Nr. 82 - Frühling 2022
Land-Art XXL: Saype, von Belfort in die weite Welt Château des Milandes: "Mein Leben, das ist Joséphine!" Brouage: die Zitadelle der geplatzten Träume Rezept: La Madeleine de Proust
Land-Art XXL: Saype, von Belfort in die weite Welt
Château des Milandes: "Mein Leben, das ist Joséphine!"
Brouage: die Zitadelle der geplatzten Träume
Rezept: La Madeleine de Proust
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UMWELT<br />
Kampf gegen die Tigermücke<br />
Wie viele andere Länder ist auch Frankreich seit einigen<br />
Jahren von einer starken Ausbreitung der aus Südostasien<br />
stammenden Tigermücke betroffen. Dieses Insekt überträgt<br />
Krankheiten wie Dengue, Zika und Chikungunya. Im Kampf<br />
gegen die Vermehrung dieser Mücke wurden im Sommer<br />
2021 über der Gemeinde Prades-le-Lez (in der Nähe von<br />
Montpellier) mithilfe von Drohnen erstmals sterile männliche<br />
Tigermücken ausgesetzt. Wenn sich solche sterile Männchen<br />
dann mit weiblichen Mücken paaren, bringen deren Eier<br />
keinen Nachwuchs hervor. Die Bilanz nach Zählung der<br />
Larven zeigte, dass man die Anzahl der ausgesetzten<br />
sterilen Mücken verzehnfachen muss, um die Population<br />
der vorhandenen Tigermücken einzudämmen. Das sind<br />
zumindest ermutigende Ergebnisse, auf deren Basis man<br />
über die Mückenbekämpfungsmaßnahmen für den Sommer<br />
<strong>2022</strong> nachdenken kann.<br />
JUSTIZ<br />
Ungewöhnlich harte Strafe in der Welt der Bordeaux-Weine<br />
Auf dieses Urteil hätten die Verantwortlichen für die Promotion der Bordeaux-Weine<br />
mit Sicherheit gerne verzichtet. Am 27. Oktober verurteilte das Berufungsgericht<br />
von Bordeaux (Gironde) einen Händler von Bordeaux-Weinen wegen « Täuschung,<br />
versuchter Täuschung hinsichtlich wesentlicher Eigenschaften der Weine,<br />
betrügerischer Verwendung und versuchter betrügerischer Verwendung der<br />
AOP » zu einer bis dato noch nie da gewesenen Strafe: ein Jahr Gefängnis und<br />
eine Geldstrafe von 30 000 Euro (davon 20 000 auf Bewährung) für den Händler<br />
selbst sowie eine Strafe von 100 000 Euro (davon 50 000 auf Bewährung) für das<br />
Unternehmen. Eingehende Ermittlungen hatten zutage gefördert, dass der Händler<br />
mehrere Weine gemischt, die Weine mit Wasser verdünnt und Weine unter falschen<br />
Jahrgangsangaben verkauft haben soll. Der Verteidiger stellte zwar umgehend einen<br />
Revisionsantrag, doch für die Vertreter der lokalen Weinverbände und -gremien<br />
kommt das Urteil zu einem unpassenden Zeitpunkt, da es zu einer Art « Bordeaux-<br />
Bashing » beiträgt, das seit einiger Zeit im Gange ist. Andere dagegen begrüßen es, da die Belegung<br />
solch unlauterer Praktiken mit einer exemplarischen Strafe helfen könnte, das Vertrauen der<br />
Konsumenten zurückzugewinnen.<br />
Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2022</strong> · 9