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Nr. 82 - Frühling 2022

Land-Art XXL: Saype, von Belfort in die weite Welt Château des Milandes: "Mein Leben, das ist Joséphine!" Brouage: die Zitadelle der geplatzten Träume Rezept: La Madeleine de Proust

Land-Art XXL: Saype, von Belfort in die weite Welt
Château des Milandes: "Mein Leben, das ist Joséphine!"
Brouage: die Zitadelle der geplatzten Träume
Rezept: La Madeleine de Proust

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Centre-Val de Loire / Loiret<br />

Rechts: Stéphane<br />

Chassine, ein ehemaliger<br />

« Schüler » von André<br />

Eve, ist der Gründer<br />

und Inhaber des Parks<br />

Jardins de Roquelin.<br />

Rechte Seite: Yvonne<br />

Eve, die Witwe von André<br />

Eve, in ihrem kleinen<br />

Paradies mitten in<br />

der Stadt Pithiviers. In<br />

diesem unglaublichen<br />

Garten sammelte ihr<br />

Mann alte Rosensorten<br />

und ließ seiner<br />

Fantasie in Sachen<br />

Rosenkreation freien<br />

Lauf. Folgende Seiten:<br />

Der Garten ist heute<br />

noch eine der schönsten<br />

Rosensammlungen<br />

Frankreichs.<br />

dabei von der Natur, den Farben und den Düften treiben<br />

lassen kann. Wir sind auf dieser Strecke gereist und haben<br />

drei besonders beeindruckende Etappen für Sie ausfindig<br />

gemacht. Jede bot uns die Gelegenheit, nicht nur mehr<br />

über die so besondere Beziehung zwischen der Rose und<br />

dem Loiret zu erfahren, sondern auch begeisterte und begeisternde<br />

Menschen zu treffen, die mit Freude und ganz<br />

spontan ihre Erfahrung und ihre Ratschläge hinsichtlich<br />

der Kultur dieser edlen Blume teilen. Darüber hinaus legen<br />

sie manchmal sehr berührende Zeugnisse eines Lebens<br />

ab, das der Rose gewidmet ist.<br />

Les Jardins de Roquelin<br />

Dieser Privatgarten l'anglaise liegt am Ufer der Loire<br />

und strahlt eine ungeheure Poesie aus. Er ist der ideale<br />

Ausgangspunkt, an dem man sich die außerordentliche<br />

Diversität der Rosen und die Art, wie sich diese in der<br />

Region entwickelt haben, vor Augen führen kann. Der<br />

Eigentümer, Stéphane Chassine, begeistert sich für alte<br />

Rosen und präsentiert dort seine private Sammlung.<br />

Stéphane Chassine, wie kamen Sie auf den Gedanken, ganz<br />

alleine diesen Garten zu kreieren, der seit 2005 für die Öffentlichkeit<br />

zugänglich und als Jardin remarquable de France<br />

klassifiziert ist?<br />

Meine Frau und ich haben das Haus mit dem Grundstück<br />

1998 gekauft. Damals war es nur ein einfacher Hof<br />

mit einem sechs Hektar großen Terrain. Ich arbeitete zu<br />

der Zeit ganz in der Nähe bei André Eve, einem versierten<br />

Kenner und Züchter von Rosen, der auf der ganzen Welt<br />

bekannt ist. Er hat mir seine Leidenschaft für alte Rosensorten<br />

weitergegeben, und ich sagte mir, dass ich hier die<br />

Gelegenheit habe, dieser Passion nach Herzenslust nachzugehen.<br />

Also begann ich, Rosenstöcke zu pflanzen. Im<br />

Grunde habe ich niemals damit aufgehört, und heute gibt<br />

es auf dem Anwesen mehr als 1000 Stöcke und 500 Sorten.<br />

Wie erklären Sie sich die Entwicklung eines anerkannten<br />

Fachwissens über Rosen hier im Loiret, aus dem sogar ein regelrechter<br />

Wirtschaftszweig entstanden ist?<br />

Alles ist meiner Ansicht nach eine Frage des Klimas.<br />

Die Bedingungen sind sehr günstig für den Anbau von<br />

Rosen, da kontinentales und ozeanisches Klima aufeinandertreffen,<br />

was diese Blumen ganz besonders mögen. Und<br />

dann gibt es hier einen besonderen Boden, der fruchtbar<br />

und leicht zugleich ist, der viel Schlick aus der Loire enthält,<br />

die hier in der Gegend niemals weit entfernt ist.<br />

Wie tragen das Departement Loiret und Gärten wie Ihrer<br />

heute dazu bei, alte Rosensorten zu schützen?<br />

Das Besondere im Departement ist, dass es mehrere<br />

Rosenzüchter, -produzenten und Passionierte gibt, die sich<br />

für alte Rosensorten interessieren, da diese im Hinblick auf<br />

ihre Schönheit und meist auch ihren Duft unübertroffen<br />

sind. Wir schützen sie nicht nur, sondern wir entwickeln<br />

sie weiter. Das ist eine langwierige Arbeit, die viel Geduld<br />

erfordert. Man muss die Natur genau beobachten. Es geht<br />

darum, zwei Rosensorten auszuwählen, den Pollen der einen<br />

zu entnehmen, die andere damit zu bestäuben und abzuwarten,<br />

bis ein Samenkorn entsteht. Das ist die Technik<br />

der Hybridisierung. Das funktioniert natürlich nicht jedes<br />

Mal, oft muss man viele Jahre warten, bis die erste durch<br />

Hybridisierung entstandene Rose blüht. Aber wenn es so<br />

weit ist und sie aufblüht, ist es ein wahres Glücksgefühl!<br />

Ich habe das an der Seite von André Eve, einem wirklich<br />

passionierten Rosenspezialisten, entdeckt. Sie sollten im<br />

Übrigen seinen Privatgarten besichtigen. Für mich ist er<br />

nach wie vor eine immense Inspirationsquelle …<br />

Vielen Dank Stéphane Chassine, wir werden Ihren Rat in der<br />

Tat befolgen!<br />

26 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2022</strong>

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