des Knochenstoffwechsels<br />
schließen sich vertikale Knochentaschen, die<br />
Knochen-Qualität verbessert sich und das Milieu für die Mikroorganismen<br />
ändert sich. Gelingt es jetzt, den Patienten<br />
zur permanenten Anwendung von „Effektiven Mikroorganismen“<br />
zu motivieren, wird der Patient zwar mit Vorschädigung,<br />
aber ohne Entzündungen und mit festen Zähnen<br />
leben, wobei es unbedeutend ist, wie alt der Patient ist! Selbst<br />
Zähne, die bereits locker sind, werden durch die zunehmende<br />
Knochenqualität wieder fest.<br />
Der in der lokalen Therapie angewandte Kollagenase-Hemmer<br />
ist ein chemisch modifiziertes Doxycyclin mit sehr geringen<br />
antibiotischen Eigenschaften. Bei einem Anmischen<br />
der aufgelisteten Bestandteile des Gels würde nur ein lokales<br />
Antibiotikum entstehen. Lokale Antibiotika zeigen sehr<br />
schnell ein klinisch gesundes Bild und Patient und Zahnarzt<br />
lassen sich hierdurch täuschen.<br />
Eine Parodontitis ist immer gekennzeichnet durch Entzündung<br />
und durch Knochenabbau. Es reicht nicht, nur den<br />
Part Entzündungen zu therapieren. Entzündungen werden<br />
durch Mikroorganismen ausgelöst. Durch Antibiotika werden<br />
diese stark reduziert, es verbleiben große Mengen toter<br />
Mikroorganismen. Um die Kadaver zu beseitigen, wird die<br />
Immunabwehr aktiviert. Damit die großen Fresszellen des<br />
Immunsystems überhaupt an den Ort des Geschehens gelangen<br />
können, haben auch diese die Möglichkeit, aMMP-8 auszuschütten<br />
und Kollagen abzubauen. Der steigende aMMP-<br />
8-Spiegel ist notwendig, damit die großen Fresszellen sich<br />
einen Weg durch das Kollagen bahnen können, um zum Aufräumen<br />
an die Mikroorganismen Kadaver heranzukommen.<br />
Bei jeder Antibiotikatherapie kommt es folglich zum Anstieg<br />
des aMMP-8-Spiegels. Ein aMMP-8-Spiegel über 10 ng/ ml<br />
bedeutet aber gleichzeitig Knochenabbau, weil dadurch die<br />
Osteoklasten aktiviert werden, Knochen abzubauen.<br />
Schlussfolgerung<br />
Die Schlussfolgerung hieraus ist, dass Antibiotika lokal oder<br />
systemisch in der Parodontitis-Therapie keine Hilfe sind. Der<br />
Vorteil der Entzündungsreduktion bringt den Nachteil einer<br />
zusätzlichen Aktivierung des Knochenabbaus. Letztendlich<br />
verliert der Patient seine Zähne wegen dem nicht therapierten<br />
Knochenabbau und nicht wegen einer Entzündung.<br />
Systemische Therapie zum<br />
ausgeglichenen Knochenstoffwechsel<br />
Parodontitis ist immer kombiniert mit Knochenabbau. Knochenabbau<br />
ist negativer Knochenstoffwechsel. Es gibt aber nur<br />
einen Knochenstoffwechsel, nicht einen für die Knie, einen für<br />
die Wirbelsäule und einen für das Parodontium, nein, nur einen<br />
insgesamt. Parodontitis ist somit nur die zahnärztliche Bezeichnung<br />
eines insgesamt negativen Knochenstoffwechsels.<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
Anzeige<br />
Es macht folglich Sinn, den gesamten Knochenstoffwechsel<br />
zu therapieren, weil dann indirekt das Parodontium<br />
mit ausheilt. Wir Zahnärzte haben hier in der<br />
Diagnostik des negativen Knochenstoffwechsels einen<br />
wesentlichen Part und könnten helfend in der Beratung<br />
des Patienten zu dieser Thematik einsteigen.<br />
Die stärkste Muskulatur des Menschen ist die Kaumuskulatur.<br />
Eine starke Muskulatur hat auch starke<br />
Knochenstrukturen. Aus diesem Grunde ist besonders<br />
der Unterkiefer ein sehr kräftiger Knochen. Eine hohe<br />
Knochendichte, kombiniert mit einer ausgeglichenen<br />
Mineralisation (Kalziumhaushalt), ist auf der Panorama-<br />
Schichtaufnahme gut auswertbar. Diese Strukturen<br />
ergeben einen hohen Röntgenkontrast. Wenn die PSA<br />
schwarze Knochenstrukturen zeigt, ist dies ein deutlicher<br />
Hinweis auf einen negativen Knochenstoffwechsel<br />
und der Patient kann beiläufig zur eigentlichen Indikation<br />
der PSA über diese Situation aufgeklärt werden.<br />
In der Praxis hat sich die Kombination von lokaler und systemischer<br />
Therapie des Knochenstoffwechsels bewährt.<br />
Die lokale Therapie hat den Vorteil, dass diese immer<br />
ohne Mitarbeit des Patienten funktioniert. Es ist eine<br />
lokal chemische Reaktion. Der Kollagenase-Hemmer<br />
muss nur Zeit haben, zu den Osteoklasten zu wandern.<br />
Das Ergebnis der systemischen Therapie ist viel wertvoller,<br />
weil es die Knochenneubildung insgesamt ankurbelt.<br />
Knochen hat außer der Halte- und Stützfunktion weitere<br />
Aufgaben wie Bildung der Blutzellen, Immunzellen<br />
und Tumorkillerzellen. Auch diese Funktionen werden<br />
wieder aktiviert. Die systemische Therapie erfolgt zu<br />
95 Prozent durch den Patienten selbst. Die Mitarbeit zu<br />
Therapiebeginn ist in der Regel immer gut, aber über die<br />
Zeit gesehen ist die Compliance nur mäßig.<br />
So wie jeder Muskel, der nicht gebraucht wird, degeneriert<br />
und immer kleiner und schwächer wird, schwächelt<br />
auch der Knochenstoffwechsel, wenn er nicht regelmäßig<br />
trainiert wird. Wenn das Trainingsprogramm Knochenstoffwechsel<br />
anläuft, macht es Sinn darüber nachzudenken,<br />
welches Material zusätzlich erforderlich ist.<br />
60 Prozent Heilungsrate bei chronischer Parodontitis<br />
deutlicher Rückgang der Entzündung<br />
reduziert Parodontitis-bedingten Zahnverlust<br />
TOP<br />
Dentalprodukt<br />
20<strong>22</strong><br />
Systemische<br />
Parodontitisbehandlung<br />
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20<br />
PARODONTOLOGIE<br />
© master 1305 / freepik<br />
Zahnverlust und Rauchen – es ist kompliziert<br />
Das Jahr ist noch jung. Wer sich vorgenommen hat, seit dem 1.1.20<strong>22</strong> nicht mehr zu rauchen, macht vermutlich<br />
gerade jetzt eine schwere Zeit durch. Motivation zum Durchhalten kommt aus Zahnarztpraxis, denn auch<br />
im Sinne der Mundgesundheit gibt es viele Gründe, mit dem Rauchen aufzuhören: Rauchen hat nicht nur<br />
Konsequenzen auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit oder das Risiko, bestimmte Krebsarten zu entwickeln.<br />
Text Dr. rer. nat. Dinah Murad<br />
Das Parodont wird durch Tabak sowie die Verbrennungsprodukte<br />
aus dem Tabakrauch in Mitleidenschaft gezogen. 1 So<br />
haben Raucher ein höheres Risiko, eine Parodontitis zu entwickeln<br />
und dadurch Zahnverluste zu erleiden als Nichtraucher.<br />
Häufige Warnsignale für Parodontitis sind Zahnfleischbluten<br />
und Gingivitis. Ausgerechnet das Rauchen selbst unterdrückt<br />
aber das Zahnfleischbluten trotz einer bereits vorangeschrittenen<br />
Schädigung, sodass sich Raucher der Gefahr kaum<br />
bewusst sind. 2 Umso wichtiger ist daher die Aufklärung in der<br />
Zahnarztpraxis.<br />
Parodontitis ist ein chronischer, zerstörerischer Zustand, der<br />
durch parodontopathogene Bakterien und eine Entzündungsreaktion<br />
in Verbindung mit weiteren Mechanismen des<br />
Immunsystems verursacht wird. 3 Die Wirtsreaktion wird durch<br />
genetische und umweltbedingte Faktoren wie Rauchen modifiziert,<br />
4 das sich als sehr wichtiger Risikofaktor für chronische<br />
Parodontitis bei Erwachsenen 5 und auch bei Jugendlichen<br />
erwiesen hat. 6 Bei der Parodontitis spielt die Wirtsantwort tatsächlich<br />
eine wichtige Rolle bei der Zerstörung von Bindegewebe<br />
und Knochen. 7 Rauchen beeinflusst das Immunsystem<br />
und beeinträchtigt die Wirtsreaktion durch mehrere Mechanismen,<br />
sowohl systemisch als auch lokal im Speichel und im<br />
Gingival crevicular fluid (GCF). Systemisch erhöht Rauchen die<br />
Zahl der Neutrophilen im peripheren Blut, aber ihre Fähigkeit,<br />
durch die Kapillarwände zu wandern, ist beeinträchtigt. 8 So<br />
schädigen die reizenden und kanzerogenen Substanzen wie<br />
etwa unvollständige Verbrennungsprodukte, Stickoxide, Nitrosamine,<br />
Formaldehyd, Schwefeldioxid und freie Radikalbildner<br />
die Schleimhaut direkt, indirekt bewirkt unter anderem<br />
Nikotin eine Verengung der Gefäße, wodurch die Durchblutung<br />
vermindert wird. Das Gewebe wird dadurch schlechter<br />
versorgt, was zu einer Beeinträchtigung der Immunzellen<br />
führt und als Konsequenz zur Schwächung der Abwehrkräfte<br />
in der Mundhöhle zur Folge hat. Verletzungen und Entzündungen<br />
heilen so schlechter ab.<br />
Was genau ist am Tabakrauch so schädlich?<br />
Tabakrauch ist das bei der Verbrennung von Tabak entstehende<br />
Stoffgemisch, das beim Rauchen, das heißt beim<br />
Abbrand (Verschwelen) des Zigaretten-, Zigarren- und Pfeifentabaks<br />
entsteht. In Studien zum Einfluss des Tabakrauchs<br />
auf die Gesundheit lassen sich die Expositionen mithilfe von<br />
sogenannten Expositionsbiomarkern (BoE – Biomarker of<br />
Exposure) quantifizieren. Geeignet sind hier Kurzzeitbiomarker<br />
wie NNNN, NNAL, 3-HPMA, MHBMA, S-PMA, HMPMA,<br />
CEMA, 1-OHP und COHb. Es handelt sich hierbei um Karzinogene,<br />
die bei der Verwendung brennbarer Zigaretten beobachtet<br />
werden und im Zusammenhang mit der Entstehung<br />
von Krebs stehen.<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
PARODONTOLOGIE<br />
21<br />
Die FDA (Food and Drug Administration) hat eine Liste der<br />
bisher bekannten Verbindungen des Tabaks und seiner<br />
Verbrennungsprodukte als HPHCs (harmful and potentially<br />
harmful constituents) herausgegeben 9 . Sie umfasst eine<br />
Liste von über 100 unterschiedlichen Substanzen von Acetaldehyd<br />
bis Vinylchlorid. Die WHO definierte eine Liste von<br />
9 Substanzen als „priority toxicants“ aus Tabak und Tabakrauch<br />
(TobReg-9). 10<br />
Die Verbindungen lassen sich im Hinblick auf ihre physiologische<br />
Wirkung in reizende, (blut-)toxische, narcotoxische (vor<br />
allem des Nikotins als Alkaloid) und kanzerogene (krebserzeugende)<br />
Stoffe unterteilen.<br />
Wie genau lassen sich die schädlichen<br />
Emissionen einerseits und die durch<br />
sie verursachten gesundheitlichen<br />
Schäden andererseits messen?<br />
Biomarker für die Schäden der Emissionen im Körper im Allgemeinen<br />
sind die BoPH (Biomarkers of potential harm). BoPH<br />
wurden definiert als "Messung einer Wirkung aufgrund von<br />
Exposition“; dazu gehören frühe biologische Wirkungen, Veränderungen<br />
der Morphologie, Struktur oder Funktion und<br />
klinische Symptome, die mit einer Schädigung einhergehen;<br />
BoPH umfassen auch "präklinische Veränderungen". Zu diesen<br />
Biomarkern gehören unter anderem: das Risiko für Lungenkrebs,<br />
die Zahl weißer Blutzellen, Entzündungsmarker,<br />
die auf kardiovaskuläre Risiken (KVR) und andere mit dem<br />
Rauchen zusammenhängende Erkrankungen schließen lassen,<br />
das HDL-Cholesterin, das mit einem reduzierten KVR in<br />
Zusammenhang steht, Indikatoren der Lungengesundheit,<br />
Blutdruck und oxidativer Stress.<br />
Als aussagekräftige BoPH der Mundhöhle dienen in Studien<br />
häufig Substanzen aus dem Speichel und dem GCF (Gingivakrevikuläre<br />
Flüssigkeit):<br />
• alkalische Phosphatase (ALP) ist ein Hydrolase-Enzym, ein<br />
membranständiges Glykoprotein, das von vielen Zellen des<br />
Parodonts produziert wird.<br />
• der Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender<br />
Faktor (GM-CSF) ist ein Zytokin, das als Wachstumsfaktor<br />
für weiße Blutkörperchen fungiert. GM-CSF stimuliert<br />
Stammzellen zur Produktion von Granulozyten (Neutrophile,<br />
Eosinophile und Basophile) und Monozyten.<br />
• die Interleukine-1β, -6 und -8 (IL-1β, -6 und -8)<br />
• der Tumornekrosefaktor-α (TNF-α)<br />
• die Matrix-Metalloproteinasen (MMP)-8 und -9 11<br />
• die Gewebsinhibitoren (TIMP-1) der Metalloproteinase 12<br />
Mehrere Studien haben einen Zusammenhang zwischen<br />
erhöhten MMP-8-Werten und chronischer Parodontitis<br />
gezeigt. 13 Matrix-Metalloproteinasen (MMPs) und TIMP-1<br />
könnten Kandidaten für die Überwachung des Parodontalstatus<br />
bei Rauchern und Nichtrauchern aus Mundflüssigkeiten<br />
wie GCF und Speichel sein. Die GCF spielt eine besondere<br />
Rolle bei der ortsspezifischen Diagnose, jedoch ist Speichel<br />
leichter zu gewinnen und daher praktischer.<br />
BoE und BoPH im Vergleich von Nichtrauchern,<br />
Rauchern und Nutzern von potenziell risikogeminderten<br />
Tobacco Harm Reduction (THR)<br />
Produkten<br />
Besonders bewährt haben sich die Betrachtung der Biomarker<br />
der Emissionen in Untersuchungen, die den Einfluss von THR<br />
und Tabakrauchprodukten vergleichen.<br />
Mit Messungen der BoE ist es möglich, zwischen Rauchern,<br />
Nicht-Rauchern, Verwendern von THR zu unterscheiden.<br />
BoPH, die mit antimikrobieller Aktivität und Entzündungen<br />
assoziiert sind, zeigten in Studien bei Rauchern eine Erhöhung,<br />
die bei Verwendern von THR jedoch deutlich reduziert<br />
ist. Damit sind diese Parameter gut geeignet, auch die Auswirkungen<br />
des Rauchens und von THR auf die Gesundheit<br />
von Mund, Rachen, Parodont, Zähnen und sogar das orale<br />
Mikrobiom zu reflektieren.<br />
Fazit<br />
Die Vorteile des Verzichts auf Rauchen sind unumstritten.<br />
Schädigungen der Mundgesundheit durch das Rauchen können<br />
dem Patienten in der zahnärztlichen Praxis gut vermittelt<br />
werden, daher ist die Unterstützung in Zahnarztpraxis sinnvoll.<br />
Aufhörwillige können gerade zum Jahresbeginn in ihrer<br />
Absicht mit guten Argumenten bestärkt werden, abstinent<br />
zu bleiben, denn einige der BoPH veranschaulichen gut den<br />
Effekt des Rauchverzichts und motivieren zum Durchhalten.<br />
Auch wenn der vollständige Verzicht auf das Rauchen die<br />
meisten Vorteile bietet, ist das Konzept der Tobacco Harm<br />
Reduction mit potenziell risikogeminderten rauchfreien Nikotinprodukten<br />
(zum Beispiel Tabakerhitzer oder E-Zigaretten)<br />
als Übergangslösung aufgrund ihrer geringeren Emissionen<br />
und weniger schädlichen Auswirkungen auf den Körper dann<br />
akzeptabel, wenn sie einen Rückfall zum Rauchen verhindern<br />
oder um überhaupt diejenigen Raucher zu erreichen, die keinerlei<br />
Interesse an einem vollständigen Rauchstopp haben.<br />
Das Literaturverzeichnis kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Dr. rer. nat. Dinah Murad<br />
Chemikerin & Biologin<br />
—<br />
med2market<br />
Milanweg 1<br />
72076 Tübingen<br />
Tel.: +49 7071 6039030<br />
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DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
<strong>22</strong><br />
PARODONTOLOGIE<br />
9<br />
Bildunterschrift<br />
© Stefano Garau / adobe.stock.com<br />
Copyright<br />
Ist eine Zahnzusatzversicherung trotz<br />
bestehender Parodontitis möglich und sinnvoll?<br />
Nachdem die PAR-Richtlinie seit einigen Monaten in Kraft ist, wollten wir wissen, ob sich die Nachfrage nach<br />
Zahnzusatzversicherungen verändert hat und wie die Versicherer auf die neuen Gegebenheiten reagieren. Wir<br />
fragten nach bei Frau Bengel, die sich seit vielen Jahren auf Zahnzusatzversicherungen spezialisiert hat.<br />
Interview mit Gabriele Bengel, Spezialistin für private Zahnzusatzversicherungen<br />
Frau Bengel, sie beraten tagtäglich<br />
gesetzlich Versicherte zum<br />
Thema Zahnzusatzversicherung<br />
und haben sicherlich auch viele<br />
Kontakte zu Zahnarztpraxen. Hat<br />
die PAR-Richtlinie Ihren Beratungsalltag<br />
verändert?<br />
GABRIELE BENGEL Ja, ein wenig hat er<br />
sich verändert. Zunächst bekamen<br />
wir sehr viele Nachfragen von Zahnärztinnen<br />
und Zahnärzten, inwieweit Zahnzusatzversicherungen<br />
Leistungen übernehmen, die weiterhin privat abgerechnet<br />
werden müssen. Maßnahmen zur Keimreduktion, lokale<br />
Applikation von antibakteriell wirkenden Medikamenten,<br />
Auffüllen von Knochendefekten und Schleimhauttransplantationen<br />
beispielsweise fallen ja nach wie vor nicht unter<br />
die Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkassen. Auch<br />
zusätzliche Kontrollen und Zahnreinigungen zwischen den<br />
UPT-Intervallen werden privatärztlich abgerechnet. Patienten<br />
mit einer passenden Zahnzusatzversicherung bekommen derartige<br />
Zusatzkosten erstattet.<br />
Das waren wichtige Informationen für die Praxen. Häufig<br />
werden wir auch gefragt, ob die privaten Zahnzusatzversicherungen<br />
ebenfalls erst ab einer Taschentiefe von 4 mm<br />
erstattungspflichtig sind. In diesem Punkt agieren nicht<br />
alle Versicherer gleich – aber die meisten anerkennen eine<br />
Behandlungsnotwendigkeit bereits ab 2 bis 2,5 mm.<br />
Und welche Fragen hatten die Kassenpatienten beziehungsweise<br />
die Parodontitis-Betroffenen?<br />
GABRIELE BENGEL Zunächst muss ich sagen, dass wir schon<br />
immer sehr viele Anfragen von Parodontitis-Betroffenen<br />
hatten. Der Grund liegt einfach darin, dass viele Versicherer<br />
Antragsteller mit Parodontitis gar nicht oder nur mit Leistungsausschlüssen<br />
annehmen. Daher ist es für Betroffene viel<br />
schwieriger als für Nicht-Betroffene, überhaupt eine geeignete<br />
und leistungsstarke Zahnzusatzversicherung zu finden.<br />
Und dann haben wir den Eindruck, dass die möglichen Folgen<br />
von partiellen Zahnfleischentzündungen in den Praxen häufiger<br />
thematisiert werden als früher. Zumindest bekommen wir<br />
immer mehr Anrufe von Patienten, die im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung<br />
auf beginnende entzündliche Prozesse<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
PARODONTOLOGIE 23<br />
an einzelnen Zähnen aufmerksam gemacht wurden und sich<br />
absichern wollen, bevor eine Parodontitis vorliegt. Vor allem<br />
äußern diese Anrufer den festen Vorsatz, künftig mehr als<br />
einmal pro Jahr zur Zahnreinigung zu gehen. In diesem Fall<br />
sind die Zahntarife, die mehrmalige PZR pro Kalenderjahr<br />
erstatten, besonders rentabel für Patienten.<br />
Bedeutet das, dass bei Ihnen die Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen<br />
zugenommen hat – obwohl überall<br />
verkündet wird, dass die gesetzlich Versicherten künftig<br />
bessere Leistungen bekommen als bislang und man daher<br />
eher einen Rückgang des Interesses vermuten würde?<br />
GABRIELE BENGEL Ja – die Nachfrage nach Zahnzusatzversicherungen<br />
boomt nach wie vor. Das hat nicht nur mit der<br />
Parodontitis-Problematik zu tun. Schöne und gesunde Zähne<br />
sind den Menschen wichtig. Daran hat auch die aktuelle Maskenpflicht<br />
nichts geändert.<br />
Wenn ich Sie richtig verstanden habe, finden Sie auch<br />
für Parodontitis-Betroffene noch leistungsstarke Zahnzusatzversicherungen.<br />
Gibt es Gebiss-Zustände, bei<br />
denen auch Sie passen müssen?<br />
GABRIELE BENGEL Ja und nein. Grundsätzlich können gesetzlich<br />
Versicherte mit maximal drei fehlenden Zähnen, die noch<br />
nicht durch Brücken, Implantate oder Prothesen ersetzt sind,<br />
hochwertig versichert werden. Auch dann, wenn sie Parodontitis<br />
haben. Ab vier fehlenden Zähnen gibt es nur noch vollwertigen<br />
Versicherungsschutz für Maßnahmen an vorhandenen<br />
Zähnen. Der Ersatz der fehlenden Zähne ist dabei nicht<br />
versichert. Oder – wenn man für den Ersatz von mehr als drei<br />
fehlenden Zähnen Versicherungsschutz haben möchte, dann<br />
muss man sich mit „Verdopplung Festzuschuss“ begnügen.<br />
Ergänzend kann man PZR, Prophylaxe und sonstige zahnerhaltende<br />
Maßnahmen versichern. Eine bessere Lösung können<br />
wir dann leider nicht mehr herbeizaubern.<br />
Ihre Botschaft lautet also: Wer guten Versicherungsschutz<br />
haben will, muss sich rechtzeitig beraten lassen.<br />
GABRIELE BENGEL Ja das ist richtig. Und da immer ebenfalls<br />
PZR, Prophylaxe, Füllungen und sonstige zahnerhaltende<br />
Maßnahmen mitversichert werden und nicht nur – wie früher<br />
– der reine Zahnersatz, sind die aktuellen Zahntarife auch für<br />
Patienten mit gutem Zahnzustand wertvoll.<br />
Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Gabriele Bengel<br />
to:dent.ta GmbH<br />
—<br />
Tel.: +49 711 69 306 435<br />
E-Mail: gabriele.bengel@todentta.de<br />
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KLINISCHE ERPROBUNG<br />
Ca 2+ Ca 2+<br />
Ca 2+<br />
Ca 2+ Ca 2+ BisiCAL<br />
BisiCAL<br />
Das Calciumpflaster für die Pulpa<br />
Zusammen mit der Firma bisico – Bielefelder<br />
Dentalsilicone GmbH & Co. KG haben wir<br />
Zahnärzte*innen gesucht, welche vitalerhaltende<br />
Therapiemöglichkeiten mittels dem Produkt<br />
BisiCAL, einem bioaktiven, lichthärtenden,<br />
kunststoffmodifizierten Kalziumsilikat zur<br />
Pulpaüberkappung mit MTA-Füllstoffen klinisch<br />
erproben und die Ergebnisse für Sie als Fallbeziehungsweise<br />
Erfahrungsberichte aufbereiten.<br />
Im Folgenden stellen wir Ihnen den zweiten<br />
Fall dieser Klinischen Erprobung vor.<br />
Text Zahnärzte Dipl.-Stom. Ursula und Andreas Bäßler<br />
Bilder Zahnärzte Dipl.-Stom. Ursula und Andreas Bäßler,<br />
bisico GmbH & Co. KG<br />
Ausgangssituation Fall 1 – Direkte<br />
Überkappung von 14<br />
Ein 77-jähriger Patient stellte sich mit pulpitischen<br />
Beschwerden an 14 am 19.05.2021 in unserer Praxis vor.<br />
Während der Befundaufnahme wurde die Vitalität (Kältereiz)<br />
positiv getestet, bevor wir den Patienten für die<br />
Behandlung anästhesierten.<br />
Die Röntgenaufnahme zeigte eine Caries profunda nahe<br />
des Zahnnerves, weswegen wir uns für eine direkte Überkappung<br />
mit dem Pulpaüberkappungsmaterial BisiCAL der<br />
Firma bisico GmbH entschieden.<br />
1<br />
Situation nach Exkavation<br />
Behandlung Fall 1<br />
Aufgrund der Exkavation der Caries profunda, unter lokaler,<br />
terminaler Anästhesie kam es zur Eröffnung des Pulpenkavums<br />
mit gleichzeitiger Blutungsstillung. Die Kavitätentoilette<br />
erfolgte mit sterilen Wattepellets und 3-prozentiger<br />
Natriumhypochloridlösung.<br />
Nach relativer Trockenlegung nahmen wir die direkte Überkappung<br />
der Pulpa mit BisiCAL vor. Daran schloss sich die<br />
Konditionierung der Kavität mit E-Bond LC von bisico an.<br />
Abschließend wurde eine mehrflächige Kompositfüllung<br />
gelegt (Abb. Fall 1, Bilder 1 bis 4).<br />
2<br />
Schrittweises Einbringen von BisiCAL<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
KLINISCHE ERPROBUNG<br />
25<br />
3 4<br />
Vollständige direkte Überkappung<br />
Ergebnis<br />
Direkte Pulpenüberkappung<br />
Indirekte Pulpenüberkappung<br />
Ausgangssituation Fall 2 – Indirekte<br />
Überkappung von 27<br />
Die 54-jährige Patientin stellte sich mit Beschwerden an<br />
27 am 09.06.2021 in unserer Praxis vor. Der Vitalitätstest<br />
mittels Kältespray war positiv und die Röntgenaufnahme<br />
zeigte ebenfalls eine Caries profunda. Der klinische Befund<br />
machte eine indirekte Überkappung notwendig. Hiefür<br />
verwendeten wir ebenfalls das Pulpaüberkappungsmaterial<br />
BisiCAL von bisico.<br />
Behandlung Fall 2<br />
Nach Entfernung der Caries profunda an Zahn 27, welche<br />
ebenfalls unter lokaler, terminaler Anästhesie erfolgte und<br />
aufgrund der Lokalisation ohne Blutung verlief, wurde die<br />
Kavitätentoilette mit sterilen Wattepellets und 3-prozentiger<br />
Natriumhypochloridlösung durchgeführt. Danach versorgten<br />
wir die Kavität mit dem Pulpaüberkappungsmaterial<br />
BisiCAL in indirekter Form, behandelten die Kavität vor<br />
der Einbringung des Komposits mit Bisico E-Bond LC und<br />
schlossen die Behandlung in einer recht kurzen Sitzung zur<br />
Zufriedenheit aller ab (Abb. 5 und 6).<br />
In beiden Fällen wurde nach der Aushärtung der Kompositfüllungen<br />
eine Okklusionskontrolle durchgeführt, überschüssige<br />
Stellen nachgearbeitet und abschließend eine Hochglanzpolitur<br />
durchgeführt. Beide Patienten verließen die Praxis ohne »<br />
5<br />
Situation nach indirekter Überkappung<br />
5<br />
Finale Versorgung<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
26<br />
KLINISCHE ERPROBUNG<br />
Beschwerden und sichtlich zufrieden. Bei der jeweiligen Nachkontrolle<br />
beider Fälle acht Wochen später gaben die Patienten<br />
an, beschwerdefrei zu sein. Ein nochmaliger Vitalitätstest mittels<br />
Kältespray verlief positiv.<br />
Dipl.-Stom. Ursula Bäßler<br />
Fachzahnärztin für Kinderstomatologie<br />
—<br />
Fazit<br />
Die direkte Anwendung von BisiCAL mittels Spritze ermöglicht<br />
ein hygienisches und stressfreies Applizieren, besonders<br />
im hinteren Molarenbereich. Die gute Adaptation des<br />
Pulpaüberkappungsmaterials an der Kavitätenwand und die<br />
einfache Entfernbarkeit der Überschüsse sind weitere positive<br />
Eigenschaften dieses Produktes.<br />
Eine eventuelle Klebrigkeit am Instrument spielt eine untergeordnete<br />
Rolle, da das Material in einer Spritze geliefert wird<br />
und die Applikation mit der filigranen Spitze einfach zu handhaben<br />
ist. Im gesamten Workflow lässt sich in das Legen der<br />
Kompositfüllung unkompliziert integrieren.<br />
Dipl.-Stom. Andres Bäßler<br />
Zahnarzt<br />
—<br />
Ilgerstraße 4<br />
99768 Ilfeld<br />
Tel.: +49 36331 46275<br />
E-Mail: info@zahnarztpraxis-baessler.de<br />
www.zahnarztpraxis-baessler.de<br />
Alles in allem stellt sich BisiCAL – Das Calziumpflaster für die<br />
Pulpa für uns als sehr praxisrelevant und empfehlenswert dar.<br />
Produktinformation<br />
BisiCAL ist ein bioaktives, lichthärtendes, harzverstärktes Pulpaüberkappungsmaterial<br />
mit MTA-Füllstoffen. Durch die Freisetzung<br />
von Calciumionen fördert BisiCAL die Bildung von Tertiärdentin<br />
und gewährt einen sicheren Pulpaschutz. Der hohe<br />
pH-Wert wirkt bakterizid, unterstützt die Heilung und schützt<br />
vor Überempfindlichkeit. BisiCAL ist tolerant gegenüber Feuchtigkeit<br />
und weist eine gute Radioopazität auf. Dank seines<br />
thixotropen Verhaltens kann BisiCAL, selbst in sehr tiefen<br />
Kavitätenpräparationen, sehr präzise appliziert werden. BisCAL<br />
ist ein Ein-Komponenten-Material, Anmischzeiten und -fehler<br />
werden so vermieden. Via Lichthärtung erfolgt eine schnelle<br />
und kontrollierte Fixierung des Materials. Der hohe pH-Wert<br />
schafft ein bakterienfeindliches Milieu. Dank bioaktiver Füllstoffe<br />
wird durch die Freisetzung von Ca 2+ und OH − Ionen Tertiärdentin<br />
(Hydroxylapatit Ca 5 (PO 4 ) 3 (OH)) gebildet. Die Pulpa<br />
wird so geschützt und in der Heilung unterstützt.<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
Testphase<br />
Leser testen Produkte – das Original.<br />
Auswertung<br />
Adhese Universal<br />
Universelles Bonden in<br />
einzigartiger Form<br />
Ist die biegbare Kanüle des VivaPens aus Ihrer Sicht hilfreich?<br />
100 % ja<br />
Welche Eigenschaften des neuen VivaPen<br />
fi nden Sie besonders gut?<br />
Adhese Universal ist ein lichthärtendes Einkomponenten-<br />
Adhäsiv für direkte und indirekte Restaurationen. Es kann im<br />
Total-Etch-Verfahren, als selbstätzendes Adhäsiv oder nach<br />
selektiver Schmelzätzung verwendet werden.<br />
Die Vorteile:<br />
• Effizienter VivaPen: bis zu dreimal mehr Anwendungen<br />
pro ml Inhalt im Vergleich zu konventionellen Flaschen<br />
• Integrierter Desensibilisierungseffekt für minimales Risiko<br />
von postoperativen Sensibilitäten<br />
- sparsamer; bessere Kanüle, liegt besser in der Hand<br />
- einfache Handhabung, Dosierbarkeit, Fließfähigkeit<br />
- punktgenaue Applikation; wenig Verbrauch des Adhäsivs<br />
- biegbare Kanüle, selbständiges Beschicken<br />
(keine Assistenz notwendig)<br />
- Ergonomie<br />
- kein Unterschied zum Vorgänger feststellbar, außer Drücker blau<br />
- gute Haftwerte; einfache, schnelle Anwendung; kontrollierte<br />
Menge<br />
- keine Materialverschwendung; sehr kurze Aushärtezeit<br />
- Verarbeitungsqualität; die Verbindung mit Variolink<br />
- Form (rollt nicht mehr so auf Tray herum)<br />
- gutes Hygienekonzept<br />
- Sparsamkeit, Universalität<br />
- sehr sparsam, punktgenau zu applizieren, kurze Aushärtungszeit,<br />
sehr gut zu händeln<br />
- breites Anwendungsspektrum<br />
- einfaches Handling zum Beispiel bei Kinderfüllungen<br />
- Füllstandsanzeige<br />
• Verlässlich hohe Haftwerte auf trockenem und feuchtem<br />
Dentin<br />
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VivaPen in Ihrer Praxis einsetzen?<br />
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Verwenden Sie den VivaPen jetzt zum ersten Mal??<br />
37 % ja<br />
63 % nein<br />
42 % ja,<br />
auf jeden Fall<br />
50 % ja, wahrscheinlich<br />
schon<br />
8 % nein, eher nicht<br />
Werden Sie den VivaPen Ihren Kollegen empfehlen?<br />
Wie beurteilen Sie das Handling des VivaPen?<br />
50 % sehr zufrieden<br />
43 % zufrieden<br />
7 % gut<br />
34 % ja,<br />
auf jeden Fall<br />
59 % ja, wahrscheinlich<br />
schon<br />
7 % nein, eher nicht
28<br />
PATIENTENKOMMUNIKATION<br />
9<br />
Bildunterschrift<br />
© XXX<br />
Copyright<br />
Der Psychologische „Werzeug-Koffer“ – Teil 3<br />
Mit diesem letzten Teil der Artikelserie – Der Psychologische „Werkzeug-Koffer“ – komplettieren<br />
und beenden wir diese Serie. Sie haben nun alle wichtigen Informationen zusammen, um Ihre<br />
Patienten besser motivieren und überzeugen zu können. Freuen Sie sich in weiteren Beiträgen des<br />
Kommunikationsexperten Dr. Dr. Bert L. Karl auf neue spannende Einblicke rund um die Kommunikation.<br />
Text Dr. Dr. Bert L. Karl Grafiken slidesgo - de.freepik.com<br />
5. Reziprozität<br />
Die Reziprozität beschreibt das Prinzip des „sich Revanchierens“.<br />
Das gilt fundamental und kulturübergreifend, weil<br />
es einen enormen Evolutionsvorteil verschafft: Win-win<br />
Situation, wir profitieren beide. Unbewusst fühlen wir uns<br />
jedem stark verpflichtet, der uns auch nur ein ganz kleines<br />
„Geschenk“ gemacht hat. In Restaurants fällt das Trinkgeld<br />
statistisch wesentlich höher aus, wenn bei der Rechnung<br />
zum Beispiel eine kleine Süßigkeit liegt.<br />
auf materielle Gaben, sondern auch auf Zugeständnisse.<br />
Hier sehen wir v das Prinzip bei allen Verhandlungen: Politik,<br />
Gehalt, Autokauf v – ich mache dir ein Zugeständnis<br />
v<br />
und<br />
erwarte eine Gegenleistung.<br />
Die allgemeine Verhandlungstaktik kann so aussehen: Man<br />
beziehe in seinen Forderungskatalog bewusst weniger wichtige<br />
Punkte ein, die man sich zur Not abhandeln lassen kann<br />
und mit diesem Zugeständnis dann seine Hauptforderungen<br />
durchsetzt.<br />
Die Reziprozität wirkt unabhängig von der Sympathie! Auch<br />
zwielichtige Typen können uns damit erfolgreich Dinge verkaufen.<br />
Die Gefälligkeit wirkt auch wenn sie unerbeten erwiesen<br />
wird. Das ist das Prinzip bei allen Werbegeschenken, auch<br />
bei uns: Im Wartezimmer Mineralwasser ausschenken, an der<br />
Rezeption Gratis-Zahnbürsten verteilen usw.<br />
Beachte: Allein der Verkäufer bestimmt, welche Gefälligkeit<br />
er erweist und welche Gegenleistung er dafür fordert!<br />
Grundsätzlich ist es ein unangenehmes Gefühl, jemandem<br />
etwas schuldig zu sein. Die Regel bezieht sich nicht nur<br />
Eine Variante ist die „Neuverhandeln-nach-Zurückweisung-<br />
Taktik“. Man äußert eine große Bitte, die prompt abgelehnt<br />
wird. Die Ablehnung wird akzeptiert (Zugeständnis!) und<br />
sofort eine kleinere Bitte nachgeschoben: Diese wird dann<br />
erfüllt. Die eigentlich gewünschte Bitte wird also erst geäußert,<br />
wenn die vorhergehende größere Schein-Bitte abgelehnt<br />
wurde.<br />
Ich fordere 6 Prozent Gehaltserhöhung, damit ich am Ende<br />
3 Prozent bekomme. Entscheidend: Der „Rückzug“ auf die<br />
kleinere Bitte muss wie ein echtes Zugeständnis aussehen!<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
PATIENTENKOMMUNIKATION<br />
29<br />
Wenn ein Patient eigentlich 5 Kronen bräuchte, aber wegen<br />
der Kosten Bedenken äußert: Der Zahnarzt lässt mit sich<br />
„handeln“, 2 Kronen können wohl auf später verschoben<br />
werden. Nach diesem Zugeständnis wird der Patient die<br />
übrigen 3 Kronen bereitwillig akzeptieren.<br />
Die Taktik funktioniert auch deswegen so gut, weil sie Reziprozität<br />
mit dem Kontrastprinzip kombiniert. Beachte: Die<br />
anfängliche „große“ Bitte darf nicht extrem überhöht sein,<br />
sonst wird sie als unseriös empfunden.<br />
In aller Regel wird der „Käufer“ keineswegs Unmut empfinden,<br />
im Gegenteil wird er mit dem „Deal“ sehr zufrieden<br />
sein, seine Bereitschaft wird steigen, er wird sich für seine<br />
Zusage verantwortlich fühlen und sie zuverlässig einhalten.<br />
6. Commitment/Konsistenz<br />
Konsistenz (Verlässlichkeit) ist eine sehr geschätzte Eigenschaft,<br />
die evolutionsgeschichtlich enorme Überlebensvorteile<br />
bot: Daher entwickelten die Menschen mit der Zeit ein<br />
unbewusstes und schon fast zwanghaftes Bestreben, konsistent<br />
= verlässlich zu sein. Weiterer Vorteil: Es ist nur eine<br />
anfängliche einmalige Entscheidung nötig (Vereinfachung!).<br />
Das ganze weitere Verhalten stützt diese Anfangsentscheidung,<br />
mit der das ganze Problem abgehakt ist. Weiteres<br />
Nachdenken wird überflüssig.<br />
Der Mechanismus sieht so aus: Zuerst wird ein Commitment<br />
(Standpunkt, Bekenntnis) abgegeben, danach erfolgt automatisch<br />
Konsistenz im Sinne eines konsequent-verlässlichen<br />
Dabeibleibens.<br />
Es geht also zunächst darum, den Gesprächspartner zu einem<br />
auf den ersten Blick ganz unscheinbar harmlosen Commitment<br />
zu bewegen, um ihn danach eisern darauf festzunageln.<br />
Siehe hierzu das klassische Experiment von Howard (1990):<br />
Ein Spendensammler begrüßt seinen „Kunden“ mit der<br />
unschuldigen Frage „Wie geht es Ihnen heute?“ Die übliche<br />
Antwort lautet „Ganz gut“. Und das war schon ein Commitment,<br />
denn der Sammler hakt sofort ein: „Dann sind Sie<br />
sicher bereit zu einer kleinen Spende für die Armen, denen<br />
es nicht so gut wie Ihnen geht.“ Der Spendenerfolg war<br />
rund doppelt so hoch im Vergleich zu den Testpersonen,<br />
denen die Commitment-Frage nicht gestellt wurde.<br />
Wie man sieht, ist das Entscheidende die Commitment-<br />
Frage. Immer wenn man den Gesprächspartner um etwas<br />
bittet, sollte man daher die Bitte in Form einer Frage vorbringen:<br />
Also nicht „Bitte kaufe Milch ein!“, sondern „Kaufst du<br />
bitte Milch?“ Dann unbedingt die Antwort „Ja“ einfordern,<br />
denn dieses „Ja“ ist das Commitment. Der Partner programmiert<br />
sich damit automatisch auf Konsistenz/Verlässlichkeit,<br />
die Erfüllung der Bitte wird wesentlich wahrscheinlicher.<br />
Beim Zahnarzt kann damit die Zahl der Terminausfälle vermindert<br />
werden. Man vergibt einen Termin und fragt(!):<br />
„Glauben Sie, dass Sie diesen Termin zuverlässig einhalten<br />
können?“ Mit seinem „Ja“ hat der Patient das gewünschte<br />
Commitment gegeben und wird – unbewusst! – den Termin<br />
einhalten wollen.<br />
Anderes Beispiel: „Ist Ihnen ein gesundes Zahnfleisch wichtig?“<br />
Mit seinem Commitment „Ja“ wird sich der Patient mit<br />
hoher Wahrscheinlichkeit verlässlich/konsistent zeigen und<br />
einer PZR zustimmen. Dabei ist „Ja“ ein relativ schwaches »<br />
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30 PATIENTENKOMMUNIKATION<br />
Commitment. Noch viel wirksamer ist es, wenn der Patient<br />
auf die Vorab-Frage: „Was ist Ihnen wichtig?“ von sich aus<br />
antwortet: „Zum Beispiel gesundes Zahnfleisch…“<br />
Voraussetzungen für die Wirksamkeit sind: Das Commitment<br />
muss freiwillig erfolgen. Unter Druck, Zwang oder Drohung<br />
wirkt es nicht. Das Commitment sollte also freiwillig, möglichst<br />
öffentlich und aktiv erfolgen. Erstaunlicherweise wirkt<br />
das Commitment umso stärker, je mehr es mit Anstrengungen<br />
verbunden ist. Hierher gehören maximal anstrengende<br />
und teilweise erniedrigende Aufnahmeprozeduren für Clubs<br />
oder Studentenverbindungen. Genauso wirken möglichst<br />
pompöse, umständliche und aufwendige Hochzeitsrituale:<br />
Sie tragen zur langfristigen Stabilisierung der Ehe bei.<br />
Die Commitment/Konsistenz-Regel funktioniert auch, wenn<br />
man sie auf sich selbst anwendet, zum Beispiel als eine wirksame<br />
Methode zur Gewichtsreduktion: Man erzählt möglichst<br />
vielen Leuten, man strebe ein deutliches Abnehmen<br />
an und man fühlt sich unbewusst daran gebunden und wird<br />
meist Erfolg haben.<br />
Beachte: Commitments neigen dazu, sich selbst zu verstärken!<br />
Hat sich der Patient in der Praxis zu einem kostspieligen<br />
Zahnersatz bekannt, wird er das ziemlich sicher zu Hause<br />
auch gegenüber seinem kritischen Ehepartner verteidigen.<br />
So werden nicht nur positiv richtige, sondern auch negativ<br />
fehlerhafte Entscheidungen eisern „durchgehalten“.<br />
Allgemein neigt der Mensch zum Selbstbetrug: Hat er einmal<br />
eine falsche Entscheidung getroffen (zum Beispiel Fehlinvestition<br />
beim Aktienkauf), dann wird er, um vor sich<br />
selbst konsistent zu bleiben, sehr lange auch wider besseres<br />
Wissen die Richtigkeit dieser Entscheidung behaupten.<br />
Commitments wirken besonders, wenn sie gegenüber möglichst<br />
vielen Leuten öffentlich und/oder schriftlich bekundet<br />
werden. Außerdem steigt die Konsistenz-Bereitschaft mit<br />
dem Lebensalter und ist besonders ausgeprägt bei Individualisten.<br />
Leider wird das Commitment/Konsistenz-Prinzip, weil überaus<br />
wirksam im Alltagsleben häufig missbräuchlich im Sinne<br />
unseriöser Manipulation angewendet, etwa bei der „Fuß-inder-Tür-Technik“<br />
oder bei der „Low-ball-Taktik“.<br />
7. Knappheit<br />
Ein Grundprinzip in der Werbung: „Nur noch heute…“, „Ich<br />
reserviere Ihnen die Wohnung/das Auto, aber Sie müssen<br />
spätestens morgen zusagen…“.<br />
Allgemein: Der Mensch will etwas gerade dann besonders<br />
gerne haben, wenn es nur schwer oder mit Mühe zu bekommen<br />
ist. Dahinter steht der Gedanke: Wenn etwas knapp<br />
ist, dann muss es besonders wertvoll sein. Knapp ist es, weil<br />
es offenbar alle haben wollen („Soziale Bewährtheit“, siehe<br />
oben).<br />
Knappheit wird also erzeugt durch die „Taktik der kleinen<br />
Menge“ (es gibt angeblich nur noch ganz wenig davon)<br />
oder durch die „Fristentaktik“ (sofort kaufen, sonst wird es<br />
viel teurer oder es ist gar nicht mehr zu haben).<br />
Die Fristentaktik könnte beim Zahnarzt regelmäßig zum Beispiel<br />
gegen Jahresende eingesetzt werden: Stets werden im<br />
Januar die Laborkosten steigen, der Zahnersatz wird also in<br />
aller Regel billiger, wenn er noch im alten Jahr gefertigt wird.<br />
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Mitwirkend ist das Prinzip der Reaktanz: Bestreben, einmal<br />
erworbene Vorteile/Freiheiten unbedingt zu erhalten.<br />
Knappheit bewirkt einen drohenden Verlust an Freiheit und<br />
führt zu Reaktanz: Das Verlangen nach dem knappen Gut<br />
wächst. („Romeo-und-Julia-Effekt“: die bekanntlich 14-jährige<br />
Julia hat sich hauptsächlich deshalb in Romeo verliebt,<br />
weil ihre Eltern strikt dagegen waren – Reaktanz auf die<br />
elterlichen Verbote.)<br />
Beim Zahnarzt ist das Knappheitsprinzip von eher untergeordneter<br />
Bedeutung, kann aber manchmal doch wirksam<br />
sein: „Die Professionelle Zahnreinigung erfordert einen längeren<br />
Termin und ein solcher ist jetzt vor den Sommerferien/vor<br />
Weihnachten schwer zu bekommen – wenn Sie Ihr<br />
Okay geben, kann ich aber versuchen, Sie nächste Woche<br />
noch einzuschieben.“. Wenn es sich herumspricht, dass in<br />
einer Zahnarztpraxis nur sehr schwer Termine zu bekommen<br />
sind, wird das den Zulauf zu dieser Praxis steigern!<br />
Ein weiterer Effekt: Hat der Patient das „knappe Gut“ PZR<br />
oder einen Termin ergattert, wird er es besonders hoch<br />
schätzen und zwar dauerhaft (Konsistenzprinzip!).<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
PATIENTENKOMMUNIKATION<br />
31<br />
8. „Priming“ und Anker-Effekt<br />
Das Priming („Grundieren“, „Vorbereiten“, „Bahnung“)<br />
beeinflusst die Reaktion auf einen Reiz (die Kognition)<br />
dadurch, dass man mit vorangehenden Reizen die Gedanken<br />
des Gegenübers in eine bestimmte Richtung lenkt und<br />
somit sein Verhalten beeinflusst. So lässt man etwa beim<br />
Diktieren des 01-Befundes Bemerkungen einfließen, wie<br />
„Der Zahn ist aber restlos hinüber.“, „Der ist so locker, da<br />
geht nichts mehr.“ Der derartig geprimte Patient wird es<br />
danach eher akzeptieren, wenn man ihm die Notwendigkeit<br />
etlicher Extraktionen darlegt.<br />
Die Leser können sofort ausprobieren, wie wirksam das Primen<br />
funktioniert – in meinen Seminaren macht das immer<br />
Eindruck. Man vereinbart mit der Testperson: Ich stelle dir<br />
eine Reihe einfacher Fragen, die du ganz schnell und mit<br />
nur einem Wort beantworten sollst. „Welche Farbe hat<br />
die Zimmerdecke?“, „Welche Farbe hat ein Blatt Papier?“,<br />
„Welche Farbe hat ein Brautkleid?“, „Welche Farbe hat der<br />
Schnee?“. Bisher lautet jede Antwort: Weiß! Nun plötzlich:<br />
„Was trinkt die Kuh?“ Fast immer wird die Antwort kommen:<br />
„Milch!“ Zwar trinkt die Kuh bekanntlich Wasser, aber<br />
der Proband wurde gründlich auf „Weiß“ geprimt.<br />
Unser Musterkoffer beinhaltet folgende acht psychologische<br />
Techniken: Autorität, Kontrastprinzip, soziale Bewährtheit,<br />
Sympathie, Reziprozität, Commitment/Konsistenz, Knappheit<br />
und Priming/Anker-Effekt.<br />
Alle Methoden bezwecken als unbewusst ablaufende „Shortcuts“/Urteilheuristiken<br />
eine Vereinfachung und Beschleunigung<br />
von Entscheidungsprozessen.<br />
Allerdings wäre es ein gewaltiger Irrtum zu glauben, das<br />
große Thema „Überzeugen/Motivieren“ wäre hiermit<br />
umfassend dargestellt: Wir haben beispielsweise überhaupt<br />
nicht von rhetorischen Figuren gesprochen. Argumente oder<br />
besser Schein-Argumente, die in jeder Fernsehdiskussion<br />
und bei jeder Politikerrede reichlich vorkommen. Oder das<br />
„Schmieröl“ jedes Gesprächs: Die sogenannten Minimalinterventionen<br />
aus der Psychotherapie. Das sind ganz einfache<br />
Sprachtricks, die jeder Laie anwenden kann und die in<br />
jedem Gespräch erstaunlich positiv wirken. Aber das gehört<br />
in einen anderen Beitrag…<br />
Das Literaturverzeichnis der Artikelreihe kann bei der Redaktion angefordert<br />
werden.<br />
Man kann sich übrigens auch selbst primen durch positive<br />
Selbstbeschreibungen („Ich schaffe das!“), dies führt tatsächlich<br />
später zu messbar größeren Erfolgen. Das Primen<br />
gehört also zum Typ der „selbsterfüllenden Prophezeiung.“<br />
Der Anker-Effekt ist eng verwandt mit dem Priming, nur<br />
wird hier eine Zahl genannt. Das wissen auch Personalchefs:<br />
Gleich zu Beginn des Vorstellungsgesprächs stellen sie fest<br />
„Ich sage Ihnen gleich, das Grundgehalt beträgt allerhöchstens<br />
3000 Euro!“ Wenn der Bewerber nicht sofort widerspricht,<br />
schwebt dieser „Anker“ von da an als Verhandlungsbasis<br />
im Raum.<br />
Anwendungsbeispiel beim Zahnarzt: Frühzeitig, etwa im<br />
Zusammenhang mit „01“, sagt man nebenhin: „Eine ordentliche<br />
Versorgung wird wohl weniger kosten als eine neue<br />
Küche (Kontrastprinzip!), aber doch ein paar Tausender…“<br />
Bei der späteren Zahnersatz-Aufklärung gilt dieser „Anker“<br />
stillschweigend als Ausgangsbasis.<br />
Abschluss und Ausblick<br />
Fassen wir noch einmal zusammen<br />
Wer motivieren und überzeugen will, möge zuerst an seinem<br />
Kommunikationsstil und an seiner Körpersprache feilen.<br />
Psychologische Überzeugungstechniken sind vergleichbar<br />
einem Taschenmesser: Bei richtigem Gebrauch ein sehr<br />
nützlicher Gegenstand, der aber auch missbräuchlich als<br />
Mordinstrument dienen könnte. Man setze diese Techniken<br />
also zum Wohle unserer Mitmenschen ein und nicht zu<br />
deren Manipulation.<br />
Dr. med. Dr. med. dent.<br />
Bert L. Karl<br />
Nach Studium der Medizin und Zahnmedizin<br />
war er 30 Jahre hauptberuflich in eigener<br />
Zahnarztpraxis tätig, mit Schwerpunkt<br />
Zahnersatz. Nebenberuflich betrieb er eine<br />
allgemeinärztliche Privatpraxis. Zuletzt<br />
war er mehrere Jahre zahnärztlicher Leiter<br />
einer großen zahnärztlichen Tagesklinik.<br />
Von 1997 bis 2020 Tätigkeit als KZV-Gutachter<br />
für Zahnersatz und PAR. Seit 2002<br />
leitet er als Dozent vielfältige zahnärztliche<br />
Fortbildungsseminare, hauptsächlich<br />
zu Themen der wirtschaftlichen Praxisführung<br />
und zum Generalthema „Psychologie<br />
in der Zahnarztpraxis“: unter anderem<br />
Patientenüberzeugung, Die zahnärztliche<br />
Führungsperson, Angstpatienten,<br />
Konflikte im Praxisteam, Aggression in<br />
der Zahnarztpraxis, Kommunikation und<br />
Körpersprache.<br />
—<br />
E-Mail: drbkarl@t-online.de<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
32 DOSSIER VITAMIN D<br />
© Racool_Studio / freepik<br />
Vitamin D – Teil 7: Handling in<br />
der Vitamin D-Therapie<br />
Deutschland liegt territorial zu nördlich für eine alleinige ausreichende Vitamin D-Versorgung über die<br />
Sonne. Der Vitamin D-Gehalt in unseren Nahrungsmitteln ist durch die Industrialisierung der Pflanzen,-<br />
Tierproduktion und industrielle Nahrungsmittelaufbereitung ständig weiter gesunken. Viele Krankheiten stehen<br />
hiermit im direkten Zusammenhang, wodurch Medikamente erforderlich werden, die den Vitamin D-Spiegel<br />
weiter sinken lassen. Einmal jährlich sollte der Vitamin D-Spiegel gemessen und über Nahrungsergänzung<br />
die Zufuhr angepasst werden. Vitamin D benötigt für eine optimale Wirkung weitere Mitstreiter.<br />
Text Dr. Ronald Möbius, M.Sc. Parodontologie<br />
Pflanzen gehen ohne Licht ein, Menschen, auch! Pflanzen<br />
können sich nicht selbst helfen, wir Menschen schon. Fangen<br />
Sie damit an, besser heute als morgen 14 .<br />
Damit die Zähne fest im Knochen bleiben, ist ein ausgeglichener<br />
Knochenstoffwechsel erforderlich. Hierfür sind Vitamin<br />
D und seine Mitstreiter erforderlich. Genauso wie die PAR-<br />
Therapie gehört die Vitamin D-Testung und Substitution in<br />
die Zahnarztpraxis.<br />
Vitamin D-Testung<br />
Gebräunte Haut ist kein Zeichen für einen hohen Vitamin<br />
D-Spiegel 11 , sondern ein natürlicher Hautschutz vor zu intensiver<br />
Sonneneinstrahlung. Desto dunkler die Haut wird, umso<br />
geringer wird die Vitamin D-Produktion über die Haut und<br />
deswegen muss die Sonnenstrahlung intensiver werden.<br />
Der Vitamin D-Wert der deutschen Bevölkerung ist ständig<br />
gesunken und zurzeit auf einem historischen Tiefpunkt: Dies<br />
steht im direkten Zusammenhang mit vielen Erkrankungen<br />
auch mit den Schwächen des Immunsystems (Corona). Bei<br />
niedrigem Vitamin D-Spiegel funktioniert der Knochenstoffwechsel<br />
nicht. Der Knochen kann seine Aufgaben nicht erfüllen.<br />
Alle Zellen des Blut- und Immunsystems werden aber im<br />
Knochen gebildet.<br />
• 1988 Mittelwert der deutschen Bevölkerung 30 ng/ml Blut 1<br />
• 2001 Mittelwert der deutschen Bevölkerung 24 ng/ml Blut 1<br />
• 2007 Mittelwert der deutschen Bevölkerung 16,4 ng/ml<br />
Blut 1<br />
• 2018 Mittelwert Sommer 24 ng/ml, Winter 8 ng/ml Blut 2<br />
Jeder Patient sollte seinen Vitamin D-Wert kennen. Dieser<br />
sollte einmal im Jahr kontrolliert und die Einnahme angepasst<br />
werden 3 .<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
VITAMIN D<br />
33<br />
Der Vitamin D-Gehalt kann im Blutserum überprüft werden.<br />
Der 25-OH-D-Spiegel ist das Barometer für die Vitamin<br />
D-Gesundheit. Das Wissen über die Bedeutung von Vitamin<br />
D für die Prävention und Therapie wird ständig größer.<br />
Gemessen werden muss immer nur der 25- OH-D-Wert, die<br />
Speicherform des Vitamin D3, nicht das aktive Vitamin D3 der<br />
1,25-(OH)2-D Wert. Dies ist zwar das hormonaktive Vitamin<br />
D, aber die Messung führt häufig zu Fehldiagnosen.<br />
Bei einem Vitamin D-Mangel erhöht der Körper die Produktion<br />
von Parathormon, dadurch wird in den Nieren vermehrt<br />
aus 25(OH)D, 1,25(OH)D gebildet. Der Körper versucht den<br />
Mangel auszugleichen unter Zuhilfenahme seiner Speicherform<br />
dem 25(OH)D. Obwohl ein D-Mangel besteht, würde<br />
der 1,25(OH) D-Wert im Normbereich liegen und verschleiert<br />
den eigentlichen Vitamin D-Mangel 12 .<br />
Wir haben in Deutschland eine akute Unterversorgung mit<br />
Vitamin D3, dennoch ist die Testung und die Therapie keine<br />
Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten müssen<br />
vom Patienten selbst getragen werden. Der Test kann direkt<br />
am Patienten, zum Beispiel mit dem VHC-Reader von Hitado<br />
erfolgen. Die Auswertung dauert 15 Minuten und erfolgt<br />
digital.<br />
Die Abrechnung ist inclusive Materialkosten für den Test.<br />
Wird die Bestimmung als Einfachbestimmung durchgeführt,<br />
dürfen nur zwei Drittel der Gebühr berechnet werden.<br />
Abrechnungsbeispiel:<br />
• GKV: Es handelt sich um keine Leistung der gesetzlichen<br />
Krankenkassen und muss mit dem Patienten privat vereinbart<br />
werden.<br />
• PKV: In der Abrechnung mit privatversicherten Patienten<br />
kann GOZ § 2 genutzt werden, die GOÄ 4138 ist nicht im<br />
Leistungskatalog der Zahnärzte enthalten und es könnte<br />
auch bei den privaten Krankenkassen Kürzungen geben.<br />
25 (OH)D Test; GOÄ: 4138a; Faktor 1,15 ; Betrag 32,17 €<br />
Dosierung von Vitamin D<br />
In der täglichen Praxis hat sich zum schnellen Ausgleich eines<br />
Vitamin D-Mangels eine hoch dosierte Anfangstherapie<br />
bewährt, vergleichbar wie mit dem Auto. Kommt hier die<br />
rote Öllampe, müssen Sie dringend Öl nachfüllen, ohne Öl<br />
wird der Motor zerstört. Vitamin D-Mangel muss dringend<br />
ausgeglichen werden, sonst wird der Körper zerstört. Öl<br />
Mangel am Auto gleichen Sie nicht durch 100 x nachfüllen<br />
von kleinsten Mengen aus, sondern es wird einmal richtig<br />
aufgefüllt und gut. So auch beim Vitamin D-Mangel 3 .<br />
Zu Therapiebeginn wird der 25-OH-D-Wert gemessen. Der<br />
deutsche Durchschnittswert beträgt 16,4 ng/ml. Bei Werten<br />
über 30 wird bereits ein Vitamin D-Präparat eingenommen,<br />
hier kann die Dosis anpasst werden. Bei Patienten, die kein<br />
zusätzliches Vitamin D substituieren, sind Werte deutlich<br />
unter 30 ng/ml realistisch.<br />
Liegt der Vitamin D-Wert unter 30 ng/ml empfehlen wir<br />
20.000 IE / Tag für acht Wochen. Danach wird erneut der<br />
Vitamin D-Wert bestimmt und die tägliche Gabe angepasst.<br />
Bei der Empfehlung zur täglichen Vitamin D-Einnahme über<br />
Nahrungsergänzung, ist die Vorgeschichte des Patienten,<br />
Erkrankungen, andere Medikationen, Genuss- und Suchtmittel<br />
zu beachten, so wie in den Artikeln dieser Vitamin D-Reihe<br />
Teil 5.1, 5.2, 5.3 beschrieben 7, 8,9 .<br />
Ziel sollte ein Pendelbereich 80 bis 100 ng/ml Blut sein. Die<br />
Vitamin D-Einnahme sollte jeden Tag erfolgen. Eine wöchentliche<br />
oder monatliche superhohe Dosis sollte vermieden werden.<br />
Stellen Sie sich vor, es ist Weihnachten und Geburtstag<br />
zusammen und es gibt Essen in Hülle und Fülle, viel zu viel,<br />
es ist gar nicht zu schaffen und der Rest wird entsorgt. Aber<br />
dann gibt es eine Woche lang gar nichts. Und dass immer so<br />
weiter eine wahnsinnige Belastung für den Gesamtorganismus.<br />
Normal ist jeden Tag zu essen und nicht einmal in der<br />
Woche und genauso funktioniert auch Vitamin D.<br />
Vitamin D-Aufnahme<br />
1. Sonnenlicht über die Haut<br />
Deutschland liegt oberhalb des 35. Breitengrades (Norddeutschland<br />
55 Grad). Aufgrund des zu flachen Sonnenstandes<br />
ist maximal im Juli/August ein effektiver Vitamin D-Stoffwechsel<br />
möglich, vorausgesetzt:<br />
• die Sonne scheint<br />
• es wird die Zeit zwischen 11:00 und 14:00 genutzt<br />
• mindestens 2/3 des Körpers sind der direkten Sonnenstrahlung<br />
ausgesetzt.<br />
2. Künstliche UV-Strahlung, Sonnenstudios<br />
Gehen bereits die Meinungen über die sinnvolle Nutzung des<br />
Sonnenlichts auseinander, so prallen sie bei der Diskussion<br />
über die Nutzung künstlicher UV-Strahlung heftig aufeinander.<br />
Kritiker fürchten aufgrund der übertriebenen Nutzung<br />
von Sonnenstudios ein hohes Risiko für die Ausbildung bösartiger<br />
Hauttumore. Ihre Lobby ist so stark, dass 2009 ein<br />
bundesweites Gesetz erlassen wurde, dass Kindern und<br />
Jugendlichen unter 18 Jahren in Deutschland die Benutzung<br />
künstlicher UV-Quellen nicht mehr gestattet. Aber im Grunde<br />
gibt es keine künstlichen UV-B Strahlen, sondern lediglich<br />
künstliche Quellen für diese Strahlung. Das bedeutet, dass<br />
die Wirkung der Sonnenstrahlen identisch ist mit den Strahlen<br />
im Sonnenstudio, daher gelten die gleichen Regeln und<br />
Vorsichtsmaßnahmen. Die Dosis macht das Gift! 12 .<br />
3. Vitamin D3 in der Nahrung<br />
Abgesehen von echtem Wildlachs und Lebertran haben<br />
unsere hiesigen Lebensmittel einen verschwindend geringen »<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
34<br />
VITAMIN D<br />
Vitamin D3-Anteil. Eine ausgeglichene Vitamin D-Bedarfsdeckung<br />
ist so nicht möglich 3, 4 . Der Vitamin D-Gehalt der<br />
Nahrung ist vernachlässigbar gering und kann bei der Berechnung<br />
der Dosis vernachlässigt werden 6 .<br />
4. Vitamin D2 aus der Nahrung<br />
Auch Pflanzen und Pilze haben in der Nahrung einen Vitamin<br />
D-Anteil das D2 Ergocalciferol, D2 ist von geringerer Bedeutung,<br />
da seine Wirkung deutlich geringer und seine Halbwertzeit<br />
deutlich kürzer ist 11, 14 .<br />
Alle 4 Vitamin D-Arten werden zur Leber transportiert<br />
und münden in den gleichen Vitamin D- Stoffwechselweg.<br />
Nahrungsergänzung mit Vitamin D3 ist die einzig vernünftige<br />
Form, um einen ganzjährigen ausgeglichenen Vitamin<br />
D-Spiegel aufzubauen und zu halten. Die Haut wird damit<br />
wegen ihrer hormonbildenden Funktion zu den endokrinen<br />
Organen gezählt, gleichbedeutend wie Schilddrüse und<br />
Keimdrüsen 13 .<br />
Vitamin D im Netzwerk anderer<br />
Mikronährstoffe 5<br />
Die Wirkung von Vitamin D wird von einer Reihe anderer<br />
Mikronährstoffe beeinflusst. Dabei können diese als Kofaktor<br />
den Vitamin D-Stoffwechsel regulieren oder die Wirkung<br />
synergistisch unterstützen.<br />
Vitamin K2 10<br />
Vitamin D erhöht die Kalzium-Resorption aus dem Dünndarm<br />
in den Blutkreislauf. Gleichzeitig ist Vitamin D erforderlich<br />
für die Synthese der beiden Proteine Matrix-Gla-Protein<br />
und Bone-Matrix-Protein. Für diese Synthese ist ein Vitamin<br />
D-Spiegel oberhalb von 40 ng/ml erforderlich. Diese beiden<br />
Proteine sind zunächst inaktiv. Aktiviert werden sie erst durch<br />
Vitamin K2. Das aktivierte Matrix-Gla-Protein sammelt Kalzium<br />
aus den Weichgeweben auf und transportiert es zum<br />
Knochen, das Bone-Matrix-Protein ist für den Kalziumeinbau<br />
im Knochen erforderlich.<br />
Vitamin A 5<br />
• Vitamin A und D unterstützen sich gegenseitig beim Zellstoffwechsel<br />
• sämtliche nicht knochenbezogenen Wirkungen sind indirekt<br />
auch von Vitamin A abhängig<br />
• Die Wirkungen der beiden Vitamine werden über eigene<br />
Rezeptoren ausgelöst.<br />
• Das durch A und D aktivierte Ablesen eines Gens erfolgt<br />
erst, wenn sich die Rezeptoren zu einem Molekülverband<br />
VDR-RXR vereinigen.<br />
B Vitamine 5<br />
• erforderlich für die Prozesse zur Energiegewinnung und<br />
Verteilung<br />
• zentrale Rolle in der Atmungskette<br />
• freie Radikalfänger<br />
• Die Vitamin D-Enzyme sind in der Biosynthese Vitamin B<br />
abhängig, so zum Beispiel die Enzyme aus der Gruppe der<br />
Monooxidasen.<br />
• B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung<br />
von Hydoxyl-(OH)-Gruppen<br />
• Die Bildung von 25-(OH) ²D³, 1,25(OH)²D³d und deren<br />
Abbauprodukte 24,25(OH)²D³ und 1,24,25(OH)²D³ sind<br />
von B-Vitaminen abhängig.<br />
Magnesium 5<br />
Ohne Magnesium bleibt Vitamin D wirkungslos.<br />
• Magnesium ist notwendig für die enzymatische Aktivierung<br />
von 25(OH)²D³ in 1,25(OH)²D³<br />
• Magnesium ist notwendig für die D-Wirkung über die<br />
D-Rezeptoren an den Zellen<br />
• Magnesium reguliert den D-Haushalt mit der Hilfe von<br />
drei Enzymen, 25-Hydroxylase, 1- alpha-Hydroxylase und<br />
die 24-Hydroxylase<br />
• Magnesium ist wichtig für die Bildung des Vitamin D bindenden<br />
Proteins. Das Protein transportiert Vitamin D in der<br />
Blutbahn und ist für die Verteilung im Gewebe wichtig.<br />
• Parathormon und 1,25(OH)²D³ fördern die Aufnahme von<br />
Magnesium aus dem Magen Darm-Trakt.<br />
• Bei der oralen Aufnahme von Magnesium ist eine Überdosierung<br />
ausgeschlossen, da der Körper vorher schon mit<br />
Durchfall reagiert.<br />
Kalzium 5<br />
• Kalzium ist ein Mengenmineral und wesentlicher Bestandteil<br />
von Knochen und Zähnen<br />
• 99 Prozent befinden sich in den Zähnen und Knochen und<br />
nur 1 Prozent in den Körperflüssigkeiten<br />
• Vitamin D steuert unnötige Kalziumverluste über den Urin<br />
• Vitamin D ist der „Schlüssel“, dass Kalzium „die Tür zum<br />
Knochen“ öffnet<br />
• Kalzium ist lebensnotwendig für die Funktion der Körperzellen<br />
• Kalzium ist erforderlich für Vitamin D- und Magnesium-<br />
Stoffwechsel<br />
• wichtig als Knochenbaustoff, Stabilisierung der Zellmembranen,<br />
der Reizübertragung im Nervensystem, der Muskelkontraktion,<br />
der Blutgerinnung im Säure Base Verhältnis als<br />
Puffer, Sauerstoffsättigung im Blut<br />
• zurzeit generelle Unterversorgung 10 , Ursache dafür: falsche<br />
Ernährung, falsche und zu wenig Flüssigkeit, Vitamin<br />
D-Mangel, Erkrankungen, Medikamenteneinnahmen<br />
• Kalzium/Magnesium im Verhältnis 2:1 erforderlich<br />
• Ein großes Problem ist das Kalziumparadoxon: zu viel Kalzium,<br />
da, wo es nicht hingehört (Weichgewebe, Gefäße<br />
und Gefäßwände, Organe) und zu wenig Kalzium, wo<br />
es benötigt wird (Zähne (Hypomineralisation), Knochen<br />
(Osteoporose), bedingt durch Vitamin D3 und K2-Mangel).<br />
Weiterhin sind die folgenden Elemente für einen ausgeglichenen<br />
Knochenstoffwechsel erforderlich: Eisen, Bor, Kupfer,<br />
Phosphor, Jod, essenzielle Aminosäuren, B Vitamine,<br />
Vitamin C.<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
VITAMIN D<br />
35<br />
Weitere Informationen unter www.moebius-dental.de oder<br />
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Dr. Ronald Möbius<br />
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www.moebius-dental.de<br />
Literaturverzeichnis<br />
1. Arkema EV, Hart JE, Bertrand KA, Laden F, Grodstein F, Rosmer BA, Karlson<br />
FW, Costenbader KH: Exposure to ultraviolet-B and risk of developing rheumatoid<br />
arthritis among woman in the Nurses Health Study, Annals of Rheumatic<br />
Diseases, 72, 2013, 506-511<br />
2. Ball SJ, Haynes A, Jacoby P, Pereira G, Miller LJ, Bower C, Davis EA: Spatial<br />
and temoral variation in type 1 diabetes incidence in Western Australia<br />
from 1991 to 2010: increased risk at higher latitudes and over time, Health<br />
place, 28, 2014, 194-204<br />
3. Bowles JT: Vitamin D3 Miracles Series, printet in Poland by Amazon Fulfilment,<br />
2016,<br />
4. Forster L: Sei nie mehr krank Dank Vitamin D3 und B12, Printet in Poland<br />
by Amazon, 2018<br />
5. Gröber U: Gesund mit Vitamin D, wie das Sonnenhormon hilft und schützt,<br />
Süd West Verlag, 1. Auflage 2017<br />
6. Helden von R: Gesund in Sieben Tagen, Hygeia Verlag, 27 Auflage 2018<br />
7. Möbius R: Vitamin D – Teil 5.1: Ursachen und Erkrankungen; Dental Barometer;<br />
2/2021; 35-37<br />
8. Möbius R: Vitamin D – Teil 5.2: Zusammenhang parodontale Erkrankungen<br />
udn Allgemeinerkrankungen; Dental Barometer; 3/2021; 26-28<br />
9. Möbius R: Vitamin D – Teil 5.3: Parodontitis und viele Erkrankungen haben<br />
die gleiche Ursache; Dental Barometer; 4/2021; 32-35<br />
10. Rhéaume-Bleue K: Vitamin K2 und das Calcium-Paradoxon, Kopp Verlag<br />
2. Auflage 2016<br />
11.Spitz J: Vitamin D Mangel, die unterschätzte Gefahr, Verlagshaus der<br />
Ärzte, 1. Auflage, 2018<br />
12. Spitz, J: Superhormon Vitamin D, Gräfe und Unzer Verlag 7. Auflage 2018<br />
13. Spitz J: Grant WB: Vitamin D das Sonnenhormon, mankau-Verlag Murnau<br />
2017<br />
14. Worm,N.: Die Heilkaft von Vitamin D, riva Verlag, 1. Auflage 2016<br />
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36<br />
KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />
Basisversorgungen mit einer neuen<br />
Amalgam-Alternative – ein Anwenderbericht<br />
Viele Jahre lang wurde Amalgam als zuzahlungsfreies Basis-Füllungsmaterial im Seitenzahnbereich<br />
eingesetzt. Amalgam ist haltbar, schnell und einfach anwendbar und kostengünstig. Dennoch hat es<br />
inzwischen in sehr vielen Praxen ausgedient. In meiner Studienzeit habe ich noch die Kavitätengestaltung<br />
für Amalgamfüllungen lernen müssen, in der Praxis habe ich jedoch nie eine Amalgamfüllung gelegt.<br />
Text /Bilder Dr. Monica Stefan<br />
Wie jeder Behandler habe ich mit der Zeit Vorlieben entwickelt.<br />
Ich habe verschiedene Materialien für mich entdeckt, mit welchen<br />
ich wirtschaftlich arbeiten kann. Wirtschaftlich heißt aber<br />
für mich nicht die kostengünstigsten, sondern vor allem solche<br />
Materialien zu verwenden, bei deren Anwendung ich Zeit<br />
spare und von denen ich weiß, dass ich Erfolg habe.<br />
Auch Patienten, die eine Füllung ohne Zuzahlung oder mit<br />
nur geringer Zuzahlung wünschen, möchten heute eine<br />
zahnfarbene Füllung. In solchen Fällen habe ich bisher meist<br />
Glasionomere eingesetzt, zum Beispiel bei Milchzahnversorgungen,<br />
Versorgungen tiefer kariöser Kavitäten, Ersatz alter<br />
Amalgamfüllungen in Fällen, in denen Patienten keine Krone<br />
haben wollen, Stumpfaufbau für Zahnersatz. Glasionomere<br />
sind jedoch für bleibende Füllungen nicht optimal, da sie<br />
deutliche Schwächen bezüglich Festigkeit haben. Deshalb<br />
sind sie laut DGZMK nicht uneingeschränkt für okklusionstragende<br />
definitive Füllungen geeignet. 1<br />
Das neue Cention Forte füllt in meinem Materialienarsenal deshalb<br />
eine Lücke aus. Es zeichnet sich durch eine Biegefestigkeit<br />
von über 100 MPa aus, die damit deutlich höher ist als bei<br />
Glasionomerzementen. Klinische Studien belegen, dass eine<br />
Biegefestigkeit ≥ 100 MPa ein wichtiger Faktor für langlebige<br />
Restaurationen ist. 2,3 Überzeugt hat mich bei Cention Forte<br />
aber auch die bioaktive Ionenfreisetzung. Kommt es durch Bakterienbesiedelung<br />
zu einer Absenkung des pH-Wertes, setzt es<br />
als bisher einziges Füllungsmaterial im Markt Hydroxid-Ionen<br />
frei und sorgt für einen pH-Ausgleich. Einer Demineralisation<br />
kann damit vorgebeugt werden. Neben Hydroxid-Ionen gibt<br />
Cention Forte Fluorid- und Kalzium-Ionen ab, die die Remineralisation<br />
unterstützen können. Cention Forte lässt sich einfach<br />
anwenden und verarbeiten. Nach der kurzen Abbindezeit lässt<br />
sich das Material gut ausarbeiten. Dafür habe ich die gleichen<br />
Finierer wie bei Kunststofffüllungen benutzt – man fühlt dabei<br />
sofort, dass das Material viel fester ist als Glasionomere. Letztendlich<br />
hat mich aber auch die Ästhetik von Cention Forte<br />
überzeugt. Es wird zwar nur in einer Farbe angeboten, aber<br />
trotzdem fügt sich das Material meist natürlich in die benachbarte<br />
Zahnstruktur ein. Es wird von den Patienten besser angenommen,<br />
als Glasionomere. Die Patienten sehen es nicht mehr<br />
als „billiges” Kassenmaterial, sondern akzeptieren es als die<br />
passende Lösung für ihre Bedürfnisse.<br />
Fallbeispiel 1<br />
In unserer Praxis stellte sich ein 32-jähriger Patient vor, mit<br />
dem Wunsch nach einer Komplettsanierung des Gebisses.<br />
Im Rahmen der Untersuchung wurden kariöse Läsionen<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />
37<br />
1.1 1.2 1.3<br />
Ausgangssituation Präparierte Kavität Kavität mit Matrize<br />
1.4 1.5 1.6<br />
Applikation Cention Primer Applikation des Materials Fertige Restauration<br />
und Zahnlücken festgestellt. Aus finanziellen Gründen<br />
kommen bei dem Patienten keine Implantate infrage, sondern<br />
nur Brücken. In einem ersten Schritt wurde die Karies<br />
der Prämolaren 15 und 14 behandelt. Für die tiefe Karies an<br />
15 wurde als Material der Wahl Cention Forte eingesetzt.<br />
Die Exkavierung der Karies erfolgte unter Infiltrationsanästhesie<br />
mit Diamanten unter Kühlung, anschließend mit<br />
Hartmetallbohrer. Die Kavitätengeometrie wurde durch die<br />
Ausdehnung der Karies bestimmt. Es erfolgte die relative<br />
Trockenlegung mit OptraGate. Die Kavität wurde mit Wasserspray<br />
abgespült, anschließend mit wasser- und ölfreier<br />
Luft trocken gepustet. Eine Tofflemire Matrize wurde<br />
angelegt und fest angezogen. Der selbsthärtende Cention<br />
Primer wurde laut Anweisungen des Herstellers eingebracht:<br />
Der mit Initiator beschichtete Primer Applikator<br />
wurde in einen Tropfen Primerflüssigkeit eingetaucht und<br />
für circa 5 Sekunden durchgemischt, damit sich die Initiatorbestandteile<br />
vom Applikator lösen und in die Primer<br />
Flüssigkeit übergehen. Anschließend wurde die Zahnoberfläche<br />
am Schmelz beginnend vollständig benetzt und für<br />
10 Sekunden eingerieben. Cention Primer wurde mit ölund<br />
wasserfreier Luft verblasen, sodass ein glänzender Film<br />
entstanden ist.<br />
Daraufhin wurde Cention Forte verwendet. Die Kapsel wurde<br />
laut Herstellerangaben aktiviert, der Applikationsrüssel am<br />
Kavitätenboden angesetzt und die Kavität aufgefüllt.<br />
Zur Vermeidung von Luftblasen wurde der Applikationsrüssel<br />
bis zur vollständigen Befüllung im Material belassen.<br />
Das Material wurde sorgfältig nachgestopft und okklusale<br />
Überschüsse wurden entfernt. Da es sich um eine tiefe<br />
Kavität handelte, konnte das Material nicht lichtgehärtet<br />
werden, es musste die Abbindezeit abgewartet werden.<br />
Anschließend wurde die Matrize entfernt und die Füllung<br />
wurde in der Okklusion mit Diamantfinierer angepasst<br />
sowie mit Gummipolierer ausgearbeitet. Der Patient ist mit<br />
dem optischen Ergebnis zufrieden. Nachträglich wurde keine<br />
Sensibilität festgestellt. »<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
38<br />
KONSERVIERENDE ZAHNHEILKUNDE<br />
2.1 2.2<br />
2.3<br />
Ausgangssituation mit Amalgamfüllung<br />
Röntgenbefund<br />
Präparierte Kavität<br />
2.4 2.5<br />
2.6<br />
Kavität mit Matrize<br />
Auftragen des Primers<br />
Applikation des Materials<br />
In diesem Fall habe ich Cention Forte wegen seiner Freisetzung von Hydroxid-,<br />
Fluorid- und Kalzium-Ionen gewählt, die einer Demineralisation der Zahnsubstanz<br />
vorbeugen und eine Remineralisation unterstützen können. Im Falle von<br />
Pfeilerzähnen ist die Langlebigkeit der Restauration von entscheidender Bedeutung,<br />
es darf keine Sekundärkaries entstehen, die die prothetische Versorgung<br />
gefährden könnte.<br />
Fallbeispiel 2<br />
In diesem Beispiel stellte sich eine 25-jährige Patientin mit Zahnschmerzen in unserer<br />
Praxis vor. Im Rahmen der Untersuchung wurde eine Karies am Zahn 15 festgestellt.<br />
Es wurde ein Röntgenbild angefertigt, um die Tiefe der Karies bildlich zu<br />
ermitteln. Aufgrund der positiven Vitalitätsprobe und der ausgedehnten kariösen<br />
Läsion wurde die Entscheidung getroffen, den Zahn mit Cention Forte zu restaurieren.<br />
Die Kariesexkavation und Entfernung der alten Amalgamfüllung erfolgten unter<br />
Infiltrationsanästhesie mit rotierenden Instrumenten unter Kühlung. Die Karies<br />
konnte vollständig entfernt werden, die Patientin hatte keinerlei Sensibilität während<br />
der Behandlung. Die relative Trockenlegung wurde mit OptraGate vorgenommen.<br />
2.7<br />
Fertige Restauration<br />
Es wurde eine Tofflemire Matrize angelegt und der Zahn wurde mit Cention Primer<br />
laut Herstellerangaben vorbehandelt. Anschließend wurde die Kavität mit Cention<br />
Forte aufgefüllt und zur Beschleunigung der Aushärtung lichtgehärtet. Die Matrize<br />
wurde entfernt und die Füllung mit feinkörnigen Diamanten in der Okklusion ausge-<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
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arbeitet und mit Gummipolierern geglättet. Der Approximalbereich wurde mit<br />
Sonde und Zahnseide überprüft, es wurden keine Überschüsse vorgefunden.<br />
Die Patientin ist mit dem Ergebnis optisch sehr zufrieden.<br />
Fazit<br />
Als Behandlerin freue ich mich, meinen Patienten ein Material anbieten zu<br />
können, das an ihre Bedürfnisse angepasst ist. Meine Patienten sind begeistert<br />
von der Ästhetik des Materials. Die helle Farbe von Cention Forte fügt sich<br />
gut in die umliegende Zahnstruktur ein und deckt zugleich Amalgamtätowierungen<br />
des Dentins ab. Außerdem haben mich noch zwei weitere Aspekte<br />
überzeugt: Die bioaktive Freisetzung von Hydroxid-, Kalzium- und Fluorid-<br />
Ionen und die hohe Biegefestigkeit von >100 MPa, mit der es sich deutlich<br />
von Glasionomerzementen unterscheidet. Beide Eigenschaften unterstützen<br />
die Langlebigkeit der Versorgungen: Die Ionenfreisetzung kann zur Verhinderung<br />
von Sekundärkaries beitragen, die hohe Festigkeit ist wichtig, um der<br />
Beanspruchung im kaulasttragenden Bereich zu widerstehen.<br />
Mit Cention Forte hat die Firma Ivoclar Vivadent ein innovatives Material<br />
auf den Markt gebracht, was meine Bedürfnisse als Behandlerin sehr gut<br />
abdeckt. Das Material hat einen festen Platz in meinem Behandlungsarsenal<br />
eingenommen.<br />
Literatur:<br />
1<br />
www.dgzmk.de/Patienteninformation, Prof. Dr. med. dent. Roland Frankenberger Deutsche<br />
Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) Stand: 04/2021 nächste geplante Überarbeitung: 04/2026<br />
2<br />
S.D. Heintze et.al, Dent Mata, 2017, 33 (3), e101-e114<br />
3<br />
S.D. Heintze, B. Zimmerli, Schweiz. Monatsschrift Zahnmedizin, 2011, 121 804-809<br />
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40<br />
STEUERN<br />
Es bleibt alles anders – Steueränderungen 20<strong>22</strong><br />
Auch wenn uns das vergangene Jahr für das neue ganz untypischerweise kein Jahressteuergesetz<br />
mit auf den Weg gegeben hat, so gibt es dennoch einige Änderungen, die seit Jahresanfang<br />
gelten und auf jeden Fall Beachtung verdienen.<br />
Text Rainer Bergmann, Steuerberater Grafik fullvector - de.freepik.com<br />
So ist es trotz der andauernden Inflation in Deutschland für<br />
Arbeitgeber und Arbeitnehmer zumindest ein kleiner Trost,<br />
dass die Beitragssätze zur Sozialversicherung weitgehend stabil<br />
geblieben sind. Konkret bedeutet das, dass sich die Beitragssätze<br />
zur Rentenversicherung (18,60 Prozent), Arbeitslosenversicherung<br />
(2,40 Prozent), zur Krankenversicherung<br />
(14,6 Prozent) und zur Pflegeversicherung (3,05 Prozent) in<br />
20<strong>22</strong> gegenüber 2021 nicht geändert haben.<br />
Angehoben wurde jedoch der Zuschlag zur Pflegeversicherung<br />
für Kinderlose. Dieser stieg von 0,25 Prozent auf 0,35<br />
Prozent. Dafür verringert sich die Insolvenzgeldumlage im<br />
Jahr 20<strong>22</strong> von 0,12 Prozent auf 0,09 Prozent. Stabil bei 1,3<br />
Prozent bleibt der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz zur<br />
gesetzlichen Krankenversicherung und auch der Beitragssatz<br />
zur Künstlersozialkasse liegt wie im Vorjahr bei 4,2 Prozent.<br />
Wichtig für Arbeitgeber ist in diesem Jahr das Thema der<br />
betrieblichen Altersvorsorge. Viele bieten ihren Mitarbeitern<br />
eine solche an, um ihnen eine höhere finanzielle Absicherung<br />
im Alter zu ermöglichen. Jährlich können Beiträge in Höhe von<br />
bis zu 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze zur gesetzlichen<br />
Rentenversicherung steuerfrei in eine Pensionskasse,<br />
einen Pensionsfonds oder eine Direktversicherung eingezahlt<br />
werden. Sozialversicherungsfrei bleiben jedoch weiterhin nur<br />
Beiträge bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze.<br />
Durch die leichte Absenkung der Beitragsbemessungsgrenze<br />
(West) in 20<strong>22</strong> vermindern sich auch die steuerfreien Ansparmöglichkeiten<br />
für eine betriebliche Altersvorsorge. Für 20<strong>22</strong><br />
bedeutet das: Steuerfrei eingezahlt werden können Beiträge<br />
bis zu 6.768 Euro (8 Prozent von 84.600 Euro; in 2021 waren<br />
es 6.816 Euro), davon 3.384 Euro auch sozialversicherungsfrei.<br />
Doch Achtung: Werden Beiträge von mehr als 6.768 Euro<br />
in eine betriebliche Altersversorgung eingezahlt, so sind diese<br />
steuerpflichtig. Beitragspflichtig (bis zu den Beitragsbemessungsgrenzen)<br />
sind die 3.384 Euro übersteigenden Beiträge.<br />
Zuschusspflicht für alle<br />
Entgeltumwandlungsvereinbarungen<br />
Im Rahmen einer betrieblichen Altersversorgung über eine<br />
Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder eine Direktversicherung<br />
werden nicht nur zusätzliche Beiträge des Arbeitgebers,<br />
sondern auch Beiträge aus Entgeltumwandlungen steuerlich<br />
gefördert. Bei einer Entgeltumwandlung verzichtet der<br />
Arbeitnehmer zugunsten einer betrieblichen Altersvorsorge<br />
auf Teile seines Gehalts. Lohnsteuer- und beitragspflichtig ist<br />
dann nur das verbleibende Entgelt. Damit spart der Arbeitnehmer<br />
und auch der Arbeitgeber Sozialversicherungsbeiträge.<br />
Diesen Vorteil muss der Arbeitgeber seit dem 1. Januar<br />
20<strong>22</strong> auch für alle vor dem 1. Januar 2019 abgeschlossenen<br />
Entgeltumwandlungsvereinbarungen an den Arbeitnehmer<br />
weitergeben und einen Zuschuss in Höhe von grundsätzlich<br />
15 Prozent des Entgeltumwandlungsbetrages zahlen.<br />
Hinweis: Sofern Sie nicht schon 2021 die Zuschusszahlung<br />
vorbereitet und die vertraglichen Anpassungen vorgenommen<br />
haben, sollten Sie rasch handeln. Die praktische Umsetzung<br />
der Zuschusszahlung wirft viele Fragen auf. Lassen<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
STEUERN<br />
41<br />
Sie sich daher zeitnah von Ihrem Steuerberater und einem<br />
spezialisierten Rechtsanwalt beraten, wie Sie die gesetzliche<br />
Verpflichtung am besten in Ihrem Unternehmen umsetzen.<br />
Sprechen Sie mit Ihrem Versorgungsträger, welche Alternativen<br />
er für die Anpassung des Versorgungsvertrages anbietet.<br />
Sachbezugsfreigrenze wird angehoben<br />
Sachzuwendungen können in begrenztem Umfang steuerund<br />
sozialversicherungsfrei gewährt werden. Bisher waren<br />
dies 44 Euro pro Monat, wobei es auf den monatlichen<br />
Zufluss ankam. Wurde die 44-Euro-Grenze auch nur um<br />
einen Cent überschritten, wurde der gesamte Sachbezug<br />
steuer- und beitragspflichtig. Die monatliche Sachbezugsgrenze<br />
wurde ab dem 1. Januar 20<strong>22</strong> auf 50 Euro erhöht.<br />
Wie bisher sind Kostenerstattungen und zweckgebundene<br />
Geldleistungen Bareinnahmen und keine Sachbezüge. Sie fallen<br />
also nicht unter die 50-Euro-Freigrenze.<br />
Bei Gutscheinen und Guthabenkarten ist Vorsicht geboten. Sie<br />
sind nur dann keine Geldleistung und damit Sachlohn, wenn<br />
sie zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gewährt<br />
werden, ausschließlich zum Bezug von Waren und Dienstleistungen<br />
berechtigen und die Kriterien des § 2 Abs. 1 Nr. 10 des<br />
Zahlungsdiensteaufsichtsgesetzes erfüllen. Seit dem 1. Januar<br />
20<strong>22</strong> sind sie als Sachbezug im Rahmen der 50-Euro-Grenze<br />
nur noch begünstigt, wenn sie für limitierte Netze, zum Beispiel<br />
ein Einkaufscenter, eine regionale City-Card, Tankkarten<br />
bestimmter Tankstellenketten, eine limitierte Produktpalette,<br />
zum Beispiel Beauty- oder Fitnesskarten, Kinokarten oder für<br />
Essensgutscheine verwendet werden können.<br />
Neue Steuererklärung für Immobilienbesitzer<br />
Auf Immobilienbesitzer kommt in diesem Jahr eine neue<br />
Steuererklärung zu, die es in sich hat. Die Rede ist von der<br />
neuen Grundsteuerwerterklärung. Hintergrund ist die schon<br />
seit längerer Zeit geforderte Neuberechnung der Grundsteuer,<br />
die nun mittels verabschiedeter Grundsteuerreform<br />
umgesetzt werden soll. Bislang beruhte die Berechnung auf<br />
Grundstückswerten (Einheitswert) aus dem Jahr 1964 (West)<br />
beziehungsweise 1935 (Ost). Da dies natürlich auch nicht<br />
mehr ansatzweise den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht,<br />
soll ab 2025 ein neuer Grundsteuerwert gelten.<br />
Für die neue Berechnung dürfen die Länder zwischen dem sogenannten<br />
Bundesmodell und einem Sonderweg wählen. Beiden<br />
ist gleich, dass nun alle Grundstücke neu bewertet werden müssen,<br />
bevor unter Berücksichtigung des Grundsteuer-Messbetrages<br />
dann die neue Grundsteuer festgesetzt wird. In Deutschland<br />
betrifft das immerhin rund 35 Millionen Grundstücke.<br />
Insgesamt soll die Grundsteuerreform zwar aufkommensneutral<br />
ausfallen. Allerdings ist jetzt schon klar, dass einige<br />
Immobilienbesitzer durchaus auch mehr zahlen werden müssen<br />
als bisher. Zunächst einmal müssen Eigentümerinnen und<br />
Eigentümer jedoch für jedes Grundstück eine Feststellungserklärung<br />
an die Finanzverwaltung in elektronischer Form<br />
übermitteln. Hierzu werden sie von der Finanzverwaltung<br />
voraussichtlich im März 20<strong>22</strong> wahrscheinlich in Form einer<br />
Allgemeinverfügung aufgefordert. Ab Juli 20<strong>22</strong> können die<br />
Erklärungen dann beim Finanzamt eingereicht werden.<br />
Die Abgabefrist endet bereits am 31. Oktober 20<strong>22</strong>, da die<br />
Finanzverwaltung die verbleibende Zeit bis zum ersten Fälligkeitstag<br />
der neuen Grundsteuer am 15. Februar 2025 für die<br />
Datenverarbeitung und den Erlass der Grundsteuerwertbescheide<br />
sowie der Messbetrags- und Grundsteuerbescheide<br />
benötigt. Auch wenn bereits jetzt Stimmen laut werden, die<br />
auf eine Verzögerung der Umsetzung der Grundsteuerreform<br />
schließen lassen, bleibt eines sicher: Die Reform wird kommen.<br />
Und auch an einer neuen Wertermittlung führt kein<br />
Weg vorbei.<br />
Immobilienbesitzer sollten daher insbesondere bei größerem<br />
Immobilienbesitz oder kompliziert bebauten Grundstücken<br />
bereits jetzt mit der Datensammlung beginnen. Wichtig sind<br />
beispielsweise:<br />
• Frühere Einheitswertbescheide hinsichtlich Steuernummern,<br />
Aktenzeichen oder Nummerierung der Gebäude<br />
• Grundbuchauszüge hinsichtlich Grundbuchblattnummer,<br />
Flurstücknummern, Grundstücksflächen und Bruchteilen<br />
• Unterlagen zur Flächenberechnung<br />
Die Erstellung und Übermittlung der Steuererklärung übernimmt<br />
Ihr Steuerberater selbstverständlich gern für Sie.<br />
Grundstücksbesitzer, die ihre Steuererklärung selbst erstellen<br />
wollen, sollten sich rechtzeitig um eine Registrierung<br />
im ELSTER-Portal kümmern, da dieser Prozess einige Zeit in<br />
Anspruch nehmen wird.<br />
Rainer Bergmann<br />
Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund<br />
aus Magdeburg, Fachberater für den<br />
Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH),<br />
Fachberater Gesundheitswesen (IBG/HS<br />
Bremerhaven), spezialisiert auf die Beratung<br />
von Zahnärzten<br />
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CHAMPIONS- und Patent-Anwender<br />
Sofortimplantationen, also Extraktionen nicht erhaltungswürdiger Zähne und Implantationen<br />
in der gleichen Sitzung, entwickeln sich zur Zukunft in unseren Zahnarztpraxen und werden für<br />
einen weiteren zusätzlichen Aufschwung der zahnärztlichen Implantologie sorgen. Der Begriff<br />
„Sofortimplantation“ schließt auch verzögerte Sofortimplantation bis zu vier Wochen nach Extraktion<br />
ein. Das Therapiekonzept „Sofortimplantation“ ist sowohl klinisch als auch wissenschaftlich belegt und<br />
es bestehen keine Gründe, sich diesem gegenüber zurückhaltend oder gar ablehnend zu verhalten.<br />
Text/Bilder Dr. Armin Nedjat | Präsident VIP-ZM e. V.<br />
Der erste Patientenfall (Abb. 1 bis 8) zeigt eine verzögerte<br />
Sofortimplantation regio 26 und regio 25. Nach subkrestaler<br />
Implantation und Primärstabilität von mindestens 20 Ncm (bis<br />
zu 60 Ncm sind möglich) wurden die Shuttles des Champions<br />
(R)Evolution-Implantats abmontiert und durch Hybridschrauben<br />
ersetzt. Nach drei Monaten wurden die Shuttles wieder<br />
remontiert und sogenannte Gingiva-Clix (Material PEEK) auf<br />
die Shuttles gesteckt. Wiederum eine Woche später erfolgte<br />
die Abformung durch die Shuttles mit geschlossener Abformung.<br />
Eine Woche danach wurden die Einzelkronen eingegliedert.<br />
Der Film (QR-Code Abb. 9) zeigt ein Sofortimplantat im unteren<br />
Molarenbereich. Nach der Pilotbohrung mit konischen<br />
Dreikantbohrern in die (dünne) Bifurkation (Abb. 10) werden<br />
bei etwa 50Ncm die Instrumente achsengerecht aufgerichtet.<br />
Eine „neue Alveole“ im gesunden Knochen, in prothetisch<br />
optimaler Lage, wird somit sichergestellt. Anschließend wird<br />
mit Condensern in aufsteigenden Durchmessern die Kavität<br />
erweitert (Abb. 11) und überprüft, mit welchem Condenser<br />
eine Primärstabilität von 20Ncm erreicht wird. Inseriert wird<br />
dann ein Implantat mit dem nächstgrößeren Durchmesser<br />
(Abb. 12) und die restliche Alveole wird mit Knochenersatzmaterial<br />
(KEM) aufgefüllt. Dafür eignet sich am besten autologes<br />
KEM, gewonnen aus dem extrahierten Zahn des Patienten<br />
nach dem Smart Grinder-Protokoll.<br />
Mit Hilfe der CHAMPIONS-Condenser ist gerade bei Sofortimplantaten<br />
die Umwandlung von „weichen“ D3/D4-Knochen<br />
in einen optimierten D2-Knochen innerhalb weniger<br />
Minuten möglich. Man spricht von einer iatrogenen, ossären<br />
Metamorphose (IOM). Ein Vorteil bei Sofortimplantationen ist<br />
auch, dass die Primärstabilität ausschließlich in der modellierbaren<br />
Spongiosa erfolgt, was sicherlich auch dazu führt, »<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />
43<br />
1 2 3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
8<br />
7<br />
Abb. 1 bis 8: Ausgangssituation (1 und 2), die inserierten Champions (R)Evolution-Implantate mit Hybridschrauben (3), die Gingiva-Clix (4), Abformkappen (5), Blick in das Implantatinnere<br />
ohne Hybridschrauben (6), die Zahnkronen mit Abutments (7), der eingegliederte Zahnersatz (8)<br />
Sofortimplantation<br />
im Molarbereich<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
44<br />
VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />
dass ein Knochenabbau verhindert wird (Abb. 13 und 14<br />
durch Condenser-Spongiosaaufbereitung bei dünner Bifurkation).<br />
Ein immunologisch gesunder Patient ist bei Sofortimplantaten<br />
in der Regel in der Lage, anaerobe Bakterien in einer infizierten<br />
Alveole abzubauen, ähnlich wie auch bei einer gewöhnlichen<br />
Zahnextraktion.<br />
Fazit<br />
Sofortimplantate und verzögerte Sofortimplantate (teilweise<br />
mit Sofortversorgung), sollten mittlerweile zum Standard<br />
einer innovativ-praktizierenden Zahnarztpraxis gehören.<br />
13<br />
Bei Patienten sind Sofortimplantate beliebt und werden auch<br />
immer öfter bei uns nachgefragt, denn psychologisch gesehen<br />
verlieren sie keinen Zahn, weil die kranke Wurzel entfernt<br />
und eine „gesunde neue Wurzel” in der gleichen Sitzung<br />
schonend inseriert wird. Die ein- und zweiteiligen Implantatsysteme<br />
CHAMPIONS-Titan und Patent-Keramik sind<br />
aufgrund ihrer Designs, der Möglichkeit von IOM (iatrogene,<br />
ossäre Metamorphose) und ihrer Nachhaltigkeit (wissenschaftliche<br />
Langzeitstudien liegen vor) für Sofortimplantate<br />
zurzeit am besten geeignet.<br />
Wer Interesse an Weiterbildungen mit Live-OPs zu diesen<br />
und anderen minimalinvasiven Themen hat, kann sich bei der<br />
FUTURE DENTAL ACADEMY über die Fortbildungen 20<strong>22</strong><br />
gerne informieren.<br />
Ebenfalls beliebt sind die ZFA-Fortbildungen von Sarah Bihler,<br />
die unter anderem das Smart Grinder-Verfahren, Aligner, Vitamin<br />
D3-Messungen sowie das PlasmaSafe-Verfahren behandeln.<br />
Am 24. September 20<strong>22</strong> findet in Flonheim übrigens das eintägige<br />
Treffen der VIP-ZM-Mitglieder sowie von CHAMPIONSund<br />
Patent-Anwendern (und alle, die es noch werden wollen)<br />
statt. Auch diesmal garantieren wir wieder ein interessantes<br />
Programm bei lockerer kollegialer Atmosphäre und<br />
ausreichend Zeit zum Austausch und Feiern.<br />
14<br />
15<br />
16<br />
2. Fall Abb. 15 bis 21: Selbst ein ausgeprägtes Granulom (15) stellt kein Tabuthema für<br />
eine Sofortimplantation dar (16).<br />
17<br />
18<br />
Abb. 17 und 18: Acht Jahre nach den Sofortimplantaten regiones 16 und 15<br />
19 20 21<br />
Abb. 19 bis 21: Die Vollkeramikkrone 15 wurde nur vier Monate nach Sofortimplantation eingegliedert (Sofortimplantat mit einem Champions (R)Evolution 8 mm Länge und ø 4,0 mm<br />
Durchmesser, nachdem der Condenser ø 3,8 mm eine Primärstabilität von 20 Ncm ergab.<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
VIP-ZM MITGLIEDERSEITEN<br />
45<br />
<strong>22</strong><br />
23<br />
24<br />
3. Fall Abb. <strong>22</strong> bis 24: Diese Vollkeramikkrone (Labor: DENTworry GmbH, Flonheim) wurde vier Monate nach Extraktion, Kürettage der Alveole und Sofortimplantation eines<br />
Champions (R)Evolution L 8mm / ø 4,5mm (nachdem der Condenser ø 4,3mm eine Primärstabilität ergab), ohne Komplikationen eingesetzt.<br />
25<br />
26<br />
27<br />
28 29 30 31<br />
4. Fall Abb. 25 bis 31: Sofortimplantationen in der ästhetischen Zone sind in jeder gewöhnlichen Zahnarztpraxis, selbst wenn keine buccale Alveolenwand vorhanden ist, möglich.<br />
Nach der Extraktion wird ein Patent-Keramikimplantat (Zircon-Medical/Vertrieb Champions-Implants GmbH) inseriert, denn das weiße Keramik schimmert nicht durch die Gingiva.<br />
Das integrierte, tulpenförmige Abutment des Patent-Implantats (sowohl ø 4,5mm als auch beim ø 5,0 mm), erzeugt ein Emergence Profil von ø 6,3mm und ist dem Shuttle des<br />
Champions (R)Evolution-Systems gleichzusetzen. Dieser verbleibt allerdings im Mund und nach viermonatiger Einheilung wird ein Glasfaserstift (der sogenannte Post-Aufbau)<br />
supragingival mit Relyx Unicem zementiert und wie ein natürlicher Zahn präpariert.<br />
Implantologie<br />
FORTBILDUNGEN<br />
20<strong>22</strong><br />
Infos & Anmeldung<br />
Dr. Armin Nedjat<br />
Infos & Anmeldung<br />
Präsident VIP-ZM e. V.<br />
—<br />
Kontakt über:<br />
VIP-ZM e. V.<br />
Silvaner Straße 13 a<br />
55129 Mainz<br />
E-Mail: info@vip-zm.de<br />
vip-zm.de<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
46 AKADEMIE<br />
Ideales Oster-Infotainment<br />
EasterDENT heißt das Event, das EVIDENT<br />
in der Osterzeit zusammen mit namhaften<br />
Kooperationspartnern aus der Branche veranstaltet:<br />
Wissen und Entertainment vom<br />
1. bis 14. April 20<strong>22</strong> – täglich live und on<br />
demand. Es lassen sich „Türchen“ öffnen,<br />
hinter denen wertvolle Infos auf Abruf warten,<br />
etwa in Form von Videos, Podcasts,<br />
Livetalks oder Webinaren sowie Interviews<br />
mit verschiedensten Akteuren der Branche.<br />
Gratis bieten EVIDENT, iisii solutions, Team-<br />
Faktor, VisionmaxX, OPTI, Vidal MMI, dental<br />
bauer, synMedico profunden Wissenstransfer<br />
für Zahnärzte und Praxisteams. Zudem<br />
gibt es Gewinnspiele und Rabattvorteile.<br />
Unter den ersten 100 Anmeldungen werden<br />
Balanceboards verlost; wer mindestens<br />
10 Türchen öffnet, kann einen der E-Scooter<br />
gewinnen. Hinter einzelnen Türchen winken<br />
Gewinne und Rabatte für die Teilnehmer.<br />
Die Angebote finden live statt – als auch on<br />
demand: Wer gerade Zeit und Lust hat, holt<br />
sich den Inhalt auf den Computer oder das<br />
Mobilgerät.<br />
Prophylaxefortbildung:<br />
Tiefenfluoridierung und<br />
Eingliederung in die Praxis<br />
Die Bedeutung von Fluoriden zur Stärkung<br />
der Remineralisation für die Kariesprophylaxe<br />
ist unumstritten. Leider ist die Wirkung<br />
oft nur von kurzer Dauer, da die meisten<br />
Präparate auf der Oberfläche liegen und<br />
die Fluoride schnell wieder abgetragen<br />
werden. Warum Tiefenfluoridierung länger<br />
wirkt und welche Einsatzmöglichkeiten es je<br />
nach Indikation gibt, wird Ihnen in diesem<br />
Online-Seminar Dr. Christian Beuermann im<br />
einführenden theoretischen Teil erläutern.<br />
Die praktische Anwendung und Eingliederung<br />
in die Praxis wird von der erfahrenen<br />
Zur Anmeldung geht es über diesen Link:<br />
http://easterdent.expo-ip.com<br />
EVIDENT GmbH<br />
Eberhard-Anheuser-Straße 3<br />
55543 Bad Kreuznach<br />
Tel: +49 671 2179–677<br />
info@evident.de<br />
www.evident.de<br />
Dentalhygienikerin Anita Fisch vorgestellt.<br />
Außerdem wird auf die schnelle Blutstillung<br />
mit Hämostatikum Al-Cu bei gleichzeitiger<br />
keimreduzierender Wirkung und den Einsatz<br />
von Cupral ® zur Parodontitisbehandlung<br />
eingegangen.<br />
Die Teilnahmegebühr beträgt 25 € zuzüglich<br />
MwSt. Die Teilnehmenden erhalten<br />
neben ausführlichem Informationsmaterial<br />
auch eine Probierpackung Tiefenfluorid<br />
junior und ein Muster Hämostatikum Al-Cu,<br />
jeweils kostenfrei. Die Fortbildung findet am<br />
18.05.20<strong>22</strong> von 14:00 bis 16:00 Uhr online<br />
über Zoom (browserbasiert) statt.<br />
HUMANCHEMIE GmbH<br />
Hinter dem Kruge 5<br />
31061 Alfeld (Leine)<br />
Tel.: +49 5181 246 33<br />
Fax: +49 5181 812 26<br />
info@humanchemie.de.<br />
www.humanchemie.de<br />
PERMADENTAL Webinarreihe<br />
Frühling 20<strong>22</strong>:<br />
Immer mittwochs zur Lunchtime<br />
Mit fünf hochaktuellen Themen, vier<br />
kompetenten Referenten und einem<br />
innovativen Vorschlag zur Gestaltung<br />
der Mittagspause stellt PERMADENTAL<br />
seine neue Webinarreihe für den Frühling<br />
20<strong>22</strong> vor. Innovativ und nach dem<br />
Motto „carpe diem“ hat PERMADENTAL,<br />
der führende Komplettanbieter für zahntechnische<br />
Lösungen, seine Frühjahrs-<br />
Webinarreihe komplett in die Mittagspause<br />
gelegt. Die Idee dahinter: Statt<br />
Mittagsruhe durch spannende Themen<br />
neue Energie tanken. Anregungen für<br />
eine auch wirtschaftlich erfolgreiche Praxis<br />
bieten alle knapp einstündigen Webinare.<br />
Angefangen beim hochmodernen<br />
Intraoralscanner i700 von Medit und dem<br />
digitalen Designvorschlag permaView,<br />
über die F.I.T. Forma Injektionstechnik<br />
und das kassenkonforme Unterkiefer-<br />
Protrusionsschienen-Programm Respire<br />
(UPS), bis zum digitalen Workflow für<br />
die Totalprothetik EVO fusion. Ohne<br />
den Feierabend oder die Arbeitszeit zu<br />
unterbrechen und ohne aufwendige Reisen<br />
können sich Behandler*innen und<br />
Praxismitarbeiter*innen über modernste<br />
Lösungen für die tägliche Praxis informieren.<br />
Kostenlos und immer mit einem Fortbildungspunkt<br />
pro Seminar.<br />
Themen und Termine<br />
Alle Seminare: von 13:00 bis 14:00 Uhr<br />
MEDIT i700: 09. und 23.03. 20<strong>22</strong><br />
permaView: 14.03. und 27.04.20<strong>22</strong><br />
F.I.T.-FORMA: 30.03. und 11.05.20<strong>22</strong><br />
Respire:<br />
06. und 20.04 sowie<br />
04.05.20<strong>22</strong><br />
EVO fusion: 13.04. und 18.05.20<strong>22</strong><br />
Anmeldung<br />
Tel.: +49 28 <strong>22</strong> 71330 <strong>22</strong><br />
Fax: +49 28 <strong>22</strong> 71330 99<br />
E-Mail: e.lemmer@permadental.de<br />
www.permadental.de/webinarreihe<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
10<br />
Advanced Implantology<br />
Einführung in die Implantologie,<br />
Grundlagen, Anamnese, Kostenvoranschläge<br />
und Abrechnung,<br />
Kontraindikationen, Chirurgie mit<br />
ein- und zweiteiligen Titansystemen,<br />
das Insertionsprotokoll „MIMI“, die<br />
CNIP-Navigation und Champions<br />
Implantat Guides, Live-OP und<br />
Hands-On-Workshop<br />
595 €<br />
25. März | 27. Mai<br />
10<br />
Fortbildungspunkte<br />
Fortbildungspunkte<br />
PATENT & Smart Grinder<br />
Chirurgie und Prothetik für das<br />
Zirkon-Implantatsystem „PATENT“,<br />
Knochenersatzmaterial nach dem<br />
Smart Grinder-Verfahren, Live-OP,<br />
Hands-On-Workshop<br />
595 €<br />
26. März | 28. Mai<br />
ZFA Marketing-/Assistenzkurs<br />
Assistenz beim Implantieren,<br />
Praxis-Marketing, Abrechnung, Praxis-<br />
Homepage, „Wie sage ich‘s dem<br />
Patienten?“, KFO-Aligner, Smart Grinder,<br />
PlasmaSafe ®<br />
150 €<br />
25 + 26. März | 27. + 28. Mai<br />
Implantologie<br />
FORTBILDUNGEN<br />
20<strong>22</strong><br />
Für Ihren Erfolg.<br />
Weitere Infos und Anmeldung unter:<br />
future-dental-academy.com
48 MARKTPLATZ<br />
BIOLine – Der richtige Schritt für<br />
mehr Nachhaltigkeit in jeder Praxis<br />
Steigende Hygienerichtlinien und Vorgaben<br />
machen es uns in der Zahnmedizin<br />
nicht leichter, auf nachhaltige Produkte zu<br />
setzen. Tagtäglich kommen daher viele Einmalprodukte<br />
zum Einsatz und produzieren<br />
Tonnen an Plastikmüll. Obwohl der Wunsch<br />
nach weniger Plastik und dem Schutz der<br />
Umwelt stetig ansteigt, werden leider<br />
immer noch viel zu wenige Alternativen<br />
angeboten.<br />
Aus der bekannten „Happy Morning“-<br />
Zahnbürste - bislang immer nur aus Kunststoff<br />
erhältlich, wurde in diesem Jahr die<br />
„Happy Morning Bamboo“. Der Bürstengriff<br />
von „Happy Morning Bamboo“ besteht aus<br />
schnell nachwachsendem Bambus und die<br />
Verpackung aus einem selbstkompostierbarem<br />
Zellulosematerial. Bambus zählt zu den<br />
am schnellsten nachwachsenden Rohstoffen<br />
der Erde und bindet während seines temporeichen<br />
Wachstums deutlich mehr CO2 als<br />
Bäume. Bambusholz zeichnet sich aber nicht<br />
nur durch schnelles Wachstum aus, sondern<br />
auch durch seine natürliche antibakterielle<br />
Wirkung, die eine Ausbreitung von Keimen<br />
auf der Zahnbürste unterbindet.<br />
Mit unserer neuen BIOLine Serie erweitern<br />
wir diese Art der Produkte und bieten<br />
weitere nachhaltige Alternativen an, die<br />
umweltschonende Einflüsse ausüben. Alle<br />
unsere BIOLine Produkte sind kompostierbar,<br />
biologisch abbaubar oder aus recyceltem<br />
Material und werden stetig erweitert.<br />
„Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit<br />
haben in unserem Unternehmen eine hohe<br />
Priorität“, so Patrick Hager, geschäftsführender<br />
Gesellschafter, der das Unternehmen<br />
inzwischen in der 4. Generation leitet.<br />
Hager & Werken GmbH & Co. KG<br />
Ackerstraße 1<br />
47269 Duisburg<br />
Tel.: +49 203 99269-0<br />
Fax: +49 203 299283<br />
E-Mail: info@hagerwerken.de<br />
www.hagerwerken.de<br />
© Hager & Werken<br />
Für mehr Sicherheit und<br />
Selbstvertrauen: blend-a-dent<br />
Professional Haftcreme<br />
Das Tragen von schlecht sitzenden Prothesen<br />
kann die Betroffenen nicht nur funktional<br />
einschränken, sondern auch emotional<br />
belasten. blend-a-dent verschafft dank seiner<br />
innovativen Technologien Abhilfe und<br />
unterstützt Prothesenträger ihr Leben unbeschwert<br />
und selbstbewusst zu genießen –<br />
für ein Leben wie vor dem Zahnersatz.<br />
Für Menschen, die von Zahnverlust betroffen<br />
sind, wird das Tragen von Zahnersatz immer<br />
üblicher – fast jeder fünfte Erwachsene trägt<br />
eine Form von Zahnersatz.¹ Tatsächlich verwenden<br />
in Deutschland etwa 10,4 Millionen<br />
Erwachsene entweder eine Teil- oder Vollprothese.<br />
Der durchschnittliche Zahnersatzträger<br />
ist ab dem 45. Lebensjahr auf eine Prothese<br />
angewiesen. 2<br />
Als führender Anbieter von Haftcremes will<br />
blend-a-dent Patienten komfortable Lösungen<br />
anbieten, die beweisen, dass es keine<br />
Unterschiede zwischen Zahnersatzträgern<br />
und Menschen ohne Zahnprothese gibt –<br />
weder optisch noch in der Lebensweise.<br />
blend-a-dent möchte helfen, das Stigma mit<br />
dem Zahnersatz verbunden ist, aus der Welt<br />
zu schaffen. Patienten sollen dabei unterstützt<br />
werden, ihr Selbstvertrauen zurückzugewinnen<br />
und ein Leben zu führen, das<br />
weder emotional noch funktional durch die<br />
Zahnprothese eingeschränkt wird.<br />
Zahnersatz muss die Lebensqualität<br />
nicht einschränken<br />
Falsch sitzende Prothesen können zu einer<br />
Vielzahl von Problemen und Sorgen führen.<br />
Von schmerzhaften Reizungen bis hin zu<br />
Wunden am Zahnfleisch wird am häufigsten<br />
berichtet. Einer Studie zufolge gaben 50 Prozent<br />
der Träger von Vollprothesen im Alter<br />
von 65 Jahren und älter an, dass sie mit ihren<br />
Prothesen unzufrieden sind, während 40 Prozent<br />
der Träger von Teilprothesen im Alter von<br />
45 bis 65 Jahren feststellten, dass ihr Zahnersatz<br />
die Lebensqualität beeinträchtigt.³<br />
Weniger Beschwerden und mehr Selbstbewusstsein<br />
Mit seinen speziell formulierten Prothesenhaftmitteln<br />
hilft blend-a-dent Prothesenträgern,<br />
ihr Leben so zu leben wie vor dem<br />
Zahnersatz – sorgenfrei und selbstbewusst.<br />
Die blend-a-dent Professional Haftcreme<br />
reduziert die Bewegung der Prothese und gibt<br />
10-Mal stärkeren Halt für erhöhte Beißkraft. 4<br />
Studien belegen, dass durch die Verwendung<br />
von Haftcreme Mikrobewegungen zu über<br />
70 Prozent reduziert werden 5 , wodurch das<br />
Zahnfleisch besser vor Reizungen und Verletzungen<br />
geschützt werden kann. In einer<br />
klinischen Studie zur blend-a-dent Professional<br />
Haftcreme hatten 100 Prozent der<br />
Prothesenträger vom ersten Tag an weniger<br />
Zahnfleischreizungen 4 , 77 Prozent berichteten<br />
über kleinere Läsionen und 59 Prozent der<br />
Patienten über weniger Läsionen. 6<br />
Weitere Informationen über blend-a-dent,<br />
die Nummer 1 unter den von Zahnärzten<br />
empfohlenen Prothesenhaftmittelherstellern 7 ,<br />
finden Sie unter www.blend-a-dent.de/de-de.<br />
Die Literaturliste kann bei der Redaktion angefordert werden.<br />
Procter & Gamble Germany GmbH<br />
Sulzbacher Straße 40<br />
65824 Schwalbach am Taunus<br />
E-Mail: dekontakt.im@pg.com<br />
DENTAL BAROMETER AUSGABE 1 I 20<strong>22</strong>
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EVENT<br />
für Zahnärzte & ZFAs<br />
24/09/<strong>22</strong><br />
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in D-55237 Flonheim<br />
Kollegen treffen | Champions News<br />
Vorträge & Gespräche<br />
Anmeldung & Infos<br />
champions-implants.com<br />
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Veranstaltung findet unter den geltenden Hygienemaßnahmen statt.<br />
150 € + MwSt.
50<br />
VORSCHAU/IMPRESSUM<br />
Die nächste Ausgabe erscheint am<br />
14. April 20<strong>22</strong> mit folgenden Themen *<br />
© destina - Fotolia / stock.adobe.com<br />
© Racool_Studio / freepik<br />
© master 1305 / freepik<br />
Dossier – Implantologie<br />
Periimplantitis: Entzündungen sind eine Reaktion<br />
und nicht die Ursache!<br />
Vitamin D – Teil 8<br />
Vitamin D in der täglichen Praxis<br />
Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />
Birgit Thiele-Scheipers beschreibt ihr Praxiskonzept<br />
bei der Patientenbegleitung<br />
... und viele weitere interessante Beiträge der Zahnmedizin<br />
*Die Redaktion behält sich Änderungen der Themen und Termine vor.<br />
HERAUSGEBER / VERLAG<br />
Barometer Verlagsgesellschaft mbH<br />
Brahestraße 16 · D-04347 Leipzig<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
Uwe Bräutigam<br />
JURISTISCHE BERATUNG<br />
RA Jens Mauchnik (Leipzig)<br />
ZAHNMEDIZINISCHE BERATUNG<br />
Dr. med. dent. Rasmus Sperber,<br />
M.Sc. (Leipzig)<br />
HRB (LEIPZIG) <strong>22</strong>482<br />
ISSN 1863 – 2858<br />
KONTAKT<br />
TELEFON +49 341 231 032-0<br />
FAX +49 341 231 032-11<br />
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redaktion@barometer-verlag.de<br />
VERLAGS-/REDAKTIONSLEITUNG<br />
Uwe Bräutigam (V.i.S.d.P.)<br />
TELEFON +49 341 231 032-0<br />
E-MAIL info@barometer-verlag.de<br />
REDAKTIONSASSISTENZ<br />
Carmen Zimmermann<br />
Telefon +49 341 231 032-14<br />
E-MAIL zimmermann@barometer-verlag.de<br />
LAYOUT UND GESTALTUNG<br />
Sophia Raigrotzky, Isabel Berger<br />
DRUCK<br />
Vogel Druck und Medienservice GmbH,<br />
Leibnizstraße 5 · D-97204 Höchberg<br />
ERSCHEINUNGSWEISE<br />
Das Dental Barometer erscheint 20<strong>22</strong> mit 6 Ausgaben<br />
in Deutschland. Es gilt die Mediadaten Preisliste<br />
Nr. 17 vom 01.01.20<strong>22</strong>. Es gelten die allgemeinen<br />
Geschäftsbedingungen der Barometer Verlagsgesellschaft<br />
mbH.<br />
ABONNEMENT<br />
Der Bezugspreis je Ausgabe beträgt € 5,60 zzgl. ges.<br />
MwSt. und Versandkosten. Der Jahresabonnementpreis<br />
beträgt derzeit (6 Ausgaben) jährlich € 33,60 zzgl.<br />
ges. MwSt. und Versandkosten. Das Jahresabonnement<br />
verlängert sich stillschweigend um ein weiteres<br />
Jahr, sollten Sie es nicht bis vier Wochen vor<br />
Ablauf schriftlich gekündigt haben. Der Gesamtbetrag<br />
eines Abonnements wird im Voraus in<br />
Rechnung gestellt.<br />
VERLAGS-/URHEBERRECHT<br />
Das Dental Barometer ist eine eingetragene<br />
Marke der Barometer Verlagsgesellschaft mbH.<br />
Sämtliche darin enthaltenen Beiträge sowie<br />
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.<br />
Verviel fältigungen jeglicher Art (auch außerhalb<br />
Deutschlands) sind untersagt und straf bar. Ein Nachdruck,<br />
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und schriftlicher Bestätigung des Ver lages<br />
vorgenommen werden. Einsendungen und deren<br />
Veröffentlichung an die Redak tion des Verlages<br />
und deren Autoren wird das Einverständnis zur<br />
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Beiträge o. Ä. über nimmt der Verlag keinerlei<br />
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jedem Fall ausgeschlossen.<br />
Der Gerichtsstand ist Leipzig.<br />
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