asphalt 01/22

Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Fachzeitschrift asphalt vertritt als offizielles Organ des Deutschen Asphaltverbandes (DAV) e.V. sowie des Deutschen Asphaltinstitutes (DAI) e.V. die Interessen der Asphalt produzierenden und verarbeitenden Industrie. Thematische Schwerpunkte sind Fachartikel, Berichte und Reportagen aus den Bereichen Wirtschaft und Politik mit Auswirkungen auf die Asphaltbranche sowie Entwicklungen und Tendenzen in der Verkehrspolitik, Neue Einbauverfahren, Neuerungen in der Maschinentechnik, Wiederverwendung, Lärmreduzierung, interessante Bauvorhaben, neue Regelwerke für die Asphaltbranche, aus dem Asphaltmischwerk, Neues aus dem Prüflabor und Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz.

07.02.2022 Aufrufe

57. Jahrgang 1|2022 F e b r u a r Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt Gummimodifizierter Asphalt Qualitätssicherung – Teil 2 Teilerneuerung einer Asphaltmischanlage

57. Jahrgang<br />

1|20<strong>22</strong><br />

F e b r u a r<br />

Fachzeitschrift für Herstellung und Einbau von Asphalt<br />

Gummimodifizierter<br />

Asphalt<br />

Qualitätssicherung<br />

– Teil 2<br />

Teilerneuerung<br />

einer Asphaltmischanlage


ABP HRT ASPHALTMISCHANLAGE<br />

INDIVIDUELL UND<br />

ZUKUNFTSORIENTIERT<br />

RETROFIT-LÖSUNGEN VON AMMANN<br />

Die gesetzlichen Grundlagen, technischen Richtlinien, Änderungen in der Verfahrenstechnik sowie die Technologien<br />

in der Asphaltproduktion ändern sich mit der Zeit. Ein Retrofit aus dem Hause Ammann bietet Ihnen die Chance,<br />

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oder einem anderen Hersteller stammt.<br />

Wieso ein Retrofit mit Ammann?<br />

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• Reduzierung der Geruchsemissionen durch<br />

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Fördermittel<br />

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Meinung<br />

3<br />

Fort- und Weiterbildungen<br />

dürfen<br />

nicht stagnieren!<br />

Dipl.-Ing. Oliver Nohse, Präsident des DAV<br />

Quelle: Eurovia<br />

2021 war auch für den Deutschen Asphaltverband (DAV) e. V. kein leichtes Jahr. Unter anderem<br />

konnte eine Vielzahl von Weiterbildungsveranstaltungen der Asphalt Akademie, wie beispielsweise<br />

die beliebten Seminare, nicht in der gewohnten Form stattfinden. Viele Schulungen mussten<br />

komplett abgesagt werden oder konnten lediglich als digitales Format angeboten werden.<br />

Dass wir auch 20<strong>22</strong> noch nicht zum „normalen Regelbetrieb“ übergehen können, war leider zu<br />

befürchten, und die Verschiebung der Deutschen Asphalttage in Berchtesgaden sind das wohl<br />

deutlichste Zeichen dafür. Dennoch dürfen wir gerade im Bereich der Fort- und Weiterbildung<br />

nicht nachlassen, denn geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf allen Ebenen sind ein<br />

wichtiges Standbein eines jeden Unternehmens und auch der öffentlichen Institutionen.<br />

Wir haben Grund, zuversichtlich in die Zukunft zu blicken: Denn mit dem für den 4. bis 6. April<br />

20<strong>22</strong> angesetzten DAV/DAI-Asphaltseminar in Willingen hoffen wir, auch mit unserem Akademieprogramm<br />

wieder Fahrt aufnehmen zu können. Das ist gut so, denn der Katalog der wichtigen<br />

Fortbildungsthemen präsentiert sich lückenlos – beispielsweise beim Thema Arbeitssicherheit.<br />

Bereits vor rund sechs Jahren startete die BG-RCI-Präventionsstrategie „Vision Zero. Null Unfälle –<br />

gesund arbeiten!“, der sich unsere Branche vorbehaltlos anschließt. Um Arbeitsunfälle am<br />

Asphaltmisch werk zu verhindern, sind gezielte Schulungen der Fachkräfte, etwa im Umgang mit<br />

Bitumen,<br />

dringend erforderlich. Aber auch bei den großen gesellschaftspolitischen Themen wie CO 2 -<br />

Reduzierung und Ressourcenschonung sind engagierte und geschulte Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter unerlässlich. Deshalb plant der DAV beispielsweise Schwerpunktschulungen im<br />

Bereich Energieeinsparung.<br />

Nicht vergessen dürfen wir dabei, dass der DAV seit 2005 gemeinsam mit dem Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie und dem Zentralverband Deutsches Baugewerbe das ,,Weiterbildende<br />

Studium Asphalttechnik“ anbietet. Dieses richtet sich an Ingenieurinnen und Ingenieure in Bauverwaltungen,<br />

Prüflaboratorien, Bauunternehmungen und Ingenieurbüros sowie an alle, die ein<br />

vertieftes Wissen in der Asphalttechnologie erwerben wollen. Leider konnte die Staffel 2021/<strong>22</strong><br />

coronabedingt nicht stattfinden. Umso mehr freue ich mich, dass die Staffel 20<strong>22</strong>/23 durch das<br />

Institut für Verkehrswegebau der Technischen Universität Darmstadt durchgeführt werden kann.<br />

Natürlich muss auch dieses Studium kontinuierlich verbessert werden, um es für die kommenden<br />

Generationen von Ingenieurinnen und Ingenieuren attraktiv gestalten zu können.<br />

Hinzu kommt, dass auch von den Einbautrupps vor Ort auf der Baustelle immer mehr und aktuelles<br />

Fachwissen verlangt wird. Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht!“ gehören nicht<br />

erst seit gestern der Vergangenheit an. Denn die spezialisierten Asphalte der Gegenwart, mit<br />

denen etwa die Einbautemperatur reduziert werden kann, oder Straßen, die einen Beitrag zur<br />

Energiegewinnung leisten, können funktional und dauerhaft nur von technisch versierten Fachkräften<br />

eingebaut bzw. hergestellt werden.<br />

Das zumindest meint Ihr<br />

Oliver Nohse<br />

1|20<strong>22</strong>


4 Inhalt<br />

ZUM TITELBILD<br />

Foto: Benninghoven<br />

Zukunftssicher.<br />

BENNINGHOVEN-HEISSGASERZEU-<br />

GER<br />

BENNINGHOVEN bietet mit der Recyclingtrommel<br />

im Gegenstromprinzip mit Heißgase<br />

rzeuger eine Technologie, um umweltfreundlich,<br />

zukunfts- und investitionssicher<br />

Asphalt zu produzieren.<br />

• Das System erfüllt die Anforderung der<br />

neuen TA Luft<br />

• Niedrige Emissionswerte Cges < 50 mg/Nm³<br />

• Bis zu 90 % + x Zugabemenge an Recycling-Material<br />

möglich<br />

• Gesamtbedarf an Energie zum Betrieb der<br />

Anlage sinkt<br />

www.benninghoven.com<br />

14<br />

Gummimodifizierung<br />

Lanxess hat ein Additiv entwickelt, das zum Ziel hat, die Vernetzung<br />

eines vulkanisierten Gummimehls aus Altreifen rückgängig zu machen<br />

und damit das Mischen mit Bitumen zu erleichtern.<br />

Prof. Ralf Roos, Dr.-Ing. Plamena Plachkova-Dzhurova,<br />

Nina Stelzenmüller, Dr. Thomas Klein,<br />

Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

Organ von:<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der European<br />

Asphalt Pavement<br />

Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

Quelle: Kutter<br />

46<br />

Asphaltkonservierung<br />

Auf der A9 fanden<br />

zwischen dem<br />

Autobahnkreuz<br />

München-Nord und<br />

dem Autobahnkreuz<br />

Neufahrn in beiden<br />

Fahrtrichtungen<br />

umfangreiche<br />

Maßnahmen zur<br />

Asphaltkonservierung<br />

statt.<br />

1|20<strong>22</strong>


Inhalt<br />

5<br />

1|20<strong>22</strong><br />

Meinung<br />

Fort- und Weiterbildungen dürfen nicht stagnieren! 3<br />

Aktuell<br />

Nachrichten 6<br />

Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

Entwicklung eines rezyklierten Gummimehls<br />

zur Asphaltmodifikation<br />

Von Prof. Ralf Roos, Dr.-Ing. Plamena Plachkova-Dzhurova,<br />

Nina Stelzenmuller und Dr. Thomas Klein 14<br />

Intern<br />

Die Redaktion sagt „Danke!“ <strong>22</strong><br />

Schwerpunkt: Qualitätssicherung – Teil 2<br />

Anmerkungen zur Qualitätssicherung von Asphalt<br />

Von Dipl.-Ing. Lothar Drüschner 24<br />

Kalender<br />

Termine 32<br />

Technik<br />

Meilenstein für Nigeria 33<br />

Jetzt für den Saisonstart rüsten 36<br />

Digitalisierung in der Asphaltbranche<br />

Von Uwe Wirth 37<br />

37 Fahrbahnmarkierung<br />

Fahrbahnmarkierungen<br />

müssen grundsätzlich<br />

weiß sein. Durch Einsatz<br />

eines neu entwickelten<br />

nachleuchtenden Markierungssystems<br />

lassen<br />

sich die Verkehrsführung<br />

und somit die<br />

Verkehrssicherheit noch<br />

weiter verbessern.<br />

Von Michael Abt<br />

Quelle: KIT<br />

Nachleuchtend zur Erhöhung der Verkehrssicherheit<br />

Von Dipl.-Ing. Michael Abt 38<br />

Zukunft mit elektrischen Baumaschinen 41<br />

Teilerneuerung einer Mischanlage in Braunfels 42<br />

Eine Asphaltgranulat-Verjüngungstechnologie 44<br />

Konservierung bei der Allianz Arena 46<br />

Umwelt und Geldbeutel schonen 49<br />

Neu und komfortabel zu bedienen 50<br />

Einkaufsführer<br />

Wer bietet was? 52<br />

Zu guter Letzt<br />

Inserentenverzeichnis, Vorschau, Impressum 54<br />

Kurioses aus der Geschichte des Autos 55<br />

1|20<strong>22</strong>


6 Aktuell<br />

Wirtschaftlichkeitsfaktor „CO 2 “<br />

Handlungsfelder für die deutsche<br />

Asphaltindustrie<br />

Als Teil einer energieintensiven Branche sehen sich Betreiber von Asphaltmischanlagen zunehmend mit der<br />

Reduktion von CO 2 -Emissionen konfrontiert. Neben CO 2 -Steuer und EU-Emissionshandel werden auch die Rufe<br />

nach CO 2 -Bilanzierung auf der Nachfragerseite lauter. Rund um den Erhalt ihrer Wettbewerbsfähigkeit ergeben sich<br />

damit für die Branche neue Aufgaben.<br />

Von Kevin-Robbyn Wick<br />

Das Thema CO 2 -Reduzierung ist hochaktuell<br />

und beschäftigt Betreiber von Asphaltmischanlagen<br />

seit Längerem. In der Asphaltindustrie<br />

wird an verschiedenen Stellen und<br />

Formen an dem Thema gearbeitet. Zwar ist das<br />

Potenzial der Entwicklungen aus diversen Forschungsprojekten<br />

zur Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />

groß und auch in der Vergangenheit<br />

wurden mit Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> oder<br />

Recyclingquoten spürbare Verbesserungen<br />

erzielt, doch gleichzeitig ist die Herstellung von<br />

Asphalt weiter energieintensiv und damit kostenintensiv.<br />

Diese steigende Intensität entsteht dabei<br />

nicht nur durch die CO 2 -Steuer, welche in den<br />

kommenden Jahren weiter steigen wird, sondern<br />

auch durch den verschärften EU-Emissionshandel,<br />

der ergänzend zu den Plänen der<br />

Ampel-Regierung verstärkt auf die Strompreise<br />

drückt. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten,<br />

sind daher Maßnahmen erforderlich, die<br />

den CO 2 -Ausstoß senken.<br />

Infrastrukturbereitstellung wird zunehmend von der CO 2 -Politik beeinflusst. (Quelle: Wolff & Müller)<br />

Erster Schritt: CO 2 -Bilanzierung<br />

Im Rahmen des „Fit-for-55“-<br />

Pakets hat die EU im Sommer 2021<br />

eine noch stärkere Verknappung<br />

der Emissionsrechte von bislang<br />

2,2 % auf 4,2 % beschlossen.<br />

Erster Schritt dafür ist die Ermittlung des<br />

CO 2 -Fußabdrucks oder auch Treibhausgasbilanz<br />

genannt. Die hier zu betrachtenden Emissionsquellen<br />

werden in drei Kategorien, sogenannte<br />

„Scopes“, unterteilt. Um die Treibhausgasbilanz<br />

zu erstellen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten:<br />

den Corporate Carbon Footprint (CCF)<br />

bei einer Betrachtung von Unternehmen und<br />

den Product Carbon Footprint (PCF) bei einer<br />

Betrachtung auf Produktebene.<br />

Beim CCF werden zunächst alle unternehmenseigenen<br />

Treibhausgasemissionen<br />

(THG-Emissionen) betrachtet, welche im<br />

Zusammenhang mit Energie sowie dem Verbrennen<br />

von Stoffen stehen – sprich Scope 1<br />

und 2. Je nach Ziel des Unternehmens können<br />

ergänzend auch Emissionen aus Scope 3 in<br />

Gänze oder in Teilen in die Bilanz einfließen.<br />

Wird dagegen der PCF bilanziert, werden<br />

zwingend alle – auch die dem eigenen Unternehmensprozess<br />

vorgelagerten – THG-Emissionen<br />

gemäß Scope 3 bis zur Verladung des<br />

Mischguts einbezogen. Ist der CCF bzw. PCF<br />

erstellt, ergibt sich Klarheit, an welchen Stellen<br />

und in welchem Umfang THG-Emissionen Einfluss<br />

auf die eigene Unternehmens-/Wettbewerbssituation<br />

haben:<br />

Faktor CO 2 -Steuer<br />

CO 2 -Steuer wirkt im Fußabdruck auf alle<br />

THG-Emissionen im Zusammenhang mit<br />

Brennstoffen – sowohl im eigenen Unternehmen<br />

als auch im Bereich der zugekauften Rohstoffe<br />

sowie deren Transport. Dabei steigt die<br />

Besteuerung in der aktuellen gesetzlichen<br />

Form in den kommenden Jahren von 25 Euro/t<br />

CO 2 im Jahr 2021 auf 65 Euro/t CO 2 im Jahr 2025<br />

und damit um 160 %. Abzuwarten bleibt hier,<br />

ob und ggf. welche verschärften Steuersätze<br />

die neue Ampel-Koalition hier ergänzend auf<br />

den Weg bringen wird.<br />

1|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

7<br />

Emissionskategorien<br />

(Scopes) nach dem<br />

Greenhouse Gas<br />

Protocol.<br />

(Quelle: Wolff & Müller)<br />

Entwicklung der CO 2 -Bepreisung<br />

nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz<br />

(BEHG)<br />

Faktor EU-Emissionshandel<br />

Emissionsrechte aus dem EU-Emissionshandel<br />

erleben aufgrund ihrer stetigen EU-weiten Verknappung<br />

bereits seit ca. 2<strong>01</strong>8 einen enormen<br />

Preisanstieg. Ihre Entwicklung begründet<br />

dabei die Strompreisentwicklung an der deutschen<br />

Strombörse EEX in Leipzig – die Kurven<br />

sind nahezu identisch.<br />

Im Rahmen des „Fit-for-55“-Pakets hat die<br />

EU im Sommer 2021 eine noch stärkere Verknappung<br />

der Emissionsrechte von bislang<br />

2,2 % auf 4,2 % beschlossen. Dieser Beschluss,<br />

verbunden mit den Plänen der Ampel-Koalition,<br />

den Kohleausstieg vorzuziehen, zeichnet<br />

bereits jetzt ein deutliches Bild der zukünftigen<br />

Strompreisentwicklung.<br />

CO 2 -Effizienz als Chance zur Kostenreduktion<br />

und Modernisierung<br />

Neben zukünftigen Kostenbelastungen ergeben<br />

sich für die Werke jedoch weiterhin auch<br />

große Chancen. So stellte der Gesetzgeber auf<br />

unterschiedlichen Ebenen Investitionszuschüsse<br />

und Fördermittel bereit. Damit lassen<br />

sich auf Grundlage der mittels ingenieurstechnischer<br />

Maßnahmen erzielten CO 2 -Effizienz<br />

eine Reihe an Investitionen wirtschaftlich deutlich<br />

positiver gestalten.<br />

Parallel ergeben sich neue Kostenvorteile und<br />

ERSTKLASSIGE RESULTATE IM STRASSENBAU<br />

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Volvo Construction Equipment


8 Aktuell<br />

Berechnungstool – CO 2 -Bepreisung (NEHS) nach dem Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) ab 2021<br />

(Quelle: Wolff & Müller)<br />

Märkte, wie beispielsweise im Bereich Fotovoltaik.<br />

Während Anfang des Jahres 2021 noch die<br />

erzielbare EEG-Vergütung für die eingespeiste<br />

kWh Strom als Bezugsgröße galt, wird nun der<br />

über den Energieanbieter bezogene Strompreis<br />

als Ganzes relevant. Bei am Werksgelände<br />

selbst erzeugten und selbst genutzten Strom<br />

ergeben sich dabei bereits Kostenvorteile im<br />

Vergleich zum Marktbezug von +/- 20 ct/kWh<br />

– Tendenz steigend.<br />

Doch auch wem keine Fläche für den Betrieb<br />

einer eigenen Anlage zur Verfügung steht, hat<br />

Möglichkeiten. Der Markt für „Power-Pur chase-<br />

Agreements“, kurz PPA, entsteht gerade erst.<br />

Dabei haben Unternehmen die Möglichkeit,<br />

Strom „direkt vom Erzeuger“, in diesem Fall beispielsweise<br />

einem Windpark in der Ostsee, zu<br />

beziehen. Alles 100 % Ökostrom und damit<br />

sowohl frei vom Einfluss des EU-Emissionshandels<br />

als auch von CO 2 -Belastungen. Ein klarer<br />

Fokus auf die eigenen THG-Emissionen gibt<br />

somit nicht nur den Blick auf kommende Kostenentwicklungen<br />

frei, sondern bietet auch<br />

Möglichkeiten, die eigenen Werke zukünftig<br />

wirtschaftlich attraktiv zu betreiben. •<br />

AUTOREN<br />

Kevin Wick ist Head of Sales<br />

bei der Beratungsgesellschaft<br />

Wolff & Müller Energy.<br />

Kevin-Robbyn Wick<br />

Telefon: +49 7141 25878–102<br />

(Quelle: Wolff & Müller)<br />

1|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

9<br />

For our Planet e.V.<br />

Porr für sein Klima-Engagement ausgezeichnet<br />

In einer erstmals vom Magazin Focus und der Nachhaltigkeitsinitiative<br />

For Our Planet durchgeführten Studie<br />

wurde die Porr GmbH & Co. aus München als eines von<br />

42 deutschen Unternehmen mit die Bewertung „Top-<br />

Klima-Engagement in jüngerer Zeit“ ausgezeichnet.<br />

Die ausgezeichneten Unternehmen wurden von Focus und For Our<br />

Planet gemeinsam mit dem Recherchepartner Fact Field, dem Klimaschutz-Unternehmen<br />

e.V. und Prof. Dr. Stefan Schaltegger vom Centre<br />

for Sustainable Management (CSM) an der Leuphana-Universität Lüneburg<br />

ausgewählt. In der Top-Liste werden der Ist-Zustand des bisherigen<br />

und aktuellen Klimaschutz-Engagements sowie die definierten Ziele und<br />

Pläne für die Zukunft bewertet. Für die Ermittlung der Top-Liste erhielten<br />

42.000 Unternehmen mit Standort in Deutschland einen umfangreichen<br />

Online-Fragebogen, in dem die Unternehmen zu ihrem bisherigen Klimaengagement<br />

und dessen Ernsthaftigkeit, zur Marktwirkung und zum<br />

Beitrag klimafreundlicher Produkte sowie zu Klimazielen Auskunft<br />

gaben. Neben der Online-Befragung wurden in einem mehrstufigen<br />

Prozess öffentliche Quellen zur Qualitätssicherung analysiert. Zudem<br />

führte eine Expertengruppe eine wissenschaftlich gestützte Recherche<br />

durch, in der die Angaben zum Stand des Klimaengagements und die<br />

wesentlichen Klimawirkungen der Produkte und Dienstleistungen festgehalten<br />

wurden.<br />

Auf dieser Grundlage wurden insgesamt 130 Unternehmen in<br />

Deutschland für ihr Top-Klima-Engagement ausgezeichnet. 88 Unternehmen<br />

erhielten die Auszeichnung „Top-Klima-Engagement“. 42 Unternehmen<br />

wurden für ihr „Top-Klima-Engagement in jüngerer Zeit“ ausgezeichnet,<br />

darunter die Porr als einziges der Baubranche. •<br />

KURZMELDUNGEN<br />

Swecon<br />

Swecon Baumaschinen präsentiert seit Oktober<br />

2021 einen komplett überarbeiteten<br />

Internetauftritt. Dort finden sich die Webauftritte<br />

der fünf Swecon-Märkte in einem einheitlichen<br />

Design wieder. Um die Zusammengehörigkeit<br />

der Swecon-Gruppe nach<br />

außen zu demonstrieren, wird die Swecon<br />

auf www.swecon.de wechseln.<br />

Werwie<br />

Die Schweizer Robert Aebi Gruppe erwirbt<br />

mit Wirkung zum Dezember 2021 die Werwie<br />

GmbH und erweitert damit ihre Geschäftsbereiche<br />

um den gesamten Straßenbau. Mit<br />

dieser Entscheidung will das Unternehmen<br />

sein bisheriges Engagement in der Bau- und<br />

Landtechnik ergänzen. Darüber hinaus sehe<br />

man auch zahlreiche Gemeinsamkeiten in<br />

den familiär gewachsenen Strukturen von<br />

Robert Aebi und Werwie.<br />

Schmitz Cargobull<br />

Das Geschäftsjahr 2020/21, vom 1. April 2020<br />

bis 31. März 2021, konnte bei Schmitz Cargobull<br />

mit einem insgesamt positiven Ergebnis<br />

abgeschlossen werden. Insgesamt hat das<br />

Unternehmen im letzten Geschäftsjahr 42.470<br />

Fahrzeuge produziert und mit 5.700 Mitarbeitern<br />

einen Umsatz von 1,74 Mrd. Euro erwirtschaftet.<br />

Im Vergleich zum Vorjahr konnte das<br />

operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und<br />

Abschreibungen (EBITDA) um 18,7 Mio. Euro<br />

auf 102,3 Mio. Euro gesteigert werden.<br />

Bauwirtschaft<br />

Der Zentralverband des deutschen Baugewerbes<br />

(ZDB) sowie der Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie (HDB) blicken optimistisch<br />

nach vorne. Auf der gemeinsamen<br />

Pressekonferenz zum Jahresabschluss kommen<br />

die beiden Verbände zu dem Schluss,<br />

dass im Bauhauptgewerbe die hohen Auftragsbestände<br />

Raum lassen für eine Umsatzsteigerung<br />

auf 151 Mrd. Euro in 20<strong>22</strong>, was<br />

einer Steigerung um nominal 5,5 % entspricht.<br />

Bei einer veranschlagten Preisentwicklung<br />

für Bauleistungen von jahresdurchschnittlich<br />

4 %, bedeutet das einen realen<br />

Zuwachs von 1,5 %. Bei den Beschäftigten<br />

erwartet die Branche einen weiteren Aufbau<br />

um 10.000 auf 915.000 Beschäftigte<br />

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Berichtes aus einer Ausgabe der ?<br />

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1|20<strong>22</strong>


10 Aktuell<br />

50. VDBUM-Großseminar<br />

Sommerjubiläum statt Winterzauber<br />

Die Vorstandsmitglieder des Verbandes<br />

der Baubranche, Umweltund<br />

Maschinentechnik (VDBUM)<br />

haben auf der Sondersitzung<br />

im Dezember entschieden, dass<br />

die dynamische Entwicklung<br />

der Pandemie unkalkulierbar ist.<br />

Auch die Abstimmung mit der<br />

Gesundheitsbehörde hat keine<br />

Planungssicherheit gebracht. Da<br />

aber die Verantwortung für die<br />

Gesundheit und Sicherheit aller<br />

Teilnehmer am VDBUM-Großseminar<br />

im Vordergrund steht, wird<br />

das Großseminar nun vom 19. bis<br />

<strong>22</strong>. Juli 20<strong>22</strong> im Kongresszentrum<br />

Sauerland Stern Hotel in Willingen<br />

stattfinden.<br />

it großem Bedauern müssen wir der<br />

„Mbesonderen Pandemielage Rechnung<br />

tragen. Aber die Flexibilität, wie sie auf<br />

Baustellen oder in technischen Abteilungen<br />

der VDBUM-Mitglieder täglich gelebt wird,<br />

wollen wir auch bei der Verschiebung des<br />

Großseminars in den Sommer umsetzen“,<br />

erklärte VDBUM-Geschäftsführer Dieter<br />

Schnittjer im Namen des Vorstandes. Diese Flexibilität<br />

zeigten auch die Veranstaltungspartner<br />

wie das Kongresszentrum Sauerland Stern<br />

Hotel, die weiteren Seminarhotels sowie die<br />

langjährigen technischen Partner.<br />

Den Termin in der zweiten Juli-Hälfte hat<br />

der VDBUM-Vorstand mit Bedacht gewählt. Das<br />

Dieter Schnittjer: „Die Kollision<br />

mit der Familienferienzeit wollen<br />

wir jedoch offensiv mit attraktiven<br />

Angeboten ohne<br />

Netzwerkeinschränkungen des<br />

Großseminars umsetzen.“<br />

Jahr 20<strong>22</strong> steht ganz im Zeichen vielfältiger<br />

Messeangebote. Das Frühjahr und der Herbst<br />

sind im Baukalender mit Fachtagungen und<br />

Fachveranstaltungen gefüllt. Der Termin 19. bis<br />

<strong>22</strong>. Juli bietet genügend Abstand zu den Messen.<br />

Dass dann in zahlreichen Bundesländern<br />

die Sommerferien bereits begonnen haben, ist<br />

dem VDBUM-Vorstand bewusst. „Die Kollision<br />

mit der Familienferienzeit wollen wir jedoch<br />

offensiv mit attraktiven Angeboten ohne Netzwerkeinschränkungen<br />

des Großseminars<br />

umsetzen“, so Schnittjer. Familie und Beruf –<br />

diese Herausforderung ist in der Bauwirtschaft<br />

nicht unbekannt. Um dies in Einklang zu bringen,<br />

wird zusätzlich zum Großseminar ein Rahmenprogramm<br />

aufgelegt, das alle Altersklassen<br />

der mitgereisten Partner oder Familien<br />

begeistern wird. Ein zusätzliches originelles<br />

Abendprogramm, das ausschließlich für Partner<br />

und Kinder organisiert wird, verzaubert,<br />

inspiriert und bindet die großen und kleinen<br />

Gäste. Der Freitagabend wird als Outdoor-Jubiläumsparty<br />

zum Sommerfest – mit oder auch<br />

ohne Familie. <br />

•<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

http://webkiosk.stein-verlaggmbh.de/<br />

Top 5<br />

der online meistgelesenen Artikel<br />

der letzten Ausgabe: <strong>asphalt</strong> 8/21<br />

1. Seite 16<br />

Temperaturabgesenkter Asphalt<br />

Verfahren, Chancen,<br />

Risiken<br />

2. Seite 6<br />

„Straße kann so viel<br />

mehr“<br />

3. Seite 46<br />

Asphaltbau<br />

Anmerkungen zur Qualitätssicherung<br />

von Asphalt<br />

4. Seite 10<br />

„Vom Hinweispapier<br />

zum Regelwerk“<br />

5. Seite 24<br />

„NTA muss Regelbauweise<br />

werden“<br />

1|20<strong>22</strong>


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und Shell möchte mit neuen Angeboten diesem Wunsch<br />

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12 Aktuell<br />

Asphaltstatistik 2020<br />

„EAPA Asphalt in Figures“<br />

erschienen<br />

Die European Asphalt Pavement Association (EAPA) hat ihren Überblick über die neuesten verfügbaren<br />

Produktionszahlen der europäischen Asphaltindustrie, die „EAPA Asphalt in Figures 2020“, veröffentlicht.<br />

Demnach ging im Jahr 2020 die Gesamtproduktion von Heiß- und Warmmisch<strong>asphalt</strong> in der EU-27 um<br />

3,7 % auf 208,3 Mio. t zurück.<br />

Ein Rückgang bei der Asphaltmischgutproduktion um 3,7 %. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt die EAPA anlässlich ihrer veröffentlichten Zahlen<br />

für 2020. Bezieht man jedoch andere europäische Länder wie Großbritannien,<br />

Norwegen, die Schweiz und die Türkei mit ein, sinkt die<br />

Gesamtproduktion nur um 1 % (auf 276,9 Mio. t). Diese Rückgänge sind<br />

höchstwahrscheinlich auf die Covid-19-Krise zurückzuführen. Da aber<br />

einige Projekte im Jahr 2020 noch liefen, werden die Zahlen für 2021<br />

entscheidend sein, um die tatsächlichen Auswirkungen der Pandemie<br />

auf den Sektor zu beurteilen.<br />

Im Jahr 2020 war Deutschland mit 38,0 Mio. t der größte Asphalthersteller,<br />

gefolgt von Frankreich (31,9 Mio. t) und der Türkei (31,7 Mio. t).<br />

Dabei ist die Türkei besonders relevant, da sich die Produktion nach dem<br />

starken Rückgang im Jahr 2<strong>01</strong>9 von 41,7 Mio. t auf 23,5 Mio. t (-43,6 %) im<br />

Jahr 2020 um beachtliche 34,9 % erholte.<br />

WMA<br />

Die Produktion von Niedrigtemperatur<strong>asphalt</strong> (WMA), einem wichtigen<br />

Instrument zur Verringerung der CO 2 -Emissionen und des Energieverbrauchs,<br />

ist in den letzten Jahren allgemein gestiegen und hat mit einer<br />

Produktion von 8,3 Mio. t im Jahr 2020 einen neuen Höchststand erreicht.<br />

Europameister in der WMA-Produktion ist Frankreich mit 4,1 Mio. t,<br />

gefolgt von Norwegen (1,9 Mio. t). Besonders bemerkenswert ist der<br />

enorme Anstieg in Norwegen, wo die WMA-Produktion im Jahr 2020 fast<br />

das Vierfache des Wertes von 2<strong>01</strong>6 beträgt.<br />

Die neueste Ausgabe von „EAPA Asphalt in Figures 2020“ finden Sie<br />

auf der EAPA-Website www.eapa.org.<br />

•<br />

Gesamtproduktion<br />

von Asphalt in Europa<br />

von 2008 bis 2020<br />

1|20<strong>22</strong>


Aktuell<br />

13<br />

Bauinvestitionen<br />

Polen Spitzenreiter<br />

Polen gehört zu den EU-Ländern, die am stärksten in den Baubereich investieren. Deutschland<br />

befindet sich mit einem Anteil von 6,1 % des Bausektors am BIP im Mittelfeld. Diese Ergebnisse<br />

gehen aus dem aktuellen Bericht Budindex 2020/21 hervor, den das größte polnische Bauunternehmen<br />

Budimex veröffentlicht hat.<br />

2020 gab Polen 7,4 % seines Bruttoinlandprodukts<br />

(BIP) für Bauinvestitionen<br />

aus. Dies überschreitet den EU-Durchschnitt<br />

von 5,86 % um rund 1,5 %. Das Land nimmt<br />

damit den zweiten Platz in der Rangliste ein<br />

– direkt hinter Finnland. Finnland investierte<br />

8 % seines BIPs im Baubereich. Griechenland<br />

(1,7 %) und Irland (2,2 %) verzeichneten,<br />

so der Bericht, die geringsten Bauausgaben.<br />

Im Verhältnis zu ihrer Wirtschaftskraft<br />

können Österreich und Litauen<br />

mit Polen Schritt halten, Rumänien schneidet<br />

ein wenig schlechter ab (7,3 %). Deutschland<br />

überschreitet den EU-Durchschnitt um<br />

0,24 % und besetzt damit den 15. Platz (6,1<br />

%). „Wir berücksichtigen die größten Bauvorhaben<br />

in der EU. Daraus leiten wir eine<br />

Rangliste von Ländern ab, die in Relation zu<br />

ihrem BIP die höchsten Bauinvestitionen<br />

vorweisen“, erklärt Artur Popko, Geschäftsführer<br />

von Budimex.<br />

Der Bericht stellt auch die größten Bauprojekte<br />

in den EU-Ländern vor, die sich<br />

aktuell in der Vorbereitungsphase des Baus<br />

befinden. Dazu gehören große Infrastrukturprojekte<br />

wie etwa der 64 km lange Eisenbahntunnel<br />

unter dem Brennerpass zwischen<br />

Österreich und Italien (Investitionen<br />

in Höhe von über 8 Mrd. Euro) und der Bau<br />

der Seine-Schelde-Wasserstraße in Nordfrankreich<br />

(Investitionen in Höhe von 8 Mrd.<br />

Euro). Ein außergewöhnliches Infrastruktur-Projekt<br />

stellt der Bau einer 270 km langen<br />

Bahnstrecke für Hochgeschwindigkeitszüge<br />

zwischen Turin und Lyon für 25<br />

Mrd. Euro dar. Die Arbeiten sollen planmäßig<br />

bis Ende 2032 abgeschlossen sein. Im<br />

Bau bereits weit fortgeschritten ist die Hamburger<br />

Hafencity in Deutschland, Europas<br />

größtes innerstädtisches Entwicklungsgebiet.<br />

Auf einer Fläche von 127 ha entsteht<br />

eine integrierte Nutzungsfläche, die Arbeit,<br />

Forschung und Kultur vereint. Das Projekt<br />

weist ein Investitionsvolumen von 13 Mrd.<br />

Euro au.<br />


14 Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

Devulkanisierung<br />

Entwicklung eines<br />

rezyklierten Gummimehls<br />

zur Asphaltmodifikation<br />

Aufbereitetes Gummi aus Altreifen wird seit vielen Jahren als Zusatzstoff<br />

für Bitumen bzw. Asphalt verwendet. Damit sollen zum einen die<br />

Asphalteigenschaften verbessert, zum anderen eine hochwertige<br />

Verwertungsmöglichkeit für Altreifen und somit eine Nutzung<br />

wertvoller Ressourcen erzielt werden. Ferner gehen damit eine<br />

Einsparung des Ausgangsproduktes Bitumen sowie eine Vermeidung<br />

von künstlich teuer hergestellten Polymeren einher.<br />

Von Ralf Roos, Plamena Plachkova-Dzhurova,<br />

Nina Stelzenmüller und Thomas Klein<br />

(Quelle: KIT)<br />

1|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

15<br />

Bezogen auf die Modifizierung von Asphalt mit einem<br />

gummihaltigen Zusatz gibt es in Deutschland aktuell<br />

zwei Regelwerke: Die Empfehlungen zu Gummimodifizierten<br />

Bitumen und Asphalten (E GmBA) [13] der FGSV<br />

aus dem Jahr 2<strong>01</strong>2 / Korrekturen aus 2<strong>01</strong>6 und die Technischen<br />

Lieferbedingungen für Gummimodifizierte Bitumen<br />

(TL RmB-StB By 10) [15] der obersten Baubehörde im<br />

Bayerischen Staatsministerium des Innern aus dem Jahr<br />

2<strong>01</strong>0, die auch außerhalb Bayerns zur Anwendung kommen.<br />

Für die Herstellung von Gummimodifiziertem<br />

Asphalt hat sich in Deutschland hauptsächlich der sogenannte<br />

Trockenprozess bewährt, bei dem das aufbereitete<br />

Gummiprodukt während des Mischvorgangs dem<br />

Asphaltmischgut zugegeben wird. Es gibt auf dem Markt<br />

aktuell eine große Palette an Produkten in Form von additiviertem<br />

Gummimehl, Gummigranulat oder auch Pellets,<br />

die jedoch – auch abhängig von der Aufbereitungsart – zu<br />

unterschiedlichen Bindemittel- bzw. Asphalteigenschaften<br />

führen können.<br />

Produktentwicklung Lanxess<br />

Gummi aus Altreifen zeigt aufgrund der produktspezifischen<br />

Vulkanisation gute elastische Eigenschaften. Diese<br />

elastifizierende Wirkung wird beim Vermischen mit Bitumen<br />

auch auf das Bindemittel übertragen. Jedoch<br />

erschwert die mit der Vulkanisation verbundene Vernetzung<br />

das vollständige Auflösen des Reifengummis im<br />

Bitumen. Aus diesem Grund hat Lanxess 2<strong>01</strong>5 mit Entwicklungsarbeiten<br />

zu einem Verfahren unter Einsatz eines<br />

Additivs begonnen, das zum Ziel hatte, die Vernetzung<br />

eines vulkanisierten Gummimehls aus Altreifen rückgängig<br />

zu machen, also das Gummimehl zu devulkanisieren,<br />

und damit das Mischen mit Bitumen zu erleichtern. Lanxess<br />

verfügt über eine vielfältige Produktpalette an Additiven<br />

für unterschiedliche Industrieanwendungen (u. a.<br />

Schmierstoffe, Reiniger, Desinfektion, Wasserbehandlung,<br />

Materialschutz), aber auch Produkte für die Reifenindustrie<br />

zählen dazu (z. B. Vulkanisationshilfsmittel, Antioxidantien<br />

etc.). Besondere Merkmale des verwendeten<br />

Lanxess -Additivs für die Devulkanisierung sind zum einen<br />

die hohe Substanzeffektivität, da geringe Mengen bereits<br />

zu einer hohen Wirksamkeit führen, und zum anderen der<br />

im Unterschied zu anderen Verfahren zur Devulkanisation<br />

von Gummi aus Altreifen erheblich geringere Energieaufwand.<br />

Durch gezielte Entwicklung des Verfahrens unter<br />

wissenschaftlicher Begleitung konnte der Einsatz in gummimodifiziertem<br />

Bitumen bzw. in entsprechend modifizierten<br />

Asphalten vorangetrieben werden.<br />

Als Ausgangsprodukte für das neue Verfahren dienen<br />

handelsübliche Gummimehle, wie sie direkt in der Altgummiaufbereitungsanlage<br />

angeboten werden. Im Rahmen<br />

umfangreicher Untersuchungen wurden Gummimehle<br />

aus Alt-Lkw-Reifen der Firma MRH (Mülsener Rohstoff-<br />

und Handelsgesellschaft GmbH) verwendet. Die<br />

ersten Ergebnisse bestätigten, dass das Gummimehl –<br />

wie erwartet – zu einer schnelleren und besseren Vermischung<br />

mit Bitumen zunächst devulkanisiert werden<br />

muss. Dies ist allerdings ein Prozess, der zu einem Verlust<br />

der Elastizität führen und damit die Eigenschaften des<br />

Bitumens negativ beeinflussen kann [6]. Sehr gute Ergebnisse<br />

wurden mit einem Alkyl-Polysulfid als selektives<br />

Devulkanisierungsmittel erzielt. Dieses devulkanisiert das<br />

Altgummi recht schnell unter vergleichsweise milden<br />

Bedingungen. Zudem zeigte sich, dass bei Einhaltung<br />

spezifischer Reaktionsbedingungen nicht nur die elastischen<br />

Eigenschaften erhalten, sondern gegenüber unbehandeltem<br />

Altreifengummi sogar gesteigert werden<br />

konnten.<br />

Alkyl-Polysulfide (AP) haben die Struktur R-Sx-R, mit R<br />

= Alkyl und Sx als eine Kette von x verbundenen Schwefelatomen<br />

(x = 2 - 8). Solche Alkyl-Polysulfide setzen beim<br />

Erhitzen Schwefel frei und können daher auch als Vernetzer<br />

(also als alternatives Vulkanisierungsmittel zu elementarem<br />

Schwefel) in Bindemitteln wirken. Abhängig von der Alkylgruppe<br />

(R) und der Zahl der Schwefelatome in der Kette (x)<br />

liegt der Schwefelgehalt zwischen ca. 20 und 40 %.<br />

Zum Aufschluss wird das Gummimehl, das bei MRH aus<br />

sortenreinen Alt-Lkw-Reifen in einem kryogenen Mahlprozess,<br />

der zu einer reproduzierbaren Korngrößenverteilung<br />

führt, gewonnen wurde, intensiv mit dem<br />

Alkyl-Polysulfid (AP) vermischt. Letzteres kann optional<br />

mit einem Trägeröl verdünnt werden. Entscheidend beim<br />

Aufbereitungsprozess ist die möglichst vollständige und<br />

gleichmäßige Bedeckung der Gummipartikel mit dem AP.<br />

Die so erhaltene Mischung wird anschließend erhitzt,<br />

sodass das AP die Gummipartikel durchdringen und sich<br />

darin zersetzen kann. Die resultierende Reaktion des AP<br />

mit der vernetzten Polymerkette ist eine Umlagerung; die<br />

Alkylgruppen des AP bilden eine Art Schutzgruppe auf<br />

den Radikalenden der gebrochenen Schwefelkette. In<br />

mehreren Schutzrechten sind sowohl die Anwendung<br />

von derart vorbehandeltem Altgummi bei der Herstellung<br />

von Gummimodifiziertem Bitumen (GmB) als auch die<br />

damit erzielbaren vorteilhaften Eigenschaften des modifizierten<br />

Bitumens beschrieben [18].<br />

Wird das Altgummi mit dem AP unter optimalen<br />

Bedingungen behandelt (zeitliche Dauer der thermischen<br />

Belastung, intensive und gleichmäßige Verteilung), so<br />

wird die Vermischung von Gummi mit Bitumen erleichtert,<br />

weil die Viskosität der Mischung deutlich niedriger<br />

ist und gleichzeitig das Viskositätsmaximum wesentlich<br />

schneller durchlaufen wird. Für die Untersuchung der Wirkung<br />

von AP-behandeltem Gummimehl in Bitumen<br />

wurde kryogen gemahlenes Gummipulver aus Alt-Lkw-<br />

Reifen im technischen Maßstab mit Alkyl-Polysulfid in<br />

einer Recyclinganlage intensiv vermischt und thermisch<br />

behandelt. Dieser Vorbehandlungsprozess wurde von der<br />

Fa. MRH optimiert, womit sie wesentlich zur Entwicklung<br />

und Umsetzung des Verfahrens beigetragen hat.<br />

Gummi aus Altreifen zeigt aufgrund einer<br />

produktspezifischen De-Vulkanisierung gute elastische<br />

Eigenschaften.<br />

1|20<strong>22</strong>


16<br />

Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

Untersuchungsprogramm am KIT<br />

Um die Eigenschaften des aufbereiteten Gummimehls zu<br />

evaluieren, wurde eine Reihe von Bitumen- und Asphaltuntersuchungen<br />

durchgeführt. Diese erfolgten am Institut<br />

für Straßen- und Eisenbahnwesen am Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT) und werden nachfolgend vorgestellt.<br />

Voruntersuchungen auf Bitumenebene<br />

Für die Verwendung im Asphalt sollten zunächst die<br />

Randbedingungen für die Zugabe (Zugabemenge,<br />

Misch- und Reifezeit) im Zusammenhang mit den sich<br />

daraus ergebenden Veränderungen bei den Bindemitteleigenschaften<br />

auch unter Berücksichtigung der Alterung<br />

evaluiert werden. Das behandelte Gummimehl wurde<br />

hierzu einem Bitumen 50/70 bei 180 °C zugegeben.<br />

Zugabemenge<br />

Als Zugabemenge wurde in Anlehnung an Erfahrungen<br />

mit anderen Gummi-Produkten aus der Praxis zunächst<br />

ein Anteil von 15 M.-% gewählt. Die erzielten Ergebnisse<br />

bzw. Einzelversuche mit reduzierten Zugabemengen lassen<br />

vermuten, dass ein geringerer Anteil von ca. 12 M.-%<br />

ebenfalls ausreichend sein kann.<br />

Misch- und Reifezeit<br />

Diese beiden Randbedingungen wurden systematisch<br />

variiert und sind in Kombination zu betrachten: Nach<br />

Mischzeiten zwischen fünf und 60 Minuten folgte eine<br />

Reifezeit im Ofen bei 180 °C ohne Rühren zwischen 15 und<br />

240 Minuten. An mehreren Kombinationen Misch-/Reifezeit<br />

wurden die Eigenschaften des GmB im Dynamischen<br />

Scherrheometer nach der AL DSR-Prüfung (T-Sweep) [3]<br />

sowie (MSCRT) [2] und anhand der konventionellen Prüfverfahren<br />

(Nadelpenetration [8], Erweichungspunkt Ring<br />

und Kugel [9], elastische Rückstellung [11]) ermittelt.<br />

Bild 1: Ergebnisse des T-Sweeps des Basisbitumens 50/70 und den Mischungen 60/60 bzw.<br />

5/15, jeweils mit 15 M.-% behandeltem und unbehandeltem Gummimehl.<br />

(Quelle: KIT)<br />

Gleichzeitig wurde die Wirkung der Behandlung des<br />

Gummimehls bewertet, indem auch unbehandeltes<br />

Gummimehl bei den gleichen Randbedingungen beigemischt<br />

und geprüft wurde.<br />

In Bild 1 sind beispielhaft ausgewählte Ergebnisse dargestellt,<br />

die zusätzlich den Sachverhalt der anderen<br />

Mischungen repräsentieren. Die Bezeichnung der<br />

Mischungen gibt Hinweise auf die Mischrandbedingungen:<br />

So bedeutet beispielsweise „Mischung 5/15 – behandelt“,<br />

dass die Mischzeit fünf Minuten und die Reifezeit 15<br />

Minuten betrug und das Gummimehl behandelt war. Wie<br />

erwartet führt die Zugabe des Gummimehls dazu, dass<br />

der Schubmodul des GmB im Vergleich zu demjenigen<br />

des Basisbitumens 50/70 deutlich steigt. Der Unterschied<br />

zwischen den Modifizierungen fällt dann vergleichsweise<br />

klein aus.<br />

Eine größere Differenzierung ist mithilfe des Phasenwinkels<br />

möglich. Durch die Modifizierung liegen die<br />

Funktionen auf einem niedrigeren Niveau und haben<br />

auch einen anderen Verlauf als beim Basisbitumen. Die<br />

Behandlung des Gummimehls führt dazu, dass der Phasenwinkel<br />

des damit modifizierten Bitumens (blaue Funktionen<br />

in Bild 1) langsamer mit der Temperatur ansteigt<br />

als bei den Mischungen mit unbehandeltem Gummimehl<br />

(rote Funktionen). Das deutet auf höhere elastische Verformungsanteile<br />

hin und ist damit vorteilhaft für das Verformungsverhalten<br />

bei hohen Temperaturen. Eine Überprüfung<br />

der Richtwerte nach den E GmBA ergab zudem,<br />

dass der geforderte Phasenwinkel von ≤ 65 ° bei einer<br />

Prüftemperatur von 60 °C nur bei den Mischungen mit<br />

dem behandelten Gummimehl erreicht werden kann.<br />

Analog verhält sich das GmB, wenn das Gummimehl<br />

deutlich weniger Zeit hat, um im Bitumen dispergiert zu<br />

werden. Führt man den oben beschriebenen Mischprozess<br />

mit reduzierten Zeiten durch (fünf Minuten Rühren,<br />

15 Minuten Reifen bei 180 °C, „Mischung 5/15“), zeigen die<br />

Mischungen mit behandeltem als auch mit unbehandeltem<br />

Gummimehl ein viskoseres Verhalten bei Temperaturen<br />

zwischen 50 und 90 °C. Zur Untersuchung des elastischen<br />

Rückstellvermögens wurde der MSCRT im Dynamischen<br />

Scherrheometer an allen Mischungen durchgeführt.<br />

Grundsätzlich besitzen auch hier die Mischungen,<br />

die mit AP behandelt wurden, ein deutlich ausgeprägteres<br />

Rückstellvermögen als die unbehandelten Mischungen.<br />

Die Ergebnisse der rheologischen Untersuchungen<br />

werden durch die konventionellen Prüfverfahren<br />

gestützt. Weitere Untersuchungen wurden in Bezug auf<br />

das Tieftemperaturverhalten mittels Biegebalken-Rheometer<br />

(BBR) [1] und zum Alterungsverhalten (RTFOT [10]<br />

und PAV [12]) durchgeführt.<br />

Auf Basis der umfänglichen Bindemitteluntersuchungen<br />

und aus Gründen der Praktikabilität wurden eine<br />

Mischzeit von 15 Minuten und eine Reifezeit von 60 Minuten<br />

als notwendig, aber auch ausreichend definiert. Die<br />

sich daraus ergebenden Bindemitteleigenschaften erfüllen<br />

die Anfordergen des Regelwerks und sind in Tabelle<br />

1 zusammengefasst. Zur besseren Einschätzung sind die<br />

Eigenschaften eines mit handelsüblichem Gummigranu-<br />

1|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

17<br />

Kenngröße Basisbitumen 50/70<br />

Erweichungspunkt Ring und Kugel [°C] 49,0 59,2<br />

Nadelpenetration [1/10 mm] 59 49<br />

Elastische Rückstellung [%] 8 67<br />

DSR (T-<br />

Sweep)<br />

DSR<br />

(MSCRT)<br />

Schubmodul G* bei 60 °C<br />

[MPa]<br />

2.599 6.482<br />

Phasenwinkel δ bei 60 °C [°] 85,8 69,0<br />

Rückformung R bei 3,2 kPa<br />

[%]<br />

Nachgiebigkeit Jnr bei 3,2 kPa<br />

[1/kPa]<br />

50/70 + 10 M.-% AP-<br />

Gummimehl<br />

-1,1 -<br />

3,973 -<br />

50/70 + 15 M.-% AP-<br />

Gummimehl<br />

50/70 + Referenzprodukt<br />

67,2 60,8<br />

40 39<br />

75 67<br />

14.316 10.935<br />

55,9 69,6<br />

44,5 -<br />

0,214 -<br />

Soll GmBT nach<br />

den E GmBA<br />

Soll RmB G nach<br />

den TL RmB-StB By<br />

≥ 55 2) ≥ 55 4)<br />

≥ 65 3)<br />

25 bis 55 1,2,3) 20 bis 60 4)<br />

≥ 50 1,2) ≥ 55 4)<br />

≥ 60 3)<br />

≥ 6.000 1) ≥ 9.000 4)<br />

≥ 8.000 2)<br />

≥ 10.000 3)<br />

≤ 65 1,2,3) ≤ 70 4)<br />

- -<br />

Tabelle 1:<br />

Bindemitteleigenschaften<br />

der Mischung<br />

15/60 im<br />

Vergleich zum<br />

Basisbitumen<br />

und einem<br />

Referenzprodukt<br />

inkl.<br />

Anforderungswerten.<br />

BBR<br />

Steifigkeit S bei -16 °C [MPa] 168 -<br />

TS=300 [°C]<br />

-20,5 -<br />

m-Wert bei -16 °C [-] 0,389 -<br />

Tm0,3 [°C]<br />

-23,1 -<br />

RTFOT Zunahme EP RuK [°C] 6,4 -<br />

PAV Zunahme EP RuK [°C] 16,4 -<br />

(Quelle: KIT)<br />

103 -<br />

-29,5 - - -<br />

0,340 -<br />

-20,8 - - -<br />

2,4 -<br />

≤ 200 1) ≤ 250 4)<br />

≤ 150 2,3)<br />

≥ 0,3 1,2,3) ≥ 0,3 4)<br />

5,6 - - -<br />

≤ 8 1,2,3) ≤ 8 4) 1) 25/55-50<br />

2) 25/55-55<br />

3) 25/55-65<br />

4) 20/60-55<br />

lat modifizierten Bindemittels (Referenzprodukt) gegenübergestellt.<br />

Es ist zu erkennen, dass das AP-behandelte<br />

Gummimehl mit einem Anteil von 15 M.-% im Basisbitumen<br />

50/70 einem GmBT 25/55-65 nach den E GmBA bzw.<br />

einem RmB G 20/60-55 nach den TL RmB-StB By zuzuordnen<br />

ist. Das handelsübliche Referenzprodukt erfüllt<br />

hauptsächlich die Anforderungen eines GmBT 25/55-55<br />

bzw. 20/60-55, jedoch konnte der Phasenwinkel im Rahmen<br />

dieser Untersuchungen keinen der vorgegebenen<br />

Anforderungswerte nach den Regelwerken erfüllen. Im<br />

Allgemeinen liegen die Ergebnisse des Referenzproduktes<br />

zwischen den Werten der Mischungen mit 10 und 15<br />

M.-%, sodass von einem vergleichbaren bzw. teilweise<br />

besseren Verhalten des AP-behandelten Gummimehls im<br />

Vergleich zum Referenzprodukt ausgegangen wird.<br />

Asphalteigenschaften<br />

Nach den guten Ergebnissen auf der Bitumenebene galt<br />

es noch, die Wirkungsweise des AP-behandelten Gummimehls<br />

im Asphalt zu evaluieren. Zu diesem Zweck wurde<br />

ein splittreicher Asphaltbeton AC 8 D SP nach [4] ausgewählt,<br />

an welchem eine Reihe konventioneller und performance-orientierter<br />

Asphaltuntersuchungen durchgeführt<br />

wurde. Aus dem Zugabebindemittel 50/70 mit<br />

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18 Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

Kenngröße<br />

Zusammensetzung<br />

Referenz-GmA<br />

Anteil an Korn < 0,063 mm [M.-%] 8,7 8,8<br />

Anteil an Korn < 0,125 mm [M.-%] 10,5 10,9<br />

Anteil an Korn 0,063 ... 2 mm [M.-%] 23,4 27,7<br />

Anteil an Korn > 2,0 mm [M.-%] 67,9 63,5<br />

Grobkornanteil [M.-%] 39,7 36,8<br />

Gehalt an löslichen Bindemitteln nach<br />

der Extraktion in M.-%<br />

6,12 6,39<br />

Gesamtgummibindemittelgehalt [M.-%] 6,8 6,9<br />

Eigenschaften des rückgewonnenen Bindemittels<br />

Erweichungspunkt Ring und Kugel [°C] 56,0 54,6<br />

Elastische Rückstellung [%] 41 34<br />

Mischguteigenschaften<br />

Rohdichte Mischgut [g/cm 3 ]<br />

2,357 2,360<br />

Raumdichte am MPK [g/cm 3 ]<br />

2,299 2,318<br />

Hohlraumgehalt [Vol.-%] 2,5 1,8<br />

Hohlraumausfüllungsgrad [%]<br />

GmA mit AP-behandeltem<br />

Gummimehl<br />

85,7 89,5<br />

Bindemittelvolumen [Vol.-%] 15,0 15,3<br />

Tabelle 2: Charakteristische Kenngrößen des Asphaltmischgutes AC 8 D SP mit AP-behandeltem<br />

Gummimehl und des Referenz<strong>asphalt</strong>es.<br />

(Quelle: KIT)<br />

Bild 2: Ergebnisse der Abkühlversuche der beiden GmA im frischen und gealterten Zustand.<br />

(Quelle: KIT)<br />

15 M.-% AP-behandeltem Gummimehl resultiert ein Bindemittel<br />

der Sorte GmBT 25/55-55, welches einen<br />

Gesamtgummibitumengehalt von 6,8 M.-% im<br />

gummimodifizierten Asphalt (GmA) einnimmt. Als<br />

Gesteinskörnung wurde ein Quarzporphyr verwendet. Da<br />

der Mischprozess bei der Modifikation eine große Rolle<br />

spielt, wurde der Asphalt großmaßstäblich an der<br />

Asphaltmischanlage im Trockenprozess hergestellt, um<br />

die Randbedingungen möglichst realitätsgetreu zu simulieren.<br />

Im Rahmen der Voruntersuchungen im Labor hat<br />

sich für eine optimale Wirkungsweise eine anschließende<br />

Reifezeit von 60 Minuten als zielführend erwiesen. Diese<br />

wurde auch bei der großmaßstäblich hergestellten<br />

Mischung eingehalten, indem das Material im Silo gelagert<br />

wurde. Es ist nicht auszuschließen, dass eine längere<br />

Reifezeit, die sich z. B. durch den Transport mit Thermofahrzeugen<br />

zur Baustelle ergeben kann, zu einer weiteren<br />

Verbesserung der Eigenschaften führt.<br />

In Tabelle 2 sind die Ergebnisse der konventionellen<br />

Mischgut- und Bindemitteluntersuchungen zusammengestellt.<br />

Um die erzielten Eigenschaften besser einordnen<br />

zu können, wurde eine zweite Asphaltmischung nach der<br />

gleichen Erstprüfung mit einem handelsüblichen Gummigranulat<br />

als Referenz hergestellt. Beide Asphaltmischungen<br />

erfüllen die Anforderungen der technischen<br />

Vorschriften (TL bzw. ZTV Asphalt-StB sowie AP AC D SP)<br />

und haben sehr ähnliche kompositionelle Merkmale und<br />

Eigenschaften, was für die Vergleichbarkeit des<br />

Gebrauchsverhaltens entscheidend ist.<br />

Nach den konventionellen Mischgutuntersuchungen<br />

wurden im Labor die performance-orientierten Asphalteigenschaften<br />

zur Ansprache der Kälteflexibilität und des<br />

Verformungsverhaltens am frischen (Stufe 1) sowie am<br />

gealterten Mischgut (Stufe 2) ermittelt. Für die Stufe 2<br />

wurden die beiden Mischgüter in Anlehnung an die CEN<br />

/ TS 1697-52, Verfahren A1 [7] im Ofen bei 100 °C unter<br />

Sauerstoffzufuhr und täglichem Wenden gealtert. Die<br />

Wirksamkeit der Alterung wurde über den Erweichungspunkt<br />

Ring und Kugel und mittels DSR (T-Sweep) überprüft.<br />

Hierbei wurden erwartungsgemäß deutliche<br />

Zunahmen (10,8 bzw. 12,2 K) der Erweichungspunkte<br />

sowie der Schubmodule und eine Abnahme der Phasenwinkel<br />

festgestellt. Bei der anschließenden Probekörperherstellung<br />

für die Performance-Prüfungen wurde darauf<br />

geachtet, dass der Verdichtungserfolg in den beiden<br />

Stufen vergleichbar war, sodass der Einfluss der Verdichtung<br />

auf etwaige Unterschiede im Gebrauchsverhalten<br />

minimiert werden konnte. Eine Kontrolle erfolgte über<br />

die Raumdichte und die Höhe der Prismen bzw. der Marshall-Probekörper.<br />

In Bild 2 sind die Ergebnisse der Abkühlversuche nach<br />

den TP Asphalt-StB, Teil 46 A [17] aufgetragen. Jeder<br />

Graph stellt dabei eine Mittelwertfunktion aus drei Einzelversuchen<br />

dar. Insgesamt liegt ein gutes Tieftemperaturverhalten<br />

vor. Im ungealterten Zustand erreichen<br />

beide Asphaltvarianten -25 °C, sodass sie nach dem<br />

Arbeitspapier Tieftemperaturverhalten [5] für die<br />

Frosteinwirkungszone III geeignet sind. Der GmA mit<br />

AP-Gummimehl hat im Vergleich zum Referenzprodukt<br />

eine tiefere Bruchtemperatur von -28,1 °C, wodurch er ein<br />

vergleichsweise besseres Verhalten aufweist. Nach der<br />

Alterung unterscheiden sich die Bruchtemperaturen der<br />

beiden Produkte wenig und liegen nach wie vor auf<br />

einem niedrigen Niveau (unter -20 °C). Die Kurvenverläufe<br />

sind zudem sehr ähnlich – die Spannungen werden dabei<br />

1|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

19<br />

schneller im Vergleich zu denjenigen in den ungealterten<br />

Proben aufgebaut.<br />

Das Verformungsverhalten der gummimodifizierten<br />

Asphalte bei hohen Temperaturen wurde mit dem einaxialen<br />

Druck-Schwellversuch nach den TP Asphalt-StB,<br />

Teil 25 B1 [16] untersucht. Die Impulskriechkurven, denen<br />

jeweils die Ergebnisse von drei Marshall-Probekörpern<br />

zugrunde liegen, sind in Bild 3 dargestellt; die zugehörigen<br />

Mittelwerte der Dehnungsraten und Dehnungen<br />

enthält Tabelle 3. Alle Funktionen verlaufen flach und<br />

zeigen keine Wendepunkte, sodass als Ergebnis immer<br />

die ermittelte Dehnungsrate am Ende der Belastungszeit<br />

nach 10.000 Zyklen gilt. Sie liegt sowohl vor als auch nach<br />

der Alterung bei den beiden Asphaltvarianten auf einem<br />

niedrigen Niveau. Die in Baden-Württemberg geltenden<br />

Ergänzungen zu den TL Asphalt-StB, die ETV-StB-BW [14],<br />

enthalten einen Grenzwert von 5 [‰ · 10 -4 /n] für die Dehnungsrate<br />

im Rahmen der Erstprüfung von splittreichen<br />

Asphaltbetonen. Die hier ermittelten Werte liegen mit<br />

maximal 2,4 [‰ · 10 -4 /n] deutlich darunter und deuten<br />

somit auf verformungsbeständige Asphalte hin.<br />

Pilotstrecke<br />

Aufgrund der vielversprechenden Ergebnisse im Labor<br />

wurde im Sommer 2020 eine Pilotstrecke bei Mühlacker<br />

verwirklicht. Im Rahmen einer Erneuerungsmaßnahme<br />

wurde dabei ein ca. 120 m langer Teilabschnitt einer Land-<br />

Bild 3: Ergebnisse der Druck-Schwellversuche im frischen (Stufe 1) und gealterten Zustand<br />

(Stufe 2)<br />

(Quelle: KIT)<br />

straße mit dem konzipierten AC 8 D SP mit AP-behandeltem<br />

Gummimehl als Zusatz ausgeführt. Das Mischgut<br />

wurde zunächst im Silo gelagert und anschließend mit<br />

Thermomulden zur Baustelle transportiert, sodass die<br />

notwendige Reifezeit von einer Stunde eingehalten war.<br />

Die Mischguttemperatur beim Einbau betrug 160 °C und<br />

die Lufttemperatur 36 °C. Während des Einbaus zeigten<br />

sich keine Auffälligkeiten; das Material wies eine gute<br />

Verarbeitbarkeit und Verdichtbarkeit auf. Im Rahmen der<br />

Kontrollprüfung wurden Mischgutproben und Bohrkerne<br />

aus der fertigen Schicht entnommen. Der Untersuchungsumfang<br />

entsprach den ZTV Asphalt-StB [19]. Alle Ergebnisse<br />

erfüllen die Anforderungen des Regelwerks bzw.<br />

liegen innerhalb der zulässigen Toleranzen. Aktuell ist die<br />

Strecke unter Beobachtung, um das Langzeitverhalten in<br />

situ zu beurteilen.<br />

Dehnungsrate ε*<br />

[‰·10 -4 /n]<br />

GmA mit AP-Gummimehl<br />

Stufe 1 Stufe 2<br />

2,0 2,4<br />

Referenz-GmA<br />

Stufe 1 Stufe 2<br />

2,2 1,2<br />

Dehnung ε [‰] 9,6 8,3<br />

Belastungszyklen n [-] 10.000 10.000<br />

10,9 8,1<br />

10.000 10.000<br />

Tabelle 3: Mittelwerte der Dehnungsraten und der Dehnungen im frischen (Stufe 1) und gealterten Zustand (Stufe 2).<br />

(Quelle: KIT)<br />

1|20<strong>22</strong>


20<br />

Schwerpunkt: Gummimodifizierung<br />

Danksagung<br />

Ein großer Dank gilt der Firma Mülsener Rohstoff- und Handelsgesellschaft GmbH (MRH) für<br />

die Aufbereitung, Vorbehandlung und Bereitstellung des Gummimehls und der Firma Polymer<br />

Technik Mülsen GmbH (PTM) für die Verfahrensoptimierung, wobei Herr Baumann für<br />

sein besonderes Engagement gewürdigt werden muss. Außerdem danken wir allen Beteiligten,<br />

die zur Umsetzung der Pilotstrecke beigetragen haben, insbesondere Herrn Weick<br />

und Herrn Busch vom Regierungspräsidium Karlsruhe sowie der Asphaltmischanlage AMA<br />

Bietigheim (Herr Burgert) und der Strabag für den Einbau.<br />

AUTOREN<br />

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Dr. h. c.<br />

Ralf Roos, Dr.-Ing. Plamena<br />

Plachkova-Dzhurova,<br />

Nina Stelzenmüller, M. Sc.,<br />

Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT), Institut für<br />

Straßen- und Eisenbahnwesen<br />

(ISE);<br />

Dr. Thomas Klein,<br />

Lanxess Deutschland GmbH<br />

Fazit<br />

Der Einsatz von Altgummiprodukten in Asphalt<br />

wirkt noch immer polarisierend: Es gibt viele<br />

Befürworter, aber auch einige, die skeptisch<br />

sind oder den Einsatz gänzlich ablehnen. Auch<br />

wenn negative Erfahrungen aus der Vergangenheit<br />

zum Teil auf die mangelnde Erfahrung<br />

in der Handhabung, bei der Konzeption und<br />

bei der Herstellung sowie beim Einbau von<br />

gummimodifiziertem Asphaltmischgut zurückzuführen<br />

sind, so muss man weitergehend<br />

bedenken, dass die verschiedenen Gummiprodukte<br />

keinesfalls gleichwertig sind und die<br />

Asphalteigenschaften individuell beeinflussen.<br />

Häufig wirken sich solche negativen Erfahrungen<br />

insgesamt nachteilig auf eine Bauweise<br />

aus, da nicht mehr fokussiert wird, wo die<br />

eigentlichen Ursachen liegen. Viele Abnehmer<br />

haben jedoch „das richtige Produkt“ für sich<br />

entdeckt, mit welchem sie gute Erfahrung<br />

gemacht haben. Auch die Behandlung vom<br />

Gummimehl mit dem von Lanxess entwickelten<br />

Alkyl-Polysulfid (AP) hat einen positiven<br />

Einfluss auf das Gebrauchsverhalten von<br />

Asphalt gezeigt: Die Ergebnisse des umfangreichen<br />

Untersuchungsprogramms lassen ein<br />

regelwerkkonformes Produkt erkennen, das im<br />

Asphalt einen guten Verformungswiderstand<br />

sowie eine gute Kälteflexibilität auch nach der<br />

Alterung bewirkt. Zusätzlich wird dadurch ein<br />

wichtiger Beitrag zur Schonung natürlicher<br />

Ressourcen und zur Verwertung von Altreifen<br />

geleistet. <br />

•<br />

LITERATUR<br />

[1] AL BBR-Prüfung: Arbeitsanleitung zur Bestimmung<br />

des Verhaltens von Bitumen und bitumenhaltigen<br />

Bindemitteln bei tiefen Temperaturen im Biegebalkenrheometer<br />

(BBR), Ausgabe 2<strong>01</strong>7<br />

[2] AL DSR-Prüfung (MSCRT): Arbeitsanleitung zur<br />

Bestimmung des Verformungsverhaltens von Bitumen<br />

und bitumenhaltigen Bindemitteln im Dynamischen<br />

Scherrheometer (DSR) – Teil 2: Durchführung der<br />

MSCR-Prüfung, Ausgabe 2<strong>01</strong>6<br />

[3] AL DSR-Prüfung (T-Sweep): Arbeitsanleitung zur<br />

Bestimmung des Verformungsverhaltens von Bitumen<br />

und bitumenhaltigen Bindemitteln im Dynamischen<br />

Scherrheometer (DSR) – Durchführung im Temperatursweep,<br />

Ausgabe 2<strong>01</strong>4<br />

[4] AP AC D SP: Arbeitspapier – für die Planung und<br />

Ausführung von Asphaltdeckschichten aus splittreichem<br />

Asphaltbeton für den Einsatz in Verkehrsflächen mit<br />

besonderen Beanspruchungen, Ausgabe 2<strong>01</strong>9<br />

[5] Arbeitspapier Tieftemperaturverhalten von<br />

Asphalt, Teil 1: Zug- und Abkühlversuche, Ausgabe 2<strong>01</strong>2<br />

[6] Beyer/Walter: Lehrbuch der Organischen Chemie.<br />

24. Aufl., Stuttgart 2004, S. 733<br />

[7] DIN CEN/TS 12697-52; DIN SPEC 18115: Asphalt –<br />

Prüfverfahren – Teil 52: Konditionierung zur Ansprache<br />

der oxidativen Alterung, Ausgabe 2<strong>01</strong>7<br />

[8] DIN EN 1426: Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel<br />

– Bestimmung der Nadelpenetration, Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>5<br />

[9] DIN EN 1427: Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel<br />

– Bestimmung des Erweichungspunktes – Ringund<br />

Kugel-Verfahren, Ausgabe 2<strong>01</strong>5<br />

[10] DIN EN 12607-1: Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel<br />

– Bestimmung der Beständigkeit gegen Verhärtung<br />

unter Einfluss von Wärme und Luft – Teil 1:<br />

RTFOT-Verfahren, Ausgabe 2<strong>01</strong>5<br />

[11] DIN EN 13398: Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel<br />

– Bestimmung der elastischen Rückstellung von<br />

modifiziertem Bitumen, Ausgabe 2<strong>01</strong>0<br />

[12] DIN EN 14769: Bitumen und bitumenhaltige Bindemittel<br />

– Beschleunigte Langzeit-Alterung mit einem<br />

Druckalterungsbehälter (PAV), Ausgabe 2<strong>01</strong>2<br />

[13] E GmBA: Empfehlungen zu Gummimodifizierten<br />

Bitumen und Asphalten, Ausgabe 2<strong>01</strong>2<br />

[14] ETV-StB-BW: Ergänzungen zu den Technischen<br />

Vertragsbedingungen im Straßenbau Baden-Württemberg,<br />

Teil 3.2, Ausgabe 2020<br />

[15] TL RmB-StB By: Technische Lieferbedingungen für<br />

Gummimodifizierte Bitumen, Ausgabe 2<strong>01</strong>0<br />

[16] TP Asphalt-StB, Teil 25 B1: Einaxialer<br />

Druck-Schwellversuch – Bestimmung des Verformungsverhaltens<br />

von Walz<strong>asphalt</strong> bei Wärme, Ausgabe 2<strong>01</strong>2<br />

[17] TP Asphalt-StB, Teil 46 A: Kälteeigenschaften:<br />

Einaxialer Zugversuch und Abkühlversuch, Ausgabe<br />

2<strong>01</strong>3<br />

[18] WO2<strong>01</strong>7032661 und WO2021<strong>01</strong>8892 (Lanxess<br />

Deutschland GmbH)<br />

[19] ZTV Asphalt-StB: Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen<br />

aus Asphalt, Ausgabe 2007,<br />

Fassung 2<strong>01</strong>3<br />

1|20<strong>22</strong>


SPEZIALAUSGABEN<br />

20<strong>22</strong><br />

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Exklusive Berichterstattung<br />

Redaktionelle Beiträge der<br />

ausstellenden Unternehmen<br />

4/<strong>22</strong><br />

Wer liefert was?<br />

Erweiterung um ein<br />

Verzeichnis „Wer liefert was?“<br />

Tabellarisches Verzeichnis aller<br />

Zulieferer und Dienst leister<br />

aus der Asphaltbranche<br />

5/<strong>22</strong><br />

55 Jahre <strong>asphalt</strong><br />

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<strong>22</strong> Intern<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Deutsche Asphalttage 2023<br />

Die Redaktion sagt „Danke!“<br />

Die 21. Deutschen Asphalttage werden aufgrund der dynamischen Pandemieentwicklung auf den 8. bis 10. Februar<br />

2023 verschoben. Das größte und wichtigste nationale Branchentreffen wird alle zwei Jahre vom Deutschen<br />

Asphaltverband (DAV) sowie vom Deutschen Asphaltinstitut (DAI) ausgerichtet. Begleitet wird der Kongress durch<br />

eine umfangreiche Fachausstellung.<br />

Das Präsidium des Deutschen Asphaltverbandes<br />

hatte in einer Sondersitzung<br />

beschlossen, die für den 16. bis 18. Februar<br />

20<strong>22</strong> geplanten 21. Deutsche Asphalttage um<br />

ein Jahr zu verschieben. Oliver Nohse, Präsident<br />

des DAV, erläutert diesen Schritt: „Die<br />

Entscheidung zur Verschiebung ist uns keinesfalls<br />

leichtgefallen; aber die Voraussetzungen<br />

für eine sichere und erfolgreiche Durchführung<br />

der Deutschen Asphalttage im kommenden<br />

Februar sind zum aktuellen Zeitpunkt leider<br />

nicht gegeben. Daher war eine Verschiebung<br />

unausweichlich.“<br />

Zugleich wurde auch beschlossen, dass die<br />

Asphalttage dann 2023 und 2024 stattfinden,<br />

das heißt, es handelt sich bei der aktuellen Entwicklung<br />

um eine Verschiebung, nicht um eine<br />

Turnusänderung. Demnach finden die 21. Deutschen<br />

Asphalttage vom 8. bis 10. Februar 2023<br />

und die <strong>22</strong>. Deutschen Asphalttage vom 21. bis<br />

23. Februar 2024 im Alpencongress in Berchtesgaden<br />

statt.<br />

Die Redaktion der Fachzeitschrift „<strong>asphalt</strong>“<br />

möchte sich an dieser Stelle herzlich bei den<br />

Firmen bedanken, die sich bereits 20<strong>22</strong> als Aussteller<br />

angemeldet hatten. Wir freuen uns spätestens<br />

auf die Ausstellung 2023. •<br />

1|20<strong>22</strong><br />

Neu<br />

Performanceoptimiert<br />

Myaktiv<br />

MBC Mülsener Bauchemie GmbH


Intern<br />

23<br />

Folgende Unternehmen hatten sich 20<strong>22</strong> bereits als<br />

Aussteller angemeldet:<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

APS Antriebs-, Prüf- und Steuertechnik GmbH ----------- www.wille-geotechnik.com<br />

Rosneft Deutschland GmbH ---------------------------------www.rosneft.de<br />

Steininger Straßenbauprodukte Deutschland GmbH -------- www.steininger-online.de<br />

BPS GmbH ---------------------------------------www.bps-salzkotten.de<br />

ATLAS Schuhfabrik GmbH & Co. KG ------------------------ www.atlasschuhe.de<br />

TIPCO GmbH ---------------------------------------www.tipco-gmbh.com<br />

E-MAK Makine Ins. Tic. San. A.Ş. -----------------------------www.e-mak.com<br />

Fels Vertriebs und Service GmbH & Co. KG ------------------------- www.fels.de<br />

Flensburger Maschinenbau Anstalt Ullrich GmbH & Co KG ---------www.fma-ullrich.de<br />

Ammann Asphalt GmbH --------------------------------www.ammann.com<br />

m.i.k. IT GmbH ------------------------------------------ www.mik-it.de<br />

BOMAG GmbH ---------------------------------------- www.bomag.com<br />

BASF SE ----------------------- www.B2last.com www.<strong>asphalt</strong>performance.com<br />

Trailer Spray Systems GbR ---------------------- www.trailer-spray-systems.com<br />

Rheinbraun Brennstoff GmbH ------------------- www.rheinbraun-brennstoff.de<br />

J. Rettenmaier & Söhne GmbH + Co KG ----------------------------www.jrs.de<br />

Volvo Construction Equipment Germany GmbH -------------------www.volvo.com<br />

Triflex GmbH & Co. KG ------------------------------------- www.triflex.de<br />

Eckardt & Sohn GmbH -------------------------------- www.labor-technik.de<br />

Nynas AB --------------------------------------------- www.nynas.com<br />

Volz Consulting GmbH ------------------------------- www.volzconsulting.de<br />

Dynapac GmbH --------------------------------------- www.dynapac.com<br />

Saint-Gobain Adfors CZ s.r.o. -------------------------- www.saint-gobain.com<br />

NordBit GmbH & Co. KG -----------------------------------www.nordbit.net<br />

Kirschbaum Verlag GmbH www.kirschbaum.de<br />

INGEVITY HOLDINGS SPRL --------------------------------www.ingevity.com<br />

Gütegemeinschaft AKB für Asphalt-Kaltbauweisen<br />

zur Erhaltung von Straßen e.V. --------------------------www.kutter-spezial.de<br />

WIRTGEN International GmbH ------------------------www.wirtgen-group.com<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG ---- www.praxis-edv.de<br />

Stein-Verlag Baden-Baden GmbH ------------------------www.geoplangmbh.de<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH -----------------------www.mhi-nbs.de<br />

ALBR3CHT Supply Concepts GmbH --------------------www.supply-concepts.com<br />

Gazpromneft-Straßenbau -----------------------------www.gazprom-neft.ru<br />

Abraservice Deutschland ------------------------------ www.abraservice.com<br />

Pirlo Industrial GmbH & Co KG ------------------------------- www.pirlo.com<br />

Infratest Prüftechnik GmbH -------------------------------www.infratest.net<br />

RMS GmbH- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -www.rms-luera.de<br />

Sripath Technologies LLC -------------------------------www.euro-chem.com<br />

Deutsche Vialit Gesellschaft mbH -------------------------------www.vialit.at<br />

GKG Mineraloel Handel GmbH & Co. KG ------------------------ www.gkg-oel.de<br />

GICON – Großmann Ingenieur Consult GmbH ----------------------www.gicon.de<br />

HUESKER Synthetic GmbH --------------------------------- www.huesker.de<br />

Kutter Spezialstraßenbau GmbH & Co. KG ------------------www.kutter-spezial.de<br />

W. Markgraf GmbH & Co KG ----------------------------www.markgraf-bau.de<br />

Dr. Jung & Partner Software & Consulting AG -----------------------www.jpsc.de<br />

Ruthmann GmbH ------------------------------------ www.ruthmann.info<br />

Kraton Polymers Nederland BV ------------------------------www.kraton.com<br />

Völkel Mikroelektronik GmbH -------------------------------www.voelkel.de<br />

Ritchie Bros. Deutschland GmbH- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - www.ritchiebros.com<br />

Fliegl Bau- und Kommunaltechnik GmbH -----------------------www.fliegl.com<br />

miprotek GmbH --------------------------------------- www.miprotek.de<br />

Total Energies Bitumen Deutschland GmbH ----------------------- www.total.de<br />

Shell Deutschland GmbH ----------------------------------- www.shell.com<br />

MOBA Construction Solutions GmbH ----------------------------www.moba.de<br />

schäfer-technic gmbh -----------------------------www.schaefer-technic.com<br />

FröWag GmbH -----------------------------------------www.froewag.de<br />

Arkema-Road Science ----------------------------------- www.arkema.com<br />

Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co. KG ---------------------- www.kebu.de<br />

CFF GmbH & Co. KG ------------------------------------------www.cff.de<br />

Q Point GmbH -----------------------------------------www.q-point.com<br />

Lausitz Energie Bergbau AG -----------------------------------www.leag.de<br />

EUROVIA GmbH ---------------------------------------- www.eurovia.de<br />

Cargill NV --------------------------------------------- www.cargill.com<br />

Zeppelin Baumaschinen GmbH ---------------------------- www.zeppelin.com<br />

S&P Clever Reinforcement GmbH ----------------------www.spreinforcement.de<br />

Denso GmbH ------------------------------------- www.denso-group.com<br />

Ooms producten ------------------------------------------ www.ooms.nl<br />

GP Asphaltmischwerke GmbH ------------------------- www.gp-papenburg.de<br />

GMS Günter Meyer Gesellschaft für Fahrbahnsanierungen mbH ----www.gms-fraesen.de<br />

Brenntag GmbH ---------------------------------------www.brenntag.de<br />

CTS Bitumen GmbH -----------------------------------www.cts-bitumen.de<br />

Julius Hoesch GmbH & Co. KG www.julius-hoesch.de<br />

Modular Hallensysteme GmbH ------------------------------www.modular.at<br />

Paul H. Kübler Bekleidungswerk GmbH & Co. KG ------------------ www.kuebler.eu<br />

Schüttflix GmbH --------------------------------------www.schuettflix.de<br />

WIRTGEN GmbH ----------------------------------www.wirtgen-group.com<br />

WIRTGEN GROUP Zweigniederlassung der<br />

John Deere GmbH & Co. KG- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - www.wirtgen-group.com<br />

BENNINGHOVEN Zweigniederlassung der<br />

Wirtgen Mineral Technologies GmbH - - - - - - - - - - - - - - - - - - - www.wirtgen-group.com<br />

JOSEPH VÖGELE AG --------------------------------www.wirtgen-group.com<br />

Hamm AG --------------------------------------www.wirtgen-group.com<br />

MARINI ------------------------------------------www.marini.fayat.com<br />

SECMAIR ----------------------------------------www.secmair.fayat.com<br />

KLEEMANN GMBH ---------------------------------www.wirtgen-group.com<br />

Nouryon Surface Chemistry AB ---------------------------- www.nouryon.com<br />

Esha Straße GmbH ---------------------------------------- www.esha.eu<br />

ERMONT -----------------------------------www.marini-ermont.fayat.com<br />

1|20<strong>22</strong>


24 Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

Die Einflüsse aus dem Qualitätsmanagement führen teilweise zu<br />

einem bürokratischen Aufwand und beeinflussen die Produktqualität<br />

nur minimal, da es sich um eine Systemprüfung und keine<br />

Produktprüfung handelt. (Quelle: DAV/hin)<br />

Asphaltbau<br />

Anmerkungen zur<br />

Qualitätssicherung von Asphalt<br />

Das Wort Qualität kann einfach ausgedrückt mit dem Satz beschrieben werden: „Qualität ist, wenn der Kunde<br />

zurückkommt und nicht die Ware“. Diese mehr anekdotische Betrachtung des Begriffes Qualität trifft im<br />

Grunde den Kern. Im letzten Teil unseres zweiteiligen Beitrages stellen wir statistische Werkzeuge vor, die<br />

zumindest für große Lose oder anhand von den gesammelten Daten einer Asphaltart und -sorte, die über<br />

einen längeren Zeitraum wiederholt produziert wurde, als Kontrollmechanismus für die Qualität eingesetzt<br />

werden können. Auch für die Bewertung und den Einsatz von Asphaltgranulat gibt die Statistik eine gute<br />

Handhabe für die Qualitätssicherung und die Optimierung der Zugabemengen.<br />

Von Lothar Drüschner<br />

1|20<strong>22</strong>


estimmt die Form der Kurve. Mit ansteigendem σ wird der Kurvenverlauf flacher. Die für die<br />

Normalverteilung anzuwendenden Berechnungsgrundlagen werden in der Regel ab einem<br />

Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

Stichprobenumfang n ≥ 30 angewendet. Bei einem Stichprobenumfang n < 30 kann die 25<br />

sogenannte t-Verteilung, auch als Student-Verteilung bezeichnet, verwendet. werden.<br />

Gauß-Verteilung<br />

(Standardnormalverteilung)<br />

≈ 99 %<br />

-4x<br />

µ -3 - 3σ µ -2 - 2σ µ<br />

-1<br />

- σ µ 0 1<br />

µ + σ<br />

2<br />

µ + 2σ<br />

3<br />

µ + 3σ + x4<br />

Standardnormalverteilung (Quelle: Drüschner)<br />

Abb. 1: Standardnormalverteilung<br />

Eine Möglichkeit der Qualitätskontrolle liefert<br />

die Statistik, die für größere Lose, für aufsummierte<br />

Einzelergebnisse einer Asphaltart und<br />

-sorte über einen längeren Zeitraum oder für<br />

Asphaltgranulathalden angewendet werden<br />

kann. Die Unterschiede in den Ergebnissen<br />

können bereits anhand der Mittelwerte erkennbar<br />

sein. Aber diese Unterschiede kennzeichnen<br />

nicht die Variation innerhalb einer Datenreihe.<br />

Deshalb sollte zu jedem Mittelwert eine<br />

Standardabweichung angeführt werden, die<br />

die Streuung der einzelnen Daten einer Datenreihe<br />

beschreibt. Es ist aber auch der andere<br />

Fall denkbar, dass bei gleichen Mittelwerten<br />

nur die Standardabweichung die unterschiedliche<br />

Verteilung der Einzelwerte kennzeichnet.<br />

An dieser Stelle ist ein kleiner Ausflug in die<br />

Theorie angebracht. In der Abbildung 1 ist eine<br />

Standardnormalverteilung gezeigt. Das Maximum<br />

dieser Normalverteilung ist durch den<br />

Erwartungswert µ beschrieben. Die Anzahl der<br />

Werte nimmt beidseitig symmetrisch vom<br />

Erwartungswert µ ab, bis die Kurve asymptotisch<br />

zur Abszisse verläuft. Das heißt, wenn die<br />

gemessenen Werte um den Erwartungswert µ<br />

vari ieren, so haben beispielsweise x 1 = µ - σ und<br />

x 2 = µ + σ denselben Wert, wobei σ für die<br />

Standard ab weichung steht. Der Bereich zwischen<br />

µ - σ und µ + σ, auch als µ ± σ zu bezeichnen,<br />

umfasst eine Fläche von rund 68 %, genau<br />

68,27 %. Es liegen also rund 68 % aller Werte in<br />

diesem Bereich. Etwa 95 %, genau 95,45 %, der<br />

Werte liegen in dem Bereich µ ± 2σ und rund<br />

99 %, genau 99,73 %, der Werte liegen zwischen<br />

µ ± 3σ. Die hier in der Abbildung 1 skizzierte<br />

Verteilung wird als Standardnormalverteilung<br />

oder auch als z-Verteilung mit dem<br />

Mittelwert µ = 0 und der Standardabweichung<br />

σ = 1 bezeichnet. Diese Standardnormalverteilung<br />

oder z-Verteilung ist die Basis für die<br />

Berechnungen von Wahrscheinlichkeiten<br />

anderer Normalverteilungen, die in der Regel<br />

nicht häufig auftreten. Die Standardnormalverteilung<br />

ist mit N(0,1) und die Normalverteilung<br />

mit N(µ,σ) zu beschreiben. Damit wird deutlich,<br />

dass die Standard normalverteilung eindeutig<br />

mit dem Erwartungswert µ = 0 und der Standardabweichung<br />

σ = 1 gekennzeichnet ist,<br />

während für die Normalverteilung die Parameter<br />

µ und σ zu bestimmen sind. Aus der Abbildung<br />

1 kann für eine Normalverteilung abgeleitet<br />

werden, dass der Erwartungswert µ die<br />

Lage der Verteilung beeinflusst und die Standardabweichung<br />

σ die Form der Kurve bestimmt.<br />

Mit ansteigendem σ wird der Kurvenverlauf<br />

flacher. Die für die Normalverteilung<br />

t-Verteilung (Student-Verteilung), t-Test<br />

anzuwendenden Berechnungsgrundlagen<br />

Da werden im Asphaltlabor in der Regel selten ab einem mehr Stichprobenumfang<br />

n ≥ 30 angewendet. Bei einem Stichpro-<br />

als 30 Ergebnisse von einer Mischgutart und -sorte vorliegen,<br />

ist die Anwendung der t-Verteilung sinnvoll. Mit der t-Verteilung kann das Vertrauensintervall<br />

benumfang n < 30 kann die sogenannte t-Verteilung,<br />

eines Mittelwertes,<br />

auch als<br />

der<br />

Student-Verteilung<br />

Vergleich zweier<br />

bezeichnet,<br />

verwendet.<br />

Mittelwerte, die Differenz zweier Mittelwerte und der<br />

werden.<br />

t-Verteilung<br />

(Student-Verteilung), t-Test<br />

Da im Asphaltlabor selten mehr als 30 Ergebnisse<br />

von einer Mischgutart und -sorte vorliegen,<br />

ist die Anwendung der t-Verteilung sinnvoll.<br />

Mit der t-Verteilung kann das Vertrauensintervall<br />

eines Mittelwertes, der Vergleich zweier<br />

Mittelwerte, die Differenz zweier Mittelwerte<br />

und der Vergleich zwischen einem Mittelwert<br />

und dem Sollwert bestimmt werden. Weiter ist<br />

die t-Verteilung für Tests in der linearen Korrelations-<br />

und Regressionsanalyse geeignet.<br />

Abbildung 2 zeigt für die t-Verteilung ebenfalls<br />

eine glockenförmige Verteilung mit einem<br />

der Standardnormalverteilung vergleichbaren<br />

Verhalten, allerdings ist dabei die t-Verteilung<br />

unab hängig von µ und σ. Der Verlauf der t-Verteilung<br />

ist vielmehr vom Freiheits grad FG<br />

abhängig, der sich mit FG = n - 1 errechnet,<br />

wobei unter n die Anzahl der Beobachtungen<br />

≈ 68 %<br />

≈ 95 %<br />

-3 -2 -1 0 1 2 3<br />

Da im Asphaltlabor selten mehr als 30<br />

Ergebnisse von einer Mischgutart und -sorte<br />

vorliegen, ist die Anwendung der t-Verteilung sinnvoll.<br />

1|20<strong>22</strong>


ist. Gegenüber der Standardnormalverteilung N(0,1) hat die t-Verteilung für kleine<br />

Freiheitgrade eine geringere Höhe und eine größere Ausbreitung. Erst für größere<br />

Freiheitsgrade geht die t-Verteilung in die Standardnormalverteilung über. Aus der t-Tabelle<br />

26 Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

kann für n = 5 bzw. FG = 4 entnommen werden, dass ± 2,77 % der Gesamtfläche oder der<br />

Werte außerhalb der Signifikanzschranke 95 % liegen. Für N(0,1) sind es ± 1,96 % der Fläche<br />

oder der Werte.<br />

Standardnormalverteilung und t-Verteilung im Vergleich (Quelle: Drüschner)<br />

Abb. 2: Standardnormalverteilung und t-Verteilung im Vergleich<br />

0,4<br />

0,32<br />

0,24<br />

0,16<br />

0,08<br />

Standardnormalverteilung<br />

[FG = ∞]<br />

t-Verteilung [n = 5, FG = 4]<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

Um eine brauchbare und gesicherte Aussage zur zu Asphaltqualität verstehen ist. Gegenüber zu ermöglichen, der Standardnormalverteilung<br />

wie schon N(0,1) angeführt, hat die genutzt t-Verteilung werden. für<br />

kann die<br />

t-Verteilung bei einer geringen Anzahl von Messwerten,<br />

Es müssen also nicht eine Vielzahl von Untersuchungsergebnissen kleine Freiheitsgrade eine vorliegen. geringere Höhe Für die und<br />

eine größere Ausbreitung. Erst für größere Freiheitsgrade<br />

geht die t-Verteilung in die Stan-<br />

t-Verteilung sind folgende Kennwerte zu ermitteln:<br />

dardnormalverteilung über. Aus der t-Tabelle<br />

kann für n = 5 bzw. FG = 4 entnommen werden,<br />

dass ± 2,77 % der Gesamtfläche oder der Werte<br />

außerhalb der Signifikanzschranke 95 % liegen.<br />

Für N(0,1) sind es ± 1,96 % der Fläche oder der<br />

Werte.<br />

Um eine brauchbare und gesicherte Aussage<br />

zur Asphaltqualität zu ermöglichen, kann die<br />

t-Verteilung bei einer geringen Anzahl von Messwerten,<br />

wie schon angeführt, genutzt werden.<br />

Es muss also nicht eine Vielzahl von Untersuchungsergebnissen<br />

vorliegen. Für die t-Verteilung<br />

sind folgende Kennwerte zu ermitteln:<br />

x̅ steht für den Mittelwert, der sich aus den<br />

Einzelergebnissen errechnet. Aber dieser<br />

Mittelwert allein ist kein Gütemaßstab für die<br />

Ergebnisse. Dazu ein Beispiel für 2 Messreihen<br />

für den Bindemittelgehalt in % für einen<br />

SMA 11 S:<br />

– Messreihe 1: 6,5; 6,0; 6,2; 7,0; 6,8 x̅1 = 6,5 [%]<br />

– Messreihe 2: 6,6; 6,4; 6,3; 6,7; 6,5 x̅2 = 6,5 [%]<br />

Beide Messreihen ergeben denselben Mittelwert,<br />

obwohl sich die einzelnen Messwerte<br />

in der Qualität unterscheiden.<br />

nsteht für die Anzahl der Messwerte. Diese<br />

Kenngröße wird für die Berechnung der statistischen<br />

Aussagen benötigt. Für beide hier<br />

skizzierten Messreihen ist jeweils n = 5.<br />

s ist der Ausdruck für die empirische Standardabweichung<br />

als Maß für die Streuung der<br />

einzelnen Messwerte untereinander. Es ergibt<br />

sich für die<br />

– Messreihe 1: s = 0,412 [%]<br />

– Messreihe 2: s = 0,158 [%].<br />

Mit der Standardabweichung s kann die<br />

Qualität der Messreihen bewertet werden. Die<br />

Standardabweichung s der Messreihe 2 ist im<br />

Vergleich zur Messreihe 1 deutlich kleiner.<br />

Damit wird gezeigt, dass die einzelnen Ergebnisse<br />

der Messreihe 2 dichter zusammenliegen.<br />

Der Mittelwert x̅ errechnet sich wie folgt:<br />

(1)<br />

Diese Formel sieht komplizierter aus, als sie ist.<br />

Es sind alle Einzelwerte x i zu addieren und die<br />

Summe durch die Anzahl n der Einzelwerte zu teilen.<br />

Die Standardabweichung s ergibt sich mit<br />

folgender Beziehung:<br />

(für n ≥ 2) (2)<br />

Die Anzahl der Einzelwerte n muss für die<br />

Berechnung der Standardabweichung s mindestens<br />

zwei Ergebnisse umfassen, sinnvoll sind<br />

fünf bis acht Ergebnisse. Sehr viele Ergebnisse<br />

verbessern kaum die Standardabweichung<br />

gegenüber dem notwendigen Aufwand. Die<br />

Asphaltprüf verfahren werden immer von systematischen<br />

und statistischen Probenahmefehlern<br />

begleitet, die erheblich größer sein können<br />

als ein methodischer Messfehler. Für die<br />

Arbeit mit der t-Verteilung ist die Kenntnis der<br />

Signifikanzschranken für die t-Verteilung in<br />

Abhängigkeit vom Freiheitsgrad FG der Beobachtungen<br />

und der Irrtumswahrschein lich keit α<br />

erforderlich. Allgemein wird die t-Verteilung mit<br />

der Schreibweise t FG;α ausgedrückt. Die Signifikanzschranken<br />

sind in Tabellen, beispielsweise<br />

im Internet, hinterlegt oder sie können mithilfe<br />

von Excel berechnet werden. Für eine technische<br />

Bewertung wird in der Regel die Irrtumswahrscheinlichkeit<br />

1 - α = 0,05 (P = 0,95) angewendet.<br />

Die Aussage P = 0,95 enthält eine Vertrauenswahrscheinlichkeit<br />

von 95 % für die<br />

Parameter der Grundgesamtheit. Mit P = 0,95 ist<br />

allerdings auch eine Irrtumswahrscheinlichkeit<br />

von 5 % verbunden, die jeweils zur Hälfte durch<br />

den Auftragnehmer und Auftraggeber getragen<br />

werden muss. Von weiterer Bedeutung sind<br />

zusätzlich die Irrtumswahrscheinlich keiten<br />

1 - α = 0,<strong>01</strong> (P = 0,99), entsprechend 99 %, und<br />

1 - α = 0,0<strong>01</strong> (P = 0,999), entsprechend 99,9 %.<br />

F-Verteilung, F-Test<br />

Mit der F-Verteilung werden Varianzen untereinander<br />

verglichen. Es wird dafür das Verhältnis<br />

zweier Quadrate untereinander verglichen,<br />

sodass diese nur einen Wert zwischen null und<br />

plus unendlich annehmen können. Die Vertei-<br />

1|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

27<br />

lungskurve für die Wahrscheinlichkeitsdichte<br />

der F-Verteilung kann deshalb nur rechts des<br />

Koordinatenanfangspunktes liegen. Im Vergleich<br />

zur t-Verteilung, bei der +t mit -t vertauscht<br />

werden kann, ist für die F-Verteilung<br />

auch ein Vertauschen der Standardabweichungen<br />

mit den zugehörigen Freiheitsgraden erforderlich,<br />

da der Quotient immer größer als 1 sein<br />

muss.<br />

Anwendungen<br />

Vertrauensintervall Δx<br />

Mit dem Mittelwert x̅ und der Standardabweichung<br />

s kann das Vertrauensintervall Δx, auch<br />

als Vertrauensbereich bezeichnet, berechnet<br />

werden:<br />

(mit FG = n - 1) (3)<br />

Für die zuvor genannten Messreihen 1 und<br />

2 wurde jeweils derselbe Mittelwert x̅ für den<br />

Bindemittelgehalt mit unterschiedlichen Standardabweichungen<br />

errechnet. Mit der Beziehung<br />

(3), dem FG = 4 und für die t-Verteilung<br />

mit t FG;α , entsprechend für t 4;0,05 = 2,776, ergibt<br />

sich Δx = ± 0,511 %. Bezogen auf den Mittelwert<br />

x̅ = 6,50 % der Messreihe 1 liegt der wahre Wert<br />

für den Bindemittelgehalt zwischen 6,50 % ±<br />

0,51 % oder anders ausgedrückt zwischen<br />

5,99 % und 7,<strong>01</strong> %. Im Umkehrschluss beträgt<br />

die Wahrscheinlichkeit, dass der wahre Wert<br />

gerundet außerhalb der Grenzen 6,5 % ± 0,51 %<br />

liegt, nur 5 %. Von 100 Messwerten liegen 95 %<br />

innerhalb des Vertrauensintervalls. Für die<br />

Mess reihe 2 errechnet sich das Vertrauensintervall<br />

Δx zu 0,196 %, sodass der wahre Wert des<br />

Bindemittelgehaltes zwischen 6,3 % und 6,7 %<br />

mit der Sicherheit von 95 % zu finden sein wird.<br />

Das heißt für die Praxis, dass der mit der Messreihe<br />

1 festgestellte Bindemittelgehalt außer<br />

Kontrolle ist, während die Messreihe 2 einen<br />

qualitätsgerechten Bindemittelgehalt für den<br />

SMA 11 S anzeigt. Erst bei einer kontinuierlichen<br />

Produktion und der entsprechenden<br />

Anzahl von Kennwerten ist dieser Vergleich<br />

sinnvoll wie z. B. für große Lose. Aber es können<br />

auch Einzelergebnisse, die über einen längeren<br />

Zeitraum gewonnen wurden, auf diese Weise<br />

überprüft werden.<br />

Vergleich von zwei Mittelwerten<br />

und Standardabweichungen<br />

Für den Vergleich zweier Mittelwerte sind die<br />

nachstehenden Messreihen zusammengestellt:<br />

Im Rahmen einer Großbaustelle wurden für die<br />

Mischwerke A und B folgende Bindemittelgehalte<br />

als Beispiel für einen SMA 11 S ermittelt.<br />

Mischwerk A: x̅1 = 6,9 %; s 1 = 0,<strong>22</strong>6 %; n 1 = 8<br />

Mischwerk B: x̅2 = 6,6 %; s 2 = 0,130 %; n 2 = 14<br />

Der Vergleich der Mittelwerte erfolgt mit<br />

der nachstehenden Beziehung:<br />

mit<br />

(4)<br />

Dabei ist die t̂ Prüfgröße, die mit den Signifikanzschranken<br />

α = 0,05, α = 0,<strong>01</strong> und α = 0,0<strong>01</strong><br />

der t-Verteilung mit einem FG = n 1 + n 2 – 2 zu<br />

vergleichen ist. Die Größe s d gibt die durchschnittliche<br />

Standardabweichung an. Für den<br />

Vergleich der Mittelwerte der Mischwerke A<br />

und B errechnet sich mit (4) die Prüfgröße zu<br />

t ̂ = 4,158. Die Prüfgröße ist mit den Signifikanzschranken<br />

P = 0,95, P = 0,99 und P = 0,999 entsprechend<br />

der allgemeinen Form t FG;α zu vergleichen.<br />

Für das Beispiel sind es t 20;0,05 , t 20;0,<strong>01</strong><br />

und t 20;0,0<strong>01</strong> , wobei für<br />

– t̂


28 Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

schranken für t 20;0,05 = 2,085, t 0;0,<strong>01</strong> = 2,845 und<br />

t 20,0,0<strong>01</strong> = 3,850 ermittelt. Die errechnete Prüfgröße<br />

t ̂ = 4,158 ist größer als t 20;0,0<strong>01</strong> , sodass ein<br />

Unterschied zwischen beiden Mittelwerten<br />

vorliegt. Eine Mittelwertbildung aus x̅1 und x̅2<br />

ist deshalb nicht zulässig.<br />

Selbst wenn das Ergebnis eine Mittelwertbildung<br />

zuließe, wäre es zwingend notwendig,<br />

die Standardabweichungen s 1 und s 2 auf<br />

Homogenität zu überprüfen. Bei einer Inhomogenität<br />

der beiden Standardabweichungen ist<br />

die Mittelwertbildung abzulehnen. Für die Prüfung<br />

der Homogenität wird der F-Test angewendet.<br />

Für den F-Test müssen die Kennwerte<br />

für die Standardabweichung s 1 und s 2 und die<br />

Anzahl n 1 und n 2 der zugehörigen Messwerte<br />

bekannt sein. Dabei muss s 1 > s 2 sein und die<br />

Anzahl der Messwerte n 1 und n 2 ist entsprechend<br />

zuzuordnen. Für das Beispiel ergibt sich<br />

somit Folgendes mit dem allgemeinen Freiheitsgrad<br />

FG = n - 1<br />

– Mischwerk A: s 1 = 0,<strong>22</strong>6 %; n 1 = 8; FG 1 = 7<br />

– Mischwerk B: s 2 = 0,130 %; n 2 = 14; FG 2 = 13<br />

Für den F-Test ist die Beziehung<br />

für s 1 > s 2 (5)<br />

anzuwenden. Der quadrierte Quotient ergibt<br />

anhand des Beispiels mit (5) F̂ = 3,<strong>01</strong>8. Die F-Signifikanzgrenzen<br />

sind F 7;13;0,05 = 2,831, F 7;13;0,<strong>01</strong><br />

= 4,441 und F 7;13;0,0<strong>01</strong> = 7,489. Für die Bewertung<br />

des Ergebnisses gelten die gleichen Grundsätze<br />

wie zuvor für die t-Signifikanzgrenzen. Da<br />

F̂ = 3,<strong>01</strong>8 ≥ F 7;13;0,05 < F 7;13;0,<strong>01</strong> unterscheiden sich<br />

die Standardabweichungen wahrscheinlich.<br />

Eine Mittelwertbildung, für die bereits oben ein<br />

hochsignifikanter Unterschied festgestellt<br />

wurde, und die Entwicklung einer gemeinsamen<br />

Standardabweichung ist nicht sinnvoll, da<br />

für die Kennwerte offensichtlich aus unterschiedlichen<br />

Grundgesamtheiten gewonnen<br />

wurden.<br />

Zusammenfassung von Mittelwerten<br />

und Standardabweichungen<br />

In diesem Beispiel belieferte eine Asphaltmischanlage<br />

zwei größere Baumaßnahmen mit<br />

SMA 11 S, für die die Bindemittelgehalte<br />

bestimmt wurden. Die Zusammenfassung von<br />

Mittelwerten und Standardabweichungen von<br />

zwei Datenreihen setzt voraus, dass die Signifikanzgrenzen<br />

für t ̂< t FG;0,05 und F̂ < F FG;0,05 sein<br />

müssen. Folgende Werte liegen vor:<br />

– Baumaßnahme A:<br />

n 1 = 8; x̅1 = 6,6 %; s 1 = 0,200 %<br />

– Baumaßnahme B:<br />

n 2 = 12; x̅2 = 6,5 %; s 2 = 0,150 %<br />

– Vergleich der Mittelwerte:<br />

t ̂ = 1,281 ≤ 2,1<strong>01</strong> = t 7;11;0,05<br />

– Vergleich der Standardabweichungen:<br />

1|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

29<br />

F̂ = 1,778 ≤ 3,<strong>01</strong>2 = F 7;11;0,05<br />

Für die Zusammenfassung sind folgende<br />

Kennwerte erforderlich:<br />

– für die Anzahl der Messwerte: n = n 1 +n 2 (6)<br />

– für den Gesamtmittelwert: <br />

– für die Standardabweichung:<br />

(7)<br />

(8)<br />

Anhand der Datenreihen für die Projekte A<br />

und B ergibt sich aus den insgesamt n = 20<br />

Daten für den Mittelwert x̅G = 6,5 % und für die<br />

Standardabweichung s G = 0,170 %. Der Mittelwert<br />

x̅G und die Standardabweichung s G eignen<br />

sich auch zur Berechnung des Vertrauensintervalls<br />

Δx mit dem Freiheitsgrad FG = 19 für<br />

n = 20. Mit t 19;0,05 = 2,093 wird Δx = 0,1 % erhalten.<br />

Damit kann der wahre Wert mit 6,5 % ±<br />

0,1 % oder im Bereich von 6,4 % bis 6,6 % mit<br />

95 % Sicherheit angenommen werden. Diese<br />

Vorgehensweise eröffnet für Asphaltgranulathalden,<br />

insbesondere für die sogenannte<br />

„Wanderhalde“, eine Möglichkeit für die Vergleichbarkeit<br />

der ermittelten Kennwerte untereinander<br />

und für eine bessere Genauigkeit der<br />

Zugabemenge aufgrund der abschätzbaren<br />

Bandbreite des wahren Wertes.<br />

Vergleich eines Mittelwertes mit<br />

dem Sollwert<br />

den AC 32 T S ist signifikant zu hoch, wobei die<br />

Ursachen für die Abweichung sowohl im<br />

maschinen- als auch im labortechnischen<br />

Bereich liegen können.<br />

Dieser Vergleich ist ein wichtiger Baustein<br />

für Liefer- und Abnahmevereinbarungen, die<br />

zwischen Vorlieferanten und Asphalthersteller<br />

einerseits und Asphalthersteller und Auftragnehmer<br />

einer Baumaßnahme zu beachten<br />

wären. Es ist zwar möglich, diese Gesetzmäßigkeiten<br />

auszublenden, aber dieser Gedankengang<br />

ist praktisch unsinnig.<br />

Ausreißertest<br />

Mit dem Begriff Ausreißer wird ein Wert<br />

bezeichnet, der außerhalb der üblichen Verteilungsstruktur<br />

bestimmt wird. Für das Auffinden<br />

von Ausreißern gibt es verschiedene und<br />

willkürliche Ansätze, die sich auf einen Streubereich<br />

um den Erwartungswert beziehen. So<br />

werden beispielweise Werte, die die Grenze<br />

von 3s (s = Standardabweichung) überschreiten,<br />

als Ausreißer bezeichnet. In anderen Veröffentlichungen<br />

ist hingegen eine Grenze von<br />

2s oder 1,5s genannt. Auch das Ausreißerverfahren<br />

mit Excel ist eine willkürliche Festlegung.<br />

Hier wird das Überschreiten der Quartilsabstände<br />

Q 25 und Q 75 vom Median um mehr als<br />

das 1,5-Fache als Ausreißer fixiert, die grafisch<br />

Für große Produktionslose oder über einen längeren<br />

Produktionszeitraum mit Einzelergebnissen<br />

kann es sinnvoll sein, die entsprechenden<br />

Mittelwerte mit dem Sollwert zu vergleichen.<br />

Als Ausgangsgrößen für diesen Vergleich<br />

müssen die Anzahl der Ergebnisse n, es müssen<br />

mindestens 2 Ergebnisse festgestellt worden<br />

sein, der Mittelwert x̅ aus den einzelnen Ergebnissen,<br />

die Standardabweichung s und der Sollwert<br />

w vorliegen. Die Beurteilung des Vergleichs<br />

erfolgt mit der t-Verteilung und dem<br />

Freiheitsgrad FG = n - 1. Dazu ist für einen<br />

AC 32 T S das nachstehende Beispiel für den<br />

Bindemittelgehalt angenommen:<br />

– n = 12; x̅ = 4,3 %; s = 0,281 %; w = 3,8 %<br />

Für den Vergleich gilt die Beziehung<br />

für n ≥ 2 (9)<br />

Mit den Kenndaten des Beispiels errechnet<br />

sich nach (9) t ̂ = 3,464. Die Entscheidung ist<br />

anlog zum „Vergleich von Mittelwerten” zu treffen.<br />

Die Signifikanzgrenzen der t-Verteilung<br />

zeigen die Schranken für t 11;0,05 = 2,2<strong>01</strong>, t 11;0,<strong>01</strong> =<br />

3,106 und t 11;0,0<strong>01</strong> = 4,437 an, damit ist t ̂ = 3,464<br />

> t 11;0,<strong>01</strong> und < t 11;0,0<strong>01</strong> . Der Bindemittelgehalt für<br />

1|20<strong>22</strong>


30 Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

Auch für die Bewertung und den Einsatz von Asphaltgranulat<br />

gibt die Statistik eine gute Handhabe für<br />

die Qualitätssicherung und die Optimierung der<br />

Zugabemengen. (Quelle: DAV/hin)<br />

mit dem Boxplot dargestellt werden können.<br />

Die Entfernung eines Ausreißers aus einer<br />

Datenreihe kann nicht will kürlich nach dem<br />

Motto erfolgen, der Wert passt nicht in die<br />

Mess reihe, deshalb wird er eliminiert. Einen<br />

Weg zur Identifizierung von Ausreißern bietet<br />

die Statistik. Durch die Statistik wird die Prüfmethodik<br />

jedoch nicht verbessert. Eine statistische<br />

Methode kann nicht entscheiden, ob es<br />

richtig ist, einen Messwert aus einer Messreihe<br />

zu entfernen. Sondern mit der Statistik ist lediglich<br />

festzustellen, ob ein Messwert signifikant<br />

mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit von<br />

den Werten einer Messreihe abweicht oder<br />

auch nicht. Die Ursache dieser Abweichung ist<br />

damit nicht geklärt – es kann ein systematischer<br />

Fehler oder Zufallsfehler vorliegen. Bei<br />

Prüfverfahren sind es eher Zufallsfehler. Sollten<br />

diese Fehler aber häufiger auftreten, so ist die<br />

Verfahrensprozedur zu überprüfen. Mit dem<br />

Grubbs-Test steht ein bekannter Ausreißertest<br />

auf statistischer Basis zur Verfügung, der von<br />

Nalimov mit einem von der Stichprobengröße<br />

abhängigen Korrekturfaktor variiert wurde.<br />

Für den Ausreißertest nach Nalimov gilt für<br />

die Prüfgröße Ĝ:<br />

für n ≥ 3 (10)<br />

mit dem ausreißerverdächtigen Wert x i , dem<br />

Mittelwert x̅, der Standardabweichung s und<br />

der Anzahl der Werte n.<br />

Die Prüfgröße Ĝ ist anhand des Freiheitsgrades<br />

FG = n - 2 mit den Werten aus der Tabelle<br />

3 zu vergleichen. Excel stellt für diesen Ausreißertest<br />

kein Berechnungsverfahren und keine<br />

Daten für die Bewertung der Prüfgröße Ĝ zur<br />

Verfügung.<br />

Als Beispiel für den Bindemittelgehalt einer<br />

Asphaltgranulathalde wird Folgendes angenommen:<br />

x̅ = 5,4 %; s = 1,05 %; n = 11; ausreißerverdächtiger<br />

Wert x i = 6,5 %; FG = 9.<br />

Anhand dieser Ergebnisse errechnet sich<br />

mit (10) die Prüfgröße Ĝ = 2,844. Die Signifikanzschranken<br />

G zeigen, dass Ĝ ≥ G 9;0,0<strong>01</strong> =<br />

2,677 ist und somit der Bindemittelgehalt von<br />

6,5 % hoch signifikant als Ausreißer zu identifizieren<br />

ist. Wäre unabhängig von diesem Fall<br />

Ĝ < G FG;0,05 , dann ist der Wert x i als nicht ausreißerverdächtig<br />

einzustufen. Mit Ĝ ≥ G 0,0<strong>01</strong><br />

handelt es sich, wie schon zuvor erläutert, um<br />

einen hoch signifikanten Ausreißer. Die auszugsweise<br />

wiedergegebenen Signifikanzschranken<br />

für die FG 1 bis 20 in der Tabelle 3<br />

können für FG > 20 im Internet eingesehen<br />

werden. In der Regel reicht für den Asphaltbereich<br />

der FG = 20, also für insgesamt n = <strong>22</strong><br />

Werte aus. Für die Bewertung der Ergebnisse<br />

von Asphaltgranulat kann dieser Ausreißertest<br />

hilfreich sein, um Extremwerte auszuschließen<br />

und die Zugabemenge zu optimieren.<br />

Grundsätzlich ist jedoch festzuhalten,<br />

dass ein Ausreißer lediglich im statistischen<br />

Sinne vorliegt und nicht zwingend im konkreten<br />

Falle.<br />

1|20<strong>22</strong>


Schwerpunkt Qualitätssicherung – Teil 2<br />

31<br />

Zusammenfassung<br />

Die Qualitätssicherung von Asphaltmischgut<br />

ist europäisch mit Elementen aus dem Qualitätsmanagementsystem<br />

durch CEN in den EN<br />

13108-21, umgesetzt in Deutschland mit der<br />

DIN EN 13108-21, geregelt worden. Die Einflüsse<br />

aus dem Qualitätsmanagement führen<br />

teilweise zu einem bürokratischen Aufwand<br />

FG<br />

Signifikanzschranken (1 - α)<br />

0,05<br />

(95 %)<br />

0,<strong>01</strong><br />

(99 %)<br />

0,0<strong>01</strong><br />

(99,9 %)<br />

1 1,409 1,414 1,414<br />

2 1,644 1,710 1,725<br />

3 1,758 1,924 1,987<br />

4 1,816 2,057 2,185<br />

5 1,849 2,146 2,335<br />

6 1,870 2,209 2,451<br />

7 1,885 2,257 2,542<br />

8 1,895 2,293 2,616<br />

9 1,904 2,3<strong>22</strong> 2,677<br />

10 1,910 2,346 2,728<br />

11 1,915 2,366 2,772<br />

12 1,919 2,383 2,809<br />

13 1,923 2,397 2,841<br />

14 1,926 2,409 2,870<br />

15 1,928 2,420 2,895<br />

16 1,930 2,429 2,917<br />

17 1,932 2,438 2,937<br />

18 1,934 2,445 2,955<br />

19 1,935 2,452 2,971<br />

20 1,937 2,458 2,986<br />

Tabelle 3:Signifikanzschranken G für den Ausreißertest<br />

nach Nalimov (Auszug)<br />

und beeinflussen die Produktqualität nur minimal,<br />

da es sich um eine Systemprüfung und<br />

keine Produktprüfung handelt. Befremdlich im<br />

Kontext zu dem sehr formalen Qualitätsmanagement<br />

ist, dass an keiner Stelle in der DIN<br />

EN 13108-21 auf die Verfügbarkeit des Ergebnisses<br />

nach der Probenahme hingewiesen<br />

wird. Das technische Regelwerk unterschlägt<br />

mit den festgelegten Toleranzen teilweise die<br />

statistischen Grundsätze und berücksichtigt<br />

die arbeitsbedingten Abweichungen nicht,<br />

deshalb können sie auch kein Maßstab für die<br />

Bewertung der Asphaltqualität im Rahmen der<br />

Eigenüberwachung sein. Die in DIN EN 13108-<br />

21 festgelegten Toleranzen sind ausschließlich<br />

für die Beurteilung der Konformität und der<br />

damit verbundenen Einstufung in das Betriebliche<br />

Erfüllungsniveau zu verwenden. Grundsätzlich<br />

sind die Lieferanten von Produkten für<br />

den Straßenbau und die Bauausführenden<br />

gehalten, Qualität innerhalb der geltenden<br />

Normen und des vereinbarten Vertrages zu<br />

liefern. Die aufgezeigten statistischen Werkzeuge<br />

können zumindest für große Lose oder<br />

anhand von den gesammelten Daten einer<br />

Asphaltart und -sorte, die über einen längeren<br />

Zeitraum wiederholt produziert wurde, als<br />

Kontrollmechanismus für die Qualität eingesetzt<br />

werden. Auch für die Bewertung und den<br />

Einsatz von Asphaltgranulat gibt die Statistik<br />

eine gute Handhabe für die Qualitätssicherung<br />

und die Optimierung der Zugabemengen. •<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing.<br />

Lothar Drüschner<br />

DC Drüschner Consult UG<br />

drueschner@hotmail.de<br />

LITERATUR<br />

[1] DIN EN ISO 9000:2<strong>01</strong>5-11, Qualitätsmanagementsysteme<br />

- Grundlagen und Begriffe,<br />

Beuth-Verlag, Berlin<br />

[2] Reinbacher, P.: Qualitätsmanagement? Kitsch!<br />

The European, Das Debatten-Magazin,<br />

12. Oktober 2<strong>01</strong>5 (Quelle: Internet)<br />

[3] Warzecha, B.: Ungesunde Ordnung, brand eins<br />

(Wirtschaftsmagazin), 12. Jahrgang, Heft 10;<br />

Oktober 2<strong>01</strong>0, S. 120–124 (Quelle: Internet)<br />

[4] „Erläuterungen zur DIN EN 13108 Asphaltmischgut<br />

– Mischgutanforderungen – Teil 21:<br />

Werkseigene Produktionskontrolle, Ausgabe<br />

2008/Fassung2009“, FGSV Verlag GmbH, Köln<br />

(FGSV 728)<br />

[5] Merkblatt über die statistische Auswertung<br />

von Prüfergebnissen, FGSV Verlag GmbH, Köln<br />

(FGSV 926)<br />

Weitere Literatur:<br />

– Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen<br />

aus Asphalt, Ausgabe 2007/Fassung<br />

2<strong>01</strong>3 (ZTV Asphalt-StB 07/13), FGSV Verlag<br />

GmbH, Köln (FGSV 799)<br />

– Technische Lieferbedingungen für Asphaltmischgut<br />

für den Bau von Verkehrsflächenbefestigungen,<br />

Ausgabe 2007/Fassung 2<strong>01</strong>3, FGSV Verlag<br />

GmbH, Köln (FGSV 797)<br />

– Sachs, L.: Angewandte Statistik, Anwendung<br />

statistischer Methoden, Springer Verlag, Berlin,<br />

1992<br />

– Kaiser, R., Gottschalk, G.: Elementare Tests zur<br />

Beurteilung von Messdaten, Bibliographisches<br />

Institut AG, Mannheim 1972<br />

– Schreiber, K.: Die Abgrenzung von Werk-,<br />

Werklieferungs- und Kaufvertrag, JURA 1/2<strong>01</strong>3, de<br />

Gruyter, Berlin (Quelle: Internet)<br />

Ausgabe 2/20<strong>22</strong><br />

Ihre Ansprechpartnerin für eine gezielte Werbung in der <strong>asphalt</strong><br />

Susanne Grimm-Fasching<br />

Tel.: +49 8364 986079<br />

Mobil: +49 162 9094328<br />

susanne.grimm@stein-verlagGmbH.de<br />

Anzeigenschluss:<br />

21.02.20<strong>22</strong><br />

Erscheinungstermin:<br />

28.03.20<strong>22</strong><br />

1|20<strong>22</strong>


32<br />

Termine<br />

Messen, Ausstellungen & Veranstaltungen<br />

März 20<strong>22</strong><br />

29.3. Online/Regenstauf<br />

38. Regenstaufer Asphaltund<br />

Straßenbauseminar „RAS 20<strong>22</strong>”<br />

www.ifbgauer.de<br />

April 20<strong>22</strong><br />

04. – 06.04 Willingen<br />

DAV / DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Februar 2023<br />

08. – 10.02 Berchtesgaden<br />

21. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

März 2023<br />

13. – 15.03. Willingen<br />

DAV / DAI-Asphaltseminar<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Mai 2023<br />

03 – 04.05. Aachen<br />

FGSV-Asphaltstraßentagung<br />

www.fgsv.de<br />

Februar 2024<br />

21. – 23.02. Berchtesgaden<br />

<strong>22</strong>. Deutsche Asphalttage<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

TOK-BAND_A-210x141mm_211216.qxp_RZ 16.12.21 11:56 Seite 1<br />

TOK ® -Band ohne Voranstrich.<br />

Höchstleistung in Bestzeit.<br />

TOK ® -Band SK. Selbstklebend. Zeitsparend. Sicher.<br />

TOK ® -Band A. Volle Haftung nach sekundenschneller Aktivierung.<br />

TOK ® -Band SK N2. Höchste Flexibilität auch bei Eiseskälte.<br />

Alle Bänder erfüllen die ZTV Fug-StB 15.<br />

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TOK ® -Band. Die Nr.1 bei Fugenbändern.


Technik<br />

33<br />

Wirtgen Group<br />

Meilenstein für Nigeria<br />

Die Wirtgen-Boden stabilisierer mischen<br />

den vorab verteilten Zement homogen in<br />

der gewünschten Tiefe in den Unterbau<br />

ein. Über eine Sprühleiste wird Wasser<br />

abhängig von der Fahrgeschwindigkeit<br />

automatisch in der erforderlichen Menge<br />

eingedüst. (Quelle: Wirtgen Group)<br />

Das nigerianische Bundesministerium für Bau- und Wohnungswesen hat<br />

den Auftrag an die Julius Berger Nigeria Plc (JBN) für den Ausbau der<br />

2-bahnigen Autobahn A2 erweitert. Die Strecke führt von der Hauptstadt<br />

Abuja in der Landesmitte bis nach Kano im Norden Nigerias. Statt der<br />

bisherigen Teilsanierung erfolgt die Umsetzung nun im Vollausbau der<br />

Strecke zzgl. Standspur.<br />

Die Sanierung der Abuja-Kaduna-Zaria-Kano-Road<br />

(AKR) ist Teil des „Trans-African<br />

Highways“, ein System transkontinentaler Straßenbauprojekte.<br />

Ziel ist die Förderung der afrikanischen<br />

Wirtschaft durch ein gut ausgebautes<br />

Handelsstraßennetz. So soll eine bessere<br />

Anbindung des wirtschaftlich schwächeren<br />

Nordens zur ökonomisch stärkeren südlichen<br />

Region erreicht werden. Nigeria, die größte afrikanische<br />

Volkswirtschaft, legt beim Ausbau der<br />

Infrastruktur immer mehr Wert auf umweltfreundliche<br />

Technologien. Von Anfang an<br />

wurde das umweltfreundliche Kaltrecycling als<br />

Alternative zu herkömmlichen Bauweisen in<br />

Betracht gezogen. Der Vorschlag der JBN für<br />

dieses Verfahren hat unter anderem für den<br />

Zuschlag gesorgt. Die Sanierungsmaßnahme<br />

soll im 2. Quartal 2023 abgeschlossen sein. Für<br />

Anfang Mai 2024 ist der Fertigstellungstermin<br />

für Sonderbauwerke vorgesehen. Ein enger<br />

Zeitplan, aber dank des zeitsparenden Kaltrecycling<br />

– „in-plant“ – Verfahrens ist JBN optimistisch,<br />

den Ausbau wie geplant realisieren zu<br />

können.<br />

1|20<strong>22</strong>


34 Technik<br />

<strong>01</strong> 02<br />

Bild <strong>01</strong><br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Eingespieltes Teamwork: Der Kleemann-Prallbrecher<br />

Mobirex MR<br />

110Z Evo 2 bringt das Fräsgut auf die<br />

gewünschte Korngröße. Parallel verarbeitet<br />

die KMA <strong>22</strong>0 gebrochenes Fräsgut<br />

zu neuem Mischgut und verlädt es<br />

direkt auf Lkw.<br />

Radlader beschicken die KMA <strong>22</strong>0 von<br />

Wirtgen mit dem gebrochenen Material.<br />

Zement und Wasser sowie Bitumen<br />

werden exakt nach Rezeptur hinzugegeben.<br />

Im Zwei-Wellen-Zwangsmischer<br />

entsteht dann das Mischgut ganz ohne<br />

Wärmezufuhr.<br />

Der Beschicker von Vögele sorgt mit<br />

seiner enormen Aufnahmekapazität<br />

von 16,4 t für eine unterbrechungsfreie<br />

Beschickung des Straßenfertigers.<br />

Hamm- Walzen übernahmen die Verdichtung<br />

des Asphalts.<br />

(Quelle: Wirtgen Group)<br />

Kaltrecycling-Bauweise<br />

mit Schaumbitumen<br />

Beim Kaltrecycling-Verfahren wird Schaumbitumen<br />

mit dem vorliegenden Baustoff je nach<br />

Anwendung „in-place“, also durch Kaltrecycler<br />

direkt vor Ort, oder „in-plant“ mit einer mobilen<br />

Kaltrecycling-Mischanlage in Nähe der Baustelle<br />

verarbeitet. Bei diesem Mammutprojekt<br />

mit Wanderbaustelle hat man sich für das<br />

„in-plant“ Verfahren entschieden. Das neu entstandene<br />

bituminöse Asphaltmischgut wird als<br />

BSM (bitumenstabilisiertes Material) bezeichnet.<br />

Nach Einbau und abschließender Verdichtung<br />

zeichnet sich das BSM durch eine langfristige,<br />

hohe Tragfähigkeit aus. Auch im Langzeitverhalten<br />

zeigen sich die Vorteile: das eingemischte<br />

Schaumbitumen führt zur punktuellen<br />

Haftung innerhalb der Kaltrecyclingschicht<br />

und lässt somit keine Rissbildung zu. Die so<br />

aufbereiteten, dauerhaften Schichten bilden<br />

im Straßenoberbau die optimale Grundlage für<br />

den abschließenden Asphaltüberbau mit<br />

erheblich reduzierter Schichtdicke bzw.<br />

Schichtlagen.<br />

Julius Berger setzt langfristig auf diese Bauweise<br />

und sieht darin eine echte Innovation für<br />

den nigerianischen Straßenbau: „Das Kaltrecycling<br />

ermöglicht die optimale und ressourcenschonende<br />

Verwendung des vorhandenen<br />

Die Kaltrecycling-Bauweise ermöglicht vor allem auch Einsparungen<br />

von bis zu 50 % an Bindemitteln, die nach wie vor der größte<br />

Kostenfaktor in der Straßensanierung sind.<br />

Materials. Deshalb haben wir es uns als erstes<br />

Unternehmen in Nigeria zur Auflage gemacht,<br />

das Potenzial dieser Technologie für uns und<br />

unseren Auftraggeber auszuschöpfen“, erklärt<br />

Projektdirektor Benjamin Bott.<br />

Zu Projektbeginn waren bereits zwei komplette<br />

Kaltrecycling- und Einbau-Flotten mit<br />

insgesamt 45 Geräten geordert. Dazu gehören<br />

Wirtgen-Großfräsen und Wirtgen-Bodenstabilisierer,<br />

Kaltrecycler sowie Streufahrzeuge von<br />

Streumaster, mobile Kleemann-Prallbrecher<br />

und Wirtgen-Kaltmischanlagen, Vögele-<br />

Asphaltfertiger und Beschicker sowie Hamm-<br />

Walzen. Im Zuge der Erweiterung wurden 30<br />

weitere Geräte nach Nigeria geliefert, „denn die<br />

Maschinen haben uns in der Vergangenheit mit<br />

Effizienz und Langlebigkeit überzeugt. Dazu<br />

kommt der gute After-Sales-Service hier in<br />

Nigeria“, sagt Bott.<br />

Geringe Lebenszykluskosten<br />

Auch nach der Projekterweiterung erfolgen die<br />

Arbeiten mit einer hervorragenden Klimabilanz.<br />

Die Vorteile des Verfahrens liegen nicht zuletzt<br />

in dem großen Energieeinsparpotenzial bei der<br />

Materialaufbereitung. Die Ausgangsstoffe müssen<br />

weder getrocknet noch erhitzt werden,<br />

sodass sich gegenüber konventionellen Sanierungsverfahren<br />

zehn bis zwölf Liter Kraftstoff<br />

pro Tonne einsparen lassen. Die fast vollständige<br />

Wiederverwertung des Oberbaus ist<br />

gleichbedeutend mit der Reduzierung der Baumaterial-Transporte<br />

um bis zu 90 %. Gleichzeitig<br />

können 90 % an Ressourcen und bis zu 100 % bei<br />

der Materialentsorgung eingespart werden.<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik<br />

35<br />

03<br />

Daraus resultieren ein deutlich reduzierter<br />

Kraftstoffverbrauch und geringerer<br />

CO 2 -Ausstoß. Die Kaltrecycling-Bauweise<br />

ermöglicht vor allem auch Einsparungen<br />

von bis zu 50 % an Bindemitteln, die nach<br />

wie vor der größte Kostenfaktor in der Straßensanierung<br />

sind. Dank der besonderen<br />

Eigenschaften des BSM führt die Kaltrecycling-Technologie<br />

zu sehr geringen Kosten<br />

über den gesamten Nutzungszeitraum von<br />

Straßen – so wie auf der Abuja-Kaduna-Zaria-Road<br />

in Nigeria.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

Prozessoptimierung im Straßenbau durch digitalen Datenfluss<br />

Mit der WDV2024 TEAM und ihrer umfassenden Datenbasis sowie der digitalen<br />

Prozesse zu Kunden, Lieferanten und Logistik, vernetzen wir Unternehmen<br />

mit einem hohem Grad an Automation - von Endgerät zu Endgerät.<br />

Produktionsplanung, Rohstoffeinkauf<br />

und Materialbestellung auf Basis der<br />

Werksproduktionsauslastung<br />

und der Rezeptverwaltung<br />

lasten Werke optimal aus.<br />

PxP<br />

Materialbestellung<br />

Status & Lieferscheine<br />

PxP<br />

Kontinuierlicher Datenfluss<br />

rund um Materialzuläufe und<br />

Materialbestellung per<br />

PxP BauleiterApp.<br />

Das Asphaltmischwerk im<br />

Zentrum der digitalen Prozesse<br />

ermöglicht robuste Lieferketten.<br />

Transport & Logistik<br />

datentechnisch integriert<br />

per PxP Logistik App inkl.<br />

Tourenmanagement und<br />

Wartezeitenerfassung.<br />

Lieferscheine<br />

Fahrzeuginfos<br />

Status & Lieferscheine<br />

Materialbestellung<br />

Rohmaterial nach Bedarf<br />

bestellt und organisiert per<br />

Waage-Web-Portal.<br />

Informationen und Kontakt:<br />

PRAXIS EDV-Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG<br />

Lange Straße 35 | D 99869 Pferdingsleben | www.praxis-edv.de | Tel.: +49 (0) 36258 566 0 | info@praxis-edv.de


36 Technik<br />

Nadler<br />

Jetzt für den Saisonstart rüsten<br />

Schachtrahmenheber, Fugenvergusskocher,<br />

Asphalt-Thermocontainer<br />

und vieles mehr – die Nadler<br />

Straßentechnik GmbH vertreibt ein<br />

umfangreiches Sortiment an Investitionsgütern<br />

für den Straßen- und<br />

Tiefbau. Kunden können sich jetzt<br />

beraten lassen, um mit gezielten<br />

Investitionen in der neuen Saison<br />

einfacher, effizienter und qualitativ<br />

hochwertiger zu arbeiten.<br />

Die Sanierung von schadhaften Schachtabdeckungen<br />

ist aufwendig und kostenintensiv.<br />

Die Schachtrahmenheber „Schachtmeister“<br />

schaffen Abhilfe. Alle Klasse-B- und<br />

-D-Schachtabdeckungen können in der Höhe<br />

problemlos reguliert werden. Durch den<br />

Einsatz des motorhydraulischen 4-Arm-<br />

Schachtrahmenhebers mit optionalem<br />

Schneid ring können Schachtabdeckungen im<br />

Straßenneubau zudem direkt durch die Decke<br />

gezogen werden. Die neue Generation des<br />

Schachtrahmenhebers bietet weitere Vorteile:<br />

Sie ist mit einem neuen, patentierten Tiefenanschlag<br />

sowie einer Standbremse ausgestattet<br />

und lässt sich durch weniger Gewicht leichter<br />

handhaben.<br />

Nadler ist Komplettanbieter im Bereich<br />

Fugenvergusstechnik. Die richtigen Maschinen<br />

und Baustoffe sorgen für Einsparungen an Personal<br />

und Fahrzeugtechnik. Zur Fugenherstellung<br />

nach Asphaltarbeiten eignet sich ein Trocken-Fugenschneider<br />

oder schon während der<br />

Verdichtungsarbeiten das Fugeneindrückrad.<br />

Die leistungsstarke Riss- und Fugenfräse RFF-A<br />

mit Absaugung vermeidet anfallenden<br />

Schneidstaub und die weitere Bearbeitung<br />

kann direkt im Anschluss erfolgen.<br />

Um Risse und Fugen für die Vergussarbeiten<br />

vorzubereiten, sollte witterungsunabhängig,<br />

gerade aber in der kalten und nassen Jahreszeit,<br />

die Reinigung mit heißer Pressluft erfolgen.<br />

Bei kalten Temperaturen zieht sich die<br />

Asphaltdecke zusammen. Bei Verwendung<br />

einer Heißluftlanze werden vorhandene Risse<br />

größer und sichtbar und können somit besser<br />

vergossen werden.<br />

Durch einfache und robuste Vergusskocher<br />

kann beim Vergussvorgang Zeit gespart werden.<br />

Kombikocher (30 und 50 l) vereinen Aufschmelz-<br />

und Vergussvorgang in einem Gerät.<br />

Schachtsanierung bei der Schulung „Ausgebildeter Anwender in<br />

der Sanierung von Schachtabdeckungen“ der Nadler Akademie<br />

(Quelle: Nadler)<br />

Fugenverguss bei der<br />

Schulung „Ausgebildeter<br />

Anwender im Fugen- und<br />

Risseverguss“ der Nadler<br />

Akademie<br />

(Quelle: Nadler)<br />

Durch das integrierte Rührwerk wird eine Entmischung<br />

der Masse verhindert. Mit einem<br />

Bimetallthermometer und optional mit automatischer<br />

Temperatursteuerung wird ein Überhitzen<br />

der Vergussmasse so gut wie ausgeschlossen.<br />

Heißvergussmassen sollen einen dauerhaften<br />

und sauberen Verguss garantieren. Die<br />

Nadler-Fugenvergussmasse zeichnet sich<br />

durch gute Verarbeitungseigenschaften aus.<br />

Die spezielle Rezeptur mit einer enorm niedrigen<br />

Dichte sorgt für eine maximale Ergiebigkeit<br />

beim Fugenverguss – das bedeutet, mehr<br />

Meter pro Kilogramm Fugenvergussmasse.<br />

Darüber hinaus bietet die Nadler-Straßentechnik<br />

ein umfangreiches Sortiment von<br />

Asphalt-Thermocontainern und -mulden für<br />

den effizienten Transport von Heiß<strong>asphalt</strong> an.<br />

Die besonders isolierten Thermobehälter<br />

garantieren, dass der Asphalt von der Mischanlage<br />

ohne Temperaturverlust an die Baustelle<br />

geliefert werden kann. Standzeiten an der Baustelle<br />

werden problemlos überbrückt. Das<br />

Mischgut kann so jederzeit heiß genug eingebaut<br />

und ausreichend verdichtet werden.<br />

Wer neue Mitarbeiter, insbesondere Quereinsteiger,<br />

auf die neue Saison vorbereiten<br />

bzw. langjährige Mitarbeiter auf den neuesten<br />

Stand der Technik bringen möchte, wird bei der<br />

Nadler Akademie fündig. Der Schulungsanbieter<br />

sorgt in den bewährten Kursen „Ausgebildeter<br />

Anwender in der Sanierung von Schachtabdeckungen“<br />

bzw. „Ausgebildeter Anwender<br />

im Fugen- und Risseverguss“ dafür, dass die<br />

Teilnehmer im Anschluss sofort selbst loslegen<br />

und die Qualität ihrer Arbeit massiv steigern<br />

können.<br />

Kontakt: www.strassentechnik.de<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik<br />

37<br />

Praxis EDV<br />

Digitalisierung in der Asphaltbranche<br />

Seit Monaten begleitet uns die Pandemie. Kommunikation geschäftlich wie<br />

privat wurde uns in vielen Bereichen genommen. Eine Hilfsbrücke für das<br />

Gespräch scheint die Digitalisierung zu sein. Diese schwierigen äußeren Umstände<br />

treffen die Branche in einer Zeit, in der sie mit einem bedenklichen<br />

Facharbeiter-Mangel zu kämpfen hat. Zusätzlich wird immer deutlicher, dass<br />

der tägliche CO 2 -Ausstoß in allen Bereichen so weit fortgeschritten ist, dass<br />

das Klima sich schnell verändert und wir erkennen müssen, dass auch hier im<br />

Bereich Ressourcen zu massiv eingegriffen wurde. Die Frage, die sich stellt: Ist<br />

Digitalisierung eine Lösung nicht nur mit, sondern gerade wegen der Pandemie<br />

erfolgreicher und ressourcensparender zu agieren? Dabei aber trotzdem<br />

wirtschaftliches Wachstum zu erreichen? Die Antwort lautet ja!<br />

Von Uwe Wirth<br />

Die Automatisierung mithilfe der Digitalisierung<br />

öffnet vollkommen neue Möglichkeiten.<br />

Das Potenzial ist enorm, viele Prozesse,<br />

die täglich in einem Unternehmen ablaufen,<br />

neu zu strukturieren, neu zu organisieren<br />

und in maschinenorientierte Prozesse zu<br />

begleiten. Der Mitarbeiter übernimmt die Prüfung<br />

und die Kontrolle über diese Prozesse und<br />

überlässt die automatisierenden Abläufe den<br />

Maschinen, die miteinander Daten austauschen,<br />

referieren und verarbeiten.<br />

Werksproduktionsauslastung, besonders<br />

im Asphaltmischwerk, spielt eine elementare<br />

Rolle in der Automatisierung und der CO 2 -Reduzierung.<br />

Sogenannte Insellösungen, etwa<br />

digitaler Lieferschein, allein bringen uns nicht<br />

weiter. Denn sie machen nach der Einführung<br />

mehr manuelle Arbeiten notwendig als<br />

gewünscht. Ist aber die Reduzierung von Papier<br />

bereits das Ende der Digitalisierung? Digitalisierung,<br />

ist durchgehende Prozessautomatisierung<br />

ergänzt durch entsprechendes Controlling<br />

der Software durch den qualifizierten<br />

Mitarbeiter. Mit der Werksproduktionsauslastung<br />

geht man an die tägliche Herausforderung,<br />

an einem Tag nicht genügend produzieren<br />

zu können, weil die Bestellmenge die mögliche<br />

reale Produktionsmenge weit überschreitet<br />

und am nächsten Tag Einzel-Chargen im<br />

Lkw gemischt werden müssen. Nur durch kluges<br />

Einbinden der Abgabemengen, dem Baubetrieb,<br />

dem Baustellen-Planer, dem Werk<br />

selbst, dem Rohstofflieferanten, dem Labor<br />

und dem Frachtbereich, kann es durch ein in<br />

sich abgestimmtes Softwaresystem, welches<br />

alle Komponenten der Datenmengen<br />

durchanalysiert, funktionell überwacht und<br />

Vorschläge unterbreitet, aber auch vollkommene<br />

Fremdsysteme in jeglicher Form integrieren<br />

kann, gelingen, die Prozesse abgestimmt<br />

zu vereinigen.<br />

Selbstverständlich bedeutet diese Prozessumstellung<br />

zunächst einen Aufwand, vorausgehend<br />

mit Arbeitsplatzanalysen, Schulungen<br />

und Abstimmungen mit Rohstofflieferanten,<br />

Abnehmern, Fuhrunternehmen, der Bauprodukteverordnung,<br />

der Qualitätsüberwachung<br />

und der Integration der Produktionssteigerung.<br />

Lang-, Mittel- und Kurzfristplanung mithilfe<br />

der strukturierten Digitalisierung ist aber<br />

der Schritt, jedem Unternehmen für die<br />

Zukunft wirtschaftliche Produktion und den<br />

erwarteten und verlangten CO 2 -Abdruck der<br />

Bevölkerung zu liefern.<br />

Intelligente und integrierte Prozesse in einer<br />

Software-Lösung, wie die WDV 2024 Team,<br />

garantieren nach einer entsprechenden Einführungsphase,<br />

die über Monate gehen wird, dass<br />

alle Prozesse aufeinander abgestimmt abgearbeitet<br />

werden können und nur der Mitarbeiter<br />

selbst eine Kontroll- und im Notfall eine Eingriffsfunktion<br />

hat, um über den ablaufenden<br />

Prozess selbst bestimmen zu dürfen. „Team“<br />

steht hier nicht für das Mitarbeiter-Team, sondern<br />

für den gesamten Geschäftsprozess aller<br />

Partner, um eine Tonne Asphalt auf die Straße<br />

zu bringen. „Team“ heißt die unterschiedlichsten<br />

technischen Lösungen zwischen den Partnern<br />

in eine Maschinenkommunikation zu integrieren,<br />

damit die Maschinen sich „unterhalten“<br />

können. M-to-M oder IoT-Plattformen bis zu<br />

BIM werden den Weg zur Digitalisierung vorgeben.<br />

Diesem Weg wird sich kein Unternehmen<br />

entziehen können. Daten werden und müssen<br />

allen Beteiligten von einer zentralen Stelle zur<br />

Verfügung gestellt werden. Dies mit allen notwendigen<br />

Sicherheitskriterien und Zugriffsberechtigungen.<br />

Zwar gibt es immer die Argumente der technischen<br />

Hindernisse, des nicht einkalkulierbaren<br />

Ereignisses. In sich integrierte Abläufe, die<br />

einer gewissen Funktion und Intelligenz folgen,<br />

können dies heute schon ausgleichen. Alleine<br />

die Online-Verkehrsverfolgung kann hier eine<br />

enorme Abhilfe schaffen.<br />

In spätestens fünf Jahren gehen wir davon<br />

aus, dass ein Großteil der beteiligten und prozessintegrierten<br />

Firmen diese Umstellungen<br />

und Integrationen hinter sich gebracht hat.<br />

Davor werden Arbeitsplatzanalysen, Prozessablaufanalysen<br />

und Umstellungen mit Mitarbeiterqualifikation<br />

eine enorme kosten- und<br />

zeitintensive Rolle spielen. Denn Prozessintegration<br />

heißt letztendlich hohe Teilautomatisierung,<br />

von der Rohstoffproduktion bis zum<br />

Betreiben der Straße, die über Jahre überwacht<br />

und genutzt werden soll. Nur so werden hohe<br />

CO 2 -Einsparungen überhaupt möglich sein,<br />

Prozesse funktionieren können, die letztendlich<br />

durch IoT- und M-to-M-Abläufe in einem<br />

BIM langfristig an verschiedensten Abbaustellen<br />

zum Abrufen bereitgehalten werden.<br />

Unternehmensprozesse sind auch Prozesse,<br />

die wettbewerbsfördernd sein sollen. Das<br />

heißt, individuelle Arbeitsabläufe in einen<br />

hohen qualifizierten Standardkern einbinden<br />

und integrieren. Das heißt weiter, das Softwareunternehmen<br />

muss eine hohe Anzahl von<br />

Mitarbeitern seinen Kunden zur Verfügung<br />

stellen können, die die Prozesse der Branche<br />

kennen und vor allem in Maschinencode<br />

umsetzen können. Denn viele vergessen, Softwareentwicklung<br />

ist Handwerk und kein Industrieprozess.<br />

Unikatabläufe, selbst wenn diese<br />

auf einer mächtigen Branchendatenbank aufsetzen,<br />

müssen bis zur Freigabe getestet und<br />

qualifiziert werden. Dazu sind Abläufe notwendig,<br />

die Anwender oft nicht akzeptieren wollen.<br />

Doch Prototypen werden nur durch Anwender<br />

letztendlich zu funktionierenden<br />

Ablaufprozessen.<br />

Wenn dieses<br />

Ziel erreicht ist,<br />

beginnt jedoch eine<br />

enorme wirtschaftliche<br />

und produktive<br />

Kraft. <br />

•<br />

AUTOREN<br />

Uwe Wirth<br />

Praxis EDV-Betriebswirtschaftund<br />

Software-<br />

Entwicklung AG<br />

Geschäftsführung<br />

Uwe.Wirth@Praxis-EDV.de<br />

1|20<strong>22</strong>


38 Technik<br />

Nachtwirkung der Markierung bei Nässe und Restlicht, je fünf Funktionsmuster<br />

in den grauen Kästen, weiße Referenzproben kaum sichtbar<br />

Fahrbahnmarkierung<br />

Nachleuchtend zur Erhöhung<br />

der Verkehrssicherheit<br />

Fahrbahnmarkierungen müssen grundsätzlich weiß sein. So schreibt es § 39 der Straßenverkehrsordnung<br />

(StVO) vor. Lediglich bei vorübergehenden Markierungen werden gelbe<br />

Markierungs stoffe eingesetzt. Durch hohe Tages- und Nachtsichtbarkeiten wird bei Fahrbahnmarkierungen<br />

eine sichere Verkehrsführung gewährleistet. Insbesondere bei Dunkelheit und Nässe<br />

sollen sie diese Funktion übernehmen. Durch Einsatz eines neu entwickelten nachleuchtenden<br />

Markierungssystems lassen sich die Verkehrsführung und somit die Verkehrssicherheit unter diesen<br />

Umständen noch weiter verbessern.<br />

Michael Abt, Andreas Halle, Dietger Pohlent<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik<br />

39<br />

Das neu konzipierte Material speichert<br />

auch an bedeckten Tagen ausreichend<br />

Energie, die dann in den Nachtstunden in Form<br />

von sichtbarem Licht wieder abgegeben wird.<br />

Im Gegensatz zur stark nachlassenden Farbwahrnehmung<br />

bei Dunkelheit entsteht durch<br />

die nachleuchtende Markierung ein Kontrast<br />

zum sonst dunklen Hintergrund. Praxisversuche<br />

zeigten, dass dieser sehr gut vom menschlichen<br />

Auge erfasst und wahrgenommen wird.<br />

In Kenntnis dessen wurde unter Beachtung<br />

der Anforderungen der DIN EN 1436 und der<br />

Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen<br />

und Richtlinien für Markierungen auf Straßen<br />

(ZTV M 13) ein Material entwickelt, welches<br />

mit der zusätzlichen Funktionalität des Nachleuchtens<br />

bei Dunkelheit ausgestattet ist und<br />

somit eine technische und wirtschaftliche<br />

Alternative zu herkömmlichen Systemen darstellt.<br />

Existiert keine Lichtquelle zur Ausleuchtung<br />

der Fahrbahn (z. B. nach Vorbeifahrt eines<br />

Fahrzeuges) oder ist die Markierung, auch bei<br />

bestehender Ausleuchtung, mit einem Wasserfilm<br />

überzogen, ist eine herkömmliche<br />

Fahrbahnmarkierung bei Dunkelheit schlecht<br />

sichtbar oder die Sichtbarkeit eingeschränkt.<br />

Speziell in unbeleuchteten Verkehrsräumen<br />

(Kreisverkehre, Fußgängerüberwege, Fahrradwege,<br />

unbeleuchtete Kommunalstraßen usw.)<br />

kann dies bei Verkehrsteilnehmern zu Orientierungsproblemen<br />

und damit erhöhter Unfallgefahr<br />

führen. Für solche Anwendungsfälle kann<br />

das nachleuchtende Fahrbahnmarkierungssystem<br />

eingesetzt werden.<br />

Die Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften<br />

von Markierungssystemen dürfen<br />

sich, bedingt durch die strengen normativen<br />

Vorgaben, nur in einem engen Raster bewegen.<br />

Das neu konzipierte Markierungsmaterial<br />

erfüllt diesbezüglich alle Vorgaben.<br />

Das intensiv gelb-grüne Nachleuchten des<br />

Markierungssystems bei Dunkelheit wird durch<br />

ein spezielles Pigmentpulver erzielt. Die<br />

Leuchtkraft ist im Vergleich zu herkömmlichen<br />

Standardpigmenten, die beispielsweise in Kinderspielzeug<br />

eingesetzt werden, etwa um das<br />

Aktuell sucht das Entwicklungsteam kommunale Auftraggeber<br />

oder Planungsbüros, welche bereit sind, das neu entwickelte<br />

Markierungssystem im Praxiseinsatz zu testen.<br />

Entwicklungsmarken<br />

Schutzvermerk ISO 16<strong>01</strong>6 beachten<br />

Fahrbahnmarkierungssystem (weißlangnachleuchtend)<br />

nach DIN EN 1436<br />

Verarbeitungs-Anforderungen / Klasse Wert Einheit Ziel<br />

Setzfließmaß (Entwicklung) S f ≥ 70 ≤ 90 mm þ<br />

Topfzeit (Entwicklung) t T < 10 min þ<br />

Überrollbarkeit t Ü ≤ 20 min þ<br />

Lagerbeständigkeit (DIN EN 1871) >6 þ<br />

Gebrauchs-Anforderungen / Klasse Wert Einheit Ziel<br />

Tagessichtbarkeit Q d (DIN EN 1436)/Q4 ≥ 160 mcd · m –2 · lx -1 þ<br />

Nachtsichtbarkeit R L (DIN EN 1436)/R5 ≥ 300 mcd · m –2 · lx -1 þ<br />

Griffigkeit (DIN EN 1436)/S1 ≥ 45 SRT-Einheiten þ<br />

Farbort (weiß DIN EN 1436) weiß x-y-Koordinaten þ<br />

Haftzugfestigkeit (ZTV BEA-StB<br />

09/13 / TP Asphalt-StB Teil 81)<br />

≥ 1,0 N/mm² þ<br />

Nachtwahrnehmung (Helligkeitsintensität) Wert Einheit Ziel<br />

bei Nässe (Entwicklung) ≥ + 40 % þ<br />

bei Trockenheit (Entwicklung) ≥ + 70 % þ<br />

1<br />

Entwicklungsmarken Fahrbahnmarkierungssystem


40 Technik<br />

Eine Serie von Laborproben zur Farb- und Mischungsoptimierung<br />

Zehnfache stärker. Die Leuchtdauer beträgt<br />

mehr als zwölf Stunden. Wie bei allen phosphoreszierenden<br />

Materialien ist die Anfangshelligkeit<br />

stark ausgeprägt und nimmt im zeitlichen<br />

Verlauf des Nachleuchtens ab.<br />

Aufgrund der gelb-grünen Farbe des Pigmentes<br />

bei Tageslicht ist es für den alleinigen<br />

Einsatz in weißen Fahrbahnmarkierungsmaterialien<br />

allerdings ungeeignet, da nach DIN EN<br />

1436 Anforderungen an den Farbort bestehen.<br />

Das Problem des nicht normgerechten Farbortes<br />

von weißen Fahrbahnmarkierungsmaterialien<br />

mit zugesetztem Pigment löst die Entwicklung<br />

mit einer gezielten Farbmodifikation,<br />

welche eine Farbortkorrektur von Gelb-Grün<br />

nach Weiß bewirkt. Die Farbmodifikation<br />

erfolgt dabei mit mineralischen Pigmenten, um<br />

die Funktionalität der Markierung bei allen vorgegebenen<br />

Randbedingungen, sowohl im<br />

Innen- als auch im Außenbereich, zu gewährleisten.<br />

Aktuell sucht das Entwicklungsteam kommunale<br />

Auftraggeber oder Planungsbüros,<br />

welche bereit sind, das neu entwickelte Markierungssystem<br />

im Praxiseinsatz zu testen. Die<br />

Entwicklung des Markierungssystems beruht<br />

auf einem von der Arbeitsgemeinschaft industrieller<br />

Forschungsvereinigungen (AiF) unterstützten<br />

Forschungsprojekt, welches von den<br />

Forschungspartnern STB Prüfinstitut für Baustoffe<br />

und Umwelt GmbH und IAB – Institut für<br />

Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH<br />

inhaltlich getragen wurde. <br />

•<br />

AUTOREN<br />

Dipl.-Ing. Michael Abt<br />

IAB - Institut für Angewandte<br />

Bauforschung Weimar gemeinnützige<br />

GmbH<br />

m.abt@iab-weimar.de<br />

Dipl.-Chem. Andreas Halle,<br />

Dietger Pohlent<br />

STB Prüfinstitut für Baustoffe<br />

und Umwelt GmbH<br />

info@stb-pruefinstitut.de<br />

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Technik<br />

41<br />

Volvo<br />

Zukunft mit elektrischen<br />

Baumaschinen<br />

Mit drei neuen elektrischen Kompaktmaschinen – der<br />

L20 Electric, EC18 Electric und ECR18 Electric – bietet<br />

Volvo Construction Equipment als Hersteller das branchenweit<br />

größte Sortiment von elektrischen Baumaschinen<br />

an. Insgesamt stehen den Kunden nun fünf<br />

Modelle zur Auswahl. Die drei neuen Modelle sind seit<br />

Oktober 2021 für die Auslieferung im Jahr 20<strong>22</strong> online<br />

reservierbar.<br />

Diese neuesten Baumaschinen sind der nächste Schritt im Bestreben<br />

von Volvo CE, die Treibhausgasemissionen in der gesamten Wertschöpfungskette<br />

bei Null-Netto bis 2040 zu erreichen. Neben der Entwicklung<br />

von Wasserstoff-Brennstoffzellenlösungen und nachhaltigeren<br />

Produkten für Verbrennungsmotoren hat sich die Volvo-Gruppe das Ziel<br />

gesetzt, mindestens 35 % der gesamten Fahrzeuge/Maschinen bis 2030<br />

voll elektrisch anzubieten.<br />

Der kompakte Radlader L20 Electric und die Kompaktbagger EC18<br />

Electric und ECR18 Electric ergänzen die Produktpalette um den bereits<br />

eingeführten L25 Electric und ECR25 Electric. Der L20 Electric basiert auf<br />

dem bewährten Konzept des größeren Modells L25 Electric. Er verfügt<br />

über 1,8 t Nutzlast und ein Parallel-Hubgerüst für beste Sicht auf das<br />

eingesetzte Anbaugerät. Der L20 Electric hat eine hervorragende Hubhöhe<br />

sowie 100 % Parallelführung. Der elektrische Radlader wird voraussichtlich<br />

bis zu sechs Stunden aktive Arbeit pro Ladung liefern. Er wird<br />

mit einem Batteriepaket (33 kWh oder 40 kWh) ausgeliefert und reduziert<br />

den Wartungsaufwand um 30 %.<br />

Der kurze, aber robuste 1,8 t schwere ECR18 Electric liefert je nach<br />

Umgebung und Aufgabe pro Ladung bis zu vier Stunden aktive Arbeit<br />

und profitiert außerdem von einem ultrakurzen Heckradius (perfekt für<br />

beengte Platzverhältnisse).<br />

Der wendige EC18 Electric ist einfach zu bedienen und zu transportieren<br />

und bietet Kunden einen kostengünstigen Kompaktbagger für<br />

1,8-Tonnen-Anwendungen. Sein variabler Unterwagen lässt sich auf<br />

weniger als 1 m einfahren und auf bis zu 1,35 m ausfahren, sodass er sich<br />

in engsten Bereichen bewegen kann. Das Design der Maschine sorgt<br />

dafür, dass die rechte Rahmenecke, Ausleger und Zylinder innerhalb der<br />

Spurbreite bleiben, was zu guter Sicht führt und das Risiko von Maschinenschäden<br />

beim Arbeiten neben Hindernissen verringert.<br />

Alle drei Geräte verfügen über ein integriertes On-Board-Ladegerät,<br />

mit dem sie in weniger als sechs Stunden von 0 auf 100 % aufgeladen<br />

werden können. Mit einem optionalen externen Schnellladegerät wird<br />

der L20 Electric in weniger als zwei Stunden vollständig geladen, während<br />

der ECR18 Electric und der EC18 Electric in bis zu 1,25 Stunden bis<br />

zu 80 % aufgeladen werden.<br />

Kunden aller fünf Elektromodelle können zudem in Kürze von einer<br />

neuen Flottenmanagementlösung profitieren, die speziell für die Fernüberwachung<br />

von elektrischen Baumaschinen entwickelt wurde. Die<br />

Elektrische Maschinen-Management-Application (Emma) bietet wertvolle<br />

Einblicke in den Batteriestand und die verbleibende Arbeitszeit,<br />

den Ladestatus, den geografischen Standort und vieles mehr, um dabei<br />

zu helfen, die Betriebszeit zu erhöhen. <br />

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1|20<strong>22</strong>


42<br />

Technik<br />

<strong>01</strong> 02<br />

Benninghoven<br />

Teilerneuerung einer Mischanlage in Braunfels<br />

Benninghoven hat seine Retrofit-Lösungen bei einem Projekt im Taunus unter Beweis gestellt. Unter beengten<br />

Platzverhältnissen mussten mit dem Mischturm und der Trocknungsstrecke zwei zentrale Bereiche einer Asphaltmischanlage<br />

ausgetauscht werden. Die Recyclinganlage und weitere Komponenten sollten dagegen erhalten<br />

bleiben. Daraus ergaben sich vielseitige Anforderungen an Planung, Logistik und Montage, die im Vorfeld eng mit<br />

dem Kunden abgestimmt wurden.<br />

Ziel der Maßnahme war eine dringend notwendige Produktionssteigerung<br />

der Anlage. Vor allem der bestehende Mischturm erwies sich<br />

zunehmend als „Flaschenhals“. Die firmeneigene Einbauflotte der Wilhelm<br />

Jost GmbH & Co. KG baut 80 % des Mischguts selbst ein, lediglich<br />

ein Fünftel wird verkauft. Obwohl die Anlage ursprünglich von einem<br />

Mitbewerber stammt, entschied sich das Straßenbauunternehmen für<br />

die Retrofit-Lösung von Benninghoven. Jost hat mit Produkten und Projekten<br />

von Benninghoven bereits gute Erfahrungen gemacht. So wurde<br />

etwa vor 15 Jahren ein Evo-Jet-Brenner nachgerüstet, der bis heute zuverlässig<br />

läuft, Kalt- und Heißrecycling-Zugabesysteme eingebunden, Bitumentanks<br />

nachgerüstet und auch die Anlagensteuerung zugunsten einer<br />

Benninghoven BLS 3000 ausgetauscht. „Deshalb hatten wir großes Vertrauen,<br />

dass unser Partner auch bei diesem neuen Vorhaben unseren<br />

Vorstellungen gerecht werden würde“, so Geschäftsführer Bernd Jost.<br />

Mischleistung erhöht<br />

Neben dem Mischturm musste auch die Trocknungsstrecke ausgetauscht<br />

werden. Die alte Heißsilierung zum Speichern von erhitztem Weißmineral<br />

betrug lediglich 80 t. Bei der neuen Benninghoven-Technik auf Basis<br />

der TBA 4000 sind es nun 130 t in sieben Taschen. Die Leistung der Siebanlage<br />

beträgt 290 t/h, die Kapazität des Verladesilos wurde auf 440 t<br />

verdoppelt. Bis zu acht verschiedene Mischgutsorten können darin<br />

bevorratet werden, in zwei der Kammern sogar für einen längeren Zeitraum.<br />

Der neue Mischturm ist ebenfalls der Anlagentyp TBA 4000. Mit dem<br />

4-t-Mischer lassen sich künftig bis zu 320 t/h Mischgut produzieren und<br />

vielfältige Rezepturen herstellen. Dank des bestehenden Benninghoven-<br />

Heiß-Zugabesystems Paralleltrommel ist eine Recycling-Quote von bis<br />

zu 70 % möglich. Mit dem Kaltrecycling-System Mischerzugabe sind es<br />

weiterhin bis zu 30 %.<br />

Planung, Logistik, Montage<br />

Die passenden Komponenten waren schnell definiert und während eines<br />

Besuchs im Benninghoven-Stammwerk in Wittlich in Augenschein<br />

genommen, bevor auch noch offene Fragen mit Jost zum Projekt besprochen<br />

wurden. Denn durch den gleichzeitigen Erhalt bestehender Kom-<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik 43<br />

03<br />

Bild <strong>01</strong><br />

Bild 02<br />

Bild 03<br />

Bild 04<br />

Eine der größten Herausforderungen für das Benninghoven-Team war<br />

der äußerst beengte Platz. Die Anlage liegt in einem Tal und direkt<br />

neben einer öffentlichen Straße.<br />

Mischleistung von 320 t/h: der neue 4-t-Mischer inklusive der Schurre<br />

zum Zuführen von Recycling-Material (heiß und kalt) sowie von<br />

Zuschlagsstoffen für die Herstellung spezieller Mischgüter.<br />

Mischgut-Übergabe: Die Inbetriebnahme der runderneuerten Asphaltmischanlage<br />

ist erfolgreich abgeschlossen.<br />

Retrofit-Highlight: der neue Mischturm. Die Technik des Mischturms<br />

entstammt der transportablen Benninghoven-Anlage vom Typ<br />

TBA 4000. (Quelle: Wirtgen Group)<br />

04<br />

ponenten und Bereiche war die Planung anspruchsvoll.<br />

So galt es vor allem, den stark begrenzten, unveränderlichen<br />

Bauraum zu berücksichtigen. Hier übernahm Benninghoven<br />

auch die statische Berechnung für den Stahlbau<br />

der Mischanlage und für das Verladesilo – die Ermittlung<br />

der Auflagelasten für die bauseitigen Betonfundamente<br />

und der Stahlprofile inbegriffen.<br />

Eine Herausforderung stellte auch die Logistik und<br />

Montage der Recyclinganlage mit ihrer Paralleltrommel<br />

in 30 m Höhe dar. Hinzu kam die Einbindung der weiteren<br />

Komponenten wie Vordosierung, Evo-Jet-Brenner, Kohlenstaubsilo,<br />

Bitumentanks inklusive Verrohrung und der<br />

Erhalt der Kommandokabine inklusive des Schaltschrankcontainers.<br />

Angesichts der baulichen Gegebenheiten war<br />

in Summe eine Vielzahl an cleveren Lösungen gefragt, die<br />

von den erfahrenen Anlagenteams erfolgreich umgesetzt<br />

wurden.<br />

Kai Philipps, Projektleiter von Jost, war es besonders<br />

wichtig, dass man bei derart bedeutenden Investitionen<br />

einen Partner hat, „auf den man sich jederzeit zu 100 %<br />

verlassen kann“. Im Winter wurde mit dem Rückbau der<br />

alten Komponenten begonnen. Sechs Monate später und<br />

nach erfolgreichem Abschluss aller Tests im Rahmen der<br />

Inbetriebnahme konnte die runderneuerte Anlage die<br />

ersten Mischgut-Lkw des Straßenbauunternehmens beladen<br />

und auf den Weg zum nächsten Einsatz schicken.<br />

Kontakt: www.wirtgen-group.com<br />

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44 Technik<br />

Relixer ist der einzige Rejuvenator,<br />

der von der Illinois State Toll Highway<br />

Authority für den kommerziellen<br />

Gebrauch zugelassen ist.<br />

(Quelle: Sripath)<br />

Sripath<br />

Eine Asphaltgranulat-Verjüngungstechnologie<br />

Sripath Technologies entwickelt, produziert und vermarktet Additive wie<br />

Verjüngungsmittel, Öle und Polymere, um die Leistung von Bitumen für<br />

Straßenbau- und Dachanwendungen zu verbessern. Das entwickelte Additiv-Portfolio<br />

von Sripath wurde von Experten aus Wissenschaft, Industrie<br />

und Transportunternehmen aus der ganzen Welt getestet, bewertet und<br />

überprüft. Diese Produkte werden weltweit zum Bau von Asphaltstraßen<br />

verwendet.<br />

Bitumenexperten von Sripath identifizierten<br />

2<strong>01</strong>1 ein zentrales Problem der Straßenbauindustrie<br />

und machten sich daran, eine<br />

tragfähige Lösung zu entwickeln. Durch die<br />

Einwirkung von Sonnenlicht, Feuchtigkeit und<br />

Temperatur auf die Fahrbahn oxidiert das Bitumen<br />

im Asphaltmischgut und verliert seine<br />

Bindungseigenschaften. Die Fahrbahn verschlechtert<br />

sich mit der Zeit: Ausbrüche, Risse<br />

und Ermüdungsbrüche sind die Folge. Wenn<br />

beschädigte Straßen repariert werden, fällt<br />

Asphaltgranulat an – weltweit jährlich über 750<br />

Mio. t. Im Durchschnitt wird global nur ein kleiner<br />

Bruchteil, weniger als 20 %, davon recycelt<br />

oder wiederverwendet, der Rest landet auf<br />

Deponien. Unser Motto ist es dieses Granulat<br />

nicht nur wieder zu verwenden, sondern aufzuwerten.<br />

Sripath hat einen Rejuvenator entwickelt,<br />

um das gealterte Bitumen im Asphaltgranulat<br />

zu aktivieren und die Funktionalität des Bindemittels<br />

in Balance zu bringen und effektiv wiederherzustellen.<br />

Dieses Verjüngungsmittel,<br />

Relixer genannt, wird seit 2<strong>01</strong>5 von Sripath<br />

vermarktet. Relixer ist ein speziell formuliertes<br />

Elixier aus umweltfreundlichen biobasierten<br />

Ölen und erzeugt keine flüchtigen organischen<br />

Verbindungen. Im Sinne der COP26 senkt Relixer<br />

die Treibhausgasemissionen sowie den<br />

CO 2 -Fußabdruck.<br />

Relixer ermöglicht es, Asphaltmischgut mit<br />

weitaus höherem Ausbau<strong>asphalt</strong>anteil zu versehen,<br />

wodurch die Menge an Neubitumen<br />

und frischen Aggregaten reduziert und somit<br />

eine Verminderung der Gesamtkosten erreicht<br />

werden kann. Gleichzeitig bietet es eine hervorragende<br />

Fahrbahnleistung und erhöht<br />

deren Lebensdauer. Relixer ist benutzerfreundlich<br />

und bei niedrigen Dosierungen hocheffizient.<br />

Es lässt sich leicht in die Asphaltmischanlage<br />

einsetzen, ist ungefährlich und sicher bei<br />

Transport, Lagerung und Handhabung.<br />

Relixer wird seit über sechs Jahren in Nordamerika<br />

und über drei Jahren in Asien kommerziell<br />

für Asphaltmischgut mit hohem Recyclinganteil<br />

verwendet. In Südamerika, Australien<br />

und Europa laufen derzeit Versuche. Die Ergebnisse<br />

sprechen für die Wirksamkeit und den<br />

Nutzen von Relixer. Die Zwischenergebnisse<br />

der Uni Bochum sowie der EMPA in der Schweiz<br />

sind vielversprechend. Nachdem Prof. Martin<br />

Radenberg und Dr. Martins Zaumanis die Wirksamkeit<br />

von Relixer nachweisen konnten, folgten<br />

Feldversuche, die teils schon ausgeführt<br />

sind.<br />

Praxisbeispiele<br />

Relixer ist der einzige Rejuvenator, der von der<br />

Illinois State Toll Highway Authority („Illinois<br />

Tollway“) für den kommerziellen Gebrauch<br />

zugelassen ist. Der Illinois Tollway ist ein 475 km<br />

langes Netz von sechs mautpflichtigen Autobahnen<br />

im US-Bundesstaat Illinois. Das Netz<br />

besteht aus 6- bis 12-spurigen Autobahnen, die<br />

einem hohen Verkehrsaufkommen und extremen<br />

Wetterbedingungen ausgesetzt sind. Illinois<br />

erlebt durchschnittliche Wintertemperaturen<br />

von -12 °C, durchschnittliche Sommertemperaturen<br />

von 30 °C, Schneefall von 350 bis<br />

975 mm und Niederschlag von 800 bis 1200<br />

mm jährlich.<br />

Im Rahmen des Zulassungsverfahrens<br />

arbeitete Sripath Technologies mit der University<br />

of Wisconsin, S.T.A.T.E. Testing der Plote<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik<br />

45<br />

Construction und der Illinois-Tollway-Behörde<br />

zusammen. Nahezu 5000 t Asphaltmischgut<br />

mit einem RC-Anteil von 40 % wurden produziert,<br />

um achtspurige Fahrbahnen für Asphaltdeck-<br />

und -tragschichten auf den US-Interstates<br />

I-88 und I-294 sowie einigen Privatstraßen<br />

in der Umgebung zu verlegen. Relixer-Zugaben<br />

von 2,0 % und 3,6 % des Gesamtbitumengehalts<br />

wurden bewertet. Der Rejuvenator<br />

ermöglichte eine effiziente Durchdringung der<br />

RC-Partikel und bewirkt die Verjüngung des<br />

gealterten Bitumens. Der Auftragnehmer war<br />

in der Lage, die Gesamtkosten für die Mischung<br />

zu senken, da er benötigte Menge an Frischbitumen<br />

reduzieren konnte. Gleichzeitig erfüllte<br />

das Asphaltmischgut alle Spezifikationen und<br />

Ziele, die von den Illinois Tollway Authorities<br />

festgelegt wurden.<br />

Als weiteres Beispiel wurde Relixer bei<br />

einem hochkarätigen Projekt in New York City<br />

eingesetzt. Ein Straßenabschnitt mit sehr<br />

hohem Verkehrsaufkommen, Stop-and-Go-<br />

Verkehr und extremen Wetterbedingungen<br />

wurde vor etwa vier Jahren <strong>asphalt</strong>iert. Relixer<br />

wurde verwendet, um die Zugabe von frischem<br />

Bindemittel und Aggregat zu vermeiden. Dabei<br />

wurde der Rejuvenator mit 0,55 Gew.-% der<br />

Mischung direkt auf Asphaltgranulat dosiert.<br />

Die <strong>asphalt</strong>ierte Straße erfüllte alle Vorgaben<br />

der örtlichen Verkehrsbehörden.<br />

Das Additiv wurde speziell entwickelt, um<br />

Vergleich zu petrochemischen und anderen<br />

Verjüngungsmitteln herausragende Eigenschaften<br />

zu erzielen. Korrekt aktivierte<br />

Mischungen weisen selbst nach längerer Alterung<br />

Eigenschaften auf, die wie Mischungen<br />

Relixer wird seit über sechs Jahren in Nordamerika und über drei Jahren in Asien kommerziell für Asphaltmischgut<br />

mit hohem Recyclinganteil verwendet. (Quelle: Sripath)<br />

mit geringem oder ohne RC-Anteil gleichwertig<br />

sind. Es lässt sich einfach in bestehende Anlagenabläufe<br />

einbinden. Die dünnflüssige<br />

Mischung biobasierter Öle kann einfach aus<br />

einem Behälter oder einem Großtank in den<br />

Bitumentank, den Mischer oder direkt auf den<br />

Ausbau<strong>asphalt</strong> auf dem Förderband gepumpt<br />

werden. Es ist sicher in der Handhabung und<br />

bei Misch-, Gebrauchs- und Lagertemperaturen<br />

stabil. Des weiteren kann Relixer auch zur<br />

Herstellung von Hot-Patch- und Cold-Patch-Mischungen<br />

für die Reparatur von Schlaglöchern<br />

in der Nebensaison verwendet werden. Der<br />

Rejuvenator ist auch dafür geeignet, auch in<br />

kleinen Mengen zugesetzt zu werden, um<br />

Verjüngungs emulsionen für Reparatur- und<br />

Wartungsanwendungen wie Deckschichtversiegelung<br />

im Heißeinbau und Sprühabdichtung<br />

herzustellen.<br />

Kontakt: www.sripath.com<br />

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46 Technik<br />

Kutter Spezialstraßenbau<br />

Konservierung bei der<br />

Allianz Arena<br />

2021 fanden auf einem rund 10 km langen Abschnitt der A9 zwischen dem Autobahnkreuz<br />

München-Nord und dem Autobahnkreuz Neufahrn in beiden Fahrtrichtungen umfangreiche<br />

Maßnahmen zur Asphaltkonservierung statt. Beauftragt war Kutter Spezialstraßenbau.<br />

Auf der A9 bei München kam<br />

Rhinophalt von Kutter<br />

Spezialstraßenbau zum<br />

Einsatz. (Quelle : Kutter)<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik<br />

47<br />

Die A9 bei München ist eine hochfrequentierte<br />

Autobahn – und das gilt nicht nur in<br />

Zeiten, in denen der FC Bayern München seine<br />

Spiele in der nahe gelegenen Allianz Arena austrägt.<br />

Umfangreiche Eingriffe in den Straßenkörper,<br />

wie etwa durch Fräsen und den<br />

anschließenden Neubau ganzer Asphaltschichten,<br />

müssen deshalb so lange wie möglich hi -<br />

nausgezögert werden.<br />

Eine Möglichkeit hierzu ist die Konservierung<br />

der Asphaltdeckschicht. Ziel der Asphaltkonservierung<br />

ist es, den Straßenbelag vor<br />

Verwitterung, Oxidation und Abnutzung durch<br />

den Verkehr zu schützen und so den natürlichen<br />

Alterungsprozess deutlich zu verzögern.<br />

Diese Technologie wurde beispielsweise<br />

bereits erfolgreich auf Autobahnen und<br />

Schwerverkehrsstraßen, Start-, Lande- und<br />

Rollbahnen von Flughäfen, Teststrecken der<br />

Automobilindustrie, Brücken oder Park- und<br />

Abstellflächen eingesetzt.<br />

Auf der A9 bei München kam Rhinophalt<br />

von Kutter Spezialstraßenbau zum Einsatz. Das<br />

Konservierungsmittel schützt insbesondere<br />

das Bindemittel, welches für die gesamte Konstruktion,<br />

Alterungsbeständigkeit und Flexibilität<br />

von Asphaltbelägen von größter Wichtigkeit<br />

ist. Auftraggeber war die Autobahn GmbH<br />

des Bundes, Niederlassung Südbayern.<br />

Die Arbeiten zur Asphaltkonservierung<br />

waren in wenige Arbeitsabschnitte unterteilt:<br />

Magdalena Machura, Leiterin Asphaltkonservierung<br />

bei Kutter Spezialstraßenbau, hatte die<br />

Arbeitsschritte vor Ort im Blick: „Zunächst einmal<br />

müssen wir mit einer speziellen Saugkehrmaschine<br />

mit Hochdruckreinigung eine intensive<br />

Säuberung des Straßenbelags vornehmen.<br />

Danach startet die eigentliche Konservierungsmaßnahme.<br />

Im Nachgang und je nach örtlicher<br />

Erfordernis wird dann noch mittels eines speziellen<br />

Bürstenverfahrens die ursprüngliche<br />

Griffigkeit wiederhergestellt.“<br />

Auf diese Weise wurden in München knapp<br />

300.000 m² Asphaltfläche mit Rhinophalt konserviert.<br />

Nach der Ausführung und Beurteilung<br />

von mehreren Testflächen wurde ein Materialverbrauch<br />

von rd. 0,6 l/m² des Konservierungsmittels<br />

festgelegt.<br />

Der Auftrag des Konservierungsmittels<br />

erfolgt mit einer speziell für dieses Verfahren<br />

umgebauten Spezialmaschine. Nach dem<br />

Ansprühen der Oberfläche dringt Rhinophalt<br />

in die Asphaltdeckschicht ein und versiegelt<br />

essenzielle Öle und Harze im Bitumen, wobei<br />

gleichzeitig die Haftfestigkeit und die Dichtungseigenschaften<br />

der bestehenden Oberfläche<br />

verbessert werden.<br />

Ein besonderer Vorteil dieser Erhaltungsmaßnahme<br />

ist, dass die Arbeiten keinen zusätzlichen<br />

Lärm verursachen. So konnten, wie auch<br />

auf der A9 geschehen, weite Teile der Arbeiten<br />

nachts durchgeführt werden. Auf diese Weise<br />

wurde der Verkehrsfluss noch weniger gestört<br />

und in Ballungsräumen, wie beispielsweise<br />

München, konnten die sonst üblichen Staus<br />

und ein Verkehrschaos fast vollständig vermieden<br />

werden.<br />

Mit Einbauleistungen von rund 35.000 m²<br />

innerhalb kurzer Zeitfenster von gerade einmal<br />

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2 3<br />

4 5 6<br />

Haben Sie Fragen?<br />

Rufen Sie uns an. Gerne beantworten wir auch Ihre Fragen per E-Mail oder in<br />

einem persönlichen Gespräch. Wir freuen uns auf Sie.<br />

Dazu zählen<br />

Stahlproduktion<br />

Bergbau und Steinbrüche<br />

Zementwerke<br />

Baggerarbeiten<br />

Recycling<br />

Handhabung<br />

Heben und Transport von<br />

Schüttgütern<br />

Allgemeiner Bau und<br />

Straßenfertigung<br />

Zuckerraffinerien<br />

Landwirtschaftliche<br />

Maschinen<br />

Stationäre und mobile<br />

Shredderanlagen<br />

DEUTSCHLAND


48 Technik<br />

„Eine Wiederholung der<br />

Konservierung in regelmäßigen<br />

Abständen ist problemlos möglich,<br />

sodass die lebensverlängernde<br />

Wirkung auf viele Jahre<br />

ausgedehnt werden kann.“<br />

<strong>01</strong><br />

6 h konnte die Leistungsfähigkeit der Asphaltkonservierung<br />

mit Rhinophalt unter Beweis<br />

gestellt werden. „Es ist lediglich darauf zu achten,<br />

dass die Fahrbahnoberfläche komplett<br />

ausgetrocknet ist, bevor sie wieder freigegeben<br />

wird. Das kann je nach Witterung zwischen<br />

30 Minuten bis etwa zwei Stunden dauern“,<br />

weiß Machura.<br />

Nach der Behandlung soll die konservierte<br />

Oberfläche eine höhere Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Abrieb, Kornausbruch sowie den<br />

starken Alterungseffekten durch UV-Strahlung,<br />

Hitze und Wasser bieten. So können Rissbildung<br />

und Schlaglöcher vermieden werden,<br />

was zur Reduzierung erforderlicher Instandsetzungsmaßnahmen<br />

beiträgt und die Lebensdauer<br />

der Asphaltdeckschicht verlängert. „Auf<br />

diese Weise können wir die Lebenszeit um bis<br />

zu 50 % verlängern“, berichtet Machura. „Eine<br />

Wiederholung der Konservierung in regelmäßigen<br />

Abständen ist problemlos möglich,<br />

sodass die lebensverlängernde Wirkung auf<br />

viele Jahre ausgedehnt werden kann.“<br />

Ein Nebeneffekt ist dabei, dass neben der<br />

Asphaltdeckschicht darüber hinaus zusätzlicher<br />

Schutz für die darunter liegenden Asphaltschichten<br />

besteht. Weltweit wurden bisher<br />

über 20 Mio. m² Asphaltfläche erfolgreich mit<br />

Rhinophalt konserviert. <br />

•<br />

02<br />

Bild <strong>01</strong> Mit Einbauleistungen von rund 35.000<br />

m² innerhalb von 6 h konnte die Leistungsfähigkeit<br />

von Rhinophalt unter<br />

Beweis gestellt werden.<br />

Bild 02 Das Konservierungsmittel schützt<br />

insbesondere das Bindemittel, welches<br />

für die gesamte Konstruktion, Alterungsbeständigkeit<br />

und Flexibilität von<br />

Asphaltbelägen von größter Wichtigkeit<br />

ist. (Quelle: Kutter)<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik<br />

49<br />

Fliegl<br />

Umwelt und<br />

Geldbeutel<br />

schonen<br />

Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung<br />

und Emissionsminderung sind<br />

in aller Munde. Gerade im Straßenbau<br />

ist es notwendig, auf langlebige<br />

Konzepte zu setzen, um die<br />

Umwelt zu schonen. Um hier anzuknüpfen,<br />

setzt Fliegl auf Fahrzeuge<br />

mit Abschiebefunktion.<br />

Für eine umweltschonende Herstellung von<br />

Asphalt hat es oberste Priorität, den<br />

CO 2 -Ausstoß möglichst zu minimieren, jedoch<br />

ohne an Qualität zu verlieren. Die Abschiebetechnik<br />

trägt hier einen großen Teil dazu bei.<br />

Der wesentliche Unterschied zwischen einer<br />

thermoisolierten Kippmulde und eines<br />

Abschiebers liegt in der Übergabe des Mischguts<br />

in den Fertiger. Beim Transport kommt es<br />

zu leichten Temperaturunterschieden des geladenen<br />

Baustoffes. Es entsteht eine Kaltschicht<br />

an der Oberfläche. Diese wird beim Kippvorgang<br />

zuerst in den Fertiger gegeben, wobei<br />

große Temperaturdifferenzen im Asphalt entstehen.<br />

Betrachtet man die Abschiebetechnik, wird<br />

hier das Material scheibchenweise in den Fertiger<br />

geschoben. Das bedeutet, dass das Material<br />

nahezu dieselbige Temperaturzusammensetzung<br />

über die ganze Dauer des Abladens<br />

besitzt und somit gleich temperiert ist. Zusätzlich<br />

sorgt eine scheibchenweise Dosierung für<br />

eine kontinuierliche Homogenität des Mischgutes.<br />

Zudem ist eine Reduzierung der Temperatur<br />

im Herstellprozess möglich, sofern der Asphalt<br />

mit Abschiebetechnik ausgebracht wird. Denn<br />

anders als beim Kipper rutschen die verschieden<br />

temperierten Asphaltschichten eben nicht<br />

getrennt in den Fertiger, sondern homogen<br />

und mit gleichmäßig hoher Temperatur während<br />

des gesamten Abladevorgangs. Temperaturschwankungen<br />

hinter der Bohle werden<br />

effektiv minimiert, wodurch der Asphalt gut<br />

verdichtbar ist und gleichmäßig eingebaut<br />

werden kann.<br />

Fahrzeuge mit Abschiebetechnik, wie der<br />

Asphaltprofi Thermo von Fliegl, sind also nicht<br />

Funktionsweise der Abschiebetechnik. (Quelle: Fliegl)<br />

nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich<br />

sinnvoll. Denn durch den qualitativ<br />

höherwertigen Einbau kann eine längere Haltbarkeit<br />

der Asphaltschichten garantiert werden.<br />

Somit wird die Anzahl der Sanierungszyklen<br />

wesentlich reduziert. Mit dem Einsatz von<br />

thermoisolierten Abschiebewagen werden<br />

zugleich Geldbeutel und Umwelt geschont.<br />

Die Abschiebefunktion ist zudem eine intelligente<br />

Lösung bei schwierigen Einbausituationen.<br />

Bäume, Oberleitungen, Brücken und<br />

Tunnel stellen für ihn kein Problem dar. Das<br />

Abladen funktioniert auch in Raumhöhen, in<br />

denen Kipper an ihre Grenzen stoßen. Abzuschieben<br />

statt (um)zu kippen bedeutet außerdem<br />

generell mehr Sicherheit und ein besseres<br />

Fahrverhalten.<br />

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50 Technik<br />

<strong>01</strong><br />

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Neu und komfortabel zu bedienen<br />

Die neue handgeführte Ammann-Rüttelplatte APH 85/95 läuft ruhig, hält<br />

präzise die Spur und verdichtet Hänge bis zu 36 % Steigung. Mit diesem<br />

vollhydraulischen, reversierbaren Hochleistungsverdichter des Schweizer<br />

Herstellers kommt eine Vibrationsplatte auf den Markt, die die höchste<br />

Wuchtkraft in ihrer Betriebsklasse (740 kg) erzielen soll.<br />

Die APH 85/95 wurde von Ammann auf Herz<br />

und Nieren unter Realbedingungen<br />

getestet. In den verwinkelten Ecken und<br />

Hanglagen des Stöffelparks (Westerwald)<br />

beweist sie ihre Wuchtkraft, Wendigkeit, Steigfähigkeit<br />

und leichte Handhabung. Die<br />

Ammann-Spezialisten loten bewusst die Grenzen<br />

der neuen Maschine aus.<br />

Die dritte Welle der Drei-Wellen-Erregertechnik<br />

von Ammann sorgt dafür, dass die<br />

Grundplatte parallel vom Untergrund abhebt.<br />

Darüber hinaus wird das Kippmoment stark<br />

minimiert „Das sorgt für Laufruhe im Vorwärts-<br />

und Rückwärtslauf und die Großplatte kann<br />

durch die große Amplitude mehr Wuchtenergie<br />

in den Untergrund einleiten. Das Verdichtungsziel<br />

wird schneller erreicht und die Kosten werden<br />

reduziert“, erläutert Ammann-Experte<br />

Thilo Ohlraun. Selbst Hänge mit bis zu 36 %<br />

Steigung nahm die neue Rüttelplatte mit Leichtigkeit.<br />

Kommen auch Ungeübte schnell und gut<br />

mit der neuen Rüttelplatte zurecht? Auszubildende<br />

ohne Baustellenerfahrung machten den<br />

Handhabungstest. Eine kurze Einweisung<br />

genügte. Mit leichter Hand führten sie die Platte<br />

punktgenau an Gebäuden entlang. Die kompakte<br />

Bauweise der Maschine in Kombination<br />

mit der serienmäßigen hydrostatischen Orbitrol-Steuerung<br />

spielte hier ihre Stärken aus.<br />

Damit lässt sich diese neue Rüttelplatte stufenlos<br />

steuern. „Durch die niedrige Bauweise können<br />

Bediener im schweren Verbau auch die<br />

Stahlverstrebungen großer Gräben bequem<br />

unterfahren“, bestätigt Thilo Ohlraun.<br />

Diese Rüttelplatte ist auf Ausdauer ausgelegt.<br />

Doch nicht nur die Maschine, auch der<br />

Mensch muss zu dieser Ausdauer fähig sein. Die<br />

Ergonomie der APH 85/95 ist der Schlüssel für<br />

die uneingeschränkte Arbeitsleistung.<br />

Ammann hat die neue APH 85/95 für<br />

anspruchsvollste Aufgaben konzipiert, wie zum<br />

Beispiel das Verdichten von Deichanlagen,<br />

Fluss ufern oder Lärmschutzdämmen. Ebenso<br />

leicht und ermüdungsfrei planiert der Bediener<br />

mit dem Verdichter schwer zu verdichtendes<br />

1|20<strong>22</strong>


Technik<br />

51<br />

02<br />

Material, bindige Hinterfüllungen in tiefen Gruben,<br />

Gräben oder Kanälen. Auch in Bezug auf<br />

die Wartungskosten punktet die neue<br />

Maschine. Denn die Steuerung kommt ohne<br />

Keilriemen und Fliehkraftkupplung aus. Die<br />

APH 85/95 ist serienmäßig mit Elektrostart aus-<br />

gestattet und kann optional mit dem Verdichtungsmesssystem<br />

ACE von Ammann ausgestattet<br />

werden.<br />

Kontakt: www.ammann.com<br />

Bild <strong>01</strong><br />

Bild 02<br />

Die APH 85/95 entwickelt in ihrer<br />

Gewichtsklasse (740 kg) mit maximal 85<br />

kN Zentrifugalkraft und 52 Hz Vibrationsfrequenz<br />

die höchste Wuchtkraft auf<br />

dem Markt<br />

Geschmeidige Kurvenlage zeigt die APH<br />

85/95 rund um das verwinkelte Industriemuseum<br />

im Stöffelpark.<br />

(Quelle: Ammann)<br />

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1|20<strong>22</strong>


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Ausgabe 8 | 2021<br />

Die Fachzeitschrift für Recycling-Industrien Ausgabe 6/2021<br />

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53<br />

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1|20<strong>22</strong>


54 Zu guter Letzt<br />

INSERENTENVERZEICHNIS<br />

ABRASERVICE Deutschland GmbH, 40233 Düsseldorf - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 47<br />

Ammann Schweiz AG, 49<strong>01</strong> Langenthal, SCHWEIZ - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - U2<br />

Cargill B.V., 1118 CZ Schipol, NIEDERLANDE - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 13<br />

DENSO GmbH, 51371 Leverkusen - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 32<br />

H. Geiger GmbH, 85125 Kinding/Pfraundorf- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 29<br />

MAP GmbH, 68804 Altlußheim- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 45<br />

MHI Naturstein & Baustoffservice GmbH, 63607 Wächtersbach - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 41<br />

MRH- Mülsener Rohstoff und Handelsgesellschaft mbH, 08132 Mülsen,/OT St. Jacob - - Seite 21<br />

NordBit GmbH & Co. KG, 20095 Hamburg- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 27<br />

PRAXIS EDV- Betriebswirtschaft- und Software-Entwicklung AG, 99869 PferdingslebenSeite 35<br />

Rheinbraun Brennstoff GmbH, 50<strong>22</strong>6 Frechen - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - U4<br />

Schmitz Cargobull AG, 48612 Horstmar- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 43<br />

Shell Deutschland GmbH, <strong>22</strong>335 Hamburg- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 11<br />

S&P Clever Reinforcement GmbH, 61231 Bad Nauheim - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 49<br />

Völkel Mikroelektronik GmbH, 48161 Münster - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 17<br />

Volvo Construction Equipment Germany GmbH, 85737 Ismaning - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 7<br />

West Wood Kunststofftechnik GmbH, 32469 Petershagen/Lahde- - - - - - - - - - - - - - - - Seite 40<br />

Wirtgen International GmbH, 53578 Windhagen - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Titel + Seite 4<br />

WKSB Isolierungen GmbH, 63571 Gelnhausen-Hailer - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Seite 51<br />

Ausblicke auf die nächste Ausgabe<br />

Vorschau <strong>asphalt</strong> 2|20<strong>22</strong><br />

Foto: Fotolia (centrodigitale.com)<br />

Bohrkerne<br />

Im Rahmen der Prüfungen werden<br />

Bohrkerne aus gebundenen Schichten<br />

entnommen. Mit den Untersuchungen<br />

zum Dokumentationskonzept wird<br />

gezeigt, dass sich RFID-Transponder für<br />

den Einbau in Bohrkernentnahmestellen<br />

eignen.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

Asphaltseminar<br />

Wir blicken auf das DAV/DAI-Asphaltseminar<br />

in Willingen und berichten<br />

exklusiv über die umfangreiche<br />

Fachausstellung und über das Seminarprogramm.<br />

(Quelle: DAV/hin)<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredakteur<br />

Bernd Hinrichs<br />

Leiter Öffentlichkeitsarbeit DAV<br />

Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

Ennemoserstraße 10<br />

53119 Bonn<br />

Tel.: +49 <strong>22</strong>8 97965-19<br />

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Deutscher Asphaltverband (DAV) e.V.<br />

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Andreas Stahl<br />

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Stein-Verlag Baden-Baden GmbH<br />

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Fachzeitschrift für Herstellung<br />

und Einbau von Asphalt<br />

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Anzeigenpreise<br />

Preisliste Nr. 8 gültig ab <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.20<strong>22</strong><br />

Technische Herstellung<br />

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GmbH + Co. KG, Stuttgart<br />

Bezugspreis<br />

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Inland: 113,00 €, inkl. Versand kosten<br />

und zzgl. ges. MwSt.;<br />

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Bei Vorlage der Immatrikulationsbescheinigung<br />

erhalten Studenten 50 %<br />

Rabatt auf den Zeitungs nettopreis. Die<br />

Mitglieder des Deutschen Asphaltverbandes<br />

(DAV) e.V. erhalten die Zeitschrift<br />

als Mitglieder-Abonnement. Der<br />

Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Erscheinungsweise<br />

8 Ausgaben im Jahr 20<strong>22</strong>:<br />

1 (Februar), 2 (März), 3 (April),<br />

4 (August), 5 (September), 6 (Oktober),<br />

7 (November), 8 (Dezember)<br />

Mit Namen des Verfassers ge kennzeichnete<br />

Beiträge sind nicht unbedingt die<br />

Meinung der Re daktion. Die Redaktion<br />

über nimmt keine Haftung für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte. Sie<br />

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Bearbeitung eingesandter Manuskripte<br />

und Leserbriefe ausdrücklich vor. Nachdruck,<br />

auch aus zugsweise, nur mit<br />

Genehmigung des Verlages.<br />

Alle Rechte © Stein-Verlag<br />

Baden-Baden GmbH, Iffezheim<br />

20<strong>22</strong> (57. Jahrgang)<br />

ISSN 0945-6<strong>22</strong>8<br />

www.<strong>asphalt</strong>.de<br />

Nachrichten der<br />

European Asphalt Pavement Association (E.A.P.A.)<br />

www.EAPA.org<br />

1|20<strong>22</strong>


Zu guter Letzt<br />

55<br />

Wissenschaftsgeschichte<br />

Kurioses aus der Geschichte des Autos<br />

Manchmal muss es etwas Besonderes sein: ein besonderes<br />

Buch fürs Jubiläum, als Dankeschön oder zum<br />

Abschied. In unserer Rubrik „Buchtipp“, stets auf der<br />

letzten Seite des Heftes, stellen wir Ihnen immer einen<br />

besonderen Tipp vor. Dieses Mal: „Wenn ich alles so gut<br />

könnte, wie Autofahren“.<br />

Die französische Herzogin Anne d’Uzès, die im April 1898 ihre Führerscheinprüfung<br />

ablegte, war wohl die erste Frau, die ein Strafmandat<br />

für zu schnelles Fahren erhielt. Statt der erlaubten 12 km/h fuhr<br />

sie 15 km/h. Als der Mensch beschloss, dass Reitsattel und Eselskarren<br />

nicht mehr genügen, stieg er um -– auf das geliebte Automobil. Jeder<br />

siebte Deutsche verpasst seinem Vehikel einen Kosenamen. Im Jahre<br />

1909 war die Wahrscheinlichkeit eines tödlichen Unfalls um das 60-Fache<br />

höher als heute. Kulturelle und biologische Unterschiede spielen beim<br />

Verhalten im Straßenverkehr eine Rolle. Es herrschen Anarchie, Krieg und<br />

Harmonie. Abwechslungsreich und humorvoll erzählt Achim Lutter die<br />

oft kuriose Geschichte unseres wohl liebsten Gefährts, dabei kommen<br />

jedoch auch kritische Stimmen zu Wort. Mit Wissenstest und Zitaten aus<br />

aller Welt.<br />

Wenn ich alles so<br />

gut könnte, wie<br />

Autofahren<br />

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