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Festschrift - 175 Jahre MGV Bad Ischl

Der Männergesangverein 1945 Bad Ischl ist einer der ältesten in Österreich

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<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Männergesangverein 1845


<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong><br />

Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845<br />

Foto Hofer, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Liebe Freunde des Männergesangverein 1845 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> heißt Tradition, die man bewahren muss. Es gab<br />

immer Höhen und Tiefen und aus jedem Wellental ist unser Verein gestärkt<br />

hervorgegangen. Ich erlebte seit 1974 viele Obmänner und Chorleiter, die ihr<br />

Bestes gaben, und trotzdem wäre Ende 2014 dieser Traditionsverein aus <strong>Bad</strong><br />

<strong>Ischl</strong> fast verschwunden.<br />

Anton Schallers legendärer Ausruf: „Wir sind stolz, Männer des <strong>MGV</strong> zu sein!“,<br />

wurde schließlich nur mehr von den immer älter und weniger werdenden Chormitgliedern<br />

gehört.<br />

Als ich Anfang 2015 zum Obmann gewählt wurde, sah ich meine vordergründige Aufgabe darin, dem <strong>MGV</strong><br />

neues Leben einzuhauchen, denn mit 15 Sängern weiter zu musizieren, wäre nicht sinnvoll gewesen. Außerdem<br />

konnte ich Frau Christine Wieder für die Chorleitung gewinnen, die den Chor umsichtig und mit viel<br />

Geduld zu einem wohlklingenden Klangkörper formte.<br />

Foto Hofer, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Botschafter der Sangesfreude<br />

Unser für Juni 2020 geplantes Jubiläums-Konzert fällt aufgrund der Corona-Pandemie aus.<br />

Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845<br />

Vereinsreg. ZVR Zahl 729322497 - Schulgasse 15 - 4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Home: mgv-bad-ischl.jimdofree.com / Obmann: Adrian Sams / Chorleiterin: Christine Wieder<br />

Impressum: Layout: Karoline Schodterer, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> / Druck: Wigo Druck <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Alle Fotos © <strong>MGV</strong> 1845 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, Foto Stadler <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> (www.artpaper-photo.at), Foto Hofer <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> (www.fotohofer.at)<br />

Heute umfasst unser Chor 33 Sänger und ich bin wieder sehr stolz auf unseren Verein. Wir haben uns verjüngt,<br />

das Klima ist ausgezeichnet und wir haben wieder Freude an der Musik und am Singen. Ich glaube,<br />

man sieht und hört es bei unseren Auftritten. Glück gehört natürlich auch dazu und so konnte ich das Versprechen,<br />

das ich damals unserem Altchorleiter Alois Wagner gab, einlösen:<br />

„Ich schaue auf deinen Verein!“<br />

Besonderer Dank gilt der Stadtgemeinde <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, die uns immer großzügig unterstützt. Natürlich sage ich<br />

auch Danke an meine Chorleiterin Christine Wieder, Chorleiterstellvertreter Trevor Harpham und auch an<br />

meine Vorstandskollegen, ohne die vieles nicht möglich wäre. Bedanken möchte ich mich auch bei meinen<br />

Sangeskollegen, die den Verein aufrechterhalten.<br />

Für die nächsten <strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> wünsche ich mir, dass immer genügend Sänger dem Verein angehören, die stolz<br />

darauf sein können, Männer des <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> zu sein.<br />

Adrian Sams


Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer<br />

Ines Schiller – Bürgermeisterin der Stadt <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Das <strong>175</strong> Jahr-Jubiläum des Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 verlangt uns<br />

allen höchsten Respekt ab. Denn es ist eine beeindruckend lange Zeit, in der die<br />

Verantwortlichen mit viel Idealismus, Begeisterung und Engagement den Verein<br />

mit Leben erfüllt haben. Deshalb: Ein Chor, der sein <strong>175</strong>-jähriges Bestehen feiern<br />

kann, beweist seine Qualität schon allein durch dieses Jubiläum.<br />

Ich darf diesen erfreulichen Anlass auch dazu nutzen, um abermals darauf hinzuweisen, dass unsere Chöre,<br />

und im Speziellen auch der Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845, eine wichtige gesellschaftspolitische Aufgabe<br />

erfüllen. Denn ein Chor ist eine Gemeinschaft, die weit über das Singen hinaus wirkt. Er ist ein Ort, an<br />

dem Gemeinschaft im eigentlichen Sinne gelebt wird und wo jeder seine Persönlichkeit und Erfahrungen<br />

einbringen kann.<br />

Zudem leisten Chöre einen wesentlichen Beitrag zur kulturellen Identität, fördern aber gleichzeitig die internationale<br />

Verständigung, indem sie die Möglichkeit schaffen, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen.<br />

Stellvertretend für alle Mitwirkenden möchte ich Ihrem Obmann Adrian Sams sowie Ihrer Chorleiterin Mag.<br />

Christine Wieder meinen besonderen Dank für die bislang geleistete Arbeit aussprechen und Ihnen allen zu<br />

diesem bemerkenswerten Jubiläum herzlich gratulieren.<br />

Mag. Thomas Stelzer<br />

© Sabine Holzner<br />

Männergesangverein 1845 – <strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> für das kulturelle Leben unserer Stadt<br />

Im Oktober 1845 trafen sich erstmals sangesfreudige Männer in <strong>Ischl</strong>, damals<br />

noch nicht „<strong>Bad</strong>“, zu regelmäßigen „Gesangsübungen“. 17 Sänger folgten einem<br />

Schüler von Joseph Haydn und gründeten den Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>,<br />

der sich damit rühmen darf, nach dem Wiener <strong>MGV</strong>, gegründet 1843, einer der<br />

ältesten zu sein.<br />

Rasch konnte sich der Chor zu einem unverzichtbaren Bestandteil des kulturellen<br />

Lebens der Stadt entwickeln und bald öffnete sich der Klangkörper, zu Beginn geprägt durch Kaiserhaus und<br />

Bürgertum, auch Salinen- und Holzarbeitern genauso wie Geschäftstreibenden. Das älteste bekannte Foto von<br />

den Sängern stammt übrigens bereits aus dem Jahr 1861!<br />

Große Anerkennung für die musikalischen Leistungen folgten: In die Chronik ging die Verleihung der Walther<br />

von der Vogelweide-Medaille, der höchsten Auszeichnung des österreichischen Sängerbundes, im <strong>Jahre</strong> 1955<br />

ein. Der Gesangverein macht sich auf vielfältige Weise verdient: Er ist musikalischer Botschafter der Stadt <strong>Bad</strong><br />

<strong>Ischl</strong> und für das gesamte Salzkammergut. Ein Beispiel dafür war die Teilnahme an der Städtepartnerschaftsfeier<br />

im kroatischen Opatija. Besondere Anerkennung verdient aber auch eine besondere Tradition, die die Sänger<br />

aufrechterhalten und die verdeutlicht, wie hoch der Wert des Gemeinschaftlichen für den Chor ist: Seit rund<br />

100 <strong>Jahre</strong>n wird am Hl. Abend im Landeskrankenhaus für die Patienten gesungen.<br />

<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> sind ein Anlass, ausgiebig zu feiern, dankbar in die Vergangenheit zu<br />

schauen und optimistisch in die Zukunft zu blicken! Ich wünsche den Sängern das Beste für das musikalische<br />

Leben mit Musik von der Renaissance bis zur Gegenwart, mit Klassik und Romantik genauso wie mit Volksmusik,<br />

Spirituals und Modernem, und dass das Miteinander und Geselligkeit sowie Freundschaft die Grundlage<br />

für diese außergewöhnliche Gemeinschaft von Singenden sind und bleiben.<br />

Ines Schiller BEd


Land OÖ – © Denise Stinglmayr<br />

Es ist wohl ein echter Anlass, ein großes Fest zu begehen, wenn eine Chorvereinigung<br />

wie der <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 sein <strong>175</strong>-jähriges Bestandsjubiläum<br />

feiern kann.<br />

Dieser Verein pflegt den Gesang aus ganzem Herzen und in all den vielen<br />

<strong>Jahre</strong>n haben sich immer wieder musische Idealisten zusammengefunden, die<br />

hohen Werte des Chorgesanges darzubieten und weiterzugeben.<br />

Dieses Bestandsjubiläum gibt mir Gelegenheit, allen Sängern, besonders aber dem Vereinsvorstand, für<br />

die überaus wertvolle kulturelle Tätigkeit aufrichtig zu danken. Der <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 unter der Leitung<br />

von Mag. Christine Wieder ist nicht nur in seiner Heimatstadt als Kulturträger ersten Ranges bekannt<br />

und beliebt, sondern weit über die Grenzen hinaus eine Vereinigung, welche als musikalischer Botschafter<br />

überall ein gern gesehener Gast ist.<br />

Der <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 ist im Kreis des Chorverbandes Oberösterreich ein überaus aktives Mitglied und<br />

seit Jahrzehnten musikalisches Vorbild.<br />

Ich darf meine Glückwünsche, die des Präsidiums des Chorverbandes Oberösterreich und aller Chöre<br />

der Region IV Salzkammergut übermitteln und freue mich über noch viele gemeinsame Stunden mit viel<br />

Gesang.<br />

Regina Fischer<br />

Konsulentin Regina Fischer<br />

Regionalobfrau Chorregion 4 Salzkammergut<br />

Mag. Christine Wieder<br />

Chorleiterin seit 2015<br />

Unsere Chorleiterin Christine Wieder ist durch ihren Geburtsort Hallstatt eng<br />

mit dem Inneren Salzkammergut verbunden. Bereits mit fünf <strong>Jahre</strong>n begann sie<br />

Blockflöte zu spielen, dazu gesellte sich nach vier <strong>Jahre</strong>n das Klavier und neun<br />

<strong>Jahre</strong> später widmete sie sich der „Königin der Instrumente“ zu widmen.<br />

Man sagt der Orgel nach, sie sei das Instrument mit dem längsten Atem der Welt.<br />

Kein Wunder also, dass sich Christine Wieder im Kreis und als Chefin ihrer 35<br />

Männer wohlfühlt, aber auch behaupten kann. Ihr Tätigkeitsfeld ist allerdings ein<br />

viel größeres: Sie unterrichtet die Fächer Orgel, Musiktheorie und Chor an der<br />

Landesmusikschule <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, ist Organistin, Leiterin des Kirchenchors und Pfarrsekretärin der Pfarrkirche<br />

Pfandl in Personalunion, referiert bei Chorsingwochen als Stimmbildnerin und Chorleiterin und engagiert sich<br />

in der Lehrerfortbildung. Darüber hinaus arbeitet Christine Wieder immer wieder bei diversen Chorwettbewerben<br />

mit. Dem Internationalen Chorwettbewerb, der 2020 ( von Mittwoch 29. April bis Sonntag 3. Mai 2020 in<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>) zum 15. Mal stattfinden wird, stellte sie ihr musikalisches Gespür als Jurorin, langjährige Organisatorin<br />

und einmal sogar als Leiterin zur Verfügung.<br />

Die Musik begleitet ihr Leben<br />

Musik ist nicht nur ihr Beruf, sie ist ihre Berufung. Nach der Matura an der Höheren Lehranstalt für wirtschaftliche<br />

Frauenberufe der Schwestern vom Heiligen Kreuz in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> begann sie 1987 das Studium der<br />

Musikwissenschaften an der Universität Salzburg. Dazu kam das Studium der katholischen Kirchenmusik mit<br />

dem Schwerpunkt Chorleitung und Komposition am Mozarteum in Salzburg. Ihrem Motto „Musik begleitet<br />

mich ein Leben lang“ folgend, absolvierte sie auch noch eine dreijährige Ausbildung für Gruppenstimmbildung<br />

mit Fokus auf Volksschulen und Jugendliche. Als Obmann Adrian Sams von dieser Ausbildung erfuhr, war sein<br />

launiger Kommentar: „Dann bis du ja bestens darauf vorbereitet, unseren Männerchor zu leiten!“<br />

Stimmbildung in einer Sängerrunde von 35 Männern bringt einerseits unglaubliche sängerische Erfolge, ist<br />

aber auch für so manchen Lachanfall gut; und wie die Wissenschaft bereits bewiesen hat: Lachen ist nicht nur<br />

gesund, sondern verbessert auch die Lungenfunktion, versorgt das Gehirn mit einer Sauerstoffdusche und baut<br />

Stresshormone ab – also alles in allem die besten Voraussetzungen für eine gelungene Chorprobe.<br />

Wo man singt, da lass dich ruhig nieder...<br />

Diesem Sprichwort wird Christine Wieder in jeder Hinsicht gerecht, denn sie versteht es, ihre Sänger zu Höchstleistungen<br />

zu motivieren, selbst wenn sie nach einem langen Arbeitstag müde und ausgelaugt in die Probe kommen.<br />

Deshalb kommt beim Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 auch das Gesellige nach der Probe nicht zu kurz.<br />

Foto Hofer, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>


<strong>175</strong> <strong>Jahre</strong> Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845<br />

Entwicklung der Gesangsvereine<br />

In der ersten Hälfte des 19. Jhdts. herrschte ein weitgehendes Versammlungsverbot, die Zensur<br />

war allgegenwärtig und die Meinungsfreiheit eingeschränkt. Nur unter hohen Auflagen durften<br />

Vereine oder Vereinigungen gegründet werden. Ein kleines gesellschaftliches Ventil bildeten die<br />

– unter strenger behördlicher Beobachtung stehenden – Gesangsvereine. Kein geringerer als der<br />

allmächtige Staatskanzler Metternich, der sich im Sommer gerne in <strong>Ischl</strong> aufhielt, stellte dazu fest:<br />

“Halten Sie mir ja dieses Gift aus Deutschland nieder!“ Die Sänger-Bewegung schwappte von Deutschland<br />

nach Österreich über und galt als liberal, ja antiösterreichisch.<br />

Trotzdem konstituierten sich in den 1830er <strong>Jahre</strong>n zaghaft die ersten Vereine. Der erste bekannte war 1833 der Sängerbund Haslach,<br />

es folgte 1834 Gmünd/Kärnten, 1841 Innsbruck, 1843 der Wiener Männergesangverein, 1844 „Sängerlust Steyr“, 1844 die Liedertafel<br />

Frohsinn in Linz und der <strong>MGV</strong> Salzburg usw. Der <strong>Ischl</strong>er Männergesangverein, gegründet von eifrigen und honorigen Bürgern<br />

1845 (in der Namensliste der Gründungsmitglieder finden sich hierorts bestens bekannte wie Doktor Brenner, v. Lidl, Attwenger,<br />

Mannberger, Ramsauer und Schweizer), war vermutlich der 14. Verein seiner Art<br />

im heutigen Österreich. Ab dann kam es vermehrt zu Gründungen. 1846 wurden<br />

sechs, 1847 zehn Vereine ins Leben gerufen. 2 Von 1848 bis 1851 – nach der Revolution<br />

– gab es eine kurze Phase der Freiheit, die für Gründungen günstig war.<br />

Die meisten Sänger mussten jedoch bis zum Erlass des Vereinsgesetzes 1867 warten,<br />

das alle Schranken beseitigte. 1872 verzeichnete der „Sängerbund für Oberösterreich<br />

und Salzburg“ 24 Mitglieder, u.a. Braunau, Hallein, Ried, Schärding,<br />

Wolfsegg, Freistadt, Mondsee und Rohrbach. 3<br />

Die ersten genehmigten Statuten erhielt der Männergesangverein <strong>Ischl</strong> 1853, 1860<br />

wurden sie geändert und 1874 zeitgemäß dem Vereinsgesetz 1867 angepasst. 4<br />

Musikalisches Umfeld im Salzkammergut<br />

Vom Vormärz 1 ins digitale Zeitalter<br />

Historiker Mag. Dr. phil. Michael Kurz<br />

Der <strong>Ischl</strong>er Musikverein, gegründet 1838, legte seine Statuten schon im August<br />

1840 vor. Er war stets mit dem <strong>MGV</strong> eng verknüpft. Dem ersten Gesangsverein<br />

in <strong>Ischl</strong> schlossen sich schon 1846 Gmunden, 1848 Ebensee, Aussee 1857, Goisern<br />

1859, St. Wolfgang 1878 und Altmünster 1889 an.<br />

Vereinsstatuten 1860<br />

Eine etwas frühere Entwicklung ist bei Musikkapellen festzustellen, die erste war die<br />

Bürgermusikkapelle Goisern 1834, dann die Salinenkapelle Hallstatt 1837, Traunkirchen<br />

1844, Ebensee 1848, <strong>Ischl</strong> 1851 und Altaussee 1852. Den musikalischen Vereinen<br />

folgten in den 1860er <strong>Jahre</strong>n die Turnvereine, Feuerwehren (nach dem Brand von <strong>Ischl</strong><br />

1865) und Veteranenvereine (nach der Schlacht von Solferino 1859).<br />

Die Fahne des Männergesangvereins<br />

Die erste Fahne des <strong>MGV</strong> ist der Revolution von 1848 zu verdanken. In der Vereinschronik<br />

ist dazu zu lesen: „In den <strong>Jahre</strong>n 1847 und 1848 fanden mit Rücksicht auf die politischen<br />

Verhältnisse keine geregelten Übungen statt.“ 5 Viele Mitglieder des <strong>MGV</strong> waren in der neu<br />

geschaffenen Nationalgarde tätig, u.a. auch der langjährige Präses Dr. Josef Brenner. Als<br />

Kommandant der Nationalgarde fungierte Graf Wilhelm von Sickingen, der sich in <strong>Ischl</strong><br />

ein standesgemäßes Domizil erbaut hatte (später Starhemberg, an Stelle des heutigen<br />

<strong>Ischl</strong>er Gymnasiums). Seine Gattin Elisabeth stiftete der tatkräftigen Bürgergarde die<br />

Fahne. Nach Aufhebung der Nationalgarden kam die Fahne 1854 in Besitz des <strong>MGV</strong>:<br />

„Ein Verein ohne Fahne ist ein gar trübseliges Ding; und eine solche anzuschaffen, war der vom<br />

Klavierankauf geschwächten Kasse nicht zuzumuten. Da gedachte der Vorstand der schönen Fahne,<br />

welche seinerzeit Frau Eveline Gräfin Sickingen der Nationalgarde gespendet hatte. Gerne willfahrte<br />

die liebenswürdige Dame der an sie gestellten Bitte, dem Gesangsverein die Fahne zu überlassen und die Stelle der Fahnemutter zu übernehmen. Die frühere<br />

Inschrift wurde durch den Sängergruß ersetzt und so nimmt unter den zahlreichen Fahnen, welche bei Sängerfesten erscheinen, die unsere durch ihre reiche,<br />

kostbare Goldstickerei noch heute einen ersten Rang ein.“ 6<br />

Dieses Prunkstück diente dem Verein bis zu seinem 90. Jubiläum, ehe sie 1935 durch eine neue ersetzt wurde: „Da die aus dem<br />

<strong>Jahre</strong> 1845 stammende Vereinsfahne infolge ihres ehrwürdigen Alters gebrauchsunwürdig geworden war, haben sich auf Anregung von Frau Käthe<br />

Braumandl und Frau Dr. Hermine Koch die Frauen <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>s zusammengetan und dem Verein eine neue wunderschöne Fahne übergeben.“ 7 Sie ist<br />

noch heute eine Zierde des Vereinslebens (siehe Titelbild der <strong>Festschrift</strong>).<br />

Ein Rauchverbot spaltet den Verein<br />

Sicherem Vernehmen nach kam es Ende der Fünfzigerjahre zu einer argen Spaltung, nachdem die jüngeren Mitglieder infolge eines<br />

Antrages des Vorstandes Ferdinand von Lidl, es möge während der Proben nicht geraucht werden, austraten und auf eigene Faust im<br />

Kaffeehause die Gesangsübungen fortsetzten.<br />

Im Februar 1861 gründeten 18 Widerspenstige einen eigenen Verein, wo sie mit den Zuständen abrechneten: „Die unwürdige<br />

Schulmeisterei,… die totale Nichtberücksichtigung der billigsten Wünsche der Mitglieder, statt gemütlicher Unterhaltung Pedanterie, Übergriffe der<br />

Vereinsleitung, die bis zur Maulsperre ausarteten“, zwangen zur Abspaltung. Im gleichen Jahr jedoch kam es wieder zur Versöhnung,<br />

die Abtrünnigen kehrten zurück, um „in Zukunft mit vereinten Kräften und in brüderlicher Eintracht in der Pflege des deutschen Gesanges im<br />

Vereine tätig zu sein“. 8<br />

Offenbar wagte man erst wieder 1939 einen erneuten Anlauf, die Vereinsabende rauchfrei zu gestalten: „Ab 15. November wurde mit den<br />

alkohol- und nikotinfreien Proben eingesetzt, was sich sehr rasch einbürgerte.“ 9<br />

Vereinsstatuten 1874


Der Männergesangverein und seine auswärtigen Beziehungen<br />

Der <strong>Ischl</strong>er Männergesangverein stand in regem Austausch mit Gleichgesinnten.<br />

„Sängerfeste“ vereinten die Musikliebhaber aus allen Regionen,<br />

schon zum Sängerfest 1851 in Passau reisten einige <strong>Ischl</strong>er an, würdig<br />

waren sie auch beim bislang größten Fest in Nürnberg 1861 vertreten:<br />

„Vom 19. Bis 24. Juli 1861 fand das große, von 5000 Sängern (284 Gesangsvereine)<br />

besuchte Sängerfest in Nürnberg statt, an welchem sich der <strong>Ischl</strong>er Verein mit<br />

der Vereinsfahne betheiligte.“ Zumindest sieben <strong>Ischl</strong>er begleitet von drei<br />

Sängern aus Goisern nahmen mit „grünen Hüten, die mit Gamsbärten geziert<br />

waren“ teil. 10<br />

Der <strong>Ischl</strong>er Gesangverein erfreute sich österreichweit höchster Beliebtheit,<br />

weshalb auch gerne andere Liedertafeln zu Gast waren. Die erste<br />

bedeutende Gesellschaft besuchte <strong>Ischl</strong> schon 1856: „Am 10. September<br />

nachmittags war Jung und Alt, Hoch und Niedrig in freudiger Bewegung nach der<br />

Salzburgerstraße. Die hiesige Liedertafel hatte beschlossen, den von Salzburg über<br />

<strong>Ischl</strong> nach Wien zurückkehrenden Wiener Gesangsverein eine Strecke außer <strong>Ischl</strong> zu erwarten, mit dem Sängergruß mit fliegender Fahne zu empfangen,<br />

dann unter klingendem Spiele unserer Salinen-Musikbande nach dem Casino zu führen. So langten endlich um 6 ½ Uhr abends die Wägen mit unseren<br />

lange freudig erwarteten Sänger-Gästen an, sogleich entfaltete auch die Wiener Liedertafel ihre prachtvolle Fahne und gaben sich beide Vereine den<br />

Gruß.“ 11 Nach einem musikalischen Abend und Ständchen für Erzherzog Franz Karl wurde noch lange der Sangeskunst gehuldigt,<br />

ehe die Wiener <strong>Ischl</strong> am nächsten Vormittag per Schiff verließen. 1874 besuchten Mitglieder der „Bürgerlichen Sängerzunft<br />

München“ <strong>Ischl</strong>, was Gelegenheit zum freundschaftlichen Austausch gab.<br />

Knapp 20 <strong>Jahre</strong> nach dem ersten Aufenthalt kehrten die Wiener Sänger wieder nach <strong>Ischl</strong> zurück. Von 14. bis 16. August 1877<br />

boten zahlreiche Musikliebhaber aus der Hauptstadt ihren <strong>Ischl</strong>er Gesinnungsfreunden ihren Gruß. Das Besondere dabei war,<br />

dass die Mitglieder der Gesellschaft die ersten waren, die die gerade in Bau befindliche Eisenbahn benutzten: „In Ebensee wurde ein<br />

seltsamer Eisenbahntrain mit herausgeputzten Lowries bestiegen und von der Locomotive in 40 Minuten nach <strong>Ischl</strong> geschoben. Auf der Strecke gegen<br />

<strong>Ischl</strong> zu begleiteten Dynamitschüsse den Zug bis zum festlich geschmückten und beflaggten Bahnhofe. Vertreter der Harmonie und der Kunst waren somit<br />

die ersten, die auf dem neuen Schienenweg nach <strong>Ischl</strong> kamen.“ 12 Das ganze Salzkammergut war in Bewegung, am nächsten Tag stand ein<br />

Besuch Hallstatts auf dem Programm, ein unvergessliches Erlebnis für alle Beteiligten.<br />

Wohltätiges Wirken<br />

Das gesellschaftliche Engagement der wackeren Sänger ist kaum zu überschätzen, wenn Not am Mann war, versagten sie nie ihre<br />

Hilfe. In der Vereinschronik ist schon 1852 von Wohltätigkeitskonzerten für die Abgebrannten von Aigen und für die Kinderbewahranstalt<br />

und das Krankenhaus 1854 zu lesen. Die Veranstaltungen wurden in den Zeitungen gut beworben.<br />

1865 gab es u.a. Wohltätigkeitskonzerte für arme Schulkinder, für die Abgebrannten von Admont und Radstadt und natürlich für die<br />

Unglücklichen des <strong>Ischl</strong>er Brandes im Juli des <strong>Jahre</strong>s. „[Der] Verein war jederzeit bestrebt, seine Kräfte der Wohltätigkeit zu weihen und kühn darf<br />

Vereinsmitglieder 1913 (Ausschnitt)<br />

man sagen, dass durch ihn tausende Gulden humanitären Zwecken zugeführt<br />

wurden. Für Überschwemmte, für Abgebrannte, für eine neue Orgel in unserer<br />

Pfarrkirche, für arme Familien, für andere humanitäre Anlässe war der Verein<br />

jederzeit zu tatkräftiger Hilfe bereit.“ 13<br />

1895 konnte der Verein stolz auf insgesamt ca. 10.000 Gulden verweisen,<br />

die mildtätigen Absichten zugeführt werden konnten. 14<br />

Patriotische Musikanten<br />

Ihre patriotische Gesinnung stellten die <strong>Ischl</strong>er Sänger stets unter<br />

Beweis. Bei kaum einer Feier des Kaiserhauses fehlte der Verein<br />

und brachte oftmals sehr zur Erbauung der allerhöchsten Familie<br />

ein Ständchen dar. „Bei jedem freudigen Ereignisse, das im Kaiserhause<br />

stattfand, arrangierte der Gesangsverein eine Festvorstellung, z. B. am 4. Oktober<br />

1849 als Franz Josef I. seinen ersten Namenstag als Kaiser in <strong>Ischl</strong><br />

zubrachte, am 27. März 1853 zur Feier der Genesung nach dem Attentate,<br />

am 24. April 1854 zur Hochzeit des Kaiserpaars, am 11. März 1855<br />

zum Geburtsfest des ersten Kindes des hohen Paares, am 27. April 1868 zur<br />

Geburtsfeier der Prinzessin Marie Valerie, am 2. Dezember 1873 zum 25.<br />

Regierungsjubiläum des Kaisers, am 24. April 1879 zur silbernen Hochzeit<br />

des Herrscherpaares und am 21. Mai 1881 zur Vermählung unseres so früh verstorbenen Kronprinzen Rudolf. Bei all diesen Vorstellungen wurde auf<br />

der festlich dekorierten Bühne nach vorhergegangenem Prolog vom Gesangsverein die Volkshymne gesungen.“ 15<br />

Höhen und Tiefen im Vereinsleben<br />

Neben vielen Höhepunkten kam es oft auch zu Zwistigkeiten und Querelen, deren Ursache wir heute nicht mehr kennen, die aber<br />

aus der langen Distanz der historischen Betrachtung unfreiwillig komisch wirken: „[1880] Es war wieder einmal schwüle im Vereine.<br />

Kleine Intriguen und Uneinigkeit unter den Mitgliedern drohten den gedeihlichen Fortbestand zu gefährden, 12 Mitglieder traten aus, 5 neue Mitglieder<br />

wurden aufgenommen und mit einem Stand von 21 Sängern wurde das Vereinsjahr eröffnet, welches sich nach einem gefallenen Antrage auf Sistierung<br />

der Übungen trotz allem in Bezug auf Thätigkeit im Vereinsleben würdig dem früheren anreihte. Gegenüber den lauen Probenbesuchen wurden scharfe<br />

Maßregeln getroffen. Wer nach ½ 8 Uhr zur Probe kam, zahlte 10 kr, wer unentschuldigt ausblieb, 20 kr. Strafe.“ 16<br />

Die nächste Generalversammlung stand unter keinem guten Stern, verärgert hält der Schriftführer fest: „ Die Feder sträubt sich, einigermaßen<br />

den Ursachen auf den Grund zu gehen, die für den Verein diese Situation herbeigeführt hatten. Um der Wahrheit die Ehre zu geben, sei die Thatsache<br />

nicht verschwiegen, dass die Mitglieder des Vereines sich in einer argen Zerfahrenheit befanden. Die guten Beziehungen zum Musikverein hatten sich stark<br />

ins Gegentheil verwandelt, ohne dass man, abgerechnet einiger persönlicher Nörgeleien, so recht wusste warum.“ 17<br />

Nach einer ersten kurzlebigen Abspaltung in den 1860er <strong>Jahre</strong>n kehrten 25 Sänger 1907 nach anhaltenden Unstimmigkeiten dem<br />

Männergesangverein den Rücken und gründeten die „Bürgerliche Liedertafel“. Nach der kriegsbedingten Probeneinstellung 1914<br />

kehrten die Abweichler jedoch wieder in den Mutterschoß zurück. Die verbliebenen 22 Mitglieder der Liedertafel stießen in der<br />

Wohltätigkeitskonzert 1857


Benefizkonzert 1908<br />

Hauptversammlung 1919 wieder zu ihren Sangesgenossen: „Und nun verkündete Herr Häuptner in schwungvollen Worten ein denkwürdiges<br />

Ereignis, den vollzogenen Zusammenschluss des <strong>Ischl</strong>er Männergesangvereins mit der Bürgerlichen Liedertafel, welcher länger schon beiderseits gewünscht<br />

war und nun im Zeichen der jungen Republik Deutschösterreich glücklich zustandegekommen<br />

ist. Herr Häuptner erinnerte daran, dass der <strong>Ischl</strong>er Männergesangverein im kommenden<br />

<strong>Jahre</strong> auf seinen 75jährigen Bestand zurückblicken könne. Schließlich begrüßte er den Zusammenschluss<br />

mit einem dreifachen Sängerheil.“ 18<br />

Zwar verhielt sich die Gesellschaft – trotz vieler einflussreicher Mitglieder<br />

– betont unpolitisch: „Die Politik spielte nie eine Rolle in diesem Verbande<br />

gut deutsch gesinnter Männer, selbst die Sturm- und Drangperiode des ereignisreichen<br />

<strong>Jahre</strong>s 1848 zog an ihm spurlos vorüber. Die revolutionären Lieder, wie sie<br />

die Agitatoren jener gährenden Zeit in Umlauf brachten, fanden bei ihm keinen<br />

Anklang.“ 19 Zu den Feierlichkeiten zur Verkündigung der Verfassung<br />

1848 steuerten die Sänger jedoch die musikalische Umrahmung bei und<br />

auch 1849 fehlte nicht ihr Beitrag: „Im März 1849 betheiligte sich der Verein<br />

bei der Publicierung des Constitutions-Patentes durch Vortrag einiger Chöre im<br />

Wirer Garten.“ 20<br />

Wachstums- und Schrumpfungsphasen sind eben in einem Vereinsleben unumgänglich,<br />

besonders wenn man auf <strong>175</strong> Bestandsjahre verweisen kann. Dies belegt<br />

ein Überblick über die Mitglieder.<br />

Die Jubiläumsfeiern des Vereines waren meist für ganz <strong>Ischl</strong> ein Fest. Den ersten<br />

runden Geburtstag feierte man 1895, was Anlass zur Führung einer Chronik gab,<br />

der 60. Ehrentag 1905 war der letzte in der Monarchie. Erst wieder 1920 konnten<br />

die Sänger behutsam an das 75. Gründungsfest denken, das 90. Bestandsjahr<br />

motivierte die Anschaffung der noch heute existierenden Vereinsfahne. Die Proben<br />

wurden in vielen verschiedenen <strong>Ischl</strong>er Gastronomiebetrieben abgehalten,<br />

am längsten intonierten die Sänger ihre Lieder jedoch im Vereinslokal „Goldener<br />

Stern“ (heute Raiffeisenbank).<br />

Der Verein im Spiegel weltgeschichtlicher Ereignisse<br />

So oft der <strong>Ischl</strong>er Männergesangverein bei wichtigen Anlässen mitwirkte, spiegelten<br />

sich natürlich auch umgekehrt historische Begebenheiten im Vereinsalltag<br />

wider.<br />

Der Erste Weltkrieg riss Lücken in die Reihen der Sänger: „In der Hauptversammlung<br />

1919 ... gedachte man zunächst der Herren Lazzeri, Krieger, Bursik<br />

und Rothauer, welche den Heldentod gefunden hatten, ... worauf man sich zum Zeichen<br />

der Trauer von den Sitzen erhob, man gedachte ferner auch den Herren Hanns Völgyfy und Josef Gottwald, sowie Herrn Stadlmann, welche sich noch<br />

in italienischer bzw. russischer Gefangenschaft befanden.“ 21<br />

„Goldener Stern“ (um 1900)<br />

Die hohe Solidarität der Vereinsmitglieder zueinander äußerte sich besonders 1920, als der seit <strong>Jahre</strong>n in Gefangenschaft befindliche<br />

Sangesbruder Josef Gottwald wieder in die Heimat zurückkehrte: „Am 18. November 1920 hatte der Verein die große Freude, sein<br />

lang entbehrtes, durch 6 <strong>Jahre</strong> in russischer Gefangenschaft befindliches Mitglied, Herrn Josef Gottwald, in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> begrüßen zu dürfen. Der Verein,<br />

welcher fast vollständig am Bahnhof erschien, begrüßte ihn mit Worten herzlichen Willkommens unter Absingung unseres Begrüßungsmottos.“ 22<br />

Das politische Umfeld trübte 1934 auf die ausgelassene Faschingslaune:<br />

„Am Faschingsonntag (11.2.1934) fand im Vereinsheim ein Familienabend<br />

mit nettem Programm statt. Leider war die Stimmung durch die<br />

inzwischen eingetretenen Ereignisse in Linz bereits etwas gedrückt… Die<br />

Februarunruhen unterbrachen dann überhaupt den Probenbetrieb, der zwar<br />

später wieder aufgenommen wurde, jedoch sehr unter den gespannten allgemeinen<br />

Verhältnissen litt.“ 23<br />

Wie viele begrüßte auch der Männergesangverein die Angliederung<br />

Österreichs an das Deutsche Reich: „Am 13. März 1928 ging der<br />

Traum und die Sehnsucht der Ostmark in Erfüllung, es erfolgte der Anschluss<br />

an das großdeutsche Reich. Für die Sänger, die das deutsche Lied pflegten und<br />

die sich durch das deutsche Lied schon immer verbunden fühlten, war der Zusammenschluss<br />

… eine Fülle großer Freude …“ 24<br />

Bald jedoch wich die Anfangseuphorie der Ernüchterung: „Im Zeichen des Krieges begann [das Vereinsjahr 1939/40], im Zeichen des<br />

Krieges endete es; während die Zahl der zu den Fahnen gerufenen sich auf 18 Sangeskameraden erhöhte, betrug die Zahl der im Verwaltungsdienst<br />

Stehenden (Fliegerwache Siriuskogl) drei… Die Standeserhebung vom 9. Jänner 1940 ergab einen Mitgliederstand von 52 Sängern, von denen damals<br />

sechzehn Frontdienst und zwei Verwaltungsdienst versahen.“ 25<br />

Mit der fortschreitenden Totalisierung des Kampfes stand 1943 gar eine behördliche Auflösung des als kriegsunwichtig betrachteten<br />

beschaulichen Vereines zur Debatte, was der damalige Schriftführer verbittert als Verrat betrachtete: „Kulturträger haben zwar<br />

immer damit zu rechnen, dass ihre Leistungen im öffentlichen Leben, namentlich aber seitens politischer Mandatare nie voll gewürdigt werden, man<br />

nimmt den Verein her, wenn man ihn gerade braucht, im übrigen wird er als bürgerliches Überbleibsel gewertet. Das beweist die beabsichtigte Auflösung<br />

aller Gesangsvereine, die aber katastrophale Folgen gehabt hätte. Das deutsche Lied war es neben der deutschen<br />

Turnerei, die auch in den schwersten Zeiten den völkischen Gedanken immer wach gehalten und so<br />

den Boden für einen glatten Zusammenschluss vorbereitet haben. Es wäre sonach der schnödeste Undank,<br />

solche Vereinigungen wie ein stumpf gewordenes Werkzeug ablegen zu wollen.“ 26<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

18<br />

Mitglieder <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

1 Unter „Vormärz“ versteht man die Zeit vor dem März 1848, der Revolution / 2 Boisits, Barbara (2013): Musik und Revolution:<br />

Die Produktion von Identität und Raum durch Musik in Zentraleuropa 1848/49. Wien, S. 320 / 3 Salzburger Zeitung,<br />

27. März 1872 / 4 Die Statuten sind zu finden unter: OÖLA, Statthalterei-Archiv, Präsdium, Vereine 1851-1853, Sch. 156 /<br />

5 <strong>Festschrift</strong> 1895 / 6 Ebda / 7 Vereinschronik 1935 / 8 <strong>Festschrift</strong> 1895 / 9 Vereinschronik 1939 / 10 <strong>Festschrift</strong> 1895 / 11<br />

<strong>Ischl</strong>er Fremdensalon, 13. September 1856 / 12 Vgl. <strong>Festschrift</strong> 1895 und Jahrbuch des Wiener Männergesangvereines 1877<br />

/ 13 <strong>Ischl</strong>er Wochenblatt, 14. Mai 1905, verfasst von Franziska Krupitz / 14 <strong>Festschrift</strong> 1895 – laut https://www.eurologisch.<br />

at/docroot/waehrungsrechner/#/ (Zugriff 27.01.2020) entspricht dies einer heutigen Kaufkraft von € 140.000,- / 15 <strong>Ischl</strong>er<br />

Wochenblatt 14.5.1905 / 16 Vereinsjahr 1880/81, <strong>Festschrift</strong> 1895, 20 Kreuzer entsprechen heute € 2,50 / 17 Vereinschronik<br />

1881 / 18 Vereinschronik 1919 / 19 <strong>Ischl</strong>er Wochenblatt, 14.5.1905 / 20 Erbchronik bzw. <strong>Festschrift</strong> 1895 / 21 Vereinschronik<br />

1919 / 22 Vereinschronik 1920 / 23 Tätigkeitsbericht 1933/1934 / 24 Vereinschronik 1938 / 25 Vereinschronik 1939 / 40 / 26<br />

Tätigkeitsbericht 1943<br />

37<br />

45<br />

21<br />

26<br />

34<br />

1845 1861 1870 1880 1890 1895 1910 1922 1924 1926 1939<br />

48<br />

61<br />

65<br />

58<br />

60


Sänger im Jubiläumsjahr 2020<br />

Erster Bass<br />

Erster Tenor<br />

Johannes<br />

Cervenka<br />

seit 2018<br />

Martin<br />

Müllegger<br />

seit 2017<br />

Norbert<br />

Wiener<br />

Zweiter Tenor<br />

seit 2018<br />

Alois<br />

Zimpernik<br />

seit 1961<br />

Wolfgang<br />

Käfer<br />

seit 2015<br />

Ludwig<br />

Kreiter<br />

Herbert<br />

Leitner<br />

seit 2018<br />

seit 2018<br />

Herbert<br />

Ditachmair<br />

seit 2018<br />

Roland<br />

Glaßer<br />

seit 2015<br />

Markus<br />

Habsburg<br />

seit 2003<br />

Herbert<br />

Rettenbacher<br />

seit 2008<br />

Friedrich<br />

Scheutz<br />

seit 1961<br />

Gerold<br />

Schodterer<br />

seit 1992/2006<br />

Werner<br />

Hillbrand<br />

seit 1978<br />

Jörg<br />

Schauberger<br />

seit 2016<br />

Wolfgang<br />

Schrott<br />

seit 1963<br />

Andreas<br />

Niederauer<br />

seit 1982/2015<br />

Peter<br />

Adler<br />

seit 2016<br />

Moritz<br />

Raab<br />

seit 2015<br />

Mark<br />

Hunter<br />

seit 2017<br />

Zweiter Bass<br />

Matthäus<br />

Unterberger<br />

seit 2016<br />

Robert<br />

Sentobe<br />

seit 1963<br />

Adrian<br />

Sams<br />

seit 1975/2009<br />

Florian<br />

Barta<br />

seit 2009<br />

Johann<br />

Stüger<br />

seit 1990<br />

P. Jakobus<br />

Neumeier<br />

seit 2019<br />

Paul<br />

Adler<br />

seit 2016<br />

Wolfgang<br />

Zeller<br />

seit 1985/2018<br />

Karl<br />

Schüller<br />

seit 1990<br />

Trevor<br />

Harpham<br />

seit 2003<br />

Wolfgang<br />

Wihan<br />

seit 1999<br />

Helmut<br />

Ramsebner<br />

seit 2015<br />

Georg<br />

Gsenger<br />

seit 1971


Vereinsvorstand Hans Wirl<br />

Vereinsleben von 1945 bis heute<br />

Text und Recherche: Karoline Schodterer<br />

Der Vereinsvorstand Hans Wirl begann 1945, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, gemeinsam mit<br />

Chorleiter Josef Lechner den Wiederaufbau des Vereins. Eine Sängerzahl wie im <strong>Jahre</strong> 1924 – da zählte<br />

der Verein 65 aktive Mitglieder – würde der Männergesangverein wohl nicht mehr erreichen, aber die Lage<br />

verbesserte sich Schritt für Schritt. Schon 1946 waren es wieder 44 aktive Sänger und 1951 durfte sich der<br />

Verein über 58 Chormitglieder freuen.<br />

Chorleiter Alois Wagner – Direktor der Knabenhauptschule – leitete von 1948 an den Chor und prägte<br />

ihn nachhaltig. Noch heute werden die „Wagner-Lieder“ mit Enthusiasmus gesungen. Er führte ein schulisches<br />

Regiment und wenn seine Männer zu „schwätzen“ begannen, flog schon mal das eine oder andere<br />

Stück Kreide in die Reihe der Störenfriede.<br />

Dem Langzeit-Chorleiter Alois Wagner folgten im Jahr 1982 Josef Sams und 1990 Norbert Deininger. In den letzten <strong>Jahre</strong>n des<br />

20. Jahrhunderts geriet der Verein in einige Turbulenzen, was zu einem zweimaligen Wechsel der Chorleitung führte. Aber im Sinne<br />

des Sprichworts: „Jedes Ende ist ein neuer Anfang!“, gelang es dem neuen Obmann Adrian Sams 2015 Frau Mag. Christine Wieder<br />

als neue Chorleiterin zu gewinnen. Seither steigt die Zahl der aktiven Sänger stetig und der Chor verjüngt sich zusehends. Zum<br />

Antritt Christine Wieders als Chorleiterin war in den Oberösterreichischen Nachrichten zu lesen: „Frau belebt Männerchor! […]<br />

Seit mit Christine Wieder eine Frau die Leitung der singenden Männer übernahm, hat sich die Zahl der Sänger auf 30 verdoppelt.<br />

Manche kamen nach längerer Pause zurück, andere stiegen völlig neu ein. Im Prinzip kann man von einer Chorneugründung sprechen,<br />

sagte die Chorleiterin anlässlich der 172. <strong>Jahre</strong>shauptversammlung Anfang 2017.“<br />

Konzerttätigkeit<br />

Eines der ersten Konzerte nach dem Krieg fand am 29. März 1947 anlässlich des 150.<br />

Geburtstags des Liederfürsten Franz Schubert im Konzertsaal des Kurhauses statt. Alle<br />

Konzerte der letzten 75 <strong>Jahre</strong> aufzuzählen, würde eindeutig den Rahmen sprengen, aber<br />

auch nur die Erwähnung einiger Konzertfixpunkte des Männergesangverein 1845 zeigt,<br />

wie überaus ernst der kulturelle Auftrag genommen wurde und nach wie vor wird.<br />

Pfandler Faschingsgaudi<br />

Festkonzert im Kurhauses – 120 Jahr <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> – 1965<br />

So gehörte bis zur Jahrhundertwende das<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er Adventsingen mit mehr als<br />

170 Akteuren zum weihnachtlichen Musikgeschehen. Seit 1998 hat das Weihnachtskonzert<br />

„In dulci jubilo“ mit wechselnden Gastchören und Musikgruppen einen fixen<br />

Platz im <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er Kulturkalender.<br />

1966 wurde von Pfarrer Schlosser die Pfandler Faschingsgaudi ins Leben gerufen und<br />

die „Pfandler-Pass“ des Männergesangvereins war von Anfang an nicht nur sängerisch,<br />

sondern auch mit den drei herausragenden Conférenciers Emil Zulehner, Fritz<br />

Scheutz und Werner Fahrner mit dabei. Legendär waren die Auftritte von „Graf<br />

Boby“ alias Walter Schmid. Auch heute noch sind die Sänger im Zweijahrestakt auf<br />

Beteiligungen an Gausingen, Chorwettbewerben<br />

und der Chorweihnacht in verschiedenen<br />

Orten des Salzkammerguts<br />

gehören genauso zur Konzerttätigkeit wie<br />

das „Singen auf Wildenstein“ der 70er<br />

1980 – Operette „Sissy“<br />

<strong>Jahre</strong>, das 1973 in der Salzkammergutzeitung<br />

als „eindrucksvolles Musizieren auf der Burg“ gelobt wurde. Auch beim Stadtfest<br />

der 90er <strong>Jahre</strong>, auf Weihnachtsmärkten oder dem großartigen Blumencorso anlässlich<br />

der Landesgartenschau im August 2015 gab der <strong>MGV</strong> seine Gesangskunst zum Besten.<br />

dieser Veranstaltung vertreten. 1980 wirkten die Sänger des Vereins in Fritz Kreisler‘s<br />

Operette „Sissy“ unter der Intendanz von Prof. Eduard Macku mit. In der <strong>Ischl</strong>er<br />

Wochenrundschau hieß es damals: „Es majestätelt wieder auf fröhliche Weise“.<br />

2018/19 widmeten sich die Sänger mit Konzerten in Gmunden und <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> dem „Kaiserlichen Brahms“. Anlässlich dieser Konzerte<br />

arrangierte der Organist Klaus Oberleitner aus Steyr die Kaiserhymne von Josef Haydn neu für den Männergesangverein. Ein<br />

weiterer Fixpunkt im Sängerjahr ist das weihnachtliche Singen am 24. Dezember im Krankenhaus, wobei die Sänger von Station zu<br />

Station wandern und den Patienten „ein wenig Weihnacht“ ans Krankenbett bringen.<br />

1958 – Sängerbundfest in Wien<br />

Geselligkeit ist großgeschrieben<br />

2015 – Blumencorso<br />

Im Juli 1958 wurde jedoch der Stolz der <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er Sänger auf eine harte Probe gestellt.<br />

Beim Sängerbundfest in Wien, das sogar mit einer Walther von der Vogelweide-<br />

Sondermarke geehrt wurde, begrüßte der damalige Wiener Bürgermeister Franz Jonas<br />

die nahezu eintausend Sängerinnen und<br />

Sänger, doch der <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er Männergesangverein<br />

1845 war für die Zuseher nicht<br />

wirklich sichtbar, denn die Vereinstafel<br />

war im Quartier vergessen worden und so<br />

mussten die <strong>Ischl</strong>er Sänger wohl oder übel<br />

mit dem St. Wolfganger Männergesangverein<br />

mit marschieren.<br />

Singen auf Wildenstein<br />

Neben unterhaltsamen Vereins-Familienabenden ging es auch manchmal etwas härter zu, so mussten beispielsweise im Winter<br />

1951 die Tenöre gegen die Bässe auf die Eisbahn. Familienabende mit musikalischen und kabarettistischen Einlagen gehörten bis<br />

in die 90er <strong>Jahre</strong> zu Fixterminen des Vereins. Vereinsausflüge führten die Sänger gemeinsam mit ihren Partnerinnen sowohl ins<br />

benachbarte Ausland nach Bayern, Ungarn, Italien und Tschechien als auch ins Waldviertel, nach Kärnten, die Südsteiermark oder<br />

manchmal auch „nur“ auf die Hoisnradalm.<br />

Seit dem Jahr 2007 veranstaltet der Männergesangverein alljährlich im Frühling eine Weinverkostung, die sich großer Beliebtheit erfreut.<br />

Die Präsentation der Weine verschiedener österreichischer Winzer wird kulinarisch und sängerisch bestens begleitet und auch<br />

der eine oder andere befreundete Chor hat die Weinverkostung schon für einen Sängerausflug genutzt. Jubiläen von Mitgliedern wie


auch Goldene und Grüne Hochzeiten wurden besungen, runde Geburtstage gefeiert, und weil auch das zum Vereinsleben gehört,<br />

erwies man Sangesbrüdern auf ihrem letzten Weg musikalisch die Ehre.<br />

Stellvertretend soll hier nur ein besonderer runder Geburtstag mit historischem<br />

Hintergrund erwähnt werden. 2016 wurde der 70. Geburtstag von Sangesbruder<br />

Mag. Markus Habsburg-Lothringen besungen. Hier schließt sich ein Kreis, denn<br />

bereits im Oktober 1849 sang der Männergesangverein seinem Urgroßvater Kaiser<br />

Franz Josef I. ein Ständchen anlässlich dessen Namenstags.<br />

Der Sängerball<br />

Der Sängerball war von<br />

1955 bis 1986 ein Fixpunkt<br />

Geburtstagsständchen für Markus Habsburg-Lothringen<br />

im <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>er Faschingsgeschehen.<br />

Der erste Sängerball fand am 14. Jänner 1956 im Café Ramsauer<br />

statt und war ein großartiger Erfolg. Im Jänner 1967 wurde das Ramsauer zu<br />

klein und der Ball übersiedelte in den großen Kurhaussaal. Die Dekorationen,<br />

für die Heinz Preisch verantwortlich zeichnete, waren legendär. Der Sängerball<br />

galt lange <strong>Jahre</strong> als der beste Maskenball im Salzkammergut. Sein Ende fand er<br />

durch zunehmende Alkoholexzesse mancher Besucher, denen die Sänger, die<br />

selbst die Aufsicht übernehmen mussten, nicht mehr gewachsen waren.<br />

Chorliteratur<br />

Brahms-Konzert im Festsaal der PKS-Villa Rothstein<br />

Heinz Preisch inmitten seiner Eis-Dekoration<br />

Das Repertoire des Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> war<br />

und ist breit gefächert. Es reicht von romantischen<br />

Chorwerken der Komponisten Brahms und Schubert<br />

über Kirchenmusik, moderne Chorliteratur und Volksmusik<br />

bis hin zu A-capella-Musik wie z. B. „Der kleine<br />

grüne Kaktus“ oder „Veronika, der Lenz ist da“ von<br />

den Comedian Harmonists. Ein ausschließlich für Männerchöre<br />

typisches Liedgut stellen die „Trinklieder“ dar,<br />

die seit der Gründung des Vereins zum fixen Repertoire<br />

gehören. Der Wein wird aber nicht nur besungen, sondern<br />

auch nach der Chorprobe mit Begeisterung genossen.<br />

2018 hielt das digitale Zeitalter auch im Probelokal des<br />

Männergesangvereins Einzug. Das an die 800 Chorwerke<br />

umfassende Notenarchiv wurde digitalisiert und ein<br />

neues Ordnungssystem eingeführt.<br />

Gesangsproben<br />

Die Proben des Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> wurden bis 1971 im Hotel Goldenes<br />

Schiff abgehalten. 1972 übersiedelten die Sänger in ihr neues Vereinsheim, den Gasthof<br />

„Neue Welt“ in der Egelmoosgasse, wo sie von ihrer „Herbergsmutter“ Frau Ida<br />

Eberhard in den Pausen mit Bier versorgt wurden. Heute weht ein anderer Wind.<br />

Das wohlverdiente Achterl oder Bierchen gibt es erst nach Probenende, es wurde bis<br />

zu seiner gesanglichen Pension 2019 von Hermann Schagerl eingeschenkt.<br />

1996 – Musikheim<br />

Inhalare la voce<br />

1988 bis 1995 probten die Sänger im Festsaal der Landesmusikschule <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>,<br />

bis am 18. Oktober 1996 Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer das Musikheim<br />

in der Schulgasse 15, das künftig der Bürgermusik und dem Männergesangverein<br />

1845 eigene Proberäume bieten sollte, seiner Bestimmung übergab. Die Proberäume<br />

wurden 2019 renoviert und danke der Digitalisierung des Notenarchivs konnte<br />

mehr Platz geschaffen werden.<br />

Um zu verdeutlichen, warum der Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 heute sehr<br />

erfolgreich von einer Frau, nämlich von Mag. Christine Wieder, dirigiert wird, soll<br />

im Folgenden Gerold Schodterer mit seiner Beschreibung einer Chorprobe vor<br />

dieser Ära zu Wort kommen:<br />

Die Tortur beginnt um punkt acht Uhr mit dem Einsingen, bei dem es darum geht, die Wäsche nicht von der Leine fallen zu<br />

lassen, Rosen zu schnuppern, oder in einen imaginären Marillenknödel zu beißen, der so saftig ausschaut, dass einem das Wasser<br />

im Mund zusammenläuft. Dieses vertrocknet allerdings relativ rasch, weil es nun darauf ankommt, den Stimmsitz aus dem von<br />

der Evolution dafür vorgesehenen Hals in die Hohlräume des Schädels zu verlagern. Nachdem diese nun mit allen möglichen,<br />

aus Oktaven, Terzen und Quinten stammenden Tönen zur offensichtlichen Zufriedenheit des Chorleiters gefüllt werden konnten,<br />

beginnt die eigentliche Chorprobe.<br />

Mit der Probe beginnt erst der eigentliche Leidensweg des Sängers, der nun damit<br />

beschäftigt ist, eine Fülle von unbekannten „Wutzerln“ – wie der Chorleiter manchmal<br />

mit grimmiger Miene die Noten bezeichnet – mit dem meist wenig geläufigen<br />

Text zu verbinden, der sich noch dazu weit entfernt von den Wutzerln befindet und<br />

somit nicht immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen kann, weil man während<br />

der ganzen Prozedur noch die im Takt schwingenden Hände des Chorleiters<br />

im Auge behalten sollte.<br />

Gelingt es dem Chor mehrere Takte lang – unter Aufbringung höchster Konzentration<br />

– alle bisher beschriebenen Torturen – also die drei W (Wutzerl, Wörter und<br />

1962 – Musikprobe auf der Lienbachalm<br />

Entwurf – Bühnenbild Sängerball


Womöglich nicht atmen) – mit den geistigen und körperlichen Möglichkeiten zu vereinen, um dann noch in völliger Überraschung,<br />

wenn es gelingt, mit andächtig geschlossenen Augen einem glücksähnlichen Zustand entgegenzuschweben, sieht er sich beim Öffnen<br />

seiner Augen mit der verzweifelten Miene des Chorleiters konfrontiert, der nun bereits ein wenig ungeduldig das wichtigste<br />

Element einfordert, das seiner Vorstellung nach einem Männerchor zu eigen sein muss: das „Inhalare la voce“! Eine Art seliger<br />

Zustand, in dem der Ton bei weit geöffnetem Mund in einer Schwerelosigkeit zu schweben scheint, um dem Ohr des Hörenden den<br />

Gefallen zu tun, nicht allzu gewaltig durch den Härchenwald der Schnecke hindurch zu brausen – um eben diesen Wald stehen zu<br />

lassen – und weiter in die zarten Gehirnregionen vordringen zu können, wo aus ihm (dem Ton) Musik werden kann.<br />

Und wenn dann alle Sänger, ermuntert durch Einwürfe des Chorleiters wie: „ja rumpel di pumpel“ oder „zu tief“ oder „Nein! die<br />

Luft nicht schon wieder gegen die Stimmlippen pressen“, sich endlich wieder an ihre musikalische Intelligenz erinnern und alles<br />

vereinen, was im Sinne des Chorleiters zu einem einigermaßen anhörungswürdigen Musizieren notwendig wäre, dann, ja dann dringt<br />

durch den wunderbaren Vielklang der nun geläuterten und selbstbewussten Männerstimmen der verzweifelte Ruf des Chorleiters:<br />

„Ihr müsst euch gegenseitig HÖÖÖREN!“<br />

Bevor Chor und Chorleiter in völliger Verzweiflung zu ertrinken drohen, löst das besonders gern geübte „Inhalare la vino“ die<br />

spannungsgeladene Atmosphäre, sorgt für ein fröhliches Sangesbruderdasein und spendet Kraft für den nächsten Dienstag, an dem<br />

die Tortur mit dem Einsingen von neuem beginnt.<br />

Der Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 in Zahlen – 1945 bis heute<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Chorleiter<br />

Mitglieder <strong>MGV</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

1946 1951 1955 1963 1970 1985 1987 1995 1998 2015 2016 2020<br />

Mag. Christine Wieder seit 2015<br />

Josef Sams 2006 - 2015<br />

Peter Kögler 1996 - 2006<br />

Norbert Deininger 1990 - 1996<br />

Josef Sams 1982 - 1990<br />

Alois Wagner 1948 - 1982<br />

Josef Lechner 1945 - 1948<br />

Obmänner<br />

Adrian Sams seit 2015<br />

Karl Saller 2006 - 2015<br />

Dr. Wolfgang Wihan 2003 - 2006<br />

Alois Lemmerer 1996 - 2003<br />

Dr. Wolfgang Zeller 1990 - 1996<br />

Mag. Gerhard Moser 1983 - 1990<br />

Hans Kienberger 1967 - 1983<br />

Hans Schwarzbauer 1958 - 1967<br />

Julius David 1957 - 1958<br />

Josef Grobner 1956 - 1957<br />

Willibald Fritsch 1952 - 1956<br />

Hans Wirl 1945 – 1952<br />

YouTube-Video-Aufnahme / Wolfgang Stadler<br />

Jubiläen<br />

Dem Alter des Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> 1845 entsprechend<br />

gab es bereits viele Jubiläen zu feiern. 1935 – anlässlich<br />

der 90-Jahr-Feier – wurde die in die <strong>Jahre</strong> gekommene<br />

Fahne der Stifterin und Fahnenmutter Gräfin Elisabeth von<br />

Sickingen durch eine wunderschöne neue Fahne ersetzt (siehe<br />

Titelbild der <strong>Festschrift</strong>). Auf Anregung von Frau Käthe Braumandl<br />

und Frau Dr. Hermine Koch taten sich <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>s Frauen<br />

zusammen und übergaben die neue Fahne, die auch heute<br />

noch zu festlichen Anlässen verwendet wird, dem Verein.<br />

Vogelweider-Verdienstmedaille<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

1955 wurde dem Verein im Rahmen<br />

der Jubiläumsfeier die<br />

Rückseite der Vereinsfahne<br />

Vogelweider-Verdienstmedaille, die höchste Auszeichnung des Österreichischen Sängerbundes, für<br />

110 <strong>Jahre</strong> im Dienste der Gesangskultur verliehen. Zum 120-jährigen Bestehen des Männergesangverein<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> schrieb Margit Bachler Rix, freie Journalistin der Salzkammergut Zeitung,<br />

ein Loblied auf den Männergesangverein. Zu diesem Jubiläum wurde dem Verein die Anton-<br />

Bruckner-Fest-Erinnerungsmedaille überreicht, die anlässlich des hundertjährigen Bestehens des<br />

Oberösterreichisch-Salzburgischen Sängerbundes 1864 gefertigt wurde. Das 150-jährige Jubiläum<br />

des Männergesangvereins wurde mit einem „großartigen Chorkonzert“, so die <strong>Ischl</strong>er Wochenrundschau,<br />

im großen Kurhaussaal würdig gefeiert.<br />

Die Presseberichte in den lokalen Medien und den Oberösterreichischen Nachrichten füllten zwölf Ordner, obwohl es von 2003<br />

bis 2015 keinen ernannten Archivar gab. Aber nicht nur Printmedien berichteten, auch der Hörfunk und der Deutsche Fernsehsender<br />

ZDF brachten zwischen 1969 und 1995 mehrmals Aufnahmen<br />

des Männergesangverein <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> in den Sendungen<br />

„Stimm mit uns ein“ und „Sonntagskonzert“.<br />

1985 erschien die erste Langspielplatte „Das ist die stillste<br />

Zeit im Jahr“ gemeinsam mit dem Chor der HBLA <strong>Bad</strong><br />

<strong>Ischl</strong>, der <strong>Ischl</strong>er Stubenmusi und dem Blockflötenensemble<br />

der Landemusikschule <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> unter der Gesamtleitung von<br />

Chorleiter Josef Sams. 1988 folgte die Langspielplatte „Auf<br />

lasst uns Singen“. 2003 und 2012 erschienen zwei weitere CD-<br />

Aufnahmen mit Weihnachtsmusik. 2014 entstand ein erstes<br />

YouTube-Video.


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DE BETTIN – Autohaus, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

EUROTHERMEN RESORT – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

FISCHER Loden Frey – Mode & Textilhandel, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

FORSTINGER MODE, Gmunden – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

FROMMLET Gundi, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

GÄRTNEREI Josef PFANDL – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

GENUSS GREISSLEREI – Gerhard Schierl, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

GEOMETER – DI Hermann Putz, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

GMEINER BIRGIT, Friseur & Beauty, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

ING. HAGER – Installationsgesellschaft, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

HAGER & PARTNER – Bilanzbuchhaltung, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

HARPHAM Trevor – Klavierstimmungen&Reparaturen, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

HEILMASSEURIN Ilse Ocenasek, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

HUBERTUSHOF – Hotel & Wirtshaus, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

HUTMANUFAKTUR – Franz Bittner, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

IMMO KOFLER, Salzburgerstraße 7, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

KIENINGER BAU – <strong>Bad</strong> Goisern<br />

Martin KEFER KG – Bilanzbuchhaltung, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Ihr professioneller Partner für<br />

Offset-Digitaldruck und Werbetechnik<br />

KRENN IT SERVICES – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Dr. Peter & Dr. Thomas MAIR – Rechtsanwälte, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

MARIENAPOTHEKE – Pfandl<br />

MÖSTL – Fliesen & Natursteine, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

MUKI Versicherungsverein – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

NAHMER Bäckerei – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Rechtsanwälte Dr. NEHER & Mag. GRÖSSWANG, Pfarrgasse<br />

NEUREITER Martin – Malermeister, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

OBERBANK – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

PERNKOPF & HAAS – Elektro-Heizung-Sanitär, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

KommR Helmut PETER – Weisses Rössl, St. Wolfgang<br />

PILZ & PARTNER Wirtschaftstreuhand und Steuerberatung<br />

QUELL – Schuhe, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

SCHAUER – Poesie-Mode & Tracht, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

RAIFFEISENBANK – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

REICHL Gerhard – Trockenbau, <strong>Bad</strong> Goisern<br />

SALZWELTEN GmbH – Hallstatt<br />

SCHEICHL – Autohaus, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

SIEDLUNGSGENOSSENSCHAFT – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

SPARMARKT – Lindenbauer, Strobl<br />

RECHTSANWÄLTIN – Mag. Brigitte Steinhuber-Kals, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

TIK TAK – Uhren-Schmuck-Service, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

TISCHLEREI GASSNER – <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Mag. Peter ZULEHNER – Consulting-Vorträge-Coaching, Wien<br />

Dr. Kurt WALDHÖR – Rechtsanwalt, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

URTHALER Werner – Sattler & Tapezierer, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

ZEBAU – Bauunternehmen Zeppetzauer, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!<br />

4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> • Salzburger Straße 32 • Tel. 06132/277 36-0<br />

office@wigodruck.at • www.wigodruck.at<br />

Konditorei Zauner<br />

Der kulinarische Treffpunkt<br />

im Salzkammergut<br />

Die ehemalige k & k Hofzuckerbäckerei Zauner ist seit 1832 Anziehungspunkt<br />

und lässt die Herzen der Kaffee- und Patisserieliebhaber<br />

damals wie heute höher schlagen. Dort, wo einst Kaiser Wilhelm, Metternich<br />

und Bismark, Bruckner, Brahms und Johann Strauß ihren Kaffee<br />

getrunken hatten, spielten später Franz Lehar, Emmerich Kalman und<br />

Oskar Straus Tarock. Vieles hat sich seit der Gründung geändert, aber<br />

der „Zauner“ ist geblieben was er von Anfang an war: Der Treffpunkt<br />

von Kultur und Feinschmeckern.<br />

Heute beschäftigen die Konditorei Zauner und das Grand<br />

Café & Restaurant Zauner Esplanade im <strong>Jahre</strong>sdurchschnitt<br />

100 Mitarbeiter, davon sind allein 30 für die Zubereitung<br />

der 200 verschiedenen Spezialitäten zuständig.<br />

Angeboten werden ausschließlich Erzeugnisse aus der<br />

hauseigenen Backstube. Die wohl bekannteste Leckerei<br />

wurde im Jahr 1905 erfunden, der „Original Zaunerstollen“,<br />

eine einmalige Süßigkeit, die ein Symbol für <strong>Bad</strong><br />

<strong>Ischl</strong> und die österreichische Konditorkunst wurde. Alle<br />

Zauner-Spezialitäten werden in liebevoller Handarbeit mit<br />

höchster Zuckerbäckerkunst täglich frisch gefertigt. Die<br />

Zuckerbäcker und Köche sind stets aufs Neue bemüht, den hohen Qualitätsanspruch zu wahren und süße<br />

Träume zu erfüllen. Das ganze Jahr über werden die Spezialitäten aber auch in alle Welt verschickt. Besuchen<br />

Sie uns auf unserer Webseite. Wir bieten Versandservice für Ihre Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenke.<br />

www.zauner.at<br />

Konditorei Kaffee Zauner<br />

Pfarrgasse 7, AT-4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

+43 (0) 6132 23310-13<br />

info@zauner.at<br />

Grand Café & Restaurant Zauner<br />

Hasner Allee 2, AT-4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>,<br />

+43 (0) 6132 23310-13<br />

esplanade@zauner.at


<strong>MGV</strong> -1.qxp_Layout 1 31.10.19 09:30 Seite 1<br />

Wir können zwar nicht singen...<br />

Wir geben Kraft fürs Leben.<br />

Die Sparkasse Salzkammergut AG<br />

gratuliert dem Männergesangverein 1845<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> herzlich zu seinem Jubiläum.<br />

Adobe Stockphoto<br />

bringen aber unsere Kunden zum Jubilieren.<br />

EISL l l bauen<br />

wohnen<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> l freizeit<br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, Wolfganger Str. 35, Tel. 06132/25001, www.eisl-baumarkt.at<br />

Was wenige wissen:<br />

Die Sparkasse des Marktes <strong>Ischl</strong> wurde 18 <strong>Jahre</strong> nach Gründung des Männergesangvereines<br />

1845 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> am 18. August 1863, genau am Geburtstag des Kaisers gegründet. Das Gründungsmitglied<br />

der Sparkasse, Dr. Josef Ritter von Brenner war gleichzeitig auch ein aktiver<br />

Sänger im Gesangverein.


Quartetto Rabio Forte<br />

„Glückliche Pech-Vögel“<br />

Raben – verschrien als Unglücksboten,<br />

verscheucht als Diebe und gescholten<br />

als „Raben-Eltern“ – sind jedoch in<br />

vielen Kulturen ein Symbol der Weisheit<br />

und der Kraft. Von der Wissenschaft als<br />

intelligente und soziale „Überflieger“<br />

bezeichnet, wird ihnen sogar ein physikalisches<br />

Verständnis attestiert.<br />

Faszinierende, glänzend schwarze Gesellen;<br />

einerseits verspielt, witzig und<br />

tollpatschig, andererseits Flugakrobaten,<br />

anspruchsvoll in der Wahl des Lebenspartners und unendlich liebevoll sowie fürsorglich bei der Aufzucht ihrer<br />

Jungen, vereinen sie scheinbar unterschiedlichste Kontraste.<br />

In einem Zeitraum von ca. zehn <strong>Jahre</strong>n sind rund 200 Raben-Originale entstanden. Was Wilhelm Busch über<br />

die erfüllten Wünsche, die augenblicklich Junge bekommen, sagt, trifft auch auf meine Rabenbilder zu – sie<br />

„vermehren“ sich fast wie von selbst. Meine Rabenvögel haben nichts Unheilvolles an sich. Vor leuchtendem<br />

Hintergrund torkeln und flattern sie scheinbar tollpatschig über die Leinwand – allzu Menschliches wird<br />

entschärft, weil es belächelt wird. Die augenzwinkernde Botschaft: „Raben sind eben auch nur Menschen ...“<br />

Atelier und Werbegestaltung<br />

Karoline Schodterer<br />

4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, Kurhausstraße 3,<br />

Telefon +43 664 2253646 / karoline@schodterer.at<br />

www.sinn-bilder.at / www.rabenbilder.at<br />

Öffnungszeit nur nach tel. Vereinbarung – Montag bis Samstag 10.00 bis 17.00 Uhr<br />

Mitglied der Berufsvereinigung Bildender Künstler Österreichs / LV Salzburg<br />

Das Phantastische entsteht, wo das Wollen endet...<br />

Tonträger<br />

In dulci jubilo<br />

2012 - Doppel-CD / Nationale und<br />

Internationale Weihnachtsmusik<br />

A Liacht is aufkemma<br />

2003 - CD / Advent und Weihnacht<br />

im Salzkammergut<br />

Auf! Laßt uns singen<br />

1988 - LP / Heimische und<br />

Internationale Volkslieder<br />

Das ist die stillste Zeit im Jahr<br />

1985 - LP Volkstümliche und<br />

Klassische Weihnachtslieder<br />

„Zieh Gedanke auf goldenen<br />

Schwingen“ erklingt es hinter<br />

den Gitterstäben des Gefangenenchors<br />

in Verdis Oper<br />

Nabucco. Und der Gedanke<br />

beginnt sich zu erheben, lässt<br />

alles Körperliche hinter sich,<br />

wird Musik, die Verzweiflung in<br />

Hoffnung zu wandeln vermag.<br />

Denn Freiheit wird dort geboren,<br />

wo sich Ideen zur Schwingung<br />

formen, um der Welt<br />

Vollkommenheit zu schenken.<br />

Im Ring „Viva Verdi“ entschweben die Noten Verdis „Zieh Gedanke…“<br />

auf einem goldenen Flügel, erheben sich über die geistige Beengtheit, die<br />

durch weißgoldene Gitterstäbe ihren Ausdruck findet, ziehen vorbei am<br />

Hoffnung spendenden Grün des Smaragdes, werden Musik.<br />

Im Weltenspiegel formen sich die Worte „Viva Verdi“ zu einem stillen,<br />

ewigen Dank an diesen gnadenreichen Komponisten.<br />

Goldschmiede-Atelier<br />

für bedeutungsvolle Schmuckunikate<br />

Gerold und Karoline Schodterer<br />

4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, Pfarrgasse 11<br />

Tel.: +43 6132 23729-0<br />

office@schodterer.at<br />

www.schodterer.at<br />

Wenn Sie gefunden haben,<br />

was Sie nie suchten,<br />

waren Sie bei uns...<br />

Viva Verdi


Mag. Thomas Sams<br />

Ein Auge für Details<br />

Seit vier Generationen fertigt unser familiär geführter Betrieb Maßmöbel der besonderen<br />

Art und so leiten wir die Tischlerei mit Herz und Verstand, um sie zu einem<br />

alteingesessenen Unikat der Salzkammergut-Betriebe zu machen.<br />

Als Eigentümer und Geschäftsführer<br />

leite ich nunmehr seit 14 <strong>Jahre</strong>n den<br />

Betrieb meiner Eltern. „Learning by doing“<br />

war mein Motto, als ich in den Tischlereibetrieb und Möbelhandel<br />

einstieg, da ich nach meinem Studium der „Internationalen<br />

Betriebswirtschaft“ an der Universität Wien einen völlig<br />

anderen Berufsweg eingeschlagen hatte.<br />

Mein Ziel war und ist es, unseren Kunden eine funktionale, zeitgemäße<br />

und formschöne Innenarchitektur samt Ausführung zu<br />

bieten. Da sich unsere Umwelt, die Technik und der Zeitgeist<br />

stetig verändern, lernt man in dieser Sache nie aus und es gibt immer wieder Neues oder auch Altbewährtes,<br />

das Einzug in „das Wohnen“ hält.<br />

„Herausragende Qualität seit Generationen und für Generationen“<br />

Nach diesem Motto gehen unsere Tischler täglich mit vollem Einsatz ans Werk. CNC-gefertigt, von Meisterhand<br />

montiert und mit dem erforderlichen Feinschliff vollendet, erfüllen wir nahezu jeden Kundenwunsch.<br />

Wir setzen dabei höchste Qualitätsstandards voraus, wodurch es uns gelingt, allen Ansprüchen auf vollendetem<br />

Niveau gerecht zu werden.<br />

Unser Markenzeichen ist die Einzigartigkeit der Möbel!<br />

4820 <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, Salzburger Straße 152<br />

Tel. +43 6132 244870<br />

Fax +43 6132 2448730<br />

Mail: moebel@schiffersams.at<br />

Home: www.sams.at

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