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24 Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation<br />

MIH – Frühzeitige<br />

Diagnose und<br />

Behandlung<br />

minimiert Folgeschäden<br />

© stock.adobe.com - Strelciuc<br />

Wenn trotz guter Mundhygiene die Zähne gelblich-braune Verfärbungen aufweisen, zudem eine<br />

erhöhte Schmerzempfindlichkeit und Brüchigkeit vorhanden ist, handelt es sich hierbei vermutlich<br />

um eine MIH (Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation). Bei der MIH, auch Kreidezähne genannt,<br />

handelt es sich um eine Strukturstörung der Zahnhartsubstanz (Schmelz). Der Zahnschmelz der<br />

betroffenen Zähne enthält zu wenig Kalzium und Phosphat, wodurch er zu weich ist und seine<br />

Schutzfunktion nicht erfüllen kann.<br />

Text Désirée Voglau Bilder Prof. Dr. Norbert Krämer<br />

Bei dieser speziellen Form der Schmelzbildungsstörung sind meist die<br />

Sechsjahrmolaren und/oder die oberen Inzisivi betroffen. Möglich sind<br />

aber auch andere bleibende Zähne sowie die Milchbackenzähne (Milchmolaren-Hypomineralisation).<br />

Die betroffene Altersgruppe ist meist<br />

zwischen sechs und neun Jahre. Dieses Krankheitsbild ist nicht erst seit<br />

gestern bekannt, aber die Häufi gkeit nimmt stetig zu.<br />

Anzeichen einer MIH sind unter anderem sichtbare Verfärbungen,<br />

Schmerzen beim Zähneputzen oder Heiß-Kalt-Empfi ndlichkeit. Im<br />

schlimmsten Fall halten die Zähne dem Kaudruck nicht stand und die<br />

Zahnhartsubstanz wird brüchig und splittert ab.<br />

Verschiedene Gradeinteilungen<br />

· Grad I: einzelne cremefarbene bis braune Areale an Kaufl ächen,<br />

Höckerspitzen beziehungsweise an den vestibulären Flächen von<br />

Schneidezähnen<br />

· Grad II: überwiegend gelb-brauner Zahnschmelz, hypomineralisierte<br />

Bereiche über die Okklusalfl äche hinaus beziehungsweise an der<br />

gesamten vestibulären Fläche von Schneidezähnen; erhöhte Gefahr<br />

für Schmelzfrakturen und gesteigerte Schmerzempfi ndlichkeit der<br />

betroffenen Zähne<br />

· Grad III: große gelblich-braune Areale im gesamten Zahnbereich,<br />

gegebenenfalls Schmerzverluste oft vor dem vollständigen Durchbruch<br />

der Zähne, hohe Empfi ndlichkeit der Zähne<br />

Grundsätzlich gilt: Je größer und dunkler die Flecken auf den MIH-Zähnen,<br />

umso ausgeprägter ist die Mineralisationsstörung.<br />

Die Ursachen für eine MIH sind bisher weitestgehend unklar. Einen Zusammenhang<br />

zwischen MIH und sozialer Herkunft besteht nicht. Da die<br />

Zähne bereits geschädigt durchbrechen, besteht die Vermutung, dass<br />

das Problem schon Jahre vorher, nämlich in der Mineralisierungsphase,<br />

auftritt. Das heißt während der Schwangerschaft, rund um die Geburt<br />

und im ersten Lebensjahr.<br />

Dieser Zustand macht es so schwer, rückwirkend die Auslöser zu fi nden.<br />

Vermutungen gibt es viele unter anderem pränatal durch Aufnahme von<br />

Schadstoffen, Umwelteinfl üsse, Ungleichgewicht im Nährstoff- und Vi-<br />

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