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Melange No21

Melange No21 - das Magazin im Süden Bayerns

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2<br />

JANNA JI<br />

WONDERS<br />

Walchensee<br />

Forever<br />

Titel: Janna Ji Wonders<br />

Foto: Michael Reusse<br />

d a s m a g a z i n<br />

IM SÜDEN<br />

BAYERNS<br />

JOHN<br />

JÜRGENS<br />

DJ John Munich<br />

BÄRBEL BALZER<br />

Reisen für die Seele<br />

DANIEL AUBECK<br />

Leben und leben lassen


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser!<br />

DER PASSION<br />

„HOSANNA DEM SOHN DAVIDS!<br />

GEPRIESEN SEI ER, DER KOMMT IM NAMEN DES HERRN!“<br />

Oberammergau steht bereit, und 500.000 Besucher aus der<br />

ganzen Welt, wollen die Passion sehen. 111 Aufführungen<br />

in fünf Monaten. Premiere wäre am 14. Mai. Entscheidung<br />

fällt Anfang März, wie es weitergeht.<br />

Die knapp 5.000 Besucher sitzen in einem Freiluft-Theater,<br />

wie in einem Fußballstadion. Vorn spielt nicht der FC Bayern,<br />

sondern die Oberammergauer. Coach ist nicht Julian<br />

Nagelsmann, sondern Christian Stückl und Markus Zwink.<br />

Das Spiel dauert nicht 90 Minuten, sondern 540 Minuten.<br />

Bei der Passion 2010 durfte ich als Diener von Herodes<br />

mitwirken, es waren 112 Aufführungen, ich habe bei keiner<br />

einzigen gefehlt. Im Passionsjahr heiratet man nicht, feiert<br />

keinen Geburtstag, keine Taufen, und man stirbt auch nicht,<br />

sondern „Ma spuit Passion“. Da Oberammergauer sagt:<br />

DER PASSION.<br />

In dieser Ausgabe mein Freund, Solo-Bassist im Chor und<br />

früherer Gemeinderatskollege Heino Buchwieser. Heino<br />

setzte sich vehement dafür ein, dass Christian Stückl mit<br />

26 Jahren, mit einer Stimme Mehrheit, zum Spielleiter der<br />

Passion 1990 gewählt wurde. Eine neue Ära begann mit<br />

Christian Stückl, Markus Zwink und Stefan Hageneier.<br />

Einzug nach Jerusalem, mit dem zweimaligen<br />

Christus-Darsteller Martin Norz 1990 und 2000.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht Euch,<br />

Franz Windirsch und das Team <strong>Melange</strong><br />

Titel:<br />

Janna Ji Wonders<br />

„Walchensee Forever“<br />

(Artikel S. 14)<br />

3


6 IMPRESSIONEN<br />

„Bahlsen-Brücke“ von Florian Warnecke<br />

8 BERLINALE 2020 Walchensee Forever<br />

Ein Film von Janna Ji Wonders<br />

14 POWERFRAU Natalie Rechberg<br />

Freiheit und Sicherheit: Lady-Comp und Daysy<br />

14<br />

Natalie Rechberg<br />

Freiheit und Sicherheit:<br />

Lady-Comp und Daysy<br />

20 LIVE IS LIFE Daniel Aubeck<br />

Leben und Leben lassen<br />

26 REGENERATION Die Ohlstadtklinik<br />

Reha mit Alpenblick<br />

30 KOLUMNE Clausen Murmel<br />

Zuagroast 02<br />

32 KUNTERBUNT Bärbel Balzer<br />

Reisen für die Seele<br />

39 TOURIST INFO MURNAU<br />

Alle Hände voll zu tun ...<br />

20<br />

Daniel Aubeck<br />

Leben und leben lassen<br />

42 PASSION Ein Treffen mit Heino Buchwieser<br />

„Manchmal gibt es keinen Zwischenweg.<br />

Manchmal muss man links oder rechts sagen.“<br />

48 BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Ein Einblick in den Alltag der<br />

Zentralen Notaufnahme<br />

Interview mit Dr. Angelika Trapp<br />

55 BACKSTAGE Van Morrison<br />

Genie und Outlaw mit Ritterschlag<br />

56 DIE STAFFELSEEWIRTE<br />

Wer nichts wird – wird Wirt!<br />

Vorurteile gegenüber Gastronomen<br />

26<br />

Die Ohlstadtklinik<br />

Reha mit Alpenblick<br />

60 GREEN LUXURY STATEMENT Pharmos Natur<br />

Natürliche Vielfalt: Wir leben Biodiversität<br />

62 PORTRAIT John Jürgens<br />

Plogging oder Clubbing – DJ John Munich<br />

4


INHALT<br />

68 BRAUTMODE Die Hochzeitskleiderin<br />

Sina Hoiß – Die Braut, die sich traut<br />

72 SAPPORO 1972 Stefan Gaisreiter<br />

Meine besondere Olympia-Story<br />

75 GESUNDHEIT RESA Verleih & Service<br />

Was schon die Finnen wussten ...<br />

77 IMMOBILIEN EXPERTENTIPPS<br />

von Britta Kirstein-Zietz & Roger Zietz<br />

Immobilienkredite: Der Trend geht in Richtung höherer Zinsen<br />

78 WIRTSCHAFT + FINANZEN mit Dr. R. E. Schauer<br />

Neue Grundsteuer 2022: Was Sie wissen müssen<br />

32<br />

Bärbel Balzer<br />

Reisen für die Seele<br />

88 MARKTPLATZ<br />

Cafés, Restaurants, Shopping, Tourismus und Gesundheit,<br />

Kunst, Handwerk, Immobilien und Dienstleistungen<br />

auf einen Blick<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: Agentur <strong>Melange</strong>, Franz Windirsch, Stephanie Brandner,<br />

Postgasse 4, 82418 Murnau<br />

Autoren: Heribert Riesenhuber, Alexandra Sichart, Birgit Schwarzenberger,<br />

Andrea Weisner, Petra Taint, Diana Rasche, Clausen Murmel, Frank W. Pietrusiak,<br />

Stefan Gaisreiter, Kerstin Rudolf, Britta Kirstein-Zietz, Roger Zietz,<br />

Dr. Ralf Erich Schauer<br />

Art Direktion: Katrin Oppenrieder<br />

Fotografen: Florian Warnecke, Harry Stahl, Heribert Riesenhuber,<br />

Stefanie Seyringer, Christian Podolski<br />

Bildbearbeitung: Richard Maier<br />

Lektorat: Petra Taint, Wortschatz [Ideen Konzepte Texte] München<br />

Media Reports und Eventmanager: Sebastian Windirsch<br />

42<br />

Ein Treffen mit<br />

Heino Buchwieser<br />

KUNDENBETREUUNG + ANZEIGEN<br />

Franz Windirsch, 0151 12050911<br />

f.windirsch@agentur-melange.de<br />

Sebastian Windirsch<br />

info@agentur-melange.de<br />

VERTEILUNG<br />

Ammergauer Alpen, Blaues Land,<br />

Garmisch-Partenkirchen, Loisachtal,<br />

Penzberg, Weilheim, Peiting, Schongau,<br />

Bad Tölz, Starnberg, Ehrwald/Tirol<br />

62<br />

John Jürgens<br />

alias DJ John Munich<br />

5


Foto: Florian Warnecke<br />

Bahlsen-Brücke, Uffing


IMPRESSIONEN<br />

Hotel am schönsten Fleck Bayerns<br />

www.alpenhof-murnau.com


8


BERLINALE 2020<br />

„WALCHENSEE FOREVER“ –<br />

EIN FILM VON<br />

JANNA JI WONDERS<br />

Was ist Heimat? Ein Ort? Ein Mensch? Ein Gefühl?<br />

„Walchensee Forever“ erzählt die Geschichte einer unglaubliche Familienbiografie von abenteuerlustigen<br />

und selbstbestimmten Frauen aus fünf Generationen auf der Suche nach Heimat und dem Sinn des<br />

Lebens. Auf der Berlinale 2020 feierte der Film seine Weltpremiere und erhielt den Bayerischen Filmpreis<br />

in der Kategorie Dokumentarfilm.<br />

ZWISCHEN DEN WELTEN<br />

MEHR ALS DAS CAFÉ AM SEE<br />

Die Regisseurin Janna Ji Wonders wurde in Kalifornien geboren<br />

und wuchs zwischen der Farm ihres Vaters in den USA<br />

und der Familie ihrer Mutter am Walchensee auf. Prägend in<br />

der Lebensgeschichte von Wonders war die starke Präsenz und<br />

der Einfluss der Frauen in ihrer Familie, von denen jede auf<br />

ihre Weise den patriarchalen Strukturen ihrer Zeit trotzte.<br />

Wonders wandte sich, wie ihre Mutter schon, im jungen Alter<br />

der Fotografie und dem Film zu und studierte später an der<br />

Filmhochschule in München. „Walchensee Forever“ ist ihr<br />

insgesamt sechster Dokumentar- bzw. Spielfilm, aber erster<br />

Kinodokumentarfilm. In einem Gespräch verriet Wonders die<br />

Hintergründe zu der Entstehung des Films.<br />

Die Urgroßmutter der Filmemacherin war diejenige, die den Walchensee<br />

für sich entdeckte. Es war der einzige Platz, an dem sie<br />

Trost gefunden hatte, nachdem ihre jüngere Tochter 1918 an der<br />

Spanischen Grippe gestorben war. Hier eröffnete sie ein Ausflugscafé,<br />

welches bis heute noch besteht. Das Kaffeehaus am See<br />

wurde zum Zufluchtsort, aber auch zum Dreh- und Angelpunkt,<br />

an dem sich einige familiäre Dramen abspielten. Um den generationsübergreifenden<br />

Verstrickungen ihrer Familie auf die Spur<br />

zu kommen, rekonstruiert die Filmemacherin die Geschichte<br />

ihrer Großmutter, die das Café übernahm und zum Drehzeitpunkt<br />

bereits 104 Jahre alt war. Wonders Mutter Anna und deren<br />

Schwester Frauke zog es allerdings immer wieder weg vom


BERLINALE 2020<br />

Wonders Mutter Anna mit Schwester Frauke<br />

„Es war keine geborgene Atmosphäre im Café,<br />

also haben wir versucht,<br />

unser eigenes Leben zu entdecken.<br />

Wir wollten mehr über uns selbst herausfinden,<br />

über das Geheimnis des Lebens.“<br />

ANNA WONDERS<br />

Walchensee, in die USA, nach Mexiko und zu indischen<br />

Ashrams. Sie wollten sich befreien und die große weite Welt<br />

als Musikerinnen ergründen. „Es war keine geborgene Atmosphäre<br />

im Café, also haben wir versucht unser eigenes Leben zu<br />

entdecken. Wir wollten mehr über uns selbst herausfinden, über<br />

das Geheimnis des Lebens“, so Wonders Mutter. Die beiden<br />

Schwestern entschlossen sich, mit Hackbrett, Tracht und Gitarre<br />

in die USA und nach Mexiko zu gehen, wo sie auf ihrer<br />

Reise viel prägende und kontrastreiche Eindrücke für ihre weitere<br />

Lebensgeschichte mitnahmen und ihre Musik ihnen Türen<br />

in unbekannte Welten und Kulturen öffnete.<br />

SUCHENDE MIT LEIDENSCHAFT<br />

Nach der Rückkehr der Schwestern verlor sich Frauke immer<br />

mehr in ihrer Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens.<br />

Sie starb auf mysteriöse Weise und hinterließ viele offene Fragen<br />

und Sehnsüchte, die die Familie bis heute zu verstehen versucht.<br />

Herausragend dabei ist, dass der Großteil von „Walchensee For-<br />

Café am Walchensee


Immobilien & Kunst im・Gelben Haus<br />

・<br />

KUNST-ATELIER<br />

&<br />

MALKURSE<br />

KATJA STRODTKÖTTER<br />

Tel. 08841 - 48 77 850<br />

www. strodtkoetter-immobilien.de<br />

Untermarkt 56 in 82418 Murnau<br />

SABINA BOCKEMÜHL<br />

Tel. 08841 - 48 95 007<br />

www. sabina-bockemuehl.de<br />

ever“ aus sehr gut erhaltenen Originalaufnahmen über einen Zeitraum<br />

von fast 100 Jahren besteht.<br />

„Eigentlich habe ich den Film schon angefangen als ich ein Kind<br />

war, nur wusste ich es damals noch nicht. Meine Mutter hat<br />

mich immer mit ihrer Videokamera gefilmt und mir Fragen über<br />

das Leben und den Tod gestellt und mich sehr ernst genommen<br />

in meiner kindlichen Sicht. Für mich war das wie ein Spiel, ich<br />

wollte dann oft selber hinter die Kamera und ihr Fragen stellen“,<br />

erzählt die Regisseurin. „Meine Mutter war leidenschaftlich in<br />

ihrer Fotografie, was dazu führte, dass es einfach sehr viele Aufnahmen<br />

gibt. Genauso wie mein Großvater, der die Leidenschaft<br />

für die Fotografie und die Kunst mit in die Familie brachte.“<br />

Nach dem Abschluss an der Filmhochschule machte Janna Ji<br />

Wonders es sich zur Aufgabe, das vorhandene Archivmaterial,<br />

das sie auf dem Dachboden des Cafés gefunden hatte, zu digitalisieren<br />

und einen Film daraus zu machen. „Ich war nun diejenige,<br />

die das Puzzle zusammensetzt, um das Bild zu vervollständigen“,<br />

erzählt Wonders.<br />

HAREM UND ANDERE LEBENSMODELLE<br />

Ein Kapitel der Familiengeschichte erzeugte früher besonders<br />

mediale Aufmerksamkeit. Wonders Mutter Anna war Mitglied<br />

im Selbsterfahrungskreis um Rainer Langhans, dem so genannten<br />

Münchner „Harem“. Zu eben dieser Zeit befand sich Wonders<br />

im Teenageralter, wobei sie es sehr schätzte, dass ihr viel Freiheit<br />

gelassen wurde und sie in ihrer Suche nach Kreativität und<br />

Identität seitens der Erwachsenen sehr ernst genommen wurde.<br />

Die Regisseurin ist dankbar für das familiäre Verhältnis, das<br />

Janna Ji Wonders<br />

11


BERLINALE 2020<br />

vor allem unter den Kindern der verschiedenen Frauen entstand.<br />

Eine Vaterfigur nahm Langhans jedoch nicht für Wonders ein,<br />

was auch nicht in seinem Interesse lag. Er unterstütze sie jedoch<br />

stets in den Fragen des Lebens. Das ungewöhnliche Beziehungsmodell<br />

trug zu einer Offenheit in Bezug auf Familienkonstrukte<br />

bei und Wonders lernte schnell eigenständig zu sein und ihr<br />

Glück nicht von jemand anderem abhängig zu machen.<br />

GESCHICHTE UNIVERSELL – INDIVIDUELL<br />

Trotz der einzigartigen und außergewöhnlichen Familienbiografie<br />

wollte Wonders nicht nur einen Unterhaltungsfilm schaffen,<br />

auch die Identifikation seitens des Publikums war ihr<br />

wichtig: „Ich wollte eine universelle Geschichte erzählen, in der<br />

Hoffnung, dass Menschen sich selbst darin wiederfinden können<br />

und angeregt werden, sich mit der eigenen Familiengeschichte<br />

auseinanderzusetzen“, sagt die Filmemacherin.<br />

Noch während der Dreharbeiten wurde Janna Ji Wonders Tochter<br />

Rumi geboren, welcher der Film gewidmet ist. Sie verkörpert<br />

die 5. Generation der Frauen. „Somit gebe ich den Stab an meine<br />

Tochter weiter, was sie daraus macht, ist ihre Sache.“ Auf die Frage,<br />

was sie sich für Rumi wünsche, meint die Regisseurin: „Neugierde,<br />

Freude am Leben und Unabhängigkeit“ – die Eigenschaften, die<br />

die Frauen in der Familie schon seit Generationen begleiten.<br />

WARUM WALCHENSEE FOREVER?<br />

„Der Walchensee nimmt im Film die Rolle des stillen Beobachters<br />

ein“, erklärt Wonders. „Er ist immer da, war immer da und wird<br />

immer da sein, die Bewegungen meiner Familie gehen weg vom<br />

See, aber führen auch wieder zu ihm zurück. Daher auch der<br />

Titel ,Walchensee Forever‘.“ Der See löst ein Heimatgefühl in<br />

ihr aus, aber auf die Frage, wie sie Heimat definiere, stimmt<br />

sie mit der Aussage ihrer Mutter überein, die auf ihren Reisen<br />

zu folgendem Schluss kam:<br />

„Die Heimat ist im Herzen.<br />

Wenn man mit dem Herzensblick auf die Welt schaut,<br />

dann ist auch die Welt die Heimat.“<br />

„Walchensee Forever“ erscheint am 22. April 2022 auf DVD<br />

sowie als digitaler Stream und wird voraussichtlich im Herbst<br />

2022 im Bayerischen Fernsehen ausgestrahlt. Den genauen<br />

Sendezeitpunkt erfahren Sie rechtzeitig von uns in einer der<br />

nächsten Ausgaben. Den Trailer zum Film finden Sie auf<br />

www.Agentur-<strong>Melange</strong>.de/Filme<br />

Diana Rasche<br />

12


13


Foto: Harry Stahl<br />

POWERFRAU<br />

NATALIE RECHBERG<br />

FREIHEIT UND SICHERHEIT:<br />

LADY-COMP UND DAYSY<br />

Wenn Technologie hilft, den eigenen Körper besser<br />

zu verstehen ... Das klingt nach einem Widerspruch?<br />

Doch es ist keiner.<br />

Natalie Rechberg-Egly ist gemeinsam mit ihren drei<br />

jüngeren Schwestern in Eschenlohe aufgewachsen.<br />

„Ich war schon immer ein kleiner Wildfang – Schule<br />

war nicht so mein Ding!“, erzählt sie mit einem verschmitzten<br />

Lächeln.<br />

Trotzdem geht sie ihren Weg: studierte International<br />

Communications/Business Studies an der Franklin University<br />

in der Schweiz und absolvierte im Anschluss ihren<br />

Master in Marketing an der University of St Andrews<br />

School of Management in Schottland. Bereits<br />

in dieser Zeit arbeitete sie im väterlichen Betrieb mit.<br />

14


POWERFRAU<br />

NATÜRLICHER ZYKLUS<br />

Ihr Vater hatte, nachdem die Mutter die Pille nicht<br />

vertrug, eine Möglichkeit gesucht, mit der Frauen<br />

ihren Zyklus beobachten und die fruchtbaren und unfruchtbaren<br />

Tage genau voneinander unterscheiden können.<br />

Wichtig war ihm, dass dies auf eine natürliche Art geschehen<br />

kann. Somit war eine neue Geschäftsidee geboren und gemeinsam<br />

mit IT-Experten und Medizinern entwarf er 1984 den<br />

„Lady-Comp“. Bis heute ist dieses Produkt erfolgreich und<br />

hilft vielen Frauen, ihren Zyklus genau zu bestimmen.<br />

Wie funktioniert das Ganze? Die Grundlage ist die Theorie der<br />

Temperaturmessung. Anhand der Temperatur lässt sich erkennen,<br />

in welcher Zyklusphase die Frau sich befindet. Wichtig hierbei<br />

ist, dass die Messung vor dem Aufstehen erfolgt. Der Lady-Comp<br />

ist ein Zykluscomputer, der den jeweiligen Stand des Zyklus anhand<br />

eines Algorithmus errechnet und bildlich darstellt.<br />

Natalie Rechberg-Egly arbeitete nach ihrem Studium unter<br />

anderem in New York und kehrte 2008 zu Valley Electronics<br />

ins väterliche Unternehmen zurück. Doch ihrem Vater war es<br />

besonders wichtig, dass sie alles von der Pike auf lernt und auf<br />

eigenen Beinen steht. Deshalb ging sie in die Filiale nach Zürich<br />

und wurde dort Managerin für die Geschäftsentwicklung bei<br />

der Valley Electronics AG in Zürich.<br />

„Als Frau in der Technologie-Branche zu arbeiten, ist auch heutzutage<br />

nicht einfach, aber ich wusste, dass ich es schaffen kann.“<br />

AUF EIGENEN BEINEN WEITERGEHEN<br />

Natalie wollte mehr! Im Juni 2009 ging sie in die USA<br />

und gründete dort ihre eigene Firma: Valley Electronics<br />

LLC. Spätestens jetzt stand sie komplett auf eigenen<br />

Beinen und wusste, dass es nun an der Zeit war, sich durchzusetzen<br />

und die eigenen Visionen zu verfolgen.<br />

Der Lady-Comp war als Produkt zu dieser Zeit bereits gut auf<br />

dem Markt positioniert und angesehen. Aber die Jungunternehmerin<br />

erkannte, dass die moderne Frau etwas anderes<br />

braucht. „Ich beschäftigte mich in der Zeit viel mit Analysen:<br />

Was mögen Frauen, was regt sie zum Kauf eines Produktes an,<br />

wo geht die technische Entwicklung hin und wie kann ich es<br />

schaffen, den Alltag einer Frau zu erleichtern.“<br />

APPS AND DOWNS<br />

Die Grundidee, den Lady-Comp an eine App zu knüpfen,<br />

hielt sie für sinnvoll und berichtete ihrem Vater davon. Der<br />

war davon allerdings nicht sonderlich begeistert und zugleich<br />

der festen Überzeugung, dass Apps eh wieder verschwinden<br />

würden und nur eine kurze Zeiterscheinung seien. Doch die<br />

Tochter hielt an ihrer Idee fest und lag ihrem Vater damit in den<br />

Ohren. Schließlich erreichte sie eine Art Agreement: „Mach es,<br />

aber die Verantwortung dafür liegt komplett bei dir und deiner<br />

Firma! Du musst es selbst schaffen, ohne meine Hilfe, denn ich<br />

glaube nicht daran, dass es funktionieren kann.“<br />

Vielleicht war es diese Aussage, die letztendlich bewirkte, dass<br />

Natalie sich durchbiss. Das Verhältnis zu ihrem Vater war stets<br />

ein sehr gutes und doch wollte sie sich beruflich nun etablieren<br />

und ihn von der Idee überzeugen.<br />

Pferdeliebhaberin Natalie Rechberg-Egly<br />

Foto: Harry Stahl<br />

DAYSY – EDEL, MODERN, GENAU<br />

Ein neues Produkt zu entwickeln ist keine kleine Nummer.<br />

Für Natalie Rechberg-Egly war es besonders<br />

wichtig, auch weiterhin exzellente Qualität auf den Markt zu<br />

bringen.<br />

Der neue Zyklusmesser sollte von der Erfahrung profitieren und<br />

genauso zuverlässig sein wie der Lady-Comp. Dafür musste die<br />

neue Technologie ausgearbeitet, das Patent geschrieben werden<br />

16


und das Design sollte natürlich auch ansprechend sein. Denn<br />

Letzteres ist ein entscheidender Punkt für die Kaufentscheidung.<br />

„Daysy“ wurde geboren. Der Lifestyle-Fertility-Tracker ist sowohl<br />

optisch als auch haptisch ansprechend. Die Form erinnert an einen<br />

Löffel und ist in edlem Weiß gehalten. Daysy wurde 2019<br />

dafür sogar mit dem Red Dot Design Award ausgezeichnet und<br />

sowohl Natalie als auch ihr Vater waren mächtig stolz, was die<br />

junge Geschäftsfrau mit dem neuen Produkt geschaffen hatte.<br />

Die Körpertemperatur wird mit Daysy ganz einfach unter der<br />

Zunge gemessen und schon geht (in) dem Gerät ein Licht auf.<br />

Ob die Anzeige rot, grün oder gelb leuchtet, liegt an der jeweiligen<br />

Zyklusphase. Doch damit nicht genug: Über Bluetooth<br />

können die Messdaten übertragen werden und somit kann frau<br />

in ihrer App und in ihrem Kalender den Zyklusstatus sehen.<br />

Wer nun denkt, das braucht man doch nur für die Familienplanung,<br />

liegt falsch. Daysy ist ein Produkt, das die unfruchtbaren<br />

von den fruchtbaren Tagen mit einer Gesamtgenauigkeit<br />

von über 99 Prozent unterscheidet. Doch geht es bei diesem<br />

Lifestyle- und Medizinprodukt um weitaus mehr.<br />

ZUVERLÄSSIG WISSEN, WO DU STEHST<br />

Es hilft, sich selbst zu verstehen. Hormonelle Schwankungen<br />

greifen massiv in unser Leben ein. Meist wird<br />

uns vermittelt, wir müssten diese bekämpfen, abstellen und<br />

mit Hormonen unterdrücken. Daysy bietet die Option, mit den<br />

natürlichen Gegebenheiten umzugehen und zu akzeptieren,<br />

dass Mann und Frau nicht jeden Tag gleich gut drauf ist.<br />

In den Einklang mit sich und dem eigenen Körper zu kommen<br />

ist manchmal eine große Herausforderung – Daysy hilft dabei.<br />

So nutzt es doch grundsätzlich im Leben sehr, wenn man weiß,<br />

mit welcher Situation man umzugehen hat.<br />

Zusammen mit ihrem Ehemann Collin Egly hat Natalie mittlerweile<br />

das Unternehmen ihres Vaters übernommen und lebt<br />

wieder in ihrer Heimat Eschenlohe. Sie entwickelt beide Produkte<br />

stetig weiter.<br />

Als Mutter von zwei Söhnen und mit ihrer jugendlichen und wissbegierigen<br />

Art ist sie weiterhin am Puls des Lebens und wird sicherlich<br />

nicht nachlassen, ihre Produkte für uns Frauen zu verbessern<br />

und somit eine optimale Alltagsbegleitung zu schaffen.<br />

Andrea Weisner<br />

17


Der neue Lady-Comp:<br />

Die natürlichste Methode,<br />

Deinen Zyklus zu kennen.<br />

Natürliche Familienplanung leicht gemacht.<br />

Entwickelt<br />

mit 35 Jahren<br />

Erfahrung<br />

Spare 10% beim Kauf eines neuen Gerätes<br />

mit dem Code MELANGE bis zum 31.12.2021.<br />

VE Valley Electronics GmbH<br />

Breite 2, 82418 Murnau<br />

Tel.: +49 8841 489280<br />

Fax: +49 8841 4892824<br />

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18


Foto: Florian Warnecke


LIVE IS LIFE<br />

Daniel<br />

Aubeck:<br />

Leben<br />

und<br />

leben<br />

lassen<br />

Musik – sie überwindet Grenzen, verbindet<br />

Menschen und erzeugt Emotionen. Sie ist das<br />

beste Mittel, um Erlebnisse zu verarbeiten und<br />

Momente lebendig werden zu lassen.<br />

Die Musik begleitet Daniel Aubeck bereits sein ganzes Leben. Sicherlich<br />

auch, weil sein Vater seit über 30 Jahren in Bands spielt.<br />

„Ich habe selbst ab dem fünften Lebensjahr angefangen Akkordeon<br />

zu spielen und fünf Jahre später mit der Akustikgitarre begonnen,<br />

dann aber eine Pause eingelegt“, erzählt der 27-jährige Weilheimer.<br />

„Als Jugendlicher spielte ich Fußball und wechselte in den Leistungssport,<br />

deswegen hatte ich leider keine Zeit mehr für die Musik.“<br />

Von Punk bis Klassik<br />

Jedoch glaubt Daniels Familie weiter an die musikalischen Fähigkeiten<br />

ihres Sohnes: „Mein Papa hatte einen guten Riecher<br />

und hat mir mit 13 meine erste E-Gitarre geschenkt. Mit einem<br />

Kumpel, der auch Gitarre spielte, gründete ich meine erste Band.<br />

Diese Zeit war sehr prägend für mich, denn wir waren unvoreingenommen<br />

und wollten einfach nur zusammen Musik machen.<br />

Im Keller meines Freundes spielten wir hauptsächlich Punkrock.<br />

Weil uns ein Sänger fehlte, habe ich mir ein Mikrofon meines<br />

Dads geliehen und es einfach selbst versucht. Seitdem bin ich<br />

durchgehend in Bands.“<br />

21


LIVE IS LIFE<br />

D<br />

Mit 15 erleidet Daniel seinen zweiten Kreuzbandriss – ein einschneidendes<br />

Erlebnis für den sportbegeisterten Gitarristen.<br />

„Ich bin dadurch weg vom Fußball und noch mehr hin zur Musik<br />

gekommen. Später habe ich, aufgrund meiner Verletzungen, mein<br />

Abi dann auch in Musik statt Sport gemacht. Mit 15 bekam ich<br />

mein eigenes Studio-Mikrofon und habe ganz naiv eigene Songs<br />

und Cover gesungen – allerdings klang das im Nachhinein betrachtet<br />

noch nicht so gut, denn ich hatte erst mit 20 Gesangsunterricht“,<br />

lacht Aubeck.<br />

Auf den Straßen von Melbourne<br />

Trotz der Unterstützung seiner Eltern muss sich der Künstler<br />

alles selbst erarbeiten. „Mit 17 hatte ich zwei Jahre klassischen<br />

Klavierunterricht und wusste immer, dass ich später etwas mit<br />

Musik machen möchte – nur noch nicht, was. Nach dem Abi<br />

war ich ein halbes Jahr in Südostasien und Australien für ‚Work<br />

and Travel‘ unterwegs. Diese Zeit war eine der wichtigsten in<br />

meinem Leben, denn ich hatte die Freiheit, in den Tag zu leben<br />

und musste mir keine Gedanken machen. Ich habe mir unterwegs<br />

eine Gitarre gekauft und in Melbourne Straßenmusik gemacht.<br />

Von dem verdienten Geld konnte ich mir Unterkunft und Essen<br />

leisten – damit ging es los – ich habe Blut geleckt und entschieden,<br />

was ich machen will.“<br />

Outdoor in Stuttgart<br />

Zurück in Deutschland studiert Daniel Musikproduktion, denn<br />

er findet auch den technischen Aspekt im Studio interessant.<br />

„Zu diesem Studiengang in Stuttgart gehörten neben der Harmonielehre<br />

auch Mixing und Mastering. Währenddessen gründete ich<br />

als Singer und Songwriter gemeinsam mit meinem Freund Dominik<br />

das Duo ‚Outdoors‘. Wir hatten unsere festen Plätze in der Königsstraße<br />

in Stuttgart und haben unsere Auftritte genossen. Wir haben<br />

viel Straßenmusik gemacht, es war ein Highlight für die Leute.<br />

Dann hatten wir das Glück, ein Praktikum bei dem sehr bekannten<br />

Musikproduzenten Goar Biesenkamp in Starnberg machen zu können,<br />

welcher unter anderem für Lou Bega (Mambo No. 5) zuständig<br />

war und uns sogar unter Vertrag genommen hat.“<br />

Grenzen überwinden<br />

Daniel und Dominik arbeiten an verschiedenen Flüchtlingsprojekten<br />

mit – unter anderem mit der Peter Maffay Stiftung<br />

auf Gut Dietlhofen – und musizieren gemeinsam mit Flüchtlingskindern:<br />

„Wir wollten ihnen eine Stimme geben und waren<br />

in verschiedenen Heimen unterwegs. Musik ist eine universelle<br />

Sprache zur Verständigung. Auf der Musikmesse in Frankfurt<br />

hatten wir einen Auftritt mit deutschen und Flüchtlingskindern.<br />

Es war wunderschön zu sehen, wie sehr Musik verbindet.“<br />

Neue Wege, neue Songs<br />

Nach drei Jahren der Zusammenarbeit mit Dominik trennen<br />

sich die Wege der beiden Künstler. „Wir hatten unterschiedliche<br />

Vorstellungen. Es gab nur ein Problem – unser Vertrag mit dem<br />

Produzenten lief noch, deswegen habe ich die Zeit überbrückt<br />

und verschiedene Coversongs auf YouTube gestellt.“<br />

Weiterbildung liegt dem sympathischen Musiker am Herzen.<br />

22


„Meine Gesangslehrerin Evi Welsch aus Peißenberg hat mich weit<br />

gebracht. Es ist wichtig, richtig und gesund zu singen. Beim Auftritt<br />

musst du wissen, was du tust und solltest vermeiden, heiser zu<br />

werden. Ich habe technisch neue Wege gelernt und bilde mich<br />

auch heute noch ständig weiter – ich möchte nicht stehenbleiben.“<br />

Anfang 2021 veröffentlicht Daniel Aubeck seine ersten eigenen<br />

Songs – bewusst auf Deutsch. „Ich möchte so natürlich und authentisch<br />

wie möglich schreiben und das fühlt sich am besten in<br />

meiner Muttersprache an. Ich schreibe meine Songs immer, wie<br />

sie aus mir ‚herauskommen‘, egal ob es dann etwas ‚funkig‘,<br />

Country-lastig oder einfach nur Deutschpop<br />

ist. Das Schöne ist, man wächst mit jedem<br />

Song, den man schreibt. Ich erzähle über<br />

meine Erfahrungen und größtenteils<br />

wahre Geschichten. Auf Englisch wäre<br />

es zwar leichter aufgrund der Begriffe,<br />

aber das bin nicht ich. Es sollen authentische<br />

Lieder sein und ich schreibe,<br />

was mir gefällt.“<br />

Authentisch klingt Daniels Musik auf<br />

jeden Fall. Sein Markenzeichen: das rollende<br />

„R“. Seine Songs sind gefühlvoll und<br />

mitreißend. Neu erschienen ist das Lied „Flügel“,<br />

in dem er den Tod seines verstorbenen Opas<br />

verarbeitet und die Zuhörer tief berührt.<br />

Erfüllender Unterricht<br />

Ein weiteres Standbein ist der Musikunterricht, den er in seiner<br />

eigenen kleinen Musikschule in Weilheim gibt. „Ich bin komplett<br />

selbstständig. Meine Intention war es immer, etwas zu tun, das<br />

mich weiterbringt und nicht nur Zeit gegen Geld zu tauschen.<br />

Während meines Studiums habe ich mir meine Schüler aufgebaut<br />

und in zwei Bands gespielt. Anschließend konnte ich meine Schüler<br />

weiter ausbauen und bin durch einen Bekannten zur Band<br />

‚The Mercuries‘ gekommen. Das war Fügung. Alles geschieht aus<br />

einem Grund. Ich hatte immer familiäre Unterstützung, wollte<br />

aber auf eigenen Beinen stehen. Klar macht man sich zu Beginn<br />

Gedanken ums Geld, wenn man sich selbstständig macht. Mittlerweile<br />

gebe ich drei Tage die Woche Musikunterricht und habe<br />

ca. 40 Schüler. Unterrichten finde ich sehr spannend, denn ich<br />

teile das, was ich mir in 14 Jahren erarbeitet habe. Es ist mir<br />

eine Ehre, mein Wissen weiterzugeben. Umgekehrt lerne ich auch<br />

von den Schülern. Sie lehren mich, mit besonderen Situationen<br />

umzugehen, zum Beispiel habe ich einen Legastheniker dabei.<br />

Jährlich organisiere ich ein Schülerkonzert mit allen, damit sie<br />

lernen, vor Publikum zu spielen, und vernetze sie untereinander.<br />

Neben dem Unterrichten kommen ohne Corona noch 60 bis 70<br />

Auftritte pro Jahr mit den Bands hinzu. Ich bin da einfach<br />

reingerutscht und super happy damit.“<br />

Loslassen, seinlassen,<br />

weitergehen<br />

Besonders wichtig ist Daniel neben<br />

der Musik seine Familie. „Ich wollte<br />

immer ein berufliches und privates<br />

Gleichgewicht schaffen. Ich versuche<br />

viel Zeit mit meiner Familie und meiner<br />

Freundin zu verbringen und mich<br />

fit zu halten. Meine Kernaufgabe für mich<br />

selbst ist es, loszulassen. Egal, ob Konflikte<br />

oder Arbeit. Ich bin mein größter Kritiker und<br />

möchte mich immer weiterentwickeln.“<br />

Der Traum des Künstlers wäre eine Welt ohne ständigen Neid<br />

und Missgunst: „Ich würde mir wünschen, dass sich die Menschen<br />

mehr respektieren und akzeptieren, egal welchen Lebensstil sie gewählt<br />

haben oder in den sie vielleicht sogar gezwungenermaßen<br />

hineingeraten sind – ‚Leben und leben lassen‘ finde ich ein passendes<br />

Sprichwort – wenn wir uns alle mehr auf uns selbst fokussieren<br />

und vor allem vor unserer eignen Haustüre kehren würden, wäre<br />

vieles deutlich entspannter und einiges unbeschwerter.“<br />

Alexandra Sichart<br />

Spotify, YouTube & Facebook: Daniel Aubeck<br />

Instagram: danielaubeck<br />

Foto: Florian Warnecke<br />

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REGENERATION<br />

DIE OHLSTADTKLINIK: REHA MIT ALPENBLICK<br />

Eingebettet in die traumhafte Landschaft des Blauen Landes<br />

und umgeben von den Hausbergen der Region, erinnert die<br />

Ohlstadtklinik eher an ein komfortables Hotel als an eine Fachklinik<br />

für Orthopädie und schafft beste Voraussetzungen für<br />

die Regeneration ihrer Patienten.<br />

Die Chefärztin Frau Dr. med. Claudia Stiefenhofer und der<br />

kaufmännische Leiter Tobias Haag nehmen uns mit auf eine<br />

Zeitreise und berichten über die abwechslungsreiche Geschichte<br />

der Klinik, welche zur Deutschen Rentenversicherung<br />

Nordbayern gehört.<br />

KAULBACH-VILLA – KLINIKGELÄNDE<br />

Der Standort der Ohlstadtklinik ist einzigartig: „Wir befinden<br />

uns auf dem Areal der Kaulbach-Villa. Der Münchner Malerfürst<br />

Friedrich August von Kaulbach (1850–1920) ließ sie 1893 erbauen.<br />

Er nutzte sie als Zweitwohnsitz im Sommer und ab 1910<br />

bis zu seinem Tod als Hauptwohnsitz. Mittlerweile dient Kaulbachs<br />

Atelier als Museum und zeigt die Motive und Arbeitsweise<br />

des Künstlers“, berichtet Tobias Haag.<br />

„Viele Leute denken, die Villa läge auf dem Gelände der Klinik,<br />

aber es ist tatsächlich umgekehrt. Kaulbachs Schwiegersohn war<br />

der bekannte Künstler Max Beckmann. Dessen Sohn, Peter Beckmann,<br />

ein Kardiologe, gründete 1959 die Ohlstadtklinik. Der damalige<br />

Sozialminister war Unterfranke und über die LVA Unterfranken<br />

wurden zahlreiche Patienten der Maxhütte (ein<br />

Stahlwerk) zu uns auf Reha geschickt. Noch heute sind viele unserer<br />

Patienten aus Ober-, Mittel- und Unterfranken, denn auch<br />

der Hauptsitz des Verbundes aus sieben Kliniken befindet sich in<br />

Bayreuth“, erzählt Dr. Claudia Stiefenhofer.<br />

FORTSCHRITTLICHER KLINIKGRÜNDER<br />

Ohlstadt war schon damals fortschrittlich in den Behandlungsmethoden:<br />

„Peter Beckmann setzte das erste aktive Therapiekonzept<br />

um. Es besteht aus vielen Outdooraktivitäten, Ausdauerförderung,<br />

Funktionsgymnastik und einer natürlichen Abhärtung<br />

nach Pfarrer Kneipp. Unsere Lage ist ideal, um die Gesundheit<br />

mit der Natur zu verbinden. Das erste Konzept in Deutschland<br />

für Herzinfarktpatienten wurde ebenso bei uns entwickelt. 1996<br />

kam der Bereich Orthopädie hinzu. Wir behandelten somit das<br />

breite Spektrum von Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen,<br />

psychosomatischen und orthopädischen Beschwerden.“<br />

Zahlreiche Reformen ließen den Bedarf der inneren Medizin<br />

sinken. „Bei uns gewann die Orthopädie 2001 Oberhand. Hier<br />

führen wir allgemeine orthopädische Rehabilitationsmaßnahmen<br />

durch. Zudem kümmern wir uns um die Anschlussheilbehandlung<br />

nach Operationen bei Unfallverletzungen, Hüft- und Knie-<br />

Endoprothetik und Wirbelsäulenerkrankungen. Oft erhalten wir<br />

Patienten aus den Kliniken Garmisch-Partenkirchen, Murnau,<br />

Weilheim, Seefeld, München und Agatharied – mit ihnen arbeiten<br />

wir eng zusammen. Selbstverständlich behandeln wir nicht nur<br />

stationär, sondern auch ambulant“, erklärt Tobias Haag.<br />

PRÄVENTION – REHABILITATION<br />

Die Chefärztin Dr. Claudia Stiefenhofer legt sehr großen Wert<br />

auf die Prävention und Gesundheitsförderung in der Klinik:<br />

„Reha erhält man, wenn die Erwerbsfähigkeit bedroht ist, Prävention<br />

ist dem vorgeschaltet. Die zu Behandelnden in der Prävention<br />

können sich hierfür selbst anmelden – ohne dass ein Arzt benötigt<br />

wird – und zu uns kommen. Ziel ist es, die Lebensqualität zu steigern<br />

sowie Krankheiten und deren Folgen zu vermeiden. Innerhalb<br />

einer Woche besuchen sie Kurse zum Thema Ernährung, Rückenschule,<br />

Achtsamkeit und erhalten Vorträge zur Gesundheitsbildung.<br />

Anschließend haben sie 12-mal Reha-Nachsorge, diese findet wohnortnah<br />

statt und soll die festgelegten Trainingsempfehlungen weiterverfolgen<br />

und festigen. Nach sechs Monaten kommen sie für<br />

drei Tage zu uns zur Auffrischung und Kontrolle des Erlernten.<br />

Dieses Angebot ist wirklich toll und wir bekommen gutes Feedback<br />

dazu. Viele Leute kennen es leider nicht, obwohl es so wichtig ist<br />

und die Kosten übernommen werden. Wer sich hierzu informieren<br />

möchte, muss online nur nach ‚RV Fit‘ suchen.“<br />

Foto: Florian Warnecke


REGENERATION<br />

ERFOLGREICHER EINSATZ IN<br />

SCHWIERIGEN ZEITEN<br />

Tobias Haag ist stolz auf sein Team, welches die herausfordernden<br />

Zeiten professionell meistert. „2019 hatten wir eine Belegung<br />

von über 99 Prozent. Aufgrund von Corona ist dies aktuell leider<br />

nicht möglich. Regeln und Abstände werden strengstens beachtet,<br />

dadurch sind wir limitiert, aber haben deutlich mehr zu tun, da<br />

die Patienten auf mehrere Gruppen aufgeteilt werden müssen. Im<br />

März 2020 waren wir eine ‚Entlastungsklinik für Covidpatienten‘.<br />

Die körperliche und seelische Herausforderung war besonders<br />

hoch, aber wir haben abteilungsübergreifend zusammengearbeitet<br />

und uns unterstützt – das hat uns noch mehr zusammengeschweißt.<br />

Das ist umso bewundernswerter, wenn man überlegt,<br />

dass sich unsere Kolleginnen und Kollegen für die Reha-Medizin<br />

und nicht für die Akut-Medizin entschieden haben. Die Reha-Medizin<br />

ist sicherlich nicht weniger aufwendig. Viele ärztliche und<br />

pflegerische Maßnahmen sind identisch mit der Akutmedizin. Nur<br />

haben wir etwas mehr Zeit für unsere Patientinnen und Patienten.<br />

Wir werden jedoch streng gemonitort – sei es von der Deutschen<br />

Rentenversicherung oder vom eigenen Klinikträger. Dies ist ein<br />

großer personeller Aufwand. Wir sind sehr froh um unsere Mitarbeiter,<br />

die einen genialen Job machen. Sie sind stets engagiert, motiviert<br />

und bringen ihre eigenen Ideen ein. Ein kleines Unternehmen<br />

zu sein hat den Vorteil, dass man sich untereinander eben kennt.“<br />

ZUFRIEDENHEIT GARANTIERT:<br />

PERSONAL UND PATIENTEN<br />

„Dies kann ich nur bestätigen. Viele Angestellte sind von ihrem<br />

ersten Arbeitstag bis zur Rente bei uns und können mehr Geschichten<br />

über das Haus erzählen, als wir beide zusammen“,<br />

schmunzelt die Chefärztin. Von den 125 Mitarbeitern sind gut die<br />

Hälfte Vollzeitkräfte, die anderen arbeiten in diversen Teilzeitmodellen.<br />

„Uns zeichnet aus, dass wir auf die individuellen Bedürfnisse<br />

und Wünsche eingehen. Ein gutes Betriebsklima liegt uns<br />

neben zufriedenen Patienten sehr am Herzen.“<br />

„Unsere Klinik ist gut besetzt, jedoch wird es zunehmend schwieriger,<br />

Personal für die therapeutischen Bereiche zu finden, hier<br />

herrscht ein Fachkräftemangel. Im Bereich der Pflege hingegen erhalten<br />

wir sehr gute Leute. Auch unsere Facharztquote ist mit sieben<br />

Fachärzten von zehn Ärzten ungewöhnlich hoch“, meint der<br />

kaufmännische Leiter.<br />

Die Resonanz spricht für sich: Die Kombination aus hervorragender<br />

medizinischer Betreuung, freundlichem und kompetentem<br />

Personal und die Kulisse des Blauen Landes lockt die ehemaligen<br />

Patienten zurück – in den Urlaub. „Viele kommen uns<br />

besuchen und genießen ihre Zeit in unserer Gegend. Bereits während<br />

ihres Aufenthalts bieten wir regelmäßig Abende in Kooperation<br />

mit dem Verkehrsamt Ohlstadt an und informieren die Leute über<br />

die Freizeitmöglichkeiten der Umgebung“, freut sich Tobias Haag.<br />

Dr. Claudia Stiefenhofer und Tobias Haag sind fest mit der Region<br />

und ihrem Arbeitsplatz verwurzelt. Die Chefärztin arbeitete<br />

28


ereits von 1998 bis 2011 in der Klinik und kehrte nach ihrer<br />

Leitungs-Tätigkeit eines ambulanten Rehazentrums in München<br />

2014 wieder nach Ohlstadt zurück. Tobias Haag war von 2007<br />

bis 2015 leitender Physiotherapeut der Klinik, arbeitete dann<br />

bei der katholischen Jugendfürsorge in Augsburg und wurde<br />

aufgrund seines Physiotherapie- und BWL-Studiums 2017 als<br />

kaufmännischer Leiter der Ohlstadtklinik eingestellt. „Zurückkommen<br />

bedeutet, dass man das Arbeiten als konstruktiv und<br />

angenehm empfindet“, lächelt Dr. Claudia Stiefenhofer.<br />

STARKER VERBUND<br />

Die beiden sind dankbar für die gute Zusammenarbeit im Klinikverbund<br />

der Deutschen Rentenversicherung Nordbayern, zu<br />

welchem sieben Einrichtungen gehören. „Unsere Hauptverwaltungen<br />

in Bayreuth und Würzburg informieren uns intensiv über<br />

alle Vorgänge, aktuell besonders im Bereich Corona. Dadurch ist<br />

der Verbund noch mehr zusammengewachsen, wir haben einen<br />

engen Austausch und teilen unsere Erfahrungen“, meint Tobias<br />

Haag. Dr. Claudia Stiefenhofer nickt zustimmend: „Es hat Vorteile,<br />

wenn man kein Einzelkämpfer ist, sondern das Schwimmkissen<br />

nutzen kann. Wir haben einen hohen medizinischen Anspruch<br />

und möchten das Beste für die Leute.“<br />

„Unser Ziel für 2022 ist es, die Klinik weiterzuentwickeln, Optimierungen<br />

zu erreichen und Prozesse in Zusammenarbeit mit unserer<br />

Zentrale in Bayreuth zu vereinfachen. Es stehen einige Bauprojekte<br />

an – die Sanierung der Zimmer und Bäder sowie ein größerer Speisesaal.<br />

Weiterhin bauen wir einen Zirkel für medizinische, beruflich<br />

orientierte Rehabilitation (MBOR)“, verrät Tobias Haag. „Außerdem<br />

werden wir die Kaulbach-Villa mehr in das Kliniksetting einbinden<br />

und für Gruppentherapien und Führungen nutzen. Sie bietet sich<br />

perfekt für Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen an.“<br />

WUNSCH- UND WAHLRECHT NUTZEN<br />

Abschließend geben die Chefärztin und der kaufmännische Leiter<br />

uns noch einen wichtigen Tipp mit auf den Weg, der sicherlich<br />

nur wenigen bekannt ist: „Viele Patienten möchten nach einer Operation<br />

zu uns zur Rehabilitation kommen. Einige gesetzliche Krankenkassen<br />

lehnen uns jedoch ab, weil wir eine Rentenversicherungsklinik<br />

und somit scheinbar teuer sind. Jedoch gibt es vom Gesetzgeber<br />

die klare Regelung, dass man ein ‚Wunsch- und Wahlrecht‘ hat und<br />

zu uns kommen darf. Man muss hier also beharrlich bleiben.“<br />

Liebe Frau Dr. Stiefenhofer, lieber Herr Haag, herzlichen Dank<br />

für die spannenden Einblicke in den Klinikalltag!<br />

Alexandra Sichart<br />

Ohlstadtklinik<br />

Rehabilitations- und AHB-Fachklinik für Orthopädie<br />

Boschetstraße 5<br />

82441 Ohlstadt<br />

Tel. 08841 601-0<br />

www.ohlstadtklinik.de<br />

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ZUAGROAST 02<br />

Genau 90 Jahre nachdem der Bäckerbursche Emanuel Seidl als<br />

Kolumbus des Blauen Landes Murnau entdeckte, stand ich das<br />

erste Mal in der Seidlvilla in Schwabing, denn in jenen Jahren diente<br />

ein Flügel des Gebäudes als Polizeiwache. Ich hatte beim Milchholen<br />

hereinspaziert. Von ihnen erfahre ich, dass der Murnauer weltoffen<br />

ist, naturbewusst und tolerant. Selbiges wiederholen die folgenden<br />

Kunden, gerne mit einem Seitenhieb auf die offenbar intoleranten, introvertierten<br />

Garmischer oder besonderer Betonung auf „unsere Seen“.<br />

vierzig Pfennig verloren und hoffte, dass ein ehrlicher Finder<br />

Böse Synapsen mögen nun darauf schließen, dass sich Murnauer<br />

das Geld dort abgegeben hätte. Aber was will man in einem<br />

auch gern selbst über den Klee loben. Doch da kommt wieder der<br />

kriminellen Großstadtmoloch wie München<br />

schon erwarten?<br />

Seidl Manuel ins Spiel, der Sonnenkönig<br />

der Sommerfrische, zu dem sich nun der<br />

Heute, genau 40 Jahre später, stehe ich<br />

in einem Geschäft, das der 1906 geadelte<br />

Bussi-Bussi-Bauherr der Münchner<br />

Neobarock-Schickeria vermutlich auch<br />

irgendwann mal betreten hat. Seidl vermutlich<br />

auf der Suche nach Delikatessen,<br />

ich hingegen, um die Seele der Murnauer<br />

zu ergründen. Nach 17 Monaten<br />

als Zuagroaster weicht nämlich die Frage<br />

Clausen Murmel & Florian Warnecke (Feinkost Pöltl)<br />

Mäzen James Loeb gesellt. Wie kann es<br />

sein, dass die Murnauer Grundschulen<br />

nach Zuagroasten benannt sind? Moment,<br />

dazu kommen ja auch noch die<br />

Münter Gabi, der Molo Walter und der<br />

Horváth-Klan. Selbst die legendäre Ähndl-<br />

Glocke hat ein irischer Mönch hergeschleppt,<br />

um sie nach der dritten Mass<br />

einfach neben der Kirche zu vergessen.<br />

„Ja, wo samma denn?“, die einem das Navi stets mit „Das ist mir<br />

wurscht, solang du im nächsten Kreisverkehr die zweite Abfahrt<br />

nimmst“ beantwortet, dem viel wichtigerem „Ja, wer samma<br />

Kann es sein, dass die Murnauer Seele schon seit jeher von den<br />

Neuankömmlingen geprägt wurde? Ist Murnau quasi das Amerika<br />

des Oberlands? Und wie sollte man sich dann benehmen?<br />

denn?“. Und da liefert auch Google Maps keine Antwort. Also<br />

Selbst tolerant sein, meint eine Kundin. Nicht herziehen und meinen,<br />

runter von der Straße und rein in eins der ältesten Geschäfte am<br />

dass auf dem Land Ruhe zu herrschen hat. Die Kirchturmglocken<br />

Obermarkt, das von Ur-Murnauern stark frequentiert sein soll. Und<br />

haben schon immer geschlagen, der Probealarm schallt am letzten<br />

tatsächlich geschehen hier rätselhafte Dinge. So betritt eine Dame<br />

Samstag im Monat um ca. 12.15 Uhr durch die Gärten. Und gefeiert<br />

den Laden, die wortlos 30 Euro in Münzen auf den Verkaufstresen<br />

wird, wann gefeiert werden muss. Entspannt sollen wir sein und am<br />

legt, um den Gegenwert in Scheinen entgegenzunehmen. Eine andere<br />

Dame setzt sich auf den Stuhl neben der Tür, um zu erzählen –<br />

besten jeden Morgen in einem der Seen schwimmen, sobald sie<br />

15 Grad warm sind. Ja. Die fast siebzigjährige Dame hat tatsächlich<br />

ob ihr jemand Gehör schenkt, kann ich nicht sicher sagen. Nach einigen<br />

Minuten ist ihre Geschichte offenbar beendet, denn sie stemmt<br />

einen Temperaturbereich warm genannt, an dem die meisten noch<br />

nicht mal ihr SUP in den See schleppen. Und da offenbart sich mir<br />

sich von ihrer Sitzgelegenheit, um grußlos von dannen zu ziehen.<br />

die Murnauer Seele: Sie ist abgehärtet gegen Kälte, Lärm und Zuagroaste.<br />

So komme ich nicht weiter. Ich muss in die Offensive und die Kunden<br />

ansprechen. Das versuche ich beim nächsten rüstigen Paar, das Also werde ich mich auch abhärten. Dieses Jahr gehe ich<br />

schon bei 19 Grad ins Wasser.<br />

CLAUSEN MURMEL


KUNTERBUNT<br />

BÄRBEL BALZER<br />

Reisen für die Seele<br />

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33<br />

Foto: Harry Stahl


KUNTERBUNT<br />

Reisen macht glücklich! Jeder hat einen anderen Grund, warum er<br />

verreisen möchte. So individuell wie jeder von uns, so individuell sind<br />

auch die Gründe für eine Reise. Manche möchten einfach nur den<br />

Kopf frei bekommen und mal wieder durchatmen, den Alltag hinter<br />

sich lassen. Andere möchten etwas Neues kennenlernen, den eigenen<br />

Horizont erweitern, sich inspirieren lassen und Erinnerungen sammeln.<br />

Egal aus welchem Ursprung heraus der Wunsch zu einer Reise entsteht:<br />

Eines vereint uns – es tut unserer Seele gut! Dabei ist es nicht<br />

relevant, welche Art von Reise uns zusagt oder an welchen Ort es<br />

geht. Das Gefühl von Freiheit begleitet jeden Tapetenwechsel.<br />

KUNTERBUNTE REISEFREIHEIT FÜR ALLE<br />

Doch was ist, wenn das Alleinreisen nicht möglich ist? Für Menschen<br />

mit Behinderungen ist eine Reise eine besondere Aufgabe. Aber trotzdem<br />

ist das Bedürfnis danach nicht geringer als bei Menschen ohne<br />

Behinderung.<br />

Bärbel Balzer hat gemeinsam mit ihrem Mann Christian und fünf anderen<br />

Gründungsmitgliedern vor 27 Jahren den Verein Kunterbunt gegründet.<br />

Kunterbunt ist ein Reiseverein für Menschen mit Behinderung<br />

im Speziellen, doch es darf auch sonst jeder mit, der neugierig auf<br />

diese Reiseerfahrung ist – eben kunterbunt!<br />

MIT FREUDE UND BEGEISTERUNG – SO VIEL IST MÖGLICH<br />

Anzeigenbuchungen unter:<br />

info@agentur-melange.de<br />

Was veranlasst ein junges Paar dazu, solch einen Verein zu gründen?<br />

Ganz frech gefragt: Ist es Mitleid, weil man helfen möchte? Nein es ist<br />

viel einfacher: Es ist das Teilen der tiefen Freude! So gibt es kaum<br />

einen schöneren Moment, als jemandem eine richtige Freude zu bereiten<br />

und diese teilen zu können.<br />

Bärbel und Christian Balzer haben aus dieser einzigartigen Begeisterung<br />

oft selbst Kraft getankt. Denn Reisen über eine Dauer von insgesamt<br />

27 Jahren (auch während Corona) zu organisieren ist meist alles<br />

andere als einfach.<br />

Es gehört mehr dazu als nur Reiseziele auszusuchen. Die Rahmenbedingungen<br />

müssen passen wie Barrierefreiheit, geeignete sanitäre Anlagen,<br />

Parkmöglichkeiten und ähnliches. Gut erreichbar muss es sein<br />

und doch weit genug weg, um eine gehörige Prise Reiseluft schnuppern<br />

zu können.<br />

Vom Skifahren übers Segeln in Dänemark bis hin zu Wellness – das Programm<br />

ist kunterbunt und führt bis nach Frankreich, Slowenien und Co.<br />

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Christian und Bärbel Balzer<br />

Foto: Harry Stahl<br />

Ihr Spezialist für gesunden Schlaf.<br />

AUF GEHT’S – DIE FAHRT BEGINNT<br />

Für die Reisen werden meist 9-sitzige Busse benötigt. Oftmals sind es<br />

14 Reisende und vier Betreuer. Die Höchstzahl lag bei 50 Teilnehmern<br />

einer Reise, wobei man sagen muss, dass bis 2019 durchschnittlich<br />

1.400 Leute pro Jahr mit Kunterbunt verreist sind.<br />

Spätestens bei diesen Zahlen wird klar, wie viel Arbeit im Hintergrund<br />

zu leisten ist.<br />

„Es ist echt eine coole Sache und es erfüllt mich!“, so Bärbel Balzer über<br />

Kunterbunt.<br />

Selbst die eher nervigen Themen wie Buchhaltung, das Putzen der<br />

Busse und der Unterkünfte nach Abreise lassen diese Freude kein bisschen<br />

kleiner werden.<br />

GUTE ARBEIT, GUTES GELD – GUTE REISEN<br />

Kunterbunt wird von vielen freien Mitarbeitern und den Betreuern der<br />

jeweils Reisenden unterstützt. Die freien Mitarbeiter werden vom Verein<br />

für ihr Engagement selbstverständlich ganz regulär und angemessen<br />

bezahlt. Ein erfreulicher Umstand, gerade im sozialen Bereich, was leider<br />

nicht immer selbstverständlich ist.<br />

Besonders im sozialen Arbeitsbereich ist die Bezahlung sehr schlecht.<br />

Ganz nach dem Motto: Man macht es doch wegen der Leidenschaft für<br />

den Beruf. – Ja! Nur schließt das eine das andere nicht aus. Die eigene<br />

Arbeit darf Spaß machen und zugleich anständig entlohnt werden,<br />

ohne dass sich daraus ein Widerspruch bildet.<br />

Für Bärbel und Christian Balzer ist das ein unbedingtes Muss. „Unsere<br />

freien Mitarbeiter und auch die Betreuer haben so richtig Lust und<br />

sind mit Freude dabei, sie haben Spaß an den jeweiligen Freizeiten<br />

und so soll es auch bleiben“, sagt die Vereinsgründerin.<br />

Besuchen Sie uns in unserem<br />

Fachgeschäft in Wielenbach!<br />

ÖFFNUGSZEITEN:<br />

Di – Fr 09.00 – 12.30 Uhr<br />

Di – Fr 14.00 – 18.00 Uhr<br />

Montag und Samstag geschlossen<br />

gerne auch mit persönlicher Vereinbarung<br />

Primelstraße 2<br />

82407 Wielenbach<br />

Tel. 0881 33 92<br />

Fax 0881 40 859<br />

info@bettenmerk.de<br />

bettenmerk.de<br />

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KUNTERBUNT<br />

WAS DAS WIEDER KOSTET …<br />

Nun werden die Mitarbeiter angemessen bezahlt und dem Betreuungsschlüssel<br />

muss natürlich auch Rechnung getragen werden.<br />

Wie finanziert sich also das Ganze? Können sich das nur<br />

wohlhabende Menschen leisten?<br />

Nein, ganz im Gegenteil. Der Verein wird von Stiftungen unterstützt<br />

und ist zugleich auf Spenden und Fördermitglieder angewiesen.<br />

So ist eine Mischkalkulation bei den Reisen möglich,<br />

sie können daher sehr kostengünstig für die Mitfahrenden angeboten<br />

werden.<br />

„Das Soziale hält unsere Gesellschaft zusammen und das war<br />

stets unser Anliegen. Reisen anzubieten für Jedermann und<br />

zu zeigen, wie wunderschön und kunterbunt unsere Welt ist.“<br />

Bärbel Blazer strahlt übers ganze Gesicht und die Leidenschaft<br />

für Kunterbunt ist nun eindeutig klar. „Ich will Menschen kennenlernen,<br />

die speziell sind“, fügt sie hinzu. Das ist ihr wichtig.<br />

nicht begehbar scheinen. Bereits zu Beginn von Kunterbunt war<br />

ihr keine Hürde zu groß. Denn die Idee schien gleich zu Beginn<br />

nicht umsetzbar zu sein. Der finanzielle Rahmen war zu klein<br />

und sie bekamen keine Unterstützung vom Staat. Aber aufgeben<br />

kam nicht infrage. „Okay, wir bekommen keine Unterstützung,<br />

dann muss es einen anderen Weg geben,“ erzählt die Idealistin.<br />

Mit viel Herzblut und unglaublichem Einsatz haben Bärbel und<br />

Christian Balzer ihre Idee gegen alle Widerstände weiterverfolgt<br />

und über die Jahre wachsen lassen.<br />

Mittlerweile ist Kunterbunt eine richtige Institution geworden<br />

und hat sogar eine Art Fan-Shop. Dort kann man Hoodies, Kalender,<br />

Taschen, Tassen und vieles mehr kaufen und damit den<br />

Verein unterstützen. Denn die Kosten sind hoch und somit tut<br />

jede Spende und jeder Verkauf der Giveaways dem Verein gut.<br />

Wenn Reisen zu Begegnungen werden und die Seele mit Farbe<br />

füllen, dann ist es eine Kunterbunt-Reise. Klingt kitschig? Ist<br />

aber so! Ausprobieren ist hier die Devise.<br />

PIPPI KUNTERBUNT – GEGEN ALLE WIDERSTÄNDE<br />

Sie hat einen so erfrischenden und jugendlichen Idealismus und<br />

Mut, dass einem unweigerlich Pippi Langstrumpf in den Sinn<br />

kommt, wenn man Bärbel Balzer zuhört. Sie greift die Dinge<br />

an, ohne Furcht, und schafft neue Wege, wenn die bisherigen<br />

Kunterbunt e.V.<br />

Barbara und Christian Balzer<br />

Dr.-August-Einsele-Ring 12<br />

82418 Murnau, Tel. 08841 90267<br />

www.kunterbunt-reisen.de<br />

Andrea Weisner<br />

ILKAY MURAT<br />

Untermarkt 20<br />

82418 Murnau a. Staffelsee<br />

Tel. 08841 799 88 84, Mobil 0179 750 4260<br />

info@murnau-outdoor-center.de<br />

www.murnau-outdoor-center.de<br />

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Alle Hände voll zu tun...<br />

TOURIST INFO<br />

„WERTSCHÄTZEN HEISST:<br />

DIE WERTE DES ANDEREN SCHÄTZEN.“<br />

Auf meine Frage, was sich Alexandra Thoni als Leiterin Tourismus<br />

für dieses Jahr wünscht, war ihre erste Antwort: „Durchkommen!“<br />

Denn eine Menge Herausforderungen sind zu bewältigen:<br />

Veranstaltungen unter Planungsunsicherheit durch allerlei<br />

Pandemieregelungen ... Kapazitätsengpässe aufgrund der Passion<br />

in Oberammergau und dem G7-Treffen auf Schloss Elmau ...<br />

Ausnahmezustand in der eigenen guten Stube beim Start des Herrenradrennens<br />

im August ... dazu der „ganz normale Wahnsinn“ ...<br />

Im zweiten Satz ergänzt Thoni: „Ich wünsche mir, dass wir einen<br />

richtig schönen ereignisreichen Sommer haben mit ganz viel unterschiedlichen<br />

Gästen, die sich freuen, dass sie verreisen dürfen<br />

und bei uns sind. So wie letztes<br />

Jahr.“ Die Vollbluttouristikerin<br />

berichtet dabei von vielen Begegnungen<br />

voller Dankbarkeit<br />

und Wertschätzung der Gäste,<br />

hier sein zu können und so viel<br />

Schönes sehen und erleben zu<br />

dürfen. Das tut der Seele einfach<br />

gut – sowohl der Seele der Gäste<br />

als auch der eigenen. Bei vielen<br />

Aktivitäten liege daher der Fokus<br />

darauf, gezielt Gäste anzusprechen,<br />

die unsere Landschaft<br />

und Kultur auch wertschätzen: „Wertschätzen heißt immer: die<br />

Werte des anderen schätzen. Ihm in seinen Werten begegnen. Der<br />

Natur in ihren Werten begegnen.“<br />

NEUE CICERONE FÜR MURNAU<br />

Das vollgespickte Jahr startet im Februar mit der Ausbildung neuer<br />

GästeführerInnen, worauf sich Alexandra Thoni und ihr Team riesig<br />

freuen: „Weil sich tolle Persönlichkeiten ausbilden lassen wollen,<br />

weil wir hervorragend zusammenarbeiten mit der vhs Murnau und<br />

weil es richtig Spaß macht, das zu organisieren!“ Die Anzahl der<br />

Murnauer Gästeführer hat sich im letzten Jahr verringert – der<br />

verstorbene Sepp Gramer fehlt an allen Ecken und Enden und<br />

Peter König befindet sich im wohlverdienten Ruhestand. Er wurde<br />

aber dennoch angefragt, wenn die „altgedienten“ Kolleginnen und<br />

Kollegen zusammen mit dem Team der Tourist Information die<br />

große Nachfrage nicht mehr bedienen konnten. Denn obwohl die<br />

regelmäßig angebotenen Führungen im letzten Sommer weniger<br />

Gäste verzeichneten, hat sich die Zahl an Anfragen für individuelle<br />

Führungen verdoppelt. Die Kapazitäten der bestehenden Gruppe<br />

kamen damit an ihre Grenzen. Wert legt die Tourismuschefin im<br />

Rahmen der Ausbildung vor allem darauf, dass alle Gästeführer-<br />

Innen einen einheitlichen Standard und eine hohe Qualität haben,<br />

der dem Ort Murnau entsprechen soll.<br />

Ob Kunstspaziergang, Moos- oder Ortsführung:<br />

Vor allem die Nachfrage nach individuellen<br />

Führungen ist gestiegen .(rechts Gästeführerin Marilen Strobel)<br />

PLANEN OHNE PLANUNGSSICHERHEIT<br />

Vorbereitungen laufen ebenfalls für diverse Veranstaltungen. Besonders<br />

hingefiebert wird dabei auf den Start des Herrenradrennens<br />

im Rahmen European Championship in Murnau am 14.<br />

August, für das es das Rahmenprogramm zu organisieren gilt.<br />

„Wir wollen ein wunderbares und<br />

ereignisreiches Wochenende für<br />

alle hier gestalten“, meint die<br />

Teamchefin. Dazu zählen unter<br />

anderem voraussichtlich ein<br />

Konzert und eine kleine Reisemesse,<br />

in der sich auch zertifizierte<br />

Radwege den Gästen und<br />

Einheimischen präsentieren können.<br />

Ebenfalls laufen schon die<br />

Planungen für das Kunstwirte-<br />

Projekt mit den Staffelseewirten<br />

und Projektleiter Marc Völker,<br />

das ab zirka Mai wieder angeboten wird. Und auch „Aufgspuit im<br />

Murnauer Moos“ im September – eine Kooperationsveranstaltung<br />

mit der Camerloher Musikschule und Anita Staltmeier-Gruber –<br />

ist schon jetzt ein Thema für die engagierten Damen der Tourist<br />

Information Murnau. „Das sind alles Veranstaltungen, die langfristige<br />

Planungen erfordern. Aber nach wie vor haben wir keine Planungssicherheit<br />

– das macht das Ganze so herausfordernd“, schließt Thoni.<br />

Aber wem erzählt sie das?<br />

Übrigens: Wer als Volunteer beim Start des Herrenradrennens<br />

mit dabei sein möchte, kann sich anmelden unter<br />

Foto: Tourist Information<br />

www.munich2022.com/volunteers.<br />

Tourist Information Murnau<br />

Untermarkt 13, 82418 Murnau a. Staffelsee<br />

Tel. 08841 476-240, www.murnau.de<br />

Birgit Schwarzenberger<br />

39


Agenturinhaber<br />

Kaufmann für Versicherungen und Finanzen (IHK)<br />

Obere Stadt 45, 82362 Weilheim<br />

Tel.: 0881 / 92 79 87 78<br />

Fax: 0881 / 92 79 87 79<br />

info@k-fischer.lvm.de<br />

https://k-fischer.lvm.de/agenturhomepage/<br />

https://www.facebook.com/lvmkevinfischer/<br />

https://www.instagram.com/lvm.kevin.fischer/<br />

40


41


EIN TREFFEN MIT HEINO BUCHWIESER<br />

„Manchmal gibt es keinen Zwischenweg.<br />

Manchmal muss man links oder rechts sagen.“<br />

Nein, das Hutgeschäft sei nicht seine große Leidenschaft, sagte Heino Buchwieser bei unserem<br />

Treffen in Oberammergau. Aber er trage schon gerne Hüte und vor allen Dingen<br />

führe er das Geschäft seiner Eltern fort. Und zwar in dem Haus, in dem er geboren wurde<br />

und aufgewachsen ist. Und – das ist vielleicht noch wichtiger –, das er selbst von Grund auf<br />

renoviert hat. Darum passt es schon auch, dass wir hier über Dinge sprechen, die zum Teil<br />

bereits eine ganze Weile zurückliegen. Wer von den jüngeren Oberammergauern weiß denn<br />

heute schon noch, dass es auch ein Passionsspiel vor Christian Stückl gegeben hat und dass<br />

der nicht immer so viel Zustimmung bekommen hat wie heute?<br />

Das Hutgeschäft in der Dorfstraße betreibt Heino Buchwieser seit gut zwanzig Jahren.<br />

Aber im Geschäft stand er auch schon vor fünfzig Jahren, als Kind. Damals war es noch<br />

das Fotogeschäft der Großeltern und Spielzeug gab es auch. Matchbox-Autos zum Beispiel.<br />

Jahre später gab es dann fast nur noch Spielzeug, Heino Buchwieser hatte eigene Kinder<br />

und führte den Laden in seiner Erziehungszeit. Seine Frau ist Musiklehrerein in Garmisch-Partenkirchen.<br />

Die Restaurierung des Hauses seiner Großeltern war für den gelernten<br />

Schreiner eine Herzensangelegenheit. So viel wie möglich hat er selbst gemacht. Heute<br />

sagt er: „Ich habe einen Beruf ergriffen, der mich total erfüllt.“ Durch seine Tätigkeit als<br />

Schreiner kam Heino Buchwieser 2003 auch an die Schnitzschule. „Reiner Zufall“, sagt er.<br />

Das „Aber“ im Leben<br />

Aber – und es gibt oft ein „Aber“ in seinem Leben – eigentlich wollte er noch etwas ganz anderes<br />

machen. Der Traumberuf für ihn war Arzt. Das hatte er als Jugendlicher im Haus eines<br />

Freundes erlebt und das wollte er selbst auch machen. Doch das war ein Ziel, das damals<br />

wie heute nicht ganz leicht zu erreichen war. Jedenfalls haben die Schulnoten für ein Medizinstudium<br />

nicht ausgereicht und so hat Heino Buchwieser erst einmal Pharmazie studiert.<br />

Das könne vielleicht eine Art Vorbereitung auf das Medizinstudium sein, hatte er gedacht.<br />

München und Heidelberg waren die kurzen Stationen dieses Studiums. Aber so ganz wohl<br />

hat er sich fern von Oberammergau nicht gefühlt. Er kam immer wieder heim, zum Beispiel<br />

zum „Bayerischen Viergesang“ mit Markus Zwink, Florian Stückl und Josef Köpf. Als sein<br />

Bruder, der damals Medizin studierte, bei einem Bergunfall ums Leben kam, hatte er das<br />

Gefühl, dass er jetzt zu Hause gebraucht werde.<br />

Was wir unterschlagen haben, war die Zeit des Grundwehrdienstes im Musikkorps der<br />

Bundeswehr und ein halbes Jahr Studium an der Musikhochschule für Horn. Aber das<br />

würde hier wohl zu weit führen. Jedenfalls wollte Heino Buchwieser nicht Apotheker<br />

werden und entschied sich, etwas ganz anderes zu machen: Schreiner zu werden und in<br />

Oberammergau zu leben.<br />

Foto: Heribert Riesenhuber


PASSION<br />

43


PASSION<br />

„Eine Veränderung konnte damals nur durch<br />

Revolution herbeigeführt werden.“<br />

Hier im Ort hatte er viele Freunde, die sich wie er für Musik<br />

und Kultur begeisterten und die vor allen Dingen unternehmungslustig<br />

waren. Zusammen haben sie viel auf die Beine<br />

gestellt. Zum Beispiel im Fasching. Aber „wir sind auch zusammen<br />

in den Urlaub gefahren und haben dabei Demokratie<br />

geübt“, so erinnert Heino Buchwieser sich heute. Schließlich<br />

haben sie die Gruppierung „Dorfpolitik – neu überdacht“ gegründet<br />

„und 1984 saßen wir auf einmal mit sieben Personen<br />

im Gemeinderat und mussten uns beweisen.“ Ein wichtiges<br />

Ziel für die junge Fraktion war es damals, einen neuen Spielleiter<br />

für die Passionsspiele durchzusetzen. Gegen viele Widerstände.<br />

Warum eigentlich?<br />

Die Passionsspiele haben eine lange Tradition und lange Zeit<br />

hat sich bei den Aufführungen wenig verändert – und das<br />

fand man auch gut so. Doch irgendwann wurden vor allem<br />

die gegen Juden gerichteten Tendenzen im alten Text von<br />

1860 für viele, deren Empfinden und Verständnis<br />

sich geändert hatte, unerträglich.<br />

Auch aus Amerika kam Kritik am Text, der<br />

vor allem die edlen Römer und die für den<br />

Tod Jesu verantwortlichen Juden darstellte<br />

und der in den 1930er Jahren bei den Nazis<br />

so gut angekommen war.<br />

„Bei der Bürgerbefragung<br />

sind wir Reformer sauber<br />

durchgeflogen.“<br />

1977 schließlich, also außerhalb des normalen<br />

10-Jahres-Zeitraums, in dem die Passionsspiele<br />

stattfinden, wurde etwas Neues probiert. Ein<br />

Passionsspiel mit einem Text von Pater Ferdinand<br />

Rosner aus Ettal von 1750 sollte gespielt<br />

werden. Die so genannte Rosner-Probe. Der<br />

damalige Leiter der Schnitzschule, Hans<br />

Schwaighofer, war die treibende Kraft hinter<br />

diesen Aufführungen, die bei vielen Bürgern<br />

gut ankamen. Aber sie entzweite Oberammergau<br />

auch in einer Art und Weise, wie man sich<br />

es heute kaum noch vorstellen kann. „Es gab<br />

damals eine Bürgerbefragung über die Zukunft<br />

des Passionsspiels und da sind wir Reformer<br />

sauber durchgeflogen“, erzählt Heino Buchwieser,<br />

der daraufhin beschloss, die Passionsspiele<br />

zu boykottieren. „Eigentlich muss man<br />

als Demokrat eine demokratische Entscheidung<br />

ja mittragen“, meint er heute. „Aber als<br />

44


18/19-Jähriger ist man halt noch ein bisschen hitziger.“ Allerdings<br />

hat es ihn selbst vermutlich am meisten geschmerzt, dass er<br />

nicht dabei war, denn natürlich liebte auch er die ganz besondere<br />

Stimmung, die bei jeder Passion im Ort herrscht, dieses Gefühl<br />

der Zusammengehörigkeit, die oft auch alle Wunden heilt.<br />

Ein paar Jahre später also mischten Buchwieser und seine<br />

Freunde in der Ortspolitik mit und hatten sich vorgenommen,<br />

den jungen Christian Stückl zum Spielleiter zu machen. Der<br />

war Mitte zwanzig und im Ort bereits durch eine Reihe von<br />

spannenden Theaterarbeiten bekannt.<br />

„1987 haben wir Stückl dann mit hauchdünner Mehrheit<br />

zum neuen Spielleiter gewählt“, erinnert sich Buchwieser.<br />

Aber damit war es noch lange nicht geschafft. Es gab mehrere<br />

Abwahlversuche und auch die Mehrheiten wechselten immer<br />

wieder. Einmal, so erinnert sich Buchwieser, habe er auf einer<br />

Baustelle einen Anruf bekommen und erfahren, dass wieder<br />

einmal ein Gemeinderat die Lager gewechselt hatte. Drei Tage<br />

lang ruhte in der Folge die Arbeit auf der Baustelle, bis alles<br />

wieder gerettet war.<br />

„Das Leben gestaltet sich oft ganz anders,<br />

als man es sich vorstellt.“<br />

Letztendlich hat Christian Stückl in den folgenden Jahrzehnten die<br />

wohl längst überfälligen Veränderungen bei den Passionsspielen<br />

durchsetzen können, und ab 1990 hat natürlich auch Heino Buchwieser<br />

wieder mitgespielt. Als Basssolist. „Jetzt war es eine Sache,<br />

bei der ich sagen konnte, da kann ich dahinterstehen“, meint er. Im<br />

Gemeinderat ist er dann für insgesamt 30 Jahre geblieben. Er hat<br />

sich für den Erhalt des Kleinen Theaters eingesetzt, zweimal hat er<br />

sich als Bürgermeisterkandidat aufstellen lassen und zweimal ist er<br />

es nicht geworden. „Wenn ich jetzt im Nachhinein darüber nachdenke,<br />

muss ich froh sein, dass ich es nicht geworden bin“, sagt er.<br />

Seine wirkliche Leidenschaft, so verrät Heino Buchwieser am<br />

Ende des Gesprächs noch, sei aber (natürlich) seine Familie,<br />

seine Frau, die drei Kinder und die viele Musik, die in dieser Familie<br />

lebendig ist. Es sei sicher gut gewesen, dass sich alles in<br />

seinem Leben so entwickelt hat, wie es sich eben entwickelte.<br />

Als Arzt, so ist er sicher, hätte er seine Frau nie kennengelernt<br />

und alles wäre anders gekommen.<br />

Heribert Riesenhuber<br />

45


46


ITALIENISCHES<br />

RESTAURANT<br />

Seit 7 Jahren verwöhnen wir unsere Gäste mit den besten Weinen Italiens und ausgesuchter Qualität<br />

bei der Herstellung unserer Speisen. Lassen Sie sich verwöhnen und fühlen sie sich wie zu Hause!<br />

Im Il Duetto erwartet Sie ein stilvolles Ambiente mit ausgezeichneter mediterraner Küche und einem freundlichen Team.<br />

BENVENUTI! WILLKOMMEN!<br />

Marco & Davide & das Il Duetto-Team<br />

Il Duetto – Ristorante | Pizzeria<br />

Obermarkt 46<br />

82418 Murnau am Staffelsee<br />

Telefon: +49 (0)8841 627 73 77<br />

www.il-duetto.de<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag – Samstag.: 11:30 – 22 Uhr<br />

Sonntag & Feiertage: 11:30 – 21:30 Uhr<br />

Dienstag Ruhetag<br />

47


INTERVIEWmit<br />

DR. ANGELIKA TRAPP<br />

Alter: 43 Jahre<br />

Seit 2020:<br />

Leitende Ärztin der Zentralen Notaufnahme<br />

der BG Unfallklinik Murnau<br />

2021: Zusatzbezeichnung „Klinische<br />

Akut- und Notfallmedizin“, Abschluss<br />

Master of Health Business Administration<br />

an der Friedrich-Alexander-<br />

Universität Erlangen-Nürnberg<br />

Februar 2019:<br />

Zusatzbezeichnung „Spezielle Unfall-<br />

chirurgie“ (Bayerische Landesärzte-<br />

kammer) und Leitende Oberärztin der<br />

Zentralen Notaufnahme der<br />

BG Unfallklinik Murnau<br />

Mai 2018:<br />

Managerin klinische Notfall- und Akutmedizin“<br />

(DGINA/Uni Witten/Herdecke)<br />

Januar 2017:<br />

Zusatzbezeichnung „Notfallmedizin“<br />

(Bayerische Landesärztekammer)<br />

Oktober 2016:<br />

Oberärztin Chirurgie, Unfallchirurgie,<br />

Orthopädie in der Zentralen Notaufnahme<br />

der BG Unfallklinik Murnau<br />

Juni 2011:<br />

Fachärztin für Orthopädie und Unfall-<br />

chirurgie an der BG Unfallklinik Murnau<br />

November 2004:<br />

Erteilung der Approbation für<br />

Humanmedizin<br />

November 1998 – November 2004:<br />

Studium der Humanmedizin an der<br />

Friedrich-Alexander-Universität<br />

Erlangen-Nürnberg<br />

48


EIN EINBLICK IN DEN ALLTAG<br />

DER ZENTRALEN<br />

NOTAUFNAHME DER<br />

BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Die Zentrale Notaufnahme ist seit 69 Jahren die erste Anlaufstelle für alle medizinischen Notfälle<br />

an der BG Unfallklinik Murnau. Hier werden jährlich rund 25.000 Patientinnen und Patienten an<br />

365 Tagen im Jahr mit Hilfe der neuesten diagnostischen und therapeutischen Mittel interdisziplinär<br />

behandelt. Die Murnauer Notaufnahme verfügt über eine separate Zufahrt für den Rettungsdienst<br />

und einen direkten Zugang zum Hubschrauberlandeplatz, um schwerstverletzte<br />

und -erkrankte Menschen schnellstmöglich medizinisch zu versorgen. In zwei hochmodernen<br />

Schockräumen werden lebensbedrohlichen Verletzungen nach neuestem medizinischen Standard<br />

behandelt. Als eines der größten überregionalen Traumazentren der Maximalversorgung<br />

Deutschlands ist die BG Unfallklinik Murnau spezialisiert auf schwerstverletzte Patientinnen und<br />

Patienten mit mehrfachen Verletzungen, sogenannten Polytraumata. Gemäß dem Grundsatz<br />

der gesetzlichen Unfallversicherung finden diese in Murnau eine ganzheitliche Versorgung auf<br />

höchstem Niveau und mit allen geeigneten Mitteln. Aber auch Menschen mit Schlaganfall, mit<br />

schweren Verbrennungen oder Einzelverletzungen wie schwere Verletzungen der Gliedmaßen<br />

werden in der Notaufnahme behandelt. Zudem besteht eine Kooperation mit dem Klinikum Garmisch-Partenkirchen,<br />

in deren Rahmen in der Murnauer Notaufnahme auch alle internistischen<br />

Notfälle versorgt werden.<br />

Die Leitende Ärztin Dr. Angelika Trapp gibt einen Einblick in das spannende Feld der klinischen<br />

Notfallversorgung an der Murnauer Klinik.<br />

BG Unfallklinik Murnau


ZAHLEN UND FAKTEN<br />

ZUR ZENTRALEN NOTAUFNAHME<br />

AN DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

EIN EINBLICK IN DEN ALLTAG<br />

DER ZENTRALEN NOTAUFNAHME<br />

DER BG UNFALLKLINIK MURNAU<br />

Kernteam<br />

10 Ärztinnen und Ärzte<br />

25 Pflegekräfte<br />

1 Sekretariat<br />

8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

im Patientenmanagement<br />

5 Reinigungskräfte<br />

9 Behandlungszimmer plus zwei Schockräume<br />

Circa 25.000 Patientenbehandlungen im Jahr sowie rund<br />

900 Schockraumbehandlungen<br />

© BG Unfallklinik Murnau<br />

Liebe Frau Dr. Trapp, Sie arbeiten bereits seit 2011 in der Murnauer<br />

Notaufnahme. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit als Leitende Ärztin<br />

dort besonders gut?<br />

KURZ ERKLÄRT: SCHOCKRAUM!<br />

© BG Unfallklinik Murnau<br />

Der Schockraum ist ein wichtiger Bestandteil der Notaufnahme,<br />

denn dort werden schwerstverletzte und kritisch<br />

kranke Patientinnen und Patienten von einem interprofessionellen<br />

Team erstversorgt und stabilisiert. Verletzungen oder<br />

Erkrankungen können mit Hilfe von Computertomographie<br />

oder Kernspintomographie schnellstmöglich erkannt und die<br />

richtige Behandlung eingeleitet werden. Von hier aus können<br />

die Patientinnen und Patienten entweder in den Operationssaal<br />

oder auf die Intensivstation verlegt werden.<br />

TRAPP: Die Tätigkeit in der Zentralen Notaufnahme ist unglaublich abwechslungsreich.<br />

Zu uns kommen junge und alte Patientinnen und Patienten<br />

mit kleinen Verletzungen wie beispielsweise Schnittwunden, aber<br />

auch Schwerverletzte und Schwererkrankte. Ich bin Fachärztin auf dem<br />

Gebiet der Unfallchirurgie, sehe mich aber durch meine nun langjährige<br />

Tätigkeit in der Notaufnahme mehr als Notfallmedizinerin. Mich reizt die<br />

Vielfältigkeit der Erkrankungen aus den verschiedenen Fachgebieten.<br />

Die Aufgabe der Notfallmedizin ist es, die richtige Diagnose zu stellen<br />

und die initiale Therapie einzuleiten. Kein Tag ist gleich und Sie wissen<br />

morgens nicht, was Sie abends zu erzählen haben. Auf der anderen<br />

Seite muss man das auch mögen und mit dieser Ungewissheit und<br />

den Anstrengungen, die diese Tätigkeit mit sich bringt, arbeiten wollen.<br />

Das mag nicht jeder. In unserer Zentralen Notaufnahme besteht eine<br />

besonders enge und kollegiale Zusammenarbeit zwischen Ärztinnen<br />

und Ärzten und unseren Notfallpflegenden. Die täglichen Herausforderungen<br />

bewältigen wir als Team, das zusammenhält und das zeichnet<br />

uns besonders aus. Neben der Tätigkeit in der akuten Patientenversorgung<br />

ist die Arbeit als Leitende Ärztin aber auch mit vielen organisatorischen<br />

Aufgaben verbunden, die Einblick in die Krankenhausorganisation<br />

geben. Auch diese Seite finde ich sehr spannend.<br />

BG Unfallklinik Murnau


Was zeichnet die Zentrale Notaufnahme der BG Unfallklink Murnau<br />

im Vergleich zu anderen Notaufnahmen aus?<br />

TRAPP: Unsere Notaufnahme zeichnet sich durch einen hohen Anteil<br />

an schweren Unfallverletzungen aus. 55% der Notfälle, die wir behandeln,<br />

kommen aus dem Fachgebiet der Unfallchirurgie. Unsere BG Unfallklinik<br />

Murnau gehört zur Unternehmensgruppe der BG Kliniken. Die<br />

BG Kliniken sind spezialisiert auf die Akutversorgung und Rehabilitation<br />

schwerverletzter und berufserkrankter Menschen. An 13 Standorten<br />

versorgen über 14.000 Beschäftigte mehr als 560.000 Fälle pro Jahr.<br />

Damit sind die BG Kliniken der größte öffentlich-rechtliche Krankenhauskonzern<br />

in Deutschland. Träger der BG Kliniken sind die gewerblichen<br />

Berufsgenossenschaften und Unfallkassen. Des Weiteren ist die<br />

BG Unfallklinik Murnau als überregionales Traumazentrum zertifiziert.<br />

Deshalb sehen wir hier überproportional viel häufiger Schwerverletzte<br />

als in anderen Notaufnahmen.<br />

Immer mehr Menschen suchen die Notfallstationen von Krankenhäusern<br />

auf. Ein Trend, der wohl dem Bedürfnis nach einer Rund-um-die-<br />

Uhr-Versorgung samt diverser technischer Untersuchungsangebote<br />

zuzuschreiben ist. Wann sollte man Ihrer Meinung nach eine Notaufnahme<br />

aufsuchen?<br />

TRAPP: Die Notaufnahmen der Krankenhäuser stehen im Mittelpunkt<br />

der Daseinsvorsorge der Bevölkerung und versorgen in Deutschland<br />

mehr als 20 Millionen Patientinnen und Patienten pro Jahr. Aufgrund<br />

der guten Erfahrung vieler Menschen mit der Notaufnahme, in der sie<br />

eine umfassende Untersuchung zu den Tageszeiten bekommen, an<br />

denen niedergelassene Ärzte ihre Praxis geschlossen haben, ist die<br />

Zahl der Patientinnen und Patienten, die eine Notaufnahme aufsuchen,<br />

in den letzten Jahren stark angestiegen. Das führt in einigen, vor allem<br />

in städtischen Notaufnahmen, zu einer enormen Überlastung und teilweise<br />

zu extrem langen Wartezeiten. Denn die Versorgung kritisch<br />

Kranker erfordert Zeit und Personalressourcen. Patientinnen und Patienten<br />

mit Schmerzen im Brustbereich, plötzlich einsetzenden Kopfschmerzen,<br />

schweren Verletzungen oder akuten Bauchschmerzen<br />

gehören in eine Notaufnahme. Für Menschen mit Erkältungen, Durchfall<br />

oder Insektenstichen, die außerhalb der Erreichbarkeit des Haus- oder<br />

Facharztes versorgt werden müssen, gibt es den ärztlichen Bereitschaftsdienst<br />

der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB) unter der Rufnummer<br />

116 117. Inzwischen haben viele Krankenhäuser eine Kooperation<br />

mit der KVB an der Klinik. Bei uns in Murnau ist die KVB Praxis immer<br />

am Wochenende und feiertags von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr besetzt.<br />

NOTFALLBEHANDLUNG IN ZEITEN<br />

DER CORONAPANDEMIE<br />

Mit der Coronapandemie Anfang 2020 begann in der BG<br />

Unfallklinik Murnau eine außergewöhnliche Zeit der Krisenprävention.<br />

Das Beste zu hoffen und auf den schlechtesten<br />

Fall perfekt vorbereitet zu sein, bedeutete für die Klinik die<br />

schnelle Umsetzung einer Reihe von beispiellosen Maßnahmen,<br />

die seitdem sowohl Patientinnen sowie Patienten als<br />

auch Beschäftigte, Angehörige, Besuchende und alle Bereiche<br />

der Klinik betreffen. Auch in der Zentralen Notaufnahme<br />

ist die Notfallbehandlung unter Einhaltung notwendiger<br />

Sicherheitsvorkehrungen jederzeit sichergestellt.<br />

Alle Patientinnen und Patienten, die Fieber haben oder Infektionszeichen<br />

aufweisen, werden gleich bei der Aufnahme<br />

sicherheitshalber isoliert, sprich in einem eigenen Zimmer<br />

unter strenger Einhaltung hygienischer Regeln behandelt. Das<br />

bedeutet für die Behandelnden einen deutlich höheren zeitlichen<br />

und personellen Aufwand: Für die Behandlung unter<br />

Isolationsbedingungen ist eine persönliche Schutzausrüstung<br />

zu tragen. Dies dient dem Schutz der Klinikmitarbeitenden bis<br />

zur Klärung der Fieber- oder Infektursache. Neben der persönlichen<br />

Schutzausrüstung gehört zu den hygienischen<br />

Regeln auch die spezifische Reinigung des Materials sowie<br />

die hygienische Aufbereitung des Zimmers im Anschluss an<br />

die Behandlung. Erst mit Nachweis eines negativen PCR-Testergebnisses<br />

kann die vorsorgliche Isolation aufgehoben werden.<br />

Folgende Zahlen zeigen den gestiegenen Aufwand unter<br />

der Pandemie eindrücklich: 2019 wurden 155 Patientinnen<br />

und Patienten isoliert behandelt, 2020 waren es bereits 647<br />

und im Jahr 2021 insgesamt 1065 Fälle. Nicht immer lag<br />

eine COVID-19 Infektion vor. Die Isolationsmaßnahmen dienen<br />

der Verhinderung einer Übertragung des COVID-19-Virus auf<br />

weitere Personen.<br />

© BG Unfallklinik Murnau<br />

51


DRINGLICHKEITSEINSCHÄTZUNG IN DER NOTAUFNAHME:<br />

Für die Arbeit in der Zentralen Notaufnahme ist es besonders wichtig,<br />

dringende von weniger dringenden Fällen zu unterscheiden, um die<br />

erforderliche Behandlung schnell in die Wege zu leiten. Dazu wird der<br />

Zustand der eintreffenden Notfälle im Rahmen einer medizinischen Erstuntersuchung<br />

unmittelbar nach Einlieferung bewertet und anhand eines<br />

validierten Triage-Systems (Emergency Severitiy Index) eingestuft. Die<br />

Patientinnen und Patienten werden im Anschluss anhand der Dringlichkeit<br />

ihrer Behandlung eingeteilt. Eine solche Ersteinschätzung wird<br />

nur durch erfahrene Notfallpflegende durchgeführt. Das Triage-System<br />

der Murnauer Notaufnahme gliedert sich dabei in fünf Stufen, die von<br />

akuter Lebensgefahr und somit sofortiger Behandlung bis hin zu aufschiebbaren<br />

Behandlungen reichen.<br />

Das Triage-System der Notaufnahme in der BG Unfallklinik Murnau<br />

1<br />

Lebensgefahr:<br />

akute<br />

Behandlung<br />

Wir unterbrechen<br />

unsere laufenden<br />

Tätigkeiten und<br />

konzentrieren uns<br />

2<br />

Bei Wartezeit<br />

Lebensgefahr<br />

möglich:<br />

sehr dringliche<br />

Behandlung<br />

Wir streben die<br />

schnellstmögliche<br />

3<br />

Dringliche<br />

Behandlung<br />

4<br />

Keine<br />

akute Gefahr:<br />

weniger<br />

dringliche<br />

Behandlung<br />

5<br />

Aufschiebbare<br />

Behandlung<br />

auf die<br />

Versorgung an.<br />

Wir streben eine<br />

Notfallversorgung<br />

schnelle Versorgung<br />

des Erkrankten.<br />

Kurze Wartezeit<br />

an.<br />

Es besteht<br />

Behandlungsbedarf,<br />

Keine Wartezeit<br />

In der Regel<br />

jedoch<br />

Häufig<br />

kurze Wartezeit,<br />

keine akute Gefahr.<br />

lange Wartezeit<br />

bei hohem<br />

Patientenaufkommen<br />

Wir behandeln<br />

Wartezeit möglich<br />

sobald wie möglich,<br />

es kann jedoch zu<br />

längeren Wartezeiten<br />

kommen<br />

DRINGLICHKEITSSTUFEN<br />

BG Unfallklinik Murnau


Inwiefern hat sich die Behandlung in der Notaufnahme in den<br />

letzten Jahren weiterentwickelt und was möchten Sie als Leitende<br />

Ärztin der Abteilung zukünftig umsetzen?<br />

TRAPP: Eines meiner größten Anliegen ist es, aus der Zentralen Notaufnahme,<br />

die bisher ein Ort vieler Fachabteilungen unter dem Dach<br />

„Notaufnahme“ war, eine Abteilung zu formen, in der die klinische Notfallmedizin<br />

breit und interdisziplinär aufgestellt ist. Es gibt viele Erkrankungen,<br />

die sich vor Beginn einer Diagnostik keiner Fachrichtung zuordnen<br />

lassen. In der Notaufnahme müssen wir ausgehend von einem<br />

Leitsymptom, mit dem sich die Patientinnen und Patienten vorstellen<br />

– beispielsweise unklare Bewusstlosigkeit oder Bauchschmerzen –<br />

durch unsere Untersuchung und Diagnostik eine Diagnose stellen.<br />

Dazu ist ein breit aufgestelltes Team notwendig. In Bayern gibt es seit<br />

Mai 2020 nun die Zusatzweiterbildung „Klinische Akut- und Notfallmedizin“,<br />

die Fachärztinnen und Fachärzte erlangen können, die unter<br />

anderem 24 Monate in einer interdisziplinären Notaufnahme gearbeitet<br />

haben. Die klinische Notfallmedizin deckt die gesamte Bandbreite<br />

der eintreffenden Notfälle ab und weist die Patientinnen und Patienten<br />

nach einer ersten Diagnosestellung der Fachabteilung zu, die dann<br />

die weitere stationäre Behandlung übernimmt. In der Zukunft wird das<br />

Personal in der Notaufnahme aus der klinischen Notfallmedizin<br />

kommen, welches durch Rotationspersonal aus den verschiedenen<br />

Abteilungen ergänzt wird. Um Nachwuchs ausbilden zu können,<br />

benötigt man eine Weiterbildungsbefugnis. Mit meiner Zusatzqualifikation<br />

in der klinischen Akut- und Notfallmedizin kann ich diese<br />

beantragen und werde sie voraussichtlich noch in diesem Jahr von<br />

der Bayerischen Landesärztekammer erhalten. Ein wichtiger Schritt!<br />

DIE PFLEGE IN DER<br />

ZENTRALEN NOTAUFNAHME<br />

Von der Ersteinschätzung bis zur abschließenden Dokumentation<br />

– Pflegekräfte in der Notaufnahme verfügen über<br />

viele Kompetenzen<br />

In Notfallsituationen kompetent zu agieren, gehört zu den<br />

Kernkompetenzen einer jeden Pflegekraft in der Notaufnahme.<br />

Neben der Ersteinschätzung und Dringlichkeitsbewertung<br />

der Behandlung unmittelbar nach Einlieferung<br />

der Patientinnen und Patienten ist das Handlungsfeld der<br />

Pflege in der Notaufnahme breit gefächert: Es beinhaltet<br />

die Versorgung von eintreffenden Notfällen und deren Überwachung<br />

genauso wie die Beratung und Betreuung der<br />

Angehörigen. Die pflegerische Notfallversorgung geschieht<br />

in einer hohen zeitlichen Dynamik und umfasst ein großes<br />

Behandlungsspektrum, da Menschen mit unterschiedlichsten<br />

Symptomen und Krankheitsbildern Hilfe in der Notaufnahme<br />

suchen. Die Fachweiterbildung Notfallpflege bietet<br />

dabei eine weiterführende Spezialisierung für dieses<br />

Arbeitsgebiet. Auch das Alter, die Nationalität oder der soziokulturelle<br />

Hintergrund der zu versorgenden Patientengruppen<br />

variiert stark und macht neben den medizinischen<br />

Anforderungen die Arbeit in der Notaufnahme vielseitig und<br />

anspruchsvoll.<br />

Welche persönlichen Eigenschaften sollte man für die Arbeit in<br />

einer Notaufnahme mitbringen?<br />

TRAPP: Der Arbeitsalltag in einer Notaufnahme ist oft von Hektik<br />

und Zeitdruck geprägt. Dem sollte man nicht nur gewachsen sein,<br />

die Arbeit mit Notfallpatientinnen und -patienten sollte dauerhaft<br />

erfüllend sein. Wichtig dabei ist natürlich ein gutes Team bestehend<br />

aus Ärztinnen und Ärzten und Pflegekräften, in dem sich alle<br />

wohl fühlen. Da hilft ein kollegiales und wertschätzendes Miteinander,<br />

auf das ich sehr viel Wert lege. Persönlich darf einen das Unerwartete<br />

nicht stressen, denn man muss sich innerhalb von<br />

wenigen Minuten an eine neue Situation anpassen können.<br />

Frau Dr. Trapp, vielen Dank für das Interview.<br />

Hinweis:<br />

Die Fotoaufnahmen wurden vor der Coronapandemie aufgenommen.<br />

BG Unfallklinik Murnau<br />

Prof.-Küntscher-Straße 8, 82418 Murnau,<br />

Tel. 08841 48-0, Fax 08841 48-2600,<br />

E-Mail: info@bgu-murnau.de,<br />

www.bgu-murnau.de<br />

Interview und Redaktion:<br />

Carola Krumbacher und Lisa Schwede<br />

Fotos: BG Unfallklinik Murnau<br />

© BG Unfallklinik Murnau<br />

53


PRAXIS FÜR PHYSIOTHERAPIE<br />

UND OSTEOPATHIE<br />

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BACKSTAGE<br />

VAN MORRISON –<br />

Genie und Outlaw mit Ritterschlag!<br />

Der erste Eindruck von Van Morrisson, meint Jimmy Page von<br />

Led Zeppelin und denkt an seine Zeit als Sessionmusiker bei der<br />

Gruppe THEM zurück: „Er war ein grandioser Sänger!“ Kurze<br />

Pause, Kopfschütteln. „Nein er war ein richtig dreckiger Sänger und<br />

alles was er machte hatte unglaublich dicke Eier!“ Nun bei dieser<br />

ziemlich interessanten Beschreibung muss man nicht mehr sehr<br />

viel hinzufügen, aber ich möchte euch diesen introvertierten und<br />

unglaublich passionierten Vokalisten mal etwas näher vorstellen.<br />

Rock THEM<br />

Am 31.8.1945 kam der kleine Van auf die Welt und er plumpste<br />

quasi direkt in die umfangreiche Plattensammlung seines Vaters.<br />

Reichlich von den Genen inspiriert, legte Morrison schon einen<br />

frühen Start hin und sang mit 12 Jahren in verschiedenen Bands.<br />

Richtig interessant wurde es dann 1964 mit der Band THEM.<br />

Unter der Devise rau und rockig wird die Band schnell unter<br />

Vertrag genommen und die ersten Hits ließen nicht lange auf<br />

sich warten. Damals noch eher wenig bekannt lieferten JIMMY<br />

PAGE und JIMI HENDRIX mit ihren Gitarreneinlagen das Salz<br />

in der Suppe. Mit Gloria, Here comes the Night, Baby please<br />

don't go, It's all over now Baby Blue ging es jeweils bis in die<br />

Spitzen der internationalen Charts.<br />

Solo Van<br />

Auf Erfolgsdruck und Betrügereien seitens der Plattenfirmen<br />

hatte Morrison aber keine Lust, machte solo weiter und war mit<br />

der lieblich süßen Single Brown eyed Girl gleich wieder dick im<br />

Geschäft, obwohl er von der Veröffentlichung seines ersten Soloalbums<br />

gar nichts wusste. Frei von Zwängen und total abgebrannt<br />

verfolgt er 1973 seinen eigenen Stil und ist einer der<br />

ersten, die Blues, Jazz, Country, Folk und Rock miteinander verschmelzen.<br />

Er zeigt seinen Fans mit dem sperrigen Album Astral<br />

Weeks erst einmal den Stinkefinger, die mit dieser Mixtur nichts<br />

anfangen können. Heute zählt das Album zu seinen wichtigsten<br />

Arbeiten. Dann folgt versiertes Stilhopping auf hohem Niveau<br />

und manifestiert sein Eigenbrötler- und Outlaw-Image. Als Perfektionist<br />

bekannt, legt er Mitte der 70er ein fulminantes Live-<br />

Album auf. „Vom Publikum bekomme ich meistens nichts mit,<br />

ich bin dann ganz woanders.“ Musiker, die zwei Einsätze verpatzt<br />

haben, werden aber schon mal im Handumdrehen gefeuert!<br />

Golden Moon and Honey<br />

Es folgen Alben wie Moondance, Tupelo Honey, Hard Nose the<br />

Highway, Into the Music, die allesamt Goldstatus erreichen. Trotz<br />

der Erfolge blieb er gerne allein, gab kaum Interviews und wegen seiner<br />

Bühnenphobie verließ er schon mal ein Konzert ohne Vorwarnung,<br />

kehrte nicht zurück und das lag nicht daran, dass er den Rückweg<br />

von der Toilette nicht gefunden hatte. Das kratzt alles kaum an<br />

seiner Brillanz, seiner Leidenschaft und seiner unverwechselbaren<br />

Stimme, die ihresgleichen sucht. John Lee Hooker, der auch an<br />

einigen Tracks seiner Alben beteiligt ist, bezeichnete ihn als den einzigen<br />

weißen Bluessänger! Hooker coverte auch selbst einige Songs<br />

von Van. „Die Sache mit dem Blues ist, dass du ihn nicht analysieren<br />

sollst, du spielst ihn einfach und so habe ich es immer gemacht.“<br />

Knight Van the Man<br />

Mit dem poplastigen Beautiful Vision ging es dann mit Vollgas in<br />

die Zukunft und, ganz abgesehen von seiner Eigenbrötler-Ambivalenz,<br />

haben alle seine über 45 Alben die Kritiker restlos begeistert.<br />

„Ich habe Spaß daran, die Stücke zu schreiben, aber dann, der ganze<br />

Rest ist mir zu langweilig.“ Er widersetzt sich stur allen Regeln des<br />

Musikmarktes und ein Ohrwurm für die Hitparade ekelt ihn an!<br />

Nach über 50 Jahren im Musikgeschäft muss er keinem etwas beweisen.<br />

Die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame erklärt<br />

sich von selbst! Prince Charles war auch sehr angetan und schlug<br />

den talentierten Iren „Van the Man“ zum Ritter in den Adelsstand.<br />

Van Morrison bleibt trotz seines Alters aktiv und überrascht uns<br />

immer wieder mit extravaganten Outputs wie<br />

Magic Time, Healing Game, Long Exile, The<br />

Prophet speaks. Sie reihen sich ein in die wunderschöne<br />

Chronologie seiner Vielseitigkeit.<br />

Jetzt liegt es an euch, ob Van Morrison<br />

mit seiner hypnotischen Gabe<br />

auch euer Herz erwärmt!<br />

Frank W. Pietrusiak


Wer nichts wird –<br />

wird Wirt*!<br />

Mit solchen und anderen Vorurteilen hat der Berufsstand<br />

der Gastronomen seit Jahren zu kämpfen. Mag es eine<br />

Zeit gegeben haben, in der es gereicht hat, ein Bier zapfen<br />

zu können und sich damit leicht seinen Lebensunterhalt zu<br />

verdienen, heutzutage ist dies leider nicht mehr so.<br />

Wenn man einmal die unterschiedlichen Tätigkeiten eines<br />

Wirtes beleuchtet und sich bewusst macht, was alles dazu<br />

gehört, bis man als Gast seine hoffentlich schmackhafte<br />

Speise oder ein gepflegtes Getränk vor sich stehen hat, erkennt<br />

man, dass es viele verschiedene und wichtige Bereiche<br />

und Handgriffe braucht, um als Gast entspannt genießen<br />

zu können! Aber diesen Genuss muss der Wirt sich auch<br />

bezahlen lassen.<br />

Ist der Preis heiß?<br />

So kommen Preise zustande, welche auf den ersten Blick erst<br />

einmal unverständlich erscheinen können. Wie oft heißt es: So<br />

ein Rinderbraten kostet doch beim Metzger des Vertrauens nur<br />

7,90 Euro das Kilo und beim Discounter ist das Stück Fleisch sogar<br />

noch günstiger – warum kostet dann die Portion beim Wirt<br />

so um die 15 bis 19 Euro? Und ein ganzes Kilo Braten liegt ja<br />

nun normalerweise nicht auf dem Teller, sondern eher um 150<br />

bis 200 Gramm.<br />

Gut. Beilagen und Soße sind auch noch dabei. Aber ein Semmelknödel<br />

und das bisschen Blaukraut kosten nicht die Welt<br />

und die Soße ergibt sich beim Machen!<br />

Dann sollte von den durchschnittlich 17 Euro also einiges für<br />

den Wirt übrigbleiben!?<br />

Selbstverständlich bleibt etwas übrig. Doch die folgende Aufstellung<br />

zeigt, dass es nicht so viel ist, wie oft vermutet wird.<br />

Halbe Miete<br />

Lassen Sie uns einmal das Ganze von Anfang an betrachten:<br />

sagen wir aus der Sicht eines Pächters.<br />

Beginnt man ein Pachtverhältnis, muss man in der Regel einiges<br />

in eine Küche investieren. Spezialöfen, Herd, Kühlmöbel,<br />

Töpfe, Pfannen, Messer und vieles mehr. Diese Anschaffung,<br />

die Erneuerung wegen entstandenen Abnutzungen und die Reparaturen<br />

kosten viel Geld. Ein kleiner Teil dieser Kosten wird<br />

von unserer Portion Rinderbraten getragen.<br />

Weiter geht‘s: Also die Küche ist funktionsfähig, nun geht es<br />

an die Kühlkette – für verschiedene Lebensmittel unterschiedliche<br />

Kühlhäuser. Normalerweise werden fünf Kühlhäuser mit<br />

verschiedenen Temperaturen vorgeschrieben. Die brauchen<br />

viel Strom.<br />

Da brat mir einer ...<br />

Wieder zurück zum Braten: Der Metzger liefert. Dann Kontrolle<br />

der Liefertemperatur und Dokumentation. Das erworbene Stück<br />

Rindfleisch sollte noch ein bisschen ablagern, um die optimale<br />

Reife zu erreichen. Also ab in das dafür vorgesehene Kühlhaus.<br />

Aber wer macht, bestellt und plant das Ganze? Der Küchenchef<br />

oder Koch. Eine Fachkraft, die den Beruf gelernt hat und mit<br />

Liebe und Fachwissen diesen unseren Braten nun für den Gast<br />

verarbeitet. Dieser Profi ist aber meist nicht allein in der gastronomischen<br />

Küche. Ein bis mehrere weitere Köche oder Hilfen<br />

kümmern sich um das Wohl der hoffentlich zahlreichen<br />

Gäste. Ein Kostenfaktor, der unsere Portion Rinderbraten wieder<br />

etwas teurer werden lässt.<br />

Wie geht es weiter mit dem großartigen Stück Braten? Nun<br />

wird zubereitet! Das Hausrezept wird ausgepackt und mit Liebe<br />

wird der Braten angesetzt. Anbraten, Wurzelgemüse, Kräuter<br />

und nicht zu wenig Rotwein geben einen tollen Geschmack.<br />

Der Küchenkollege macht inzwischen die hausgemachten Semmelknödel<br />

und das Blaukraut.<br />

Auch hier werden Zwiebeln geschält, geschnitten und in Butter<br />

angebraten, Milch, Eier, frische Kräuter, geschnittene Semmeln<br />

und vieles mehr werden zu einem Teig verarbeitet. Dann<br />

dreht man das Ganze zu Knödeln und kocht es. Ein Hochgenuss,<br />

welcher aber Fachkenntnisse und natürlich Zeit braucht.<br />

*oder Wirtin – wir sprechen natürlich immer für beide.<br />

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DIE STAFFELSEEWIRTE<br />

Und Zeit ist bekanntlich Geld.<br />

Der Braten schmort inzwischen über mehrere Stunden im<br />

Ofen. Zart, saftig und gut soll das Ergebnis werden. Fertig!<br />

Noch die Soße verfeinern, abschmecken und binden und nun<br />

… ja, nun auf einen schönen am besten angewärmten Teller.<br />

Auch dieser muss angeschafft werden und so mancher Teller<br />

wird nicht sehr alt, da er aus Porzellan ist und gerne mal einen<br />

Sprung bekommt oder einfach runterfällt. Jetzt sollte noch<br />

eine fesche Bedienung da sein, die uns diese Köstlichkeit<br />

freundlich lächelnd an den Tisch bringt. Wieder am liebsten<br />

eine Fachkraft, welche auch etwas verdienen muss.<br />

Auch der Tisch und der Stuhl, an dem wir nun unseren Rinderbraten<br />

in vollen Zügen genießen wollen, muss angeschafft<br />

und immer in Ordnung gehalten werden. Im Hintergrund läuft<br />

noch eine gemütliche Stimmungsmusik und Raumtemperatur<br />

und Beleuchtung machen es recht griabig. Hier melden sich<br />

zu jedem Monatsende dann die GEMA und der Stromlieferant.<br />

Wenn dann auch noch eine Tischdecke das Gesamtbild abrundet,<br />

ist fast alles perfekt. Diese muss gekauft, gewaschen und<br />

erneuert werden. Das benutzte Geschirr wird nach dem Abräumen<br />

nun von einer weiteren Person an einer auch anzuschaffenden<br />

Spülmaschine gereinigt und das Besteck poliert.<br />

Die Mischung macht‘s<br />

Nach zwei bis drei Getränken ist es dann doch angenehm, das<br />

stille Örtchen aufsuchen zu können, das natürlich auch stets<br />

sauber, desinfiziert und modern ausgestattet sein soll. Diese anfallenden<br />

Kosten schneiden vom Kuchen des Gewinns wieder<br />

ein kleines Stückchen ab. Und ach ja – aktuell führt ein Wirt sieben<br />

Prozent Mehrwertsteuer bei Speisen an unseren Staat ab.<br />

Das sind bei 17 Euro Verkaufspreis noch einmal 1,11 Euro. Nun<br />

gut, jetzt bleibt am Schluss doch noch ein bisschen was übrig.<br />

In der Branche der Gastronomie wird im Schnitt bei einer<br />

Mischkalkulation aus Speisen und Getränken zwischen acht<br />

und 12 Prozent des Nettoumsatzes für den Unternehmer übrigbleiben.<br />

Vor seinen abzuführenden Steuern. Das ist bei einem<br />

gut gehenden Betrieb eine schöne Summe, mit der man auch<br />

gut leben kann. Wenn der Betrieb konstant gut läuft und der<br />

Wirt fleißig mithilft.<br />

Tausendsassa Gastgeber<br />

Aber um noch einmal auf den Anfang zurückzukommen: Was<br />

macht nun einen erfolgreichen Wirt aus?<br />

Als erstes muss er seinen Beruf lieben und gerne Gastgeber<br />

sein. Er sollte etwas von Buchhaltung, Gesetzgebung und Kalkulation<br />

verstehen. Mit der Werbung sollte er sich auskennen,<br />

um kleinere Anzeigen usw. erstellen zu können. Einen Blick<br />

für Dekoration, Sauberkeit und Qualität sollte er natürlich<br />

auch haben. Außerdem muss er sein Personal führen können<br />

und eigentlich jeden seiner Angestellten ersetzen können.<br />

Sprich er sollte kochen, ausschenken und bedienen können<br />

und außerdem ein aufmerksamer Gastgeber sein.<br />

Noch dazu ist es hilfreich, nicht immer gleich einen Techniker<br />

oder Computerfachmann holen zu müssen, wenn einmal etwas<br />

nicht gleich funktioniert.<br />

Viele Wirte erfüllen eine Vielzahl dieser Anforderungen und<br />

stellen sich gerne der Herausforderung, weil es ein schönes<br />

Gefühl ist Menschen glücklich und zufrieden zu machen.<br />

Zweifelsohne ist es ein Beruf, der einen mit großer Freude erfüllt.<br />

Da man viele der dafür erforderlichen Fähigkeiten auf<br />

den ersten Blick nicht sieht, lohnt es sich durchaus, den Blickwinkel<br />

einmal zu wechseln, um weiterhin in vollen Zügen den<br />

saftigen Rinderbraten beim Wirt des Vertrauens zu genießen –<br />

nun vielleicht sogar noch lieber.<br />

Denn: Essen und Trinken halten Leib und Seele nun einmal<br />

zusammen!<br />

Andrea Weisner<br />

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GREEN LUXURY STATEMENT<br />

Natürliche Vielfalt: Wir leben Biodiversität<br />

Schutz der biologischen Vielfalt war schon immer ein fester Bestandteil der<br />

Unternehmensphilosophie von PHARMOS NATUR. Wir sind alle ein Teil davon.<br />

Doch was genau bedeutet das überhaupt? Ein Gespräch mit Margot Esser-Greineder, Gründerin von<br />

PHARMOS NATUR Green Luxury, und Paul Greineder, Geschäftsführer.<br />

Was heißt für PHARMOS NATUR natürliche Vielfalt zu erhalten<br />

und Lebensräume für alle zu bewahren?<br />

MARGOT ESSER-GREINEDER: Unternehmensinhalte müssen ganz<br />

selbstverständlich Hand in Hand gehen mit dem Erhalt der biologischen<br />

Vielfalt. Wir tun mit und in unserer Arbeit alles dafür, um<br />

Leben auf der Erde zu schützen, Vielfalt von Lebensräumen und<br />

Lebensgemeinschaften zu erhalten und auch Vielfalt innerhalb<br />

einer Art zu bewahren.<br />

PAUL GREINEDER: Ja. Denn PHARMOS NATUR versteht sich, wie<br />

die Natur selbst, als lebendiges System mit einer eindeutigen Sinnausrichtung.<br />

All das, was umgesetzt wird, geschieht für den Erhalt<br />

unserer Erde. Mit Respekt und Achtsamkeit. Damit Mensch und<br />

Natur in Harmonie leben. Und das fängt im Mikrokosmos Unternehmen<br />

an.<br />

Biodiversität ist in aller Munde …<br />

MARGOT ESSER-GREINEDER: Das stimmt. Heute ist das in vielen<br />

Unternehmen ein Trend. Bei uns gehört die Beschäftigung damit<br />

allerdings schon immer zur ursprünglichen Ausgangsidee, seit Firmengründung.<br />

Auf dieser Basis und in diesem Bewusstsein ist<br />

das Unternehmen entstanden und gewachsen. Und es entwickelt<br />

sich organisch weiter. Das heißt, Biodiversitätsaspekte fließen von<br />

Anfang an in die Unternehmensaktivitäten mit ein. Wir betrachten<br />

dabei alle Unternehmensbereiche, sowohl die betrieblichen Abläufe<br />

an unserem Standort, Logistik, Verpackungen und natürlich genauso<br />

auch unsere wertvollen Rohstoffe.<br />

Natur in ihrer Vielfalt ist Unternehmensbasis, deshalb ist<br />

das Thema ökologische Landwirtschaft für Sie besonders<br />

wichtig ...<br />

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PAUL GREINEDER: Als gelernter Brauer und studierter Ökonom<br />

hatte ich schon immer eine grüne Ader. Deshalb liegt mir die<br />

ökologische Landwirtschaft seit jeher am Herzen. Natur, Umwelt,<br />

Ökologie und nachhaltige Anbauweisen in der Landwirtschaft<br />

sind deshalb ein integraler Bestandteil der Unternehmenspolitik<br />

von PHARMOS NATUR. Die Berücksichtigung<br />

der gesamten Wertschöpfungskette vom Anbau, über Ernte<br />

und Produktion bis hin zur Vermarktung ist Grundvoraussetzung<br />

für den Erhalt der biologischen Vielfalt. Genauso gehören<br />

aber auch konkrete innerbetriebliche Maßnahmen dazu.<br />

Was bedeutet für Sie in ganzheitlichen, nachhaltigen<br />

Kreisläufen zu denken? Und warum ist es so wichtig,<br />

dass wir uns viel mehr um unsere Böden kümmern?<br />

MARGOT ESSER-GREINEDER: Das ist ganz einfach, wie ein<br />

Beispiel zeigt: Kraftvolle, unbelastete Böden sind eine unglaubliche<br />

Mikrowelt. Tiere, Bakterien oder Pilze wirken mit<br />

Wasser und anderen Nährstoffen zusammen. So wachsen<br />

gesunde Pflanzen und Früchte. Die Rohstoffe für unsere Produkte<br />

sind unbelastet. So können wir naturbelassene Lebensgesundmittel<br />

und echte Naturkosmetik herstellen. Natur, die<br />

wirkt. PHARMOS NATUR ist konsequent ausgerichtet auf<br />

Schönheit, Gesundheit und Wohlbefinden. Dafür brauchen<br />

wir eine intakte Umwelt und die Wieder-Hinwendung zu mehr<br />

Ursprünglichkeit. Und zwar mit allen Maßnahmen, die für die<br />

Bewahrung eines gesunden Ökosystems notwendig sind.<br />

PAUL GREINEDER: Ganz grundsätzlich muss sich in der Gesellschaft<br />

ein noch größeres Bewusstsein dafür bilden, warum<br />

ökologische Landwirtschaft überlebensnotwendig ist.<br />

Was es eigentlich für uns alle bedeutet, wenn die Verdichtung<br />

und die Versieglung von Böden in diesem Tempo weitergehen.<br />

Jeder gesunde Boden bindet normalerweise durch organische<br />

Prozesse CO 2 . Das fällt dann weg. Die Erde kann<br />

weniger Wasser aufnehmen. Das braucht sie aber, um durch<br />

Verdunstung zu kühlen. Weltweit gibt es schon viele Regionen,<br />

die gegen Erosionen und Wüstenbildung kämpfen. Und<br />

in allen Fällen verschwinden Flächen, auf denen gute Rohstoffe<br />

wachsen könnten. Ein Kreislauf, der unterbrochen<br />

werden muss. Und mit unserem Engagement als Unternehmen,<br />

z.B. in der Initiative Biodiversity in Good Company,<br />

möchten wir dazu beitragen, dass Vielfalt und Biodiversität<br />

und damit auch Leben eine Chance haben.<br />

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PLOGGING ODER CLUBBING<br />

JOHN JÜRGENS IST<br />

DJ JOHN MUNICH<br />

„Es begann 2018, als ich noch regelmäßig joggte. Jetzt müsste man es wohl eher Plaking<br />

nennen“, John Jürgens lächelt. „Inzwischen walke ich nämlich lieber, das ist gelenkschonender.“<br />

Und schon sind wir mittendrin in John Jürgens‘ alltäglichem Leben.<br />

Das gerade kreierte Kunstwort steht für etwas, was dem sympathischen DJ ganz<br />

selbstverständlich ist: bewusst leben und Verantwortung übernehmen. „Ich allein<br />

kann die Welt nicht retten, aber wenn jeder ein kleines bisschen dazutut, hat das einen<br />

großen Effekt: für das Klima, für die Umwelt und uns alle.“<br />

RAMADAMA<br />

„Schon immer habe ich, wenn ich mit den Kindern unterwegs war, Scherben und anderen<br />

Unrat auf Spielplätzen eingesammelt. Das kennen ja sicher viele Eltern.“ Jürgens<br />

ist stolzer Vater dreier Kinder. Mit der 23-jährigen Tochter und dem 21-jährigen<br />

Sohn ist er längst nicht mehr auf Spielplätzen unterwegs, und auch die 12-jährige<br />

Nachzüglerin geht inzwischen lieber mit dem Familienhund, einem kleinen Pudel,<br />

Gassi. Doch damals vor drei Jahren flatterte Jürgens beim Joggen einfach so eine<br />

Plastiktüte entgegen. Auf dem Platz dahinter die dreckigen Überreste eines Gelages.<br />

„Es war, als würde die Tüte sagen: Nimm mich und sammel den Dreck ein – und das<br />

hab ich dann einfach gemacht. Zuhause wurde der Müll gewogen, fotografiert, sorgfältig<br />

getrennt, und alles auf Instagram gepostet.“ So entstand @ramadama. Die Resonanz<br />

seiner Follower war enorm, die Lokalpresse wurde aufmerksam und John Jürgens<br />

war mit einem Mal ein Plogger. „Plogging gab es damals schon, der Trend kommt aus<br />

Schweden, bedeutet Plastiksammeln während des Joggens, aber mir war das bis dahin<br />

gar kein Begriff. Ich wollte die Menschen mit meiner Instagram-Aktion einfach nur<br />

dazu inspirieren, selbst einen kleinen Beitrag im Kampf gegen den Plastikmüll zu<br />

leisten.“ Eine nachhaltig gelungene Aktion!


PORTRAIT<br />

Foto: Harry Stahl


Foto: Harry Stahl<br />

JOHN HÜPFT IN DIE LUFT<br />

Sport und Bewegung sind Jürgens sehr wichtig. Vier- bis fünfmal<br />

die Woche walken, schwimmen, Fahrrad fahren, Beachball,<br />

Wandern mit der Familie und im Winter natürlich Skilaufen.<br />

„Wir lieben die Abwechslung, und entdecken gerne Neues.“ Einen<br />

Teil seiner Kindheit hat der dynamische Familienvater in<br />

Kitzbühel verbracht. „Natürlich sind wir im Winter auch mal<br />

zum Skifahren in Kitzbühel, wohnen dann aber nicht dort.<br />

Ich habe an jeder Ecke Erinnerungen und es hat sich so viel<br />

verändert – da reicht ein Tag Skifahren.“ Doch auch das Skifahren<br />

ist lange nicht mehr das, was es einmal war. Überfüllte<br />

Pisten und Lifte und dann oft ein schlechter Trainingsstand.<br />

„Einen klassischen Skiunfall wegen unzureichender Vorbereitung<br />

kann ich mir nicht leisten. Eine kontinuierliche, disziplinierte<br />

Vorbereitung für das eine Mal Skifahren im Jahr fällt<br />

mir manchmal schwer. Aktuell denken meine Frau und ich<br />

tatsächlich über das ganz klassische Skilanglaufen nach.“<br />

Wenn Jürgens aber unterwegs und in Bewegung ist, wird das<br />

auch (auf Instagram) gezeigt. „Irgendwann habe ich angefangen<br />

zu hüpfen. Das mache ich gerne, einfach so, aus Freude.<br />

Und dann wurde es ein Selbstläufer. Meine Hüpfbilder gibt es zu<br />

(fast) jeder Gelegenheit – manchmal sieht es aus als würde ich<br />

fliegen – und es fühlt sich auch fast so an. Das mag ich sehr.“<br />

Mit Selbstauslöser und teils unkonventionellen Hilfsmitteln entstehen<br />

so immer neue Bilder voller Energie und Lebensfreude.<br />

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PORTRAIT<br />

VÄTER, SÖHNE UND TÖCHTER<br />

Seit 1998 ist John mit seiner Frau Hayah verheiratet und Vater<br />

einer Tochter. Zwei Kinder folgten, im letzten Jahr dann noch<br />

ein kleiner Pudel. „Es ist schön, dass wir nun zu sechst in unserem<br />

Haus in München wohnen. Wir genießen das Familienleben.<br />

Wenn es sicher auch den besonderen Umständen von Corona<br />

zu verdanken ist, dass die beiden Großen immer noch bei uns<br />

wohnen.“ Das wird sich jedoch spätestens im nächsten Jahr ändern,<br />

wenn die älteste Tochter für ein Jura-Semester nach Seoul<br />

geht. Mit viel Ehrgeiz, Fleiß und Zielstrebigkeit hat sie sich für<br />

diesen hochkarätigen Studienplatz qualifiziert. „Ich bin sehr<br />

stolz. Meine Kinder sind toll. Sie haben eigene Ziele und Vorstellungen<br />

von ihrer Zukunft – und das ist alles sehr solide und bodenständig.“<br />

Als Sohn seines bekannten und nach wie vor unvergessenen<br />

Vaters Udo weiß Jürgens, wovon er spricht. „Immer<br />

noch werden wir als Familie mit Anfragen zu Udo Jürgens überhäuft.<br />

Dabei geht es um sein Werk aber auch um Menschen, die<br />

Nähe suchen, zu den Jürgens. Das betrifft natürlich auch die<br />

Kinder. Vielleicht ist dies mit ein Grund, dass sie insgesamt im<br />

Bereich Social Media eher zurückhaltend unterwegs sind.“<br />

ICH WAR IN NEW YORK<br />

„Das unterscheidet die Kinder schon von mir“, sinniert der<br />

stolze Vater, „diese klaren Vorstellungen.“ John lebte in seiner<br />

Jugend den romantischen Traum des Schauspielerlebens, ging<br />

zum Abschluss seiner Schauspiel-Ausbildung nach New York<br />

zu Lee Strasberg und spielte Mitte der 1990er zwei Jahre in<br />

der ARD-Serie Marienhof. Dort hatte er ein kurzes Comeback<br />

und war auf vielen Theatertourneen mit so hochrangigen Kollegen<br />

wie Christiane Krüger und Peter Fricke. Spätestens mit<br />

der Geburt seines Sohnes änderte sich dieses Leben. „Immer<br />

weg von Zuhause, zwei, drei Monate das war einfach zu viel.<br />

Und dann ging ja auch die DJ-Kiste ab. Da wollte ich dranbleiben,<br />

da musste ich dranbleiben.“<br />

DER DJ FÜR DEN RICHTIGEN EVENT<br />

Von da an rückte die Musik in den Mittelpunkt. Der Schauspieler<br />

John Jürgens war nun DJ John Munich. Als Event-DJ folgten<br />

Auftritte bei Louis Vuitton, der Goldenen Kamera, den Bambi-<br />

Aftershows und anderen namhaften Großkunden. „Da war ich<br />

drei- bis viermal die Woche gebucht und musste immer wieder<br />

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PORTRAIT<br />

Anfragen ablehnen.“ So wurde die Idee einer Vermittlungsagentur<br />

für DJs geboren. Ehefrau Hayah stieg mit ein und kümmerte sich<br />

ab sofort um alles Wichtige rund um die Auftritte ihres Mannes<br />

und seiner DJ-Kollegen. „Das ist eine klare Rollenteilung. Die<br />

Planung und überhaupt alles im Vorfeld läuft über meine Frau.<br />

Mit ihrer strukturierten Art ergänzt sie mich perfekt. Ich bin der<br />

Künstler und Techniker, sie die Strategin und Verhandlungspartnerin.“<br />

Jürgens lächelt. „Das funktioniert richtig gut.“<br />

DEN ABEND KLINGEN LASSEN<br />

Hinter dem Mischpult ist DJ John Munich ein Performer. Er<br />

geht ab, tanzt singt und spielt auch mal Luftgitarre. Das reißt<br />

mit. Seine spezielle Mischung aus Disco, Funk, Soul und Jazz<br />

schätzen Kunden wie Gäste. Der unverkennbare Sound, die<br />

Mischung sind ein Teil seines Erfolgs. Doch kein Event ist besser<br />

als die Gäste und die Räumlichkeiten. Es sind viele Kleinigkeiten,<br />

die die gewünschte Stimmung eines Abends bedingen.<br />

Wo stehen die Boxen, wo sitzen die Gäste: DJ John Munich<br />

beherrscht seine Klaviatur perfekt – alles andere ist manchmal<br />

dann auch einfach Glückssache. Und, ganz wichtig: Kein Event<br />

ist wie der andere. Eine Hochzeit ist keine Weihnachtsfeier ist<br />

kein Firmenevent ist keine Aftershowparty ... Der Kunde bestimmt,<br />

wo es hingeht. Ein chilliger Abend oder ein heißer<br />

Dancefloor – John ist immer mit Spaß dabei.<br />

Wenn John Munich nicht als DJ gebucht ist, lernt er Bass beim<br />

Vollblutmusiker Alex Klier und schreibt und produziert Musik.<br />

Aktuell sind zwei Songs aus dem Album Featuring Worthy Davis<br />

auf bekannten DJ-Portalen wie Beatport oder auf iTunes verfügbar.<br />

Ein Track ist noch in Produktion.<br />

Petra Taint<br />

Infos und Kontakt:<br />

https://johnmunich.com | info@johnmunich.com<br />

@dj_john_munich | @ramadama_john_munich<br />

Hallo, ich bin Andrea Weitl.<br />

Du hast dich in die Selbstständigkeit<br />

gewagt, weil du total Spaß hast mit<br />

dem, was du machst.<br />

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Wir sind bohne&abt aus Murnau. Wir machen<br />

Webseiten für lokale Unternehmen, die Lust auf<br />

eine individuelle Seite mit Persönlichkeit haben.<br />

Für unsere Wunschkunden. Mit Erfolg.<br />

Warum? Weil wir wissen, was unser Angebot ist<br />

und wen wir damit ansprechen wollen.<br />

Woher? Andrea hat uns geholfen, uns zu fokussieren,<br />

zu organisieren und vor allem hat sie uns<br />

beigebracht, immer in unserer Geniezone zu<br />

bleiben – mit viel Spaß und ohne Stress.<br />

Und das Beste? Wir wissen, was wir und unsere<br />

Arbeit wert sind & wir lieben was wir tun. Das<br />

spüren auch unsere zufriedenen Kunden.<br />

Anne Bohnenberger & Heike Abt<br />

von bohne-abt.de<br />

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Die Braut,<br />

die sich traut<br />

Sich<br />

zu trauen und gemeinsam<br />

mit seiner Liebsten/seinem Liebsten<br />

durch‘s Leben gehen zu wollen, zählt sicherlich zu einem<br />

ganz besonderen Augenblick. Heutzutage müssen wir nicht mehr heiraten,<br />

um uns abzusichern und so ist es von starker Bedeutung,<br />

wenn man sich dann trotzdem traut und dieses große Bündnis eingehen<br />

möchte. Es soll ein besonderer Tag werden, an den man<br />

sich stets gerne zurückerinnert.<br />

Damit die Hochzeit zu einem traumhaften Ereignis wird,<br />

gibt es für ein Brautpaar viel zu tun, und für die Braut ist<br />

meist das Wichtigste, DAS Kleid zu finden. Schließlich<br />

möchte sie besonders an diesem Tag in ihrer ganzen<br />

Schönheit erstrahlen.<br />

Die Hochzeitskleiderin<br />

Sina Hoiß | Postgasse 3-5 | 82418 Murnau<br />

www.diehochzeitskleiderin.de<br />

Qual der Wahl<br />

Was erst so romantisch klingt,<br />

kann viel Stress bedeuten.<br />

Denn die Auswahl an<br />

schönen Hochzeitskleidern


BRAUTMODE<br />

Foto: Die Hochzeitskleiderin<br />

Spezialistin zu haben. Sina Hoiß betreibt im Herzen von<br />

Murnau ihr Brautmodengeschäft „Die Hochzeitskleiderin“.<br />

Mitten in der Coronazeit, im Sommer 2021, wagt<br />

sie den Sprung ins kalte Wasser und übernimmt den<br />

Brautmodenladen.<br />

Sina Hoiß ist Mama von zwei kleinen Kindern und hat<br />

eigentlich einen guten Job in der Wirtschaftsprüfung.<br />

Doch nun war der Zeitpunkt für sie gekommen, sich<br />

ihren ganz persönlichen Traum zu erfüllen. „Einige äußerten<br />

Bedenken, in diesen unsicheren Zeiten solch ein Wagnis<br />

einzugehen. Doch ich dachte mir: geheiratet wird immer“,<br />

sagt Hoiß mit einem Lächeln im Gesicht. Die Begeisterung<br />

ist ihr anzusehen.<br />

In ihrem Laden auf dem Sofa sitzend sagt sie ganz kess:<br />

„Eigentlich sitzen wir hier in meinem Kleiderschrank.“ Jedes<br />

der dort hängenden Kleider ist gekauft. Sina Hoiß<br />

weiß ganz genau, was sie will und was ihre Bräute wollen.<br />

Beim Einkauf auf der Messe probiert sie jedes Kleid an,<br />

bevor über einen Kauf entschieden wird. „Ich möchte sehen<br />

können, wie es sitzt, und so weiß ich, ob ich es gut<br />

empfehlen kann.“ Das ist ein Aufwand, den die wenigsten<br />

betreiben, und doch ist es ein Detail, das sie ausmacht.<br />

scheint riesig zu sein. Beginnt man<br />

als zukünftige Braut im Internet die<br />

Recherche, so sieht man die Vielfalt<br />

der einzelnen Modelle und zu allem<br />

Überfluss bekommt man ab dem Zeitpunkt<br />

auf den sozialen Medien wie Instagram,<br />

Facebook und Co. permanent<br />

Fotos von Hochzeitskleidern angezeigt.<br />

So langsam ist klar: Braut braucht dringend<br />

guten Rat! Trotz unserer modernen<br />

Technik geht nichts über den Besuch<br />

in einem Spezialgeschäft und die<br />

Beratung von jemandem, der sich wirklich<br />

gut auskennt.<br />

Brautkleid? Hochzeitskleiderin!<br />

In Murnau haben wir das große Glück,<br />

in diesem wunderschönen Bereich eine<br />

Bereits nach kurzer Zeit fühlt man sich wohl und tatsächlich<br />

wie bei einer Freundin, mit der man ihren Kleiderschrank<br />

durchsieht, um das perfekte Outfit zu finden.<br />

Ein absoluter Mädchentraum, der in (fast) jeder noch so<br />

taffen Frau schlummert. Für Sina Hoiß ist es jedes Mal<br />

eine neue Reise. „Es ist immer anders, denn die Braut ist<br />

anders, die Begleitpersonen und auch die Vorstellungen.<br />

Oftmals erfahre ich viel Privates und bin so dankbar, dass<br />

ich solch ein wundervolles Ereignis mitgestalten darf.“<br />

Viele Faktoren spielen bei dem Kleiderkauf eine Rolle:<br />

das Budget, die Location, das Motto und die Farbgebung.<br />

Und doch gibt es einen ganz besonderen Punkt für Sina<br />

Hoiß: „Das Kleid muss zur Braut passen und sie in ihrem<br />

Typ hervorheben. Verkleiden möchte ich niemanden und<br />

so nehme ich mir für jede Braut wirklich Zeit, damit am<br />

Ende das Passende gefunden werden kann.“<br />

Andrea Weisner<br />

69


Ihre Steuerkanzlei<br />

in Murnau und<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Murnau am Staffelsee<br />

Petersgasse 15<br />

Tel. 08841 627 11 20<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Ludwigstraße 60<br />

Tel. 08821 1098<br />

Email: info@hilleprandt.de<br />

www.hilleprandt.de<br />

v.l.: Stephanie Deutinger, Florian Gilg,<br />

Martin Hilleprandt, Annemarie Kastl und<br />

Florian Hilleprandt<br />

70


71


SAPPORO 1972<br />

Meine besondere<br />

OLYMPIA-<br />

STORY<br />

Aerodynamic pur!<br />

Auf dem Weg zu Bronze ...<br />

Kaum zu glauben aber wahr:<br />

Seit Sapporo sind es nun schon 50 Jahr.<br />

OOO OO<br />

15. Januar ab München via Paris–Moskau–Sapporo. Diese Flugroute<br />

war dem Kalten Krieg geschuldet, der einen Direktflug unmöglich<br />

machte. Der Flug selbst, von dem ich noch heute schwärme, war bei<br />

herrlichstem Wetter und bester Sicht sagenhaft.<br />

In Sapporo angekommen, bezogen wir nach der Akkreditierung die<br />

uns angewiesene 2-Zimmer-Wohnung, welche als erstes mit Tannenzweigen<br />

usw. heimisch dekoriert wurde. Was uns in Japan vom<br />

ersten Moment an auffiel und beeindruckte, war die nicht gespielte<br />

Freundlichkeit und über allem herrschende Ordnung und Disziplin.<br />

Sobald als möglich ging es dann zur olympischen Bobbahn, um<br />

neue, für uns wichtige Erkenntnisse zu sammeln. Die Bahn selbst<br />

war sehr anspruchsvoll. Vor allem in der Kurve sechs, die vielen<br />

Für uns, die 4er Bob-Mannschaft Wolfgang Zimmerer, Walter Steinbauer,<br />

Stefan Gaisreiter und Peter Utzschneider, hatten die olympißen<br />

den Konkurrenten, vor allem Floth–Bader, keine Chance und<br />

eröffnete er auch den Wettkampf selbst. Zimmerer–Utzschneider lieschen<br />

Winterspiele 1972 eine ganz besondere, fast mystische Bedeutung.<br />

Mit großem Ehrgeiz und Selbstvertrauen waren wir in das im 4er dasselbe Ziel hatten versteht sich. Hervorragende Trainings-<br />

wurden überlegene Olympiasieger. Ein Traum erfüllte sich. Dass wir<br />

ferne Land der „aufgehenden Sonne“ aufgebrochen. Als Weltmeister läufe gaben zu großer Hoffnung Anlass.<br />

1969, Europameister 1970 sowie 1967–1972 bei Welt- und Europameisterschaften<br />

in den Medaillen-Rängen platziert, begleiteten uns<br />

Doch oft kommt es anders als man denkt: unglückliche Wetterkapriolen,<br />

Unvermögen ... So wurde Wolfgang vor dem ersten Rennlauf<br />

fünf Ohlstädter Akteure und ein Betreuer nach Japan. Auch das ein<br />

viel zu spät aus dem Starthaus geholt, wo er sich mental auf das<br />

olympischer Rekord! Zehn OWS-Teilnehmer aus einem Ort gab es<br />

Rennen vorbereitete. Wir drei Anschieber standen mit dem Bob schon<br />

bis dato noch nie und ich wage zu bezweifeln, ob das jemals überboten<br />

werden wird.<br />

in der Startspur, aber ohne unseren Piloten. Um Bruchteile von Sekunden<br />

wären wir beinahe disqualifiziert worden, da die Mannschaft<br />

Nach den positiven Tests 1971 auf der Olympiabahn sowie den Topergebnissen<br />

in der Vorsaison begann unser Abenteuer 1972 am ersten Rennlauf lagen wir nach diesem Durcheinander auf dem<br />

60 Sekunden nach Bahnfreigabe gestartet sein muss. Nach dem<br />

enttäuschenden<br />

sechsten Platz. Zu allem Überfluss stürzte im zweiten<br />

Rennlauf auch noch der belgische 4er-Bob unmittelbar vor uns, eine<br />

schlechte Voraussetzung für unsere anvisierte Aufholjagd. So waren<br />

wir nach dem ersten Renntag nur auf Platz 5. Trotzdem steckten wir<br />

den Kopf nicht in den Sand, in der Überzeugung, am zweiten Renntag<br />

nach vorne zu preschen. Die Wetterprognosen jedoch waren alles<br />

andere als günstig. Vom Meer her war ein Tief mit viel Schnee und<br />

Regen prognostiziert. Dann kam die Stunde des Walter Steinbauer.<br />

Unsere Mannschaft fuhr im Kleinbus zur Bahn, Wolfgang und ich<br />

dachten laut darüber nach, was im schlechtesten Fall sein könnte,<br />

nämlich ein Rennabbruch wegen Schneesturm. Da schrie der sonst<br />

wortkarge Walter laut: „Haltet jetzt endlich euer verdammtes Maul, wir<br />

fahren zur Bahn, es finden zwei Rennläufe statt, wir schieben an wie<br />

Piloten zum Verhängnis wurde. Nicht so Wolfgang Zimmerer, dem die Verrückten und gewinnen noch eine Medaille.“ Und so kam es<br />

wohl besten Piloten dieser Jahre. Schon in den Trainingsläufen zum dann. Stillschweigend wurde der Bob rennfertig gemacht, alle Handgriffe<br />

2er-Bobwettbewerb beeindruckte Wolfgang mit Spitzenzeiten und so<br />

waren ohnehin wie blind eingespielt. Dann begann erneut die<br />

72


Jagd auf olympisches Edelmetall. Dritter Lauf, beste Startzeit, Laufbestzeit<br />

und jetzt dritter Platz. Bei dem blieb es dann auch in der Endabrechnung.<br />

Nur um den Bruchteil von drei Hundertstel Sekunden<br />

hatten wir im vierten Rennlauf Silber verpasst. Das holten die Italiener<br />

mit Nevio de Zordo, Gold gewann das Schweizer Team Jean Wicki.<br />

Am Ende waren wir aber nicht enttäuscht, sondern glücklich über die so<br />

hart erkämpfte Bronzemedaille. Nach der offiziellen Siegerehrung erfuhren<br />

wir über Journalisten, was in Ohlstadt los war. Das kleine Dorf stand regelrecht<br />

Kopf. Der Slogan Bobdorf Ohlstadt war geboren, ihn hatte unser<br />

Rundfunk- und Fernsehreporterfreund Günter Isenbügel erfunden, mit<br />

jenem legendären Satz zum ersten Rennlauf von Sapporo: „Jetzt starten<br />

sie, die Jungs aus dem Bobdorf Ohlstadt, Wolfi mach‘s gut.“<br />

Nach der Rückfahrt ins olympische Dorf feierten wir mit Geräuchertem,<br />

einer Hartwurst und bayrischem Bier. Dieser „Notproviant“ von<br />

Zuhause wurde unser olympisches Festmenü.<br />

Unvergessen bleibt auch unsere Ankunft in München. Auf dem Rollfeld<br />

unsere Eltern und Abordnungen aus Ohlstadt. Ja, da hatten die „Helden<br />

des Eiskanals“ Tränen der Rührung und Freude in ihren Augen. Schnell<br />

ging es noch zum Empfang beim bayerischen Ministerpräsidenten<br />

Alfons Goppel, dann begann die Triumphfahrt nach Ohlstadt.<br />

In den damals 1.800 Seelen zählenden Ort waren rund 10.000 Bob-<br />

Olympiafans gekommen, säumten Straßen und Plätze, belagerten Balkone,<br />

Fenster, Hausdächer und Bäume, um die Olympiahelden an<br />

Ohlstadts Straßen und am Rathausplatz zu begrüßen.<br />

Siegerehrung Sapporo 1972<br />

v.l.: Team Nevio De Zordo (I), Team Jean Wicki (CH), Wolfgang Zimmerer,<br />

Walter Steinbauer, Stefan Gaisreiter und Peter Utzschneider (D)<br />

Mehr aus meiner Zeit im und um den Eiskanal finden Sie, liebe<br />

<strong>Melange</strong>-LeserInnen, zum Jahresende in meinem Buch:<br />

Himmel und Hölle im Eiskanal.<br />

Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allem Gesundheit,<br />

Ihr Stefan Gaisreiter<br />

73


· Renovierung<br />

· Sanierung<br />

· Raumgestaltung<br />

· Bodenbeläge<br />

· Umbau aus einer Hand<br />

Flohbühlweg 4, 82377 Penzberg<br />

Tel.: 08856/6099877, Mobil: 0176/64788639<br />

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74


Was schon die Finnen wussten …<br />

GESUNDHEIT<br />

In die Sauna zu gehen ist eine wunderbare Möglichkeit<br />

dem Alltag zu entfliehen, der Gesundheit etwas<br />

Gutes zu tun und die Seele baumeln zu lassen. Das<br />

wussten schon die alten Finnen und so hat auch uns<br />

die Kultur des heimischen Saunierens erreicht.<br />

URSPRUNG UND HEILKRAFT DER SAUNA<br />

Das Saunieren ist bis auf die Steinzeit zurückzuführen.<br />

Archäologische Ausgrabungen haben gezeigt, dass die Menschen<br />

schon damals das Prinzip des „Schwitzbadens“ nutzten,<br />

um bei körperlicher Gesundheit zu bleiben. Besonders<br />

im ostasiatischen Raum fand man einige dieser in die Erde<br />

gebauten Höhlen. Heiße Steine wurden in die groß angelegten<br />

Erdlöcher gelegt und mit Flüssigkeit übergossen.<br />

So entstand der Effekt, wie wir ihn auch vom heutigen<br />

Saunieren kennen. Vor ca. 2000 Jahren wendeten sich die<br />

Finnen dann von ihrer damaligen Heimat Ostasien ab, um<br />

sich im Nordwesten niederzulassen. So kam die Kultur<br />

des Saunierens dann schließlich auch zu uns.<br />

SCHWITZEN FÜR DIE GESUNDHEIT<br />

Eine angenehm temperierte Sauna sollte zwischen 70–90<br />

Grad Celsius heiß sein. So wird der Körper zum Schwitzen<br />

angeregt, was sich positiv auf das Immunsystem auswirkt.<br />

Die Temperaturwechsel von Saunabad und Abkühlung stärken<br />

den Kreislauf und das Herz. Wissenschaftler haben<br />

zudem herausgefunden, dass der Körper beim Saunieren<br />

Stresshormone besser abbauen kann.<br />

Ein Saunagang besteht bei uns üblicherweise aus drei Phasen,<br />

welche zwei- bis dreimal wiederholt werden: Schwitzen,<br />

Abkühlen und Ruhen. Wobei besonders die Abkühlung<br />

für den gesundheitsfördernden Effekt entscheidend ist.<br />

Aromaaufgüsse, wie wir sie kennen, gibt es bei den Finnen<br />

nicht. Dort wird nur mit Wasser aufgegossen. Übrigens genießt<br />

man in Finnland auch gerne mal ein Bierchen oder<br />

Cider zwischen den Saunagängen.<br />

WELLNESS FÜR ZUHAUSE<br />

Wir von RESA bringen euch dieses einzigartige Erlebnis<br />

des Saunierens direkt nach Hause. So könnt ihr ganz privat<br />

und ungestört genießen.<br />

Unser Saunafass ist aus thermisch behandeltem Holz und<br />

hochwertig verarbeitet. Dank des Holzofens ist die Sauna<br />

autark und kann an beinahe jedem Ort aufgestellt werden.<br />

Durch die gerundete Raumgeometrie des Fasses verteilt sich<br />

die Wärme optimal und effektiv. Das Knistern des Feuers<br />

und der aufsteigende Dampf des Aufgusses machen jeden<br />

Saunagang zu etwas ganz Besonderem.<br />

Was gibt es Schöneres, als einfach mal wieder abzuschalten<br />

und dem Körper etwas Gutes zu tun. Bei einem kleinen<br />

„Ratsch“ in der Sauna zusammensitzen oder eine Auszeit<br />

mit dem Partner genießen.<br />

RESA Verleih & Service, Kerstin Rudolf<br />

Johannisstraße 8, 82418 Seehausen<br />

Tel. 0176 31421937, www.resa-verleih.de<br />

FINNISCHE GESELLIGKEIT<br />

In Finnland gehört das Saunieren schon ab der frühen Kindheit<br />

zum Alltag dazu. Wo in unseren Saunen Ruhe und Diskretion<br />

herrscht, geht es in der finnischen Sauna etwas lockerer<br />

zu. Die Sauna ist dort ein Ort der Geselligkeit. Es<br />

geht um Kontaktpflege, um den Austausch und das Beisammensein.<br />

In Finnland gilt eine Einladung zum Saunieren<br />

als Zeichen von Respekt und Gastfreundschaft.<br />

75


76


IMMOBILIEN - EXPERTENTIPPS<br />

Immobilienkredite:<br />

Der Trend geht in Richtung höherer Zinsen<br />

Die Zinssätze für Immobilienkredite steigen wieder an. „Forward“-Darlehen und hohe<br />

Tilgungsraten können hier Abhilfe schaffen.<br />

Das Ende der Niedrigzinsphase?<br />

Waren die Bauzinsen bis vor kurzem noch sehr niedrig, steigen sie jetzt wieder an. Zu<br />

diesem Ergebnis kommt auch das Bauzins-Trendbarometer des Baufinanzierungsvermittlers<br />

Interhyp, für den verschiedene Experten aus der Versicherungs- und Finanzbranche<br />

befragt wurden. 70 Prozent der befragten Experten sind der Meinung, dass die Zinsen<br />

mittel- bis langfristig steigen werden.<br />

Aktuell wird zudem davon ausgegangen, dass uns die hohen Inflationsraten mittelfristig<br />

weiterhin begleiten werden. Auch wir gehen davon aus, dass immer wieder aufflammende<br />

Inflationssorgen weiterhin zu kurzfristigen Zinsanstiegen führen können. Diese Anstiege<br />

werden sich aber zunächst in engen Grenzen halten.<br />

Der Grund für die Trendwende<br />

Ein Grund für den Anstieg der Bauzinsen liegt an dem langsamen Ende der Niedrigzinsphase.<br />

Besonders der Preisauftrieb in den USA und in Europa lässt das Zinsniveau ansteigen.<br />

So hat die US-Notenbank Fed nun bereits für dieses Jahr einen Ausstieg aus der<br />

lockeren Geldpolitik angekündigt. Die EZB hingegen hält zunächst weiter an ihrer aktuellen<br />

Geldpolitik fest.<br />

Neben der Zinspolitik wirkt sich auch die Entwicklung der Staatsanleihen auf das Baugeld<br />

aus. Im Sommer lagen die Renditen für zehnjährige deutsche Staatsanleihen noch<br />

bei rund minus 0,4 Prozent. Seit Herbst bewegten sich diese unter Schwankungen stetig<br />

nach oben. Diese Entwicklung hat die Zinsen für Immobilienkredite leicht erhöht.<br />

Immobilien werden teurer<br />

Immobilienkäufer werden allerdings auch noch auf eine andere Weise belastet. Laut dem<br />

durch das Statistische Bundesamt veröffentlichten Hauspreisindex sind die Preise für<br />

Wohnimmobilien in Deutschland im zweiten Quartal 2021 um durchschnittlich 10,9 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahresquartal gestiegen. Seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 ist<br />

dies der größte Preisanstieg bei Wohnimmobilientransaktionen. Zudem sind die Preise<br />

für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland um mehr als<br />

10 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Eine Trendumkehr ist nicht in Sicht.<br />

Britta Kirstein-Zietz und Roger Zietz,<br />

ZIETZ Immobilien in Murnau<br />

Zudem kann es sich lohnen, Immobilienkredite<br />

mit den aktuell niedrigen Zinssätzen<br />

schneller abzubezahlen. So muss<br />

am Ende einer Zinsbindungsdauer weniger<br />

Restkredit mit einem neuen und<br />

schlechteren Zinssatz abgeschlossen werden.<br />

Viele Banken erlauben eine Erhöhung<br />

der Tilgungsrate während der Vertragslaufzeit.<br />

Auch mit Sondertilgungen<br />

können Kreditnehmer schneller schuldenfrei<br />

werden. Ein Vergleich der Angebote<br />

von Kreditvermittlern, Banken und<br />

Sparkassen kann sich somit lohnen.<br />

Was tun gegen steigende Kreditzinsen?<br />

Bei anhaltendem Zinstrend sollten Immobilienkäufer demnach einige Dinge beachten.<br />

So kann man sich die derzeit immer noch sehr günstigen Zinsen durch ein sogenanntes<br />

„Forward“-Darlehen sichern. Hierbei wird gegen einen Aufschlag der momentane Zins<br />

in der Regel für bis zu vier Jahre gesichert. Je länger dieser Zeitraum, desto höher allerdings<br />

der Zinsaufschlag.<br />

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WIRTSCHAFT & FINANZEN<br />

DR.RALF<br />

ERICH<br />

SCHAUER<br />

Neue Grundsteuer 2022:<br />

Was Sie wissen müssen<br />

Mit dem neuen Jahr beginnt auch der Prozess, die Grundsteuer auf<br />

neue Beine zu stellen. 2018 hatte das Bundesverfassungsgericht die<br />

alten Berechnungen gekippt, weil sie mit der steuerlichen Gleichbehandlung<br />

nicht mehr vereinbar seien. 2019 hat der Gesetzgeber die<br />

Reform beschlossen. Nun müssen Grundstücke und Bebauungen neu<br />

bewertet werden. Zum ersten Mal erhoben wird die neue Grundsteuer<br />

ab 1. Januar 2025.<br />

Was ist Grundsteuer überhaupt?<br />

Grundsteuer bezahlen alle Eigentümer von Grundstücken einmal im<br />

Jahr. Sie berechnet sich nach dem Wert des Grundstückes und von Gebäuden.<br />

Kommunen und Gemeinden erheben sie. Für sie ist die Steuer<br />

eine verlässliche und lukrative Einnahmequelle: In den letzten Jahren<br />

bewegten sich die Grundsteuereinnahmen bei rund 15 Milliarden Euro.<br />

Von der Grundsteuer zu unterscheiden ist die Grunderwerbsteuer, die<br />

beim Kauf von Grundstücken oder Anteilen fällig wird.<br />

Foto Archiv: Angela und Lutz Stoess Fotografie<br />

im Osten wie im Westen teilweise stark unterschiedlich entwickelt<br />

haben, kommt es zu den drastischen Unterschieden. Die müssen in<br />

Zukunft vermieden werden, damit die Grundsteuer wieder im Einklang<br />

mit der Verfassung steht.<br />

Was ändert sich bei der Grundsteuer?<br />

Das Grundsteuerreformgesetz sieht vor, dass zum 1.1.2022 eine Neubewertung<br />

der Grundstücke erfolgt. Dabei ändern sich die grundsätzlichen<br />

Positionen zur Berechnung der Steuer nicht. Nach wie vor legt<br />

der Grundstückswert die Basis – multipliziert mit der deutlich verringerten<br />

Grundsteuermesszahl (sie legt fest, welcher Teil des Einheitswertes<br />

steuerpflichtig ist) und den von den Gemeinden festgesetzten<br />

Hebesätzen ergibt sich die Grundsteuer.<br />

Allerdings wird der Grundstückswert nun anders ermittelt. Neu ist, dass<br />

ihm künftig der Bodenrichtwert sowie eine statistisch ermittelte Nettokaltmiete<br />

zu Grunde liegen. Um in Zukunft zu vermeiden, dass vergleichbare<br />

Grundstücke wieder unterschiedlich besteuert werden, wird<br />

die Bewertung in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Nun geht es<br />

darum, die Grundstückswerte auf Basis des Stichtages 1. Januar 2022<br />

zu ermitteln.<br />

Was hat es mit der Grundsteuer C auf sich?<br />

Zu den bisherigen Grundsteuern „A“ (agrarische Nutzung) und „B“<br />

(bauliche Nutzung) kommt die Kategorie „C“ hinzu. Sie erstreckt sich<br />

auf unbebaute, aber baureife Grundstücke. Sie soll deren Eigentümer<br />

zum Bauen animieren statt Grundstücke über längere Zeiträume hinweg<br />

brach liegen zu lassen. So sollen Grundstücksspekulationen vermieden<br />

werden und stattdessen neuer Wohnraum entstehen.<br />

Gilt die neue Regelung bundesweit?<br />

Nein. Zwar übernimmt die Mehrheit der Länder die Bundesregelung.<br />

Allerdings können die Bundesländer auch eigene Grundsteuergesetze<br />

erlassen. Grundbesitzer müssen sich also über Regeln und Rahmenbedingungen<br />

informieren, die vor Ort gelten.<br />

Warum die Änderung und Neuberechnung der Grundsteuer?<br />

Bislang wurden Häuser und Grundstücke mancherorts sehr unterschiedlich<br />

besteuert. So gibt es Beispiele, dass für vergleichbare Häuser<br />

an einem Ort die Differenz fast beim Vierfachen liegen kann. Das<br />

liegt daran, dass der Grundsteuer der so genannte „Einheitswert“ der<br />

Grundstücke zu Grunde lag.<br />

Im Westen aber stammt der aus dem Jahr 1964. Im Osten beruhen die<br />

Werte auf Feststellungen von 1935. Weil sich seither die Werte sowohl<br />

Müssen Grundbesitzer nun selbst aktiv werden?<br />

Noch nicht. Später im Jahr müssen Grundbesitzende eine „Erklärung<br />

zur Feststellung der Grundsteuerwerte“ abgeben. Die Aufforderung<br />

dazu soll Ende März öffentlich bekannt gegeben werden.<br />

Die elektronische Übermittlung der Daten wird ab dem 1.7.2022 möglich<br />

sein – über die Steuerplattform Elster. Nach jetzigem Stand läuft<br />

dann die Abgabefrist bis 31.10.2022.<br />

Dr. Ralf Erich Schauer, Steuerberater<br />

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79


MARKTPLATZ<br />

HOLZFACHHANDEL<br />

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Tel. 08851.615301<br />

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Tel. 08179.1282<br />

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Tel. 08841.4873923 · Mobil 0172.6963161<br />

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Obermarkt 13 · 82418 Murnau<br />

Tel. 08841.4878890<br />

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Postgasse 5 · 82418 Murnau · Tel. 08841.1428<br />

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Tel. 08846.248735 · Mobil 0170.7300225<br />

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