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26 Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation<br />
Abb. 1: Milde Form der MIH. Verfärbungen, die auf den weichen MIH-Schmelz hinweisen,<br />
sind auf der Kaufl äche des Backenzahnes zu erkennen. Ein wichtiges Charakteristikum<br />
des Schmelzes ist die um Faktor 10 reduzierte Härte, sodass mit Karies und Einbruch der<br />
Oberfl äche unter Kaubelastung gerechnet werden muss.<br />
Abb. 2: Die Frontzähne sind häufi g ebenfalls betroffen. Aufgrund der Farbveränderungen<br />
und dem Einbruch der Oberfl äche ist die deutliche ästhetische Beeinträchtigung erkennbar.<br />
Die Kinder leiden auch psychisch mit diesem Aussehen.<br />
Abb. 3: Schwere Form der MIH. Dieser Zahn brach unvollständig entwickelt in die Mundhöhle<br />
durch. Der Molar war hochgradig kälte- und berührungsempfi ndlich. Die Beläge auf der<br />
Oberfl äche geben einen Hinweis darauf, dass selbst das Putzen der Zähne nur unter Schmerzen<br />
möglich war. Vor diesem Hintergrund sind die Zähne auch kariesgefährdet. Ebenfalls<br />
betroffen von der Erkrankung ist der 2. Milchmolar (rechts im Bild).<br />
Abb. 4: Mittel der Wahl zur Versorgung der MIH-Zähne sind Kompositfüllungen. Der Kleber<br />
versiegelt effektiv die erkrankte Oberfl äche und Komposit gilt als guter Isolator gegen<br />
die Noxen. Zusätzlich kann die gesunde Zahnhartsubstanz optimal geschont werden, da<br />
das Füllungsmaterial eingeklebt wird. Amalgam ist als Füllungsmaterial für MIH-Zähne<br />
kontraindiziert.<br />
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Dies sollte aber nach Möglichkeit erst einmal mit einem Kieferorthopäden<br />
abgesprochen werden, um weitere Behandlungsschritte<br />
planen zu können (kieferorthopädische Lückenschluss).<br />
Auch eine Ernährungslenkung sollte in der Therapie auf keinen Fall<br />
fehlen. Aufgrund thermischer Reize, Schmerzen beziehungsweise Zahnverlust<br />
liegt häufi g ein gestörtes Essverhalten vor. Vor allem weiche<br />
und klebrige Nahrungsmittel werden bevorzugt, wodurch die Selbstreinigung<br />
durch fehlende harte Kost fehlt. Dies wirkt sich wiederum<br />
auch auf den Darm aus (Dysbiose Darm-Mund). Auch ist ein reduziertes<br />
Trinkverhalten nicht selten. Eine allgemeine Schwächung des Immunsystems<br />
bleibt häufi g nicht aus. Daher sollten die Patienten beziehungsweise<br />
deren Erziehungsberechtigte gut beraten werden. Ebenfalls ein<br />
sehr wichtiger Punkt für eine erfolgreiche MIH-Therapie ist der Umgang<br />
beziehungsweise die Kommunikation mit den kleinen Patienten und<br />
dessen Eltern. Wichtig ist, dass sich das Kind in der Praxis wohl fühlt,<br />
keine Angst hat und gerne wiederkommt. Dies ist die Voraussetzung<br />
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