09.02.2022 Aufrufe

Nr. 82 - Frühling 2022

Land-Art XXL: Saype, von Belfort in die weite Welt Château des Milandes: "Mein Leben, das ist Joséphine!" Brouage: die Zitadelle der geplatzten Träume Rezept: La Madeleine de Proust

Land-Art XXL: Saype, von Belfort in die weite Welt
Château des Milandes: "Mein Leben, das ist Joséphine!"
Brouage: die Zitadelle der geplatzten Träume
Rezept: La Madeleine de Proust

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Interview:<br />

Angélique de Labarre<br />

Eigentümerin und Verwalterin von Château des Milandes, das<br />

von 1937 bis 1969 Joséphine Baker gehörte.<br />

Angélique de Labarre, die französische Zeitung La Croix widmete<br />

Ihnen im November 2021 im Rahmen des « Spezialthemas<br />

Joséphine Baker » einen sehr schönen einseitigen Artikel. Der Titel<br />

machte uns neugierig. Sie werden darin als « die dynamische<br />

Hüterin des Tempels » präsentiert. Obwohl Sie nicht der Familie<br />

von Joséphine Baker angehören, sind Sie heute vermutlich die<br />

Person, die sich in Frankreich am meisten dafür eingesetzt hat,<br />

die Erinnerung an diese große Frau lebendig zu halten. Können<br />

Sie uns schildern, wann und wie Joséphine in Ihr Leben getreten<br />

ist und dieses offenbar tiefgreifend verändert hat?<br />

Joséphine und ich, das ist eine lange Geschichte. Eine<br />

Geschichte, die mich im Übrigen nach wie vor verwirrt,<br />

wenn ich daran denke. Ich habe immer zutiefst an das<br />

Schicksal geglaubt. Nun ist es so, dass mein Schicksal<br />

zweifellos sehr eng mit Joséphine verbunden ist. Manchmal<br />

kann ich es gar nicht fassen, zum Beispiel als ich<br />

entdeckte, dass es lange zurückliegende Verbindungen<br />

zwischen Joséphine und meiner Familie gab. Alles begann<br />

mit meiner Großmutter, die sich in Bergerac regelmäßig<br />

karitativ betätigte. In den 1950er-Jahren bat sie die damals<br />

in der Region gut bekannte Joséphine, die Patenschaft für<br />

eine Aktion zugunsten bedürftiger Menschen zu übernehmen.<br />

Joséphine hatte ein großes Herz, daher war es<br />

für sie selbstverständlich mitzumachen. Zugunsten der<br />

Ärmsten verwandelte sie sich aus diesem Anlass in eine<br />

Zigarettenverkäuferin. Eine Anekdote erzählt übrigens,<br />

dass ein Mann bei ihr für 30 Francs Zigaretten kaufte<br />

und mit einem 100-Francs-Schein bezahlte. Er wartete<br />

auf das Wechselgeld, doch Joséphine sagte zu ihm mit<br />

einem breiten Lächeln: « Mein Herr, ich gebe niemals<br />

Wechselgeld zurück! » Sie war sehr erfreut darüber, etwas<br />

mehr Geld für die Bedürftigen eingenommen zu haben.<br />

Ich glaube, das war der erste Kontakt zwischen Joséphine<br />

und meiner Familie.<br />

In allen Räumen des<br />

Schlosses kann man<br />

die Welt Joséphines<br />

und ihrer großen<br />

Familie entdecken.<br />

Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2022</strong> · 43

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!