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I Allgemeine Erzähltheorie - Bodil Zalesky

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Rede bekommt ihren Platz innerhalb der personalen Erzählsituation.<br />

3. Die scharfe Grenze zwischen Ich- und Er-Bezug am Reflektorpol wird durch einen Spalt im<br />

Kreis markiert.<br />

4. Der Sektor zwischen personaler Erzählsituation und Ich-Erzählung wird beseitigt.<br />

5. Die Ich-Erzählsituation wird in zwei Teile unterteilt, einen erzählerorientierten und einen<br />

reflektororientierten.<br />

6. Der Sektor zwischen Ich-Erzählsituation und auktorialer Erzählsituation wird eliminiert.<br />

Geschichten mit einem peripheren Ich-Erzähler werden der ”dissonanten” Ich-Erzählsituation<br />

zugeordnet.<br />

2.5 Weitere Modifikationen von Stanzels Modell<br />

Genette hat Cohns Modifikation von Stanzels Typenkreis zum Teil unter Einfluß des<br />

Erzähltheoretikers Jaap Lintvelt weiterentwickelt. Er hat die Kreisform aufgegeben und<br />

stattdessen ein rektanguläres Schema entworfen und dann die von Stanzel aufgegebene<br />

Kategorie der neutralen Erzählsituation hinzugefügt. In Vogts Buch ”Aspekte erzählender<br />

Prosa” hat Genettes Schema folgendes Aussehen (mit Vogts Beispielen und ”Stanzelscher”<br />

Terminologie):<br />

Person<br />

Er/Sie<br />

Ich<br />

Erzählsituation<br />

auktorial<br />

”Zauberberg”<br />

”Felix Krull”<br />

3. Erzählverhalten - Sprechweisen<br />

3.1 Überblick über die narrativen Sprechweisen<br />

personal<br />

”Prozeß”<br />

”Werther”<br />

neutral<br />

”Malteser Falke”<br />

”Rote Ernte”<br />

Viele Erzähltheoretiker greifen bei ihren Definitionen von den verschiedenen Erzählsituationen<br />

oder Arten des Erzählverhaltens hin und wieder auf die narrativen Sprechweisen zurück. Die<br />

Beschreibung von dem Verhältnis zwischen Erzählverhalten und Sprechweise wird aber von<br />

keinem systematisch durchgeführt. Ich werde in diesem Kapitel versuchen, aus den<br />

verschiedenen unsystematischen Bemerkungen zu dieser Frage eine soweit möglich<br />

systematische Darstellung von den Einschätzungen jedes einzelnen Theoretikers<br />

zusammenzustellen. Zum Schluß werde ich auch meine eigene Auffassung von dem<br />

Verhältnis zwischen Erzählverhalten und Sprechweise präsentieren.<br />

Bevor ich weitergehe, möchte ich hier den Terminus ”narrative Sprechweise” kurz<br />

kommentieren. Den Ausdruck ”Sprechweise” habe ich von Hans-Wilhelm Schwarze in<br />

”Arbeitsbuch Romananalyse” übernommen. Mit ”narrativen Sprechweisen” meine ich die

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