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9. Februar 2022

- FPÖ will unsichere, dunkle Ecken in Graz entschärfen - Altstadtschutz: Vier neue Mitglieder für die ASVK - „Weckruf" von Wirtschaftsstadtrat Riegler für die Koalition - Umfrage der Kirche. Gläubige wünschen sich Weihe von Frauen und Öffnung für Queere

- FPÖ will unsichere, dunkle Ecken in Graz entschärfen
- Altstadtschutz: Vier neue Mitglieder für die ASVK
- „Weckruf" von Wirtschaftsstadtrat Riegler für die Koalition
- Umfrage der Kirche. Gläubige wünschen sich Weihe von Frauen und Öffnung für Queere

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<strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong>, E-PAPER AUSGABE<br />

Getty<br />

Quelle: ZAMG<br />

12°<br />

Weiter geht‘s<br />

mit frühlingshaftem<br />

Wetter:<br />

Auch morgen<br />

Donnerstag<br />

gibt‘s in Graz Sonnenschein<br />

und bis zu zwölf Grad.<br />

Blick auf Historisches<br />

Nach den aufsehenerregenden Rücktritten<br />

stehen nun die vier neuen<br />

Mitglieder der ASVK Graz fest. 3<br />

Blick in die Zukunft<br />

Die Diözese Graz-Seckau führte eine<br />

Umfrage durch: Viele wünschen sich die<br />

Einbeziehung von Frauen und Queeren. 4<br />

FPÖ präsentierte App gegen „Angsträume“<br />

Finstere Ecken sollen<br />

entschärft werden<br />

KK, , GETTY, SONNTAGSBLATT/NEUHOLD<br />

Vorstoß. Die Freiheitlichen starten mehrere Initiativen für mehr Sicherheit bzw. gegen das Gefühl der Unsicherheit. In einer neuen Smartphone-<br />

App kann man jetzt dunkle und zwielichtige Stellen melden. Außerdem fordert man den Ausbau von Ordnungswache und Heimwegtelefon. SEITE 2


2 graz<br />

www.grazer.at <strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong><br />

Die Corona-Fälle in Graz haben<br />

zuletzt etwas abgenommen. GETTY<br />

Corona-Zahlen<br />

in Graz und GU<br />

■ Die Grazer Corona-Ansteckungszahlen<br />

sind seit<br />

gestern gesunken. So meldet<br />

die AGES heute eine Sieben-<br />

Tage-Inzidenz von 2262,9<br />

Ansteckungen pro 100.000<br />

Einwohnern (gestern: 2337,4).<br />

In Graz-Umgebung sind es<br />

2608,1 (gestern: 2720,9), in der<br />

Steiermark 2602,3 (gestern:<br />

2672,6). Bisher sind in Graz<br />

396 Menschen mit Corona gestorben,<br />

306 in GU. Die AGES<br />

vermeldet steiermarkweit 281<br />

Fälle auf Normalstationen, 24<br />

auf Intensiv.<br />

FPÖ will unsichere,<br />

dunkle Ecken in<br />

Graz entschärfen<br />

Unterführungen, Parks und Co: Finstere Ecken, in denen man sich unsicher fühlt, sollen sukzessive verbessert werden. KK (2)<br />

INITIATIVE. Die Freiheitlichen präsentierten heute eine neue Sicherheitsoffensive.<br />

In einer App kann man jetzt Angsträume melden und Verbesserungen<br />

vorschlagen. Außerdem wird ein Ausbau der Ordnungswache gefordert.<br />

2017 fanden die Special Olympics<br />

bereits in Graz statt.<br />

GEPA<br />

Special Olympics<br />

2024 in Graz<br />

■ Graz wird Austragungsort<br />

der Nationalen Special Olympics<br />

Winterspiele 2024. Das<br />

wurde heute seitens der Stadt<br />

rund um Bürgermeisterin Elke<br />

Kahr (KPÖ) bekannt gegeben:<br />

„„Wir freuen uns, an dieser<br />

großen inklusiven Sportveranstaltung<br />

mitwirken zu können.“<br />

Ein entsprechender Grundsatzbeschluss<br />

zur Beteiligung<br />

der Stadt soll im nächsten Gemeinderat<br />

gefasst werden.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Im Juli 2021 hat die FPÖ Graz<br />

eine Studie beim Meinungsforschungsinstitut<br />

bmm in<br />

Auftrag gegeben. Das Ergebniss<br />

nach 300 Befragungen: Jeder<br />

Zweite – und sogar zwei Drittel<br />

der Frauen – meidet gewisse Bereiche<br />

im öffentlichen Raum aus<br />

Sicherheitsgründen. Dabei gehe<br />

es vor allem um Parks, dunkle<br />

Unterführungen und Garagen<br />

sowie den Hauptbahnhof.<br />

Die steirischen Freiheitlichen<br />

haben nun ihre Schlüsse daraus<br />

gezogen und heute einige neue<br />

Initiativen in diese Richtung<br />

präsentiert. „Wir werden damit<br />

unserem Ruf und auch unserer<br />

Aufgabe als Sicherheitspartei<br />

gerecht“, so Klubobmann Mario<br />

Kunasek. Dabei wurde auch<br />

die Smartphone-App „Sichere<br />

Steiermark“ vorgestellt. Bürger<br />

können darin Fotos von „Angsträumen“<br />

hochladen und etwa<br />

schlecht beleuchtete Parkanlagen<br />

oder dunkle Fußgängerun-<br />

terführungen melden. Die Inhalte<br />

werden dann geprüft und<br />

an die zuständigen Stellen auf<br />

Gemeinde-, Landes- oder Bundesebene<br />

weitergeleitet.<br />

Ordnungswache<br />

Außerdem möchte man im Landtag<br />

einige Initiativen einbringen,<br />

um das Sicherheitsempfinden zu<br />

erhöhen: Es geht dabei um die<br />

Bereitstellung entsprechender<br />

finanzieller Mittel als Unterstützung<br />

für die Gemeinden, ebenso<br />

wie die Abhaltung einer Enquete<br />

zum Thema Sicherheit.<br />

Weiters fordert man das Gra-<br />

zer Heimwegtelefon auszubauen.<br />

Von diesem wird zwar aktuell nur<br />

sechzig Mal im Jahr Gebrauch<br />

gemacht, es ist aber nur freitags,<br />

samstags und vor Feiertagen erreichbar.<br />

Die Ordnungswache<br />

hätte laut FPÖ die entsprechenden<br />

Kapazitäten – zumindest in<br />

der bestehenden Form. Denn<br />

man sorgt sich um die Zukunft des<br />

Sicherheitsdienstes, die neue Koalition<br />

hatte ja angekündigt diesen<br />

neu ausrichten zu wollen. Während<br />

Rot-Grün-Rot beteuerte, es<br />

ginge dabei eher um eine Änderung<br />

der Arbeitsbedingungen, forderten<br />

die Neos die Abschaffung.<br />

Nationalratsabgeordneter<br />

Hannes<br />

Amesbauer,<br />

Gemeinderätin<br />

Astrid<br />

Schleicher<br />

und KO Mario<br />

Kunasek (v.l.)<br />

FPÖ STMK/HAUSJELL


<strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

Altstadtschutz<br />

graz 3<br />

Neue Mitglieder für die ASVK<br />

ENDLICH. Nach den Rücktritten wurden heute die neuen Mitglieder der Altstadtsachverständigenkommission<br />

präsentiert. Sanierung und Erhalt historischer Bausubstanz soll forciert werden.<br />

Von Verena Leitold<br />

verena.leitold@grazer.at<br />

Der Fokus auf Neubau und<br />

die Dominanz von Architekten<br />

im Gremium<br />

ließ im Oktober gleich vier Mitglieder<br />

der Grazer Altstadtsachverständigenkommission<br />

ASVK<br />

zurücktreten. Heute gab Bürgermeisterin<br />

Elke Kahr drei Namen<br />

bekannt, die von der Stadt Graz<br />

„Sanierung vor Neubau“ soll mit den heute präsentierten neuen Mitgliedern in der<br />

Altstadtsachverständigenkommission wieder verstärkt zum Motto werden. GETTY<br />

Wirtschaftsstadtrat Riegler:<br />

„Weckruf“ für Grazer Koalition<br />

KRITIK. Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler fordert von seinem Finanzstadtrat-Nachfolger Manfred<br />

Eber vorläufige Zahlen aus dem Rechnungsabschluss. Das sei wichtig für Budgetverhandlungen.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Es ist Zeit“, vermeldete der<br />

nunmehrige Kultur- und<br />

Wirtschaftsstadtrat Günter<br />

Riegler (ÖVP) heute in Richtung<br />

seines Nachfolgers Manfred Eber<br />

(KPÖ). Etwas mehr als elf Wochen<br />

nach der konstituierenden Gemeinderatssitzung<br />

habe es genug<br />

Möglichkeiten gegeben, sich einen<br />

Überblick über die Grazer Finanzen<br />

zu verschaffen, so der ehemalige<br />

Finanzstadtrat. „Der städtische<br />

Rechnungsabschluss dürfte meiner<br />

Einschätzung nach längst fertig<br />

gestellt sein“, betonte Riegler heute<br />

in einer Pressekonferenz – und forderte<br />

Eber auf, vorläufige Zahlen<br />

bekannt zu geben. „Erfahrungsgemäß<br />

lassen sich Anfang <strong>Februar</strong><br />

stets bereits verlässliche Werte für<br />

den laufenden Saldo, das EBITDA<br />

und den Schuldenstand ablesen<br />

– die Kenntnis dieser Daten wäre<br />

wichtig für die Budgetverhandlungen“.<br />

Üblicherweise werde schon<br />

rund sechs Monate vor der jeweiligen<br />

Budgetsitzung ein Fahrplan<br />

erstellt und eine Ausgangslage<br />

formuliert. Das wäre wichtig „um<br />

Termine und Anforderungen von<br />

Unterlagen zu bekommen, die von<br />

den Regierungskollegen vorzulegen<br />

sind“, so Riegler.<br />

Darüber hinaus forderte der<br />

Wirtschaftsstadtrat heute von der<br />

neuen Rathauskoalition, nähere<br />

Informationen über die künftige<br />

Schuldenobergrenze und die Aufstockung<br />

des Investitionsfonds.<br />

Aufgrund des Budgetprovisoriums<br />

und erster Ankündigungen fürchte<br />

er einen „Investitionsrückstau.<br />

Auch sonst ortet Riegler einige<br />

offene Punkte, etwa bei der Bestellung<br />

der Aufsichtsräte: „Die<br />

entsandt werden sollen. Der Vorschlag<br />

soll in der Gemeinderatssitzung<br />

am 17. <strong>Februar</strong> abgesegnet<br />

werden.<br />

Die Stadt möchte Kunsthistorikerin<br />

Eva Tangl, Architekturhistorikerin<br />

Sophia Walk und<br />

Christoph Breser, Experte für<br />

Baugeschichte und Denkmalpflege<br />

nominieren. Tangl hat<br />

jahrelange Berufserfahrung im<br />

Bereich Restaurierung. Sie arbeitet<br />

beispielsweise als stellvertretende<br />

Bauleiterin an der Sanierung<br />

des Parlamentsgebäudes in<br />

Wien. Walk ist Mitherausgeberin<br />

des Architekturführers Graz von<br />

DOM publishers und der Zeitung<br />

„SOS Grazer Schule“. Breser ist<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

an der Universität Innsbruck im<br />

Fach Baugeschichte und Denkmalpflege<br />

und hatte auch Forschungs-<br />

und Lehraufträge an<br />

der TU Graz und der Karl-Franzens-Universität.<br />

Mit den Entsendungen möchte<br />

man den Erhalt historischer<br />

Bausubstanz wieder stärker in<br />

den Fokus rücken. „Der Schutz<br />

des Weltkulturerbes ist von unschätzbarer<br />

Bedeutung für Graz<br />

– Erhaltung kommt vor Veränderung.<br />

Es ist gut, dass wir uns<br />

auf Experten verlassen können,<br />

die unterschiedliche Sichtweisen<br />

abdecken. Wichtig ist, dass auch<br />

die Perspektive von Kunsthistorikern<br />

einbezogen wird“, so Bürgermeisterin<br />

Kahr.<br />

Ein weiteres (Ersatz)-Mitglied<br />

wird noch vom Land Steiermark<br />

nominiert: Dabei wird es sich<br />

laut Kulturlandesrat Christopher<br />

Drexler um Architektin Sabine<br />

Christian handeln. Sie war<br />

von 2000 bis 2021 Baudirektorin<br />

der Stadt Kapfenberg.<br />

bisherigen Aufsichtsräte sind<br />

nach wie vor in Verantwortung<br />

stehend, die Neubestellungen<br />

durch die Generalversammlungen<br />

nicht vollzogen und es<br />

scheint geplant zu sein, die bisherigen<br />

Aufsichtsratsmitglieder weiterhin<br />

im Amt zu lassen, obwohl<br />

diese bereits im Dezember einen<br />

Dankesbrief des Finanzstadtrates<br />

aus Anlass des Abschiedes erhalten<br />

haben“, so der VP-Stadtrat.<br />

Wirtschaftsstadtrat Günter Riegler fordert finanzielle Klarheit.<br />

MARIJA KANIZAJ


4 graz<br />

www.grazer.at <strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong><br />

Kirche befragte zu zentralen Themen:<br />

Gläubige wünschen sich<br />

Weihe von Frauen und<br />

Öffnung für Queere<br />

Gerlinde<br />

Paar, Wilhelm<br />

Krautwaschl<br />

und Stefanie<br />

Schwarzl-Ranz<br />

präsentierten<br />

heute erste Ergebnisse<br />

aus<br />

der im Rahmen<br />

des synodalen<br />

Prozesses<br />

durchgeführten<br />

Umfrage.<br />

NEUHOLD_SONNTAGSBLATT<br />

AUFBRUCH. Im Rahmen des laufenden synodalen Prozesses der Katholischen Kirche hat die Diözese Graz-<br />

Seckau eine Umfrage durchgeführt. Themen wie Ausgrenzung oder Beteiligungschancen werden nun diskutiert.<br />

Von Fabian Kleindienst<br />

fabian.kleindienst@grazer.at<br />

Letztes Jahr startete Papst<br />

Franziskus einen weltweiten,<br />

synodalen Prozess – die<br />

Diözese Graz-Seckau befragte in<br />

diesem Rahmen in den letzten Monaten<br />

mehr als 1.790 Steirer, darunter<br />

auch Menschen, die aus der<br />

Kirche austraten. Als erste Diözese<br />

Österreichs lud man am Wochenende<br />

zur vorsynodalen Online-<br />

Versammlung, heute wurden die<br />

Ergebnisse von Bischof Wilhelm<br />

Krautwaschl, Stefanie Schwarzl-<br />

Ranz vom diözesanen Synodenteam<br />

sowie Gerlinde Paar, Vorsitzende<br />

des Diözesanrats der<br />

Katholischen Kirche Steiermark,<br />

präsentiert. „Wir wurden vom Synodensekretariat<br />

des Vatikans gebeten,<br />

unsere Ergebnisse nicht zu<br />

glätten“, verspricht Krautwaschl<br />

dabei Transparenz.<br />

Gegen Ausgrenzung<br />

Für die Befragung wurden acht<br />

Themenkreise abgesteckt: Synodalität<br />

(das gemeinsame Voranschreiten<br />

aller Getauften), die<br />

Aufgabe der Kirche heute, die Rolle<br />

der Kirche angesichts aktueller<br />

Spaltungstendenzen in der Gesellschaft,<br />

die Formen der Beteiligung,<br />

die Ausgrenzung von Gruppen,<br />

die Rolle der Frauen, die Rolle der<br />

Priester und das zeitgemäße Feiern.<br />

☞ Sicherlich Diskussionsbedarf<br />

ergab sich aus den Ergebnissen<br />

zur Ausgrenzungen durch die Kirche<br />

selbst. Ungefähr die Hälfte der<br />

Interviewpartner bemerkte, dass<br />

„queere“ Personen und Frauen<br />

von der Kirche außen vorgelassen<br />

würden. Auch junge Menschen<br />

sowie Wiederverheiratete wurden<br />

mehrfach genannt. „Bei allen<br />

Themen wurden unterschiedliche<br />

Standpunkte deutlich“, betont<br />

dazu allerdings Schwarzl-Ranz.<br />

☞ Die Umfrage zeigte auch,<br />

dass es mitunter kritisch betrachtet<br />

wird, wenn die Kirche sich<br />

gesellschaftlich klar positioniere –<br />

vor allem im Zusammenhang mit<br />

der Corona-Pandemie, wie Kraut-<br />

waschl erzählt: „Solange die Kirche<br />

sagt, was auch meine Meinung<br />

ist, passt es. Wenn nicht, dann trete<br />

ich eben aus“. Überdies würden<br />

gesellschaftliche Positionierungen<br />

von Kirche – beispielsweise zur<br />

Abtreibung oder zum assistierten<br />

Suizid – teils als nicht zeitgemäß<br />

erlebt. „Hier braucht es weitere<br />

Gespräche, um nicht aneinander<br />

vorbei zu reden“, so der Bischof.<br />

☞ Aus der Befragung kristallisierten<br />

sich die Gleichberechtigung<br />

zwischen Mann und Frau,<br />

das Lösen von ökologischen Fragen,<br />

die soziale Gerechtigkeit sowie<br />

die Migration als zentrale Themen<br />

heraus. Hier könne die Kirche<br />

beispielsweise dadurch beitragen,<br />

indem sie leerstehende Pfarrhöfe<br />

für Menschen in Not – etwa Flüchtenden<br />

oder finanziell Benachteiligten<br />

– zur Verfügung stelle.<br />

☞ Um junge Menschen vermehrt<br />

zu erreichen, wurden zeitgemäße<br />

Gottesdienste und Feiern<br />

vorgeschlagen. Oft fand sich<br />

auch die Einschätzung, dass an<br />

Weihämtern für Frauen kein Weg<br />

vorbeiführe. Bei der Offenheit für<br />

Anliegen, Fragen und Probleme<br />

der Menschen bekam die Kirche<br />

mit 4,3 von zehn Punkten nur ein<br />

mäßiges Zeugnis. Vor allem jüngere<br />

Menschen (fast 50 Prozent)<br />

wünschen sich mehr Bürgerbeteiligung<br />

und Online-Umfragen der<br />

Kirche.<br />

Krautwaschl: „Dies alles zu hören,<br />

ist extrem wichtig, damit wir<br />

unser Zukunftsbild weiterentwickeln<br />

können.“ Paar ergänzt:<br />

„Komplexe Bereiche wie die Weihe<br />

von Frauen oder der Umgang<br />

mit der Geschlechtervielfalt ist auf<br />

diözesaner Ebene kaum lösbar, die<br />

Beteiligung aller Gläubigen hingegen<br />

kann sehr wohl in unseren<br />

Seelsorgeräumen angegangen<br />

werden“.<br />

Was sofort umsetzbar ist, wird<br />

nun besprochen, ansonsten sollen<br />

die Ergebnisse im Sommer mit jenen<br />

der anderen österreichischen<br />

Diözesen zusammengeführt werden.<br />

2023 wird bei der Bischofssynode<br />

im Vatikan international<br />

über die Auswertungen diskutiert.<br />

derGrazer<br />

IMPRESSUM: „der Grazer“ – Unabhängige Wochenzeitung für Graz und Umgebung | Erscheinungsort: Graz | HERAUSGEBER, HERSTELLER & MEDIENINHABER: Media 21 GmbH, Gadollaplatz 1, 8010 Graz; Tel. 0 316/23 21 10<br />

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80 666 6694), Valentina Gartner (0664/80 666 6890), Fabian Kleindienst (0664/80 666 6538), Redaktions-Fax-DW 2641, redaktion@grazer.at | ANZEIGENANNAHME: Fax 0 316/23<br />

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176.193 (Der Grazer, wö, ÖAK 1.HJ 2021). | OFFENLEGUNG: Die Informationen gemäß § 25 MedienG können unter www.grazer.at/gz/offenlegung-impressum abgerufen werden.


<strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 5<br />

C H R O N I K<br />

Blaulicht<br />

Report<br />

✏ valentina.gartner@grazer.at<br />

Menschenrettung<br />

in St. Radegund<br />

■ In der GU-Gemeinde St. Radegund<br />

kam es zu einer Menschenrettung<br />

durch die Freiwillige<br />

Feuerwehr. Eine Person war bei<br />

Gartenarbeiten im steilen Gelände<br />

abgerutscht und konnte sich<br />

nicht mehr selbst befreien. Die FF<br />

St.Radegund rückte aus und halfen<br />

der Person aus ihrer misslichen<br />

Lage. Es wurde niemand verletzt.<br />

Fahrzeugbergung<br />

mittels Kran<br />

■ Die Freiwillige Feuerwehr Gratkorn-Markt<br />

musste zu einer Fahrzeugbergung<br />

nach Semriach. Aus<br />

bisher unbekannter Ursache kam<br />

ein PKW von der Straße ab und<br />

musste mittels Kran wieder auf<br />

die Fahrbahn gehoben werden.<br />

Festnahme nach<br />

Mord in Graz<br />

■ Am Montag wurde eine 41-jährige<br />

Frau wie berichtet nach<br />

einem Brand tot in ihrer Wohnung<br />

aufgefunden. Nach ersten<br />

Ermittlungen konnte die Polizei<br />

Anhaltspunkte auf ein mögliches<br />

Fremdverschulden feststellen –<br />

es besteht Mordverdacht. Nun<br />

konnte das Landeskriminalamt<br />

Steiermark gestern Abend einen<br />

23-jährigen Tatverdächtigen<br />

festnehmen. Er wird heute zum<br />

Sachverhalt und vor allem zum<br />

möglichen Motiv befragt. In akribischer<br />

Ermittlungsarbeit und<br />

vor allem bester und intensiver<br />

Zusammenarbeit mit verschiedenen<br />

Dienststellen gelang es<br />

dem Landeskriminalamt Steiermark<br />

den 23-Jährigen auszuforschen.<br />

Der Mann wurde Dienstagabend<br />

von zivilen Kräften im<br />

Bereich des Hauptbahnhofes<br />

festgenommen. Kriminalisten<br />

sicherten dabei auch Spuren an<br />

seiner Kleidung. Aufgrund der<br />

vorliegenden vorläufigen Ermittlungsergebnisse<br />

ist der 23-Jäh-<br />

Der Mord wurde durch einen Brand in<br />

der Waagner-Biro-Straße vertuscht. KK<br />

rige als dringend tatverdächtig<br />

anzusehen. Nachdem bereits am<br />

Montag noch eine Obduktion der<br />

Leiche angefordert wurde, stellten<br />

Gerichtsmediziner eine hohe<br />

Anzahl an Stichverletzungen am<br />

gesamten Körper der 41-jährigen<br />

Grazerin fest. Diese Verletzungen<br />

führten zu einer inneren<br />

Verblutung der Frau. Der Täter<br />

benützte mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

eine Schere als Tatwaffe.<br />

Kriminalisten stellten die vermeintliche<br />

Tatwaffe im näheren<br />

Umfeld des Tatortes sicher.<br />

Zigarettenstummel<br />

lösten Brand aus<br />

■ Gestern in der Nacht gerieten<br />

gegen 22.20 Uhr Zigarettenreste<br />

und Müll in einem Lichtschacht<br />

in der Herrengasse in Brand.<br />

Es entstand starke Rauchentwicklung,<br />

woraufhin fünf Feuerwehrfahrzeuge<br />

mit 25 Männern<br />

ausrückten. Es entstand durch<br />

den Kleinstbrand kein Schaden,<br />

lediglich durch Löschwasser<br />

entstand eine leichte Verschmutzung<br />

in einem Kellerabteil. Verletzt<br />

wurde dabei zum Glück<br />

niemand.<br />

Gestern am Abend kam es in der Grazer<br />

Herrengasse zu einem Brand. KK


graz<br />

6 www.grazer.at <strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong><br />

Bremsenprüfstand für Schienenfahrzeuge:<br />

Innovation an TU Graz<br />

NEU. Ab 2023 können<br />

Schienenfahrzeughersteller<br />

ihre Bremssysteme<br />

an der TU prüfen<br />

lassen. Flexibler, als mit<br />

bisherigen Methoden.<br />

■ An der TU Graz wurde eine<br />

Weltneuheit entwickelt: Schienenfahrzeughersteller<br />

können ab<br />

2023 ihre Bremssysteme am Campusgelände<br />

der TU Graz prüfen<br />

und zertifizieren lassen. „Mit diesem<br />

Prüfstand machen wir einen<br />

neuen Forschungsbereich auf und<br />

betreten Neuland“, erzählt Martin<br />

Leitner, Leiter des Instituts<br />

Ein Rendering des am Institut für Betriebsfestigkeit und Schienenfahrzeugtechnik<br />

der TU Graz entstehenden neuartigen Prüfstands.<br />

KS ENGINEERS<br />

Das Aktienrückkaufprogramm<br />

wurde planmäßig beendet. STREET VIEW<br />

Andritz beendet<br />

Aktien Rückkauf<br />

■ Der Vorstand und der Aufsichtsrat<br />

der Andritz AG haben<br />

am 2. Dezember 2021<br />

beschlossen, auf Inhaber<br />

lautende Stückaktien der Andritz<br />

AG zu erwerben, bis 6.<br />

<strong>Februar</strong> waren demnach bis<br />

zu 1.000.000 Aktion zu erwerben.<br />

Nun gab der Vorstand der<br />

Andritz AG bekannt, dass das<br />

Rückkaufprogramm plangemäß<br />

mit 6. <strong>Februar</strong> beendet<br />

wurde. 450.000 Stück Aktion<br />

wurden rückerworben, ein<br />

Anteil von 0,43 Prozent am<br />

Grundkapital.<br />

für Betriebsfestigkeit und Schienenfahrzeugtechnik.<br />

Das Institut<br />

ist künftig eines der weltweit wenigen<br />

unabhängigen Prüfstellen<br />

am Markt. „Im Schnitt können die<br />

Wartezeiten für solche Zulassungsprüfungen<br />

derzeit bei einem halben<br />

bis ganzen Jahr liegen. Hier<br />

wollen wir Abhilfe schaffen“, so<br />

Leitner. Darüber hinaus erlaubt<br />

der neuartige Prüfstand erstmals<br />

Untersuchungen von Bremsbelastungen<br />

und deren Auswirkungen<br />

auf das komplette Fahrwerk.<br />

Das Ganze beruht auf einem innovativen<br />

Konzept. Statt Schwungmassen<br />

kommt ein vergleichsweise<br />

größerer E-Motor mit 1,4<br />

Megawatt Leistung zum Einsatz.<br />

Das ermöglicht flexible Testszenarien.<br />

Geprüft werden auch Bremssysteme<br />

von Hochgeschwindigkeitszügen<br />

mit Geschwindigkeiten<br />

von bis zu 500 km/h. Umgesetzt<br />

wird der Prüfstand durch das Grazer<br />

Technologieunternehmen KS<br />

Engineers.<br />

FAB<br />

ams AG: Gutes Ergebnis<br />

■ Die in Premstätten ansässige<br />

ams-OSRAM AG, ein weltweit<br />

führender Anbieter von optischen<br />

Lösungen, gab die Ergebnisse<br />

für das Gesamtjahr und<br />

das 4. Quartal 2021 bekannt.<br />

„Unser Geschäft erzielte gute<br />

Gesamtjahresergebnisse und<br />

eine sehr solide Performance im<br />

4. Quartal mit einer bereinigten<br />

Profitabilität im Quartal bei der<br />

Mitte unserer Erwartungsspanne.<br />

Wir freuen uns über ein positives<br />

erstes Geschäftsjahr als<br />

kombiniertes Unternehmen mit<br />

einem Umsatz von 5038 Millionen<br />

Euro den wir aufgrund der<br />

starken Entwicklung im Automobilgeschäft<br />

und ungeachtet<br />

der bereits erwähnten negativen<br />

Effekte im Consumer-Geschäft<br />

erreicht haben“, berichtet Alexander<br />

Everke, Vorstandsvorsitzender<br />

von ams OSRAM. Künftig<br />

sehe man „Umsatztreiber in<br />

den Märkten für anspruchsvolle<br />

LED-Beleuchtung im Bereich<br />

Automotive und Industrie sowie<br />

für optische Sensorik im Consumer-Bereich.<br />

Die ams AG in Premstätten gibt sich mit dem Ergebnis 2021 zufrieden. AMS AG<br />

Katharina Muhr und Marlene Sophia<br />

Znopp starteten minimali.at. MINIMALI<br />

Nachhaltiger<br />

Onlineshop<br />

■ Im September eröffneten die<br />

beiden Grazerinnen Katharina<br />

Muhr und Marlene Sophia<br />

Znopp den nachhaltigen Onlineshop<br />

minimali.at gegründet.<br />

Die Idee: Eine von den<br />

Gründerinnen genau ausgewählte<br />

überschaubare Auswahl<br />

an Produkten des Alltags soll<br />

es Konsumenten ermöglichen,<br />

Müll einzusparen, gleichzeitig<br />

werden Kleinunternehmen<br />

unterstützt. Das Ziel: Möglichst<br />

vielen Menschen den Alltag mit<br />

„zero waste“ und veganen Produkten<br />

zu erleichtern.<br />

Heike Heinisser freut sich über<br />

Valentinstagsaktionen. FOTO JÖRGLER<br />

„Herztage“ im<br />

Shopping Nord<br />

■ Im Shopping Nord gibt es<br />

rechtzeitig zum Valentinstag<br />

eine passende Aktion: „Wir<br />

verlosen ein exklusives Kuschel-Wochenende<br />

für zwei<br />

Verliebte im Flugzeughotel<br />

Novapark - gleich in der Nähe<br />

von unserem Shopping Nord“,<br />

so Centerleiterin Heike Heinisser.<br />

Am 11. und 12. <strong>Februar</strong><br />

gibt es außerdem ein Shopping<br />

Nord Gutschein-Glücksrad,<br />

die traditionellen Schokotaler<br />

werden am 12. <strong>Februar</strong> vom<br />

„Shopping Nord Bachelor“<br />

verteilt.


<strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 7<br />

Blog<br />

achtnull<br />

www.grazer.at<br />

/achtnull<br />

Lavanda sucht<br />

ein Zuhause<br />

Grazer<br />

Pfoten<br />

Das Kenny‘s hat in der ShoppingCity Seiersberg ein Lokal eröffnet. <br />

Hawaiianische Bowls<br />

■ Um die Grazer in Sachen Restaurants<br />

und Lokale immer am<br />

neuesten Stand zu halten, testet<br />

unsere Redakteurin und Bloggerin<br />

Valentina Gartner jede<br />

Woche eines davon und verrät<br />

ihre ehrliche Meinung zu Geschmack,<br />

Ambiente und Preis-<br />

Leistung. All das kann man jeden<br />

Mittwoch im Blog achtnull<br />

nachlesen. Diese Woche ist das<br />

„Kenny‘s“ in der ShoppingCity<br />

Seiersberg an der Reihe. Das<br />

Kenny‘s steht für gesunde, frische,<br />

hawaiianische Küche. Es<br />

werden hawaiianische Poke<br />

Bowls, Porridge Bowls, frisch gepresste<br />

Smoothies, Shakes und<br />

auch köstliche Waffeln angeboten.<br />

Die bunten Leckereien kann<br />

man vor Ort genießen oder einfach<br />

mitnehmen. Mehr dazu und<br />

wie es unserer Vali geschmeckt<br />

hat, kann man schon jetzt im<br />

Blog auf www.grazer.at/achtnull<br />

nachlesen.<br />

KK<br />

Die kleine Lavanda ist verspielt<br />

und liebt Menschen<br />

– als Kuchschelpartner eignet<br />

sie sich perfekt. Sie braucht allerdings<br />

noch konsequentes Training<br />

und sollte die Hundeschule<br />

besuchen dürfen! Wie für einen<br />

Welpen typisch, ist sie sehr aktiv<br />

und will beschäftigt werden. Ein<br />

Welpe ist mit viel Zeitaufwand<br />

und Arbeit verbunden, darüber<br />

Lavanda sucht<br />

ein liebevolles<br />

und aktives<br />

neues Zuhause.<br />

sollte man sich im Klaren sein.<br />

Wer schenkt ihr ein Zuhauese?<br />

- ca. 4 bis 5 Monate<br />

- Mischling<br />

- mag Hunde, Katzen und<br />

Kinder<br />

Kontakt: Arche Noah<br />

www. aktivertierschutz.at<br />

Tel. 0676/84 24 17 437<br />

KK<br />

COMEDY ROAD SHOW <strong>2022</strong><br />

LIVE!<br />

mit<br />

Günther Lainer<br />

Caroline Athanasiadis<br />

Gerald Fleischhacker<br />

16. 03. <strong>2022</strong> Lieboch<br />

23. 03. <strong>2022</strong> Gleisdorf<br />

24. 03. <strong>2022</strong> Fohnsdorf<br />

21. 04. <strong>2022</strong> Leibnitz<br />

Tickets online auf dieselkino.at und an der Kinokasse erhältlich


graz<br />

AM MONTAG, DEN 14. FEBRUAR <strong>2022</strong><br />

8 www.grazer.at IM SAN PIETRO <strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong><br />

SAN VALENTINS-<br />

DINNER<br />

AM MONTAG, DEN 14. FEBRUAR <strong>2022</strong> IM SAN PIETRO<br />

V A L E N T I N S - D I N N E R<br />

B E E F T A T A R<br />

( T R Ü F F E L / B R A U N E B U T T E R / P A P R I K A / G U R K E / E I )<br />

~ ~ ~<br />

K Ü R B I S C R E M E S U P P E<br />

M I T G E G R I L L T E R J A K O B S M U S C H E L<br />

~ ~ ~<br />

V A L E N T I N S - D I N N E R<br />

Jetzt<br />

mitdiskutieren<br />

~ ~ ~<br />

www.facebook.com/derGrazer<br />

Kommt öfters vor<br />

Mich wundert nix mehr, ~ hab ~ ~<br />

vor drei Tagen einen Autofahrer<br />

vor der Unterführung Schlachthof<br />

beim Lutz in den Radweg B L A N C<br />

einbiegen sehen, und der ist so<br />

O D E R<br />

eng, da kommt kein Radfahrer<br />

zusätzlich durch. Auf mein Hupen<br />

und deuten, dass er dort<br />

nicht fahren darf, wurde er nur<br />

~ ~ ~<br />

beleidigend und für ein Foto als<br />

Beweis war er zu schnell. Konnte<br />

man also nicht mal anzeigen.<br />

Bianca Höbling<br />

* * *<br />

Absperrband<br />

Mein Gott, dann kann man<br />

doch wenigstens ein Absperrband<br />

montieren und nur den<br />

Geh- und Radwegbereich freilassen.<br />

Eva Anderhuber-Tutsch<br />

* * *<br />

Beamten hinstellen<br />

Nix da. Sprengen den gesamten<br />

Weg. Ist das einzige was funktioniert.<br />

Ein Absperrband ist<br />

schnell abgerissen. Oder ein findiger<br />

Beamter. Der sich auf der<br />

anderen Seite positioniert und<br />

Strafzettel verteilt. Wenn dort<br />

eine Schranke angedacht ist,<br />

darf man trotzdem dort nicht<br />

fahren. Ganz einfach.<br />

Christoph Kaser<br />

B E E F T A T A R<br />

( T R Ü F F E L / B R A U N E B U T T E R / P A P R I K A / G U R K E / E I )<br />

K Ü R B I S C R E M E S U P P E<br />

M I T G E G R I L L T E R J A K O B S M U S C H E L<br />

* * *<br />

Sperren abschaffen<br />

Sinnlose Sperren überdenken.<br />

Ulrich Brossmann<br />

G E B R A T E N E S B R A N Z I N O F I L E T<br />

M I T R Ü B E N G E M Ü S E , C R E M I G E M S A F R A N R I S O T T O U N D B E U R R E<br />

* * *<br />

Stein stattdessen<br />

Man kann ja derweil einen<br />

Stein hinstellen...<br />

Wizzy Rima<br />

S O U S V I D E G E G A R T E B E I R I E D<br />

A U F T R Ü F F E L P Ü R E E , P O R T W E I N S C H A L O T T E N U N D H O K K A I D O<br />

C R E M E B R U L E E<br />

M I T W A R M E N H I M B E E R E N U N D H A U S G E M A C H T E M V A N I L L E E I S<br />

* * *<br />

Nur vorübergehend<br />

Ist halt so, Geduld!<br />

Sonja Michailidis<br />

G E S A M T P R E I S F Ü R 2 P E R S O N E N : € 1 0 9 , 0 0<br />

R E S E R V I E R U N G S Z E I T E N V A L E N T I N S T A G I M S A N P I E T R O :<br />

1 . S I T Z U N G S Z E I T : 1 7 . 0 0 B I S 1 9 . 3 0 U H R<br />

2 . S I T Z U N G S Z E I T : 2 0 . 0 0 B I S 2 2 . 0 0 U H R<br />

* * *<br />

Nicht verboten<br />

Dieser Weg ist nicht als Geh- und<br />

Radweg verordnet bzw. beschildert.<br />

Ein Sackgassenschild ist lediglich<br />

ein Hinweiszeichen, sonst<br />

nix. Es ist nicht verboten dort<br />

durch zu fahren. Ob es im Sinne<br />

der Anrainer ist, steht auf einem<br />

anderen Blatt. Dann müsste es<br />

aber auch von der Stadt entsprechend<br />

der StVO verordnet und<br />

ausgeschildert werden.<br />

Hari Fe<br />

F Ü R A L L E D I E D E N T A G G E R N E Z U H A U S E V E R B R I N G E N<br />

M Ö C H T E N !<br />

V A L E N T I N S - M E N Ü F Ü R Z U H A U S E<br />

€ 9 5 , 0 0 I N K L . 1 . F L A S C H E P R O S E C C O U N D 1 R O S E<br />

B E S C H R Ä N K T E K A P A Z I T Ä T<br />

B E S T E L L F R I S T : D O N N E R S T A G , 1 0 . 0 2 . 2 0 2 2<br />

A B H O L U N G : M O N T A G , 1 4 . 0 2 . 2 0 2 2 A B 1 4 U H R<br />

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B L A N C<br />

O D E R<br />

S O U S V I D E G E G A R T E B E I R I E D<br />

A U F T R Ü F F E L P Ü R E E , P O R T W E I N S C H A L O T T E N U N D H O K K A I D O<br />

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C R E M E B R U L E E<br />

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1 . S I T Z U N G S Z E I T : 1 7 . 0 0 B I S 1 9 . 3 0 U H R<br />

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Meistkommentierte<br />

Geschichte<br />

des Tages<br />

Schranken<br />

kaputt: Autos<br />

auf Gehweg<br />

Weil ein Schranken seit<br />

einigen Wochen defekt<br />

ist, nutzen Autos einen Gehund<br />

Radweg in der Nähe des<br />

Grazer Tierheims Arche Noah<br />

nun zur Durchfahrt. Denn<br />

dort geht kurz nach dem<br />

Schranken der dortige Neufeldweg<br />

in einen Geh- und<br />

Radweg über. Ein „Grazer“-<br />

Leser ist über den Zustand<br />

verärgert. Seitens der Holding<br />

Graz sollte der Autoschranken<br />

längst repariert werden,<br />

es gibt allerdings Lieferengpässe<br />

beim Material. Unsere<br />

„Grazer“-Leser haben auf Facebook<br />

darüber diskutiert.<br />

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B E S C H R Ä N K T E K A P A Z I T Ä T<br />

REAKTIONEN & KOMMENTARE<br />

B E S T E L L F R I S T : D O N N E R S T A G , 1 0 . 0 2 . 2 0 2 2


<strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong> www.grazer.at<br />

graz 9<br />

Zum Tod von Gerhard Roth<br />

TRAURIG. Er war einer<br />

der ganz Großen unter<br />

den österreichischen Literaten.<br />

Gerhard Roth ist<br />

jetzt im Alter von knapp<br />

80 Jahren gestorben.<br />

Von Vojo Radkovic<br />

vojo.radkovic@grazer.at<br />

Die erste Begegnung mit<br />

Gerhard Roth hatte ich<br />

in den 70ern im Grazer<br />

Rechenzentrum, wo Roth als Programmierer<br />

tätig war. Mein Bruder,<br />

der ebenfalls Programmierer<br />

im Rechenzentrum war, hat mich<br />

auf Roth aufmerksam gemacht.<br />

Ich war noch kleiner Reporter bei<br />

der „Neuen Zeit“ und durfte in<br />

dieser Zeitung die ersten Artikel<br />

über den schreibenden Computerprogrammierer<br />

verfassen. Wir<br />

freundeten uns schnell an und<br />

verstanden uns auch über Musik.<br />

Wir lagen da ungefähr auf derselben<br />

Wellenlänge, Roth mochte so<br />

wie ich alternative Rockmusik mit<br />

vielen Gitarren.<br />

Wenn ich Roth hin und wieder<br />

traf, war ich in erster Linie Zuhörer.<br />

Roth war der faszinierende<br />

Erzähler, so wie in seinen vielen<br />

Büchern. Ziemlich schnell hängte<br />

er den weißen Programmierer-<br />

Mantel an den Nagel und eine<br />

beispiellose schriftstellerische<br />

Karriere nahm ihren Anfang. Unsere<br />

Zusammentreffen sind dann<br />

seltener geworden, ab und an<br />

konnte ich mit Gerhard ein Interview<br />

machen. Wir redeteten<br />

dann auch viel über Konzerte und<br />

trafen uns da zum Beispiel beim<br />

Rolling Stones Konzert 1995 am<br />

damaligen Österreich-Ring in<br />

Spielberg. Roth liebte die Stones,<br />

ebenso wie Wolfgang Bauer, der<br />

auch beim Konzert war.<br />

Der von ihm heiß geliebte SK<br />

Sturm war auch immer Thema.<br />

Wenn es ging, ließ Gerhard kein<br />

Match aus. Ich traf Roth ab und zu<br />

bei Spielen in Liebenau. SK Sturm<br />

war für ihn wie Rock‘n‘ Roll. Zuletzt<br />

besuchte ich Gerhard und<br />

Ehefrau Senta in ihrem Domizil<br />

bei St. Ulrich im Greith. Ein schönes<br />

altes Bauernhaus, Grün wohin<br />

man auch schaute und ein riesi-<br />

Gerhard Roth unterm<br />

Nussbaum sei-<br />

nes<br />

Bauernhauses<br />

bei<br />

St. Ulrich im<br />

Greith<br />

SCHERIAU<br />

ger Nussbaum, unter dem es sich<br />

gut sitzen, reden, essen und trinken<br />

ließ. Man konnte aber auch<br />

einfach nur dasitzen, die Stille<br />

genießen, den lieben Gott einen<br />

guten Mann sein lassen. Schöner<br />

kann man nicht wohnen, dachte<br />

ich damals tief beeindruckt.<br />

Gerhard war gerne am Land.<br />

Erst wohnten Senta und er in bescheidenem<br />

Quartier, was keinen<br />

von beiden sehr störte. Die<br />

Roths waren aber auch gern in<br />

ihrer Wohnung in Wien. Gerhard<br />

war ein Kosmopolit, Senta liebte<br />

eher das Landleben. Roth hat<br />

gesundheitlich einiges durchgemacht,<br />

Lungenembolie, Lungenentzündung,<br />

Brüche, Schmerzen<br />

begleiteten sein Leben. Das alles<br />

hat ihn nicht am Schreiben gehindert.<br />

Sein schriftstellerisches Vermächtnis<br />

ist einzigartig, die Liste<br />

der Auszeichnungen lang.<br />

Die Todesnachricht hat mich<br />

sehr getroffen. Gehard hat sich<br />

in seinen vielen Büchern immer<br />

wieder mit dem Reich der Toten<br />

befasst. Ich bin aber sicher, dass<br />

Gerhard diese Reise nicht jetzt<br />

schon, kurz vor seinem 80er antreten<br />

wollte. Die Lücke, die sein<br />

Tod reißt, ist nicht zu füllen. Mein<br />

Mitgefühl gehört der Familie.<br />

Die Schriftsteller Peter Turrini, Gerhard Roth und Wolfgang Bauer (v.l.) im Jahr<br />

1978. Bauer starb 2005 mit 64, Roth starb gestern am 8. <strong>Februar</strong> <strong>2022</strong>. UTRI<br />

Gerhard Roth Stationen <br />

■ Forum Stadtpark: 1972 wurde<br />

Roth Mitglied.<br />

■ Bücher (Auswahl): „Die<br />

Archive des Schweigens“,<br />

siebenteiliger Zyklus darunter<br />

„Der stille Ozean“ und<br />

„Landläufiger Tod“ und „Eine<br />

Reise in das Innere von Wien“.<br />

Romanzyklus „Orkus“, Roman<br />

„Die Hölle ist leer, die Teufel<br />

sind alle hier“. „Es gibt keinen<br />

böseren Engel als die Liebe.“<br />

„Die Jenseitsreise“ konnte<br />

nicht vollendet werden.<br />

■ Venedig: Ein Kraft- und<br />

Lieblingsort. Großartiger<br />

Bildband.<br />

■ SK Sturm: Roth war seit 2016<br />

SK Sturm Botschafter<br />

■ Filme: 10, darunter „Der<br />

See“, Regie führte Sohn Thomas<br />

Roth.<br />

■ Auszeichnungen: u.v.a. Großer<br />

Österr. Staatspreis, Großes<br />

Goldenes Ehrenzeichen des<br />

Landes Steiermark.<br />

■ Theater: Roth verfasste auch<br />

Theaterstücke und Essays.


10 graz<br />

www.grazer.at <strong>9.</strong> FEBRUAR <strong>2022</strong><br />

Ausblick<br />

Was am Donnerstag in Graz wichtig ist<br />

■ Morgen Donnerstag wird das Denkmal für den 2019 verstorbenen<br />

Grazer Kulturpolitiker Helmut Strobl am Kunsthaus präsentiert.<br />

Künstlerin Iris Andraschek konnte die sechsköpfige Jury mit einem fix<br />

montierten Schriftzug aus Leuchtbuchstaben im Foyer in Kombination<br />

mit Soundarbeit und Plakatserie von Karin Holzfeind überzeugen.<br />

■ Bundespräsident Alexander Van der Bellen bekommt morgen von<br />

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer in der Aula der Alten<br />

Universität den Ehrenring des Landes Steiermark verliehen.<br />

■ Am LKH geht eine neue österreichweit einzigartige mobile Intensivstastion<br />

in Betrieb. Es handelt sich dabei um ein spezielles Fahrzeug, mit<br />

dem intensivmedizinisch betreute Patienten noch sicherer transportiert<br />

werden können. Bischof Wilhelm Krautwaschl und Superintendent<br />

Wolfgang Rehner gestalten gemeinsam einen Segnungsfestakt.<br />

■ Das Forum Stadtpark erklärt sich unter dem neuen Vorstandstrio<br />

aus Markus Gönitzer, Miriam Schmid und Robin Klengel im Jahr<br />

<strong>2022</strong> zum Zentrum für Sicherheit – einem Think Tank, an dem Sicherheitsbedürfnisse<br />

gesammelt und Alternativen sowie Utopien gesammelt<br />

werden. Morgen wird das Programm präsentiert. Am Sonntag<br />

eröffnet man dann die Ausstellung „intimacy/privacy“.<br />

■ Bis einschließlich morgen können Ideen zum Internationalen Frauentag<br />

<strong>2022</strong> eingereicht werden. Das Motto lautet heuer „Solidarität –<br />

auf geht*s!“<br />

■ Die 99ers treffen im Heimdoppel auf Fehervar AV1<strong>9.</strong><br />

Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (l.) vergibt morgen die höchste<br />

Auszeichnung des Landes an Bundespräsident Alexander Van der Bellen. KK

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