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3. Analyse der Lebens- und ... - Frauengesundheitszentrum Graz

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<strong>3.</strong> Forschungshintergr<strong>und</strong><br />

Um dem Forschungsziel für be gen<strong>der</strong> süd bestmöglich gerecht zu werden, haben<br />

wir die Methoden aus <strong>der</strong> Biographieforschung gewählt, die als „Darstellung <strong>der</strong><br />

<strong>Lebens</strong>geschichte eines Menschen unter Berücksichtigung <strong>der</strong> gesellschaftlichen<br />

<strong>und</strong> kulturellen Umstände“ 2 definiert werden.<br />

In <strong>der</strong> wissenschaftlichen Literatur werden Biographien als so genannte<br />

Schnittpunkte zwischen Individuum <strong>und</strong> Gesellschaft gesehen, die es ermöglichen,<br />

gesellschaftliche Strukturen einer genaueren Betrachtung zu unterziehen: Jede/r<br />

einzelne ist sowohl als ein gesellschaftliche Wirklichkeit kontinuierlich produzierendes<br />

Individuum zu betrachten als auch als produziertes Ergebnis sozialer <strong>und</strong><br />

gesellschaftlicher Vorgänge 3 .<br />

Die biografische Forschung findet unter an<strong>der</strong>em in folgenden Bereichen<br />

Anwendung:<br />

• Ausprägung <strong>und</strong> Verlauf individueller <strong>Lebens</strong>geschichten in Abhängigkeit von<br />

verschiedenen sozialen Milieus, Schichten, Regionen, Zugehörigkeit zu<br />

Minoritäten, etc.<br />

• <strong>Lebens</strong>läufe <strong>und</strong> -geschichten von Angehörigen bestimmter Generationen<br />

o<strong>der</strong> verschiedener, definierter sozialer Kategorien 4 .<br />

Biographieforschung spielt vor allem da eine Rolle, wo es um die Frage nach den<br />

psychischen Prozessen <strong>der</strong> Herausbildung, <strong>der</strong> Kontinuität sowie <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im Laufe des <strong>Lebens</strong> von Frauen <strong>und</strong> Männern geht. Dabei geht es um persönliche<br />

Muster aber auch um soziokulturelle <strong>Lebens</strong>verhältnisse. Daher ist sie für unsere<br />

Forschungsfrage geeignet.<br />

In Bezug auf die Stichprobenauswahl greifen wir auf die Methode <strong>der</strong> „gro<strong>und</strong>ed<br />

theory“ nach Anselm Strauss 5 zurück. Gr<strong>und</strong>lage <strong>der</strong> Theoriebildung in <strong>der</strong><br />

„gro<strong>und</strong>ed theory“ ist ein theoretisches Sampling, das sich dadurch auszeichnet,<br />

2<br />

Vgl. Hillmann, K.-H.: Wörterbuch <strong>der</strong> Soziologie, Stuttgart, 4. Aufl., 1994, S. 105<br />

3<br />

Vgl. Mayer, M.: Biographische Einzelfallforschung, Diplomarbeit, <strong>Graz</strong>, 1997, S. 63<br />

4<br />

Vgl. Hillmann 1994, S. 106<br />

5<br />

Vgl. Strauss, A.; Corbin, J.: Gro<strong>und</strong>ed Theory. Gr<strong>und</strong>lagen Qualitativer Sozialforschung, Weinheim<br />

1996<br />

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