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Teamkommunikation<br />
sein. Beispiel: „Bitte kommen Sie mit zum Röntgen, weil wir eine Röntgenaufnahme<br />
benötigen.“ Diese Begründung ist ziemlich sinnfrei, psychologisch<br />
aber völlig ausreichend.<br />
10. Entschuldigungen<br />
Man gewinnt beim Gegenüber Vertrauen, wenn man sich ab und zu für<br />
Dinge entschuldigt, für die man gar nichts kann, also zum Beispiel für<br />
das Wetter.<br />
11. Namen nennen<br />
Nachweislich 9 hört der Mensch nichts so gerne wie seinen Namen. Mache<br />
es dir zur eisernen Gewohnheit, den Gesprächspartner so oft wie<br />
irgend möglich mit seinem Namen anzusprechen. Mindestens einmal in<br />
jedem Satz!<br />
Wenn der non-verbale Teil sowieso dominiert, sollte man das bei der<br />
Patientenkommunikation auch bewusst ausnutzen und gezielt nonverbale<br />
Botschaften einsetzen sowie alle Sinne ansprechen, zum Beispiel:<br />
„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – immer Bilder zeigen und<br />
durchaus selbst skizzieren (etwa eine Freiendbrücke) 13 .<br />
Kommunikation: Grundregeln<br />
Verständlichkeit<br />
Zuerst: Sprich stets langsam und deutlich. Vergewissere dich durch Zwischenfragen,<br />
ob du richtig verstanden wurdest. Aussagen des Patienten<br />
sollten paraphrasierend (siehe unten) wiederholt werden, auch das<br />
vermeidet Missverständnisse. Sehr häufig gebrauchen die Mitarbeiter/-<br />
innen gedankenlos Fachausdrücke, die zwar ihnen geläufig sind, aber<br />
vom Patienten nicht verstanden werden. Also vermeide man sorgfältig<br />
alle Fachwörter oder erkläre sie am besten durch Bilder: PZR, Krone,<br />
Implantat, Wurzelbehandlung usw.<br />
Kommunikationsmodelle<br />
Kommunikation wird verständlicher, wenn man sich bewährter Modelle<br />
bedient.<br />
Das Eisberg-Modell: Nur der geringste Teil der Kommunikation erfolgt<br />
über das gesprochene Wort. Ähnlich wie beim Eisberg beträgt<br />
der verbale Teil der Kommunikation – an der Oberfläche – nur circa<br />
20 Prozent, während 80 Prozent nonverbal unter der Oberfläche stattfinden<br />
9,13 : Tonfall, Gestik und Mimik, Körpersprache 20 , Atmosphäre<br />
und Umgebung, Symbole und Begleitumstände. Es ist ein großer Unterschied,<br />
ob du deine Kollegin beiläufig im Korridor ansprichst, oder<br />
offiziell-öffentlich in der Teambesprechung.<br />
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Psychologisch beruht Verständlichkeit auf vier Säulen 27 :<br />
· Einfache Sprache (Herzrasen ist besser als Tachykardie)<br />
· Gliederung & Ordnung (Logik und Struktur beispielsweise „Erst beschreibe<br />
ich kurz die Professionelle Zahnreinigung, dann nenne ich<br />
deren Vorteile.“)<br />
· Kürze/Prägnanz (keine weitschweifigen Details)<br />
· zusätzliche Stimulanz (gefühlsmäßige Ansprache, zum Beispiel<br />
durch Zeigen von Bildern)<br />
Gefühl besiegt Verstand<br />
Der Mensch wird sehr zu Unrecht als „Verstandeswesen“ bezeichnet.<br />
Tatsächlich werden alle(!) unsere Entscheidungen weniger durch Nachdenken,<br />
sondern ganz maßgeblich durch Gefühle beeinflusst. In der<br />
angeblich so nüchtern-sachlichen (Zahn-)Medizin gilt das besonders!<br />
Also sollten wir gegenüber dem Patienten nicht nur an den Verstand,<br />
sondern insbesondere auch an die Gefühle appellieren. Ziel ist es eben<br />
nicht, dass der Patient mit seinem Verstand ganz genau begreift, wie<br />
im Detail eine PZR aussieht, sondern er soll sich gefühlsmäßig mit einer<br />
PZR „anfreunden“.<br />
Daher: weniger zahnmedizinische Details erklären, dafür mehr auf der<br />
Gefühlsebene sprechen, ganz bewusst und gezielt „gefühlsbetonte“<br />
Wörter verwenden: Attraktiv, bequem, sicher, komfortabel, zufriedenstellend,<br />
angenehm, natürlich etc.<br />
Es gibt eine Reihe von psychologischen Techniken 13 , um Sympathie zu<br />
erzeugen (siehe hierzu den Beitrag „Patienten motivieren und überzeugen.“)<br />
Übrigens: Welches Team-Mitglied ist besonders sympathisch?<br />
Achtet einmal darauf wenn in einer Teambesprechung alle lachen, dann<br />
schaut jeder unwillkürlich auf die Person, die er/sie am sympathischsten<br />
findet.<br />
Das Gegenteil von Sympathie, also Abneigung, erwirbt man zum Beispiel<br />
durch Überbringen schlechter Nachrichten.<br />
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