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3. Analyse der Lebens- und ... - Frauengesundheitszentrum Graz

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<strong>3.</strong> Mobilität<br />

Das Thema Mobilität wurde in <strong>der</strong> Auswertung aus zweierlei Gründen geson<strong>der</strong>t<br />

behandelt: Zum einen ist Mobilität generell ein Problembereich für Frauen mit<br />

Behin<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> zum an<strong>der</strong>en zeigte sich im Zuge <strong>der</strong> Interviews, dass dieser<br />

Problematik im ländlichen Raum eine beson<strong>der</strong>e Brisanz zukommt.<br />

Zu Beginn <strong>der</strong> Interviewserie wurde keine konkrete Frage zum Thema Mobilität<br />

gestellt. Es wurde jedoch rasch offensichtlich, dass dies ein vorrangiges Thema für<br />

Frauen mit Behin<strong>der</strong>ung im ländlichen Raum war <strong>und</strong> wurde daher gemäß <strong>der</strong><br />

Gro<strong>und</strong>ed Theory, die ein flexibles Reagieren ermöglicht, in den Fragekatalog<br />

aufgenommen.<br />

Die Bezirke Leibnitz <strong>und</strong> Radkersburg verfügen wie viele ländliche Regionen über<br />

kein effizientes öffentliches Verkehrsnetz. Zahlreiche Ortschaften sind nicht mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar; Verkehrsverbindungen sind, soweit<br />

überhaupt vorhanden, in <strong>der</strong> Regel schlecht (geringe Taktfrequenz, häufiges<br />

Umsteigen, lange Fahrzeiten).<br />

Weil öffentliche Verkehrsmittel entwe<strong>der</strong> überhaupt nicht zur Verfügung stehen o<strong>der</strong><br />

aber ihre Benutzung für Frauen mit Behin<strong>der</strong>ung schwierig ist, ist Mobilität im<br />

ländlichen Raum eng mit dem Besitz eines Autos verb<strong>und</strong>en. Frau A. beschrieb ihre<br />

Situation folgen<strong>der</strong>maßen: „Naja, es ist einfach so, dass am Land es sehr, sehr<br />

schwierig ist. Wir haben ganz eine schlechte Busverbindung… Es klingt nicht so<br />

schlimm, wenn man sagt, man hat eine Haltestelle, die in 20 km Entfernung ist, aber<br />

20 km sind da alleine fast nicht zu bewältigen…also man braucht wirklich ständig<br />

jemanden, zum Chauffieren <strong>und</strong> das ist halt natürlich oft organisatorisch nicht<br />

machbar.“ Auch fehlen Angebote wie Taxidienste etc., die in <strong>der</strong> Stadt genutzt<br />

werden könnten.<br />

In allen sechs Netzwerken war Berufstätigkeit verb<strong>und</strong>en mit Mobilität – um einen<br />

Arbeitsplatz zu erreichen, musste man mobil sein. Meist war diese Mobilität nur<br />

mittels eines eigenen Autos o<strong>der</strong> die Unterstützung durch Personen aus dem<br />

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