Mein Beitrag in der Gilde Gazette 26 zum Neubauprojekt Alte Münsterschule
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Die <strong>Münsterschule</strong> mit Blick auf<br />
das Eckgebäude Quir<strong>in</strong>usstraße<br />
/ Münsterplatz<br />
(Foto: Stadtarchiv Neuss)<br />
Der Hafenmeister Balthasar<br />
Koenen feiert 1900 vor dem Hafenamt<br />
im Kreis se<strong>in</strong>er Familie<br />
se<strong>in</strong> 60jähriges Dienstjubiläum.<br />
Blick vm Hafenbecken 1 auf die<br />
<strong>Münsterschule</strong><br />
(Foto: Stadtarchiv Neuss)<br />
Johann Vehl<strong>in</strong>g am Hessentor verlegt<br />
wurde (diese Schule lebte ab<br />
1857 <strong>in</strong> <strong>der</strong> von den Schwestern<br />
vom armen K<strong>in</strong><strong>der</strong> Jesu geleiteten<br />
Institut für höhere Schulbildung<br />
für Mädchen im ehemaligen Marienberg-Kloster<br />
fort), zog das lange<br />
erwünschte Hauptsteueramt (zugleich<br />
Zollbehörde) dort (D 208)<br />
e<strong>in</strong>. Während sich im Erdgeschoss<br />
die Büroräume befanden, wurden<br />
<strong>in</strong> den darüber bef<strong>in</strong>dlichen Räumen<br />
Mietwohnungen für die Beamten<br />
e<strong>in</strong>gerichtet. In dem dah<strong>in</strong>ter<br />
gelegenen Gartenbereich wurden<br />
Remisen und Schuppen angelegt.<br />
In dem an <strong>der</strong> Straße „Auf <strong>der</strong> Batterie“<br />
(ehemalige Straße „Auff dem<br />
Over“) gelegenen Parkhof wurden<br />
die im Erftkanal angelandeten Güter<br />
gelagert und verzollt. In <strong>der</strong> ersten<br />
Etage des Parkhauses zog <strong>der</strong><br />
Hafenmeister e<strong>in</strong>. Ab 1860 bekleidete<br />
Balthasar Koenen, <strong>der</strong> Vater<br />
des Archäologen Constant<strong>in</strong> Koenen,<br />
dieses Amt, bezog aber e<strong>in</strong><br />
dort eigens errichtetes Haus, das<br />
Hafenmeisteramt.<br />
Die Errichtung <strong>der</strong> „Friedhofschule“<br />
Mit Beg<strong>in</strong>n 1872 wurden durch<br />
den Erwerb des Jaegerschen Gar-<br />
Die 1972 neu errichtete <strong>Münsterschule</strong> vor Beendigung des Schulbetriebes<br />
(Foto: Stadtarchiv Neuss)<br />
tens (K.-Nr. 319) die Voraussetzungen<br />
für e<strong>in</strong>en weiteren Schulbau<br />
geschaffen: Dort entstand e<strong>in</strong>e<br />
neue achtklassiges Schule, die sogenannte<br />
„Friedhofsschule“, die die<br />
im Herbst 1873 ihren Betrieb aufnahm<br />
und erst <strong>in</strong> den 20er Jahren<br />
des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts <strong>in</strong> „<strong>Münsterschule</strong>“<br />
umbenannt wurde.<br />
Die Entwicklung nach<br />
1945<br />
Die <strong>Münsterschule</strong> überstand<br />
den 2. Weltkrieg nicht unbeschadet,<br />
konnte aber dennoch nach<br />
entsprechenden Instandsetzungsarbeiten<br />
ihren Betrieb wie<strong>der</strong> aufnehmen.<br />
Anfang <strong>der</strong> 70er Jahre<br />
wurde sie jedoch zu Gunsten e<strong>in</strong>es<br />
Neubaus, <strong>der</strong> 1972 nach Plänen des<br />
Architekten He<strong>in</strong>z Otten abgerissen<br />
als Betonbau errichtet wurde,<br />
abgerissen. Da sich zu Beg<strong>in</strong>n des<br />
21. Jahrhun<strong>der</strong>ts herausstellte, dass<br />
die Schule mit Asbest verseucht<br />
war, wurde <strong>der</strong> Schulbetrieb dort<br />
2005 e<strong>in</strong>gestellt und <strong>in</strong> die ehemalige<br />
Rhe<strong>in</strong>torschule verlegt, nachdem<br />
die VHS von dort <strong>in</strong> das neu<br />
errichtet Romanaeum umgesiedelt<br />
worden war.<br />
E<strong>in</strong>em Antrag <strong>der</strong> Architektenwitwe<br />
Otten von 2004, den Betonbau<br />
unter Denkmalschutz zu stellen,<br />
wurde von dem Rhe<strong>in</strong>ischen<br />
Amt für Denkmalpflege nicht<br />
stattgegeben. Dennoch konnten<br />
die Gebäude <strong>der</strong> ehemaligen <strong>Münsterschule</strong><br />
erst 2017 abgerissen werden,<br />
da die Geschäftsführungen<br />
e<strong>in</strong>iger im nahen Hafengebiet angesiedelten<br />
Firmen, nämlich <strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Pierburg-Werke, <strong>der</strong> Ölmühle C.<br />
Thywissen, <strong>der</strong> Prange-Mühle so-<br />
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