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3. Analyse der Lebens- und ... - Frauengesundheitszentrum Graz

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unterschiedlich <strong>und</strong> die Ergebnisse danach sehr vage: „Vorläufig musst du gar nichts<br />

zahlen.“ 31<br />

Wenn man diese <strong>und</strong> an<strong>der</strong>e Schriften, die im Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichen<br />

Verän<strong>der</strong>ungen zur Gleichstellung von behin<strong>der</strong>ten Frauen <strong>und</strong> Männern entstanden<br />

sind 32 , liest, fällt auf:<br />

Es gibt ein großes Bemühen darum, etwas zum Besseren verän<strong>der</strong>n zu wollen. In<br />

einer unglaublichen Geschwindigkeit entstehen immer wie<strong>der</strong> neue Projekte, die oft<br />

ebenso schnell wie<strong>der</strong> von <strong>der</strong> Bildfläche verschwinden. Oft lange bevor sie<br />

überhaupt ihr Ziel annähernd erreicht haben. 33 Begleitend dazu erscheint eine Fülle<br />

an Informationsmaterial, das oft auch schon überholt ist, bevor es seine Zielgruppe<br />

erreicht hat.<br />

Fazit: Die Situation im Behin<strong>der</strong>tenbereich wird immer <strong>und</strong>urchsichtiger. Es gibt<br />

wenige Personen, die einen institutionsübergreifenden Überblick haben.<br />

Integration/Gleichstellung ist nach wie vor defizitorientiert, d.h. sie setzt dort ein, wo<br />

ein För<strong>der</strong>bedarf besteht, um eine gesellschaftlich definierte Norm erreichen zu<br />

können. Diese ist allerdings immer schwerer erreichbar. Unter dem Titel „Leben wie<br />

an<strong>der</strong>e auch“ wird Frauen <strong>und</strong> Männern, denen man zugesteht, Defizite in<br />

verschiedenen Bereichen zu haben, zugemutet, in <strong>der</strong> Lage zu sein, über<br />

Antragsstellungen eine Unterstützung einzufor<strong>der</strong>n, um dadurch auf dem<br />

vorgegebenen Normniveau mithalten zu können.<br />

Damit wird <strong>der</strong> Bedarf <strong>und</strong> die Sehnsucht nach Solidarität <strong>und</strong> Kooperation unter<br />

bislang nicht gleichgestellten Mitglie<strong>der</strong>n einer Gesellschaft, nämlich zwischen<br />

Frauen <strong>und</strong> Männern mit <strong>und</strong> Frauen <strong>und</strong> Männern ohne Behin<strong>der</strong>ung, geweckt, <strong>und</strong><br />

zwar vor allem bei den Menschen mit Behin<strong>der</strong>ung. Aber nicht nur das, die Hoffnung<br />

wird genährt, dass dies auf einer rationalen Ebene <strong>der</strong> Gesetze <strong>und</strong> Verordnungen<br />

verwirklichbar sei. Ganz zentrale, gefühlsmäßige Momente werden dabei<br />

ausgeklammert.<br />

31 Ebenda S.23, S.27<br />

32 Z.B. Arbeitsassistenz in Österreich. Entwicklung <strong>und</strong> Perspektiven. B<strong>und</strong>esministerium für Soziale Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Generationen. 2002; Equalspecial. Steiermark 2004. Innovationen am steirischen Arbeitsmarkt.<br />

Chancengleichheit. B<strong>und</strong>essozialamt 2004.<br />

33 Siehe be gen<strong>der</strong> süd<br />

73

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