ON ÉCOUTE CHANSON Juliette Armanet: Brûler le feu 2017 begeisterte Juliette Armanet bereits mit ihrem ersten Album Petite Amie die Franzosen. Damit zeigte sie, dass sie mit ihrem heiteren und mitreißenden Stil in der Lage ist, in einem einzigen Stück anspruchsvolle Texte und Discomusik zu vereinen. Ihr neues Album Brûler le feu setzt diesen vielversprechenden Weg fort. Beim Anhören sagt man sich, dass die junge Frau aus Lille in gewisser Weise die ideale Freundin wäre, von der wir alle träumen: Denn sie wäre bei einem Abend im Freundeskreis sowohl in der Lage, am Klavier eine romantische Ballade zu singen (Imaginer l’amour) als auch einen wilden Discotitel zum Besten zu geben (Le dernier jour du Disco, Tu me Play). Eine moderne, lebenslustige, ungezügelte französische Sängerin, wie wir sie lieben! CHANSON Anne Sila: À nos cœurs Anna Sila stammt aus der Drôme und nahm 17 Jahre lang Klavier-, Cellound Gesangsunterricht am Musikkonservatorium von Valence. Nachdem sie im Jahr 2015 bei der Talentshow des französischen Fernsehens The Voice das Finale erreichte, ging es mit ihrer Karriere steil nach oben. 2021 bestätigte sie ihre Begabung durch ihren Sieg in der Show The Voice All Stars. Musik ist ihre Welt, darin kennt sie sich aus. Sehr gut sogar! Sie besitzt die erstaunliche Fähigkeit, Genres zu mischen und nimmt uns mit den 17 Titeln dieses Albums in so unterschiedliche Welten wie Pop, Chanson und Jazz mit. Alles scheint ihr zu liegen, und ihre Stimmtechnik ist der großer Sängerinnen ebenbürtig. CHANSON Angèle: Nonante-Cinq Nach dem phänomenalen Erfolg des 2018 erschienenen, ersten Albums Brol der 1995 in Belgien geborenen Sängerin wartete man in Frankreich sehnsüchtig auf ihre zweite CD. Die Franzosen hatten ein junges Mädchen entdeckt, das gerade dem Jugendalter entwachsen war und vor Humor und Lebenslust nur so sprühte. Mit Nonante-Cinq begegnen sie nun einige Jahre später einer viel gesetzteren Frau, voller Herzschmerz, Zweifel und Ängste. Eine « ichbezogene » Frau, wie man in einigen Kommentaren lesen konnte, da parallel zum Album ein ihr gewidmeter Dokumentarfilm auf Netflix erschien. Hört man Nonante-Cinq an, fällt in der Tat ein frappierender Kontrast zwischen der Angèle aus 2018 und der aus <strong>2022</strong> auf. Sollte man aber darin nicht eher den künstlerischen Ausdruck eines Gefühls sehen, das die meisten von uns aufgrund der einschneidenden Erlebnisse der letzten Jahre spüren? « Ich brauche positive Gedanken, mach den Computer aus », singt Angèle (Pensées positives). Oder auch: « Man sagt sich, alles wird sich einrenken / Man sagt sich, alles wird gut werden / Aber wo soll man anfangen? […] Denn alles kann sich so schnell, so schnell ändern … » (Profite). Warum sollte man ihr solche Worte vorwerfen? Auf jeden Fall lässt uns die neue CD von Angèle nicht gleichgültig. 20 · Frankreich erleben · <strong>Frühling</strong> <strong>2022</strong>
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