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Der Ort, an dem Ideen lebendig werden. HALLO TEMPELHOF!

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DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

wIEGE DEr MODErnEn<br />

LuFTFAHrT<br />

<strong>Der</strong> ehemalige Flughafen südlich der Berliner Innenstadt diente<br />

bereits in über 20 Spielfilmen als Kulisse. Filmreif ist aber auch<br />

seine eigene Geschichte. Sie erzählt von einer Metropole, die<br />

sich für die Freiheit entschieden hat.<br />

Das Areal des ehemaligen Flughafens Tempelhof ist Schau-<br />

platz historischer Ereignisse der Berliner und der deutschen<br />

Geschichte. Die Entwicklung Berlins ist wie kaum in einer<br />

<strong>an</strong>deren Stadt der Welt verbunden mit <strong>dem</strong> Traum des<br />

Menschen vom Fliegen. Vor über 200 Jahren nahm die Luftfahrt<br />

in Berlin ihren Anf<strong>an</strong>g mit einem Wasserstoffballon,<br />

der 1788 vor <strong>dem</strong> Br<strong>an</strong>denburger Tor aufstieg. Ende des<br />

19. Jahrhunderts starteten Luftschiffe auf <strong>dem</strong> Tempelhofer<br />

Feld, das schon damals ein <strong>Ort</strong> der Innovation und Offen-<br />

heit gegenüber neuen Technologien war.<br />

Luftfahrtpioniere wie Otto Lilienthal, Graf Zeppelin oder<br />

Orville Wright sind mit <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld eng verbunden.<br />

Im August 1909 bewunderten insgesamt 350.000 Zuschauer<br />

die Demonstrationsflüge des Amerik<strong>an</strong>ers Wright im Doppeldecker,<br />

der Luftschrauben vollbrachte und hier einen neuen<br />

16 Höhenweltrekord aufstellte.<br />

17<br />

Von der großen Zukunft des Fliegens überzeugt, entschied<br />

sich die Stadt nach <strong>dem</strong> 1. Weltkrieg gegen eine Bebauung<br />

des innerstädtischen Areals und für eine weitere Entwicklung<br />

als ziviler Luftfahrtst<strong>an</strong>dort. 1923 wurde der Berliner Zentralflughafen<br />

in Tempelhof eröffnet, später wurde er Heimathafen<br />

der Deutschen Lufth<strong>an</strong>sa. Schnell entwickelte sich Berlin-<br />

Tempelhof zu einem internationalen <strong>Ort</strong> mit Flugverbindungen<br />

nach New York, Südamerika und China. Schon 1927 war<br />

er Verkehrsknotenpunkt für 150.000 Passagiere.<br />

Orville Wright bei der Flugschau in Tempelhof 1909<br />

Flugversuche mit Dreideck-Hängegleiter um 1923<br />

Weltweit bek<strong>an</strong>nt wurde der Flughafen Tempelhof durch<br />

die Berliner Luftbrücke während der Berlin-Blockade in den<br />

Jahren 1948/49. Durch die Absperrung aller L<strong>an</strong>d- und Wasserwege<br />

rückte Berlin (West) mit seinem Flughafen in den<br />

Mittelpunkt weltpolitischer Konfrontation. Nur per Flugzeug<br />

konnte die Verpflegung und der Tr<strong>an</strong>sport von Gütern für<br />

West-Berlin erfolgen. Diese lebensnotwendige Versorgung<br />

aus der Luft zwischen verschiedenen westdeutschen Städten<br />

und Berlin dauerte fast ein entbehrungsreiches Jahr. In Tempelhof<br />

starteten und l<strong>an</strong>deten die Flugzeuge zeitweise im<br />

90-Sekundentakt. Das Abwerfen von Süßigkeiten während<br />

des Anfluges auf Tempelhof mit Fallschirmen aus Taschentüchern<br />

aus den Cockpit-Fenstern brachte den Flugzeugen<br />

den legendären Namen Rosinenbomber ein.<br />

Die Rede des damaligen Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter<br />

vor der Ruine des Reichstagsgebäudes „…Ihr Völker der Welt…<br />

schaut auf diese Stadt…“ wurde weltweit beachtet, und<br />

die Luftbrücke entwickelte sich zum Freiheitssymbol für die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner West-Berlins. Zur Erinnerung<br />

und zum Gedenken wurde 1951 vor <strong>dem</strong> Flughafengebäude<br />

das Luftbrückendenkmal mit seinen drei nach Westen ausgerichteten<br />

Streben eingeweiht.<br />

Nach <strong>dem</strong> Mauerbau und der Teilung der Stadt beg<strong>an</strong>n eine<br />

Ära, in der die Luftkorridore zu Nabelschnüren der Metropole<br />

wurden. <strong>Der</strong> Passagier-Luftverkehr entwickelte sich rascher<br />

als erwartet.

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