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Technik der MRT

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<strong>Technik</strong> <strong>der</strong> <strong>MRT</strong><br />

Magnet Resonanz Tomographie<br />

Kernspintomographie<br />

Was Sie heute lernen sollen:<br />

• Allgemeine technische Grundlagen<br />

PD Dr. Alex Frydrychowicz<br />

Prof. Dr. Jörg Barkhausen<br />

• Physikal. Grundlagen <strong>der</strong> Signalentstehung<br />

• „Wichtungen“<br />

• Katastrophen vorbeugen & beheben / Sicherheit<br />

Klinische Anwendung: PD Dr. Vogt, 30.05.2012<br />

<strong>MRT</strong> in klinischer Routine und Forschung<br />

<strong>MRT</strong> – ‚die Röhre‘<br />

Magnet Resonanz Tomographie <strong>MRT</strong> Zubehör<br />

M wie Magnet<br />

• 1,5 Tesla<br />

• 30.000 mal stärker<br />

als das Erdfeld<br />

R wie Resonanz<br />

• Hochfrequenzspule<br />

• 63 MHz bei 1,5 T (99 MHz = UKW)<br />

Patient: überwiegend Wasser, viele Protonen<br />

T wie Tomographie<br />

• berechnet aus den<br />

Signalen ein Bild<br />

Tunnel: Durchmesser 60-70 cm<br />

Länge 125 – 400 cm<br />

• Gehörschutz<br />

• Notfallklingel<br />

• KM Injektor<br />

• EKG Ableitung<br />

• RR-Messung<br />

• Überwachungsmonitor<br />

11.06.2012<br />

1


<strong>MRT</strong> Zubehör<br />

Abbildungen verschiedener Hersteller<br />

Wirklichkeit ist komplizierter: Präzession<br />

M z<br />

B 0<br />

M xy<br />

longitudinale Magnetisierung<br />

transversale Magnetisierung<br />

Protonen im Hauptmagnetfeld B 0<br />

B 0<br />

M xy<br />

M z<br />

B 0<br />

Wasserstoff - H +<br />

• Positiv geladener Kern<br />

• Der Kern rotiert (Eigendrehimpuls, Spin)<br />

• Proton = bewegte Ladung<br />

• Bewegte Ladung = Strom<br />

• Strom induziert ein Magnetfeld<br />

• Proton = kleiner Stabmagnet<br />

Protonen ohne Magnetfeld<br />

Protonen im Magnetfeld<br />

• Die Protonen richten sich parallel und antiparallel<br />

zum äußeren Magnetfeld aus, longitudinale<br />

Magnetisierung<br />

• Parallele Ausrichtung ist energetisch günstiger,<br />

wird daher bevorzugt eingenommen<br />

• Ein Übergang zwischen beiden Zuständen ist<br />

möglich<br />

+<br />

11.06.2012<br />

2


Longitudinale Magnetisierung<br />

B 0<br />

• Überschuss in paralleler<br />

Ausrichtung<br />

Longitudinale Magnetisierung<br />

B 0<br />

M xy<br />

• Überschuss in paralleler<br />

Ausrichtung<br />

M z<br />

• Anregung durch geeignete<br />

Hochfrequenz<br />

• Überschuss in antiparalleler<br />

Ausrichtung<br />

Transversale Magnetisierung<br />

B 0<br />

M xy<br />

M xy<br />

M z<br />

M z<br />

• Keine bevorzugte Orientierung<br />

Vektoren heben sich auf,<br />

keine transversal Magnetisierung<br />

Longitudinale Magnetisierung<br />

180° HF Puls<br />

B 0<br />

M xy<br />

• Überschuss in paralleler<br />

Ausrichtung<br />

M z<br />

• Anregung durch geeignete<br />

Hochfrequenz<br />

Longitudinale Magnetisierung<br />

B 0<br />

M xy<br />

• Überschuss in paralleler<br />

Ausrichtung<br />

M z<br />

• Anregung durch geeignete<br />

Hochfrequenz<br />

• Überschuss in antiparalleler<br />

Ausrichtung<br />

• Das System kehrt mit <strong>der</strong><br />

Zeitkonstanten T1 ins<br />

Gleichgewicht zurück<br />

Transversale Magnetisierung<br />

B 0<br />

M xy<br />

M z<br />

• Keine bevorzugte Orientierung<br />

Vektoren heben sich auf<br />

keine transversal Magnetisierung<br />

• Anregung durch Hochfrequenz,<br />

Anregungsfrequenz = Frequenz <strong>der</strong><br />

Präzession (Lamor-Frequenz)<br />

11.06.2012<br />

3


Transversale Magnetisierung<br />

B 0<br />

Technische Grundlagen<br />

• Keine bevorzugte Orientierung<br />

Vektoren heben sich auf<br />

keine transversal Magnetisierung<br />

• Anregung durch Hochfrequenz,<br />

Anregungsfrequenz = Frequenz <strong>der</strong><br />

Präzession (Lamor-Frequenz)<br />

• Präzession in Phase �<br />

transversale Magnetisierung<br />

• HF-Wellen werden in den Körper eingestrahlt<br />

• Bei passen<strong>der</strong> (Lamor-) Frequenz �<br />

Wechselwirkung mit den Protonen des Körpers<br />

• Relaxation: Resonanzsignale (elektromagnetische<br />

Wellen) werden ausgesendet<br />

• Wie unterscheiden sich Wellen:<br />

• Amplitude - Signalintensität<br />

• Phase und Frequenz - Ortskodierung<br />

Gewebeeigenschaften<br />

• Protonendichte: keine Protonen � kein Signal<br />

• T1-Zeit: longitudinale o<strong>der</strong> Spin-Gitter<br />

Relaxationszeit, kurze T1 Zeit � hohes Signal in<br />

T1-gewichteten Sequenzen<br />

• T2-Zeit: transversale o<strong>der</strong> Spin-Spin-<br />

Relaxationszeit, lange T2-Zeit � hohes Signal in<br />

T2-gewichteten Sequenzen<br />

• Gewebe haben spezifische T1- und T2-Zeiten<br />

M xy<br />

M z<br />

Transversale Magnetisierung<br />

B 0<br />

M xy<br />

M z<br />

• Keine bevorzugte Orientierung<br />

Vektoren heben sich auf,<br />

keine transversale Magnetisierung,<br />

• Anregung durch Hochfrequenz,<br />

Anregungsfrequenz = Frequenz <strong>der</strong><br />

Präzession (Lamor-Frequenz)<br />

• Präzession in Phase �<br />

transversale Magnetisierung M xy<br />

• M xy zerfällt mit <strong>der</strong> Zeitkonstanten<br />

T2<br />

Wirklichkeit ist noch komplizierter<br />

Bildkontraste im <strong>MRT</strong><br />

Röntgen CT<br />

Luft<br />

Fett<br />

Wasser<br />

Knochen<br />

Lamor-Frequenz ω = δ x |B|<br />

δ von H + = 42,86MHz<br />

Transversale und longitudinale Relaxation<br />

37% = T2 63% = T1<br />

T1 T2<br />

11.06.2012<br />

4


Schädel <strong>MRT</strong><br />

T2 Wichtung T1 Wichtung<br />

<strong>MRT</strong> ohne Gradientenfel<strong>der</strong><br />

1.5 T 1.5 T<br />

Wie entstehen Bil<strong>der</strong> im <strong>MRT</strong><br />

Anregung<br />

Resonanzsignal<br />

• Patient wird in homogenem Magnetfeld gelagert<br />

• Abfolge von HF-Impulsen und Gradientenschaltungen<br />

(Sequenz) wird eingestrahlt<br />

• Aus den Eigenschaften <strong>der</strong> Resonanzsignale<br />

(Phase, Frequenz, Amplitude) wird ein Bild<br />

berechnet � Fourier Transformation<br />

• Der Bildkontrast hängt von den Gewebeeigenschaften<br />

und den Sequenzparametern ab<br />

Physik <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: wie entstehen Bil<strong>der</strong><br />

Peter Mansfield Paul C. Lauterbur<br />

Nobelpreis für Medizin 2003<br />

<strong>MRT</strong> mit Gradientenfeld<br />

1.6 T 1.4 T<br />

Gradient<br />

1.5 T<br />

Fourier-Transformation<br />

Raumfrequenz in Ortsdarstellung überführen<br />

iFT<br />

11.06.2012<br />

Anregung<br />

Resonanzsignal<br />

5


Warum macht <strong>der</strong> MR Scanner Geräusche<br />

Hauptmagnetfeld<br />

GRADIENTEN Spule<br />

Hochfrequenz Spule<br />

Hochfrequenz Spule<br />

GRADIENTEN Spule<br />

Hauptmagnetfeld<br />

1.5 T, 0 MHz<br />

„Statisches Magnetfeld“, B 0<br />

Wechselnde Magnetfel<strong>der</strong> zur<br />

Ortskodierung, schwächer als<br />

das Hauptfeld,<br />

Niedrigere Frequenz als HF-<br />

Feld � Geräusche<br />

63 MHz, bei 1.5 T<br />

Erwärmung<br />

Gefahren <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: Magnet<br />

Schreibtischstuhl Bohnermaschine<br />

Gefahren <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: Magnet<br />

• Supraleiten<strong>der</strong> Magnet mit Helium-Kühlung<br />

• Das Magnetfeld im Raum ist immer existent<br />

• Nicht einfach abstellbar<br />

• Bei Gefahr: „Quench“ � Verdampfen des Heliums<br />

• Kraftwirkung auf magnetische Metalle<br />

Gefahren <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: Magnet<br />

Gefahren <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: Projektile Gefahren <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: Projektile<br />

11.06.2012<br />

6


Was Sie beim <strong>MRT</strong> beachten müssen:<br />

• Patienten nach Klaustrophobie fragen<br />

• Patienten nach Implantaten fragen<br />

fast alle medizinischen Implantate (Osteosynthesen,<br />

Herzklappen, …) sind aber keine Kontraindikation<br />

• Alle beweglichen metallischen Objekte ablegen<br />

Abschalten des Magneten: Quench<br />

Abschalten des Magneten: Quench Gefahren <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: Hochfrequenz<br />

B 0<br />

• Hochfrequenz etwa 63 MHz bei 1,5 T<br />

und 126 MHz bei 3T<br />

• Mikrowelle: 915 - 2500 MHz<br />

• <strong>MRT</strong> etwas von <strong>der</strong> Mikrowellenfrequenz entfernt<br />

• Erwärmung insbeson<strong>der</strong>e in Leiterschleifen, die<br />

als Antennen wirken<br />

Erwärmung von Kabeln Erwärmung von leitenden Farbstoffen<br />

11.06.2012<br />

7


Interne Leiterschleifen Was Sie beim <strong>MRT</strong> beachten müssen:<br />

Was Sie heute gelernt haben<br />

• Grundlagen <strong>der</strong> <strong>MRT</strong>: longitudinale und<br />

transversale Magnetisierung<br />

• Grundlagen <strong>der</strong> Bildentstehung und <strong>der</strong><br />

Bildkontraste<br />

• Gefahren <strong>der</strong> <strong>MRT</strong><br />

• Statische Magnetfel<strong>der</strong><br />

• Elektromagnetische Wechselfel<strong>der</strong><br />

• Patienten nach Klaustrophobie fragen<br />

• Patienten nach Implantaten fragen<br />

fast alle medizinischen Implantate (Osteosynthesen,<br />

Herzklappen, …) sind aber keine Kontraindikation<br />

• Alle beweglichen metallischen Objekte ablegen<br />

• Antennen / Leiterschleifen vermeiden<br />

• Elektrische Implantate z.B. Herzschrittmacher sind<br />

eine Kontraindikation (es gibt aber Ausnahmen)<br />

11.06.2012<br />

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