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Der Ort, an dem Ideen lebendig werden. HALLO TEMPELHOF!

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<strong>Der</strong> <strong>Ort</strong>,<br />

<strong>an</strong> <strong>dem</strong> <strong>Ideen</strong> <strong>lebendig</strong> <strong>werden</strong>.<br />

<strong>HALLO</strong> <strong>TEMPELHOF</strong> !<br />

Internationale Gartenbauausstellung Berlin 2017


<strong>Der</strong> <strong>Ort</strong>, <strong>an</strong> <strong>dem</strong> <strong>Ideen</strong> <strong>lebendig</strong> <strong>werden</strong>.<br />

<strong>HALLO</strong> <strong>TEMPELHOF</strong> !<br />

Internationale Gartenbauausstellung Berlin 2017


Vorwort 5<br />

1 Berliner Pl<strong>an</strong>ungstradition<br />

1.1 So grün ist nur Berlin 8<br />

2 das temPelhofer feld<br />

2.1 386 Hektar Freiraum mitten in der City 14<br />

2.2 Wiege der modernen Luftfahrt 16<br />

2.3 Architekturikone mit wechselvoller Verg<strong>an</strong>genheit 20<br />

2.4 Wiesenmeer mit Weitblick 24<br />

3 stadtentwicklung – strategien<br />

3.1 Impulse für die g<strong>an</strong>ze Stadt 30<br />

3.2 Alles im grünen Bereich 32<br />

3.3 Kreative Hauptstadt 34<br />

3.4 Freiraum für neue Wohn- und Lebensformen 36<br />

4 die Prozesse – die Bausteine<br />

4.1 Strategien für die Stadt der Zukunft 40<br />

4.2 Synergien entdecken, Ch<strong>an</strong>cen nutzen 42<br />

4.3 Ein Paradies für Raumpioniere 44<br />

4.4 Erfolgsmodell mit L<strong>an</strong>gzeitwirkung 46<br />

5 die internationale<br />

gartenBauausstellung<br />

Berlin 2017<br />

5.1 Ein Märchen im Grünen –<br />

für mehr als einen Sommer 54<br />

5.2 Die IGA und Berlin –<br />

eine besondere Beziehung 56<br />

5.3 Wagen Sie einen Blick ins Jahr 2017 ! 60<br />

5.4 Ein sp<strong>an</strong>nendes Erlebnis für alle 70<br />

6 die daten und fakten<br />

6.1 Investitionshaushalt 74<br />

6.2 Besucherprognose 76<br />

6.3 Durchführungshaushalt 78<br />

6.4 IGA in Zahlen 80<br />

6.5 Verkehrs<strong>an</strong>bindung 81<br />

6.6 Eigentumsverhältnisse 82<br />

6.7 Pl<strong>an</strong>ungsrecht 82<br />

6.8 Durchführungsgesellschaft 83<br />

6.9 Netzwerk der Akteure 84<br />

6.10 Terminpl<strong>an</strong> 86<br />

7 der iga-ausBlick<br />

7.1 <strong>Der</strong> IGA-Ausblick 90<br />

3


IGA-BEwErBunG<br />

Berlin ist eine Stadt, die sich ständig verändert, die sich<br />

erneuert und gleichzeitig Zeugnisse ihrer Geschichte bewahrt.<br />

Berlin ist <strong>an</strong>ziehend, bewegend und lebenswert. Hierzu tragen<br />

in einem großen Maß die Parks und Gärten dieser Stadt bei,<br />

die sich über Jahrhunderte zu einem einzigartigen Freiraumsystem<br />

entwickelt haben. Zu den großen Aufgaben Berlins<br />

gehört es, das grüne Berlin zu erhalten, zu pflegen und damit<br />

zur Entwicklung der klimagerechten Stadt beizutragen.<br />

Mit der Schließung des Flughafens Tempelhof bekommt<br />

Berlin die Ch<strong>an</strong>ce zu zeigen, was unter einer nachhaltigen<br />

Politik der sozialen Stadtentwicklung zu verstehen ist. Das<br />

Tempelhofer Feld soll zu einem integrativen Modell einer<br />

zukunftsweisenden Stadt- und Freiraumpl<strong>an</strong>ung <strong>werden</strong>.<br />

Deswegen hat der Berliner Senat beschlossen, sich um die<br />

Ausrichtung einer Internationalen Gartenbauausstellung<br />

(IGA) im Jahr 2017 auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld zu bewerben.<br />

Die IGA 2017 wird ein Schlüsselprojekt für die künftige<br />

Entwicklung auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld sein. Sie bietet die<br />

Ch<strong>an</strong>ce, eine ohnehin erforderliche Entwicklung der Parkl<strong>an</strong>dschaft<br />

Tempelhofer Feld einer breiten Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren und den St<strong>an</strong>dort Berlin noch grüner und<br />

attraktiver <strong>werden</strong> zu lassen.<br />

Wir möchten Sie in unserer Bewerbung mitnehmen auf eine<br />

sp<strong>an</strong>nende Reise durch die IGA-L<strong>an</strong>dschaft im Jahre 2017<br />

und hoffen, Sie damit überzeugen und begeistern zu können.<br />

4 5<br />

Ingeborg Junge-Reyer<br />

Senatorin für Stadtentwicklung


EINFÜHRUNG<br />

BErLInEr<br />

PLAnunGsTrADITIOn<br />

6 7


1<br />

1<br />

BERLINER PLANUNGSTRADITION<br />

sO Grün IsT nur BErLIn<br />

Berlin zieht Menschen aus aller Welt <strong>an</strong>.<br />

Die einzigartige Atmosphäre und das kulturelle Angebot machen<br />

die Metropole so attraktiv. Doch viele, die die Stadt neu entdecken,<br />

sind von einer g<strong>an</strong>z <strong>an</strong>deren Tatsache überrascht: Berlin<br />

ist grün! Zahlreiche Parks, Gärten, Grünzüge und Wälder prägen<br />

seit jeher das Bild der Stadt.<br />

Die grüne Großstadt Berlin ist nicht zuletzt das Resultat einer<br />

vorausschauenden Stadt- und Freiraumpl<strong>an</strong>ung, die bereits<br />

im 19. Jahrhundert ihren Anf<strong>an</strong>g nahm. Mit der industriellen<br />

Revolution und <strong>dem</strong> damit verbundenen enormen Bevölkerungszuwachs<br />

wuchs Berlin ab Mitte des 19. Jahrhunderts in<br />

kaum mehr als 60 Jahren auf seine heutige Größe. Als bedeutendster<br />

deutscher L<strong>an</strong>dschaftsarchitekt seiner Zeit löste<br />

Peter Joseph Lenné in enger Abstimmung mit Karl Friedrich<br />

Schinkel die großen Aufgaben der Stadtentwicklung und<br />

begründete damit die Tradition der Berliner Freiraumpl<strong>an</strong>ung.<br />

In dieser Zeit entst<strong>an</strong>den bedeutende Park<strong>an</strong>lagen, wie der<br />

Große Tiergarten, und Freiraumstrukturen, die die Stadt<br />

mit der Idee weitreichender Grünflächenvernetzungen bis<br />

heute prägen.<br />

Großer Tiergarten – Historischer Pl<strong>an</strong> von 1833<br />

Mit der deutschen Wiedervereinigung konnten beide Stadthälften<br />

Berlins zusammengeführt <strong>werden</strong>. Ein L<strong>an</strong>dschafts-<br />

und Artenschutzprogramm für die Gesamtstadt wurde ver fasst,<br />

in <strong>dem</strong> sich Stadt- und Freiraumentwicklung mitein<strong>an</strong>der<br />

verzahnen. Ein Parkring um die dicht bebaute Innenstadt und<br />

ein zweiter äußerer Parkring bilden zusammen mit <strong>dem</strong> Achsenkreuz<br />

das grüne Grundgerüst der Stadt. 20 grüne Hauptwege<br />

verbinden die vorh<strong>an</strong>denen und neu entst<strong>an</strong>denen Parks<br />

unterein<strong>an</strong>der und zum Berliner Uml<strong>an</strong>d. Viele bedeutende<br />

Freiraumprojekte, wie beispielsweise die Grün<strong>an</strong>lagen im<br />

Regierungsviertel, der Mauerpark auf <strong>dem</strong> ehemaligen Grenzstreifen,<br />

die Promenaden entl<strong>an</strong>g der Spree und die Weiterentwicklung<br />

der Marzahner Gärten, sind in der Umsetzung<br />

dieses Konzeptes entst<strong>an</strong>den.<br />

8 9<br />

Großer Tiergarten – Blick auf die Siegessäule<br />

Peter Joseph Lenné (1789–1866)


BERLINER PLANUNGSTRADITION<br />

Blick über den Luisenstädtischen K<strong>an</strong>al zum Tempelhofer Feld<br />

Spreebogenpark im Parlaments- und Regierungsviertel<br />

10 11<br />

Berliner Freiraumsystem<br />

Mit der Aufgabe des Flugbetriebs in Berlin-Tempelhof erhält<br />

Berlin ein Entwicklungsareal, das aufgrund seiner Geschichte,<br />

seiner Größe und seiner zentralen Lage einzigartig ist. Anknüpfend<br />

<strong>an</strong> die Berliner Pl<strong>an</strong>ungstradition gilt es nun, für das<br />

insgesamt 386 Hektar große ehemalige Flughafenareal neue<br />

Nutzungen und Strukturen zu schaffen. Zukunftsweisend<br />

ist die Entscheidung, zwei Drittel der Fläche als Freifläche zu<br />

erhalten und zu entwickeln. Die Bedeutung der Aufgabe ist<br />

so groß, dass das L<strong>an</strong>d Berlin sich entschlossen hat, die vielfältigen<br />

<strong>Ideen</strong> und Lösungs<strong>an</strong>sätze im Rahmen einer Internationalen<br />

Gartenbauausstellung einem großen Publikum<br />

zu präsentieren.<br />

Damit folgt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung der<br />

großen Berliner Tradition der frühen Stadtpl<strong>an</strong>er und<br />

L<strong>an</strong>dschaftsarchitekten und stellt sich der Herausforderung,<br />

die sozialen, ökologischen und gestalterischen Aufgaben<br />

der Zukunft mit einer integrierten Stadtpl<strong>an</strong>ung zu lösen.


DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

DAs <strong>TEMPELHOF</strong>Er FELD<br />

12 13


2<br />

1<br />

DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

386 HEkTAr<br />

FrEIrAuM MITTEn In DEr CITy<br />

Kennen Sie eine Weltstadt, in der den Stadtpl<strong>an</strong>ern in unmittelbarer<br />

Nähe zum Zentrum mehr als drei Millionen Quadratmeter<br />

zur Verfügung stehen? So etwas gibt es nur in Berlin!<br />

Das Tempelhofer Feld: Eine 386 Hektar große Freifläche<br />

inmitten der Stadt. Das Flughafengebäude: Eines der berühmtesten<br />

Gebäude der Welt mit knapp 300.000 qm Bruttogeschossfläche.<br />

Mit <strong>dem</strong> Ende des Flugbetriebes erhält Berlin<br />

dieses Juwel zur Entwicklung einer gesunden, zukunftsfähigen<br />

und <strong>lebendig</strong>en Stadt in zentraler Lage zurück.<br />

14 15<br />

Das Tempelhofer Feld liegt eingebettet in zentraler Lage am<br />

südlichen Innenstadtr<strong>an</strong>d in nur 4 Kilometer Entfernung<br />

von Berlins Stadtkern. Es ist umgeben von Verkehrswegen,<br />

Freiflächen sowie Wohn- und Gewerbegebieten mit einer<br />

5 km<br />

2,5 km<br />

10 km<br />

7,5 km<br />

15 km<br />

20 km<br />

g<strong>an</strong>z unterschiedlichen Nutzungsstruktur. Das Flughafengebäude<br />

und der größte Teil des Flugfeldes befinden sich<br />

im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. Das Flugfeld erstreckt<br />

sich bis zum Bezirk Neukölln. Im Norden befindet sich die<br />

Tempelhofer Vorstadt im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg –<br />

das Wohngebiet um den Chamissoplatz und der so gen<strong>an</strong>nte<br />

Bergm<strong>an</strong>nkiez, ein derzeit aufstrebendes gründerzeitliches<br />

Quartier der 80er und 90er Jahre des 19. Jahrhunderts mit<br />

<strong>an</strong>grenzenden historischen Friedhöfen. Weiter östlich liegt<br />

der 50 Hektar große Volkspark Hasenheide. Dieser Freiraum<br />

wird intensiv von den Bewohnern der Umgebung für ausgedehnte<br />

Spaziergänge, Sport und Spiel genutzt. Im Bezirk<br />

Neukölln liegen das Altbaugebiet „Schillerpromenade“, das<br />

Wohnquartier am Wartheplatz sowie die Ausläufer der Wohngebiete<br />

am Herm<strong>an</strong>nplatz. Das ehemalige Flughafenareal<br />

Fliegerviertel<br />

Alt Tempelhof<br />

Benachbarte Stadtquartiere und Freiflächen<br />

Bergm<strong>an</strong>nkiez<br />

Tempelhofer Feld<br />

wird im Süden durch die Autobahn BAB 100 und die S-Bahn-<br />

Trasse mit <strong>dem</strong> sich <strong>an</strong>schließenden Gewerbe- und Wohngebiet<br />

<strong>an</strong> der Oberl<strong>an</strong>dstraße begrenzt. Im Westen befindet<br />

sich die Gartenstadt „Neu-Tempelhof“, auch Fliegerviertel<br />

gen<strong>an</strong>nt, eine Reihenhaussiedlung mit vielen Gärten, die<br />

ab 1914 entst<strong>an</strong>d.<br />

<strong>Der</strong> Flughafen Tempelhof grenzt somit <strong>an</strong> drei Bezirke <strong>an</strong>,<br />

die sich in ihrer Sozialstruktur gravierend unterscheiden.<br />

Die Wohngebiete des Neuköllner Nordens sind sozialstrukturell<br />

geprägt durch einen hohen Migr<strong>an</strong>ten<strong>an</strong>teil, hohe<br />

Arbeitslosigkeit und geringe Einkommen. In den im Norden<br />

des Flughafengeländes <strong>an</strong>grenzenden Wohngebieten am<br />

Chamissoplatz und um die Bergm<strong>an</strong>nstraße sind die Einkommensverhältnisse<br />

besser und der Erwerbstätigen<strong>an</strong>teil<br />

Hasenheide<br />

Schillerkiez<br />

Bärenkiez<br />

Oberl<strong>an</strong>dgarten<br />

Herm<strong>an</strong>nkiez<br />

Stadtquartiere<br />

Park<br />

Friedhof<br />

Sport<br />

Thomashöhe<br />

Warthekiez<br />

deutlich höher als in Neukölln. Diese Wohngebiete haben<br />

in den letzen Jahren eine Aufwertung erlebt, die weiter<br />

<strong>an</strong>hält. Das westlich des Flughafens gelegene Wohngebiet<br />

um die M<strong>an</strong>fred-von-Richthofen-Straße gilt in seiner<br />

Sozialstruktur als gefestigt.<br />

So unterschiedlich die Nachbarn aus Neukölln, Kreuzberg<br />

und Tempelhof in ihren Kulturen, Interessen und Bedürfnissen<br />

sein mögen, sie alle warten darauf, das Tempelhofer Feld<br />

für sich als ihren Stadt- und L<strong>an</strong>dschaftsraum wieder entdecken<br />

und nutzen zu können. Die zentrale Lage in der Stadt,<br />

verkehrstechnisch bestens erschlossen, und bunt gemischte<br />

Nachbarschaften: alles Merkmale einer sehr guten Adresse,<br />

die es nun zu entwickeln gilt.


2<br />

2<br />

DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

wIEGE DEr MODErnEn<br />

LuFTFAHrT<br />

<strong>Der</strong> ehemalige Flughafen südlich der Berliner Innenstadt diente<br />

bereits in über 20 Spielfilmen als Kulisse. Filmreif ist aber auch<br />

seine eigene Geschichte. Sie erzählt von einer Metropole, die<br />

sich für die Freiheit entschieden hat.<br />

Das Areal des ehemaligen Flughafens Tempelhof ist Schau-<br />

platz historischer Ereignisse der Berliner und der deutschen<br />

Geschichte. Die Entwicklung Berlins ist wie kaum in einer<br />

<strong>an</strong>deren Stadt der Welt verbunden mit <strong>dem</strong> Traum des<br />

Menschen vom Fliegen. Vor über 200 Jahren nahm die Luftfahrt<br />

in Berlin ihren Anf<strong>an</strong>g mit einem Wasserstoffballon,<br />

der 1788 vor <strong>dem</strong> Br<strong>an</strong>denburger Tor aufstieg. Ende des<br />

19. Jahrhunderts starteten Luftschiffe auf <strong>dem</strong> Tempelhofer<br />

Feld, das schon damals ein <strong>Ort</strong> der Innovation und Offen-<br />

heit gegenüber neuen Technologien war.<br />

Luftfahrtpioniere wie Otto Lilienthal, Graf Zeppelin oder<br />

Orville Wright sind mit <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld eng verbunden.<br />

Im August 1909 bewunderten insgesamt 350.000 Zuschauer<br />

die Demonstrationsflüge des Amerik<strong>an</strong>ers Wright im Doppeldecker,<br />

der Luftschrauben vollbrachte und hier einen neuen<br />

16 Höhenweltrekord aufstellte.<br />

17<br />

Von der großen Zukunft des Fliegens überzeugt, entschied<br />

sich die Stadt nach <strong>dem</strong> 1. Weltkrieg gegen eine Bebauung<br />

des innerstädtischen Areals und für eine weitere Entwicklung<br />

als ziviler Luftfahrtst<strong>an</strong>dort. 1923 wurde der Berliner Zentralflughafen<br />

in Tempelhof eröffnet, später wurde er Heimathafen<br />

der Deutschen Lufth<strong>an</strong>sa. Schnell entwickelte sich Berlin-<br />

Tempelhof zu einem internationalen <strong>Ort</strong> mit Flugverbindungen<br />

nach New York, Südamerika und China. Schon 1927 war<br />

er Verkehrsknotenpunkt für 150.000 Passagiere.<br />

Orville Wright bei der Flugschau in Tempelhof 1909<br />

Flugversuche mit Dreideck-Hängegleiter um 1923<br />

Weltweit bek<strong>an</strong>nt wurde der Flughafen Tempelhof durch<br />

die Berliner Luftbrücke während der Berlin-Blockade in den<br />

Jahren 1948/49. Durch die Absperrung aller L<strong>an</strong>d- und Wasserwege<br />

rückte Berlin (West) mit seinem Flughafen in den<br />

Mittelpunkt weltpolitischer Konfrontation. Nur per Flugzeug<br />

konnte die Verpflegung und der Tr<strong>an</strong>sport von Gütern für<br />

West-Berlin erfolgen. Diese lebensnotwendige Versorgung<br />

aus der Luft zwischen verschiedenen westdeutschen Städten<br />

und Berlin dauerte fast ein entbehrungsreiches Jahr. In Tempelhof<br />

starteten und l<strong>an</strong>deten die Flugzeuge zeitweise im<br />

90-Sekundentakt. Das Abwerfen von Süßigkeiten während<br />

des Anfluges auf Tempelhof mit Fallschirmen aus Taschentüchern<br />

aus den Cockpit-Fenstern brachte den Flugzeugen<br />

den legendären Namen Rosinenbomber ein.<br />

Die Rede des damaligen Berliner Bürgermeisters Ernst Reuter<br />

vor der Ruine des Reichstagsgebäudes „…Ihr Völker der Welt…<br />

schaut auf diese Stadt…“ wurde weltweit beachtet, und<br />

die Luftbrücke entwickelte sich zum Freiheitssymbol für die<br />

Bewohnerinnen und Bewohner West-Berlins. Zur Erinnerung<br />

und zum Gedenken wurde 1951 vor <strong>dem</strong> Flughafengebäude<br />

das Luftbrückendenkmal mit seinen drei nach Westen ausgerichteten<br />

Streben eingeweiht.<br />

Nach <strong>dem</strong> Mauerbau und der Teilung der Stadt beg<strong>an</strong>n eine<br />

Ära, in der die Luftkorridore zu Nabelschnüren der Metropole<br />

wurden. <strong>Der</strong> Passagier-Luftverkehr entwickelte sich rascher<br />

als erwartet.


DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

Begeisterte Kinder während der Luftbrücke 1948–1949<br />

Zu<strong>dem</strong> war dieser die einzige Möglichkeit, ohne Kontrollen<br />

durch die DDR von West-Berlin nach Westdeutschl<strong>an</strong>d zu<br />

gel<strong>an</strong>gen. Für die Flüchtlinge aus der DDR war es die einzige<br />

Reisemöglichkeit, da sie West-Berlin nicht auf <strong>dem</strong> L<strong>an</strong>dwege<br />

verlassen konnten. Ab 1975, als alle Passagierflüge<br />

zum neugebauten Flughafen Tegel verlegt wurden, diente<br />

der Flughafen Tempelhof als Militärflug hafen der amerik<strong>an</strong>ischen<br />

Alliierten. Erst 10 Jahre später flogen Zivilflugzeuge<br />

wieder mit Kurs auf THF.<br />

18 19<br />

Im Konsensbeschluss von 1996 legte der Berliner Senat<br />

fest, die gemeinsame Empfehlung der Bundesregierung<br />

sowie der Länder Berlin und Br<strong>an</strong>denburg zugunsten<br />

eines Single-Airports Schönefeld umzusetzen und damit<br />

schließlich das Ende des Flugbetriebes auf <strong>dem</strong> Flughafen<br />

Tempelhof einzuleiten.<br />

<strong>Der</strong> nicht erfolgreiche Volksentscheid gegen eine Schließung<br />

des Flughafens im Jahr 2008 zeigte nochmals die bis heute<br />

<strong>an</strong>haltende starke emotionale Bindung vieler Berlinerinnen<br />

und Berliner <strong>an</strong> den Flughafen Tempelhof. Seit über 90 Jahren<br />

ist Tempelhof ein <strong>Ort</strong> des Ankommens und Abreisens. Hier<br />

wurde Luftfahrtgeschichte geschrieben, deren Mythos sowohl<br />

im Gebäude als auch auf <strong>dem</strong> Flugfeld weiterleben wird.<br />

Die IGA 2017 wird sowohl mit diesem Mythos umgehen als<br />

auch <strong>an</strong> frühere Traditionen <strong>an</strong>knüpfen wollen, <strong>an</strong> das Tempel-<br />

hofer Feld als Ausflugs- und Vergnügungsort.<br />

Postkartenmotiv Flughafen Tempelhof Berliner Kinder spielen Luftbrücke


2<br />

3<br />

DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

ArCHITEkTurIkOnE MIT<br />

wECHsELvOLLEr vErGAnGEnHEIT<br />

Tempelhof war für die Berliner nicht irgendein Flughafen – sondern<br />

eine Herzenssache. Ein <strong>Ort</strong>, der verb<strong>an</strong>d und <strong>an</strong> <strong>dem</strong> sich zugleich<br />

die Geister schieden. So sp<strong>an</strong>nend, widersprüchlich und bunt wie die<br />

Stadt selbst.<br />

Die ras<strong>an</strong>te Entwicklung des Luftverkehrs und der Flug-<br />

zeugtechnologie hatte schon kurz nach Fertigstellung des<br />

1. Gebäudeensembles die vorh<strong>an</strong>dene Flughafenarchitektur<br />

überholt. <strong>Der</strong> Architekt Ernst Sagebiel erhielt 1935 den<br />

Auftrag für „den größten Flughafen der Welt“. Die städtebauliche<br />

Idee best<strong>an</strong>d darin, den Flughafen im Nordwesten in<br />

unmittelbarer Nähe zum U-Bahnhof zu errichten, um damit<br />

die verkehrstechnische Erreichbarkeit zu verbessern.<br />

Stahlkonstruktion des Abfertigungsgebäudes, 1938<br />

Vorplatz und Eing<strong>an</strong>gshalle Flughafengebäude<br />

Sagebiel entwickelte einen weitverzweigten Gebäudekomplex,<br />

der eine repräsentative Fassade zur Stadtseite und eine<br />

funktionale Fassade zum Flugfeld aufweist. Nach seiner<br />

Errichtung war der Flughafenbau mit einer Gesamtlänge von<br />

1,2 Kilometern tatsächlich das größte zusammenhängende<br />

Gebäude der Welt.<br />

20 21<br />

Flughafenbetrieb 1967<br />

Das Flughafengebäude war der östliche Abzweig der von<br />

Albert Speer projektierten monumentalen Nord-Süd-Achse,<br />

Ausdruck des NS-Größenwahns, die jedoch nie verwirklicht<br />

wurde. Die äußere Gestalt entspricht <strong>dem</strong> monumentalen<br />

und steinernen Gestus der nationalsozialistischen Ideologie.


DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

Sie stellt jedoch keine Erfindung der neuen Machthaber dar,<br />

sondern schreibt vielmehr die bereits in den Zw<strong>an</strong>ziger<br />

Jahren starke Strömung einer traditionalistischen Baukunst<br />

fort. <strong>Der</strong> Bau war für sechs Millionen Passagiere pro Jahr<br />

gepl<strong>an</strong>t und org<strong>an</strong>isierte erstmals alle Anforderungen eines<br />

modernen Großflughafens in einer architektonischen Gesamtform.<br />

Die funktionale Komplexität war zum Zeitpunkt der<br />

Entstehung einzigartig und ist daher in zahlreichen Best<strong>an</strong>dteilen<br />

Vorbild für moderne Flughafen<strong>an</strong>lagen geworden.<br />

<strong>Der</strong> englische Architekt Sir Norm<strong>an</strong> Foster bezeichnet den<br />

Flughafen Tempelhof daher als die Mutter der modernen<br />

Flughäfen.<br />

Die städtebauliche Idee, die Größe und Architektur des<br />

Gebäudes faszinieren noch heute. Gleichzeitig ist der Flug-<br />

hafen aber auch ein Ausdruck nationalsozialistischer Größenvorstellungen.<br />

Durch die Berliner Luftbrücke wurde das<br />

Gebäude zu<strong>dem</strong> zum symbolischen <strong>Ort</strong> der Freiheit Berlins.<br />

22 23<br />

Säuleng<strong>an</strong>g auf der Galerie<br />

Galerie und Restaur<strong>an</strong>t<br />

Empf<strong>an</strong>gshalle


2<br />

4<br />

DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

wIEsEnMEEr<br />

MIT wEITBLICk<br />

Städtisches Leben wird weltweit immer stärker zur dominierenden<br />

Lebensform. Berlin will diese Entwicklung nicht stoppen.<br />

Aber die Stadt k<strong>an</strong>n dafür sorgen, dass die Berliner Luft auch<br />

in Zukunft nie ihren „ holden Duft“ verliert.<br />

Lässt m<strong>an</strong> die dicht bebaute Innenstadt hinter sich und<br />

erreicht das weite Tempelhofer Feld, scheint m<strong>an</strong> <strong>an</strong> der Peripherie<br />

der Stadt <strong>an</strong>gel<strong>an</strong>gt zu sein. So weit das Auge reicht,<br />

öffnet sich eine scheinbar unendliche Ebene mit eigenem<br />

Horizont und weitem Himmel. Inmitten der Metropole existiert<br />

hier ein <strong>Ort</strong>, <strong>an</strong> <strong>dem</strong> kein Kirchturm, kein Hochhaus den<br />

Blick in die Weite versperrt. Für die Bevölkerung wird dieser<br />

Freiraum nun wieder geöffnet und zu einer neuen Attraktion<br />

der Berliner Innenstadt.<br />

24 25<br />

Das Flugfeld vereint die Eigenschaften eines Binnenmeeres<br />

mit der Sehnsucht nach Ferne. Riesige Rasen- und Wiesenflächen<br />

vermitteln ein für den Innenstadtbereich einzigartiges<br />

Erlebnis von Weite und Freiheit, ja, geben den Eindruck einer<br />

Stadtlichtung oder eines Wiesenmeeres.<br />

Die Berliner Stadtsilhouette mit ihren mark<strong>an</strong>ten Gebäuden<br />

liegt in weiter Ferne. Wie ein Leuchtturm am Meeresstr<strong>an</strong>d<br />

ragt der Radarturm neben <strong>dem</strong> Flughafengebäude empor.<br />

Über die verg<strong>an</strong>genen Jahrzehnte hat sich hier eine besondere<br />

Gemeinschaft von Tier- und Pfl<strong>an</strong>zenarten etabliert.<br />

Über zwei Dutzend Brutvogelarten haben hier ihren Lebensraum.<br />

Mit den großen Glatthaferwiesen und S<strong>an</strong>dtrockenrasenflächen,<br />

die über Jahrzehnte extensiv mit Schafen<br />

beweidet und gemäht wurden, hat sich eine L<strong>an</strong>dschaft im<br />

Zentrum der Stadt erhalten, die selbst am Stadtr<strong>an</strong>d oder im<br />

Uml<strong>an</strong>d nur noch selten zu finden ist. Dieser außerordent -<br />

liche Lebensraum mit seiner zugehörigen Flora und Fauna<br />

wird in die zukünftigen Parkbilder zu integrieren sein.<br />

Blick von Süden


DAS <strong>TEMPELHOF</strong>ER FELD<br />

Robinienhain am ‚Alten Flughafen‘<br />

<strong>Der</strong> große Wiesenraum, eingefasst durch den ringförmigen<br />

Taxi-way, ist ein mark<strong>an</strong>tes Merkmal, auf <strong>dem</strong> in Zukunft<br />

Erholungs- und Freizeitnutzungen stattfinden <strong>werden</strong>:<br />

großflächige, spont<strong>an</strong> nutzbare Flächen bieten Möglichkeiten,<br />

die es in <strong>an</strong>deren Parks der Stadt so nicht gibt.<br />

<strong>Der</strong> „Alte Flughafen“, mit seinem fast sav<strong>an</strong>nen ar tigen Baumbest<strong>an</strong>d,<br />

ist ein geeigneter Bereich, eine schattige „Insel“<br />

zum <strong>an</strong>genehmen Aufenthalt zu entwickeln.<br />

Stärker strukturiert durch Baumbest<strong>an</strong>d und vorh<strong>an</strong>dene<br />

Sport-, Spiel- und Freizeit<strong>an</strong>lagen sind die im Norden und<br />

Nordosten des Flugfeldes gelegenen Flächen einschließlich<br />

der von den Amerik<strong>an</strong>ern hinterlassenen „Recreation Area“.<br />

Das Tempelhofer Feld liegt nicht, wie m<strong>an</strong> wegen der noch<br />

vorh<strong>an</strong>denen Zaun<strong>an</strong>lage zu glauben meint, isoliert im Stadtgebiet.<br />

Es ist integrierter Best<strong>an</strong>dteil des „Inneren Parkrings“<br />

der Berliner Freiflächenkonzeption. Über die Wiederaufnahme<br />

alter Wegeverbindungen können die <strong>an</strong>grenzenden Park-<br />

und Freizeit<strong>an</strong>lagen, wie z. B. der Volkspark Hasenheide, das<br />

Columbiabad und das Stadion Neukölln wieder <strong>an</strong>gebunden<br />

<strong>werden</strong>. Schon vor der Zeit des Flughafens war das Feld<br />

ein überaus belebtes Naherholungsgebiet; <strong>an</strong> diese Historie<br />

gilt es <strong>an</strong>zuknüpfen.<br />

Für das Stadtklima hat das ehemalige Flugfeld eine große<br />

Bedeutung. Durch die nächtliche Temperaturabsenkung auf<br />

den Wiesenflächen entstehen Kaltluftströme, die in benachbarte<br />

Wohngebiete hinein wirken.<br />

26 27


STADTENTWICKLUNG — STRATEGIEN<br />

sTADTEnTwICkLunG –<br />

sTrATEGIEn<br />

28 29


3<br />

1<br />

STADTENTWICKLUNG — STRATEGIEN<br />

IMPuLsE Für DIE GAnzE sTADT<br />

Zw<strong>an</strong>zig Jahre nach <strong>dem</strong> Mauerfall hat Berlin im Wettbewerb der<br />

internationalen Metropolen enorm <strong>an</strong> Boden gut gemacht. Die Stadt ist<br />

ständig in Bewegung und entwickelt sich in ras<strong>an</strong>tem Tempo weiter.<br />

<strong>Der</strong> Flughafen Berlin Br<strong>an</strong>denburg International (BBI) im<br />

Südosten der Stadt ist derzeit das größte Infrastrukturvorhaben<br />

in der Hauptstadtregion Berlin-Br<strong>an</strong>denburg. <strong>Der</strong> Flughafen<br />

BBI und sein Umfeld sind ab 2011 das Eing<strong>an</strong>gstor<br />

in die Metropole und die Hauptstadtregion. <strong>Der</strong> Südostraum<br />

Berlins ist damit ein bedeutender Strategieraum der Berliner<br />

Stadtentwicklung.<br />

Auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld können l<strong>an</strong>gfristig Tausende<br />

neuer Wohnungen und Arbeitsplätze entstehen. Mit einem<br />

so großen Flächen- und Entwicklungspotential internationaler<br />

Ausstrahlung k<strong>an</strong>n sich Berlin mit <strong>an</strong>deren Metropolen<br />

vergleichen, bei denen mit ähnlichen Flächen oder Objekten<br />

dieser Größe erfolgreiche Impulse für die gesamte Stadtentwicklung<br />

ausgehen.<br />

30 31<br />

<strong>Der</strong> Südosten Berlins<br />

Adlershof Photonikzentrum Ausschnitt Pl<strong>an</strong>werk Südostraum<br />

Mit <strong>dem</strong> Ausbau des Flughafens, <strong>dem</strong> Neubau der Autobahn<br />

und der zukünftigen Dresdner Bahn entstehen Verkehrs-<br />

projekte, von denen ein wirtschaftlicher Schub für die g<strong>an</strong>ze<br />

Region ausgehen wird. Schon jetzt ist eine neue Entwicklungsachse<br />

zwischen der Berliner Innenstadt und <strong>dem</strong> zukünf-<br />

Tempelhofer Feld<br />

tigen Flughafen BBI entst<strong>an</strong>den. Dar<strong>an</strong> reihen sich wichtige<br />

imageträchtige St<strong>an</strong>dorte aus den Bereichen Wirtschaft,<br />

Forschung und Innovation wie Perlen <strong>an</strong>ein<strong>an</strong>der. <strong>Der</strong> Bezirk<br />

Friedrichshain-Kreuzberg hat bereits einen Entwicklungsschub<br />

erfahren, da sich namhafte Unternehmen aus der<br />

Medien- und Fashionbr<strong>an</strong>che <strong>an</strong> der Spree <strong>an</strong>gesiedelt<br />

haben. <strong>Der</strong> St<strong>an</strong>dort Berlin-Adlershof, ebenfalls <strong>an</strong> dieser<br />

Achse gelegen, hat sich heute zu einem der 15 größten<br />

Wissenschaftsparks der Welt etabliert.<br />

Eine weitere innerstädtische Perle <strong>an</strong> dieser Entwicklungsachse<br />

ist das Tempelhofer Feld. Dieses für die Berlinerinnen<br />

und Berliner zu öffnen, zu einem gesunden, zukunftsfähigen,<br />

kreativen und <strong>lebendig</strong>en Stadtteil zu entwickeln, ist eine<br />

einzigartige Ch<strong>an</strong>ce für die Zukunft Berlins.<br />

Adlershof<br />

Flughafen BBI


3<br />

2<br />

STADTENTWICKLUNG — STRATEGIEN<br />

ALLEs IM GrünEn BErEICH<br />

Die Parkl<strong>an</strong>dschaft auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld wird sich zu einem<br />

städtischen Raum der Vielfalt, der Bewegung und des Erlebens von Weite<br />

entwickeln. <strong>Der</strong> Erhalt des typischen, großzügigen Charakters einer<br />

offenen Parkl<strong>an</strong>dschaft mit seiner artenreichen Tier- und Pfl<strong>an</strong>zenwelt<br />

genießt dabei hohe Priorität.<br />

Überlegungen für die Nachnutzung des Flughafens Tempelhof<br />

und den Umg<strong>an</strong>g mit <strong>dem</strong> Stadt- und L<strong>an</strong>dschaftsraum<br />

reichen bis in die frühen 1990er Jahre zurück.<br />

In der „Zukunftswerkstatt Tempelhof 2020“ wurden die<br />

Pl<strong>an</strong>ungsziele im Jahr 1998 weiter konkretisiert. Die Ergebnisse<br />

dienten auch als Grundlage für den 1999 vorgelegten<br />

Masterpl<strong>an</strong>, den die Schweizer L<strong>an</strong>dschaftsarchitekten Dieter<br />

Kienast und Günter Vogt mit <strong>dem</strong> Berliner Architekten Bernd<br />

Albers erarbeiteten. Ausg<strong>an</strong>gspunkt des Masterpl<strong>an</strong>s war<br />

das „Wiesenmeer“, ein zentraler Park, der durch unterschiedliche<br />

städtebauliche Formationen gefasst wurde. Diverse<br />

Fachkonferenzen setzten sich in den folgenden Jahren mit der<br />

weiteren Entwicklung des Tempelhofer Feldes ausein<strong>an</strong>der.<br />

Grundlegend beibehalten wurde dabei immer die Idee, den<br />

zentralen Freiraum innerhalb der Flughafen Ringerschließung<br />

von Bebauung freizuhalten. Mit <strong>dem</strong> Informationsblatt<br />

„Zukunft Tempelhofer Feld“ hat die Senatsverwaltung für<br />

Stadtentwicklung im Frühjahr 2008 den aktuellen Pl<strong>an</strong>ungsst<strong>an</strong>d<br />

zusammengefasst und der Öffentlichkeit präsentiert.<br />

Als der zentrale von insgesamt 5 Bausteinen ist dabei die<br />

220 Hektar große „Parkl<strong>an</strong>dschaft Tempelhof“ innerhalb<br />

des Rings ausgewiesen.<br />

Aktueller Pl<strong>an</strong>ungsst<strong>an</strong>d Zukunft Tempelhofer Feld, 2008<br />

Trotz der gepl<strong>an</strong>ten Bebauung <strong>an</strong> den Rändern bleibt die<br />

Freifläche des Tempelhofer Feldes im Wesentlichen erhalten,<br />

stadtklimatisch bedeutsame Funktionen <strong>werden</strong> l<strong>an</strong>gf ristig<br />

gesichert. <strong>Der</strong> Erhalt des typischen, großzügigen Charakters<br />

einer offenen Parkl<strong>an</strong>dschaft mit seiner arten reichen Tier-<br />

und Pfl<strong>an</strong>zenwelt genießt hohe Priorität.<br />

32 33<br />

ressourceneffIzienz prozessuale Parkentwicklung,<br />

Park als gelebter, städtischer<br />

raum<br />

– nachhaltige<br />

– biodiverse<br />

– korrespondierende<br />

Infrastruktur der Stadt<br />

– produktiv genutzt und <strong>an</strong>geeignet<br />

– als Ausdruck des Lokalen<br />

– ein Prozess mit neuen Regeln,<br />

Zuständigkeiten und Öffentlichkeiten<br />

Park als verdichtetes<br />

naturverständnis<br />

– Parkl<strong>an</strong>dschaft<br />

– inszenierter Naturraum<br />

mitten in der Stadt<br />

Tempelhofer Forum THF<br />

Stadtquartier<br />

Tempelhof<br />

Die Parkl<strong>an</strong>dschaft ist aber auch Lebens-, Aktions- und Erholungsraum<br />

für die Bewohner der neu entstehenden und <strong>an</strong>-<br />

grenzenden Wohnquartiere. Auf neu gestalteten Flächen<br />

<strong>werden</strong> alle Formen der Erholung, Entsp<strong>an</strong>nung und des Spiels<br />

<strong>an</strong>geboten. Besonders geeignet dafür sind die nördlichen<br />

Parkbereiche mit altem Baumbest<strong>an</strong>d. Hier vernetzt sich auch<br />

der Volkspark Hasenheide mit <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld.<br />

Columbia-Quartier<br />

Parkl<strong>an</strong>dschaft Tempelhof<br />

Stadtquartier<br />

Neukölln<br />

Die Entwicklung des Tempelhofer Feldes und damit auch<br />

der Parkl<strong>an</strong>dschaft folgt <strong>dem</strong> programmatischen Leitbild der<br />

prozessualen Stadtentwicklung. Die Verknüpfung stadtentwicklungspl<strong>an</strong>erischer<br />

Maßnahmen mit Aktionen, Ereignissen<br />

und Angeboten in der Bürgerschaft zur Mitwirkung ist dabei<br />

eine bedeutende Voraussetzung für die notwendige Aktivierung<br />

bürgerschaftlichen Engagements.<br />

Die Parkl<strong>an</strong>dschaft wird gelebter Stadtraum und Ausdruck<br />

eines neuen Natur- und Bürgerverständnisses, in <strong>dem</strong><br />

verschiedene Akteure aus der Pl<strong>an</strong>ung, der Wirtschaft, der<br />

Wissenschaft und der Kunst zusammentreffen und Teil<br />

des Prozesses der Schaffung von etwas Neuem und Zeitge-<br />

rechtem <strong>werden</strong>. So wird die Parkl<strong>an</strong>dschaft ein inszenierter<br />

Naturraum mitten in der Stadt.


3<br />

3<br />

STADTENTWICKLUNG — STRATEGIEN<br />

krEATIvE HAuPTsTADT<br />

Berlin fasziniert kluge Köpfe und Visionäre aus der g<strong>an</strong>zen Welt.<br />

Die Stadt erfindet sich ständig neu. Jeder hier k<strong>an</strong>n das spüren<br />

und ein Teil davon sein. Kein Wunder, dass Berlin heute für viele<br />

zweifellos „ the place to be“ ist.<br />

Mit der Entscheidung, eine der weltgrößten Mo<strong>dem</strong>essen<br />

in den nächsten 10 Jahren wieder in Berlin, im Gebäudekomplex<br />

des Flughafens Tempelhof, stattfinden zu lassen,<br />

wird die künftige Nutzung des Flughafengebäudes als<br />

St<strong>an</strong>dort für Kultur-, Medien- und Kreativwirtschaft entscheidend<br />

vorgeprägt. Dieses fügt sich in die besonderen Qualitäten<br />

der Stadt Berlin mit einer außergewöhnlichen Dichte,<br />

Vielfalt und Qualität kultureller und kreativer Aktivitäten und<br />

Unternehmungen. Diese Merkmale heben Berlin unter vergleichbaren<br />

Städten deutlich hervor. Zahlreiche Br<strong>an</strong>chen<br />

der Kulturwirtschaft, wie die Film- und Musikbr<strong>an</strong>che, tragen<br />

neben der öffentlich geförderten Kultur in besonderem<br />

Maße zur Imagebildung Berlins und der Atmosphäre der Stadt<br />

bei. Insbesondere für Unternehmen der Creative Industries<br />

ist die Stadt mittlerweile „the place to be“; Kultur und Kulturwirtschaft<br />

bestimmen die Qualität Berlins g<strong>an</strong>z wesentlich.<br />

Die Stadt profitiert vom Neben- und Mitein<strong>an</strong>der von<br />

Szenekultur und traditioneller Hochkultur, <strong>dem</strong> Inein<strong>an</strong>dergreifen<br />

von Kulturerbe, Kunst, Medien, neuen Technologien<br />

und multikulturellen Einflüssen. Diese besondere Mischung<br />

bedingt Berlins Ausnahmestellung in Deutschl<strong>an</strong>d und<br />

bezeichnet eine wesentliche Parallele zu internationalen<br />

Metropolen wie London und New York.<br />

34 35<br />

Das Flughafengebäude wird als Tempelhof Forum THF<br />

die neue Adresse für Kultur-, Medien- und Kreativwirtschaft<br />

<strong>werden</strong>. Mit der weiteren Entwicklung und Nutzung des<br />

Areals Tempelhofer Feld wird es dabei zu bereichernden<br />

und fruchtbaren Synergien kommen.<br />

Auch für die IGA Berlin 2017 wird es eine Bereicherung sein,<br />

sich in diesem kreativen Sp<strong>an</strong>nungsfeld zu bewegen.<br />

<strong>Der</strong> Tourismus, der sich für Berlin zu einem der wichtigsten<br />

Wirtschaftszweige entwickelt hat, wird mit <strong>dem</strong> geschichtsträchtigen<br />

und kreativ neu belebten Tempelhofer Feld eine<br />

neue Attraktion erhalten. Das Flughafengebäude hat ein<br />

hohes Potential für die Ansiedlung von Hotels, Restaur<strong>an</strong>ts,<br />

Tagungsorten und neuen Attraktionen. Auch hiervon wird die<br />

IGA Berlin 2017 in besonderem Maße profitieren können.<br />

Womöglich wird im Jahr 2017 die Dachterrasse des Tempelhof<br />

Forums genauso ein Muss auf <strong>dem</strong> Besichtigungsprogramm<br />

vieler Berlinbesucher sein, wie dies heute die Reichstagskuppel<br />

ist.


3<br />

4<br />

STADTENTWICKLUNG — STRATEGIEN<br />

FrEIrAuM Für nEuE<br />

wOHn- unD LEBEnsFOrMEn<br />

Das Tempelhofer Feld bietet Möglichkeiten und Freiräume für<br />

die Entwicklung eines neuen Stadtgefühls. Ein Lebensraum entsteht,<br />

der ein neues Natur- und Bürgerverständnis widerspiegelt.<br />

Auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld können l<strong>an</strong>gfristig Tausende neuer<br />

Wohnungen entstehen. Für eine Bebauung vorgesehen sind<br />

die R<strong>an</strong>dbereiche zwischen der ehemaligen Ringerschließung<br />

des Flughafens und den <strong>an</strong>grenzenden Stadtquartieren. Die<br />

Entwicklungsvorstellungen gehen dabei für den Westen und<br />

Süden des Areals von gemischt genutzten Quartieren und<br />

für den Norden und Osten von einer überwiegenden Wohnnutzung<br />

aus.<br />

36 37<br />

Bei der Etablierung einer Wohnnutzung auf <strong>dem</strong> Tempelhofer<br />

Feld soll <strong>dem</strong> gesellschaftlichen W<strong>an</strong>del Rechnung ge tra gen<br />

<strong>werden</strong>, der <strong>an</strong>dere, neue Formen des Bauens, Wohnens<br />

und Zusammenlebens hervorbringt. In den nächsten Jahren<br />

<strong>werden</strong> zunehmend Modelle Bedeutung erl<strong>an</strong>gen, die<br />

<strong>dem</strong> flexiblen, familienfreundlichen und altersgerechten<br />

Baugruppenbeispiel Marienburger Straße Baugruppenbeispiel Steinstraße<br />

Wohnen in der Stadt Entwicklungsräume ermöglichen. Für<br />

das Tempelhofer Feld geht es dabei nicht um die Entwicklung<br />

isolierter Wohnquartiere, sondern um die Einbettung einer<br />

Wohnnutzung in die Gesamtentwicklung des Feldes und der<br />

<strong>an</strong>grenzenden Quartiere.<br />

Baugemeinschaften und Baugruppen sind bereits eingeführte<br />

Modelle, um in kleinteiligen Org<strong>an</strong>isationsstrukturen Architektur-<br />

und Wohnformen zu realisieren, die verschiedenen<br />

Bevölkerungsgruppen und Lebensbedürfnissen gerecht<br />

<strong>werden</strong>.<br />

Wohnprojekt Marthashof Urb<strong>an</strong> Village<br />

Baugruppenbeispiel Rummelsburger Bucht<br />

Es <strong>werden</strong> dabei auch Werte geschaffen, die über das<br />

Gebäude selbst hinaus reichen. Die persönliche Identifika-<br />

tion der Bauherren gegenüber „ihrem“ Haus greift auf das<br />

Umfeld über und führt zu einer Identifikation mit <strong>dem</strong> Stadtviertel.<br />

Sozial stabile Nachbarschaften und Engagement im<br />

Lebensumfeld <strong>werden</strong> dadurch gestärkt.<br />

Für den nördlichen Bereich des Tempelhofer Feldes wird derzeit<br />

der städtebauliche und l<strong>an</strong>dschaftspl<strong>an</strong>erische <strong>Ideen</strong>wettbewerb<br />

„Prozessuale Stadtentwicklung /Tempelhofer Feld –<br />

Columbia-Quartier“ durchgeführt. Mit besonderer Sp<strong>an</strong>nung<br />

wird erwartet, welche Konzepte und <strong>Ideen</strong> dabei für den<br />

Aspekt Wohnen aus <strong>dem</strong> Wettbewerb hervorgehen <strong>werden</strong>.


DIE PROZESSE — DIE BAUSTEINE<br />

DIE PrOzEssE –<br />

DIE BAusTEInE<br />

38 39


4<br />

1<br />

DIE PROZESSE — DIE BAUSTEINE<br />

sTrATEGIEn Für<br />

DIE sTADT DEr zukunFT<br />

Berlin entwickelt neue Lösungs<strong>an</strong>sätze. Sie müssen <strong>an</strong>passungsfähig<br />

und breit ver<strong>an</strong>kert sein. Auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld können solche zukunfts-<br />

orientierten Strategien erprobt und umgesetzt <strong>werden</strong>.<br />

<strong>Der</strong> zukünftigen Entwicklung des Tempelhofer Feldes liegt<br />

das Leitbild der prozessualen Stadtentwicklung zu Grunde.<br />

Stadt wird dabei nicht mehr als eine aus einem Guss entworfene<br />

Realität verst<strong>an</strong>den, sondern sie entwickelt sich<br />

schrittweise und ist in der Lage, sich verändernden Zukunftsbedingungen<br />

<strong>an</strong>zupassen. Prozessuale Stadtentwicklung<br />

wird so zu einer Strategie, die das Image eines vielfältigen<br />

und <strong>lebendig</strong>en Stadt- und L<strong>an</strong>dschaftsraums und seine<br />

Metamorphosen von Beginn <strong>an</strong> prägt.<br />

40 41<br />

Um starre Pl<strong>an</strong>ungs- und Steuerungsinstrumente zu erneuern,<br />

<strong>werden</strong> mit Bürgern, institutionellen und privaten Einrichtungen<br />

und weiteren Beteiligten konkrete Projekte erprobt<br />

und neue urb<strong>an</strong>e Ästhetiken entwickelt. Hierbei <strong>werden</strong><br />

vielfältige Diskussions-, Beteiligungs- und Austauschplatt-<br />

Prozesshafte Stadtentwicklung<br />

formen eingerichtet, um <strong>Ideen</strong>, Wissen, Kritik und Anre-<br />

gungen der unterschiedlichen Akteure in den Entwicklungsprozess<br />

aufzunehmen. Die aktive Integration unterschiedlicher<br />

sozialer Zielgruppen übt einen positiven Effekt auf die<br />

Bürgerbeteiligung aus. <strong>Der</strong> partizipative Ansatz stellt eine<br />

Ch<strong>an</strong>ce für die konfliktarme Umsetzung dieses großen stadtentwicklungspolitischen<br />

Projektes dar.<br />

Dieser Entwicklungs<strong>an</strong>satz ist besonders geeignet, für die<br />

bedeutenden Zukunftsthemen passende Strategien und flexible<br />

Umsetzungskonzepte zu finden.<br />

Um für das Tempelhofer Feld zu konkreten inhaltlichen<br />

Ausgestaltungen zu kommen, <strong>werden</strong> verschiedene Entwicklungsinstrumente<br />

eingesetzt. Zum derzeitigen St<strong>an</strong>d sind<br />

Die europäische Metropole des 21. Jahrhunderts<br />

sich verändern und sich treu bleiben<br />

Ressourceneffziente Stadt Unternehmerische und<br />

Partnerschaftliche Stadt<br />

eigeninitiative Stadt<br />

Neue Akteure und Kooperationen<br />

Zukunftsorientierte<br />

Ökonomie der Stadt<br />

der sozialen Stadt<br />

Grün als Ressource<br />

Die Prozessuale Stadtentwicklung<br />

M<strong>an</strong>agement und Kommunikation<br />

Bildungspfade in die Zukunft<br />

Wirtschaft in der Stadt<br />

THF-Forum<br />

Hasenheide<br />

Umbau Gründerzeit, 70er Jahre ...<br />

Die Dächer der Stadt<br />

Fachforum im Flughafen Tempelhof 2008<br />

Wohlfühlen – Leben in der Stadt<br />

Baukultur<br />

Kulturorte<br />

Bildung durch Bauen<br />

Neue Stadtquartiere<br />

Kultur als St<strong>an</strong>dortfaktor<br />

Demographischer W<strong>an</strong>del – Stadt für Jung und Alt<br />

Ressourceneffiziente und soziale Stadt<br />

Parkl<strong>an</strong>dschaft<br />

Neue Wohnformen für Jung und Alt<br />

Zukunftsaufgabe<br />

3 H<strong>an</strong>dlungsfelder<br />

der Leitthemen<br />

Verfahren und<br />

Instrument<br />

Aufgaben und<br />

Herausforderung<br />

Projekte<br />

(exemplarisch)<br />

dies neben der Internationalen Gartenbauausstellung (IGA)<br />

die Durchführung einer Internationalen Bauausstellung (IBA)<br />

sowie die Umsetzung von Entwicklungs<strong>an</strong>sätzen, die durch<br />

Zwischennutzer, die so gen<strong>an</strong>nten „Raumpioniere“, in das<br />

Gelände hinein getragen <strong>werden</strong>. In die Prozesse integriert ist<br />

ein Pl<strong>an</strong>ungs- und Entwicklungsm<strong>an</strong>agement, das steuernd,<br />

lenkend und koordinierend tätig ist.<br />

<strong>Der</strong> internationale Charakter einer IGA unterstreicht die<br />

Zukunftsperspektive und die Bedeutung, die das Tempelhofer<br />

Feld durch die Integration in die Stadt erfährt. Die Geschichte<br />

des <strong>Ort</strong>es und seine Zukunft können international und national<br />

erlebt und kommuniziert <strong>werden</strong>. Innovationen in der Wirtschaft,<br />

neue Wohn- und Lebensformen, Bildungsstrategien oder<br />

die Kultur der Stadt <strong>werden</strong> beispielhaft entwickelt.


4<br />

2<br />

DIE PROZESSE — DIE BAUSTEINE<br />

synErGIEn EnTDECkEn,<br />

CHAnCEn nuTzEn<br />

Um modellhafte und zukunftsweisende Stadtentwicklungsprozesse<br />

zu präsentieren, wäre die Verknüpfung mit einer internationalen<br />

Bauausstellung ideal. Für die Gartenschau würden dadurch wertvolle<br />

Wechselwirkungen entstehen.<br />

Ablauf Internationale Bauaustellung<br />

Auftaktjahr<br />

Vorbereitungsphase<br />

Bau- und Gartenbauausstellungen haben in Berlin Tradition.<br />

Aufbauend auf dieser Tradition im Umg<strong>an</strong>g mit den Werkzeugen<br />

IBA und IGA sollen diese nun auch für die heutigen und<br />

zukünftigen Anforderungen des Tempelhofer Feldes eingesetzt<br />

<strong>werden</strong>. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

will das Tempelhofer Feld und die umliegenden Quartiere im<br />

Rahmen einer Internationalen Bauausstellung (IBA) weiterentwickeln.<br />

Die IBA soll 2010 starten und bis 2020 durchgeführt<br />

<strong>werden</strong>. Räumlicher Kernbereich der dritten Berliner<br />

IBA soll das Tempelhofer Feld sowie die Verflechtung mit den<br />

Zwischenbil<strong>an</strong>z IGA Finale<br />

2008 2009 2010 2015 2017 2020<br />

bestehenden Nachbarquartieren Neukölln und Kreuzberg<br />

sein. Gepl<strong>an</strong>ter Zwischentermin und wichtiges Ereignis<br />

während der Laufzeit der IBA wird die IGA im Jahr 2017 mit<br />

ihrem Millionenpublikum sein.<br />

Ressource<br />

Dächer der Stadt<br />

Energieeinsparung und<br />

Betriebskostensenkung<br />

Kooperationen<br />

ressourcenefF iziente stadt<br />

Innovation + Zukunftstechnologien<br />

Partnerschaftliche stadt<br />

unternehmerische und<br />

eigeninitiative stadt<br />

42 43<br />

Spielräume<br />

Diesen für das Tempelhofer Feld vorgesehenen Weg beschreitet<br />

derzeit auch die Stadt Hamburg, die beide Entwicklungsinstrumente<br />

IBA und eine Internationale Gartenschau (IGS)<br />

in Hamburgs Süden im Stadtteil Wilhelmsburg kombiniert<br />

einsetzt. IBA und IGA <strong>werden</strong> hier nicht mehr isoliert oder nur<br />

modellhaft verst<strong>an</strong>den, sondern sie helfen real dabei, innovative<br />

Ansätze der Stadt- und Freiraumentwicklung gemeinsam<br />

durchzusetzen. Diesen Ansatz will Berlin für das Tempelhofer<br />

Feld aufnehmen und weiterentwickeln.<br />

soziale Stadt<br />

Wasserm<strong>an</strong>agegement<br />

neue Akteure<br />

globale & lokale Märkte<br />

start up<br />

zero-footprint<br />

neue Alli<strong>an</strong>zen<br />

Netzwerke<br />

Experimentierraum<br />

für Zukunftsaufgaben<br />

der Metropole<br />

Aber auch ohne die Durchführung einer IBA bleibt das<br />

Tempelhofer Feld Ausg<strong>an</strong>gspunkt für einen modellhaften<br />

Stadtentwicklungsprozess, mit innovativen Aspekten<br />

einer Stadt- und Freiraumpl<strong>an</strong>ung für das 21. Jahrhundert.


4<br />

3<br />

DIE PROZESSE — DIE BAUSTEINE<br />

EIn PArADIEs<br />

Für rAuMPIOnIErE<br />

Gartenbau, Theater, Freizeittreff, Fahrradwerkstatt, Übungsraum,<br />

Milchbar, Fitnessclub – es gibt unzählige Nutzungsideen, die auf<br />

<strong>dem</strong> Tempelhofer Feld erprobt <strong>werden</strong> können. Ein perfektes Expe-<br />

rimentierfeld für Raumpioniere und Zwischennutzer.<br />

Großstadt bedeutet Stadt im W<strong>an</strong>del. Flächen in der Stadt<br />

verlieren ihre ursprüngliche Funktion, liegen brach und <strong>werden</strong><br />

von Zwischennutzern oder Raumpionieren neu besetzt, die<br />

sie einer <strong>an</strong>deren Nutzungsform zuführen. Sie recyceln<br />

vorh<strong>an</strong>dene Ressourcen und kommen ähnlich einer Pionierpfl<strong>an</strong>ze<br />

zur Blüte, ohne dass große Investitionen nötig <strong>werden</strong>.<br />

Als Raumpioniere <strong>werden</strong> auch Akteure und kleine Netzwerke<br />

bezeichnet, die sich freiwillig aus Gründen der Kommunikation,<br />

der Begegnung, des gemeinsamen Tuns und nicht<br />

zuletzt der Ökonomie zusammenfinden und einem ungenutzten<br />

Raum oftmals neues Leben einhauchen. Sie bereiten<br />

den Boden für größere Entwicklungen und machen die <strong>Ort</strong>e für<br />

nachfolgende etablierte Gruppen und Einrichtungen interess<strong>an</strong>t.<br />

Die Zwischennutzung wird auch als Sprungbrett für eine<br />

eigene berufliche Karriere gesehen, womit Unternehmertum<br />

gefördert wird. So wird sie Teil der unternehmerischen Stadt.<br />

44 45<br />

Die Entwicklung des Tempelhofer Feldes wird in unterschiedlichen<br />

Geschwindigkeiten stattfinden. Für bestimmte Teile<br />

des Feldes <strong>werden</strong> schlüssige Betreiberkonzepte sicherlich<br />

zeitnah gefunden, wie zum Beispiel für das Zentralgebäude.<br />

Mit der zeitweisen Vermietung <strong>an</strong> die Mo<strong>dem</strong>esse Bread <strong>an</strong>d<br />

Butter wurde hier bereits eine Entwicklung initiiert, der voraussichtlich<br />

weitere Nutzungen und Einrichtungen aus der<br />

Kreativwirtschaft folgen <strong>werden</strong>. Andere Teile des Feldes sind<br />

eher dynamischen Prozessen unterzogen, die sich schwerlich<br />

g<strong>an</strong>z exakt vorhersagen lassen. Das Ergebnis dieser Prozesse<br />

<strong>Ideen</strong>werkstatt Tempelhof<br />

ist daher aus heutiger Sicht in seiner Entwicklungsdynamik<br />

nicht abschließend zu beschreiben und in Teilen sogar offen.<br />

Das Ziel ist die In-Kulturnahme eines Raumes.<br />

Auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld <strong>werden</strong>, integriert in den Gesamtentwicklungsprozess,<br />

interessierte Akteure, wie Raumpioniere,<br />

in dafür vorgegebenen Bereichen eine Ch<strong>an</strong>ce bekommen,<br />

sich zu entwickeln und zu betätigen. Auf vielen Teilflächen des<br />

Tempelhofer Feldes soll ein bestimmter Anteil <strong>an</strong> Pioniernutzungen<br />

ermöglicht <strong>werden</strong>. Mit der beginnenden Öffnung des<br />

Geländes für die Bevölkerung, der Initialphase, <strong>werden</strong> kulturelle<br />

Ereignisse auf <strong>dem</strong> Areal stattfinden, um so das Interesse<br />

zu fördern und die Potenziale zu erschließen.<br />

Pionier- und Zwischennutzungen <strong>werden</strong> im Jahr 2017 das<br />

Tempelhofer Feld als ein Entwicklungsbaustein mit prägen.<br />

Sie sind somit Best<strong>an</strong>dteil der Nutzungs- und Erlebnisvielfalt<br />

auf <strong>dem</strong> Areal und also auch der IGA. Diese Einbeziehung<br />

von Akteuren, wie auch Jungunternehmern und Projektmachern<br />

sowie ehrenamtlichen Akteuren in die Freiraumpl<strong>an</strong>ung<br />

/Pl<strong>an</strong>ung einer IGA ist neu und zukunftsweisend. Die<br />

potentiell große B<strong>an</strong>dbreite <strong>an</strong> Pionier- und Zwischennutzern,<br />

zu der auch Kunst- oder Sportvereine zählen können, ist<br />

Pionierfeld<br />

Ring<br />

Hotspots<br />

unter <strong>an</strong>derem in sozialer Hinsicht eine Bereicherung, da<br />

auch Gruppen mit bestimmten Hemmschwellen (Religion,<br />

Sprachkenntnisse, etc.) die Ch<strong>an</strong>ce geboten bekommen, sich<br />

<strong>an</strong> der Parkentwicklung aktiv zu beteiligen und sich so mit<br />

<strong>dem</strong> <strong>Ort</strong> zu identifizieren.<br />

Ein gelungenes Beispiel einer Zwischennutzung gerade aus<br />

<strong>dem</strong> Gartenbau sind die „Interkulturellen Gärten“ in Berlin<br />

Köpenick, wo Angehörige aus 11 verschiedenen Nationen seit<br />

2004 auf einer ehemaligen 4.000 Quadratmeter großen<br />

Brache gemeinsam Obst und Gemüse <strong>an</strong>bauen.


4<br />

4<br />

DIE PROZESSE — DIE BAUSTEINE<br />

ErFOLGsMODELL<br />

MIT LAnGzEITwIrkunG<br />

Mit der IGA Berlin 2017 k<strong>an</strong>n Berlin <strong>an</strong> eine l<strong>an</strong>ge Tradition<br />

von Gartenbauausstellungen <strong>an</strong>knüpfen. Sie ist ein<br />

idealer Entwicklungsmotor für die neuen Aufgaben der<br />

Stadtentwicklung.<br />

Gartenbauausstellungen sind Teil der Berliner Pl<strong>an</strong>ungstradition.<br />

Schon in den Jahren 1879 bis 1925 wurden rund um<br />

die Freiluftmessen im Universum-L<strong>an</strong>des-Ausstellungs-Park<br />

ULAP, nahe des heutigen Hauptbahnhofes, und auf der<br />

„Ersten Berliner Gewerbeausstellung“ 1896 im Treptower<br />

Park Park<strong>an</strong>lagen entwickelt. Sie begeisterten die Bevölkerung<br />

durch spektakuläre Blumen- und Pfl<strong>an</strong>zenausstellungen.<br />

Einhundert Jahre später besuchten über 5 Millionen Besucher<br />

die Bundesgartenschau 1985 im Südosten Berlins im Stadtbezirk<br />

Neukölln. Auf einer ehemals l<strong>an</strong>dwirtschaftlich genutzten<br />

Fläche entst<strong>an</strong>d ab 1978 ein 90 Hektar großer moderner<br />

L<strong>an</strong>dschafts- und Freizeitpark. Unter den Besuchern waren<br />

auch viele Gartenfreunde aus <strong>dem</strong> Ostteil der Stadt und der<br />

DDR, denen es gelungen war, ein Besuchervisum zu erhalten.<br />

Die Nachnutzung des Bundesgartenschau-Geländes als<br />

Britzer Garten ist eine Erfolgsgeschichte. <strong>Der</strong> eintrittspflichtige<br />

Park ist ein Schmuckstück unter den Berliner Park <strong>an</strong>lagen<br />

und wird jährlich von einer Million Besuchern genutzt.<br />

ULAP – Universum-L<strong>an</strong>des-Ausstellungs-Park in Berlin-Moabit<br />

Auch der Erholungspark Marzahn ist aus einer Gartenschau<br />

entst<strong>an</strong>den, nämlich der Berliner Gartenschau, als „Geschenk<br />

der Gärtner <strong>an</strong> die Hauptstadt der DDR“ <strong>an</strong>lässlich der 750-<br />

Jahr-Feier Berlins 1987. Er wurde bereichert durch inzwischen<br />

sieben „Gärten der Welt“; weitere Gärten sind in Pl<strong>an</strong>ung.<br />

<strong>Der</strong> Erholungspark Marzahn zählt heute schon über 650.000<br />

Besucher pro Jahr.<br />

46 47


DIE PROZESSE — DIE BAUSTEINE<br />

Café am See im Britzer Garten<br />

Für das Jahr 1995 bereitete sich Berlin rund um das Gelände<br />

des Moabiter Werders auf eine Bundesgartenschau vor.<br />

Nach der Wiedervereinigung und den damit verbundenen<br />

neuen stadträumlichen Anforderungen trat jedoch Berlin als<br />

Gast geber zu Gunsten von Cottbus, die als erste Stadt in Ost -<br />

deut schl<strong>an</strong>d eine BUGA ausrichtete, zurück.<br />

Entwicklungs<strong>an</strong>sätzen orientieren. In folgenden Wettbewerben<br />

<strong>werden</strong> zeitgemäße Lösungs<strong>an</strong>sätze gefordert sein,<br />

die Antworten geben auf die aktuellen gesellschaftlichen und<br />

globalen Herausforderungen.<br />

48 49<br />

Mit der St<strong>an</strong>dortaufgabe des Flughafens Tempelhof und der<br />

Entscheidung, sich um die Ausrichtung einer IGA im Jahr 2017<br />

zu bewerben, setzt sich das L<strong>an</strong>d Berlin weiter aktiv für eine<br />

grüne Stadtentwicklung ein. Die IGA Berlin 2017 auf <strong>dem</strong><br />

Tempelhofer Feld wird <strong>an</strong> die Berliner Pl<strong>an</strong>ungstraditionen<br />

<strong>an</strong>knüpfen und sich <strong>an</strong> neuen zukunftsweisenden<br />

Die Hauptbrücke im Britzer Garten


DIE PROZESSE — DIE BAUSTEINE<br />

Die ‚Berliner Gartenschau‘ 1987 in Berlin-Marzahn<br />

<strong>Der</strong> Irrgarten im Erholungspark Marzahn<br />

Chinesischer Garten im Erholungspark Marzahn<br />

Berlin will mit der IGA 2017 <strong>an</strong> die Strategie <strong>an</strong>knüpfen, Gartenbauausstellungen<br />

als Entwicklungsmotor für <strong>an</strong>stehende<br />

Maßnahmen der Stadtentwicklung einzusetzen. Für die<br />

Entwicklung des Tempelhofer Feldes ist die IGA ein wichtiger<br />

Baustein. Sie ist eine Marketingmaßnahme, die sich in Teilen<br />

selbst fin<strong>an</strong>ziert, da sie eine breite Zielgruppe <strong>an</strong>spricht,<br />

sich hoher Akzept<strong>an</strong>z erfreut und damit unvergleichlich<br />

wert voll für das Stadtmarketing Berlins ist.<br />

50 51<br />

Für die Berlinerinnen und Berliner wird die IGA im Jahr 2017<br />

ein großes Fest auf <strong>dem</strong> sich entwickelnden Tempelhofer<br />

Feld sein.


DIE InTErnATIOnALE<br />

GArTEnBAuAussTELLunG<br />

BErLIn 2017


5<br />

1<br />

DIE IGA BERLIN 2017<br />

EIn MärCHEn IM GrünEn –<br />

Für MEHr ALs EInEn sOMMEr<br />

Das g<strong>an</strong>ze Tempelhofer Feld ist bereit für die Internationale Gartenbauausstellung<br />

Berlin 2017! Alle Freiflächen des ehemaligen Flughafens sind<br />

Parkl<strong>an</strong>dschaft und <strong>werden</strong> zur IGA-Kulisse.<br />

Alle Freiflächen des ehemaligen Flughafens sind eine Parkl<strong>an</strong>dschaft<br />

und <strong>werden</strong> zur großen IGA-Kulisse. Das Konzept<br />

sieht eine L<strong>an</strong>dschaft vor, die <strong>dem</strong> Besucher den Luxus<br />

der Weite, die Freiheit des offenen Himmels offenbaren will<br />

und die großen Wiesen eindrucksvoll inszeniert. Berlin<br />

präsentiert sich durch die IGA mit einer innovativ inszenierten<br />

l<strong>an</strong>dschaftsarchitektonischen Umsetzung der Entwicklung<br />

des Tempelhofer Feldes als Park des 21. Jahrhunderts,<br />

als attraktiver <strong>Ort</strong> für Sport, Freizeit und Erholung und als<br />

<strong>Ort</strong> von Begegnungen zwischen unterschiedlichsten Szenen<br />

und Kulturen.<br />

Im Jahr 2017 <strong>werden</strong> viele Visionen für das Tempelhofer Feld<br />

schon Wirklichkeit geworden sein: Das Gebäude ist Arbeits-<br />

und Showroom der Kreativwirtschaft, die ersten modellhaften<br />

Wohngebiete sind bereits bezogen, Raumpioniere haben<br />

<strong>Ort</strong>e und Atmosphären entwickelt, Sport, Spiel und Gastronomie<br />

haben Einzug gehalten und das Tempelhofer Feld ist<br />

wieder mit seinen Nachbarn eng verknüpft.<br />

Die IGA will diese Vielfalt bewusst einbeziehen, nicht ausgrenzen.<br />

Und gleichzeitig muss die IGA in klar definierten<br />

Bereichen Einnahmen erzielen. Um dies umzusetzen, wird<br />

ein Konzept verfolgt, in <strong>dem</strong> die IGA zum einen als Gastgeber<br />

und Ver<strong>an</strong>stalter agiert, zum <strong>an</strong>deren aber als Gast bei<br />

<strong>an</strong>deren Nutzern auftritt. Die IGA ist Gastgeber und Ver<strong>an</strong>stalter<br />

in den Teilen der Parkl<strong>an</strong>dschaft, die nach der Ausstellung<br />

als öffentliche Park<strong>an</strong>lage erhalten bleiben. Ebenfalls<br />

agiert die IGA auf den Flächen als Ver<strong>an</strong>stalter, die nach <strong>dem</strong><br />

Ausstellungsjahr 2017 gänzlich zurückgebaut <strong>werden</strong> und<br />

<strong>an</strong>deren Nutzungen zugeführt <strong>werden</strong>, den so gen<strong>an</strong>nten<br />

temporären Gartenschauflächen.<br />

D<strong>an</strong>eben ist die IGA Gast und Kooperationspartner bei den<br />

2017 bereits etablierten Nutzern und Ver<strong>an</strong>staltern im<br />

Gebäude und in der Parkl<strong>an</strong>dschaft. So möchte die IGA Teile<br />

des Gebäudes als zentralen Eing<strong>an</strong>gs- und Empf<strong>an</strong>gsbereich<br />

nutzen und vielleicht in einem H<strong>an</strong>gar Hallenschauen zeigen.<br />

Dazu sind Kooperationen, z. B. mit der internationalen<br />

Mo<strong>dem</strong>esse Bread <strong>an</strong>d Butter, überaus erwünscht. Mit kleinen<br />

Ausstellungsbeiträgen k<strong>an</strong>n die IGA auch zu Gast bei den<br />

Ausstellungen der IBA sein oder sie schafft den gestalterischbaulichen<br />

Rahmen für <strong>an</strong>dere dauerhaft erwünschte Partner,<br />

wie z. B. Raumpioniere.<br />

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Zur IGA 2017 wird damit ein gliederndes Flächengerüst entwickelt,<br />

das intensiv gärtnerisch gestaltete Ausstellungen<br />

neben Freizeit-Attraktionen und Aktionsinseln aufweist sowie<br />

die Verbindungen zur Stadt in die umgebenden Wohnquartiere<br />

und Park<strong>an</strong>lagen. Dieses Konzept ist offen und <strong>an</strong>passungsfähig<br />

für sich bis 2017 verändernde Nutzerstrukturen, für neue<br />

Trends und für wechselnde Bedürfnisse der Stadtgesellschaft.<br />

<strong>Der</strong> Besucher erlebt neben den gärtnerischen Schwerpunkten<br />

ein vielfältiges Ausstellungsprogramm, das von nichtkommerziellen<br />

Erholungs- und Sport<strong>an</strong>geboten sowie von Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

unterschiedlichster Art bereichert wird.<br />

Das große Sommerfest IGA wird somit Voraussetzungen<br />

schaffen für die Entdeckung und Erschließung der Tempelhofer<br />

Parkl<strong>an</strong>dschaft durch Bevölkerungsgruppen unterschiedlichster<br />

Nationalitäten, Sprachen, Religionen und Ethnien.


5<br />

2<br />

DIE IGA BERLIN 2017<br />

DIE IGA unD BErLIn –<br />

EInE BEsOnDErE BEzIEHunG<br />

Viele kreative und neugierige Menschen <strong>werden</strong> sich als<br />

<strong>Ideen</strong>geber, Unternehmer und Akteure <strong>an</strong> innovativen<br />

IGA-Projekten beteiligen und damit die Gartenschau zu einem<br />

besonderen Erlebnis machen.<br />

Mit der Durchführung der IGA Berlin 2017 verfolgt der Senat<br />

das klare stadtentwicklungspolitische Ziel, die Parkl<strong>an</strong>dschaft<br />

Tempelhofer Feld als neuen, öffentlich nutzbaren Freiraum zu<br />

entwickeln und dauerhaft zu etablieren.<br />

56 IGA – Dauerhafter Park<br />

57<br />

Das Flächenkonzept der IGA Berlin 2017 stellt den aktuellen<br />

St<strong>an</strong>d der Diskussion zu den zukünftigen Nutzungsoptionen<br />

auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld dar. Das Konzept zeigt, auf welchen<br />

Flächen sich die vielfältigen Nutzungen <strong>an</strong>siedeln und<br />

entwickeln können. Die Nutzungen vernetzen und durchdringen<br />

ein<strong>an</strong>der; g<strong>an</strong>z wesentlich ist dabei das<br />

Flächenstrukturkonzept IGA Berlin 2017<br />

Entstehen von verschiedensten Nachbarschaften und die<br />

Bildung von Synergien zwischen den unterschiedlichen<br />

Akteuren.<br />

Die dauerhaften intensiven und extensiven Parkbereiche<br />

gliedern sich entsprechend ihrer besonderen Eigenschaften<br />

und ihrer Potenziale. Die als Ausstellungsfläche besonders<br />

attraktiven Bereiche der dauerhaften Parkl<strong>an</strong>dschaft <strong>werden</strong><br />

im Ausstellungsjahr 2017 zum Kerngelände der IGA. Das<br />

IGA-Schaugelände liegt daher im Norden des Tempelhofer<br />

Feldes und weist eine Größe von ca. 107 Hektar auf. Das<br />

Flächenkonzept ist so <strong>an</strong>gelegt, dass es auf den dynamischen<br />

Entwicklungsprozess flexibel reagieren k<strong>an</strong>n; im weiteren<br />

Pl<strong>an</strong>ungs- und Gestaltungsprozess <strong>werden</strong> die Flächenzuordnungen<br />

immer weiter konkretisiert.<br />

Eine IGA ist für viele natürlich eine sehr bek<strong>an</strong>nte Marke.<br />

Die Besucher, vor allem die sehr hohe Zahl der Gartenschaukenner,<br />

haben eine g<strong>an</strong>z klare Erwartung <strong>an</strong> das, was<br />

sie sehen und erleben möchten.<br />

In Formen und Farben üppige Pfl<strong>an</strong>zungen, Neuheiten in<br />

den Sortimenten, internationale Garten- und L<strong>an</strong>dschaftsgestaltung<br />

auf höchstem Niveau, Floristik und Informationen;<br />

dazwischen ein wenig Ruhe und Entsp<strong>an</strong>nung oder Musik,<br />

Theater und gutes Essen. All diese Wünsche und Erwartungen<br />

auf das Beste zu erfüllen, ist Basis einer erfolgreichen Gartenschau,<br />

so auch der Internationalen Gartenbauausstellung<br />

Berlin 2017.<br />

IGA – Temporärer Park<br />

IGA – Dauerhaft extensiver Park<br />

IGA – Temporäre Parkplätze<br />

IBA<br />

<strong>Ideen</strong>werkstatt Pioniere<br />

Sonstige Nutzer<br />

Vernetzung


DIE IGA BERLIN 2017<br />

Die Nutzungsebenen des Flächenstrukturkonzepts<br />

IGA_innovativ<br />

IGA_Basic<br />

Zur Präsention der gärtnerischen Freil<strong>an</strong>dschauen eignen<br />

sich g<strong>an</strong>z besonders die schon vorh<strong>an</strong>denen l<strong>an</strong>dschaftlichen<br />

Parkstrukturen am nördlichen R<strong>an</strong>d des Flughafens sowie<br />

der „Alte Flughafen“. Die vorh<strong>an</strong>denen Bäume und Sträucher<br />

bilden hier den passenden Rahmen für die Grundstruktur der<br />

Gartenbauausstellung. Sie haben das räumliche Potenzial<br />

für Erholung, Sport, Spiel, Sinnesgenuss und zum Wohlfühlen.<br />

Zu den IGA-Basics zählen ebenfalls die zahlreichen Themengärten<br />

und alle Inhalte der Umweltpädagogik.<br />

IGA_innovativ<br />

Innerhalb der Parkl<strong>an</strong>dschaft entstehen Parkelemente und<br />

Ausstellungsbeiträge, die neu und zukunftsweisend sind. Wie<br />

geht m<strong>an</strong> beispielsweise in Zeiten des Klimaw<strong>an</strong>dels und<br />

zunehmender Trockenheit mit <strong>dem</strong> Thema Bewässerung in<br />

unseren Breiten um? Welche Pfl<strong>an</strong>zenarten sind am besten<br />

für Dürreperioden im Sommer geeignet? Ausstellungen<br />

mit <strong>dem</strong> Label IGA_innovativ können sowohl baulicher als<br />

auch umweltpädagogischer Art sein. Edutainment-Beiträge,<br />

z. B. der <strong>Ideen</strong>werkstatt und der Nutzer des Flughafengebäudes<br />

zu den Themen Umwelttechnologie, Ressourceneffizienz<br />

oder Klima sind Best<strong>an</strong>dteil. Für diese Nutzungen bieten<br />

sich die weiter südlich gelegenen Flugfeldpartien <strong>an</strong> sowie<br />

auch ein ige Bereiche im Flughafengebäude mit <strong>dem</strong> Vorplatz,<br />

den H<strong>an</strong>gars und <strong>dem</strong> Rollfeld.<br />

IGA_aktiv<br />

Dieser Baustein umfasst insbesondere den südlichen Teil des<br />

Tempelhofer Feldes mit <strong>dem</strong> so gen<strong>an</strong>nten Ringboulevard.<br />

Diese breite Erschließungsstraße aus Asphalt umschließt<br />

vollständig das Wiesenmeer mit den beiden Start- und L<strong>an</strong>debahnen.<br />

Hier sind Nutzungen und Funktionen wie Spiel, Sport,<br />

Bewegung und Mobilität zu erleben. Beiträge der IBA-<strong>Ideen</strong>werkstatt,<br />

wie das Fortbewegen mit Windenergie oder wasserstoffbetriebenen<br />

Fahrzeugen, gehören hier ebenfalls dazu<br />

und zählen zu den großen Attraktionen auf <strong>dem</strong> IGA-Gelände.<br />

IGA_Vernetzung<br />

Zur Einbindung der Tempelhofer Parkl<strong>an</strong>dschaft in die Umgebung<br />

<strong>werden</strong> die benachbarten Wohnquartiere in Kreuzberg<br />

und Neukölln mit <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld vernetzt. Durch<br />

die Öffnung zum Volkspark Hasenheide im Nordosten und<br />

über die Friedhöfe in Neukölln entstehen neue innerstädtische<br />

Grünverbindungen, die auch gut per Fahrrad genutzt <strong>werden</strong><br />

können.<br />

58 59<br />

Berlin will aber noch mehr: Die IGA Berlin 2017 wird ein ca.<br />

170 Tage währendes Sommerfest für alle Berlinerinnen und<br />

Berliner und ihre Gäste sein. So wie es die IGA-Idee vorsieht,<br />

soll das g<strong>an</strong>ze Tempelhofer Feld mit seinen verschiedenen<br />

Nutzungen und Akteuren zu einer vielgestaltigen Gartenschaukulisse<br />

<strong>werden</strong>. Alle sind eingeladen: Die Jungen, die Alten;<br />

die Familien, die Singles; die Gartenliebhaberinnen, die Berlintouristinnen;<br />

die kulturell Interessierten genauso wie Naturfreunde,<br />

die Sportlichen, die Spaziergänger, die Entdecker<br />

und, und, und.<br />

Um für alle diese Wünsche und Zielgruppen die richtigen<br />

Angebote zu präsentieren, ist die Ausstellungsfläche der IGA<br />

Berlin konzeptionell in vier Bausteine gegliedert. Das Strukturprinzip<br />

der vier Bausteine zielt darauf, allen Akteuren und<br />

Ausstellern die optimalen räumlichen Möglichkeiten <strong>an</strong>bieten<br />

zu können, um sich auf das Beste zu entfalten. Welche Ausstellungen<br />

und Inhalte wo am besten zu präsentieren und zu<br />

bestaunen sind, orientiert sich <strong>an</strong> den vorh<strong>an</strong>denen räumlichen<br />

und atmosphärischen Gegebenheiten des Tempelhofer<br />

Feldes.<br />

IGA_Vernetzung<br />

IGA_aktiv<br />

IGA_Basic<br />

Keine Stadt in Deutschl<strong>an</strong>d ist vielfältiger, bunter und so<br />

inno vativ wie Berlin. Auf der IGA wird sich dieser spezifische<br />

Charakter in seinen vielseitigen und unterschiedlichen<br />

Ausstellungen und Themen durch die Bausteine IGA_Basic,<br />

IGA_innovativ, IGA_aktiv und IGA_Vernetzung wiederfinden.<br />

Viele kreative und neugierige Menschen aus <strong>dem</strong> gärtnerischen<br />

Berufsst<strong>an</strong>d und aus Berlin <strong>werden</strong> sich als <strong>Ideen</strong>geber,<br />

Unternehmer und Akteure <strong>an</strong> Ausstellungen und Projekten<br />

beteiligen und damit die IGA Berlin 2017 zu einem besonderen<br />

Erlebnis machen.


5<br />

3<br />

DIE IGA BERLIN 2017<br />

wAGEn sIE EInEn BLICk<br />

Ins JAHr 2017 !<br />

Lassen wir nun für einen kurzen Augenblick die Überlegungen zu<br />

städtebaulichen Strategien, Potenzialen oder Strukturen ruhen,<br />

um uns auf eine Reise in das Jahr 2017 zu begeben. Welches der<br />

möglichen Szenarien könnte Wirklichkeit geworden sein?<br />

Wir besuchen in diesem Szenario die Internationale Gartenbauausstellung<br />

<strong>an</strong> einem sonnigen Sonntag, lassen uns<br />

einf<strong>an</strong>gen von den Kulissen, hineinziehen in die Geschichte,<br />

die uns die IGA und der historische <strong>Ort</strong> gemeinsam erzählen.<br />

60 61<br />

Schnell und bequem, per Bus-Shuttle, U-Bahn oder Fahrrad<br />

erreichen die Besucher den Platz der Luftbrücke mit seinem<br />

beeindruckenden dreizackigen Denkmal. Mit einem<br />

Feuerwerk aus Blüten und Düften empfängt die IGA schon<br />

hier ihre Gäste. <strong>Der</strong> neugestaltete Platz öffnet sich zum<br />

monumentalen Flughafengebäude, Architekturikone und<br />

einst größtes Gebäude der Welt. Wie von allein entsteht<br />

das Gefühl, <strong>an</strong> einem besonderen <strong>Ort</strong> <strong>an</strong>gekommen zu<br />

sein, einem <strong>Ort</strong>, <strong>an</strong> <strong>dem</strong> seit über hundert Jahren Berliner<br />

Geschichte geschrieben wird.<br />

In der riesigen Eing<strong>an</strong>gshalle betonen die monumentalen<br />

Säulen die strenge Atmosphäre des Raumes. D<strong>an</strong>k seiner<br />

Größe entstehen in diesem zentralen Eing<strong>an</strong>gs- und Servicebereich<br />

keinerlei Wartezeiten beim Check-in und bei der Einlasskontrolle.<br />

Mehrsprachige Hosts und Hostessen helfen<br />

bei allen Fragen im Empf<strong>an</strong>gs- und Besucherdienst weiter.<br />

Während der Mo<strong>dem</strong>esse Bread <strong>an</strong>d Butter <strong>werden</strong> auf den<br />

Laufstegen Models die beste internationale Mode präsentieren<br />

und damit die Gartenbauausstellung noch für viele <strong>an</strong>dere<br />

Besucher attraktiv machen. Die Floristen der IGA <strong>werden</strong> die<br />

Catwalks eindrucksvoll inszenieren.<br />

Shops, Buchh<strong>an</strong>del und Souvenirläden offerieren ihr buntes<br />

Angebot und vor <strong>dem</strong> „Flug“, <strong>dem</strong> großen Rundg<strong>an</strong>g, k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> sich noch einmal in Restaur<strong>an</strong>ts, Bistros oder <strong>an</strong> kleinen<br />

Ständen stärken. Alle Servicedienste, wie Erste Hilfe, S<strong>an</strong>itäter,<br />

Wach- und Ordnungsdienste und ein Polizeibüro, sind<br />

hier ebenfalls untergebracht. Leicht zu finden ist der zentrale<br />

Treffpunkt für große Besuchergruppen, Busreisende und<br />

Schulklassen.


DIE IGA BERLIN 2017<br />

Das Hauptgebäude verlassend, führt der Weg direkt auf das<br />

Rollfeld mit seinem freitragenden 50 Meter weiten Vordach,<br />

einer statischen Meisterleistung des Stahlbaus. Hier <strong>werden</strong><br />

internationale Stars und Künstler auf einer großen Showbühne<br />

auftreten und die Menschen während der IGA abends<br />

vor der bunt <strong>an</strong>gestrahlten Fassade des Flughafengebäudes<br />

begeistern.<br />

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Wie k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich aber in so einem großen Areal fortbewegen?<br />

Wie gel<strong>an</strong>gt m<strong>an</strong> von einem Ausstellungshighlight zum<br />

nächsten? Hinter den Labels IGA_innovativ und IGA_aktiv<br />

versteckt sich auf der Gartenschau ein g<strong>an</strong>zer <strong>Ideen</strong>katalog<br />

bek<strong>an</strong>nter, aber auch zukunftsweisender Bewegungsformen.<br />

Per Fahrrad oder Inlineskates, mit Bussen oder <strong>dem</strong> Solarmobil<br />

können alle Besucher sämtliche Ausstellungsbereiche<br />

mühelos erreichen. Dabei sind der zentrale Ringboulevard<br />

und die Start- und L<strong>an</strong>debahn die Hauptverkehrsadern auf<br />

<strong>dem</strong> IGA–Gelände, die sicher und bequem alle Ausstellungsbereiche<br />

mitein<strong>an</strong>der verbinden.<br />

Eine Hauptattraktion der IGA liegt nicht weit vom Eing<strong>an</strong>gsgebäude<br />

entfernt. In den riesigen H<strong>an</strong>gars begeistern die<br />

wechselnden Blumen- und Pfl<strong>an</strong>zen-Hallenschauen mit ihrer<br />

spektakulären Floristik, den beeindruckenden Schaupfl<strong>an</strong>zen<br />

in ihrer g<strong>an</strong>zen Blütenpracht die Besucher. Internationale<br />

Floristen und Designer lassen sich auch hier von der Bread<br />

<strong>an</strong>d Butter inspirieren und Models fl<strong>an</strong>ieren durch die<br />

üppigen Pfl<strong>an</strong>zungen. Welcher <strong>Ort</strong> ist besser geeignet, um<br />

all sein Können in Sachen Grün unter Beweis zu stellen?<br />

<strong>Der</strong> Berufsst<strong>an</strong>d der Gärtner präsentiert sich hier mit einem<br />

breiten Informationsprogramm zu allen Themen des Gartenbaus.<br />

Fachvorträge und praktische Demonstrationen laden<br />

zum Verweilen ein. Symposien und Foren ergänzen diese<br />

Plattform der Grünen Br<strong>an</strong>che, die auch den Gärtnerischen<br />

Wettbewerb auf <strong>dem</strong> IGA-Gelände mit den teilnehmenden<br />

Gartenbaubetrieben durchführt.<br />

Über das Rollfeld geht die Reise vorbei <strong>an</strong> historischen Zeugen<br />

des Tempelhofer Feldes: es sind die Maschinen der Flugpioniere,<br />

die mit ihren Fluggeräten vor über hundert Jahren<br />

die staunenden Berliner mit Weltrekorden gerade <strong>an</strong> diesem<br />

<strong>Ort</strong> begeisterten. „Wollen Sie einmal in einem Doppeldecker<br />

der Gebrüder Wright aus <strong>dem</strong> Jahre 1909 Platz nehmen...?“<br />

Weiter geht es in das Columbia-Quartier. Wie <strong>werden</strong> Wohnungen<br />

und Häuser im 21. Jahrhundert aussehen? Wie geht<br />

m<strong>an</strong> mit den natürlichen Ressourcen um? Welche Herausforderungen<br />

gilt es zukünftig im Städtebau zu meistern? Wie<br />

<strong>werden</strong> die dazugehörigen Gärten aussehen?


DIE IGA BERLIN 2017<br />

Die Internationale Bauausstellung zeigt während der IGA, wo<br />

die Reise einer modernen Stadtentwicklung hingeht. Dieser<br />

Flug in die Zukunft erläutert, wie das Leben und Wohnen<br />

einer sich w<strong>an</strong>delnden Stadtgesellschaft zukünftig aussehen<br />

k<strong>an</strong>n. Hier finden sich beeindruckende Wohnwelten zum<br />

Anfassen und Ausprobieren, Gartenvisionen machen neugierig,<br />

wie z. B. die „Staudengärten am Wiesenmeer“, die<br />

trockenheitstoler<strong>an</strong>ten „Blütengärten der Sav<strong>an</strong>ne“ oder der<br />

„Columbia Rosengarten“.<br />

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Nach diesem Zwischenstopp geht es weiter ostwärts vorbei<br />

<strong>an</strong> modern gestalteten Schmuckbeeten mit Tausenden von<br />

Frühjahrsblühern und Sommerblumen. Die nach Süden<br />

exponierte Kulisse des alten Garnisonsfriedhofs spendet mit<br />

ihren alten Bäumen wohltuenden Schatten.<br />

Unter alten Eichen schweift der Blick über die Wiese auf<br />

das Tempelhofer Feld. Nahe des Garnisonsfriedhofs zeigen<br />

Mustergräber verschiedenster Glaubensrichtungen das breite<br />

Spektrum einer Friedhofskultur. Faszinierend ist die gärtnerische<br />

Perfektion, mit der diese Schaugräber <strong>an</strong>gelegt wurden<br />

und die <strong>an</strong>gebrachten Medaillen zeigen, wer die Gewinner<br />

des Gestaltungswettbewerbs der Friedhofsgärtner sind.<br />

Inunmittelbarer Nähe befindet sich auch der Info-Pavillon.<br />

Gemeinsam mit den Steinmetzen <strong>werden</strong> hier alle Fragen<br />

zur multikulturellen Grabkultur be<strong>an</strong>twortet.<br />

Etwas weiter lädt, auch im Schatten liegend, die „Picknickfläche<br />

der Nationen“ zur Rast, zum Verweilen und zum<br />

Entsp<strong>an</strong>nen ein. Die Ausstellung „Rhododendren der Welt“<br />

mit Arten aus drei Kontinenten bestechen durch ihre Vielfalt<br />

und ihre Schönheit. Für die Rhododendron-Züchter und<br />

Baumschulen ist hier der richtige <strong>Ort</strong>, sich mit neuen Sorten<br />

und Schaupfl<strong>an</strong>zen zu präsentieren und sich <strong>dem</strong> Wett be -<br />

werb um die besten Pfl<strong>an</strong>zen zu stellen.<br />

Eine kleine Erfrischung gefällig? Das Sommerbad Neukölln<br />

ist die große Badekulisse der IGA und bietet <strong>an</strong> heißen Sommertagen<br />

eine willkommene Abkühlung. Neben Schwimmund<br />

Pl<strong>an</strong>schbereichen tragen Wasserspiele zum ultimativen<br />

Badespass bei und gerade Kinder erlernen hier den unbef<strong>an</strong>genen<br />

Umg<strong>an</strong>g mit <strong>dem</strong> nassen Element. Auf <strong>dem</strong> Gelände<br />

der <strong>an</strong>grenzenden Schule fordern neuartige Spiel- und<br />

Sportgeräte die Kids zum Mitmachen auf. Prächtige Schmuckbeete,<br />

Blütenstauden und Gräser setzen bunte Akzente.<br />

Schattenspendende Rast- und Erholungsflächen dienen als<br />

„Zwischenstopps“ zum Auft<strong>an</strong>ken bei der Durchquerung<br />

der offenen Wiesenl<strong>an</strong>dschaft. Die interkontinentale Reise<br />

wird deshalb nicht <strong>an</strong>strengend und viele <strong>Ort</strong>e halten<br />

auf <strong>dem</strong> Weg Erfrischungen und Anregungen für Geist und<br />

Körper parat.


DIE IGA BERLIN 2017<br />

Die weiter westlich gelegene Kulisse „Alter Flughafen“ war<br />

der einstige St<strong>an</strong>dort des ersten Flughafengebäudes, das hier<br />

Mitte der 1920er Jahre entst<strong>an</strong>d. Auf historischen Bildern<br />

erleben wir den ehemaligen Klinkerbau der Neuen Sachlichkeit<br />

als internationalen <strong>Ort</strong>, von <strong>dem</strong> einst Direktflüge zu<br />

den großen Städten dieser Welt starteten.<br />

Einen zeitlichen Bezug geben Themengärten mit Stauden<br />

und Gehölzen im Stil der 20er Jahre. Die vorh<strong>an</strong>denen Bäume<br />

verleihen den Pfl<strong>an</strong>zungen einen hervorragenden Rahmen<br />

mit großartigen Blickbeziehungen über die Weite des Feldes.<br />

Verlassen wir den alten Hafen, <strong>werden</strong> wir mit den Zukunftsthemen<br />

des Gartenbaus, wie Nahrungsmittelqualität, Klimaw<strong>an</strong>del,<br />

Energie und globalem H<strong>an</strong>deln vertraut gemacht.<br />

Aufgrund des Stellenwertes der Unterglasproduktion kommt<br />

den Energiefragen im Gartenbau eine besondere Bedeutung<br />

zu. Hier ist der richtige <strong>Ort</strong>, um technische und zukunftsfähige<br />

Alternativen für die Produktion von Zier- und Nutzpfl<strong>an</strong>zen<br />

vorzustellen.<br />

Weiter in Richtung Süden erstreckt sich der Wiesenraum als<br />

größte aller IGA-Kulissen auf einer Fläche von 70 Hektar. In<br />

dieser offenen L<strong>an</strong>dschaft erleben wir das Wiesenmeer intensiv<br />

mit seinen Singvögeln, Insekten, Wildblumen, Gräsern<br />

und seiner biologischen Vielfalt. Wie hört sich eigentlich eine<br />

Feldlerche <strong>an</strong>, die hier brütet und im Singflug senkrecht in<br />

den Himmel steigt? Die Bedeutung von Insekten als Bestäuber<br />

und Nützlinge für den Gartenbau und die L<strong>an</strong>dwirtschaft<br />

ist groß, der Erhalt der genetischen Vielfalt als Prinzip der<br />

Nachhaltigkeit ist hier das Thema in der Freil<strong>an</strong>dschule.<br />

66 67


DIE IGA BERLIN 2017<br />

Wer senkt in heißen Sommernächten die Temperatur in der<br />

Stadt? Es sind die Gras- und Wiesenflächen des Wiesen-<br />

meeres! Hier entsteht in der Nacht die Kaltluft, die in die<br />

benachbarten, tagsüber aufgeheizten Wohngebiete fließt<br />

und diese abkühlt.<br />

68 69<br />

Seit hundert Jahren dient diese große Wiese <strong>dem</strong> Traum<br />

vom Fliegen, der Bewegung in der Luft, <strong>dem</strong> Sehen und <strong>dem</strong><br />

L<strong>an</strong>den. Das Tempelhofer Feld bleibt auch in Zukunft ein <strong>Ort</strong><br />

der Bewegung! Zur IGA <strong>werden</strong> die asphaltierten Start- und<br />

L<strong>an</strong>debahnen zu Plattformen des Sports, Spiels und der Tat.<br />

Schnelle Trendsportarten, wie Str<strong>an</strong>dsegeln, Kite-Surfing<br />

und zukunftsfähige Tr<strong>an</strong>sportformen treten hier auf den<br />

großen Asphaltbahnen in Aktion und <strong>werden</strong> zum Sporterlebnis<br />

auf <strong>dem</strong> „fast track“. Hier stellen die IGA-Partner, die<br />

„Raum pioniere“, ihre neuartigen Geräte und <strong>Ideen</strong> vor und<br />

fordern zum Mitmachen auf. Die breite Asphaltstraße, der<br />

Ringboulevard, umfasst das Wiesenmeer mit der Start- und<br />

L<strong>an</strong>debahn. Entl<strong>an</strong>g des Rings sind Aktionsflächen für alle<br />

„l<strong>an</strong>gsamen“ Fortbewegungsarten, wie Gehen, Laufen und<br />

<strong>an</strong>dere Bewegungsformen des „slow track“.<br />

Zurück in Richtung Flughafengebäude setzt der virtuelle<br />

Rundflug über <strong>dem</strong> Rollfeld zur L<strong>an</strong>dung <strong>an</strong> und erreicht wieder<br />

die große Eing<strong>an</strong>gshalle. Wir lassen den Tag im Restaur<strong>an</strong>t<br />

auf <strong>dem</strong> Dachgarten mit seinem spektakulären 180-Grad-<br />

P<strong>an</strong>orama-Blick auf das Ausstellungsgelände ausklingen und<br />

blicken noch einmal auf die offene L<strong>an</strong>dschaft und in den<br />

Abendhimmel. Wir kommen bestimmt wieder, noch längst ist<br />

nicht alles entdeckt; nicht nur die Parkl<strong>an</strong>dschaft lädt zum<br />

Wiederkommen ein; Konzerte, Sportereignisse und Messen in<br />

H<strong>an</strong>gars, Hallen und auf <strong>dem</strong> Rollfeld sind schon am nächsten<br />

Wochenende ein neues Ziel.<br />

Auf unserer Reise begegneten wir nicht nur Gartenfreunden,<br />

sondern vielen, g<strong>an</strong>z unterschiedlichen Besuchern und<br />

Akteuren auf <strong>dem</strong> IGA-Gelände. Für sie alle, egal wer sie sind,<br />

wird das Tempelhofer Feld zu einem neuen Raum der Selbstentfaltung,<br />

Erholung und Begegnung. Die Internationale<br />

Gartenbauausstellung auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld wird ein <strong>Ort</strong><br />

des Staunens , Fühlens und Lernens sein, auf <strong>dem</strong> einen g<strong>an</strong>zen<br />

Sommer l<strong>an</strong>g ein Fest der Freude gefeiert wird.


5<br />

4<br />

DIE IGA BERLIN 2017<br />

EIn sPAnnEnDEs ErLEBnIs<br />

Für ALLE<br />

Die IGA 2017 wird ihre eigene Geschichte erzählen. Eine von der<br />

Entwicklung neuer Stadträume, von Visionen, die wahr geworden sind,<br />

und von Strategien, die Maßstäbe für die Zukunft gesetzt haben.<br />

Seit über 100 Jahren hat das Tempelhofer Feld einen erheblichen<br />

Anteil <strong>an</strong> der technischen, politischen und damit gesellschaftlichen<br />

Entwicklung Berlins. Heute wird die Zukunft<br />

Tempelhofs durch 5 Bausteine definiert:<br />

70 71<br />

· Das Flughafengebäude als St<strong>an</strong>dort für Kultur-,<br />

Medien- und Kreativwirtschaft<br />

· Die Parkl<strong>an</strong>dschaft Tempelhofs als zentraler Freiraum<br />

· Das Columbia-Quartier als Adresse<br />

für innovatives Wohnen<br />

· Das Stadtquartier Neukölln als Adresse für<br />

städtebauliches Wohnen am Park<br />

· Das Stadtquartier Tempelhof als Adresse für<br />

Zukunftstechnologien.<br />

Die Entwicklung dieser St<strong>an</strong>dorte hin zukunftsfähigen,<br />

gesunden und <strong>lebendig</strong>en Stadtquartieren erfolgt durch<br />

eine flexible, prozesshafte Pl<strong>an</strong>ung, durch interdisziplinäre<br />

Wettbewerbe, <strong>Ideen</strong><strong>an</strong>fragen und diverse Markenprofilierungen.<br />

Allgemeine Leitthemen der Stadtentwicklung<br />

für das Tempelhofer Feld sind <strong>dem</strong>nach<br />

· Die Stadt im Sp<strong>an</strong>nungsfeld zwischen globalen und<br />

lokalen Trends<br />

· Die klimagerechte und ressourceneffiziente Stadt<br />

· Die entsp<strong>an</strong>nte Stadt – neue Angebote für Freizeit<br />

und Erholung.<br />

Die IGA Berlin 2017 wird diese Themenfelder aufgreifen und<br />

für das breite IGA-Publikum sp<strong>an</strong>nend präsentieren. Die<br />

Parkl<strong>an</strong>dschaft Tempelhofer Feld wird 2017 zeigen, wie ressourcenschonende<br />

Lösungen für die Bewirtschaftung und<br />

Nutzung von Freiräumen in Zeiten des Klimaw<strong>an</strong>dels aussehen,<br />

wie Naturschutzbel<strong>an</strong>ge in die Stadt integriert <strong>werden</strong><br />

können.<br />

Über Wettbewerbe <strong>werden</strong> inhaltliche, städtebauliche und<br />

l<strong>an</strong>dschaftsarchitektonische Lösungs<strong>an</strong>sätze hierfür zu finden<br />

sein. Während der Gartenschau <strong>werden</strong> diese mit den<br />

spezifischen temporären Beiträgen der IGA verbunden. Für<br />

die Besucher wird über eine inhaltliche Verknüpfung, eine<br />

Story, ein nachvollziehbarer, interess<strong>an</strong>ter und sp<strong>an</strong>nungsvoller<br />

Gesamtzusammenh<strong>an</strong>g hergestellt.


DIE DATEN UND FAKTEN<br />

DIE DATEn unD FAkTEn<br />

72 73


6<br />

1<br />

DIE DATEN UND FAKTEN<br />

investitionshaushalt<br />

Flächentypenpl<strong>an</strong> (Machbarkeitsstudie 2008)<br />

Flächenfunktionen, Flächentypen und Kosten am Beispiel Bereich ‚Alter Flughafen‘<br />

Maßnahmenumf<strong>an</strong>g<br />

Erdarbeiten, intensive Pfl<strong>an</strong>zarbeiten auf Teilflächen,<br />

l<strong>an</strong>dschaftsgerechte Platz- und Wegeflächen, Infrastruktur<br />

Funktion dauerhaft<br />

Qualitätvoller, intensiv gestalteter Parkl<strong>an</strong>dschaftsteil<br />

Funktion temporär<br />

Fliegen, Technik, Windenergie / den „Fliegerberg“<br />

ersteigen und L<strong>an</strong>dschaft und Weite erleben, Ausblicke<br />

genießen. Ggf. <strong>werden</strong> Möglichkeiten des Gleitens<br />

o.ä. Attraktionen <strong>an</strong>geboten / Unter Einbeziehung einer<br />

gut strukturierten Kulisse aus Bäumen und Gehölzen<br />

wird eine „Insel“ im Wiesenmeer geschaffen.<br />

Flächenzusammenstellung<br />

Gesamtfläche 120.000 m²<br />

Bauwerke Erhalt (0 %) 0 m²<br />

IBA-Thema (5 %) - 6.000 m²<br />

<strong>Ideen</strong>werkstatt (5 %) - 6.000 m²<br />

nutzbare IGA-Kernfläche (90 %) 108.000 m²<br />

Flächentyp / Nutzung Fläche % ca. Fläche m² Kosten Invest EP Kosten Invest GP Kosten Durchführ EP Kosten Durchführ GP<br />

Grundausstattung<br />

Park, dauerhaft<br />

Gärtnerisches Thema<br />

Park, dauerhaft<br />

Erlebnisthema Park<br />

Park, dauerhaft<br />

Infrastruktur Park<br />

Park, dauerhaft<br />

100 % 108.000 57€ 6.156.000 €<br />

5 % 5.500 65 € 357.500 €<br />

5 % 5.500 65 € 357.500 €<br />

psch. 120.000 € 120.000 €<br />

Grundausstattung<br />

Ausstellung, temporär<br />

10 % 10.000 15 € 150.000 €<br />

74 75<br />

Gärtnerisches Thema<br />

Ausstellung, temporär<br />

6 % 5.000 65 € 325.000 €<br />

Die Investitionskosten für die IGA Berlin 2017 THF<br />

wurden getrennt für das in Aussicht genommene<br />

Schaugelände mit einer Größe von 107 ha und für die<br />

Erweiterungskulissen [143 ha] ermittelt.<br />

Die Investitionskosten umfassen dabei alle diejenigen<br />

baulichen Maßnahmen zur Herstellung und Ausstattung<br />

einer Park<strong>an</strong>lage, die nach der IGA Berlin<br />

2017 als öffentliche Park­ und Grün<strong>an</strong>lage erhalten<br />

und weiterentwickelt <strong>werden</strong> soll.<br />

Für die Kostenermittlung nach Flächenrichtwerten<br />

wurden vier Maßnahmenkategorien zugrunde gelegt:<br />

IGA Schaugelände<br />

Park, Dauer<strong>an</strong>lage inkl. temporärer<br />

Gartenschaubeiträge<br />

Park, temporär (inkl. Gebäude, Rollfeld),<br />

nur temporäre Gartenschaubeiträge<br />

IGA Erweiterungskulisse<br />

Park, Dauer<strong>an</strong>lage<br />

dauerhaft extensiver Park und<br />

Platz der Luftbrücke; Dauer<strong>an</strong>lage<br />

Ring und L<strong>an</strong>debahnen, Dauer<strong>an</strong>lage<br />

Hotspot / Pioniere<br />

IGA Parkplatz, temporär<br />

Sonstige Nutzer und Kulissen<br />

Anbindung <strong>an</strong> umgebende Quartiere<br />

IBA Baugebiete<br />

THF­Gesamtbetrachtungsraum<br />

• Maßnahmen zur Herstellung der Grundstruktur<br />

• Maßnahmen zur Herstellung spezifischer gärtnerischer<br />

Themenbereiche<br />

• Maßnahmen zur Herstellung von Sport­, Spiel­ und<br />

<strong>an</strong>deren Erlebnisbereichen<br />

• Maßnahmen zur Herstellung der technischen<br />

Parkinfrastruktur sowie zur Herstellung von Kleinarchitekturen.<br />

<strong>Der</strong> Investitionshaushalt für die Parkl<strong>an</strong>dschaft des<br />

Tempelhofer Feldes als Gesamtkulisse für die IGA Berlin<br />

2017 beträgt <strong>dem</strong>nach 61,5 Mio. € brutto (vgl. dazu im<br />

Einzelnachweis: Machbarkeitsstudie, Kap.5: Strukturkonzept<br />

und Kosten).<br />

Erlebnisthema<br />

Ausstellung, temporär<br />

Infrastruktur<br />

Ausstellung, temporär<br />

4 % 5.000 65 € 325.000 €<br />

psch. 90.000 € 90.000 €<br />

Rückbaufläche 10 % 10.000 10 € 100.000 €<br />

Summe Invest<br />

Summe Durchführung<br />

6.991.000 €<br />

990.000 €


6<br />

2<br />

DIE DATEN UND FAKTEN<br />

Besucherprognose<br />

Kriterien Gewichtung Buga Potsdam 2001 Buga München 2005 IGS Hamburg 2013 IGA Berlin 2017<br />

Einzugsgebiet Bevölkerung bis 30 min<br />

30 – 60 min<br />

60 – 90 min<br />

Die Abschätzung der Besuchszahlen erfolgt auf der Basis<br />

eines Vergleiches und einer Plausibilitätsprüfung mit<br />

drei <strong>an</strong>deren Gartenschauen. Her<strong>an</strong>gezogen wurden als<br />

verg<strong>an</strong>gene großstädtische bzw. großstadtnahe Gartenschauen<br />

die Buga Potsdam 2001 und die Buga München<br />

2005 sowie die Prognosen zur IGS Hamburg 2013.<br />

18 %<br />

15 %<br />

13 %<br />

Einzugsgebiet Touristen bis 15 min Ankünfte<br />

8 %<br />

965.267<br />

5.497.502<br />

2.198.009<br />

5.012.594<br />

Übernachtungen<br />

2.213.039<br />

11.127.307<br />

4.085.576<br />

11.430.064<br />

Aufenthaltsdauer in Tagen<br />

2,3<br />

2,0<br />

1,9<br />

2,3<br />

gewichtete Ankünfte<br />

48.263<br />

274.875<br />

109.900<br />

501.259<br />

76 15 – 30 min Ankünfte<br />

8 %<br />

4.420.704<br />

1.558.987<br />

2.283.311<br />

3.112.067 77<br />

Übernachtungen<br />

10.136.642<br />

2.956.002<br />

4.332.614<br />

7.226.161<br />

Aufenthaltsdauer in Tagen<br />

2,3<br />

1,9<br />

1,9<br />

2,3<br />

gewichtete Ankünfte<br />

221.035<br />

77.949<br />

114.166<br />

155.603<br />

Durchführungshaushalt 40 % 37.000.00 € 41.000.000 € 41.000.000 € 50.500.000 €<br />

Erreichte bzw. prognostizierte Besuchszahlen, Angaben DBG / Senat HH<br />

Schätzung auf Basis Prognosemodell<br />

Abweichung von erreichten Besuchen<br />

90 min<br />

60 min<br />

30 min<br />

BERLIN<br />

Zum Vergleich der gen<strong>an</strong>nten Gartenschauen mit <strong>dem</strong><br />

St<strong>an</strong>dort Berlin wurden folgende qu<strong>an</strong>titative Kriterien<br />

her<strong>an</strong>gezogen:<br />

• Bevölkerung im Einzugsgebiet von 90 Minuten<br />

(differenziert in verschiedenen Entfernungsbereichen),<br />

Fahrzeit als Maß für das Besucherpotenzial<br />

aus <strong>dem</strong> Primärmarkt,<br />

• Ankünfte in gewerblichen Beherbergungsbetrieben<br />

nach Kreisen in bis zu 50 Kilometer, Entfernung als<br />

Maß für das Besucherpotenzial aus <strong>dem</strong> Sekundärmarkt,<br />

• Aufenthaltsdauer der Touristen als Maß für den<br />

Anteil der Geschäftsreisenden zur Bereinigung des<br />

Potenzials aus <strong>dem</strong> Sekundärmarkt.<br />

Als qu<strong>an</strong>titativ­qualitatives Kriterium ist die Höhe des<br />

Durchführungshaushaltes Indikator für die Attraktivität,<br />

insbesondere der gärtnerischen Bereiche, der<br />

Freil<strong>an</strong>d­ und der Hallenschauen, sowie des kulturellen<br />

und sportlichen Ver<strong>an</strong>staltungs<strong>an</strong>gebotes in<br />

die Prognose einbezogen. Nach dieser überwiegend<br />

qu<strong>an</strong>titativ ausgerichteten Basisberechnung wären für<br />

den St<strong>an</strong>dort Berlin isoliert betrachtet 3,2 Mio. Besucher<br />

<strong>an</strong>zunehmen.<br />

3.074.407<br />

2.120.607<br />

2.965.993<br />

2.500.000<br />

2.600.000<br />

100.000<br />

2.415.194<br />

2.604.944<br />

4.124.719<br />

2.900.000<br />

2.600.000<br />

300.000<br />

Für die spezifische Prognose der IGA Berlin 2017 auf<br />

<strong>dem</strong> Tempelhofer Flugfeld sind darüber hinaus folgende<br />

qualitative Kriterien einzubeziehen:<br />

2.662.334<br />

2.119.756<br />

3.644.230<br />

4.000.000<br />

3.900.000<br />

100.000<br />

Basisprognose qu<strong>an</strong>titativ<br />

Spezifischer qualitativer und qu<strong>an</strong>titativer Prognoseaufschlag<br />

• Das Tempelhofer Feld ist ein historisch bedeut samer,<br />

national und international sehr bek<strong>an</strong>nter <strong>Ort</strong>, der<br />

breite Anziehungskraft besitzt.<br />

• Im Jahr 2017 wird die Kreativwirtschaft, wie bereits<br />

jetzt z. B. die Mo<strong>dem</strong>esse Bread <strong>an</strong>d Butter, Tempelhof<br />

weiter als Marke und damit als touristische<br />

Destination besetzt haben.<br />

• Bis zum Jahr 2017 wird Tempelhof als Ver<strong>an</strong>staltungsort<br />

für große Konzerte und Freiluftevents in der<br />

Metropolregion Berlin voll etabliert sein und damit<br />

hohe Besucherpotenziale generieren.<br />

• Die Gartenschau 2017 auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld<br />

ist eine Internationale; daher ist die Anziehungskraft<br />

gegenüber einer Bundesgartenschau noch mals<br />

erhöht.<br />

• Die Bundesgartenschauen in Berlin 1985, Cottbus<br />

1995, Potsdam 2001 sowie in der Havelregion 2015<br />

weisen die Berliner und Br<strong>an</strong>denburger als „Marken­<br />

kenner“ aus.<br />

Als Ergebnis der Zusammenführung der rein qu<strong>an</strong>titativen<br />

Potenzial<strong>an</strong>alyse mit den qualitativ­qu<strong>an</strong>titativen<br />

Merkmalen der IGA Berlin 2017, der Stadt Berlin und des<br />

Mythos des <strong>Ort</strong>es Tempelhof wird die Besucherzahl auf<br />

3,5 Mio. Besucher prognostiziert.<br />

4.225.585<br />

944.123<br />

2.376.743<br />

3.000.000<br />

200.000<br />

3.200.000<br />

300.000<br />

Besucherprognose gesamt 3.500.000


6<br />

3<br />

DIE DATEN UND FAKTEN<br />

Durchführungshaushalt<br />

Für die Berechnung des Durchführungshaushaltes der<br />

IGA Berlin 2017 <strong>werden</strong> die Kosten­ und Erlösstrukturen<br />

verg<strong>an</strong>gener und gepl<strong>an</strong>ter Gartenschauen zur<br />

Grundlage genommen und für die spezifischen <strong>Ort</strong>s­<br />

und Ver<strong>an</strong>staltungsbedingungen der IGA auf <strong>dem</strong><br />

Tempelhofer Feld weiterentwickelt.<br />

Für die differenzierte Ermittlung der Aufwendungen für<br />

78 Maßnahmen, die nur Ausstellungs­ bzw. temporären <strong>werden</strong> ebenfalls Erfahrungswerte verg<strong>an</strong>gener und<br />

3 / Werbeeinnahmen 1,0 Mio. € 79<br />

Charakter besitzen, <strong>werden</strong> <strong>an</strong>alog zur Ermittlung der<br />

Investitionskosten wiederum vier Maßnahmenkategorien<br />

für die Berechnung zugrunde gelegt:<br />

• Maßnahmen zur Herstellung der temporären<br />

Grundstrukturen<br />

• Maßnahmen zur Herstellung spezifischer gärtnerischer<br />

Ausstellungsbereiche<br />

• Maßnahmen zur Herstellung temporärer Sport­,<br />

Spiel­ und Erlebnisbereiche<br />

• Maßnahmen zur Herstellung einer temporären<br />

Parkinfrastruktur einschließlich temporärer<br />

Parkarchitekturen<br />

Gesondert ermittelt <strong>werden</strong> die Kosten des Rückbaus<br />

für die o. g. vier Maßnahmenkategorien, die notwen dig<br />

sind, nach Abschluss der IGA eine dauerhafte Parkstruktur<br />

zu übergeben (vgl. dazu im Einzelnachweis:<br />

Machbarkeitsstudie, Kap.5: Strukturkonzept und<br />

Kosten).<br />

Für die Ermittlung der Erlöse der IGA Berlin 2017<br />

gepl<strong>an</strong>ter Gartenschauen weiterentwickelt und <strong>an</strong><br />

die Spezifika der IGA Berlin <strong>an</strong>gepasst.<br />

Von besonderem Gewicht ist dabei die Ermittlung der<br />

Erlöse aus Eintritten.<br />

Unter Zugrundlegung eines für Berlin <strong>an</strong>gemessenen<br />

Eintrittspreises von 16,00 € für den Tagesbesuch wird<br />

der durchschnittliche Erlös je Besucher mit 8,00 €<br />

berechnet; die Einnahmen aus Eintrittserlösen betragen<br />

damit 28,0 Mio. € netto. Um einen ausgeglichenen<br />

Durchführungshaushalt sicherzustellen, gewährt das<br />

L<strong>an</strong>d Berlin einen Zuschuss von 13,5 Mio. €.<br />

Kosten IGA Berlin 2017<br />

1 / Vorbereitung Durchführung<br />

IGA Gesellschaft inkl. Personal-, Sach- und Betriebskosten; Beiträge ZVG / DBG;<br />

Mieten und Pachten; Sonstige Kosten wie GmbH, Gremien, Versicherungen<br />

Einnahmen IGA Berlin 2017<br />

14,0 Mio. €<br />

2 / Marketing / Werbung / Vertrieb 4,5 Mio. €<br />

3 / Ver<strong>an</strong>staltungsorg<strong>an</strong>isation<br />

Sicherheit auf <strong>dem</strong> Gelände; Einlass-/ Kassensystem, Ticketing; Flächenreinigung /<br />

Abfallentsorgung; Wasserversorgung und -entsorgung, Energie; Besucher-Services<br />

4 / Temporäre Technische Infrastruktur<br />

Gebäude und Kleinarchitekturen; Einfriedung, Tore, Drehkreuze; Internes<br />

Besucherleitsystem; Flächen der Gastronomie; Ver- und Entsorgungsleitungen;<br />

Temporäre Ausstattung, Mobiliar<br />

5 / Temporäre Gärtnerische Ausstellungen<br />

Freil<strong>an</strong>dschauen; Hallenschauen; Ausstellungspflege<br />

6 / Sonstige Temporäre Ausstellungen<br />

Umweltbildung; Umwelttechnologie; Sport und Spiel; Gesundheit; Freiraumarchitektur<br />

5,0 Mio. €<br />

4,0 Mio. €<br />

15,0 Mio. €<br />

1,5 Mio. €<br />

7 / Kunst- und Kulturver<strong>an</strong>staltungen 4,0 Mio. €<br />

8 / Verkehr<br />

Temporäre Verkehrserschließung; Temporäre Parkplatzflächen; Parkplatzdienst;<br />

IGA Shuttle / IGA Bahn / IGA Anteil ÖPNV; Verkehrsleitsystem<br />

2,5 Mio. €<br />

Gesamtkosten Durchführungshaushalt 50,5 Mio. €<br />

1 / Eintrittsgelder 28,0 Mio. €<br />

2 / Vermietung / Verpachtung / Konzessionen<br />

Gastronomie; Märkte / Produkte; Parkplätze<br />

3,5 Mio. €<br />

4 / Merch<strong>an</strong>dising / Kataloge 0,5 Mio. €<br />

5 / Sponsoring<br />

Barsponsoring; Sachsponsoring<br />

3,5 Mio. €<br />

6 / Verkauf von Wirtschaftsgütern 0,5 Mio. €<br />

Gesamteinnahmen<br />

Zuschuss L<strong>an</strong>d Berlin zum Durchführungshaushalt<br />

37,0 Mio. €<br />

13,5 Mio. €


6<br />

4<br />

DIE DATEN UND FAKTEN<br />

iga in zahlen<br />

Parkl<strong>an</strong>dschaft THF 2017<br />

IGA-Schaugelände<br />

IGA- Erweiterungskulisse<br />

107 ha<br />

143 ha<br />

Investitionskosten Parkl<strong>an</strong>dschaft THF 2017<br />

(ohne Berücksichtigung von Fördermitteln)<br />

IGA-Schaugelände<br />

IGA- Erweiterungskulisse<br />

41,5 Mio. €<br />

20,0 Mio. €<br />

Durchführungshaushalt IGA Berlin 2017 – Kosten<br />

Durchführungshaushalt IGA Berlin 2017 – Einnahmen<br />

Zuschuss Stadt Berlin zum Durchführungshaushalt<br />

250 ha<br />

61,5 Mio. €<br />

50,5 Mio. €<br />

37,0 Mio. €<br />

13,5 Mio. €<br />

Besucherprognose 3,5 Mio.<br />

verKehrs<strong>an</strong>BinDung<br />

Das Tempelhofer Feld ist durch seine zentrale Stadtlage<br />

<strong>an</strong> unterschiedliche Verkehrsträger <strong>an</strong>gebunden<br />

und dadurch für Einwohner und auswärtige Besucher<br />

sehr gut erreichbar. Drei U­Bahnhöfe der Linie U6<br />

sowie ein S­Bahnhof liegen direkt <strong>an</strong> der westlichen<br />

Grenze des Tempelhofer Feldes. In fußläufig noch gut<br />

zu erreichender Entfernung befinden sich im Osten<br />

ebenfalls drei U­Bahnhöfe der Linie U8 und ein S­Bahnhof.<br />

Ziel der Stadtentwicklung ist es, den Anteil des<br />

motorisierten Individualverkehrs <strong>an</strong> den IGA­induzierten<br />

Verkehren so gering wie möglich zu halten.<br />

Mit <strong>dem</strong> Ausbau des Fahrradhauptroutennetzes und<br />

des touristischen Wegenetzes, mit Verbesserungen bei<br />

der Fahrradmitnahme in öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

sowie mit Maßnahmen der Verkehrssicherheit hat<br />

das L<strong>an</strong>d Berlin eine Reihe von Initiativen zur Verbes­<br />

serung des Fahrradverkehrs ergriffen, die für die<br />

IGA Berlin 2017 sehr gut zum Tragen kommen <strong>werden</strong>.<br />

Platz der Luftbrücke<br />

<strong>Der</strong> zentrale Zug<strong>an</strong>g zur IGA Berlin 2017 wird über das<br />

Neben <strong>dem</strong> Haupteing<strong>an</strong>g am Platz der Luftbrücke wird<br />

der Zug<strong>an</strong>g vom Tempelhofer Damm auf Höhe der<br />

U­Bahn­Station Paradestraße eine sehr hohe Frequenz<br />

haben. Dieser Eing<strong>an</strong>g erschließt fußläufig die<br />

PKW­ und Busstellplätze im Süden und Südwesten des<br />

Flughafen­Hauptgebäude erfolgen, das die Besucher<br />

am besten direkt mit der U­Bahn, Bahnhof Platz der<br />

Tempelhofer Feldes.<br />

80 Die KPMG / Deutsche Treuh<strong>an</strong>dgesellschaft – Aktienge­ die Richtigkeit der vom Büro sinai. durchgeführten<br />

Luftbrücke, erreichen.<br />

Mit <strong>dem</strong> Tempelhofer Damm und <strong>dem</strong> Columbiadamm 81<br />

sellschaft – Wirtschaftsprüfungsgesellschaft hat im Berechnungen zum Investitions­ und Durchführungs­<br />

Ein weiterer Zug<strong>an</strong>g über das neue Stadtquartier am stehen leistungsfähige Stadtstraßen im Westen und<br />

Rahmen der Machbarkeitsstudie „Durchführung einer haushalt sowie die Plausibilität der gewählten<br />

Columbiadamm wird im Bereich Lilienthalstraße ent­ Norden zur Verfügung. <strong>Der</strong> Stadtring BAB 100 t<strong>an</strong>giert<br />

IGA auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld“ die Berechnungen des Kosten<strong>an</strong>sätze.<br />

stehen, mit einer Fuß­ und Fahrrad<strong>an</strong>bindung bis zum das Flughafengelände im Süden und verfügt über vier<br />

Büros sinai. zum Investitions­ und Durchführungs­<br />

Südstern.<br />

Anschlussstellen in unmittelbarer und mittelbarer<br />

haushalt auf Richtigkeit geprüft und die gewählten<br />

Eine wichtige Anbindung und damit auch dauerhafte Umgebung. Auch große Verkehrsaufkommen können<br />

Berechnungsgrundlagen <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von ähnlich gelagerten<br />

Vernetzung erfolgt im Bereich des Columbiabades mit so von der Autobahn auf die temporären Parkplätze<br />

Ver<strong>an</strong>staltungen plausibilisiert. Die KPMG bestätigt<br />

<strong>dem</strong> Überg<strong>an</strong>g zur Hasenheide. In Richtung Neukölln abfließen ohne den innerstädtischen Verkehrsfluss zu<br />

wird ein Zug<strong>an</strong>g im Bereich Herrfurthstraße entstehen. beeinträchtigen. Die temporären Bus­ und PKW­Park<br />

plätze für die IGA liegen in direkter Nähe der Anschlussstelle<br />

Tempelhofer Damm im Südwesten des Geländes.<br />

Per Bus­Shuttle erfolgt der Besuchertr<strong>an</strong>sport in engem<br />

Takt über den Ringboulevard zu den verschiedenen<br />

Eingängen auf <strong>dem</strong> Ausstellungsgelände.<br />

6<br />

5<br />

Paradestraße<br />

Tempelhof<br />

Gneisenaustraße<br />

Südstern<br />

Boddinstraße<br />

Herm<strong>an</strong>nplatz<br />

Leinestraße<br />

Herm<strong>an</strong>nstraße<br />

BAB 100


6<br />

6<br />

DIE DATEN UND FAKTEN<br />

eigentumsverhältnisse<br />

Von der zur Pl<strong>an</strong>ung, Realisierung und Durchführung<br />

der IGA Berlin 2017 erforderlichen Grundstücksverfügbarkeit<br />

k<strong>an</strong>n ausgeg<strong>an</strong>gen <strong>werden</strong>. Mit St<strong>an</strong>d März<br />

2009 ist hierzu folgender Status erreicht:<br />

Das Tempelhofer Feld und sein Gebäude befinden sich<br />

zur Zeit im Besitz des Bundes und des L<strong>an</strong>des Berlin.<br />

In einer Vereinbarung zwischen <strong>dem</strong> Bund und <strong>dem</strong><br />

L<strong>an</strong>d Berlin, die gemeinsam mit <strong>dem</strong> Hauptstadtfin<strong>an</strong>zierungsvertrag<br />

am 30.11.2007 unterzeichnet wurde,<br />

Dieses basiert wiederum auf <strong>dem</strong> von den L<strong>an</strong>dschaftsarchitekten<br />

Dieter Kienast / Günther Vogt gemeinsam<br />

mit <strong>dem</strong> Architekten Bernd Albers erarbeiteten<br />

„Masterpl<strong>an</strong>“, der 2005 durch die Senatsverwaltung<br />

wird das Verfahren zur Übernahme der Bundes<strong>an</strong>teile<br />

am Flughafen Tempelhof durch Berlin geregelt.<br />

Demnach soll nach Einstellung des Flugbetriebes die<br />

Freifläche und das Flughafengebäude aus einer H<strong>an</strong>d<br />

entwickelt <strong>werden</strong>. Die Kaufverh<strong>an</strong>dlungen zwischen<br />

der Bundes<strong>an</strong>stalt für Immobilienaufgaben (BIMA)<br />

und der Senatsverwaltung für Fin<strong>an</strong>zen <strong>werden</strong> voraussichtlich<br />

Mitte des Jahres 2009 abgeschlossen sein.<br />

pl<strong>an</strong>ungsrecht Durchführungsgesellschaft<br />

6 6<br />

7 8<br />

Im Berliner Flächennutzungspl<strong>an</strong> (FNP) ist seit 1994 für Stadtentwicklung überarbeitet wurde und eine l<strong>an</strong>g­<br />

Für die Pl<strong>an</strong>ung und Durchführung der IGA Berlin 2017<br />

L<strong>an</strong>d Berlin<br />

für das Tempelhofer Feld eine Dreiteilung der Fläche in fristige Entwicklung für das Tempelhofer Feld skizziert.<br />

wird eine Durchführungsgesellschaft zu gründen sein.<br />

Wohnbau­, Dienstleistungs­ und Gewerbe­ sowie Grünflächen<br />

dargestellt. Die Darstellung der Bauflächen<br />

orientiert sich <strong>an</strong> einer Zuordnung zu den bestehenden<br />

Einerseits soll eine 250 Hektar große Parkl<strong>an</strong>dschaft<br />

entstehen, <strong>an</strong>dererseits wird das Flughafengelände als<br />

Adresse für Kultur, Medien und Kreativwirtschaft ent­<br />

Gesellschafter <strong>werden</strong> die durchführende Stadt sowie<br />

die DBG.<br />

Deutsche<br />

Bundesgartenschau<br />

GmbH<br />

Grün Berlin<br />

Park und Garten GmbH<br />

bebauten Gebieten, <strong>an</strong> der Nutzung der vorh<strong>an</strong>denen<br />

Erschließungen durch Straßen und <strong>an</strong> <strong>dem</strong> Einzugswickelt.<br />

Darüber hinaus sollen drei Stadtquartiere im<br />

Norden, Osten und Westen entstehen.<br />

Mit der Grün Berlin Park und Garten GmbH steht <strong>dem</strong><br />

L<strong>an</strong>d Berlin eine Gesellschaft zur Verfügung, die von<br />

IGA BERLIN 2017<br />

Durchführungs-GmbH<br />

bereich des ÖPNV. Kern der Darstellung ist der zentrale<br />

ihrem Gesellschaftszweck, ihrer Struktur und vor allem<br />

Grünraum mit seiner stadtklimatischen Ausgleichs­ <strong>Der</strong> aktuelle Pl<strong>an</strong>ungsprozess für die Nachnutzung des<br />

auch auf Grund ihrer Vorgeschichte als BUGA Berlin<br />

funktion. Die bisherige FNP­Darstellung bildet den Flughafengeländes wird auf der Grundlage dieses<br />

GmbH 1985 prädestiniert ist, Berlin in der Durchfüh­<br />

Rahmen für die Integration des seit mehr als 200 Jahren Flächengerüstes weitergeführt, konkretisiert und partirungsgesellschaft<br />

zu vertreten.<br />

Darüber hinaus agiert die Grün Berlin Park und Garten<br />

82 militärisch und luftverkehrlich genutzten Tempelhofer ell verändert. Durch Wettbewerbe und Gutachten wird<br />

GmbH im Auftrag des Senats als Bauherr und Projekt­ 83<br />

Feldes in den städtischen Zusammenh<strong>an</strong>g.<br />

die Tragfähigkeit der einzelnen Teilbereiche überprüft<br />

Alleiniger Gesellschafter der Grün Berlin Park und steuerer für prominente öffentliche Freiraumprojekte,<br />

und ihre Ausgestaltung zukünftigen Anforderungen<br />

Garten GmbH ist das L<strong>an</strong>d Berlin. Die Grün Berlin Park wie z. B. den Lustgarten, den Mauerpark, den Park auf<br />

Die derzeit sich im Verfahren befindliche Änderung des <strong>an</strong>gepasst. Die vorgesehene Entwicklung der Parkl<strong>an</strong>d ­<br />

und Garten GmbH betreibt in Berlin<br />

<strong>dem</strong> Gleisdreieck und viele <strong>an</strong>dere mehr.<br />

FNP beinhaltet eine <strong>an</strong> das aktuelle Nutzungskonzept schaft und die Durchführung der IGA Berlin 2017<br />

Damit steht eine sehr hohe Kompetenz in der Pl<strong>an</strong>ung,<br />

(Masterpl<strong>an</strong>) <strong>an</strong>gepasste Darstellung.<br />

befinden sich somit in Übereinstimmung mit gelten<strong>dem</strong><br />

der Realisierung und vor allem auch im nachhaltigen<br />

Pl<strong>an</strong>ungsrecht.<br />

Betrieb von Parks und Freiflächen zur Verfügung, die<br />

seitens Berlins in das Vorhaben IGA Berlin 2017 eingebracht<br />

<strong>werden</strong> soll.<br />

• den „Britzer Garten“, das ehemalige Gelände der<br />

Bundesgartenschau Berlin 1985,<br />

• die „Gärten der Welt“ im Erholungspark Marzahn,<br />

hervorgeg<strong>an</strong>gen aus <strong>dem</strong> Gelände der Berliner<br />

Gartenschau 1987<br />

• sowie den Natur­Park Schöneberger Südgelände.


6<br />

9<br />

DIE DATEN UND FAKTEN<br />

netzwerK <strong>Der</strong> aKteure<br />

Die Entwicklung des Tempelhofer Feldes ist stadt­ Die „Grüne Br<strong>an</strong>che“ wird vertreten durch ihre berufspolitisch<br />

von außergewöhnlicher Bedeutung. Die<br />

ständischen Org<strong>an</strong>isationen, den Zentralverb<strong>an</strong>d<br />

Pl<strong>an</strong>ungshoheit liegt bei der Senatsverwaltung<br />

Gartenbau e.V., ZVG, der Deutschen Bundesgarten­<br />

für Stadtentwicklung. Die Bearbeitung der <strong>an</strong>stehenschaugesellschaft, DBG, <strong>dem</strong> Bund Deutscher L<strong>an</strong>dden<br />

Aufgaben erfolgt dabei bereits querschnitts­<br />

schaftsarchitekten, BDLA, der Forschungsgesell ­<br />

orientiert mit Beteiligung unterschiedlicher Akteure schaft L<strong>an</strong>dschaftsent wicklung L<strong>an</strong>dschaftsbau e.V.,<br />

auf Verwaltungsebene.<br />

<strong>dem</strong> Fachverb<strong>an</strong>d Garten­, L<strong>an</strong>dschafts­ und Sportplatzbau,<br />

FGL, <strong>dem</strong> Bundesverb<strong>an</strong>d Garten­, L<strong>an</strong>d­<br />

Um die Zielsetzungen der Tr<strong>an</strong>sparenz, Partizipation schafts­ und Sportplatzbau, BGL, <strong>dem</strong> Architekten und<br />

84 und Kommunikation umzusetzen, <strong>werden</strong> von Anf<strong>an</strong>g Ingenieurverein zu Berlin, AIV, sowie der Deutschen<br />

<strong>Der</strong> Aspekt Naturschutz wird im Cluster „Verbände“ In den regelmäßig tagenden Gremien oder Ausschüssen 85<br />

<strong>an</strong> im Rahmen der IGA Vorbereitungen für Partner­ Gesellschaft für Gartenkunst und L<strong>an</strong>dschaftskultur,<br />

zusammengefasst. Hierzu gehören der Bund für Umwelt <strong>werden</strong> die spezifischen Pl<strong>an</strong>ungen für die IGA vorschaften<br />

aufgebaut. Alle, die sich auf professioneller DGGL, und in den Prozess einbezogen.<br />

und Naturschutz Deutschl<strong>an</strong>d, BUND, der Naturschutzgestellt und mit fachlichem Know­how diskutiert.<br />

und ehrenamtlicher Ebene entweder direkt oder indirekt<br />

bund Deutschl<strong>an</strong>d e.V., NABU, und weitere Natur­ und H<strong>an</strong>dlungs empfehlungen <strong>werden</strong> dabei ausgesprochen,<br />

<strong>an</strong> der Gartenbauausstellung beteiligen <strong>werden</strong>, sind Zum Cluster Marketing gehören die Berlin Tourismus<br />

Umweltschutzverbände.<br />

die die IGA zu einem besucherstarken und erfolg­<br />

Partner. Zur Vertiefung dieser Partnerschaften wer­ Marketing GmbH, die Berlin Partner GmbH, für<br />

reichen Groß ereignis im Jahre 2017 machen <strong>werden</strong>.<br />

den vier Netzwerke gebildet und zu sektoralen Clustern die Unternehmens<strong>an</strong>siedlung und Unterstützung im<br />

Das Netzwerk dient sowohl <strong>dem</strong> Informationsfluss Entscheidungs prozesse können so durch die frühzeitige<br />

gebündelt. Diese bestehen aus den Bereichen<br />

Hauptstadt­Marketing, sowie die Industrie­ und<br />

zwischen der Senatsverwaltung, der IGA­Durchfüh­ Einbeziehung der Experten deutlich tr<strong>an</strong>sparenter<br />

H<strong>an</strong>delskammer Berlin, IHK, und die H<strong>an</strong>dwerks­<br />

rungsgesellschaft und den Vertretern der jeweiligen gemacht und auf einen breiten Konsens gegründet<br />

• „Grüne Br<strong>an</strong>che“,<br />

kammer Berlin, HWK.<br />

Berufs­ und Interessengruppen als auch <strong>dem</strong> Kontakt <strong>werden</strong>, bevor sie <strong>an</strong>schließend in die Öffentlichkeit<br />

• Marketing,<br />

der Akteure unterein<strong>an</strong>der und nach außen.<br />

gehen. Sie dienen darüber hinaus der gesellschaftlichen<br />

• lokale Akteure und<br />

Einen weiteren Cluster „lokale Akteure“ bilden die<br />

Identifi kation und der Akzept<strong>an</strong>z der IGA, vor allem<br />

• Verbände.<br />

umliegenden Bezirke Tempelhof, Kreuzberg und<br />

Neukölln sowie das Quartiersm<strong>an</strong>agement und weitere<br />

Akteure.<br />

in der Berliner Bevölkerung.


6<br />

10<br />

DIE DATEN UND FAKTEN<br />

terminpl<strong>an</strong><br />

Einreichung Bewerbung<br />

Auswahlverfahren DBG<br />

Vertiefung Konzept Wettbewerbe<br />

Gründung Durchführungsgesellschaft / Durchführungsvertrag<br />

IGA-Wettbewerb<br />

Pl<strong>an</strong>ung IGA<br />

Bau IGA<br />

Durchführung IGA<br />

Rückbau IGA<br />

Übergabe Park<strong>an</strong>lage<br />

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019<br />

86 87<br />

Die Rahmenterminpl<strong>an</strong>ung sieht vor, dass parallel<br />

zum zwischen März und Oktober 2009 laufenden<br />

Auswahlverfahren der DBG die begonnenen Prozesse<br />

der Diskussion zur Entwicklungskonzeption des<br />

Tempelhofer Feldes und zur IGA fortgeführt und vertieft<br />

<strong>werden</strong>. Wenn die DBG <strong>dem</strong> L<strong>an</strong>d Berlin den<br />

Zuschlag für die IGA 2017 erteilt, wird unmittelbar<br />

d<strong>an</strong>ach der Durchführungsvertrag abgeschlossen und<br />

die Durchführungsgesellschaft gegründet.<br />

Als nächster Schritt wird ab Mitte 2010 ein IGA­<br />

Wettbewerb ausgelobt. Auf Grundlage dieses Wett ­<br />

be werbsergebnisses <strong>werden</strong> ab 2011 die weiteren<br />

Schritte zur Pl<strong>an</strong>ung und Realisierung der IGA Berlin<br />

2017 ausgeführt.


AUSBLICK<br />

DEr IGA-AusBLICk<br />

88 89


7<br />

1<br />

DER IGA-AUSBLICK<br />

DEr IGA-AusBLICk<br />

Die Entwicklung des Tempelhofer Feldes ist eine der größten<br />

städtebaulichen Aufgaben Berlins der nächsten Jahre. In<br />

der Tradition einer integrierten Stadt- und Freiraumentwicklung<br />

wird eine Parkl<strong>an</strong>dschaft konzipiert, die den Luxus der<br />

Weite, der Freiheit des offenen Himmels sowie der großen<br />

Wiesen bewahren will. Darüber hinaus entsteht auf <strong>dem</strong><br />

Tempelhofer Feld ein neuer Stadtraum, der ein zeitgemäßes<br />

Leben, Wohnen und Arbeiten ermöglicht und der <strong>Ort</strong> der<br />

Kooperation unterschiedlichster öffentlicher und privater,<br />

sozialer und kommerzieller Akteure ist.<br />

Die IGA Berlin 2017 ist ein wichtiger Baustein in diesem einzigartigen<br />

Entwicklungsprozess. Investitionen <strong>werden</strong> zielgerichtet<br />

zur Entwicklung einer dauerhaften Parkl<strong>an</strong>dschaft<br />

eingesetzt. Internationalität und globale Umwelt themen<br />

<strong>werden</strong> sp<strong>an</strong>nend, vielschichtig, <strong>lebendig</strong> und kreativ präsentiert<br />

und vermittelt. Dabei <strong>werden</strong> die Themen des Gartenbaus<br />

und die Erwartungen der Gartenschaubesucher <strong>an</strong><br />

<strong>an</strong>sprechende atmosphärische Räume und Kulissen ausreichend<br />

Berücksichtigung finden.<br />

Das Zusammenspiel unterschiedlicher Nutzer und Akteure<br />

auf <strong>dem</strong> Tempelhofer Feld im Jahr 2017 wird sich gegenseitig<br />

befruchten und die Visionen mit Leben und <strong>Ideen</strong> füllen.<br />

Die Besucher der IGA <strong>werden</strong> neben vielfältigen Anregungen<br />

zu Garten- und L<strong>an</strong>dschaftsthemen auch viele weitere Bilder<br />

und Erlebnisse mit nach Hause nehmen.<br />

Wir hoffen, auch Sie mit unseren <strong>Ideen</strong> und Konzepten überzeugt<br />

und begeistert zu haben. Wir freuen uns auf die Internationale<br />

Gartenschau Berlin 2017 und darauf, d<strong>an</strong>n auch Sie<br />

hier bei uns begrüßen zu dürfen.<br />

Pionier<br />

Stadt<br />

Kulturen<br />

L<strong>an</strong>dschaft<br />

Vision<br />

90 91<br />

aktiv<br />

Großzügigkeit<br />

Berlin Tradition<br />

Hallo<br />

für alle<br />

Natur<br />

mitreißend<br />

<strong>lebendig</strong><br />

Bewegung<br />

Zukunft<br />

<strong>HALLO</strong> <strong>TEMPELHOF</strong>!


92<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

Württembergische Straße 6<br />

10702 Berlin<br />

www.stadtentwicklung.berlin.de<br />

Redaktion<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung<br />

Abteilung I – Stadt- und Freiraumpl<strong>an</strong>ung<br />

Am Köllnischen Park 3<br />

10179 Berlin<br />

Ansprechpartnerin:<br />

Beate Profé<br />

Tel.: 030 / 90 25-12 56<br />

Beate.Profe@senstadt.berlin.de<br />

Gesamtkonzept<br />

sinai.<br />

Faust. Schroll. Schwarz.<br />

Freiraumpl<strong>an</strong>ung + Projektsteuerung GmbH<br />

www.sinai.de<br />

Visuelles Konzept<br />

Werbeagentur AG<br />

www.du-sollst-nicht-l<strong>an</strong>gweilen.de<br />

Berlin, März 2009<br />

Bildnachweise:<br />

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Verpackung, S. 5, S. 8, S. 10 u., S. 33,<br />

S. 36 l.m.; Rol<strong>an</strong>d Heicke S. 10 o.; Stiftung Deutsches Technikmuseum Berlin<br />

S. 19 l.u., S. 20 r.o., S. 47; Dirk Laubner S. 30 l.u., S. 52/53; Markus Bader,<br />

raumlabor berlin Umschlag, S. 25 o., S. 72/73; Keller Elles & Kollegen S. 41;<br />

Michael Kirsten S. 6/7, S. 25 r.u., S. 26, S. 51; L<strong>an</strong>desarchiv Berlin S. 9 l.o,<br />

S. 12/13, S. 17, S. 18, S. 19 r.u., S. 20 r.u.; Wal<strong>dem</strong>ar Titzenthaler S. 9 r.u.; Willy Kiel<br />

S. 10 r.u.; Günter Schneider S. 50 l.o.; Irene Czak S. 11, S. 43 u.l., S. 45 u.;<br />

F. Aumüller S. 23 r.o; Enrico Verworner S. 35 l.m, S. 54, S. 71; Tom Pischell/<br />

Solarpraxis AG S.36 l.; ©harmonie 57 – fotolia.com S. 55; Machleidt+Partner/<br />

bgmr S. 31; bgmr/ASTOC S. 40, S. 41, S. 42; S. 43; visitBerlin.de S. 43 o.;<br />

©Dash – fotolia.com S. 43 m.; sinai. S. 15, S. 43 m.r., S. 57, S. 58, S. 61, S. 74/75,<br />

S. 76, S. 81, S. 88/89; H<strong>an</strong>gar 2 S. 35 r.o.; M. Wunderle S. 35 l.o.; F. Fischer S. 60;<br />

DDP/Deutsches Museum München S. 16; PhotoWareHouse S. 37 l.u.;<br />

Berliner Flughäfen/Archiv S. 21; Philipp Meuser S. 22, S. 28/29; Grün Berlin<br />

GmbH S. 48, S. 49, S. 50 r., S. 64, S. 70 r.; ©istockphoto Jörg L<strong>an</strong>ge S. 23 l.o.;<br />

Eugenie Robitaille S. 66 o.; artubo S. 68; Carmen Martínez B<strong>an</strong>ús S. 69;<br />

Juergen Stumpe S. 35 r.m., S. 44 l., S. 66 u., S. 70 l.; <strong>Der</strong>k Ehlert S. 25 l.u. Berlin<br />

Partner/FTB-Werbefotografie S. 30 r., S. 38/39; Andreas Muhs S. 65; InBev<br />

Germ<strong>an</strong>y Holding GmbH S. 35 u.l.; Ingo Rast S. 35 r.u.; Chr. Muhrbeck S. 36 r.;<br />

Stof<strong>an</strong>el S. 37 o.; Studio UC/Klaus Overmeyer S. 45 o.; ASTOC S. 14, S. 62;<br />

TOPOS S. 44 r., S. 67; Christo Libuda & Fr<strong>an</strong>ziska Poreski, Lichtschwärmer<br />

S. 63; ©Joh<strong>an</strong>na Mühlbauer–fotolia.com S. 85

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