Digitaltechnik I Grundschaltungen
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<strong>Digitaltechnik</strong> I <strong>Grundschaltungen</strong> Seite 4 - 14 -<br />
langen Wortlängen sehr einfach, die Rechengeschwindigkeit ist wegen der seriellen<br />
Arbeitsweise gering.<br />
Bei den Paralleladdierern wird höherer Aufwand getrieben, nämlich ein Volladdierer pro<br />
Bitstelle. Das Ergebnis stünde somit nach nur einem Rechenschritt, d.h. n-mal schneller als<br />
beim Serienaddierer zu Verfügung. Dies ist allerdings nicht korrekt, da in der Praxis<br />
Signalverzögerungszeiten der technischen Bauelemente berücksichtigt werden müssen. Der<br />
ungünstigste Fall ist dann gegeben, wenn ein Übertrag der Bitstelle 0 alle höherwertigen VA-<br />
Stufen durchlaufen muß. Dieser nicht auszuschließende Fall begrenzt die<br />
Arbeitsgeschwindigkeit des "einfachen" Paralleladdierwerkes. Es wird daher auch im<br />
englischen Sprachraum von 'Adder with ripple carry' (Paralleladdierwerk mit Serienübertrag)<br />
gesprochen, eben weil der Übertrag alle Stufen nacheinander durchlaufen muß. Ein Beispiel für<br />
diesen Schaltungstyp bietet die bekannte 4-bit ALU in TTL-Technik vom Typ 74181. Sie ist<br />
kaskadierbar und ermöglicht so den Aufbau von einfachen Rechenwerken mit (sinnvollen)<br />
Datenwortbreiten von 4-, 8-, 12-, 16-Bit.<br />
Soll der o.a. Nachteil des Paralleladdierers vermieden werden, so müssen alle Übertrage der<br />
einzelnen VA's gesammelt und gemeinsam in paralleler Form verarbeitet werden. Es<br />
entstehen verhältnismäßig komplizierte Schaltungen, die das Rechenergebnis bereits nach<br />
einer Signallaufzeit bereitstellen können. Diese werden auch als (parallele) Addierwerke mit<br />
Parallelübertrag ('Adder with Look-ahead-Carry') bezeichnet.<br />
Beispiel: Addierwerk mit Serienübertrag (ripple carry)<br />
Als Beispiel zeigt Bild 4.15 das Prinzip des Paralleladdierwerkes mit Serienübertrag. Die<br />
Umschalter an. . .a0 sowie bn...b0 sollen die einzelnen Bitstellen der Operanden A bzw. B<br />
darstellen. In der praktischen Anwendung würden hierfür Speicherelemente als<br />
Operandenregister verwendet. Das Ergebnis wird als Summe S mit Hilfe der LEDs sn...s0<br />
angezeigt, wobei ggf. die höchstwertigste Stelle con zu beachten ist.<br />
L ( =ˆ 0)<br />
H ( =ˆ 1)<br />
an bn a1 b1 a0 b0<br />
co n co1 co0<br />
VAn -1 VA1 VA0<br />
Sn Sn -1 S1 S0<br />
Bild 4.15: Prinzip des Addierwerkes mit Serienübertrag<br />
4.6 Grundlagen der Schaltwerke<br />
Prof. Dr. -Ing. G. Biethan Fassung 1.21 vom 31.03.2003<br />
Ci0= 0<br />
Schaltwerke enthalten neben logischen Schaltungen auch Speicherelemente. Zu den<br />
"klassischen" Binärspeichern zählen die Flipflops. Diese entstehen, indem die Ausgänge von