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28 Ganzheitliche Medizin<br />
Holistische Magie mit Roxy:<br />
Die Rolle von Zucker in der<br />
Zahngesundheit<br />
Erinnert ihr euch noch an den Unterschied zwischen Lebens-, Nahrungs- und Genussmittel? In<br />
diesem Teil schauen wir uns den Teilaspekt „Zucker" an und begeben uns den Weg der Heilpflanzen.<br />
Für eine optimale Versorgung des menschlichen Organismus sind Makro- und Mikronährstoffen notwendig<br />
(Makros: Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette; Mikros: sekundäre Pflanzenstoffe, Mineralstoffe,<br />
Spurenelemente). Davon leben unsere Zellen, aber wovon leben Mikroorganismen wie Bakterien?<br />
© Copyright<br />
Text/Bild Roxane Pfeiffer<br />
Zucker: Glukose, Maltose, Saccharose, Malzextrakt,<br />
Glukosesirup<br />
Mikroorganismen, in diesem Fall besonders Bakterien, besiedeln die gesamte<br />
Erdkugel - so auch den gesamten Menschen. Die Mundhöhle ist<br />
ein wahres Paradies für diese Teilchen. Unter für den Menschen günstigen<br />
Verhältnissen tragen die Bakterien zu gesunder Lebensweise, Verdauung<br />
und Verstoffwechselung von Nahrungssubstrat bei. Wenn das läuft<br />
wie gewollt, so besteht eine gewisse Homöostase. Gerät diese aus dem<br />
Gleichgewicht, sprechen wir von einer Dysbalance und dieses Ungleichgewicht<br />
endet meist in Beschwerden, Störungen bis hin zu Erkrankungen.<br />
Die Bakterien in der Mundhöhle werden durch unsere Nahrungsaufnahme<br />
miternährt. Sie bevorzugen Einfachzucker für den eigenen Energiestoffwechsel<br />
und bilden dabei extrazelluläre Polysaccharide. Das passiert auch<br />
bei süßen Getränken. Also je mehr einfache Kohlenhydrate und Zucker<br />
in den Mund gelangen, desto mehr extrazelluläre Polysaccharide werden<br />
von den Bakterien gebildet. Bei der Verstoffwechselung von Zucker entstehen<br />
Säuren, welche den Zahnschmelz demineralisieren können. Werden<br />
die Stoffwechselprodukte vermehrt angehäuft, bilden sie letztendlich<br />
die Plaque. So wird nach und nach aus einfachem Biofilm eine komplexe<br />
Form von Lebensraum für viele weitere pathogene Mikroorganismen.<br />
Unser Immunsystem registriert das Übermaß an Fremdbesiedlern und<br />
antwortet mit einer Immunreaktion, die wir dann unter anderem als entzündliches<br />
Geschehen wahrnehmen können.<br />
Nahrungskonsistenz und -frequenz<br />
Je klebriger die Nahrung, desto länger haftet sie in der Mundhöhle und<br />
umso mehr Nahrung bietet sie für Bakterien. Je öfter die Nahrungszufuhr,<br />
desto häufiger werden Bakterien mit Nahrung versorgt. Je mehr Zeit der<br />
Darm für die Verdauung hat, desto vollständiger kann diese durchgeführt<br />
werden.<br />
Kauzwingende Kost fördert zum einen Reinigungsmechanismen und regt<br />
zum anderen die Speichelproduktion an, welche ebenfalls zur Mundhöhlenreinigung<br />
und auch zur Pufferung von Säuren und der Remineralisierung<br />
der Zahnoberfläche dient.<br />
Ebenfalls wichtig für die weiterführende Verdauungsarbeit ist der erste<br />
Zerteilungsprozess in der Mundhöhle durch ausreichendes Kauen. Fazit:<br />
wenige, aber ausreichende Mahlzeiten mit kauzwingenden Bestandteilen<br />
wie Vollkorn, Nüssen oder Äpfeln.<br />
Wissenschaftliche Studien konnten längst den Zusammenhang zwischen<br />
Nahrung mit erhöhter Aufnahme von Obst, Gemüse und weiteren antioxidativen<br />
Nährstoffen und der (oralen) Gesundheit von Erwachsenen<br />
feststellen. Das Resultat einer solchen Ernährung besteht in der messbaren<br />
Reduktion von oxidativem Stress und Entzündungsreaktionen.<br />
Im Zuge intelligenter Nahrungsmittelkombinationen lassen sich einige<br />
Lebensmittel hervorheben, die sich äußerst günstig in Bezug auf (anti-)<br />
entzündliche Schleimhautveränderungen erweisen. Demzufolge gibt es<br />
Substanzen, die primär antibakteriell, andere antiinflammatorisch und<br />
wieder andere mukosaprotektiv wirken. Es handelt sich bei solchen Substanzen<br />
meistens um sekundäre Pflanzenstoffe.<br />
Eine Pflanze besteht aus primären Stoffen und stellt sekundäre während<br />
ihres Stoffwechsels her. Beispielsweise dienen die sekundären Pflanzenstoffe<br />
als Lockstoffe, Fraßschutz oder zur Kommunikation. Allgemein<br />
kann man sagen, dass die sekundären Pflanzenstoffe im menschlichen<br />
Organismus wichtig für die Bildung von Enzymen sind. Beispielsweise<br />
sind Vitamine auch sekundäre Pflanzenstoffe und stellen eine Vorstufe<br />
dar, die in unserem Körper zu Enzymen weiterverarbeitet werden. Somit<br />
kann aus einem Vitaminmangel ein Enzymmangel resultieren, wie das<br />
beispielsweise bei Skorbut der Fall ist. Die sekundären Pflanzenstoffe<br />
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