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Mein Beitrag in der Gilde Gazette 26 zum Neubauprojekt Alte Münsterschule

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größere Wohnkomplexe <strong>der</strong> Kanoniker,<br />

durch e<strong>in</strong>en Mauerkomplex<br />

vom restlichen Immunitätsbereich<br />

abgetrennt.<br />

Die Fortsetzung des Glockhammers,<br />

<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Marienbergkapelle<br />

(seit 1805 Kirche <strong>der</strong> neu entstandenen<br />

Neusser evangelischen<br />

Geme<strong>in</strong>de) zwischen Immunitätsmauer<br />

und Stadtmauer <strong>zum</strong> Kaufhaus<br />

auf dem Markt führte, hatte<br />

<strong>in</strong>zwischen e<strong>in</strong>e Namensän<strong>der</strong>ung<br />

erhalten. Sie wurde seit dem späten<br />

17. Jahrhun<strong>der</strong>t „Auf <strong>der</strong> Batterie“<br />

genannt, da sich dort städtische<br />

Geschützstellungen befanden.<br />

Diese Namensgebung wurde nach<br />

1945 auf die außerhalb <strong>der</strong> Stadtmauer<br />

verlaufende Straße am Hafenbecken<br />

1 übertragen.<br />

Auffällig auf dem Grundriss des<br />

Stiftsgeländes von 1802 ist zudem,<br />

dass mit Ausnahme e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en<br />

Häusergruppe am unteren Bereich<br />

des Glockhammers schräg gegenüber<br />

<strong>der</strong> Klosterkirche des Klosters<br />

Marienberg ke<strong>in</strong>e Bebauung<br />

mehr vorhanden war. Die Zeichnung<br />

zeigt zudem die projektierte<br />

spätere Quir<strong>in</strong>(us)straße, die e<strong>in</strong>e<br />

Verb<strong>in</strong>dung zwischen dem Rhe<strong>in</strong>tor<br />

bzw. <strong>der</strong> Rhe<strong>in</strong>straße und dem<br />

Markt herstellen sollte.<br />

oben: Der Ausschnitt des ehemaligen Stiftsbereich aus <strong>der</strong> Katasterkarte<br />

von 1811 zeigt deutlich die Verän<strong>der</strong>ungen gegen 1802.<br />

unten: Die digitalisierte grafische Aufbereitung aus dem rhe<strong>in</strong>ischen<br />

Städteatlas von Neuss zeigt die Verän<strong>der</strong>ungen noch deutlicher.<br />

Erkenntnisse aus <strong>der</strong> Katasterkarte<br />

von 1811<br />

Ke<strong>in</strong>e zehn Jahre später hatte<br />

sich die Situation jedoch schon<br />

grundsätzlich verän<strong>der</strong>t. Durch<br />

den Auszug <strong>der</strong> Kanonissen und<br />

Kanoniker aus dem Stift und die<br />

gleichzeitige Säkularisation des<br />

geistlichen Eigentums durch Überführung<br />

<strong>in</strong> französischen Staatsbesitz<br />

hatte sich die Möglichkeit<br />

für das Besitzbürgertum ergeben,<br />

sich an den Versteigerungsaktionen<br />

<strong>in</strong> Aachen, dem Hauptort des<br />

Roer-Departements, zu beteiligen<br />

und den ehemaligen Grundbesitz<br />

des Quir<strong>in</strong>us-Stiftes zu erwerben.<br />

Von dieser Besit<strong>zum</strong>wandlung<br />

war lediglich die Stiftskirche ausgenommen,<br />

die <strong>der</strong> Stadt Neuss<br />

zur Religionsausübung übertragen<br />

wurde. Curé (Oberpfarrer) an <strong>der</strong><br />

ehemaligen Stiftskirche wurde <strong>der</strong><br />

ehemalige Kanoniker Jakob Poll.<br />

Wie sich aus <strong>der</strong> Katasterkarte<br />

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