recall E-Paper 1-22
recall Das Praxisteam-Magazin liefert euch wertvolle Inhalte rund um die Zahnmedizin.
recall Das Praxisteam-Magazin liefert euch wertvolle Inhalte rund um die Zahnmedizin.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
20<br />
Rauchentwöhnung in der Zahnarztpraxis<br />
Rauchentwöhnung<br />
in der zahnärztlichen<br />
Praxis<br />
Patientenbegleitung bei der<br />
Rauchentwöhnung/Tobacco-<br />
Harm Reduction (THR) –<br />
Ein Praxiskonzept Teil 1<br />
Eine Risikominimierung durch den vollständigen Umstieg auf alternative Nikotinprodukte<br />
wie E-Zigaretten, Kautabakbeutel, Tabakerhitzer etc. bei erwachsenen Rauchern,<br />
die ansonsten weiter rauchen würden, ist in Bezug auf die negativen Auswirkungen auf<br />
die Allgemeingesundheit, die Heilungsverläufe bei parodontalen Erkrankungen, das 6-fach<br />
erhöhte Risiko, an einer Parodontitis oder Periimplantitis zu erkranken und vor chirurgischen<br />
Eingriffen, eine wünschenswerte Thematisierung für das präventive Praxiskonzept.<br />
Eine komplette Raucherentwöhnung ist sicherlich ein Prozess, der sich gegebenenfalls<br />
über mehrere Jahre hinziehen kann und nicht nur durch Interventionen der Zahnarztpraxis<br />
gesteuert werden kann.<br />
Text/Bilder Birgitt Thiele-Scheipers<br />
Vertrauen und Geduld als Basis<br />
Jeder Patient ist individuell und teilweise so in seinen Gewohnheiten gefestigt,<br />
dass es schwer ist, ihn in ein Rauchentwöhnungskonzept einzubinden.<br />
Unsere Erfahrung zeigt, dass Patienten, die Vertrauen zum Praxisteam<br />
und Therapieansätzen haben, bereit sind zu einem Umdenkprozess<br />
in Bezug auf ihre Rauchgewohnheiten. Erste kleine Erfolge, wie zum Beispiel<br />
die Reduktion des täglichen Zigarettenkonsums gegebenenfalls mit<br />
dem Erfolg der Umstellung auf alternative Möglichkeiten für einen risikoärmeren<br />
Nikotinkonsum, entstehen durch eine gute Compliance und<br />
immer wiederkehrende Aufklärung. Wichtig ist uns, in Recallintervallen<br />
mit den Patienten über die positiven Auswirkungen der vollständigen<br />
Entwöhnung zu sprechen, ihn zu motivieren, zu sensibilisieren und zu<br />
informieren. In der Regel ist dies kein einfaches und schnelles Vorgehen,<br />
sondern es benötigt Zeit, ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Patienten,<br />
eine gute sensible Kommunikation und schrittweises Vorgehen.<br />
Akzeptanz für den Patienten<br />
Lebensgewohnheiten, die lange den Alltag geprägt haben, können in den<br />
seltensten Fällen innerhalb kürzester Zeit komplett verändert werden. Die<br />
Bereitschaft der Patienten für eine Veränderung ist die wichtigste Voraussetzung<br />
um auch langfristig Erfolg zu haben. Es ist also gegebenenfalls<br />
ein ganzes „Praxisleben“ notwendig, den rauchenden Patienten immer<br />
wieder zu motivieren, zu informieren und Rückfälle einzukalkulieren.<br />
Motivation und Kommunikation<br />
Zu Beginn unserer präventiven Arbeit in der Praxis war die Patientengruppe<br />
Raucher eine im positiven Sinne, Herausforderung in der Motivation,<br />
Instruktion, Kommunikation und letztendlich im erfolgreichen Therapieverlauf.<br />
Die negativen Auswirkungen und Begleiterscheinungen in Bezug<br />
auf Heilungsprozesse bei parodontalen Erkrankungen, nach chirurgischen<br />
Eingriffen, vor und nach Implantatsetzung (Periimplantitis), waren im<br />
Gegensatz zu Nichtrauchern deutlich zu sehen. Um über unsere Patienten<br />
nonverbal ihre Rauchgewohnheiten zu erfahren, erweiterten wir den<br />
Anamnesebogen mit Fragen in Bezug auf den Rauchkonsum.<br />
Risiken des Zigarettenkonsums<br />
Merkmale wie Schleimhautveränderungen - verschiedenste Formen<br />
von Präkanzerosen oder malignen Tumoren der Lippen, Zunge, Mund-<br />
www.facebook.com/<strong>recall</strong>magazin