Mein Beitrag in der Gilde Gazette Ausgabe 27 zur Geschichte des Drusushofes: Teil I
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Abschnitt<br />
Aus <strong>Geschichte</strong> und Gegenwart<br />
Oben l<strong>in</strong>ks: Die erste Seite <strong>des</strong> Kaufvertrages<br />
zwischen He<strong>in</strong>rich Weyers<br />
und dem Ehepaar Herbrechter vom<br />
12. November 1932<br />
Oben rechts:<br />
Schützenfestdienstag 1929 auf <strong>der</strong> Festwiese. Der scheidende Schützenkönig<br />
He<strong>in</strong>rich Weyers neben dem neuen Schützenkönig He<strong>in</strong>rich Tives. Daneben<br />
Schützenpräsident Peter Marx sowie <strong>der</strong> Scheibenkönig Michael Kr<strong>in</strong>gs<br />
Der Kaufvertrag zwischen dem<br />
Ehepaar Herbrechter und He<strong>in</strong>rich<br />
Weyers<br />
Noch während <strong>der</strong> Pachtvertrag für die<br />
Gaststätte Hemmerden lief, verkaufte<br />
He<strong>in</strong>rich Weyers an se<strong>in</strong>e Tochter bzw. se<strong>in</strong>en<br />
Schwiegersohn den „Drusushof“, d.h.<br />
die Gebäudeteile nebst Hofraum mit den<br />
Flurnummern F 3366/102 und 3365/102<br />
und die Gaststätte <strong>in</strong>klusive Gaststätten<strong>in</strong>ventar.<br />
Am 18. November 1932 wurde<br />
<strong>der</strong> Kaufvertrag vom Verkäufer und den<br />
Ankäufern im Beise<strong>in</strong> <strong>des</strong> Notars Savels<br />
<strong>in</strong> Neuss, unterzeichnet. Von dem Kauf<br />
ausgeschlossen blieben lediglich die Mobilien<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Wohnung <strong>des</strong> Verkäufers,<br />
<strong>der</strong> lebenslanges Wohnrecht für sich und<br />
se<strong>in</strong>e Haushälter<strong>in</strong>, die Witwe Bernhard<br />
Kohlbusch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em separaten Zimmer,<br />
erhielt (Weyers Frau war bereits 1930 verstorben).<br />
Der Kaufpreis machte 60.000<br />
Goldmark aus, wovon die Ankäufer allerd<strong>in</strong>gs<br />
nur 18.000 Goldmark, zu 6 % verz<strong>in</strong>st,<br />
<strong>in</strong> monatlichen Raten auf 20 Jahre<br />
verteilt an He<strong>in</strong>rich Weyers zu zahlen hatten,<br />
während sie die Schulden Weyers‘ bei<br />
<strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong> Union Brauerei (20.000<br />
Goldmark) und bei <strong>der</strong> Sparkasse Neuss<br />
(22.000 Goldmark) übernehmen mussten.<br />
Sollte Weyers vor Ablauf <strong>der</strong> 20 Jahre<br />
versterben, hatten die Ankäufer die<br />
Restschuld an Weyers <strong>in</strong>nerhalb von<br />
drei Jahren <strong>in</strong> die Erbmasse e<strong>in</strong>zuzahlen.<br />
Schließlich verpflichtete sich das Ehepaar<br />
Herbrechter, das Bier für den Gaststättenbetrieb<br />
weiterh<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Dortmun<strong>der</strong><br />
Union-Brauerei zu beziehen.<br />
Das Eigentum an dem Haus und <strong>der</strong><br />
Gaststätte mit dazugehöriger Gartenwirtschaft<br />
und <strong>der</strong> Konzerthalle g<strong>in</strong>g mit<br />
Wirkung vom 1. Dezember 1932 auf das<br />
Ehepaar Herbrechter über. Aber erst am<br />
24. <strong>des</strong> selben Monats beantragte Willy<br />
Herbrechter bei <strong>der</strong> Stadtverwaltung, dass<br />
die Gaststättenkonzession von Weyers auf<br />
ihn übertragen werde. Da aber die Ankäufer<br />
beim Erwerb <strong>des</strong> <strong>Drusushofes</strong> noch<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Neustraße 19 wohnten und nicht<br />
ohne Weiteres aus dem Pachtverhältnis<br />
<strong>der</strong> dortigen Gaststätte ausscheiden konnten,<br />
muss man davon ausgehen, dass die<br />
Gaststätte im Drusushof noch bis Mitte<br />
August 1934 von Friedrich Wilhelm Herbrechter<br />
senior betrieben wurde. Da He<strong>in</strong>rich<br />
Weyers bereits 1936 verstarb (se<strong>in</strong><br />
Tod wurde von e<strong>in</strong>em Franz Weyers angezeigt),<br />
war die Restschuld für den Ankauf<br />
bis 1939 fällig, also <strong>in</strong> die Erbmasse für die<br />
H<strong>in</strong>terbliebenen e<strong>in</strong>zuzahlen.<br />
Die Kündigung von Metzgermeister<br />
Wilhelm Herbrechter<br />
(jun. o<strong>der</strong> sen.?)<br />
Es gibt e<strong>in</strong> Kündigungsschreiben <strong>der</strong><br />
Großgaststätte „Zum Burggrafen“ an <strong>der</strong><br />
Düsseldorfer Graf-Adolf-Straße vom <strong>27</strong>.<br />
Juni 1943, ausgestellt auf Willy Herbrechter<br />
aus Neuss, <strong>in</strong> dem diesem e<strong>in</strong> ausgezeichnetes<br />
Zeugnis für se<strong>in</strong>e Leitung <strong>der</strong><br />
Hausmetzgerei seit dem 11. Februar 1941<br />
ausgestellt wurde. Gleichzeitig wurde ihm<br />
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L<strong>in</strong>ks: Blick auf den Drusushof und<br />
<strong>in</strong> die Büttger Straße vor 1905 (<strong>der</strong><br />
l<strong>in</strong>ke Anbau ist noch nicht erfolgt)