Nr. 82 - Frühling 2022

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ON EN PARLE RESTAURIERUNG Astronomische Uhr von Ludwig XV. verlässt Schloss Versailles Die berühmte astronomische Uhr im Château de Versailles (Yvelines), die 1754 an König Ludwig XV. (1710-1774) geliefert wurde, gilt aufgrund ihres Mechanismus als eine der komplexesten ihrer Art weltweit. Sie ist eines der Symbole des Génie français und hat die königlichen Gemächer bisher niemals verlassen. Unter Einhaltung größter Vorsichtsmaßnahmen wurde sie nun in den Pavillon de Flore des Pariser Louvre transportiert, wo sie ein Jahr lang von Expertenhänden restauriert wird. ZUG Italienische Konkurrenz zum TGV auf der Strecke Paris-Lyon-Mailand VERKEHRSSICHERHEIT Weltpremiere Lärmradar Radargeräte zum Aufspüren von Geschwindigkeits übertretungen im Straßenverkehr sind gut bekannt. Frankreich zeigt sich nun mit einer neuen Art von Radar innovativ, indem man das erste « Lärmradar » einführt. Solche Geräte, mit denen lärmende Verkehrsteilnehmer geblitzt werden, sollen nach einer zweijährigen Testphase im gesamten Hexagon aufgestellt werden. Das erste Radar dieser Art wurde auf dem Gebiet der Gemeinde Saint-Lambert-les-Bois (Yvelines, in der Nähe von Paris) platziert, an einer kurvenreichen Straße im Vallée de Chevreuse. Zum Leidwesen der Anwohner ist die Strecke mit ihren 17 Kurven nämlich vor allem am Wochenende bei Motorradfahrern sehr beliebt. Ab sofort müssen diejenigen, die zu viel Lärm machen und geblitzt werden, ein Bußgeld in Höhe von 135 Euro bezahlen. Das Monopol der französischen Eisenbahngesellschaft Société Nationale des Chemins de Fer Français (SNCF) auf den französischen Hochgeschwindigkeitslinien scheint wahrhaftig beendet zu sein: Von nun an kann man in Paris in einen Hochgeschwindigkeitszug der italienischen Betreibergesellschaft Trenitalia steigen, um nach Lyon, Chambéry, Modane, Turin oder Mailand zu fahren. Auf diese Weise greift Trenitalia die SNCF auf einer ihrer rentabelsten Strecken an, nämlich auf der Verbindung Paris-Lyon. Und das ist nur der Beginn: Es zeichnet sich bereits ab, dass die staatliche Eisenbahngesellschaft Renfe aus Spanien ein Auge auf die Linie Paris-Lyon-Marseille geworfen hat. Zukünftig sollte man also die Preise ganz genau vergleichen, wenn man in Frankreich mit dem Zug unterwegs ist … 6 · Frankreich erleben · Frühling 2022
OLYMPISCHE SPIELE 2024 Innovative Pläne für die Eröffnungszeremonie in Paris Die Organisatoren der Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris hatten bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie eine ganz neuartige Eröffnungszeremonie planen, die mit allem bisher Dagewesenen bricht. Das Konzept, das vor Kurzem vorgestellt wurde, scheint das Versprechen in der Tat einzulösen. Schluss mit der traditionellen Eröffnungsveranstaltung im Stadion: Paris wird seine Spiele nicht nur unter freiem Himmel, sondern vor allem im Herzen der Stadt eröffnen. Und das dazu noch auf der Seine! 160 Boote sollen die Athleten der 206 teilnehmenden Nationen über eine sechs Kilometer lange Strecke von der Pont d’Austerlitz im Osten von Paris bis zur Pont d’Iena zu Füßen des Eiffelturms transportieren. Am Ufer des Flusses können 600 000 Zuschauer der 3 Stunden und 15 Minuten dauernden Zeremonie beiwohnen. Im Bereich der Quais hauts ist der Eintritt an beiden Ufern kostenlos, im Bereich der Quais bas können die Zuschauer dagegen kostenpflichtig, aber bequem auf Tribünen Platz nehmen. Ein weiterer Bruch mit der Tradition: Die Athleten präsentieren sich nicht, wie bisher üblich, nach der Show, sondern vorher. Die Boote bringen sie bis zum Trocadéro, gegenüber dem Eiffelturm, wo die üblichen Reden stattfinden und das Olympische Feuer entzündet wird. Das Defilee der Athleten auf der Seine, wird an Land von einem riesigen Fest begleitet, das « gewagt, kreativ, spektakulär und populär » sein soll. Die Details werden zwar derzeit noch ausgearbeitet, doch es ist bereits bekannt, dass die Organisatoren damit ebenfalls Eindruck hinterlassen wollen. Angedacht sind beispielsweise Kunstsprünge in die Seine, akrobatische Sprünge mit dem Fahrrad auf Brücken, Projektionen von Kunstwerken auf Wasserleinwände, Symphonieorchester auf dem Wasser oder auch Auftritte von Künstlern in einem viel intimeren Rahmen, zum Beispiel auf den Dächern von Paris … Wenn das nichts ist, um die Menschen zu beeindrucken und in eine andere Welt zu versetzen! Eines ist auf jeden Fall sicher: Die Herzen der Franzosen scheint man mit dem Konzept bereits erobert zu haben. Laut einer aktuellen Umfrage stehen 82 % von ihnen hinter den Plänen für die Eröffnungszeremonie. Frankreich erleben · Frühling 2022 · 7
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