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I Allgemeine Erzähltheorie - Bodil Zalesky

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Sprechweise: ”His reversion to the more traditional ’dual voice’ or ’dual perspective’<br />

conception of FIS [...] seems to me wholly out of keeping with the theoretical base of his<br />

narrator-reflector polarity, where the (seemingly) narrator-less reflector pole corresponds so<br />

closely to the (seemingly) narrator-less linguistic structure of FIS.” 85<br />

Der Dialog, der ja von Stanzel mehrmals als corpus alienum im narrativen System klassifiziert<br />

wird, bekommt in Cohns Typenkreis einen Platz an der Er-Seite an der Grenze zwischen<br />

auktorialer und personaler Erzählsituation (siehe Graphik in Kapitel 2.4). Der Dialog, schreibt<br />

sie, ”can [now] easily take its place on the open boundary between the two principal thirdperson<br />

narrative forms.” 86 Ich nehme an, daß dieses bedeutet, daß der Dialog eine<br />

Sprechweise sowohl der auktorialen als auch der personalen Erzählsituation sein kann. Es<br />

bleibt dann die Frage, warum Cohn dem Dialog keinen Platz an der Ich-Seite gibt.<br />

Den inneren Monolog betrachtet Cohn als nicht-narratives Element, als corpus alienum auf<br />

dem Typenkreis: ”If we now remember that Stanzel’s root concept of ’narrative situation’ is<br />

predicated on the generic characterization of ’mediacy of presentation’, it becomes clear why<br />

the autonomous monologue - if its radical nature is fully acknowledged - has no place on the<br />

circle of narrative situations.” 87<br />

Zum Schluß stellt sich bei mir die Frage ein, ob vielleicht manches, was Cohn in ihrem<br />

Stanzelaufsatz zum Thema Sprechweisen - Erzählsituationen behauptet, von ihrem Vorsatz,<br />

Stanzels Modell zu ”perfektionieren” und seine Kategorien auf eine neue und für sie<br />

überzeugende Weise überall miteinander in Einklang zu bringen abhängt und daß sie in<br />

einem anderen Kontext eventuell dieses oder jenes etwas anders beschrieben hätte...<br />

3.8 Zusammenfassung<br />

Um einen Überblick zu schaffen, kommt hier zuerst eine schematische Zusammenstellung von<br />

den Verbindungen, die die einzelnen Theoretiker in ihren von mir herangezogenen Texten<br />

zwischen narrativen Sprechweisen und Arten des Erzählverhaltens herstellen oder richtiger,<br />

wie ich ihre Texte unter diesem Aspekt deute:<br />

85 Cohn 1981 S. 172<br />

86 Cohn 1981 S. 180<br />

87 Cohn 1981 S. 170

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